Leute aus aller Welt kommen als Pilger in unser Dorf und folgen dem Jakobsweg. Oft sind sie bereits seit Langem unterwegs. Sie sind braungebrannt und verschwitzt, triefen vom Dauerregen oder haben Schnee auf der Mütze und Eisperlen im Bart.
Hier ein paar Aussagen von Pilgern, die bei uns angeklopft haben, um zu übernachten:
«Ich stehe vor einer folgenschweren Entscheidung. Auf dem Weg finde ich Zeit für eine Auslegeordnung und das Abwägen von Pro- und Kontra-Argumenten.»
«Wenn ich so allein und lange am Wandern bin, lerne ich mich selber ganz neu kennen.»
«Auf dem Weg komme ich mit Leuten jeden Alters ins Gespräch, unabhängig von ihrer Herkunft, Abstammung, Religion oder Karriere. Alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen.»
«Ich musste zuerst mein träges Gemüt und den inneren Schweinehund überwinden, und nun laufe ich mich gesund.»
«Als nicht religiöser Mensch erlebe ich beim Pilgern spirituelle Erfahrungen, die ich nie erwartet hätte.»
Aber nicht nur Pilger sind unterwegs. Es gibt andere Beweg-Gründe: Nomaden, Fahrende, Wandergesellen, Pendler, Forscher, Touristen, Migranten, Flüchtlinge. Gedanken dazu aus der Feder von Franz Hohler: «Flüchtlinge machen uns Angst, denn sie kommen aus einem Elend, das uns fremd ist. Wir vergessen, dass sie es sind, die Angst haben. Wir fühlen uns von ihnen überfordert. Wir vergessen, dass sie es sind, die überfordert sind von den Verhältnissen in ihrer Heimat. Wir können uns nicht vorstellen, was es heisst, das Notwendigste zusammenzupacken und den Ort und das Haus, in dem wir gewohnt haben, zurückzulassen. Die Kinder mitzunehmen, obwohl ge-
rade das Schuljahr begonnen hat, die Sprache zurückzulassen, in der wir zu Hause sind … Für uns sind Flüchtlinge vor allem eine Bedrohung. Wir vergessen, dass sie es sind, die bedroht sind, und dass sie deshalb kommen.»
Wir alle sind unterwegs. Immer!
Auf dem Weg zur Arbeit, in die Ferien … Unterwegs mit der Zeit: Von Morgen bis Abend, von Neujahr bis Silvester, von der Geburt bis zum Grab.
Dichter aus der ganzen Welt geben uns wertvolle Hinweise dazu:
«Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.»
(Antoine de Saint-Exupéry)
«Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.»
(Kurt Tucholsky)
«Viel wandern macht bewandert.»
(Peter Sirius)
«Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen. − Der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat.
(G.K. Chesterton)
«Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.»
(J.W. von Goethe)
«Wohin du auch gehst: gehe mit ganzem Herzen.»
(Konfuzius)
«Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause hockt.»
(aus der Mongolei)
«Wichtig ist nicht, wo du bist, sondern was du tust, wo du bist.»
(Afrikanische Lebensweisheit)
Rudolf Zemp
Gottesdienste und Feiern
Gottesdienstzeiten
Sonntagsgottesdienste
Samstag
17.00 Pfarrkirche (Vorabendgottesdienst)
Sonntag
07.00 Kapuzinerkirche (Laudes mit Kommunionfeier)
10.00 Wohnheim Nägeligasse 14-täglich
10.30 Pfarrkirche
18.00 Klosterkirche St. Klara
Werktagsgottesdienste
in der Pfarrkirche
08.00 Dienstag, Mittwoch und Freitag (bei Beerdigungen 09.30 Uhr)
09.30 Donnerstag, Samstag
in der Mettenwegkapelle
09.30 am letzten Dienstag im Monat
Rosenkranzgebete in der Muttergotteskapelle
16.45 Montag bis Freitag
Beichtgelegenheit
nach telefonischer Anmeldung
Tel. 041 610 92 61
Hauskommunion und/ oder Krankenbesuch
Wenn Sie eine Hauskommunion oder einen Krankenbesuch wünschen, melden Sie sich bitte.
