27 minute read

vereine & verbände

Gemeinde bleibt, weggeht oder vielleicht wieder zurückkehrt.

Im Leonhards.Zentrum

Advertisement

Breit vernetzt und gut verwurzelt

Vernetzungstreffen der Geschäftsführer*innen der Jugenddienste

Gelingende kommunale Jugendpolitik ist unabdingbar für Gemeinden mit Zukunft. Jugendarbeit als Standortfaktor für Gemeinden war Thema beim Vernetzungstreffen der Geschäftsführer*innen der Jugenddienste an dem auch politische Vertreter*innen und Verantwortliche der Gemeinden St.Martin, St.Leonhard und Moos teilnahmen. Das Treffen fand im generationsübergreifenden Leonhards.Zentrum, welches vom Jugendbüro Passeier geleitet wird, statt.

Jugendarbeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Breit vernetzt und tief verwurzelt: Jugendpolitik als Standortfaktor“ war das Thema des Vernetzungstreffen der Geschäftsführer*innen der Jugenddienste. Das Treffen fand im Leonhards.Zentrum in St.Leonhard i. Passeier statt, welches vom Jugendbüro Passeier in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St.Leonhard geführt wird. Dieses fungiert als Anlaufstelle vom Kind bis zum Senior, mit einem besonderen Blick auf die Bedürfnisse von jungen Menschen. Das Konzept des Zentrums unterstreicht die Wichtigkeit der Jugendpolitik als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jugendfreundliche und -gerechte Jugendpolitik kann nur dann gelingen, wenn alle relevanten Akteur*innen mitwirken, so der Geschäftsführer des Jugendbüros, Konrad Pamer.

Jugendarbeit als Zukunftsarbeit

Gemeinsam mit den Geschäftsführer*innen der Jugenddienste tauschten sich auch die politischen Vertreter*innen und Verantwortlichen der Gemeinden St.Martin, St.Leonhard und Moos Rosmarie Pamer, Dominik Alber, Robert Tschöll und Konrad Pamer über Fragen wie „Welche Perspektiven suchen junge Menschen in ihrer Gemeinde für ihre Zukunft? Welches Potential eröffnet sich für jugendgerechte und -freundliche Gemeinden? Welche Entfaltungsmöglichkeiten haben junge Menschen?“ aus. Die Inputs der Anwesenden politischen Vertreter*innen zeigten, dass Belange und Bedürfnisse junger Menschen ernstgenommen werden und von den Gemeinden St.Martin, St.Leonhard und Moos Jugendarbeit als Zukunftsarbeit gesehen wird. Junge Menschen müssen Perspektiven in der eigenen Gemeinde haben, sich dort wohlfühlen und im sozialen Gefüge der Gemeinde ihren Platz haben. Dies sind u.a. entscheidende Faktoren, ob jemand in der eigenen

Identifikation mit Gemeinde durch Jugendarbeit und Beteiligung

Unterschiedliche Lebenswelten und Lebensentwürfe von jungen Menschen müssen respektiert und gefördert werden, junge Menschen stellen Weichen für die Zukunft. Diese vielfältigen Herausforderungen der Jugendlichen sind Themen der Jugendpolitik. Jede Gemeinde in Südtirol hat eigene Rahmenbedingungen aufgrund ihrer geografischen Lage, ihrer Größe sowie weiterer prägender Faktoren wie z.B. der demographische Wandel. Die Jugenddienste sind in nahezu allen 116 Gemeinden präsent und leisten mit ihren Angeboten einen wesentlichen Beitrag der Jugendpolitik. Unsere Gesellschaft braucht die Jugend – ihre Ideen, ihr Engagement und ihre Potentiale. Jugendliche brauchen in dieser entscheidenden Lebensphase Unterstützung und Anerkennung der Gesellschaft. Hierfür brauchen junge Menschen die notwendigen Rahmenbedingungen, um ihr Leben selbstbestimmt gestalten zu können und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Im Zentrum der vielfältigen Tätigkeit der Jugenddienste steht das Bemühen, allen jungen Menschen attraktive gesellschaftliche Perspektiven und Teilhabemöglichkeiten zu eröffnen. Hierfür braucht es jedoch ein gutes Netzwerk. „Die Belange junger Menschen müssen in allen Bereichen berücksichtigt und mitgedacht werden. Jugendpolitik ist eine gemeinsame Aufgabe und braucht junge Menschen, Fachkräfte, Verwaltung, Politik und die gesamte Gesellschaft,“ so abschließend Sonja Plank, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) und Bürgermeisterin von Hafling, welche beim Vernetzungstreffen dabei war. Verena Hafner

Vertreter*innen und Verantwortliche der Jugenddienste und Gemeinden von St.Martin, St.Leonhard und Moos nahmen am Vernetzungstreffen teil

Bürgermeisterin Rosmarie Pamer, Theresia Gufler, Marianne Weger, Richard Stampfl (Landesvorsitzender), Maria Pfitscher, Matthias Lanthaler (Vize), Annamaria Gufler (Bezirksvorsitzende), Bürgermeister Robert Tschöll – Roswitha Tschenett fehlt

eX arBeitSgemeinSchaft fÜr Behinderte

Bezirksversammlung mit Neuwahlen adlatus

Am Samstag, den 26.Februar, trafen wir uns zur Bezirksversammlung mit Neuwahlen. Es waren 38 Mitglieder anwesend, unser Landesvorsitzender Richard Stampfl sowie die Bürgermeisterin von St.Martin, Rosmarie Pamer, und der Bürgermeister von St.Leonhard, Robert Tschöll. Es wurden letztes Jahr 11 Veranstaltungen gemacht wie Matthias Lanthaler berichtete und auch im kommenden Jahr sind jeden Monat 1 Veranstaltung geplant. Richard Stampfl berichtete über den neuen Namen, den wir seit Jänner haben, adlatus ist Latein. Es bedeutet: alatus: beflügelt sein, mit Flügeln versehen, von Flügeln getragen. ad+latus: jemand, der zur Seite steht, Beistand, Helfer, Unterstützer.

