La playa 191de

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Carnaval 2017 Hochburg La Vega / Puerto Plata feiert unter erschwerten Bedingungen / Jeden Sonntag Die Hochburg des Karnevals in der Dominikanischen Republik ist zweifellos La Vega. Es ist der älteste Karneval auf dem amerikanischen Kontinent. Dieses Jahr nehmen rund 150 Gruppen an dem Umzug teil, der an jedem Sonntag im Februar veranstaltet wird - der erste war bereits am 29. Januar. Dazu kommen noch etwa 1.600 Diablos Cojuelos, hinkende Teufel, die mit ihren Schweinsblasen auf die Zuschauer losgehen. In La Vega tritt zudem an den Samstagen alles, was in der dominikanischen Musik Rang und Namen hat, gleichzeitig auf fünf Bühnen in den Straßen der Stadt auf. Dabei sind die großen Stars des Merengue, wie Miriam Cruz, Los Hermanos Rosario, Héctor Acosta oder Rubby Pérez, die Música urbana ist beispielsweise mit El Nene La Amenazzy, Omega, Bulin 47 (siehe Lied in dieser

Ausgabe), Vakeró oder Mozart La Para vertreten. Die Salsa ist neben anderen durch Stars wie Alex Matos oder Yiyo Sarante präsent. Internationale Stars sind die Puertoricaner Ozuna oder Cosculluela. Zudem sorgen bei diesem Carnaval zum ersten Mal bekannte Djs für Tanzstimmung.

Während in La Vega der Carnaval von allen Seiten gefördert wird, hat Puerto Plata selbst beim Carnaval unter der allgemeinen Vernachlässigung der Provinz durch die Regierung in Santo Domingo und leider auch das Tourismusministerium zu leiden. So klagt der Vorsitzende der Unión Carnavalesca de Puerto Plata (UCAPPLATA - Karnevalsvereinigung von Puerto Plata), Doktor Yanko Souffront, dass das Tourismusministerium bis heute noch zugesagte 2,6 Millionen Pesos aus dem Vorjahr schuldet. Davon entfällt eine Million auf Preisgelder, die nicht ausgezahlt wurden, und weitere 1,6 Millionen Pesos habe man aus eigener Tasche bezahlt, damit die Veranstaltung überhaupt durchgeführt werden konnte. Eines der Probleme sei, dass die Sponsoren immer erst hinterher bezahlen. Souffront sagte, er sei für die Bezahlung der Lieferanten zuständig und müsse zusehen, woher er das Geld dazu auftreibt. „Aber leider haben wir mit derselben Unterstützung des Tourismusministeriums gerechnet, die wir im Jahr 2015 erhielten, und auf dieser Basis haben wir Schulden gemacht, die nun anhängig sind. Aber sie haben uns im Stich gelassen.“ Man könne auch einen Karneval für nur eine Million Pesos veranstalten, doch wenn man fünf Millionen bekommen könnte, mache man eben einen Kostenvoranschlag

über diese Summe und erhöht die Preisgelder für die besten Kostümierungen, man mache einen guten ersten und letzten Umzug und verpflichte bessere Gruppen. Der Umzug werde in jeder Beziehung besser. So müsse nun in diesem Jahr die große Gala ausfallen, was eine Einsparung von einer Million Pesos bedeutet. Mit den Orchestern, die an den vier Sonntagen auftreten, müsse neu verhandelt werden, ohne dass die Qualität des diesjährigen Carnaval substanziell schlechter werde. Bei den Hauptprotagonisten des Carnavals, den Maskierten, stehe man nun in einem schlechten Licht. Man habe ihnen gesagt, sie seien nicht verpflichtet, sich zu maskieren. Aber sie werden es dennoch tun. Alle diese Probleme seien entstanden, weil das Tourismusministerium nicht bezahlte, klagte Souffront. Gleichzeitig bedankte er sich bei privaten Sponsoren und Firmen, die dieses Jahr mehr spendeten als im Vorjahr. Um einen Carnaval wie im Vorjahr zu gestalten, benötige man fünf Millionen Pesos für die Aufbauten, die Orchester, Toiletten, Fahrzeuge, Verpflegung usw.


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