Tel. 079 603 30 15
In der Pfarrkirche
Donnerstag, 12. September
09.30 Gottesdienst
Freitag, 13. September
08.00 Gottesdienst
Samstag, 14. September
09.30 Gottesdienst – Dreissigster für Helena Josefina Simitz-Aschwanden, Bitzistrasse 1 C, Stans – 1. Jahresgedächtnis für Fini AbryGanz, Büntistrasse 8, Stans 11.30 Orgelmatinee
17.00 Sonntagsgottesdienst – Stiftjahrzeit für Familie Josef und Anna Näpflin-Leuthold, Langmattring 34, Stans
Sonntag, 15. September
Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag 24. Sonntag im Jahreskreis Opfer für das Wohnheim Nägeligasse
10.30 Gottesdienst – Fronfastenjahrzeit der Zunft der Arbeiter und der Xaverianerbruderschaft mit Extra-Gedächtnis
Gottesdienste und Feiern
der Zunft der Arbeiter für Ernst Odermatt-Durrer, Salisacher, Ennetmoos
18.00 Gottesdienst in der Klosterkirche St. Klara
Montag, 16. September
19.30 Gottesdienst in der St.-Josef-Kapelle
Dienstag, 17. September
08.00 Gottesdienst
Mittwoch, 18. September
08.00 Gottesdienst
Donnerstag, 19. September
09.30 Gottesdienst
Freitag, 20. September
08.00 Gottesdienst
Samstag, 21. September
09.30 Gottesdienst 11.30 sinnklang
Text: Judith Gander-Brem
Musik: Eliška Holecková (Saxophon), Diana Bystrova (Orgel und E-Piano)
17.00 Sonntagsgottesdienst mit Ministrantenaufnahme
Sonntag, 22. September
25. Sonntag im Jahreskreis
Opfer für die migratio Freiburg
10.30 Gottesdienst 18.00 Gottesdienst in der Klosterkirche St. Klara
Dienstag, 24. September
08.00 Gottesdienst – Jahrzeit des alten Spitals
Mittwoch, 25. September
08.00 Gottesdienst
Donnerstag, 26. September
09.30 Gottesdienst
In der Klosterkirche St. Klara
Sonntag, 15. September
18.00 Gottesdienst
Sonntag, 22. September
18.00 Gottesdienst
Gottesdienst mit Ministrantenaufnahme
Samstag, 21. September, 17.00 Uhr in der Pfarrkirche Stans
Auch dieses Jahr nehmen wir die neuen Ministrantinnen und Ministranten feierlich mit einer Zeremonie in die Ministranten-Schar auf.
Der «rise up»-Chor begleitet diesen Abendgottesdienst.
Wir freuen uns sehr, euch bei den Minis begrüssen zu dürfen.
In der Kapuzinerkirche
Sonntag, 15. September
Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag
07.00 Laudes mit Kommunionfeier
09.00 Messa italiana
17.00 Messe Katholische Albanische Mission/ Mesha Misioni Katolik Shqiptar
Liturgie: Don Anton Uka (Luzern), Sr. MRika Sabedini (Luzern)
Sonntag, 22. September
07.00 Laudes mit Kommunionfeier
09.00 Messa italiana
Im Wohnheim Nägeligasse
Sonntag, 22. September
10.00 Wortgottesdienst
In der Mettenwegkapelle
Dienstag, 23. September
09.30 Gottesdienst
In der Spitalkapelle
Mittwoch, 18. September
10.30 Gottesdienst
Mittwoch, 25. September
10.30 Gottesdienst
Pfarrei-Chronik
Taufe im August
– Linus Tobler
Wir wünschen den Eltern und Angehörigen viel Freude.
Beerdigungen im Juli / August
– Hans-Peter Wyrsch-Estermann, Oberdorf
– Dora Mathis, Stans
– Guido Künzli-Zimmermann, Stans
– Helen Simitz-Aschwanden, Stans
– Heinz Blättler-Odermatt, Stans
– Lucia Savignano-Volpe, Stans
Wir wünschen den Angehörigen der Verstorbenen viel Kraft und Trost.
Veranstaltungen
Frauen Gemeinschaft Stans
Jassen
Donnerstag, 12. September, 19.30 Uhr bis ca. 22.00 Uhr im Clubraum Büren
Frauen Gemeinschaft Stans
begegnen und bewegen
Mittwoch, 18./25. September, 09.00 Uhr, bei der Muttergotteskapelle
Frauen Gemeinschaft Stans
Kinder-Café
Donnerstag, 26. September, 09.00 Uhr, im Pfarreiheim Stans
Mittagstisch für Menschen ab 50 aus Niederrickenbach, Büren und Oberdorf
Dienstag, 17. September um 11.30 Uhr im Restaurant Eintracht, Oberdorf
Pro Senectute
Mittagstisch
Samstag, 21. September, 12.00 Uhr, Speisesaal Heilpädagogische Schule, Stans 4-Gang-Menü und Getränk: Fr. 16.–Neuanmeldungen bis vier Tage vor dem Datum sowie Abmeldungen und Auskunft: Anna Maria Kälin, Tel. 041 610 43 53 Ursula Hüsler, Tel. 079 784 74 78
Kinder Café am Samstag
Alle sind herzlich willkommen; Gross und Klein, Jung und Alt
Während Klein spielt, neue Freunde kennenlernt, sich austobt oder Bücher anschaut, kann Gross entspannt plaudern, sich austauschen und in Ruhe einen Kaffee trinken.
