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Die wilden CaEx auf der Avontuur

Die Reise ins Unbekannte: Abenteuer auf der Avontuur

CaEx-Sommerlager auf dem holländischen Wattenmeer 8.-16. Juli 2022

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Prolog

Ahoi, liebe Lese- und Landratten! Es freut mich, dass Ihnen die Geschichte „Die Reise ins Unbekannte: Abenteuer auf der Avontuur“ in die Hände gefallen ist. Was Sie erwartet? Das ist einfach: Eine Schilderung der Ereignisse, die 16 Mädchen, ihre vier Leiterinnen und die Crew der Avontuur bestehend BERICHT aus Skipper Wamme und Matrose Ruben auf ihrem 5-tägigen Segelturn im holländischen Wattenmeer erlebt haben. Wer ich bin? Ich bin nur die Erzählerin dieser Geschichte und lasse Sie alle an den wunderbaren Abenteuern auf der Avontuur teilhaben.

Kapitel 1

Langsam bahnte sich der Bus seinen Weg durch Amsterdams Straßen. Es war noch etwas bewölkt, die Sonne konnte sich noch nicht so richtig durchsetzen. Im Bus selbst war es leise – die Jugendlichen schliefen noch, immerhin hatten sie eine fast 12-stündige Fahrt hinter sich. Doch als der Bahnhof der niederländischen Hauptstadt am Samstagmorgen gegen 8:30 Uhr endlich in Sicht kam, kehrte Leben ein. Die 12 Buben und 16 Mädchen packten verschlafen ihre Siebensachen zusammen, die 7 Leiterinnen und Leiter waren schon eifrig dabei, sich auf den zweitägigen Zwischenstopp in Amsterdam vorzubereiten. Nach einem sehr schweigsamen Frühstück an einem der unzähligen Kanäle Amsterdams und einer gemeinsamen Grachtenfahrt über selbige Kanäle, konnten die Jugendlichen die Stadt auf eigene Faust erkunden. Kein Winkel der Innenstadt blieb unentdeckt, kein Starbucks unbetreten und keine Einkaufsstraße unbesucht. Müde und um ein paar Einkäufe reicher (oder ärmer?!) krochen die jungen Abenteurerinnen abends in ihre Schlafsäcke, der Tag war lang und am nächsten Morgen wartete schon das nächste Abenteuer auf sie. Noch einmal ging es in die Hauptstadt, dieses Mal mit einem Stadträtsel in der Tasche. Es wuselte überall nur so von kleinen Grüppchen, die eifrig ihre Aufgaben bearbeiteten. Aber das Beste, das kommt bekanntlich zum Schluss: die Jungs und Mädchen entschieden sich für eine Tour mit dem Stand up Paddle über die kilometerlangen Kanäle und den Besuch des Amsterdamer Dungeons. Das Lachen, das fröhliche Geplauder, aber auch die erschrockenen Aufschreie und das laute Herzklopfen war weithin zu hören. Mit diesen aufregenden Erinnerungen im Gepäck setzten die Pfadis ihre Reise zum eigentlichen Ziel ihres Abenteuers fort, an den Hafen von Makkum.

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Kapitel 2

Stolz stand sie da, die Avontuur. In Makkum wehte ein leichter Wind, die Taue bewegten sich leise, das Schiff schaukelte auf den Wellen vorsichtig hin und her. Noch war alles ruhig auf dem Klipper, als hielte das Schiff vor Erwartung die Luft an. Da kam er, der Bus, und mit ihm die 20 Pfadfinderinnen, die die nächsten fünf Tage auf der Avontuur segeln würden. Sofort war der Hafen erfüllt von auf-

geregtem Geplapper und Gelächter. Skipper Wamme und Matrose Ruben begrüßten die Abenteurerinnen herzlich, die beiden Leiterinnen Martina und Ena freuten sich sehr über ein Wiedersehen mit dem Skipper der Avontuur. Eifrig wurde Tasche um Tasche, Kiste um Kiste auf das Schiff gebracht. Die Freude, endlich angekommen zu sein, war riesig. Auf der Vrijheid, dem Schiff der Jungs, ging es nicht viel anders zu. Nach einem schnellen Abendessen wurde an diesem Sonntagabend an Deck der Avontuur feierlich das Lager eröffnet. Nachts wurden die Mädchen von den Wellen im Makkumer Hafen sanft in den Schlaf geschaukelt, die große Reise ins Unbekannte lag endlich vor ihnen.

