MAMPFLA 2020 April

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SPÄHER

Winterlager auf Umwegen Das Winterlager der Späher verlief dieses Jahr nicht so, wie es anfangs schien. Der Start verlief wie schon viele Male zuvor. Man traf sich an einem Samstag gegen Ende Jänner zu Beginn des Nachmittages auf dem Parkplatz eines Gasthauses in Rankweil. Die flinken Hornerschlitten wurden mitsamt Sack und Pack auf die mit heulenden Motoren bereitstehenden Familienkutschen verteilt und so begann das alljährliche Rennen zur Gulm-Alpe. Der motorisierte Teil konnte ohne Zwischenfälle abgewickelt werden, doch auf der Stieralpe der erste Schock. Wo war der Schnee? Nicht einmal vereinzelte Flecken des ersehnten Weiß waren zu sehen. Doch Hilfe nahte in Form eines weißlichen Kraftpaketes der Firma VW. Hinter dem Steuer der beste Rennfahrer der Späherleiter – Mihi himself. Er erbot sich, die zum Tragen doch recht unhandlichen Schlitten den Berg hoch zuführen. Obgleich dieses ersten Rückschlages führten die Späher das Rennen fort. Und siehe da, ihre Motivation wurde belohnt. Denn während die Strecke zwischen dem ersten und dem zweiten Trafo-Haus schlicht als „ober“ zu bezeichnen war, begann ab dort der geliebte Schnee. Und obwohl das Laufen durch den Schnee mehr Kraft kostete als

gedacht, wurde der Schlusssprint von den Spähern in Rekordzeit absolviert. Schon von Weitem war der Preis des Rennens zu sehen. Ein großer Topf voll dampfendem Tee. Als auch der letzte Späher sich an Tee und liebevoll vorbereiteten Obsthäppchen gestärkt hatte, traten die Späherleiter auf den Plan. In ihrer unbegrenzten Kreativität hatten diese sich eine Rahmengeschichte ausgedacht. Prunkvoll verkleidet und voll in ihrer Rolle suchten sie die Späher in eine fremde Welt zu entführen. Doch soweit sollte es nicht kommen…. Eine ohrenbetäubende Sirene erschallte. Schnell war klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Doch die Späherleiter besannen sich ihrer umfangreichen Ausbildung und evakuierten die Späher in die Gulm. Das alte Transistorradio der Gulmalpe lieferte dann Aufschluss über die Lage. Durch einen atomaren Vorfall war es zu einem negativen Klimawandel gekommen, und die globale Durchschnittstemperatur war auf ein gefährlich tiefes Niveau gefallen. Den spärlichen Nachrichten war zu entnehmen, dass es fast überall zu kalt für jegliches Leben sei. Durch besondere geographische Gegebenheiten war die Gulm-Alpe jedoch von der 43


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