Wir freuen uns auf euch! TaM - Treff aktiver Mütter
Die Herbstbörse findet am Freitag und Samstag, 20. / 21. September im Pfarreiheim, Knirigasse 4, in Stans statt.
Annahme:
Freitag, 12.30 bis 15.00 Uhr, Foyer im EG
Es werden nur bereits angeschriebene Artikel angenommen. LINK zur Verkäufer-Registration bei www.basarlino.de/PI11
Verkauf:
Freitag, 19.00 bis 20.30 Uhr
Samstag, 9.00 bis 10.30 Uhr
Rückgabe:
Samstag, 13.30 bis 14.00 Uhr
Wir freuen uns, den Erlös der Kinderkleider- und Spielwarenbörse 2024 der Jugendgruppe Help des Samaritervereins Stans zu spenden.
Weitere Infos unter: www.fgstans.ch
Kaplanei Büren
Gottesdienste
Sonntag, 15. September
Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag
24. Sonntag im Jahreskreis
Opfer für soziale Aufgaben der Kaplanei
09.00 Jodlermesse mit den Stanser Jodlerbuebe
- Stiftjahrzeit für Pater Adelhelm Bünter und Josef Bünter-Odermatt und Familie, Fensterfabrik, Büren
In der Schöpfungszeit, die vom 1. September bis 4. Oktober dauert, feiern wir Erntedank! Nach dem Gottesdienst lädt der Bauernverein Büren-Oberdorf die Bevölkerung einmal mehr zum Apéro ein. Herzlichen Dank!
Freitag, 20. September
17.00 Sunntigsfeyr im Kirchensaal
Die Sunntigsfeyrfrauen freuen sich auf die rege Teilnahme der Kinder der 1. und 2. Klasse!
Während dieser Zeit sind Mütter, Väter und Geschwister im Clubraum zu Tee, Kaffee und Sirup ganz herzlich eingeladen.
Sonntag, 22. September
25. Sonntag im Jahreskreis
Opfer für die migratio Freiburg
09.00 Gottesdienst (Eucharistiefeier)
Kein Frieden unter den Menschen ohne Frieden mit der Natur. Kein Friede mit der Natur ohne Frieden unter den Menschen.
Carl-Friedrich von Weizsäcker
Aus der Kaplanei
FRAUEN GEMEINSCHAFT STANS
Abend-Jass
Donnerstag, 12. September, 19.30 bis 22 Uhr im Kirchensaal
Mittagstisch für Menschen ab 50 aus Niederrickenbach, Büren und Oberdorf
Donnerstag, 17. September um 11.30 Uhr im Restaurant Eintracht.
Beerdigungen
Schweren Herzens haben wir Abschied genommen von
– Pia Scheuber-Scheuber, Allmendstrasse 5b, Büren
– Peter Amstutz, St.-Heinrich-Strasse 28, Oberdorf
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen, lass sie ruhen in Frieden. Amen
Maria Rickenbach
Gottesdienste
Sonntag, 15. September
Eidgenössischer Dank-, Buss und Bettag 24. Sonntag im Jahreskreis
10.45 Gottesdienst (Kommunionfeier)
mit Sr. M. Franziska, Orgel und Berta Odermatt-Hofer, Gesang
- Gedächtnis des Ski Club Brisen für Walter Häcki-Loppacher, Ernst Scheuber, Pia Scheuber-Scheuber, Michael Baumann-Scheuber
In Maria Rickenbach treffen sich Menschen, um diesen Tag gemeinsam zu begehen. Es ist ein Tag, an dem wir uns der Verantwortung füreinander und für die ganze Schöpfung bewusst werden sollen und daran erinnert werden, dass wir als Gesellschaft nur stark sind, wenn wir zusammenhalten.
Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag lädt uns ein, eine Pause zu machen und uns auf Wesentliches im Leben zu besinnen: Dankbarkeit, Innehalten und Gemeinschaft. Es ist eine Zeit, in der wir uns der Werte bewusst werden sollen, die unser Zusammenleben prägen und uns motivieren, uns für ein gutes Leben für alle einzusetzen.