Der alte Ausschuss wurde wiedergewählt, neu dazugekommen ist Theresia Gufler. Den scheidenden Ausschussmitgliedern Luise Pöhl und Waltraud Pircher wurde mit einer Orchidee für ihre Tätigkeit gedankt.

Matthias Lanthaler

Meine Erfahrungen als Praktikant Einblicke in den Verein adlatus EO

Mein Name ist Pircher Moritz, ich komme aus Riffian und besuche die 3. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Meran. Ich hatte die Gelegenheit, vor kurzem mein erstes zweiwöchiges Schulpraktikum beim Verein adlatus – Verein für Menschen mit Beeinträchtigung zu absolvieren. Ich habe mich für diese Praktikumsstelle entschieden, da ich selbst seit meinem 6. Lebensjahr den Fahrdienst des Vereins nutze. Mein Ziel war es, einmal hinter die Kulissen dieser landesweit tätigen Organisation zu schauen. Vor Ort begleitete mich Verena Wolf, Leiterin der Vereinstätigkeit. Durch sie erfuhr ich allerlei Interessantes über den Verein und seine Tätigkeiten. Er wurde 1978 von Hubert Torggler, einem selbst Betroffenen, und einigen Idealisten unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft für Behinderte“ gegründet. Heute zählt der Verein landesweit 7 Bezirke, welche von ehrenamtlichen Ausschüssen geleitet werden. Neben der Organisation von Freizeitangeboten für Menschen mit Beeinträchtigung oder für Personen, welche altersbedingt mobilitätseingeschränkt sind, absolviert adlatus mit behindertengerecht ausgestatteten Kleinbussen den Fahrdienst zur Schule, zur Arbeit und zu Therapien. An den Wochenenden stehen die Kleinbusse den Mitgliedern für die Freizeit zur Verfügung. Der Verein adlatus beschäftigt im Hauptbüro 2 Verwaltungsmitarbeiter und 2 Disponenten während landesweit über 55 Fahrer unterwegs sind. Die Führung obliegt einem ehrenamtlichen Landesvorstand unter der Leitung des Vorsitzenden Richard Stampfl. Mir ist im Zuge des Praktikums bewusst geworden, welch hohen Stellenwert die Freiwilligenarbeit für Vereine wie adlatus hat. Ob bei der Planung von Tätigkeiten oder als Fahrer oder Begleiter/in bei Ausflügen, man ist auf die Hilfe von Menschen angewiesen, die Stunden über Stunden ihrer Freizeit schenken, um anderen z.B. Zeit in Gemeinschaft zu ermöglichen. Als selbst Betroffener war mir zwar bewusst, dass ein Ausflug oder ein Urlaub etwas Organisation und Vorbereitung erfordert, wenn man dann aber für eine große Gruppe mit teilweise 3–4 Rollstuhlfahrern plant, dann stellt das eine große Herausforderung dar. Davon konnte ich mich bei meiner Recherche nach barrierefreien Unterkünften und Ausflugszielen selbst überzeugen. Im Zuge meines Praktikums besuchte ich weiters einen Nachmittag die Kreativgruppe des Vereins und erhielt Einblick in das Dispositionsprogramm für die Koordinierung des landesweiten Fahrdienstes. Besonders spannend war die Zusammenarbeit mit dem Fotografen Andreas Marini und der Designerin Alberta Schiefer. Es wurden Fotoaufnahmen für die neue Webseite gemacht, mein Rollstuhl und ich waren beim Fotoshooting als Modell engagiert. Das Praktikum bei adlatus hat mich darin bestätigt, dass meine Stärken auf alle Fälle in der verbalen Kommunikation liegen. Vorschläge und Anregungen meinerseits waren sehr willkommen. Das Praktikum war rückblickend auch eine große Bereicherung für meine weitere schulische Entwicklung aber auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Moritz Pircher

Moritz im Büro

Der Ausschuss des Haflinger Pferdezuchtvereins Passeier

haflinger pferdezuchtverein paSSeier

70 Jahre Haflinger Pferdezuchtverein Passeier – ein Blick zurück

Der Haflinger Pferdezuchtverein Passeier wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Das ist für uns ein Grund zu feiern und eine gute Gelegenheit einen Blick zurück in die Geschichte zu werfen: In den 50er Jahren waren viele Orte noch nicht erschlossen und es gab noch keine Straßen und Maschinen, deshalb wurden auf vielen Höfen Pferde für die tägliche Arbeit in Feld und Wald gehalten. Im Jahr 1951 schlossen sich einige engagierte Züchter, hauptsächlich aus dem hinteren Passeiertal, zu einer Pferdezuchtgenossenschaft zusammen. Die erste offizielle Vollversammlung fand im März 1952 statt, erster Obmann war Pixner Johann, Oberstein in Pfelders, späterer Lazinserbauer. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Genossenschaft 23 Mitglieder. Durch den Kauf eines Zuchthengstes wurde die Zucht gefördert. Im Lauf der Jahre änderten sich die Anforderungen an das Haflingerpferd, aus dem früheren Arbeitspferd wurde ein Freizeitpferd für die ganze Familie und aus der Pferdezuchtgenossenschaft wurde der Haflinger Pferdezuchtverein Passeier. Es wurden vermehrt vereinsinterne Trab- und Galopprennen ausgetragen und einige Mitglieder beteiligten sich auch an den landesweiten Rennen. Außerdem stand die Förderung der Zucht weiterhin im Vordergrund. Am 15.Mai 1977 fand beim Sandhof die erste Vereins-Pferdeausstellung statt. Früher war eine Mitgliedschaft beim Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband Voraussetzung für die Mitgliedschaft beim Verein, seit einigen Jahren ist das nicht mehr so. Bei uns ist jeder willkommen, der Freude an den Pferden hat, egal welche Rasse. Im Jubiläumsjahr 2022 zählt der Verein 60 Mitglieder, 20 Frauen, 34 Männer und 6 Jugendliche. Diese halten 105 im Stammbuch eingetragene Haflingerpferde. Seit 2020 ist Gufler Klaus unser Obmann, im Ausschuss sind außerdem Lamprecht Katja, Pichler Walter, Pflug Markus und Bacher Petra. Der Haflinger Pferdezuchtverein Passeier feiert sein 70-jähriges Bestehen mit einer großen Jubiläumsausstellung mit Nachzuchtschau des Hengstes Alex-R am 30.4.2022 beim Sandhof in St.Leonhard. Nach einem Einzug durch das Dorf St.Leonhard werden am Festplatz etwa 70 Haflingerpferde vorgestellt und die Schönsten von ihnen ermittelt. Petra Bacher

