Palace, September/Oktober 2016

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Metá Metá

15.9.

22.9.

Frankie Cosmos

21.10.

Adam Green

14.10.

Gast 1: Planet Rock

27.10. Whitney 30.10.

10 Jahre

Richmond Fontaine

Palace

palace.sg


MEXICO CITY VS. YOKOHAMA

15.10. N.A.A.F.I. FOODMAN

SAMSTAG, 22 UHR

PLANET PALACE 12/16 RO C K 9 – 1 0 In ihrem Buch «Born Free» er- kommt und freuen uns auf ein zählt sie ihre persönliche und zu- ausgelassenes Fest voller Überragleich sehr politische Geschichschungen. te. Nach einer kurzen Lesung DONNERSTAG, 20/21 UHR (Deutsch/Englisch) und einem Gespräch mit der Journalistin CELEBRATING SYNTHS Monika Schärer (Englisch) berichtet Joachim Merz von Solidar Zum Saisonstart spielt Fran- Suisse in einem zweiten Teil über FREITAG, 19:30 UHR die Arbeit in Südafrika. kie Cosmos mit ihrer Band auf. Die charmanten Song-Skizzen der New Yorkerin entziehen GHOST BOX RETROSPECTIVE (FILM, UK, 50’) sich trotz Pop-Appeal jeglicher SÃO PAULOS FINEST CATERINA BARBIERI (IT), Mainstream-Tauglichkeit. Das IOKOI & ARIA (CH/IT), NITE JEWEL (USA), KARAWAN (DJ-SET) Schlagzeug scheppert auf dem neuen Album «Next Thing» Weiter geht es mit der Synthetik, DONNERSTAG, 20/21 UHR sympathisch, die Töne hängen vielseitig erforscht und gefeihin und wieder etwas schief, die ert. Die filmische Retrospektive cheapen Synthie-Klänge halten für das englische Label Ghost sich angenehm zurück. DarunBox, das sich mit einer imagiter verstecken sich aber grosnären Vergangenheit beschäfse M ­ elodien, die immer wieder tigt, ist eine eigentümliche Midurch den Lo-Fi-Instrumentenschung aus Kinderfernsehen, 1960-U-Bahn-Animation und wald hin­ durchschimmern. Da Op-Art-Mandalas. Anschliesist es wenig erstaunlich, hat sich die 21-jährige Musikerin send erforscht die italienische als Jeffrey ­ Lewis-Fan geoutet. Komponistin und Interpretin CaAls zweite Band präsentiert das terina Barbieri die Musik durch Zürcher Duo J&L Defer, Disco die Technik der Repetition. DaDooms ­ A nita ­ Rufer und Gabrinach spielt die umtriebige Perforele De M ­ ario, ­ seine Free-Pop-­ merin Iokoi einen Dialog mit GeAbenteuer. Wäre «Metá Metá» ein gängiger sang und Synthesizern, begleitet Ausruf, müsste es entweder eine von der hypnotischen Videokunst intellektuelle Verzweiflung oder von Aria. Nite Jewel untersucht ERFREULICHE UNI & FILMKONZERT einen Ansporn für eine gelassene das Thema des Alleinseins in eiKörperbewegung oder beides ver- ner überfüllten und separierten heissen. Metá Metá ist aber eine Welt, live zu dritt und mit einer FREITAG, TÜR 19.45 UHR, VORTRAG Band, bestehend aus fünf vielsei- Armee von Synthesizern und ei20.15 UHR, FILMKONZERT 22 UHR tigen und musikalisch hochpro- ner eigenwilligen Pop-Leichtigkeit ausgestattet. duktiven Köpfen. Angesiedelt in der afrikanisch-brasilianischen (FILMKONZERT) Musikszene von São Paolo und VOODOO HOUSE Ein Abend für Europa mit einem beteiligt an etlichen KollaboratioVortrag von Raul Zelik zu euro- nen und Unterstützungen, treten päischen Autonomiebewegungen sie auch an internationalen FestiSAMSTAG, 23 UHR (Detail-Ankündigung in der Spal- vals auf. Ihre Musik bewegt sich von orchestraler Avant-Garde zu te ganz rechts) und einem Konzert mit der Band Inside the Baxter Jazz und Samba, und zwischen TROPICAL CONTINENT SOUND­ Building zu den Aufnahmen des Afro-Beat und einem offenen SYSTEM & DJ WAYNE CHAMPAGNE Films «Europe, she loves», der in Punk hin und her. Das dritte und Das Tropical Continent SoundKürze in den Kinos anläuft. Sei- aktuelle Album «MM3» bringt je- system spielt Voodoo House, Glone Macher_innen erforschten ab- doch eine in sich fliessende und bal Bass, Ritual Electronica, Psyseits der Metropolen die Ränder wütendere Dynamik. Heisst das chedelic Deepness, Gondwana Europas, von Sevilla nach Dublin nun Fusion, Inklusion oder Be- Dance. Man kann es nicht erkläüber Tallinn bis nach Thessa- freiung? Auf jeden Fall klingt das ren, man muss es fühlen. loniki. Aus den vielschichtigen schön laut und passenderweise Bildern, die nur teilweise im Film bedeutet «Metá Metá» in der afriihren Platz fanden, erstellten sie kanischen Sprache Yoruba so viel FUTURE SOUNDS OF CAIRO eine visuelle Partitur, welche die wie «drei auf einmal». Band Inside the Baxter Building mit ihren Klängen zum Leben FREITAG, 21/22 UHR erwecken wird. In ihren ImproAUFTAKT INS JUBILÄUMSJAHR visationen schaffen sie Soundscapes, die sich aus einzelnen Ideen zu raffinierten Klangskulpturen SAMSTAG, 15 UHR BIS SONNTAG, entwickeln, und den Boden für 15 UHR DURCHGEHEND feine Melodielinien bieten. LO-FI-POP-MINIATUREN

