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In memoriam Elmar Dietrich
In memoriam
Elmar Dietrich
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Jedes Mal, wenn wir die Erinnerung an einen verstorbenen Menschen in unserer Gruppenzeitung bemühen, möchten wir nicht nur unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen, sondern auch allen bewusst machen, welcher Verlust mit dem Tod für die Pfadfindergruppe Rankweil damit verbunden ist.
211935 - Innenteil Wendung - 52 Seiten Wendung - Widerdruck - A_FB 003 - 07.06.2021 07:34:17
Dies ist uns deshalb wichtig, weil nur wenigen bekannt war und ist, was Elmar für unsere Gemeinschaft getan hat. Er gehörte zu den stillen, im Hintergrund stehenden Menschen, die kein Aufsehen von ihrer Tätigkeit für uns Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Rankweil machten. Ein Grund, weshalb viele nicht wussten, welchen „guten Geist“ wir mit Elmar hatten. Er war seit Jahrzehnten mit der Pfadfindergruppe Rankweil verbunden. Alle seine fünf Kinder durchliefen von den Wichteln und Wölflingen alle Stufen und ihr Engagement für unsere Bewegung ist bis heute in großartiger Weise erhalten geblieben. Nicole ist Gruppenleiterin, Michaela ihre Assistentin, Andreas gehört zum Landesleitungsteam, Rebekka arbeitet im Führungskreis der Altpfadfinder mit und Caroline schickt sich an mediale Aufgaben in der Gruppe zu übernehmen. Eine solche Pfadfinderfamilie, Melitta, die Frau von Elmar und Mutter ihrer Pfadfinderkinder nicht zu vergessen, kann sich eine Gruppe bestenfalls wünschen, wir haben sie, trotzdem Elmar nicht mehr bei uns ist. Er und Melitta hatten nicht nur während der aktiven Pfadfinderzeit ihrer Kinder unsere Arbeit unterstützt, sondern unabhängig davon in welcher Stufe sie waren, wertvolle Dienste für die Gruppe geleistet. Elmar führte unzählige Transporte durch zu den Lagerplätzen und von dort zurück. Nach dem Ab- und Aufladen des benötigten Materials fuhr er unbemerkt wieder weg und die Begeisterung für das kommende Lager oder die Müdigkeit nach einem solchen, ließen manchmal ein „Danke“ vergessen. Nicht selten verregnete es Pfingst- und Sommerlager. Was ein Lagerabbruch bei Regen mit sich bringt, können nur jene erfahren, die dafür verantwortlich sind. Nasse Wiesen, nasse Kleidung und müde Kinder waren und sind für Leiterinnen und Leiter eine enorme Herausforderung. Diese ist verbunden mit der Aussicht, die vielen nassen Zelte und Planen im Heim aufzuhängen, wenn die Kinder zu Hause sind und der Lagerplatz verlassen war.

Elmar holte schon am Vormittag des letzten Lagertages die nassen Zelte von den Lagerplätzen ab, die im Heim von den Altpfadfindern aufgehängt wurden. Alle Guides und Späherleiter wussten dies außerordentlich zu schätzen. Aber auch viele andere Transporte wurden von Elmar durchgeführt, ohne dass sie einzeln aufgezählt werden könnten. Selbst wenn dies möglich wäre, läge dies nicht in seinem bescheidenen Wesen. Er sorgte auch dafür, dass die Gruppen mit allerlei Dingen ausgestattet wurden, die wir uns während des Heimbaus nicht leisten hätten können. Schließlich ermöglichte er das Ziehen bunter Kerzen in Rankweil im Pfadfinderheim, einmal auch am Marktplatz. Elmar fertigte ein Equipment an, um die Kerzen ziehen zu können. Was sich so leicht schreibt, bedurften großen handwerklichen Wissens und Geschick. Alle zwei Jahre, in mehr als einem Jahrzehnt, ermöglichte er mit seiner Familie, dass tausende Kinder und Erwachsene Kerzen ziehen konnten. Der Erlös kam der Gruppe zugute und die mit dieser Aktion einhergehende Publicity für die Rankweiler Pfadfinder und Pfadfinderinnen war und ist unbezahlbar. Als kleines Dankeschön, für sein jahrelanges großes Engagement wurde ihm im Jahre 2014 die Silberne Lilie der österreichischen 211935 - Innenteil Wendung - 52 Seiten Wendung - Schöndruck - A_FB 003 - 07.06.2021 07:34:15 Pfadfinder und Pfadfinderinnen verliehen. Sieben Jahre später, standen wir vor seinem Grab und mussten Abschied nehmen. Alle die wissen, was er für die Gruppe geleistet hat, werden ihn nicht vergessen. Den Anderen wollen wir mit diesen wenigen Zeilen vor Augen führen, was für ein hilfsbereiter, guter, beispielgebender Mensch er gewesen ist. Die Pfadfindergruppe Rankweil hat einen Freund verloren.

Peter