Urkunde: die Gründungsmitglieder der Pferdezuchtgenossenschaft

Vorsitzender Werner Steiner, Elsa Niederkofler, Annelies Unterthurner, Maria Gögele, Anna Kofler, Marth Martha, Johann Pichler, Hermann Schwarz, Tschöll Karl und Anneliese Weiss Angerer

St. martin

KVW ist größter sozialer Verein im Dorf

St.Martins KVW freut sich über den stetigen Anstieg seiner Mitglieder. Bei der Jahreshauptversammlung wurden viele langjährige Mitglieder geehrt. Besonders gelobt wurde der Ausschuss für seine rege Tätigkeit in den letzten besonderen Jahren der Pandemie.

Eröffnet wurde die Jahreshauptversammlung mit einem Foto, auf welchem ein Spross einer Zirbe nach oben zeigt, wobei dahinter aber eine unberührte Winterlandschaft von einem unbefestigten Zaun abgegrenzt wird. Diakon Hermann Pirpamer nahm in seiner Begrüßungsrede dieses Bild zum Anlass, um dem KVW für seine sozialen Dienste in den vergangenen Jahren, den er im Dorfleben leistete, zu danken. Einen besonderen Dank erhielt der Ausschuss auch vom Vorsitzenden des KVW Steiner Werner, der in seinen Grußworten die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Vereins im vergangenen Jahr unterstrich und er lobte den Einsatz und die große Motivation der Ortsgruppe. Der Einladung der Ortsgruppe zur Jahreshauptversammlung sind sehr viele Mitglieder gefolgt. Auch der Geschäftsführer des KVW, Atz Werner, war zugegen. Anneliese Weiss Angerer lobte zu Beginn die tatkräftige Arbeit des gesamten Ausschusses, welcher in den letzten Jahren das Sprachrohr für die Bedürfnisse der sozialen Anliegen während der Pandemie war. Die Ausschussmitglieder schenkten viel Zeit – Zeit für Einkäufe, Zeit für Hilfen zuhause, Zeit für Gespräche und Zeit bei Notlagen- alles dies geschah im Stillen ohne große Öffentlichkeitsarbeit und das macht den KVW in St.Martin mit seinen 350 Mitgliedern zum größten sozialen Verein des Dorfes. Die Mitgliederzahl stieg in den letzten Jahren konstant an, da der Verein auch ein sehr vielfältiges Programm vorzuweisen hat, sei es zum Thema Erholung, Soziales und Fortbildung. Die Vorsitzende stellte alle Angebote des letzten Jahres vor, welches pandemiebedingt verändert werden musste, aber trotzdem sehr umfangreich war. Diese Angebote für jede Altersklasse konnten nur durchgeführt werden durch die überaus großzügigen Spenden v on Sponsoren, auch ein Winterfit-Kurs im Safetypark. Unterstützt wurde der KVW auch von der Gemeinde St.Martin und Bürgermeisterin Pamer Rosmarie bedankte sich für den sozialen Einsatz des gesamten Ausschusses. Besonders lobenswert ist auch die Beratertätigkeit von Stolz Luis und Angerer Hans, die alle Mitglieder bei alltäglichen Belangen unterstützen. Geschätzt wurde auch die kompetente Arbeit beim Einrichten des SPIDS durch die Experten Sanin Paul und Eschgfäller Toni. Die Volksanwältin Frau Morandell Gabriele berichtete in einer Videobotschaft über ihre Tätigkeit, die von vielen Passeirer*innen wohlwollend angenommen wird, und in den Räumlichkeiten der Raika St.Martin viermal im Jahr angeboten wird. Bedauert wurde besonders, dass der Patronatsdienst vor Ort nicht mehr gewährleistet werden kann, umso erfreulicher ist aber die Möglichkeit der Abwicklung der Steuererklärung direkt in St.Martin. Nachdem der Kassabericht verlesen und zur Genehmigung vorgelegt wurde, hatte die Vorsitzende die ehrenvolle Aufgabe 15 Personen für ihre 30-, 40-, 50- und 65-jährige Mitgliedschaft zu ehren. Neben einer Ehrenurkunde erhielten die Geehrten ein eigens angefertigtes Fotoalbum, mit einer kreativen Hülle, auf welcher der Dank des KVW gestickt war. Mit großer Spannung wurde zum Schluss die Verlosung erwartet, bei der der Geschäftsführer Werner Atz die „Glücksfee“ spielen durfte. 3. Preis war die Überraschungsfahrt für 2 Personen, 2. Preis ein Genießerfrühstück für 2 Personen im Hotel Wiesenhof in St.Leonhard und der 1. Preise war eine Übernachtung für 2 Personen im Designhotel Vigilius mountain Resort. Die Jahreshauptversammlung wurde mit einem Foto vom Jaufenpass beendet, auf welchem die Kapelle ohne Jaufenhaus zu sehen war. Es wurde auf die Veränderung hingewiesen, auf die Zeit des Umbruchs und auf die Herausforderungen in dieser besonderen Zeit, in welcher der KVW Bewährtes bewahren möchte, und sich nicht scheuen wird, Neues zu wagen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