15.9. FRANKIE COSMOS (USA)(ZH)

J&L

30.9. A-SYNTH FEST 2016

DEFER

22.9.

METÁ METÁ

(BRA)

ler des Abends, bereits vergangene Saison im Palace zu Gast. Ebenfalls aus der ägyptischen Hauptstadt stammend und ebenfalls Multiinstrumentalist, wird Zuli mit düsteren elektronischen Beats und als eine Art Showmaster seinen breiten musikalischen Fächer aufschlagen.

IM STERNENNEBEL

OY

8.10.

SAMSTAG, 21/22 UHR

BUVETTE

(ZH) (VD)

Oh la la, in diesem Büdchen arbeiten mittlerweile ziemlich abgebrühte Zeitgenossen: Buvette ist

16.9.

AN EVENING FOR EUROPE: EUROPE, SHE LOVES MEETS INSIDE THE BA XTER BUILDING

HEY

24. BIS 25.9.

SOUL, FUNK & R’N’B

SOUL

17.9.

SAMSTAG, 22 UHR

GALLEN

Auch Soul Gallen darf nicht fehlen, wenn das Palace nach der Sommerpause wieder in Fahrt kommt. Die Herren Wempe, Jacques und Martinelli besche­ ren uns einen harmonischen Saisonstart mit Sweet Soul. Oder wie Herr Wempe meint: «Mit Soul-Musik zum Weltfrieden».

LESUNG UND GESPRÄCH

21.9.

MITTWOCH, 19/19:30 UHR

MALAIK A WA AZANIA (Z A , LESUNG) BORN FREE – BUT STILL FIGHTING FOR RIGHTS

Malaika Wa Azania, 1991 in Soweto geboren, gehört zur jungen Generation Südafrikas, die nach Ende der Apartheid aufgewachsen ist. Doch wo steht die «Regenbogennation» 22 Jahre nach den ersten demokratischen Wahlen?

J ETZT ERST FEST: 10 JAHRE PALACE

Pardon, Freundinnen und Freunde der Nacht, nur eine kleine Durchsage: Fest darf hier gross geschrieben werden, denn es handelt sich dabei nicht um etwas Festes – ausser diese zehnjährige Tatsache, die wir fast übersehen hätten, aber hey, wen kümmert’s. Zum Auftakt ins Jubiläumsjahr schmeissen wir jedenfalls ein 24-stündiges Fest. Dabei stellen wir das Haus auf den Kopf: Überall werden Konzerte gespielt und Texte vorgetragen, nur nicht auf der Bühne: Vom Jazz-Marathon im Backstage, über Vorlesungen auf dem Balkon und im ehemaligen Warenlift, bis zur dunklen Electronica-Höhle im Orchestergraben. Mit dabei sind zahlreiche Bands, Gruppen, Musiker_innen und Künstler_innen aus der Region, welche das Palace während längerer oder kürzerer Zeit begleitet haben. Doch damit nicht genug, auch eine Prozession für unseren ehrwürdigen Leuchtkasten und ein Palace-Chor sind geplant. Wir werden sehen, was uns sonst noch alles in den Sinn

