MOTORsport Kompakt MOTORRAD #1

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AUSGABE #01 01.08.2013 ­ KOSTENLOS ­

M o t o GP ™ GER | USA ER S T PO L E D A N N PO D ES T B R A D L S CH R E I B T I N L A G UNA S ECA MotoG P™ G ES CHICHTE

WSBK Championship ITA | RUS

Interview Jonas Folger

ADAC Junior Cup Sachsenring




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Liebe Motorsportfreunde, auf dem Sachsenring zeigte Stefan Bradl aus welchem Holz er geschnitzt ist und begeisterte seine zahlreichen Fans mit den ersten Führugsrunden. Im kalifornischen Laguna Seca setzte er dann zunächst mit der Pole und später mit Platz zwei im Rennen und damit seiner ersten Podiumsplatzierung innerhalb der Königsklasse des Motorradrennsportes noch einen oben drauf. Der Deutsche schrieb damit Motorradrennsport­Geschichte. Allerdings dürften jetzt auch die Erwartungen gestiegen sein, doch man sollte nicht zuviel erwarten und damit rechnen das der Honda­Pilot bereits beim nächsten Rennen erneut auf dem Podium landet. Es ist besser die Kirche zunächst noch im Dorf zu belassen und Bradl die nötige Zeit lassen, die er noch braucht, um kontinuierlich aufs Podest fahren zu können. Das Talent dazu hat er, auch wenn die Konkurrenz eine harte ist. Allerdings ist es keine, hinter der er sich verstecken müsste. Doch nicht nur Stefan Bradl braucht Zeit um sich weiterzuentwickeln, auch wir benötigen diese um uns und unser digitales ePaper MOTORsport Kompakt MOTORRAD dorthin zu bringen wo wir es gerne hätten. Die nötigen Kontakte knüpfen sich nicht von heute auf morgen, doch wir arbeiten daran und wir wissen, harte Arbeit zahlt sich am Ende aus und falls nicht, so können wir wenigstens sagen wir haben es versucht! In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten werden wir unsere Kontakte stetig erweitern um so die nötigen Berichte und Artikel recherchieren und präsentieren zu können, die unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden, denn wir haben ehrgeizige Ziele und die Schwierigkeiten und Hürden die es auf diesem Wege zu bewältigen gibt, sind uns dabei durchaus bewusst. Doch wir sind der festen Überzeugung diese Ziele auch erreichen zu können. Dabei muss MOTORsport Kompakt MOTORRAD nicht zwingend in der ersten Startreihe stehen, die Zweite tut es auch.

Thomas Filges Chefredakteur


Foto: © Honda Racing Corporation

INHALT

MotoGP™ Sachsenring

06

MotoGP™ Laguna Seca

24

06

MotoGP™ Sachsenring

18

Interview: Jonas Folger

24

MotoGP™ Laguna Seca

32

FIM World Superbike WM Imola

39

Tom Sykes: Auch 2014 auf Kawasaki

40

FIM World Superbike WM Russland

44

FIM WSBK 2014 ohne BMW

46

Superbike*IDM: Vorschau Schleizer Dreieck

48

ADAC Junior Cup Sachsenring

52

ADAC Junior Cup 2014 auf KTM

WSBK Championship

32

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MotoGP™

e n i M o t o r r a d G r a n d P r i x D e u t s c h l a n d 1 3 . / 1 4 . 07 . 2 01 3

MA R C MÁ R Q U E Z A U F D E M S A C H S E N R IN G Z U R Ü C K A N D IE W M‐ S P I T Z E REPSOL HONDA TEAM FAHRER MARC MÁRQUEZ EROBERTE MIT EINEM ÜBERLEGENEN SIEG IM ENI MOTORRAD GRAND PRIX DEUTSCHLAND, SEINEM ZWEITEN MOTOGP™-SIEG ÜBERHAUPT UND SEINER SIEBTEN PODIUMSPLATZIERUNG IN ACHT RENNEN, DIE WM-FÜHRUNG ZURÜCK. WÄHREND DANI PEDROSA UND JORGE LORENZO BEIM RENNEN FEHLTEN, WURDE CAL CRUTCHLOW VOM TEAM MONSTER YAMAHA FACTORY RACING ZWEITER UND VALENTINO ROSSI VOM YAMAHA FACTORY RACING TEAM DRITTER. STEFAN BRADL BEENDETE SEIN HEIMRENNEN AUF DEM VIERTEN PLATZ.