30 Jahre Annelies Unterthurner Luise Schwarz Kassian Plangger Anna Theresia Kofler Franz Josef Hofer Maria Anna Gögele Karl Johann Buchschwenter

40 Jahre Elsa Niederkofler Brunhilda Lanthaler Elisabeth Zwischenbrugger

50 Jahre Maximilian Karlegger Hermann Schwarz Karl Tschöll Martha Haller

65 Jahre Johann Pichler

Anneliese Weiss Angerer

Atemschutzübung in der Garage beim Schwimmbad in St.Leonhard

ff. St. leonhard

Rege Tätigkeit trotz CoronaPandemie

„Oje, nicht schon wieder. So könnte man wohl die gefühlte Enttäuschung mit wenigen Worten zusammenfassen. Bereits zum zweiten Mal müssen wir auf die traditionelle Jahreshauptversammlung verzichten. Es wäre schön gewesen, euch gegenüberzustehen, um euch einen Einblick in unsere rege Tätigkeit zu geben.“ Mit diesen Worten eröffnete Kommandant Roman Pfitscher seinen Tätigkeitsbericht zum Arbeitsjahr 2021, welcher den Wehrmännern auch heuer wieder nur übermittelt und nicht persönlich vorgetragen werden konnte. Das Jahr 2021 war erneut von der anhaltenden CoronaPandemie geprägt. Während traditionelle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, wurden zahlreiche Stunden an Präsenz- und Ordnungsdiensten in Zusammenhang mit den landesweiten Aktionen „Südtirol testet“ und „Südtirol impft“ geleistet. Ganz ohne Veranstaltungen ging aber auch das vergangene Jahr nicht vonstatten. Im April organisierten wir die zweite Auflage eines Grill- und Lieferservice, welcher von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. Im Juli fand die traditionelle Messe zu Ehren des hl. Christophorus auf dem Raiffeisenplatz mit Fahrzeugsegnung statt. Anlässlich der „Psairer Fraitige“ im August stellten wir, zusammen mit den Kameraden aus Walten, Geräte, Fahrzeuge und Einsatzbekleidungen von damals und heute gegenüber und präsentierten diese den Besuchern. Der Dezember stand im Zeichen der „Liechtr’zeit“, wo wir Christbäume anboten und die Besucher bei unserem Weihnachtsstand mit warmen Getränken verköstigten. Einsatztechnisch war 2021 mit insgesamt 67 Einsätzen ein eher ruhiges Jahr. Neben zwei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen im Februar („Langwieserwald“) und im Juli (Stuls – unterhalb „Morx Puite“) war eine erhebliche Anzahl an Kleinbränden und technischen Hilfeleistungen zu verzeichnen. Hervorzuheben ist sicherlich auch ein Garagenbrand im Happergweg im Oktober. Durch das schnelle und gezielte Eingreifen, gemeinsam mit den Kameraden aus St.Martin, konnte dabei die Ausbreitung auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Trotz geltender COVID-19-Bestimmungen konnten 52 Gruppen- und Zugsübungen sowie Atemschutz- und Maschinistenübungen zur Spezialisierung der Wehrmänner abgehalten werden. Als besonders schade erwies sich die Tatsache, dass es der Jugendgruppe nur wenige Wochen im Sommer gestattet war, sich zu gemeinsamen Übungen zu treffen. Trotzdem haben sich drei Jugendliche erfreulicherweise entschieden der Jugendgruppe beizutreten. Dank der finanziellen Unterstützung der Bevölkerung, der Gemeindeverwaltung, eines Sponsors und der Provinz Bozen konnte im vergangenen Jahr auch die Ausrüstung unserer Feuerwehr aufgewertet werden. Neben einem neuen Kleinlöschfahrzeug, welches ein beinahe 25 Jahre altes Fahrzeug ersetzte, konnten auch ca. 20 Jahre alte Einsatzhelme und eine graue Dienstuniform für Ordnungsdienste und den Besuch von Lehrgängen ausgetauscht werden. Für diese großzügige Unterstützung in dieser doch schwierigen Zeit, möchte sich die Feuerwehr St.Leonhard bei allen Gönnern recht herzlich bedanken.

Gregor Zöschg

freiw. feuerwehr mooS Jahresrückblick

Am Samstag, den 6. Februar 2022, fand in der Feuerwehrhalle der Jahresabschluss der Feuerwehr Moos mit einer Abstimmung statt. Die sonst übliche Jahreshauptversammlung wurde aufgrund der Coronapandemie sicherheitshalber nicht in der gewohnten Form abgehalten. Die aktiven Mitglieder stimmten über den Jahres sowie Kassabericht ab und wählten die Delegierten zum Bezirksfeuerwehrtag. Der Jahresbericht 2021 verzeichnet insgesamt 28 Einsätze, bei denen 135 Mann 217

FF Moos – Kassier Kurt Hofer, die Stimmzähler Karl Königsrainer und Julian Widmann, Vizekommandant Robert Lanthaler und Kommandant Markus Platter Foto: Hubert Gögele