Mittwoch, 18. September
19.30 Wallfahrtsgottesdienst der Pfarrei Ennetbürgen
Samstag, 21. September
10.00 Gottesdienst (Kommunionfeier) der Grunggiser
Sonntag, 22. September
25. Sonntag im Jahreskreis
10.45 Gottesdienst (Eucharistiefeier)
Tau-Segen
«Tau» ist der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabetes. Mit diesem Zeichen segnete Franziskus Menschen, mit ihm unterschrieb er seine Briefe, wie einen für Bruder Leo, in dem er ihm schreibt:
«Der Herr segne und behüte dich. Er zeige dir sein Angesicht und erbarme sich deiner. Er wende dir sein Antlitz zu und schenke dir den Frieden.» Num 6,24-26
Gott, schenke uns Frieden –damit wir Frieden leben in diesen friedlosen Zeiten. Schenke uns Segen –damit wir Segen werden für die Welt.
Marie-Luise Langwald
Katholische Kirche Nidwalden - Fachstelle KAN
Neue Katecheseverantwortliche
Mit dem Weggang von Simone Konrad im Frühjahr war die Fachbereichsleitung Bildung und Katechese der Fachstelle vakant. Per 1. September konnte sie neu besetzt werden: mit Rita Grüter-Moos, einer langjährigen Katechetin und Praxisbegleiterin von katechetisch Tätigen.
Das Team der Fachstelle freut sich, dass sie mit Rita Grüter eine fachlich kompetente und aufgestellte neue Kollegin für diesen wichtigen Fachbereich gewinnen konnte.
Frau Grüter kann auf eine langjährige katechetische Tätigkeit auf allen Schulstufen zurückblicken. Während vieler Jahre hatte sie zudem in einem Luzerner Pastoralraum (= Seelsorgeeinheit) die Bereichsleitung Katechese/Religionsunterricht inne und war in gesamtpfarreiliche und -schulische Projekte eingebunden. Erweitert hat sie zuletzt ihr kirchliches Portfolio bei der Luzerner Landeskirche: als Gruppenleiterin für die Berufseinführung von Katechetinnen und Katecheten.
Katechetinnen und Katecheten begleiten und zusammenbringen, grosse Fragen des Unterrichtens aufgreifen und gemeinsam diskutieren und die Zukunft des Religionsunterrichts in Nidwalden mitgestalten, werden Schwerpunkte ihrer neuen Tätigkeit sein. Zudem wird sie bei der Ausbildung von Heimgruppenunterricht-Leitenden (HGU) mitwirken und in der katechetischen Bildungslandschaft der Deutschschweiz aktiv sein.
Auf die Frage, worauf sie sich am meisten freue, meinte Rita Grüter kürzlich zuversichtlich: «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den ver-
Seit September neue Fachbereichsleiterin Bildung und Katechese in der Katholischen Kirche Nidwalden: Rita Grüter-Moos
schiedenen Gremien, in denen Menschen mitarbeiten, die ich neu kennenlernen darf. Ich freue mich auf die neue Arbeitsumgebung im Kanton Nidwalden und darauf, die vielschichtigen Aufgaben und Begebenheiten im Bistum Chur kennenzulernen. Und ich freue mich ferner, Teil des Fachteams zu werden und Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche zu erhalten. Kurz: Ich freue mich auf all das Neue, das auf mich zukommt und darauf, dass ich meinen 17-jährigen Kirchen-Erfahrungsrucksack auspacken kann und auch wieder mit Neuem füllen darf.»
Wir heissen Rita Grüter-Moos bei der Fachstelle herzlich willkommen und wünschen ihr einen guten Start und viele bereichernde Begegnungen in der Zusammenarbeit mit den katechetisch Tätigen.
Die Mitarbeitenden der Fachstelle
Bild: zVg
Caritas Schweiz
Von der Kleinbäuerin zur Unternehmerin
Was tun, wenn der Klimawandel mit voller Wucht zuschlägt und die eigenen Lebensgrundlagen zerstört? Die junge Mutter Jilo Quri aus Äthiopien erschliesst sich mit Unterstützung der Caritas eine neue Einkommensquelle. Dank unternehmerischem Wissen und Solarstrom entkommt sie der Armut.
Jilo Quri steht konzentriert hinter dem Tresen ihres Kiosks im äthiopischen Dorf Gandhile und bedient eine Kundin. Sie notiert die Transaktion im Kassabuch. Dann lacht sie und erzählt: «Unsere Bestseller sind Säfte, Zucker und Haarprodukte.»
