VINSCHGER GESELLSCHAFT
Schneller, sicherer und direkter
Im Beisein viele Ehrengäste wurde die neue Radfahrer- und Fußgängerbrücke, die beim Bahnhof in Spondinig über die Etsch führt, ihrer Bestimmung übergeben. PRAD - Schon seit einigen Monaten wissen es viele Radfahrer und Fußgänger zu schätzen, dass sie über eine neue Brücke, die beim Bahnhof in Spondinig über die Etsch führt, sicher und rasch zu den Fischerteichen gelangen, zur „Prader Sand“, in die „Kultur“ und nach Prad. Umgekehrt funk-
tioniert es natürlich auch. „Mit dem Bau dieser Brücke konnte ein lang gehegter Wunsch der Bevölkerung von Prad nach einer direkten Rad- und Fußgängerverbindung zum Bahnhof erfüllt werden“, freute sich der Prader Bürgermeister Karl Bernhart, als die Brücke am 24. Oktober
Für Musik sorgte eine Gruppe von „pro musicante Vinschgau“.
ihrer Bestimmung übergeben und vom Schludernser Pfarrer Paul Schwienbacher gesegnet wurde. Der Bürgermeister dankte allen beteiligten Firmen und Geldgebern. Die Gesamtkosten in Höhe von ca. 300.000 Euro werden vom Land (50%), der Gemeinde Prad (25%) und der Bezirksgemein-
schaft (25%) getragen. Seiner Bestimmung übergeben wurde auch ein neuer GWR-Kursraum im Bahnhofs-Nebengebäude, der den Namen des Tourismuspioniers Josef Peer trägt. SEPP
Hauser aus dem Zillertal, Lorenz Delle Donne aus Bozen, Thomas Singer aus Kufstein und Lena Lazzari aus Matsch). Wie berichtet (der Vinschger Nr. 33/2019) möchte David Frank traditionelle Volksmusik mit Blues, Jazz und Pop verbinden. Der Eintritt zur Präsentation der CD, die ausschließlich Eigenkompositionen enthält, ist frei. Im Anschluss an David Frank beim „kleinDORFgeflüster“ das von David Frank moderierte in Matsch.
Konzert spielen die „Seltsamen Senfsamen“ auf. Es handelt sich um eine Partyband (groovy brass sound), die sich aus 5 jungen Musikern aus den Reihen der Bürgerkapelle Gries zusammensetzt. Weitere Infos zu David Frank und seinem grenzüberschreitenden Musikprojekt gibt es im Internet (davidfrank-musik.com; E-Mail: info@davidfrank-musik.com und auf Facebook). SEPP
Blues trifft Alpinfolk MALS - In Kürze ist es soweit: Am 16. November um 20 Uhr wird im Sockerhof in Mals in Zusammenarbeit mit der Bürgergenossenschaft (BGO) das Musikalbum „Amazia – Blues trifft Alpinfolk“ vorgestellt. Es handelt sich um ein außergewöhnliches Musikalbum, das David Frank aus Matsch (Ziehorgel) zusammen mit Musikern aus Österreich und Südtirol erarbeitet hat (Martin
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (35)
Nicht nur 50 Jahre Mondlandung Müsste man die aussagekräftigsten Fotos der 100-jährigen Geschichte Südtirols bei Italien auswählen, befänden sich darunter auf alle Fälle gepackte Koffer, gesprengte Strommasten und zwei Hände schüttelnde Politiker: Silvius Magnago, ernst und demütig den Kopf geneigt, gibt dem strahlenden Peter Brugger die Hand. Wer die Episode nicht kennt und nur davon ausgeht, dass hier der Unterlegene dem Sieger gratuliert, wird die jeweiligen Rollen wahrscheinlich falsch zuordnen. Schon vielfach wurde dieses Foto gedeutet. Wie kam es zu diesem historischen Handschlag? Italien hatte am Ende der unruhigen 60er Jahre – man denke an die Feuernacht, die Folterungen der Aktivisten, den Mailänder Sprengstoffprozess und weitere, auch blutige Anschläge – den Südtirolern ein Angebot gemacht. 137 Maßnahmen sollten die Situation der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung verbessern. Annehmen oder weiterverhandeln? Um diese Frage ging es auf der SVP-Landesversammlung im Meraner Kurhaus am 22. November 1969 – nächste Woche jährt sich dieses geschichtliche
Ereignis zum 50. Mal. Über 1.000 Delegierte waren anwesend, achtzehn Stunden lang hatte man leidenschaftlich diskutiert. Magnago war auf der Seite der „Paket“-Befürworter, Brugger stellte sich dagegen. Am Ende, es war bereits halb drei Uhr morgens, konnte sich Magnago mit 52,8 % durchsetzen. Ein knappes Ergebnis, das der nicht-strahlende Sieger später so interpretierte: Die dünne Mehrheit war eindeutiges Signal an die Italiener, dass ein weiteres Verhandeln sinnlos wäre. Der Boden war erreicht, wenn sich die Südtiroler selbst nur schwer dazu durchringen können. Magnago war sich der Bürde und Verantwortung bewusst. Man kann daraus lernen: Nicht alles, was einfach geht, ist auch besser. Aber auch: Nicht alles, was gut ist, bleibt von alleine gut. Die Autonomie ist weiterhin eine Verpflichtung und der aus ihr erwachsene Wohlstand eine ethische Herausforderung. Z
DER VINSCHGER 39/19
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