1.10. HEY

BAR

7.10. THE DWARFS (EGY)OF EAST AGOUZA (EGY)

ZULI

The Dwarfs of East Agouza bringen uns hypnotisierende Krautklänge aus Kairo. Die Songs ihrer Debüt-Platte «Bes» klingen nach einer Wanderung durch eine halluzinogen verzerrte Zukunftswüste. Roboter tauchen auf nordafrikanischen Marktplätzen auf und nicken die Köpfe zu den Schlagzeug-Loops von Maurice Louca und der treibenden, westafrikanisch gefärbten Freejazz-Gitarre von Sam Shalabi. Kennengelernt hat sich das Trio (am Bass Alan Bishop von Sun City Girls) bereits 2012. Als Nachbarn im Agouza Distrikt begannen die Musiker ihre improvisatorischen Erkundungen. Wie Maurice Louca von den Dwarfs war auch Zuli, der zweite Künst-

erstmals mit einer Band unterwegs und mit ein bisschen Euphorie und ein bisschen Übermüdung ist beim Song «Room Without A View» eine Ahnung Gorillaz-Beat zu hören und die Stimme, etwa John Watts und überhaupt New Wave? Wie auch immer, das tönt nach einer ganz grossen musikalischen Vorahnung! Durch denselben Sternennebel, aber einen Zacken artifizieller fliegt das Duo Oy. Die beiden besingen und beklickern eine neue Heimat: «A New Planet Is Born.» Auch hier meint man, wie bei Buvette ziemlich alte Musik zu hören, die e ­ inen verdammt zeitgenössischen Hut trägt. Der Bass blubbert fast schon unbedarft vor sich hin, dieses sanfte Drum und dann der Keyboard-Hook, bämm!

GA

ST 1

10 JAHRE PALACE

PLANET

14.10.

ROCK

FREITAG, 20/21 UHR

HAILU MERGIA WITH (ETH/AUS) TONY BUCK & MIKE MA JKOWSKI MARK ERNESTUS‘ NDAGGA RHY THM FORCE (SEN/DE) (DE) DJ FETT

Wir haben nachgerechnet und sind zum erfreulichen Schluss gekommen: Diesen Herbst wird das Palace zehn Jahre alt! Deshalb rufen wir zum Jubiläum das Gastrecht aus. Der Titel betont unsere Freude an der Einladung, an der Begegnung, am Austausch. Jeden Monat in der

kommenden Saison werden befreundete Bands, Lokale und Netzwerke bei uns einen Abend ausrichten, frei nach ihrem Geschmack und getreu dem Sprichwort: Je länger der Abend, desto schöner die Gäste. Wir geben das Haus für einige Abende aus der Hand und sind gespannt, was passiert. Als ersten Gast begrüssen wir Planet Rock, die freundliche Berliner Künstleragentur von Christoph Linder alias DJ Fett und Sabine Penschow. Alle weiteren Gäste und ihre Programme werden laufend angekündigt. *** Womöglich nach dem wegweisenden Afrika Bambaataa-Song benannt, hätte Planet Rock, wenn es die denn gäbe, schon einige Preise für den spannendsten sogenannten Artist Roster abgestaubt. Von der dänischen Noise-Jazz-Band Selvhenter, über die traditionsreichen kongolesischen Daumenklaviervirtuosen Konono No. 1, bis zur englischen Avantgarde-Band Volcano the Bear gibt es bei Planet Rock auch für die abgebrühtesten Booker_ innen etwas zu entdecken. Hier gibt nicht der Ton an, was sich am besten verkaufen lässt, sondern was vor der Bühne sowohl für Kopfzerbrechen als auch für kollektive Begeisterungsstürme sorgen kann. Umso erfreulicher, trotzt Planet Rock seit bereits 20

SCHULFREI

(MEX) (JAP)

Entstanden aus einem bescheidenen Kleiderladen, steht das Produzenten- und DJ-Kollektiv N.A.A.F.I. für ein neues Clubmusik-Bewusstsein der ambitionierten Szene von Mexico City. Statt dem Kleiderladen gibt es heute Clubveranstaltungen, in denen immer mehr Produzent_innen zusammenkommen und Genres wie Grime, Reggaeton, Kuduro, Ballroom House oder Tribal offen aufmischen. Die noch lose Gruppe beschäftigt sich stets mit Trends, historischer Identität, Kolonialismus und Hybridität. Wie das alles musikalisch klingen könnte, werden uns drei Kernköpfe dieser Bande in dieser Nacht aufzeigen – Mexican Jihad, Fausto Bahia und Lao. Takahide Higuchi alias Food­ man, straight from Japan, spielt vorher seine eigenartigen Formen von Footwork, Juke House, Techno, Ambient und Pop.

