
VORWORT
Die vorliegende Ausgabe ist ein kleiner Ausschnitt aus der bunten und inhaltsreichen Welt der russischen Musik in leichter Bearbeitung für die Gitarre. Der russische Stil zeichnet sich vor allem durch die hohe Expressivität und starke lyrisch-romantische Eigenschafen aus.
Einen besonderen Platz in der Geschichte der Instrumentalmusik nimmt die russische siebensaitige Gitarre ein, die durch das Schafen bedeutender Gitarristen wie Andrei Sychra und Michail Wysotski zu einem wichtigen Nationalinstrument wurde. Das folkloristisch geprägte Repertoire und die virtuose Spieltechnik haben zu der Entstehung eines einzigartigen Gitarrenstils beigetragen.
Diese Ausgabe enthält sowohl eine traditionelle Notation mit ausreichenden Fingersätzen, als auch eine Tabulatur, die als Hilfe bei der Orientierung in den hohen Lagen dienen soll. Jeder Komposition geht ein Text voraus: Hier gibt es allerlei Wissenswertes über die Musik und Infos zu den Autoren. Die beiliegende CD ergänzt das Hef. Und wenn ihr noch Fragen habt, auf YouTube gibt es mehrere Tutorials, die das Erlernen der hier vorgestellten Kompositionen erleichtern.
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg!
Konstantin Vassiliev
FOREWORD
Tis book ofers a small excerpt of the rich and colorful world of Russian music, arranged for easy guitar. Famous for being highly expressive, the distinctive Russian style also possesses strong lyrical and romantic qualities.
Having risen to a position of an important national instrument through the work of notable guitarists like Andrei Sychra and Mikhail Vysotsky, the Russian seven-string guitar takes a very special place in the history of the region’s instrumental music. Highly infuenced by folk traditions, and featuring virtuoso playing techniques, the resulting repertoire has lead to a highly unique and identifable guitar style.
Tis edition includes traditional notation with adequate fngerings, as well as tablature, which will be helpful when playing in the higher positions. Each transcription includes a short text with information about the music and its composers. Te book is completed by the included CD, and for those of you with additional questions, we’ve prepared several tutorials on our YouTube channel that will help with learning the pieces.
I hope you enjoy this book!
Konstantin Vassiliev


„Die Geschichte von Prinz Kalender“ ist ein Teil der sinfonischen Dichtung „Scheherazade“, die auf dem Klassiker der Weltliteratur „Tausendundeine Nacht“ beruht. Eingeleitet wird das Stück mit einem orientalisch angehauchten Tema der Frau des Sultans, Scheherazade, die hier als Erzählerin der Geschichte hervortritt. Es wird frei im Tempo (rubato) gespielt. Dementgegen steht „Andantino capriccioso“, das Hauptthema des Prinzen Kalender.
“ Te Story of the Calendar Prince” is a part of the symphonic suite “Scheherazade”, which is based on the folk-tale “One Tousand and One Nights” (also known as “Arabian Nights”). Te piece is introduced with a Middle Eastern-favored theme, with the sultan’s wife, Scheherazade, taking on the role of the storyteller. It is played with a free temp (rubato), and is contrasted with the main theme of the Calendar Prince, the “Andantino capriccioso”.

Nach vielen Trennungsjahren traf 1870 der russische Poet Fjodor Tjuttschew unerwartet seine Jugendliebe Amalie Freiin von Krüdener. Diese Begebenheit beschrieb er in seinem kurzen Gedicht „Als ich Sie traf “. Das Gedicht wurde schnell populär und erhielt mehrere Vertonungen. Die bekannteste Fassung stammt von Leonid Malaschkin.
1881 erschien in Moskau die erste Notenpublikation mit einer Aufage von nur 300 Exemplaren. Obwohl diese sofort vergrifen war und der Name des Musikautors schnell in Vergessenheit geriet, erlangte die Romanze eine große Popularität. Es folgten unzählige Interpretationen und Bearbeitungen für verschiedene Instrumente. Erst Ende des 20. Jahrhunderts, als die Erstausgabe in einem Moskauer Archiv wiederentdeckt wurde, bestätigte sich die Autorschaf Leonid Malaschkins.
Afer being separated for many years, Russian poet Fyodor Tyutchev unexpectedly reconvened with the love of his youth, Amelie Freiin von Krüdener, in 1870. Tyutchev recounted the rendezvous with his short poem “I Met You”. Te poem quickly became rather popular, and several composers put it to music. Te most famous version comes from the pen of Leonid Malashkin.
Te frst transcription of Malashkin’s work was published in Moscow in 1881. Despite the fact that the edition of just 300 copies was out of print immediately and that the composer’s name was quickly forgotten, the romance achieved great popularity, with countless interpretations and arrangements for diferent instruments becoming available. But it wasn’t until the late 20th century, when the frst edition was rediscovered in a Moscow archive that Malashkin was confrmed as the composer.



Um den geheimnisvollen zauberhafen Charakter von „Tanz der Zuckerfee“ wiederzugeben, empfehlt es sich, die eingetragenen Pausen genau einzuhalten. Die folgende Vorübung mit leeren Saiten hilf das Abdämpfen der Töne zu trainieren:
In order to convey the mysterious, magical character of “Dance of the Sugar Plum Fairy”, it’s important to pay close attention to the notated rests. Te following exercise on open strings will help in practicing the necessary muting techniques:
Mit den gleichen Zupfngern (i, m, a) abdämpfen
Mute with the same picking fngers (i, m, a)
Mit dem rechten Daumen abdämpfen
Mute with the picking hand’s thumb
Hier ist eine vereinfachte Alternative zu den Takten 8 und 12: A simplifed alternative for measures 8 and 12:


dim. (diminuendo) leiser werdend diminishing
dolce sanf, lieblich sweet, sof
espressivo ausdrucksvoll expressively
fne Schluss end
Lento langsam slow
ma non troppo aber nicht zu sehr but not too much
Mazurka ein polnischer Tanz im ¾-Takt a Polish folk dance in triple meter
Moderato gemäßigt moderately
non troppo nicht zu sehr not too much
poco a poco nach und nach, allmählich little by little, gradually
rit. (ritardando) langsamer werdend becoming gradually slower
scherzoso scherzhaf jesting
sognante träumerisch, verträumt dreaming
sostenuto getragen, zurückhaltend sustained
sotto voce halblaut, ziemlich leise in a low voice
tranquillo ruhig quietly
Impressum:
Titelbild
W. A. Tropinin: Guitarist
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tropinin_gitarist.jpg?uselang=de
Abb. Seite 21
F. Keller: Scheherazade und Sultan Schariar
Abb. Seite 27
K. Kryzhitsky: Doroga
Abb. Seite 70/71
A. Korzukhin: Te Sunday
Abb. Seite 73
I. Repin: Mikhail Glinka
Abb. Seite 77
K. Makowski: Portrait des Vaters E. Makowski weitere Abbildungen: Wikimedia Commons, PD-old
Gestaltung: Manfred Pollert
Notensatz: Konstantin Vassiliev
Lektorat: Monika Kotte
Englische Übersetzung: Teja Gerken
Produktion: Peter Finger © 2018 by Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück
Das Notenbild ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung des Verlages vervielfältigt werden. Music engraving copyright protected.
Best.-Nr. FP 8180
ISBN: 978-3-945190-26-5
ISMN: 979-0-700307-82-0
FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG
Arndtstraße 20 · 49080 Osnabrück
Tel.: +49(0)541-71 00 20 · Fax +49(0)541-70 86 67
E-Mail: order@acoustic-music.de www.acoustic-music.de www.fngerprint-verlag.de