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Foto: 息 Honda Racing Corporation

SA C H SE N R IN G / G E R 足 1 5 . 足 1 6 . 0 7 . 2 0 1 3

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Foto: © MotoGP™

MotoGP™

„Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Es war wichtig, unter den gegebenen Umständen an diesem Wochenende, ohne Dani und Jorge auf der Strecke, ein gutes Rennen zu haben. Ich wünsche ihnen eine baldige Besserung, denn Siegen ist zwar wichtig, aber ohne sie ist der Triumph nicht dasselbe.”

D

er Sachsenring bot ein weiteres hochdramatisches Renn­Woch­ enende, nicht zuletzt weil zahl­ reiche Fahrer an den drei Tagen zu Sturz kamen. Crutchlow war einer von ihnen ­ er ging mit Verletzungen an den Armen, Händen und dem linken Bein ins Rennen. Allerdings hatten Stürze von Weltmeister Lorenzo und dem einstigen Tabellen­ führer Pedrosa größere Auswir­ kungen. Lorenzo verbog die Titan­ platte in seiner Schulter, während Pedrosa ­ ebenfalls im linken Schlüs­ selbein ­ eine kleine Fraktur davon­ trug. Beide Piloten konnten demnach nicht am Rennen teilnehmen. Nach seinem Texas­Sieg, erkämpfte MotoGP™­Rookie Márquez am Sonn­ tag vor mehr als 85.000 Zu­schauern (über das Wochenende insgesamt mehr als 204.000) seinen zweiten Saison­Sieg. Beim Start in das 30­Runden­Rennen setzte sich Rossi vom dritten Start­ platz an die Spitze, dicht gefolgt von Bradl, der kurz darauf am Italiener vorbeizog. Ganze fünf Runden führte Bradl vor tausenden jubelnden Fans sein Heimrennen an. Márquez jedoch, der beim Start von der Pole auf die vierte Position zurückfiel, stürmte

von hinten heran und überholte Bradl auf der Start­Ziel­Geraden. Ab da war der Youngster nicht mehr auf­ zuhalten, er fuhr einen kleinen Vor­ sprung heraus und siegte vor Crutchlow, der gegen Rennmitte zuerst Bradl und dann Rossi hinter sich ließ. Damit wurde Crutchlow der erste britische Fahrer, seit Barry Sheene im Jahr 1982, der in einer Saison vier Podiumsplatzierungen erreichte

CRUTCHLOW GLÄNZT DURCH SEINE BESTÄNDIGKEIT Ein vierter Podiumsplatz in fünf Ren­ nen war ein beruhigendes Ergebnis für eine angeschlagenen Cal Crutchlow, nachdem der Monster Yamaha Tech 3­Fahrer den zweiten Platz auf dem Sachsenring sichern konnte. Der Engländer stürzte zwei­ mal schwer in den freien Trainings und zog sich dabei erhebliche Schürf­ wunden und Prellungen an Armen und Beinen zu. Später qualifizierte er sich für den zweiten Startpatz; ein Gerangel mit dem letztendlichen Sieger Marc Márquez zu Beginn des Rennens bedeutete, dass der Tech 3­Pilot an sechster Position aus der ersten Runde wiederkam und einige Positionen aufholen musste.

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„Ich habe mein Bestes versucht und ich hatte so nah wie ich konnte zu Marc aufgeholt,” erklärte Crutchlow. „Ich hatte zunächst einen guten Start, aber dann kam mir Marc in die Quere und ich kam von der Linie ab. Ich fand mich an sechster Position wieder und musste einige Überholvorgänge machen. Aber ich bin zufrieden mit diesem Ergebnis und Monster Yamaha Tech 3 hat einen fantastischen Job gemacht hier. Wir fordern jetzt konsequent die Spitze der MotoGP heraus.”

