




LEHRProgramm gemäß § 14
JuSchG
DVD included
Gitarrenworkshops von
Gitarrenworkshops von
FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG www.acoustic-music.de www.fingerprint-verlag.de
DIE DADGAD-STIMMUNG
KAPITEL 1: ERSTE SCHRITTE ÜBUNGEN 1-4
KAPITEL 2: ALLGEMEINE VERZIERUNGEN ÜBUNGEN 5-10
KAPITEL 3: TONLEITERN ÜBUNGEN 11-14
KAPITEL 4: KELTISCHE VERZIERUNGEN ÜBUNGEN 15-20
KAPITEL 5: CELTIC FINGERSTYLE ARRANGEMENTS REMEMBER BALLYCASTLE (Jens Kommnick)
TATTER JACK WALSH (trad./arr. Jens Kommnick)
FEENTANZ (Jens Kommnick)
EAGLE’S WHISTLE (trad./arr. Jens Kommnick)
MY DARLING ASLEEP (trad./arr. Jens Kommnick)
FANNY POWER (Turlough O’Carolan/arr. Jens Kommnick)
BILL MALLEY’S BARNDANCE (trad./arr. Jens Kommnick)
TEACHT AN EARRAIGH (Jens Kommnick)
JIMMY WARD’S (trad./arr. Jens Kommnick)
THE BROWN COFFIN (trad./arr. Jens Kommnick)
THE BLACK ROGUE (trad./arr. Jens Kommnick)
AIR FOR THOMAS (Jens Kommnick)
JIMMY NEARY’S JIG (trad./arr. Jens Kommnick)
BLENNIEÙ ENEZ EUSA (Jens Kommnick)
THE RETURN FROM FINGAL (trad./arr. Jens Kommnick)
THE FERRIS WHEEL (Jens Kommnick)
ALONG SILVER LINES (Jens Kommnick)
THE TAILOR’S THIMBLE (trad./arr. Jens Kommnick)
CHARLIE HUNTER’S JIG (trad./arr. Jens Kommnick)
THE HUMOURS OF TULLA (trad./arr. Jens Kommnick)
SCHLUSSWORT
VORWORT
DADGAD! Wer in der akustischen Gitarrenszene hat nicht schon einmal von dieser berühmten Stimmung gehört? Sie erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit und hat vor allem im Bereich der keltisch-traditionellen Musik ihren festen Platz gefunden. Doch was hat es mit diesem Tuning eigentlich auf sich? Warum soll ich mich damit überhaupt beschäftigen? Was bedeutet „Celtic Fingerstyle“ überhaupt? Und wie kompliziert ist es, in dieser Stimmung zu spielen? Fragen über Fragen ...
In diesem Buch und der beiliegenden DVD versuche ich, euch Antworten darauf zu geben und euch einen spannenden und kurzweiligen Einblick in die faszinierende Welt der DADGAD-Gitarre zu ermöglichen. Ihr lernt,
● geschichtliche Hintergründe, musiktheoretische Grundlagen sowie die elementaren Wesenszüge dieses Tunings und der verwendeten Musikstücke zu verstehen,
● einen Überblick über die wichtigsten Akkorde zu gewinnen (ohne dabei von einer übermäßigen Anzahl von Griffdiagrammen „erschlagen“ zu werden),
● euch anhand von verschiedensten Übungen, die im Schwierigkeitsgrad von „leicht“ bis „mittelschwer“ aufeinander aufbauen, mit typischen Merkmalen des Fingerstyle im Allgemeinen bzw. des „Celtic Fingerstyle“ im Besonderen vertraut zu machen,
● anspruchsvolle Soloarrangements zu interpretieren, die „Bühnenreife“ besitzen und euer eigenes Spielrepertoire bereichern können.
Bei der Entwicklung der Trainingssequenzen in diesem Buch habe ich mich darum bemüht, dass selbst einfachste Etüden eingängig und melodisch klingen, so dass das Üben von Anfang an auch Spaß macht.
Die Musik ist, wie bei vielen anderen Autor/innen auch, sowohl in herkömmlicher Notenschrift als auch in Tabulaturform festgehalten, denn beide Notationsmethoden besitzen ihren ganz individuellen Reiz: So ermöglicht beispielsweise die Notenschrift ein unmittelbares, grafisches Abbild der auf- und absteigenden Melodieverläufe, während die Tabulatur einen sofortigen Einblick in die Fingerpositionen auf dem Griffbrett gewährt. Aus diesem Grunde möchte ich euch unbedingt ermutigen, euch – vielleicht sogar entgegen euren Gewohnheiten – ruhig einmal beiden Schreibweisen zuzuwenden, denn sie ergänzen einander hervorragend.