Stunden geleistet haben. Für die Feuerwehr Moos mit Zug Stuls war es damit ein sehr ruhiges Jahr; darüber hinaus fiel ausnahmsweise kein Brandeinsatz an. Zu bewältigen waren neben Kanalöffnungen und Straßenreinigungsarbeiten, Lotsendienste für den Notarzt, Bergung von Fahrzeugen und Binden von Ölspuren. Ein sich in Renovierung befindliches Dach musste bei starkem Regen aufgrund von Wassereintritt schnellstens mit Folien zugedeckt werden. Bei einem Verkehrsunfall unterhalb der „Morx Puite“ kam man mit Unterstützung der Nachbarwehren einer unter einem Fahrzeug eingeklemmten Person zu Hilfe. Sie konnte schließlich ohne gravierende Schäden befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Auch bei Personensuchen wurde die Feuerwehr wieder hinzugezogen. Großes Glück war bei einem Steinschlag auf der Timmelsjochstraße zwischen den zwei Tunnels vor Moos am späten Abend des 26. Februar dabei, als die Straße durch herabgefallene Steine komplett verlegt wurde und kein Mensch zu Schaden kam. Bei acht Diensten (u. a. Ordnungsdienste beim COVID-Schnelltest und Ordnungsdienst beim Ötztal-Radmarathon) wurden mit 27 Mann 133 Stunden geleistet. Natürlich wurde auch wieder engagiert für den Ernstfall geprobt. Dazu nahm die Feuerwehr Moos auch an der Abschnittsübung in Rabenstein im Herbst teil. Eine weitere Gemeinschaftsübung fand zwischen dem Zug Stuls und der Feuerwehr Rabenstein statt. Bei einer Vollprobe im Jugendhaus Hahnebaum führten Atemschutztrupps Personenevakuierungen durch. Zusammen mit den weiteren 29 Zug- und Gruppenproben wurden mit insgesamt 290 Mann 499 Stunden geleistet. An der Feuerwehrschule in Vilpian nahmen 12 Personen an verschiedenen Lehrgängen teil. Die Mitgliederzahl der Feuerwehr belief sich am Jahresende auf 71 aktive Wehrleute, einem unterstützenden Mitglied, fünf Förderern, zwölf Wehrmännern außer Dienst, drei Ehrenmitgliedern (eines davon aktives Mitglied) sowie 19 Patinnen. Für den Zug Stuls war im September letzten Jahres die Segnung des neuen Kleintransportfahrzeugs Mercedes X-Klasse geplant, die aufgrund von Coronafällen abgesagt werden musste. Neuer Termin ist der 31. Juli 2022, die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen. Die noch ausstehenden Ehrungen sind im Rahmen des Kameradschaftsabends am 28. Mai 2022 vorgesehen. Die Feuerwehr Moos bedankt sich wieder bei allen Spenderinnen und Spendern für die großzügige Unterstützung im vergangenen Jahr. Hubert Gögele ff St. martin in deutSchnofen

Bei der AtemschutzLeistungsprüfung in Deutschnofen wurde den Teilnehmern alles abverlangt

2 AtemschutzträgerTrupps erkämpfen Bronze bei der Leistungsprüfung

Die Feuerwehren Südtirols sind immer bemüht, hinsichtlich Fortbildung auf dem neuesten Stand zu stehen mit dem klaren Ziel, für jeglichen Einsatz stets bestmöglich gerüstet zu sein. In diesem Sinne werden auch immer wieder Wettkämpfe und Leistungsprüfungen organisiert. All jene Feuerwehrleute, die an solchen teilnehmen, wissen natürlich genau, wie sie sich im Notfall bzw. beim Brandeinsatz verhalten müssen. So stand am 26. März in Deutschnofen eine Atemschutz-Leistungsprüfung in den Stufen Gold, Silber und Bronze auf dem Programm und diese ist, wie jeder Feuerwehrmann weiß, alles andere als einfach! Zum besseren Verständnis vorab: Wenn man, wie unsere Wehrmänner, zum ersten Mal an dieser Leistungsprüfung teilnimmt, kann man nur die Prüfung für Bronze ablegen. Nach darauffolgenden zwei Jahren Wartezeit kann man sich für Silber bewerben und erst nach weiteren zwei Jahren kann man in der Höchststufe Gold antreten. Unser Kommandant Roland Gufler gab den Anstoß, an diesem Leistungswettbewerb teilzunehmen und unser Atemschutzwart Christian Raich meldete schließlich zwei Teams an. Team 1 bestand aus Christian Raich, Pfitscher Manuel und Karlegger Norbert, das 2. Team aus Ennemoser Jonas, Pabst Michael und Armin Thaler. Nachdem vor glorreichen Momenten meist hartes Training ansteht, hieß es für unsere Wettkampf-Teilnehmer fleißig üben und büffeln: Über den Zeitraum von 5 Wochen galt es zweimal wöchentlich für jeweils 3 Stunden an der Perfektion zu feilen! Dabei war auch Dietmar Haller, Kommandant der FF Saltaus, als Berater eine große Hilfe! Die Leistungsprüfung wird vom Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols an 5 Stationen durchgeführt: > Station 1: Theoretische Prüfung …

Sollzeit: 10 Minuten > Station 2: Vorbereitung und richtiges

Anlegen der Pressluftatmer …

Sollzeit 4 Minuten > Station 3: Menschenrettung …

Sollzeit 10 Minuten > Station 4: Innenangriff …

Sollzeit 10 Minuten > Station 5: Gerätekunde und Maskenreinigung … keine Sollzeit Am Freitag, dem Tag vor dem Wettkampf, passierte das denkbar größte Missgeschick zum ungünstigsten Zeitpunkt: Armin Thaler verletzte sich bei einem Unfall und musste einen Gipsverband tragen. Er ließ sich aber dadurch nicht kleinkriegen und begleitete seine Kameraden trotzdem nach Deutschnofen, um ihnen moralisch beizustehen und sie anzufeuern. Für ihn sprang Pfitscher Manuel, ein richtiger Kämpfertyp, in die Bresche und startete bei beiden Mårtiner Teams. Groß war der Jubel, als beide Trupps unter den 22 Atemschutzteams waren, die die Leistungsprüfung der Stufe Bronze bestanden. Dazu Atemschutzwart Christian Raich: „Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir haben viel Zeit und Energie geopfert, aber unser aller Ziel erreicht.“ Kommandant Roland Gufler und alle Kameraden der FF St.Martin möchten auf diesem Wege Christian, Manuel, Michael, Jonas, Norbert und Armin ein großes Kompliment für die bestandene Leistungsprüfung aussprechen. Super, Kameraden!!! Kurt Gufler