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Foto: © MotoGP™

Trotz seines körperlichen Zustands auf dem komplizierten Sachsenring, wo Überhol­ möglichkeiten notorisch knapp sind, konnte Crutchlow Seinesgleichen wie Aleix Espargaró, Stefan Bradl und Valentino Rossi für einen wei­ teren soliden zweiten Platz hinter sich lassen.


MotoGP™

Yamaha Factory Racing­Fahrer Valentino Rossi war mit einem dritten Platz wieder zurück auf dem Podium. Es war die erste Podiumsplatzierung für den Italiener in Deutschland, seit er 2009 das Rennen dort gewonnen hatte. Die Performance im achten Saison­Rennen bestätigte den Aufwärtstrend des neunfachen Weltmeisters. „Es ist ein gutes Ergebnis. Auf dem Podium zu stehen, ist immer ein gutes Ergebnis, aber ich hatte etwas mehr erwartet. Die ersten zehn Runden waren nicht so schlecht, aber später bekam ich Probleme und es wurde schwierig, mit dem Motorrad durch die Kurve zu fahren; vor allem auf der linken Seite bin ich zu sehr gerutscht.”

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Foto: © MotoGP™

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MotoGP™ LCR Honda MotoGP­Pilot Stefan Bradl führte vor über 85.000 begeisterten Fans den eni Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring für einige Runden an und wiederholte am Ende mit dem vierten Platz sein bisher bestes Saison­Ergebnis 2013. Bereits am Freitag toppte Bradl die kombinierte Tageswertung auf seiner Heimstrecke und sicherte am Sams­tag den vierten Startplatz. Im Rennen am Sonntag schoss der Deutsche beim Start hinter Rossi an die zweite Position und zog kurz darauf am Italiener vorbei. Die Menge jubelte, als ihr Lokalmatador für fünf Runden in Führung lag. Zum Schluss ver­passte er die Chance auf einen Podi­ umsplatz auf dem Sachsenring, dennoch war das Wochenende in der Heimat etwas ganz Besonderes für den 23­Jährigen. „Ich denke, es war ein gutes Wochenende für uns, auch wenn wir die Chance, das Podium zu erreichen, verpasst haben. Eigentlich habe ich einen guten Start gemacht und ich konnte das Rennen für einige Runden anführen, aber als die Jungs an mir vorbei waren, konnte ich sehen, dass sie mehr Kurvenge­ schwindigkeit hatten, vor allem in Ab­ schnitt 2, was unser Schwachpunkt war. Wir waren sehr konkurrenzfähig und sehr schnell in den übrigen Abschnitten, daher sind wir mit unserer Arbeit ziemlich zufrieden. Okay ... es hat nicht geklappt, mein Team und meine Zuschauer mit einem Podiumsplatz zu belohnen, aber wir geben nicht auf und wir werden in Laguna weiterkämpfen. Vor allem möchte ich meinen Fans danken ... Ich konnte an diesen Tagen die tolle Unterstützung spüren ­ das war etwas Besonderes für mich.”

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Foto: © MotoGP™

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Moto3™ SPRUNG NACH VORN FÜR JACK MILLER IN DER GESAMTWERTUNG DER MOTO3

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in aufregendes Rennen der Moto3 Klasse konnten die Zuschauer am Sachsenring am Rennsonntag verfolgen. John McPhee und Jack Miller vom Racing Team Germany hatten sich große Ziele für das Heimrennen gesetzt, um die Sponsoren, Fans und Gäste zu begeistern. Jack konnte gleich beim Start eine Position gut machen und setzte sich als vierter an die Spitzengruppe. Die ersten Runden konnte er mit den KTM´s gut mithalten, jedoch kam die Verfolgergruppe in jeder Runde näher. Jack musste sich leider ge­ schlagen geben und wurde von den Mahindras von Miguel Oliveira sowie Efren Vazquez überholt. Auch Alex Marquez musste er an sich vorbei­ ziehen lassen. Durch seinen 7. Platz an diesem Rennsonntag machte er einen gewaltigen Sprung in der Ge­ samtwertung nach vorn und reiht sich dort jetzt ebenfalls auf Platz 7, und somit als bester Hondafahrer, ein. John hatte mit Startposition 19 eine Aufholjagd in die Punkte vor sich. Leider musste er bereits in der 2. Runde ins Kießbett ausweichen und reihte sich als Letzter des Fahrer­ feldes wieder ein. An sieben Fahrern konnte er in den folgenden Renn­ runden vorbeifahren, landete letzt­ endlich auf Rang 23 und musste leider ohne Punkte wieder nach Hause fahren.