ALADDIN: KONZERT & FILM

21.10.

FREITAG, TÜR 20 UHR, FILM 20:30 UHR, KONZERT 22:15

ADAM

GREEN

Nehmt ihm bloss den Appenzeller weg! In der Region St.GallenRorschach hat eine grosse Fangemeinde zwiespältige Erinnerungen an das New Yorker Multitalent Adam Green und seine zuweilen schnapsberauschten Konzerte. Nun hat sich der schlaue Anti-Folk-Bewegungsanführer und Popdichter, der einige ohrwurmige Hits hatte, nach allerhand Kasperlikapriolen und Drogenabstürzen neu erfunden. Adam Greens neuestes Werk ist die Verfilmung des Tausendundeine-Nacht-Klassikers «Aladdin» als zeitgenössischer LSD-Trip in Pappmaché-Kulissen und mit namhaften Freunden wie ­Macaulay Culkin, Francesco Clemente oder Devendra Banhart. Selbstverständlich stammt auch der Soundtrack vom alchemistischen Meister und ist gleichzeitig Greens neuntes Studioalbum. Jahren allen Stürmen des Mu- Fantastische Ironie-Weltklasse. sikbusiness. Die vermutlich erste Planet-Rock-Band im Palace war Gustav im Dezember 2008, zuminROCK STEADY CREW VIBES dest lässt das die Recherche in den Tiefen der E-mail- und Web-­ Archive erahnen. Aufgewachsen SAMSTAG, 22 UHR am deutschen Bodenseeufer, reist Christoph Linder manchmal via Bodenseefähre nach St.Gallen, Der diesmalige Soul-Gallen-Gast wo er regelmässig als DJ Fett hin- kommt aus Philadelphia, eine Stadt, die bekannt ist für ihre ter den Turntables steht. Cheesesteaks und die formidable *** Das Programm des Gastabends DJ-Szene. Seit fast 25 Jahren ist ist schon fast ein Best-Of-Planet- Skeme Richards bereits als DJ Rock. Mit Hailu Mergia bringt und Produzent unterwegs, unter Planet Rock eines der ausserge- anderem als Teil der berüchtigwöhnlichsten Comebacks der ten Rock Steady Crew. Bei ihm letzten Jahre auf die Bühne. Der auf dem Plattenteller landet alles Keyboardist spielte als Leader von Funk & Soul, Classics bis Hip der Walias Band eine wichtige Hop und Breaks. Rolle in der Blütezeit des äthiopischen Jazz und Pop. 1981 nutzte BUCHVERNISSAGE er im Rahmen einer US-Tour jedoch die Gelegenheit, das Land zu verlassen und in Washington DC DIENSTAG, 20:15 UHR Fuss zu fassen, wo er als Taxifahrer arbeitete. In den letzten Jahren wiederentdeckt, veröffentSTEFAN KELLER LIEST AUS SEINEM NEUEN BUCH lichte Hailu Mergia wunderbare Platten und tourt nun mit einem Der Autor und Historiker Stefan unschlagbaren australischen Keller sammelt alte Bilder und Rhythmus-Duo durch die Welt. Dokumente. Dann recherchiert Mark Ernestus’ Ndagga Rhythm er die Bedeutung dieser DokuForce hingegen zündet ein poly- mente und macht daraus eine rhythmisches Perkussionsfeuer- Geschichte. Es sind historisch-­ werk. Die senegalesische Gruppe literarische Bildlegenden, die war unter dem Namen «Jeri-­Jeri» Keller schreibt, mit Lücken und bereits einmal im Palace zu Gast. Auslassungen, mit subjektiven Auf einer musikalischen Spuren- Ergänzungen und Ungewissheisuche, angefixt von westafrikani- ten: Werden diese Männer, die in schen Rhythmen, traf Ernestus in Ketten zwischen Soldaten laufen, Kaolack auf die Künstlerfamilie wirklich zu ihrer Erschiessung Jeri Jeri, ein Clan von Tromm- geführt? Gehört diese goldene lern, die die Entwicklung des Uhr mit der silbernen Kette vielMbalax (eine in Senegal und Gam- leicht dem Knecht Ernst Nägeli, bia populäre Musikrichtung) ge- der nach Amerika auswandern prägt haben. Seither wurde die wollte und stattdessen im ApZusammenarbeit intensiviert und penzellischen starb? Ein Abend ein Album steht für die kommen- mit vielen Bildern – und ebenso den Monate in der Pipeline. Zu vielen Legenden. Die Vernissage guter Letzt gibt’s herzerweichen- findet in Zusammenarbeit mit de Reggae- und Popsingles von Saiten, der WOZ und der BuchDJ Fett himself. handlung Comedia statt.