Kapitel 3

Tagwache! Raus aus den Kajüten und ab in die Kombüse zum gemeinsamen Frühstück, denn unser Skipper Wamme erwartete die aufgeregten Mädchen schon mit seiner Seekarte in der Hand. Das Tagesziel lautete Den Oever, ein Fischerdorf direkt am Abschlussdeich zwischen IJsselmeer und Wattenmeer. Etwas nervös aber voller Vorfreude sammelten sich unsere Abenteurerinnen an Deck. Ob sie mit dem Segeln wohl klarkommen würden? Ob sie sich die wichtigsten Begriffe des Segeljargons wohl merken konnten? Ob sie mit den verschiedenen Aufgaben wohl zurechtkämen? All diese Sorgen stellten sich schon am ersten Tag als vollkommen unbegründet heraus. Die Mädchen segelten mit der tatkräftigen Unterstützung von Matrose Ruben als hätten sie

seit Tagen nichts anderes getan. Klüver, Fock, Hauptsegel und Besan wurden gesetzt, die Schoten dichtgeholt und so Seemeile um Seemeile bewältigt. Bei schönstem Wetter und unter Gitarrenklängen und Gesang lief die Avontuur am Montag gegen 18 Uhr im Hafen von Den Oever ein. Für einen kurzen Spaziergang reichte die Energie noch, dann hieß es ab ins Bett. Der nächste Tag führte unsere jungen Pfadfinderinnen das erste Mal über das Wattenmeer auf die Insel Terschelling. Der Weg war weit und unter Berücksichtigung der Gezeiten hieß es für die Mädchen der Avontuur, um 6 Uhr morgens abzulegen. Über Den Oever ging gerade die Sonne auf, als sich alle an Deck versammelten. Es war noch mucksmäuschenstill im Hafen, nur das Geschrei der Möwen und das leise Rauschen der Wellen begleitete unsere Pfadfinderinnen, als sie den Hafen verließen. Mit viel Geduld und Hilfsbereitschaft unterstützten Ruben und Wamme sie auch an diesem Tag, so waren Halse BERICHTund Wende, das Setzen und Einholen der Segel und schlussendlich das Anlegen im Hafen von Terschelling kein Problem für die Mädchen. Waghalsig stürzten sich die Caravelles in West-Terschelling ins eiskalte Wattenmeer, bevor sie das hübsche Dorf auf der Watteninsel erkundeten. Um 17 Uhr erwartete hoher Besuch die Caravelles und Explorer am Hafen. Weitgereiste Restaurantkritikerinnen und -kritiker waren an diesem Dienstag extra nach Terschelling gereist, da sie von den herausragenden Kochkünsten der Jugendlichen erfahren hatten. So zauberten die Jungs und Mädchen ein 3-Gänge-Menü par excellence, sodass den kritischen Gästen reihum die Kinnläden herunterklappten. Nach diesem besonderen Galadinner gab es für die jungen Abenteurerinnen und Abenteurer nur noch ein Ziel: das berühmte OKA18. Ausgelassen tanzten und feierten die Jugendlichen bis spät in die Nacht. So kam es, dass der nächste Tag erst spät anfing. Da eine Nachtsegeltour auf dem Programm stand, konnten alle den Mittwoch gemütlich auf Terschelling verbringen. Unsere Caravelles gestalteten eigene Stofftaschen, außerdem ließen die Mädchen es sich