Die ehemaligen Obmänner Sepp Scherer (1965–1975), Paul De Bastiani (1975–1994), Hermann Pirpamer (1994–2002), Meinrad Pamer (2002–2013), Sepp Pichler (2013–2022) mit der neuen Obfrau Johanna Gufler Fotos: Klaus Gufler

muSikkapelle St. martin

Mit frischem Wind einer Obfrau und vielen Vorhaben

Auch die Musikkapelle St.Martin hat, wie die meisten Vereine unseres Dorfes, die Covid-gebremste-Zeit der letzten 2 Jahre halbwegs überstanden. Umso mehr war bei der Jahreshauptversammlung am 18. März regelrecht eine Aufbruchstimmung zu spüren. Der Rückblick hat aufgezeigt, dass auch in der Zeit der Pandemie zum Wohl des Vereines, und wo es möglich war, für die Kirche, das Dorf und die Feriengäste fleißig geprobt und gespielt wurde. Zur Stärkung der Kameradschaft und Freundschaft untereinander kamen auch zeitgemäße Mittel, wie Online-Proben oder Videos zum Einsatz.

Nach den üblichen Tagesordnungspunkten, die alle zur vollsten Zufriedenheit der Mitglieder genehmigt wurden, stand die Ehrung eines Musikanten für seine langjährige Mitgliedschaft an. Andreas Kofler „Beckn Andreas“ wurde vom Obmann Sepp Pichler und vom Kapellmeister Adolf Augscheller das große Ehrenzeichen in Gold für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der Musikkapelle überreicht. In der Laudatio hieß es: Der Andreas stammt aus einer kinderreichen Familie. So hat es eine Zeit gegeben, in der 7 Brüder aus der „Becknfamilie“ gleichzeitig bei der Musikkapelle waren. Jetzt ist der Andreas, wie er selbst ganz bescheiden meint, als einziger „übriggeblieben“. Diese 50 Jahre als Trompeter waren nicht immer einfach, denn es gab zwischendurch immer wieder Zeiten, in denen er der einzige Musikant in seinem Register war. So sind seine Trompetensolo in den Konzerten bis heute noch zu hören. Unaufdringlich, passend und genau. „Ganz so nebenbei“ war er auch zehn Jahre lang Trompeter bei der „Hochwilde Böhmischen“. Im Verein kennt man den Andreas als ruhigen und angenehmen Menschen, der sich immer für die Gemeinschaft eingesetzt hat. Freundschaft und Kameradschaft haben einen hohen Stellenwert in seinem Leben. Andreas war tief berührt vom lang anhaltenden Applaus, den ihm die Musikanten und Musikantinnen zum Dank gespendet haben. Der Kapellmeister Adolf Augscheller sprach den Musikanten*innen viel Lob aus und zitierte Mozart: „Eine falsche Note ist kein Problem, Motivation ist alles, um gute Musik zu machen.“ So wird es heuer, nach zwei Jahren, am 30. April wieder ein Frühjahrskonzert gegeben, als schönes Ziel, auf das man hin proben kann und um danach mit einem gefestigten Musikprogramm in die neue Konzertsaison starten zu können. Als Nächstes stand ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt an: Die Neuwahl des Obmannes bzw. der Obfrau und des Ausschusses. Sepp Pichler „Holzer Sepp“, der seit 2013 den Verein als Obmann geführt hat, stellte sein Amt zur Verfügung. In seiner Zusammenfassung, die mit der Einweihung des neuen Probelokales und des Musikpavillons begann und mit den immer wieder wechselnden Einschränkungen der „Covid-Zeit“ zu Ende geht, hat der Sepp auf eine positive Zeit mit vielen Höhepunkten Rückblick gehalten. Als besondere Herausforderung bezeichnete der scheidende Obmann die Wechsel der Kapellmeister. Er bedankte sich bei jedem, der die Kapelle in seiner Zeit musikalisch geführt hat. Ein ganz großes Vergelts Gott, wie er selbst sagt, gilt allen Vorstandsmitgliedern, die ihn immer unterstützt haben. Sein besonderer Dank galt jeder einzelnen Musikantin, Musikant, Marketenderin, Stabführer und Fahnenabordnung. Er bedankte sich auch bei den Nachbarkapellen, beim VSM, bei der Bürgermeisterin Rosmarie Pamer, der Gemeinde und den Sponsoren für die gute Zusammenarbeit und die wohlwollende Unterstützung, die dem Verein entgegengebracht wurde. Er ging auch auf das letztjährige Neujahranspielen ein, bei dem die Musikanten*innen zwar nicht in die Häuser hinein gehen durften, aber die Freude der Menschen über die Fortführung dieser Tradition spüren konnten und die Musikkapelle gerne unterstützt wurde. Vergelts Gott allen! Man erlebte, dass der Sepp doch recht gerne Musikobmann gewesen ist. Der Dank und die Anerkennung ihm gegenüber durch die Kapelle war deutlich zu spüren. Bei der Neuwahl des Obmannes/der Obfrau fiel das Ergebnis einstimmig auf Johanna Gufler, geboren 1995 in St.Martin