SOUL

22.10.

25.10.

GALLEN

BILDLEGENDEN

27.10.

WHITNEY JULIA JACKLIN

ERFREULICHE UNIVERSITÄT

DONNERSTAG, 20/21 UHR

(USA) (USA)

Whitneys Songs erinnern an Vorstädte, wo die Verliebten an schulfreien Tagen im Laub liegen, sich zur heissen Schokolade im Holzbistro treffen und dann ganz, ganz sanft, aber nicht frei von etwas Melancholie Liebe machen. «Light Upon the Lake» ist das erste Album der Band, die vom singenden Schlagzeuger Julian Ehrlich (ehemals Unknown Mortal Orchestra) und dem Gitarristen Max Kakacek gegründet wurde. Es versammelt zehn unwiderstehlich mitreissende Popsongs, irgendwo zwischen Erinnerun­ gen an Americana, Slacker-Rock und Soul. Auch Julia Jacklin aus den Blue Mountains sagt, ihre Musik handle vom Erwachsenwerden. Ihre Musikvideos wirken wie Wes Anderson-Filme, aber man sollte Jacklins Bewusstsein für Nostalgie nicht missverstehen, sie will nicht zurück. Für Freunde von Angel Olsen und Sharon Van Etten.

FEUERWERK AUS LIMA

28.10.

FREITAG, 22 UHR

HEY HEY BAR SPEZIAL DENGUE DENGUE (PERU) DENGUE

Abgehangene Cumbia-Fetzen wehen durch den psychedelischen Sound der beiden maskierten peruanischen Produzenten, DJs und visuellen Gestalter: Dengue Dengue Dengue aus Lima begannen vor sechs Jahren, kolumbianische Tanzmusik mit elektronischen Beats gemischt in die Welt hinauszutragen, und gleichzeitig nahm ihr Sound verschiedenste Einflüsse ebendieser in sich auf und machte tausend Fässer musikalischer Anleihen nach überall hin auf. Dengue meint auf Peruanisch übrigens so viel wie «die Lust zu feiern», mit dem Virus hat das nichts zu tun. Für dieses Midtempo-Feuerwerk hat es im Keller leider keinen Platz und die Hey-Hey-Bar zügelt zur Ausnahme rauf in den Saal.

PLATTENTAUFE

29.10.

SAMSTAG, 20/21 UHR

FRANTIC

(SG)

«Go go go on!», das neuste Album von Frantic, ist eine trotz tripple «Go» mehr freundliche als gehässige Aufforderung zum Weitermachen in jeglicher Hinsicht. Die fünfköpfige Band aus Wil steht seit bald 20 Jahren auf der Bühne und veröffentlicht hiermit ihr siebtes Studioalbum. Die Songs sind feingliedrig geschmiedete und zart arrangierte Wesen aus Pop, Folk und Indie.

30.10.

RICHMOND FONTAINE

EUROPA

Es kriselt in Europa: Zuerst die Staatsschulden- und Euro­ krise, dann eine selbstgemachte «Flüchtlingskrise». Der Brexit stellt die europäische Integration grundsätzlich in Frage. Noch Anfang der 90er-Jahre träumte die EU bei der Unterzeichnung des Maastricht-Vertrags von einer immer engeren Gemeinschaft, einer «ever closer union». Und tatsächlich schien das europäische Projekt lange Zeit nur eine Richtung zu kennen: vorwärts. Was ist geschehen, dass heute Rechtspopulist_innen die Europäische Union als Feindbild des Nationalstaats verteufeln? Dass auch die Linke sie weniger als Friedensprojekt denn als neoliberales Konstrukt empfindet? Fällt die EU auseinander – oder schafft sie eine Wandlung?

16.9.

