Hopp, hopp … aui do!

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VINSCHGER GESELLSCHAFT Nachricht, die ich wenige Wochen vorher während eines kurzen Aufenthaltes in Trafoi erhalten hatte.“ Schankbetrieb im Bau Nichts mit Psychologie hat indessen die Errichtung eines Schankbetriebs auf dem „Sogboden“ in unmittelbarer Nähe des Polizeischule-Geländes zu tun. Gebaut wird der Schankbetrieb von einer Familie aus Trafoi an der Stelle, wo sich früher ein Restaurant befand. Diese „Wirtschaft“ war von Valentin Demanega 1901 errichtet worden, also zu einer Zeit, als es die Kaserne noch nicht gab. Das Gasthaus und die dazugehörige Grundfläche gingen später an die Polizeischule über, noch später an das Land und wurden unlängst von der Familie, die den neuen, modernen Schankbetrieb baut, dem Land abgekauft. Die Eröffnung ist 2021 geplant. Der Name „Sogboden“ rührt davon her, dass an diesem Ort einst ein Sägewerk betrieben wurde. Es wurden dort angeblich auch Bretter geschnitten, die es für die Passstraße auf das Stilfserjoch brauchte, vor allem für die Holzgalerien als Schutz vor Auch an diesen Bauten, die sich auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule befinden, Lawinen und Schneerutschungen. SEPP hat der Zahn der Zeit genagt.

Corona-Zeit im Seniorenheim Partschins PARTSCHINS - Es war Anfang März. Jürgen Pircher erinnert sich noch gut an diese Tage. „Anfangs konnte man es nicht realisieren, aber schlussendlich wurden die richtigen Entscheidungen getroffen“, sagt der Direktor des Partschinser Seniorenheims heute über die damalige Schließung. Am 9. März war das Partschinser Heim Johann Nepomuk Schöpf komplett geschlossen worden. Die Coronakrise fiel über Südtirol herein. Vieles hat sich in den vergangenen Monaten geändert. „Der Normalzustand war plötzlich weg“, weiß Pircher. Rund drei Monate blieb das Heim von der Außenwelt abgeschottet. „Es war eine schwierige Zeit, keine Frage. Aber unsere Heimbewohner haben sich daran gewöhnt“, so Pircher. Es sei eine Generation, die den Krieg miterlebt habe. „Sie kamen mit dieser Corona-Ausnahmesituation relativ gut zurecht. Eine größere Belastung war es für die Angehörigen“, weiß der HeimDirektor. Von Infektionsfällen blieb das Heim in Partschins glücklicherweise verschont. Bereits Mitte März waren hier alle getestet worden. „Wir hatten einen Verdachtsfall bei den Heimbewohnern. Dann

Seniorenheim-Direktor Jürgen Pircher.

Ein Treffen mit Sicherheitsabstand: Die Seniorenheimbewohner in Partschins.

mussten alle 14 Tage in Quarantäne und wurden schließlich getestet“, so Pircher. Eine Bewohnerin, die zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht im Haus war, war bei einem ersten Test positiv getestet worden. Der Verdachtsfall bestätigte sich glücklicherweise nicht und auch alle anderen Heimbewohner und Mitarbeiter wurden negativ getestet“, blickt Pircher zurück.

TV übertragen, die Menschen aus Partschins und Umgebung schickten Videos für die Heimbewohner. „Trotz der Einsamkeit waren es erfreuliche Erlebnisse“, erklärt Pircher. Vor allem für die 30 Mitarbeiter sei es eine arbeitsintensive Zeit gewesen. „Unsere Mitarbeiter arbeiteten ab dem 13. März im 14-tägigen Turnusdienst, brachten große Opfer und zeigten enormen Einsatz für die Gesundheit unserer Heimbewohner“, erzählt der Direktor.

Lesen und TV-Messen

Die rund 30 Heimbewohner hätten sich in den vergangenen „Mit Ruhe und Bedacht“ Monaten vor allem mit Lesen, aber auch „virtuellen Besuchen“ Mit dem Beschluss der Landesbeschäftigt. Messen wurden via regierung vom 9. Juni konnten

Südtirols Altenheime, zumindest jene wo es nachweislich keine aktiven Infektionsfälle gibt, schrittweise für Besucher öffnen. Von der „Vor-Corona-Zeit“ sei man jedoch noch weit entfernt. „Man muss es nun mit Ruhe und Bedacht angehen“, warnt Pircher. Dennoch hofft er auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. „Und dass unsere Häuser wieder ein Ort der Begegnung werden. Denn darum geht es. Das ist enorm wichtig in Seniorenheimen und sorgt für mehr Lebensqualität für unsere Heimbewohner“, betont er. MICHAEL ANDRES

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