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Foto: © Jaromir Havranek

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Jack Miller:

"Alles in allem bin ich mit dem Wochenende zufrieden. Ich machte ein paar zu viele Fehler im Rennen, dass muss ich verbessern. Aber das Bike lief gut. Es hat sich so angefühlt, dass die Reifen das ganze Rennen über durchhielten. Es sind nur noch kleine Sachen vor Indi zu ändern, damit wir das ganze Rennen vorn mitfahren können."

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Foto: © MotoGP™

Moto3™

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SA C H SE N R IN G / G E R ­ 1 5 . ­ 1 6 . 0 7 . 2 0 1 3 NUR RANG ACHT FÜR JONAS FOLGER BEIM HEIM-GRAND-PRIX

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onas Folger hatte im zweiten Strec­ kenabschnitt auf der kurvenreichen Berg­ und Tal­Bahn des Sachsenrings erhebliche Schwierigkeiten und fuhr ein einsames Rennen auf Rang acht zu Ende Für MAPFRE Aspar­Pilot Jonas Folger war das achte Saisonrennen gleichzeitig auch sein Heim­Grand­Prix und nach einem für ihn einsamen Rennverlauf kam er schließlich als Achter ins Ziel. Dem 19­jährigen Oberbayern gelang ein hervorragender Start aus der zweiten Reihe, doch bereits in der ersten Kurve wurde er weit rausgetragen und konnte sich erst auf Rang vier wieder einreihen. Er versuchte alles, um den Kontakt zur Spitzen­ gruppe herzustellen, aber in jeder Runde verlor im zweiten Sektor er wegen mangelnden Grip wichtige Zehntelsekunden. Für den überwiegenden Teil der 27 Runden­Distanz fuhr er alleine und schaffte es trotz der mas­ siven Grip­Probleme noch als Achter ins Ziel zu kommen. "Mein Start war gut, aber schon in der ersten Kurve konnte ich meine Linie nicht halten und mussten einen weiten Bogen fahren. Ich denke, dass es heute nicht möglich gewesen wäre, das Tempo der Spitzengruppe mitzu­ gehen. Im zweiten Streckenabschnitt war es unmöglich einen sauberen Strich zu fahren. Das Motorrad rutschte unbeschreiblich viel über das Vorderrad und ich war nie in der Lage den Speed durch die Kurven zu halten. In jeder Runde versuchte ich meinen Fahrstil anzupassen und auch eine andere Linienwahl, aber mein Gefühl heute für den zweiten Sektor war ziemlich schlecht. Nach dem achten Rang bin ich natürlich enttäuscht, da ich mir so viel für dieses Wochenende vor­ genommen hatte. Tatsache ist, dass die Trainings gut verlaufen, aber im Rennen fehlt uns etwas. Wir haben jetzt Zeit, um zu ana­ lysieren was heute falsch lief und um nach Lösungen zu suchen, damit wir uns nach der Rückkehr aus den Ferien in Indianapolis wie­ der in guter Verfassung befinden."

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Foto: © MotoGP™

Moto3™

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I N T E R V I E W : JO N A S F O L G E R

JONAS FOLGER:

„Die Ergebnisse werden kommen"

Foto: © MotoGP™

JONAS FOLGER GEHÖRT ZU DER ART VON FAHRERN, DIE ES VORZIEHEN, AUF DER STRECKE MITZUREDEN. ALLERDINGS VERLIEF DIE ERSTE SAISONÄLFTE NICHT SO, WIE ES SICH DER MAPFRE ASPAR TEAM MOTO3-PILOT ERHOFFT HATTE, TROTZDEM BLEIBT DER DEUTSCHE DIE STÄRKSTE BEDROHUNG FÜR DIE DREI SPANIER, DIE DIE MOTO3™WM 2013 BISHER DOMINIERT HABEN. EIN EINZIGES PODIUM IN JEREZ IST BEREITS IN FERNE ERINNERUNG GERÜCKT UND JONAS IST ENTSCHLOSSEN, IN DER ZWEITEN HÄLFTE DER SAISON SEINE FORM WIEDER ZU ENTDECKEN. ER WEIß, DASS DAS BESTE ERST NOCH BEVORSTEHT UND ER WIRD NICHT AUFHÖREN ZU ARBEITEN, UM DIESE SAISON ZU SEINER ERFOLGREICHSTEN ZU MACHEN. 01/2013 MOTORsport Kompakt MOTORRAD ­ 19