FREITAG, 20:15 UHR

VON SCHOTTLAND BIS KATALONIEN: IST DIE AUTONOMIE GEFAHR ODER EMANZIPATION? Nicht nur die EU steht nach dem Brexit vor der Zerreissprobe, auch diverse Nationalstaaten haben mit Absetzbewegungen zu kämpfen. Die Ankündigung Schottlands, aus der britischen Union auszutreten und als selbständiger Staat der EU beizutreten, steht nicht allein. Mit Spanien, Belgien, Italien und der Ukraine sind weitere Staaten instabil. Sind Autonomiebewegungen innerhalb von Nationalstaaten gefährliche Zerfallserscheinungen oder können sie gar zu einem emanzipatorischen «Europa der Regionen» beitragen? Vortrag von Raul Zelik, Politikwissenschaftler, Journalist und Schriftsteller in Berlin.

29.9.

DONNERSTAG, 20:15 UHR

EUROPA HASSEN: RECHTSPOPULISMUS IN EUROPA Geert Wilders, Viktor Orbán, Marine Le Pen, Nigel Farage oder Christoph Blocher: Die Führungsfiguren der euro­ päischen Rechten strotzen vor Selbstvertrauen. Ihr wachsender politischer Einfluss und die Angriffe auf die Säulen der Rechtsstaatlichkeit stellen dabei einen Kulminationspunkt einer jahrzehntelangen Entwicklung dar. Damir Skenderovic, Professor für Zeitgeschichte an der Uni Fribourg, untersucht seit Jahren die Geschichte rechtspopulistischer Bewegungen. Im Gespräch mit WOZ-Redaktorin Anna Jikhareva ergründet er die Entwicklungslinien des europäischen Rechtspopulismus und dessen Einfluss auf die europäische ­Integration.

4.10.

DIENSTAG, 20.15 UHR

AUF ABSCHIEDSTOUR

SONNTAG, 19:30/20:30 UHR

ACH,

UND WAS MACHT DIE SCHWEIZ? AUSWEGE AUS DER BLOCK ADE (USA)

Ein wahrhaftiger Star der US-­ Literatur im Palace: Willy Vlautin, aufgewachsen in Nevada, wohnhaft in Oregon und empathischer Fürsprecher der Underdogs, ist mittlerweile auch in ­ Europa ein Begriff. Wer einen Teaser braucht: Vlautins vorletztes Buch «Lean On Pete» wird derzeit mit Steve Buscemi und Chloe Sevigny verfilmt. Parallel zum Schreiben, und dies seit 1994, packte Vlautin die Geschichten von verlorenen Seelen auf der Schattenseite des amerikanischen Traums mit seiner Band Richmond Fontaine in fesselnd-stimmungsvolle Songs zwischen Americana, Country und Grunge. Zum musikalischen Einstieg empfiehlt sich das grandiose Album «We Used To Think The Freeway Sounded Like A River» von 2009. Es gebe derzeit keinen Autor, der wichtigere Arbeit leiste, meinte die «Los Angeles Review of Books» über den freundlichen Karohemdenträger. Und wer erst seine Band kennt… Last chance! Unmittelbar vor der Bandauflösung touren Richmond Fontaine zum letzten Mal durch Europa.

PODIUMSDISKUSSION

Mit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat die Schweizer Stimmbevölkerung das Verhältnis zur EU in Frage gestellt: Wird die Personenfreizügigkeit beibehalten – oder sind die Bilateralen am Ende? Welche Vorstellungen haben Politiker_ innen, um einen Weg aus dieser blockierten Situation zu finden? Es diskutieren Cédric Wermuth, Nationalrat SP, und Lukas Reimann, Nationalrat SVP. VORSCHAU: FR.4.11. GAST 2: JA, PANIK – FUTUR II, PARTY ZUM BUCH SA.5.11. CATE LE BON (WAL) SO.6.11. JESSY LANZA (CAN) DO.10.11. ERIK TRUFFAZ QUARTET (MIT GAMBRINUS JAZZ PLUS) FR.11.11. QUILT (USA) SA.19.11. DIE HEITERKEIT (DE) DI.22.11. BEAK> (UK)

PALACE ST.GALLEN BLUMENBERGPLATZ, ZWINGLISTR. 3 9000 ST.GALLEN KONTAKT@PALACE.SG WWW.PALACE.SG GRAFIK: CHRISTOF NÜSSLI DAS PALACE WIRD UNTERSTÜTZT DURCH:


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