am Strand, bei einer Radtour und im kleinen Dörfchen West-Terschelling so richtig gut gehen. Am späten Nachmittag ließ die Avontuur die Watteninsel dann hinter sich und steuerte das nächste Ziel an, die Insel Ameland. Es würde wohl 6-7 Stunden dauern, bis sie dort ankämen, hieß es. So segelten die jungen Abenteurerinnen in den Sonnenuntergang und diese Nachtsegeltour wird auch für unsere Pfadileiterinnen, die schon das ein oder andere Mal im Wattenmeer segeln waren, als eine der magischsten Erlebnisse überhaupt bleiben. Um ca. 22 Uhr versank die Sonne langsam im Meer, der Himmel verfärbte sich in den prächtigsten Farben, bevor die Avontuur gegen Mitternacht an der wunderschönen Insel Ameland anlegte. Am Donnerstag unternahmen die Mädchen dann einen Ausflug an den Strand von Nes. Sprachlos standen sie da, vor ihnen die Weite der Nordsee. Es wurde gebadet, nach Muscheln gesucht und in den Dünen gewandert. Das malerische Dörfchen Nes lockte außerdem mit kleinen Boutiquen und hübschen Häuschen. Ein Tag, um die Seele richtig baumeln zu lassen. Um 17 Uhr mussten sich unsere Pfadis schon wieder von Ameland verabschieden. Der Weg zurück in den Hafen von Makkum war weit und so wollte die Crew ein Stück der Strecke schon am Vortag bewältigen. Außerdem erwartete unsere Mädchen noch ein letztes großes Abenteuer: ein Spaziergang auf dem Meeresboden und das Ankern auf offener See. So verließen sie Ameland, um irgendwo im nirgendwo den Anker zu werfen. Nach und nach kletterten die Mädchen von Bord und wateten durch hüfthohes Wasser auf die dank der Gezeiten komplett trockengelegte Sandbank. Am Meeresboden unternahmen sie einen kleinen Spaziergang und bestaunten den ein oder anderen Krebs, der sich dort fand. Die Unberechenbarkeit der Natur erlebten unsere Caravelles an diesem Abend hautnah, denn viel schneller als gedacht kehrte das Wasser zurück und so waren unsere Abenteurerinnen auf ihrer Sandbank gestrandet. Nur dank einer Seenotrettung (im Schlauchboot der Vrijheid) schafften es alle trocken zurück auf die Avontuur. Auch die Explorer mussten bei ihnen an Bord für

eine Weile untergebracht werden, was den Pfadis einen spontanen gemeinsamen Abend an Deck bescherte. Spät nachts überraschten Martina, Nadine und Elena ihre Mitleiterin Ena (und auch die Caravelles) noch mit einer geheimen Versprechenserneuerung an Deck der Avontuur mitten auf dem Wattenmeer, wobei das ein oder andere Tränchen des Abschieds vergossen wurde. Zum letzten Mal legten sich in dieser Nacht alle in ihr Bett in der Kajüte. Am Freitag führte die letzte Etappe durch die Schleuse zurück ins IJsselmeer bis nach Makkum. Der Abschied von Wamme und Ruben aber vor allem von der Avontuur fiel sichtlich schwer. Unsere Abenteurerinnen bestiegen den Bus, der sie nach Hause brin13 gen sollte und ließen Makkum, die Avontuur, Wamme und Ruben hinter sich. Tot ziens, liebe Avontuur!

Epilog

Kaum zu glauben, dass das Abenteuer unserer BERICHTMädchen schon vorüber war. Waren die Mädchen doch gefühlt gerade erst hier in Makkum angekommen, um zum ersten Mal das Schiff zu beziehen. Hier am Hafen hatte sich nichts verändert, dieselben Geräusche, dieselben Gerüche. Nur unsere Mädchen, unsere jungen Abenteurerinnen, waren nicht mehr ganz dieselben. Die Reise ins Unbekannte und die Abenteuer auf der Avontuur haben ihre Spuren hinterlassen.

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