Foto: © MotoGP™

Moto3™

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I N T E R V I E W : JO N A S F O L G E R Wie war die erste Hälfte der Saison aus deiner Sicht? Wir hatten gemischte Gefühle bisher. Während der Vorsaison wussten wir, dass drei oder vier Fahrer sehr wett­ bewerbsfähig sein würden, und das hat sich dann auch bestätigt. Neben dem hohen Niveau unserer Konkur­ renten hatten wir Pech mit meiner Verletzung am Handgelenk, die mich zwang, den GP von Katalonien zu verpassen und wir dadurch wertvolle Zeit verloren haben. Das Positive ist, dass wir uns in jedem Grand Prix dank der harten Arbeit des Teams ein bisschen gesteigert haben. Wir haben viele neue Dinge mit dem Motorrad getestet, um bei jedem Rennen wettbewerbsfähiger zu wer­ den und nach und nach hat sich unser Level verbessert.

bewerbsfähiger zu sein. Wir kommen den Top­Fahrern jedes Mal einen Schritt näher. Was müsste Jonas Folger mach­ en, um noch besser zu werden? Ich versuche, in jedem Grand Prix mein Bestes zu geben. Auch das Niveau der Kommunikation mit dem Team wird jeden Tag besser und jetzt finde ich es einfacher zu er­ klären, was ich brauche. Auch mein Feedback kann jedes Mal effektiver umgesetzt werden, wir sind also auf dem richtigen Weg. Natürlich kann man sich immer weiter verbessern, auch wenn man gewinnt, aber wir machen einen guten Job und die Ergebnisse werden kommen. Was wünschst du dir mehr von deinem Motorrad?

Welches war dein bestes Rennen? In Bezug auf die Ergebnisse, wenn ich eines auswählen müsste, wäre das naheliegendste das Rennen in Jerez, weil wir auf dem Podium wa­ ren, aber das Gefühl war bei den meisten Rennen ähnlich. Wir haben ein gutes Setup gefunden und an den meisten Wochenenden ein po­ sitives Gefühl gehabt. An den Sonn­ tagen waren wir oft schnell in der ersten Hälfte des Rennens, allerdings hat unsere Leistung in der zweiten Hälfte des Rennens nachgelassen.

Das perfekte Bike gibt es nicht. Im Moment befinden wir uns in einem Evolutions­Prozess, was die Zusam­ menführung einer Vielzahl von Vari­ ablen beinhaltet: die Leistung des Motorrades, mein Fahrstil, die Kom­ munikation mit dem Team ... Das Potenzial des Motorrads ist offen­ sichtlich, vor allem in Bezug auf das Chassis, darum bin ich sicher, dass wir uns nach und nach verbessern können. Was erhoffst du dir für die zweite Hälfte der Saison?

Würdest du ein Rennen aus deinem Gedächtnis löschen wol­ Ich hoffe, dass wir ein vielseitigeres len, wenn du könntest? Setup für das Motorrad finden kön­ nen, was es uns ermöglichen würde, Uns fehlt ein wenig die Konstanz am auf allen Rennstrecken konkurrenz­ Ende der Rennen und wir arbeiten fähig zu sein. Sobald wir das erreicht daran, in der zweiten Hälfte der Sai­ haben, können wir uns rein auf das son beständiger zu sein. Auch wenn Fahren konzentrieren. Ich vermute die Ergebnisse nicht so gut ausge­ auch, dass dann die Rennen einfacher fallen sind wie erhofft, bin ich froh, sein würden, weil wir nicht nach dass wir in jedem Rennen hart ge­ endlosen Lösungen suchen müssten. arbeitet und alle möglichen Optionen Unser Ziel ist es, ein effektiveres ausprobiert haben, um so schnell Bike zu haben und ich denke, wenn wie möglich zu sein. Das Positive wir es gefunden haben, sollte es uns ist, dass wir eine Vielzahl von Infor­ möglich sein, bei jedem Rennen um mationen gewinnen konnten, die das Podium kämpfen zu können. uns helfen werden, sehr bald wett­