Noch vor einem Jahr stand Jilo vor dem Nichts. Sie und ihr Mann, die seit Generationen von Feldbau und Viehhaltung lebten, hatten kein Einkommen mehr. In einer akuten Dürrephase hatten sie ihre Kühe veräussern müssen, um sich Essen zu
kaufen. Ihre Felder können sie wegen der Trockenheit bis heute kaum noch bewirtschaften.
Die wiederkehrenden Dürren – sie sind die grösste Sorge der Menschen in Gandhile. Wen man auch fragt: Jede und jeder ist betroffen. Hat Vieh verloren, kann nichts mehr ernten, kämpft mit den steigenden Preisen für Lebensmittel.
Bevor Jilo zur Unternehmerin wurde, war ihre kleine Familie von Jilos Vater abhängig, der selbst kaum genug zum Überleben verdient
Jilo sucht sich Mitstreiterinnen und startet neu
Den Menschen bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen sich neue Einkommensmöglichkeiten suchen. Jilo beschloss, sich mit zwei anderen Frauen zusammenzutun. Zu dritt eröffneten sie den Kiosk. Caritas Schweiz unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee mit Startkapital und unternehmerischem Knowhow. Ein Mentor begleitet die drei Frauen beim Aufbau ihres Geschäfts und steht ihnen bei Fragen zur Seite. Sie können sich zudem während der ersten 18 Monate einen kleinen Lohn aus der dafür vorgesehenen
Jilo hinter dem Tresen. Das Angebot reicht von Säften über Seife bis zu Strom Bilder: Ayaana Publishing/Caritas Schweiz
Anschubfinanzierung der Caritas auszahlen und damit von Anfang an ihre Familien ernähren.
Und dann ist da noch die kleine rote Box, die hinten im Kiosk steht: das in der Schweiz entwickelte Solarstromsystem. In Zusammenarbeit mit der Firma Power-Blox ermöglicht Caritas Schweiz den drei Unternehmerinnen die Nutzung dieses Systems. Die Frauen verkaufen die Elektrizität an fünf Nachbarsfamilien und laden gegen ein kleines Entgelt etwa 20 Handys pro Tag. Das ist nicht nur eine wichtige, neue Einkommensquelle: So kommt auch nachhaltige Energie ins ländliche Äthiopien – entscheidend für die Zukunft von Mensch, Gesellschaft und Klima.
Drei Frauen, viel Power
Die drei Unternehmerinnen spüren die positiven Auswirkungen ihres Geschäfts – vor allem dank dem Strom, der viel von ihrem Umsatz ausmacht: «Die Solarenergie hat für uns alles verändert», sagt Jilo. Ihre beiden Mitstreiterinnen können sich nun die Schulmaterialen für ihre Kinder leisten und diese endlich zur Schule schicken. Das wünscht sich Jilo dereinst auch für ihre neunmonatige Tochter Madina. Jilo ist die einzige der drei Frauen, die lesen und schreiben kann. Die beiden anderen sind entschlossen, das nun auch zu ler-
Jilo und ihre Geschäftspartnerin Diramu blicken gestärkt in die Zukunft. Es ist ihnen ein grosses Anliegen, dass ihre Kinder die Schule besuchen können
nen. Alle drei haben nicht nur ein regelmässiges Einkommen gewonnen, sondern auch Selbstvertrauen. Eine gute Voraussetzung, um die kommenden Herausforderungen zu meistern und der Armut zu entkommen.
Anna Haselbach , Caritas Schweiz
Mit Solarenergie gegen Armut
Besonders in ländlichen Regionen in Äthiopien ist der Zugang zu Elektrizität zentral für die Armutsbekämpfung. Der in der Schweiz entwickelte, benutzerfreundliche PowerBlox-Würfel ermöglicht es, Solarenergie zu speichern und bei grösserer Energienachfrage mehrere Würfel zusammenzuschalten. Diese Technologie schliesst die Lücke zwischen einfachen Solaranlagen und grossen Stromnetzen. Kleinunternehmen und öffentliche Einrichtungen in Äthiopien erhalten so eine verlässliche Stromversorgung. Der Strom kann auch an benachbarte Häuser weitergegeben werden, sodass kleine, lokale Netzwerke entstehen.
Einmal im Monat tauschen sich die drei Frauen mit Mentor
Deano Barako aus
Der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus
Aus der Region
Gottesdienste im Internet aus der Region
Aus dem Kloster Engelberg (Link: www.kloster-engelberg.ch)