Ich hoffe, dass ihr an der DADGAD-Stimmung genauso viel Spaß entwickeln könnt wie ich und wünsche euch beim Musizieren viel Freude!
Herzlichst,
HAT DIE DADGAD-STIMMUNG NUR VORTEILE?
Da ich mir nach der obigen euphorischen Aufzählung der zahlreichen positiven DADGAD-Eigenschaften nicht wie ein „Staubsaugervertreter“ (nichts gegen redliche Repräsentant/innen dieses ehrbaren Handwerks!) vorkommen möchte, muss ich die Frage ehrlicherweise mit einem „Nein“ beantworten. Natürlich birgt dieses Tuning auch gewisse Herausforderungen in sich, deren Meisterung euch bisweilen schon etwas an Anstrengung abverlangen kann.
Zunächst einmal gilt für die DADGAD-Stimmung das Gleiche wie für alle offenen Stimmungen (engl.: open tunings): Ihr müsst umlernen! Viele Töne befinden sich auf eurem Griffbrett nicht mehr an den gewohnten Stellen, weshalb es am Anfang diesbezügliche Hemmschwellen zu überwinden gilt. Beispielsweise erfordert das Solospiel in höheren Lagen ein besonders hohes Maß an Konzentration, da in DADGAD die <g>- und die benachbarte (auf <a> heruntergestimmte) <h>-Saite ungewöhnlicherweise nur um einen einzigen Ton auseinander liegen, während ihr durch das Spiel in der Standardstimmung nur mit Terz- und Quartintervallen – also mit Abständen von drei und vier Tonstufen – zwischen den Saiten vertraut seid.
Zudem ist es in DADGAD umständlicher als in der Standardstimmung, sich in Tonarten wie C-Dur, E-Dur oder F-Dur zu bewegen, weil sich die oben erwähnten Leersaiten nur schwer mit diesen Akkorden verbinden lassen und deshalb entweder explizit abgedämpft oder mit technisch anspruchsvolleren Griffkombinationen tonal verändert werden müssen.
Aus eigener Erfahrung – und der vieler meiner befreundeten Kolleg/innen – kann ich euch jedoch versichern, dass die beschriebenen Einschränkungen mit zunehmender Spielpraxis an Bedeutung verlieren und sich etwaige Hindernisse im Laufe der Zeit immer mehr in Wohlgefallen auflösen werden. Und mit genau dieser Spielpraxis wollen wir nun beginnen!
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Ihr habt gelernt, dass der Cut eine Grace Note ist, die zwei identische Töne dudelsackgleich voneinander trennen kann. Doch nicht nur dafür eignet sich der Cut. Er ist auch in der Lage, benachbarte Töne zu verzieren. Auf diese Weise bekommen diese Noten dann einen besonderen Akzent und verleihen der Phrase durch diese schwungvolle Betonung eine gewisse „Frische“. Spielt die Takte 1, 3, 5 und 8 doch einmal ohne und einmal mit Grace Notes und vergleicht dann den unterschiedlichen Charakter:
Ich hoffe, dass ihr Freude an dieser Lektüre habt und viele Anregungen für euer Spiel erfahren könnt. Ich möchte euch abschließend nur erneut ermutigen, eure Abenteuerlust zu stillen: Experimentiert mit Akkorden, Verzierungstechniken oder auch ungewöhnlichen Tonarten. Oder lernt eigenständig neue Melodien (viele Quellenhinweise dazu findet ihr ja in meinen Beschreibungen der Stücke 01-20), fügt dann zunächst einzelne Basstöne hinzu und vollendet schließlich nach und nach eure eigenen Arrangements durch Hinzufügen ergänzender Begleittöne. Immer wieder werdet ihr auf eurer musikalischen Reise spannende Entdeckungen machen und dabei feststellen, dass gerade die Dinge besonders in Fleisch und Blut übergehen, auf die ihr selbst gestoßen seid.
Zu den Fachbegriffen
Wann immer es ging, habe ich versucht, verwendete musiktheoretische Fachbegriffe in meinen Ausführungen direkt zu erklären. Da dieses Buch jedoch schwerpunktmäßig für den praktischen Gebrauch gedacht ist, fielen diese Erläuterungen zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit eher knapp aus. Ich möchte euch daher an dieser Stelle ermutigen, die gewonnenen Erkenntnisse mithilfe weiterführender Literatur zu vertiefen, da dies euer Verständnis für musikalische Zusammenhänge schärft, untermauert und euch Orientierungshilfe bei der Entwicklung eigener Ideen gibt.