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Moto3™ Was hast du für den Urlaub ge­ plant? Ich will weiterhin trainieren und so viel wie möglich Motorrad und Fahrrad fahren. Ich muss auch daran arbeiten, meine volle Kraft und Beweglichkeit im Handgelenk wiederzuerlangen. Ich werde hart trainieren, um in der zweiten Hälfte der Saison stärker zu sein. Und ich glaube, ich muss auch die übrigen Tage nutzen, um mich nach so vielen Reisen zu entspannen. Wer war der stärkste Fahrer in dieser Saison bisher? Ohne Zweifel Salom. Wäre er nicht der stärkste, dann würde er nicht die Meisterschaft anführen. Er war stark, aber auch sehr klug und das Niveau seiner Leistung hat sich in jedem Rennen verbessert. Von den Strecken, die noch fol­ gen, welche magst du am meis­ ten? Meine Lieblingsstrecke ist Malaysia, aber ich gehöre nicht zu den Fahrern, die bestimmte Strecken nicht mögen. Ich persönlich liebe es, Rennen zu fahren, und jede Strecke hat etwas Besonderes für mich. Ich bin immer glücklich, wenn ich auf eine Strecke komme und die Action beginnt. Nach der Pause gibt es innerhalb von drei Monaten zweimal eine Serie von drei Rennen hinter­ einander. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil für dich? Nun, wir alle wissen, dass die zweite Hälfte der Saison die härteste ist, weil viele Rennen aufeinanderfolgen und die Reise zu einigen sehr lang ist. Wir müssen körperlich und mental vorbereitet sein, aber das ist Teil unserer Arbeit, und das ist es, wofür wir trainieren. Ich glaube nicht, dass so viele Rennen so kurz nacheinander ein Nachteil sind.

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Foto: © MotoGP™

I N T E R V I E W : JO N A S F O L G E R

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MotoGP™ Red Bull U.S. Grand Prix Laguna Seca

STEFAN BRADL: ERST POLE - DANN PODEST

E S WAR DAS WOCH E N E N DE AN DE M SI CH DE R DE U TSCH E STE FAN BRADL I N DI E G E SCH I CH TSBÜ CH E R DE R KÖN I G SKLASSE DE R M OTORRAD- WM E I N TRU G . E RST STE LLTE E R M I T DE R SCH N E LLSTE N RU N DE N ZE I T DE S TAG E S SE I N E H ON DA AU F STARTPLATZ E I N S U N D H OLTE SI CH SO DI E POLE POSI TI ON U N D AM RE N N TAG FU H R E R N ACH E I N E M FE H LE RFRE I E N RE N N E N AU F PLATZ ZWE I Ü BE R DI E ZI E LLI N I E U N D H OLTE SO SE I N E N E RSTE N PODE STPLATZ I N DE R M OTOG P KLASSE .

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Foto: © MotoGP™

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MotoGP™ M a r c M á r qu e z h a t de n R e d B u l l U . S . G r a n d Pr i x a u f d e m M a z d a R a c e w a y L a g u n a S e c a g e w o n n e n . D a m i t w u r de e r z u m j ü n g s te n F a h r e r a l l e r Z e i t e n i n d e r M o t o G P™ , d e r z w e i R e n n e n i n F o l g e g e w i n n e n k o n n te . D e r R e ps o l H o n da T e a m ­ F a h r e r ba u te da m i t s e i n e F ü h r u n g i n de r M e i s te r s c h a f t w e i te r a u s .

Foto: © MotoGP™

Laguna Seca war ein Wochenende der Pre­ mieren für Stefan Bradl. Nachdem der Fahrer mit der Startnummer 6 am Samstag seine erste MotoGP™­Pole­Position holte, konnte er am Sonntag sein erstes Podium in Form von Platz zwei mit nach Hause nehmen.

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L A N G U N A SE C A / U SA ­ 2 0 . ­ 2 1 . 0 7 . 2 0 1 3

“Es war ein langes und hartes Rennen!"