und wohnhaft auf dem „Brantleit-Hof“ in St.Leonhard. Sie ist seit 2007 als Flötistin bei der Kapelle. Als sie die Wahl angenommen hatte, war die Freude unter allen Mitgliedern groß, eine junge, engagierte, freundliche und fleißige Obfrau bekommen zu haben. Ja, man kann diese Wahl ruhig als gar nicht so kleine Sensation bezeichnen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Passeirer Musikkapellen übernimmt eine Frau die Führung des Vereines. Dabei können sich die älteren Musikanten noch gut an die Zeit erinnern, in der Mädchen nur als Marketenderinnen, aber nicht als Musikantinnen beim Verein sein durften. Die ersten zwei Mädchen, die mit Beginn der 80er Jahre zur Musikkapelle St.Martin gekommen sind, trugen anfangs noch keine Mädchentracht, sondern die Tracht wie die Burschen mit einem braunen Lodenrock statt der Hose. Sicher nicht bös gemeint, damals war es einfach so. Derzeit sind 17 Frauen/Mädchen bei der Kapelle. Auch die Wahl des Vorstandes ging reibungslos über die Bühne. Alle freuten sich über die Aussicht, dass die CovidEinschränkungen gelockert werden sollten. So stellte man auch das umfangreiche Programm mit mehreren Höhepunkten für die Zukunft, insbesondere für das laufende Jahr vor. Bereits am nächsten Tag wird das Projekt „St. Mortin grießt in Langis“ mit Konzert und Tag der offenen Tür unterstützt. Gleichzeitig wird auch ein neues Gruppenfoto gemacht. Zusätzlich zu den anstehenden Konzerten wird die Teilnahme beim Alpenregionstreffen der Schützen, das von der Schützenkompanie St.Martin im Mai organisiert wird, eine Herausforderung sein. Dann steht wieder ein Passeirer Musikkapellentreffen an. Der Höhepunkt des Jahres wird aber die 150-Jahrfeier (1872–2022) der Musikkapelle St.Martin am ersten Oktoberwochenende sein. Näheres dazu wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Der Kulturreferent Dominik Alber überbrachte dem scheidenden Obmann und Ausschuss den Dank der Bürgermeisterin und der Gemeindeverwaltung und die Bitte an die Neugewählten um eine gute Zusammenarbeit in unserer Gemeinde und als Botschafter darüber hinaus. Er ging auch auf den hohen Stellenwert der Kapelle im Dorf und bei den verschiedensten Festlichkeiten ein. Der neuen Obfrau Johanna wünschte er viel Freude in ihrem Amt und eine glückliche Hand bei ihren Entscheidungen. Zum Abschluss der Vollversammlung bedankte sich die neugewählte Obfrau Johanna bei allen für das Vertrauen, kündigte ein besonderes Augenmerk für die künftige Jugendarbeit durch die Nominierung von zwei Jugendleiterinnen an, und bat um die Unterstützung und den offenen Dialog bei allen Mitgliedern. Es war ein Freudentag, der noch einen feierlichen Ausklang gefunden hat. Hermann Pirpamer

Der neu gewählte Ausschuss: Tobias EggerKarlegger, Kurt Pamer, Christian Ennemoser, Meinrad Pamer, David Ennemoser, Isabella Brancato, Johanna Gufler, Adolf Augscheller, Irina Haller und Martina Ilmer

Johanna Gufler –neue Töne, altbewährter Klang

Steckbrief

name: Johanna Gufler welche inStrumente Spiele ich:

Querflöte, ein paar Töne

Ziehharmonika meinen erSten muSikunterricht hatte ich im alter von: 1. Volksschule – Blockflöte und Singen muSik Bedeutet fÜr mich:

Leidenschaft, Hobby und sehr viel Freude privat höre ich:

Ich kann mich eigentlich für fast jede

Musikrichtung begeistern. Zwischen

Pop, auch gerne mal die Schürzenjäger und natürlich Blasmusik jeder Art.

Vor allem gefallen mir Lieder mit deutschen Songtexten. Bei der muSikkapelle St. martin Bin ich daBei: seit: der 1. Mittelschule – also seit 01.01.2007 offiziell – heuer 15 Jahre

Seit 18. März und nach 9 Jahren gibt es in der Musikkapelle St.Martin einen Führungswechsel. Johanna Gufler war die letzten 5 Jahre Jugendleiterin der Musikkapelle und möchte auch weiterhin den richtigen Noten- Schlüssel im Zugang zur Jugend und zur Bevölkerung finden. Die Musikkapelle St.Martin hat aktuell 35 musizierende Mitglieder, (davon sind ca. ein Drittel Frauen, der Rest Männer), 3 Marketenderinnen und 5 bei der Fahnenabordnung.

Warum bist du Mitglied einer Musikkapelle?

Ich bin Mitglied bei der Musikkapelle, weil die Musik so viel Freude macht und für mich wie eine Familie geworden ist. Wenn einer alleine gut spielt, heißt das noch lange nicht, dass die Musik auch gut klingen muss. Wichtig ist das Zusammenspielen. Mir gefällt auch sehr gut, wie sich eine Musikkapelle zusammensetzt. Jeder ist anders. Egal ob Alt oder Jung, jeder kann bei der Musikkapelle sein und genau diese Vielfalt macht unseren Verein aus. Jeder bringt sich auf seine Art und Weise in den Verein ein und das ist auch gut so.

Musikprobe: was bedeutet das für dich?

Wenn ich bei der Musikprobe sitze, dann kann ich für diese Zeit alles um mich herum vergessen, da ich mich voll und ganz auf die Musik konzentrieren muss. >

Seit 15 Jahren bei der Musikkapelle St.Martin – die neue Obfrau Johanna Gufler Foto: Klaus Gufler

> Das Allerschönste ist dann, wenn man merkt, dass alle richtig mit Herz gespielt haben und mir die „Gänse“ zu Berge stehen. Jedoch freue ich mich auch immer über den Austausch nach der Probe in unserem Aufenthaltsraum. Ob mit jemand nur ein kurzes „und wie geht’s dir?“ oder wenn der Gerhard ein Lied anstimmt und alle mitsingen, oder der Luis einen seiner trockenen Witze bringt – alles gehört für mich dazu und auf alles freue ich mich.

