Ausgabe 78 (Oktober 2015)

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P MAGAZIN

86_ HEIMATLICH ANZEIGE

Darmstädter Typ Elias „Fuzzy” Dahlhaus Elias Dahlhaus wirkt stets positivverschmitzt, seine Augen funkeln aufmerksam. Auch, als der 63-Jährige mir seine vielen Lebensstationen aufzählt: Von Göttingen über Stuttgart ging es nach Kiel, Saarbrücken, Berlin, Bonn, Jerusalem, Haifa, Sidney und Köln. Erst im Jahr 2000 landete er in Darmstadt. Er ist sich aber jetzt schon sicher, bis ins hohe Alter in der Stadt am Darmbach leben zu wollen. Kurz nach seinem Umzug freundet sich Dahlhaus mit der Darmstädter Jazz-Szene an. Im Rahmen der „Jam-Session“ tritt der Pianist und Sänger jeden Dienstag in der „Krone“-Kneipe auf. Dort bekommt er von den „Krone“-Inhabern schon bald den Künstlernamen „Fuzzy“ verpasst – warum genau, weiß er gar nicht mehr [Elias' fusseliger Bart könnte der Grund sein; Anm. d. Red.]. Nach und nach ziehen sich die ursprünglichen Protagonisten von der „Krone“-Bühne zurück. Elias Dahlhaus dagegen lässt bis heute

keinen Dienstag-Auftritt sausen – außer, er ist im Urlaub. Wöchentlich wechselnd tritt er mit dem „Krone Old Stars Orchestra“ auf oder begleitet jeden musizierwilligen Jazzer in der offenen „Jam-Session“. Seine musische Begabung bekommt Elias Dahlhaus in die Wiege gelegt. Sein Vater ist der Dramaturg und Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus, Mutter Annemarie gelernte Klavierlehrerin. In Berlin macht Dahlhaus sein Abitur und beginnt ein Mathematik-Studium. Für eine Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft zieht er anschließend für kurze Zeit nach Bonn und entdeckt seine Liebe zum Jazz. Im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Berlin lebt er ein Jahr in Israel. Zurück in der damaligen Bundeshauptstadt vertieft er seine bis heute andauernde Jazz-Leidenschaft. Daraufhin folgen unter anderem ein dreijähriger Aufenthalt in Sydney sowie zwei Jahre in Köln.

Als er eine Stelle als Softwareentwickler bei der Deutschen Bahn in Frankfurt angeboten bekommt, zieht er im Jahr 2000 nach Darmstadt. „In Frankfurt wollte ich nicht wohnen – und Darmstadt war mir schon von mehreren Tagungen positiv bekannt“, erklärt Dahlhaus seine Ortswahl. Bis heute hält der Mathematiker mit Jazz-Faible auf ehrenamtlicher Basis Seminare zum Thema Algorithmik am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt und schätzt besonders die bunte Café- und Kneipenlandschaft im Martinsviertel. Sein Lieblingsort ist der Herrngarten. Dort mag er „das viele Leben mit den gleichzeitigen Erholungsmöglichkeiten“. In Darmstadt hat sich Elias Dahlhaus von Anfang an wohlgefühlt und genießt besonders das Kulturleben, bei dem man „nicht die Nadel im Heuhaufen“ suchen muss. Text: Pascal Rohr | Foto: Jan Ehlers

Rischdisch (un)wischdisch > Neuesten Untersuchungen zufolge zählt Darmstadt zu den am schnellsten wachsenden Städten Deutschlands. In den Jahren 2008 bis 2013 gab es eine Zunahme der Bevölkerung um 7,3 Prozent. Darmstadt ist damit prportional stärker gewachsen als Berlin. > Marco Koch, deutscher Brust-Schwimmer, 1,85 m groß, schwimmt für den DSW 1912 Darmstadt. Er wurde 2015 Welt- und 2014 Europameister über 200 Meter Brust. > Im Jahre 1818 bedrängte Georg Moller seinen Dienstherren, den Denkmalschutz zur öffentlichen Angelegenheit zu machen. Großherzog Ludewig I. erließ das erste Denkmalschutzgesetz Deutschlands. Die lange Tradition hessischer Denkmalpflege begann also mit und dank Georg Moller.

Das nächste P erscheint am 29.10.2015, Redaktionsschluss: 10.10., Anzeigenschluss: 17.10.2015

Recherche + Text: I. Hooge + Agges

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