Zu den Arrangements
Die Arrangements in diesem Buch habe ich bewusst möglichst kompakt und übersichtlich gehalten, so dass möglichst viele Stücke in die Sammlung aufgenommen werden konnten. Ihr seid herzlich eingeladen, diese Bearbeitungen als Vorlage für eigene Interpretationen zu begreifen: Experimentiert gerne bezüglich des Spieltempos, lasst euch eigene kleine melodische Variationen einfallen oder übertragt erlernte Techniken und Ideen auf andere Spielsituationen, z.B. auch im Rahmen der Liedbegleitung.
Zu der DVD
Aufgrund der physikalisch begrenzten Aufnahmekapazität einer DVD war es mir nicht möglich, euch die Stücke 11-20 ähnlich detailliert vorzustellen wie die vorangegangen Übungen und Arrangements. Doch ich hoffe, dass euch auch diese Kurzeinspielungen beim Erlernen dieser – wie ich finde erlernenswerten – Stücke unterstützen.
Danksagung
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken: bei meinem Freund und Kollegen Peter Finger, der die Produktion dieses Buches ohne zu überlegen befürwortet und sämtliche Dreh- und Schnittarbeiten gemeistert hat; bei Peter Autschbach für die Perfektionierung des Notenbildes; bei Monika Kotte und Michael Rodehuth, die all meine Texte geduldig Korrektur gelesen und geprüft haben; bei Manfred Pollert, der die kunstvollen Fotos beigesteuert und das Buch grafisch gestaltet hat; bei meiner Frau Siobhán Kennedy, die mich während des Schreibens und Arrangierens fortwährend gestützt hat; und nicht zuletzt bei all meinen Schülerinnen und Schülern, die mich immer wieder zum Verfassen eines DADGAD-Fingerstyle-Lehrwerkes ermutigt haben.
Impressum:
Fotos und Gestaltung: Manfred Pollert
Foto von Davey Graham: Stefan Grossman
Notensatz: Jens Kommnick
Notensupervision: Peter Autschbach
Produktion: Peter Finger
© 2014 by Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück
Das Notenbild ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung des Verlages vervielfältigt werden. Music engraving copyright protected.
FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG
Arndtstraße 20 · 49080 Osnabrück
Tel.: 0541-71 00 20 · Fax 0541-70 86 67
E-Mail: order@acoustic-music.de www.acoustic-music.de www.fingerprint-verlag.de
Best.-Nr. FP 8155
ISBN 978-3-945190-00-5
ISMN 979-0-700307-56-1
Dieses Buch und die DVD vermitteln einen Einblick in die populäre Stimmung „DADGAD“ und wie sich mit ihr in besonders authentischer Weise keltisch inspirierte Musik auf der Gitarre zupfen lässt (Celtic Fingerstyle). Neben 20 im Schwierigkeitsgrad ansteigenden Übungen und 20 Arrangements von traditionellem Material und Eigenkompositionen in den Schwierigkeitsgraden von leicht bis mittelschwer, bietet dieses Lehrwerk zusätzlich musikgeschichtliche Hintergrundinformationen zu den Stücken, Einblicke in allgemeine musiktheoretische Grundlagen sowie praktische Akkorddiagramme.
Jens Kommnick spielt seit über 35 Jahren akustische Gitarre und gehört zu den führenden Vertretern des Celtic Fingerstyle in Europa. Seine Mitwirkung auf mehr als 50 CD-Produktionen wurde gekrönt durch die Wahl zum „All Ireland Champion“, sowohl als Solist als auch als Begleitmusiker, was Kommnick als erstem deutschen Musiker in der Geschichte dieses renommierten irischen Preises gelang. Seine beiden Solo-Alben wurden international hochgelobt, und die Zusammenarbeit mit diversen hochkarätigen Persönlichkeiten, bzw. die Mitwirkung an vielen Projekten (Reinhard Mey, Iontach, Ian Melrose, u.a.) erhöhten seinen Bekanntheitsgrad zusätzlich. Konzerte und Meisterkurse führen ihn durch ganz Deutschland und ins europäische Ausland, und er ist zudem festes Mitglied im Autorenteam des DVD-Workshopmagazins „Acoustic Player“.
Mehr Infos unter: www.jenskommnick.de
Jens Kommnick spielt Lowden-Gitarren und benutzt Elixir-Saiten.