Eine Frau als Obfrau einer Passeirer Kapelle, wie fühlt sich das an?

Ich muss sagen, eine ziemliche Verantwortung. Wenn das jemand vor ein paar Jahren zu mir gesagt hätte, hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht. Aber ja, irgendwann habe ich mir gedacht – wieso eigentlich nicht? Mittlerweile habe ich eine große Freude und vor allem auch einen Stolz, Obfrau unserer „Mårtiner Musig“ zu sein. Ich bin auch überwältigt, wieviel Glückwünsche und Zuspruch ich von allen Seiten erhalten habe. Dies gibt mir nochmal mehr Motivation, mein Amt gut zu machen. Was aber auch gesagt werden muss: Es gibt auch in unseren Nachbarskapellen viele fähige und motivierte junge Frauen, die sich vielleicht nur nicht trauen, diesen Schritt zu wagen. Also an alle meine Musikkolleginnen: Trauts euch, ich bin vielleicht die erste Obfrau im Tal, möchte aber sicher nicht die Letzte sein!

Thema Nachwuchs – wie schaut es bei der Musikkapelle St.Martin aus?

Es sind immer wieder Junge, die sich für ein Instrument begeistern. Leider gehen uns vor allem die jungen Burschen bei den tiefen Instrumenten etwas ab. Hier gleichzeitig auch ein Aufruf an alle Junge und/oder Junggebliebene: meldet euch gerne bei uns, unsere jungen Musikantinnen würden sich sicher freuen!

Was ist der Unterschied zwischen einer Band und einer Musikkapelle, sind Musikkapellen noch „in“?

Auf den ersten Blick mag eine Musikkapelle vielleicht nicht so „cool“ wirken, wie eine Band, in der vor allem mehr in kleinen Gruppen gespielt wird. Jedoch, wenn man genauer hinschaut und vor allem hinhört, kann eine Musikkapelle sogar noch viel cooler sein als eine Band. Denn wir spielen nicht nur Polkas, Märsche und Walzer, sondern auch moderne Rock-, Pop- und Filmmusik. Dies klingt mit einer Kapelle sogar noch viel imposanter, als in einer kleinen Gruppe, da viele verschiedene Instrumente und Klänge vertreten sind. Das hat auch erst kürzlich eine Jungmusikantin zu mir gesagt. Wenn sie bei der ersten Musikprobe war, hat sie sich gedacht: „Wow, wie cool ist das denn, mit so vielen zusammen zu spielen!“

Was ist das lustigste Erlebnis, das dir in der Musikkapelle passiert ist?

Das ist schwierig zu sagen, weil es schon so viele lustige Erlebnisse gab, wo ich Bauchschmerzen vom vielen Lachen hatte. Es gibt fast bei jedem Konzert oder jeder Probe ein Highlight. Es ist einfach immer lustig. Einige meiner Highlights waren sicherlich: Als der Heiss Sepp, bei einem Frühjahrskonzert sich als Frau verkleidet hatte und passend zum Stück „Sandpaper Ballet“ beim Vereinssaal mit einem Besen auf und abgekehrt hat. Oder als Patrick mit Gabi bei einem Sommerkonzert eine Tango-Choreografie getanzt hat. Oder wenn wir beim Faschingsumzug als Matrosen gingen und unsere Fahnenabordnung als Meerjungfrauen verkleidet waren. Oder nach so vielen Proben, wo Gerhard als Chorleiter sein Bestes gibt.

Wenn ein Kind oder Erwachsener der Musikkapelle St.Martin beitritt, wie schaut dann der Ablauf aus: (Proben, Tracht, Instrument, Zeitaufwand, Kosten)?

Instrument und Tracht wird vollständig von unserer Musikkapelle zur Verfügung gestellt. Die einzigen Kosten, die anfallen, ist die Zeit. Ich muss sagen, es kann schon sehr zeitintensiv sein. Aber wenn man gerne zu den Proben kommt und sich bei uns wohlfühlt, dann fühlt es sich gar nicht so an, da es einfach Freude macht und man sich freut, zusammen Musik zu machen. Grundsätzlich wird bei uns einmal die Woche geprobt. Wenn wir auf unser Hauptkonzert, das Frühjahrskonzert (heuer am 30. April im Vereinssaal von St.Leonhard) proben, so haben wir meistens zwei Proben in der Woche. Dann kommen noch andere Auftritte dazu, wie z.B. Prozessionen, Sommerkonzerte auf unserem Dorfplatz oder auswärts usw. In einem „normalen Jahr“ können bis zu 70 Ausrückungen zusammenkommen. Aber mit Freunden und Freundinnen unternimmt man ja gerne 70-mal im Jahr etwas.

Johanna, die Musikkapelle St.Martin feiert 150 Jahre Bestehen. 150 Jahre Werte, Traditionen und vor allem 150 Jahre Teil einer intensiven, gut verknüpften und eingefleischten Martiner Vereinskultur. Was nimmst du in die nächsten 150 Jahre Geschichte mit?

Mir ist es sehr wichtig, alte Traditionen zu bewahren, denn wenn wir sie jetzt nicht pflegen, dann werden sie in Vergessenheit geraten. Jedoch möchte ich auch eine junge und innovative Obfrau sein, die auch Neues wagt und auch „in“ für die Jugend bleibt. Weiters ist es mir persönlich sehr wichtig, sich in das Dorfleben zu integrieren und für unsere Mårtinerinnen und Mårtiner Musik zu machen. Denn sie sind die Vergangenheit, aber auch vor allem die Zukunft für unsere Kapelle. Elisabeth Larcher

This article is from: