ERZIEHUNGSZIELE
Die Erziehungsziele und Erziehungsgrundsätze der Pfadfinderbewegung Teil 3:
Orientierung an Werten und Normen In der vorletzten Ausgabe der Mampfla sind die Erziehungsziele der Pfadfinder dargestellt worden. In der Letzten war das politische Lernen und die Förderung der Kreativität in der Pfadfinderbewegung unser Thema. In der jetzigen Ausgabe wollen wir uns im dritten Teil grundsätzlich mit der Orientierung an Werten und Regeln befassen.
Ein Charakteristikum pfadfinderischer Selbsterziehung kommt in der Verwirklichung des Grundsatzes einer Orientierung an Werten und Normen zum Ausdruck. In der Ausrichtung des täglichen Lebens an den pfadfinderischen Verhaltensregeln einerseits, und in der persönlichen Verpflichtung diesen ethnischen Prinzipien gegenüber andererseits, liegt die große selbsterzieherische Wirkung begründet. Pfadfinderregeln und Pfadfinderversprechen sind aufeinander bezogen; sie sind Wesensmerkmale des Pfadfindens und Basis für eine fortschreitende Selbsterziehung in den Altersstufen (Wichtel, Wölflinge, Guides, Späher, Caravelles, Explorer sowie Ranger und Rover) der pfadfinderischen Erziehungsbewegung. 6
Was sind Werte und Normen? Man kann davon ausgehen, dass menschliches Handeln selektiver Art ist, das heißt, es beruht auf bestimmten Auswahlentscheidungen. Ein verantwortliches Tun erfolgt immer auf der Grundlage ausgewählter rationaler Gesichtspunkte. Solche Auswahlaspekte sind Werte bzw. Normen. Sie ermöglichen Überlegungen, aus denen abzuleiten ist, was in einer konkreten Situation angestrebt werden soll und was nicht. Worte wie Toleranz, Wahrheit, Freiheit, Frieden oder Gerechtigkeit sind zunächst Erkenntnisinhalte. Wenn daraus Folgen für das Handeln abgeleitet werden, so ergeben sich Normen. Wird beispielsweise das Leben als Wert erkannt, so ergibt sich für das Handeln daraus die Norm „Schütze das Leben“. Normen dienen als Richtlinien für das Handeln in konkreten Alltagssituationen.