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tefan Bradl feierte auf der Renn­ strecke in Laguna Seca seinen ersten Podestplatz in der Kö­ nigsklasse, nachdem er am Samstag auf die Pole Position fuhr. Der Moto2­ Weltmeister von 2011 lag bis zur 19. Runde des über 32 Runden ge­ henden Rennens in Führung. Als sein Rivale Marc Marquez ihn überholte, schaffte der Deutsche dennoch auf seiner Honda RC213V einen Zwei­ Sekunden­Abstand zu Valentino Rossi und erzielte seine erste Podiums­ platzierung in der Königsklasse. Er verbesserte sich von seinem bisher besten Ergebnis, dem vierten Platz, auf Platz zwei. “Es ist für uns ein großartiges Erge­ bnis. Das ganze Wochenende über haben wir gute Arbeit geleistet. Natürlich waren unsere Erwartungen nach der gestrigen Pole Position hoch, aber ich wusste, dass mein Tempo gut ist und ich war von Anfang an sehr schnell unterwegs. Ich habe versucht beim Start zu pushen und ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. Ich hatte ein wenig zu kämpfen und dachte, dass der Speed im Rennen höher sein würde, aber mit vollem Tank hatte ich einige Probleme mit dem Vorderrad. Als Marquez mich überholte, bemerkte ich, dass er etwas mehr Grip am Reifen hatte und so die Lücke zwischen uns vergrößern konnte. Ich habe nur versucht, meinen Vor­ sprung zu Valentino Rossi zu halten, was nicht leicht war. Es war ein langes und hartes Rennen!" Marc Márquez hatte den Red Bull U.S. Grand Prix auf dem Mazda Raceway Laguna Seca gewonnen. Damit wurde er zum jüngsten Fahrer aller Zeiten in der MotoGP™, der zwei Rennen in Folge gewinnen

konnte. Mit seinem dritten Saison­ Triumph zieht Márquez in der Anzahl an Siegen gleichauf mit dem am­ tierenden Weltmeister Jorge Lorenzo. Dabei gewann Márquez zum zweiten Mal innerhalb einer Woche und brach damit als jüngster MotoGP™­Fahrer, der zwei Grands­Prix in Folge ge­ winnen konnte, den Rekord des ehemaligen Doppel­Weltmeisters Freddie Spencer. Darüber hinaus machte er Geschichte, indem er der erste Rookie wurde, der in Laguna Seca einen Sieg holte. Rossi kämpfte gegen Bautista um den dritten und letzten Podiumsplatz. Über der Ziellinie hatte der 'Dottore' die Nase vorn. Nachdem Rossi das siebte Saison­Rennen in Assen gewin­ nen konnte, holte der Italiener nun zum dritten Mal hintereinander ein Top­3­Ergebnis. In der Gesamtwer­ tung rutschte Rossi an Crutchlow vorbei auf den vierten Rang. Auf den Plätzen fünf und sechs folgten die angeschlagenen Piloten Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) und Jorge Lorenzo (Yamaha Factory Racing), die damit wichtige Punkte für die WM­Wertung gesichert hatten. Beide kämpften mit den Folgen ihrer Verletzungen am linken Schlüssel­ bein, während Pedrosa in Runde 12 in der Andretti­Haarnadel an seinem Rivalen vorbeizog. Die erste Hälfte der Saison ist nun abgeschlossen und die MotoGP™ befindet sich in einer kurzen Som­ merpause, bevor es Mitte August in Indianapolis weitergeht. Márquez hält jetzt einen 16­Punkte­Vorsprung zu Teamkollege Pedrosa und hat acht seiner ersten neun Rennen in der Königsklasse auf dem Podium beendet."

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MotoGP™ Y a m a h a F a c to r y R a c i n g ­ F a h r e r V a l e n ti n o R o s s i f r e u te s i c h ü b e r s e i n e n d r i t t e n Pl a t z , k o n n t e e r d o c h s e i n e g u t e F o r m a u f r e c h te r h a l te n . D e r I ta l i e n e r be e n de te da s z w e i te R e n n e n i n F o l g e a u f d e m d r i t t e n Pl a t z . Z u v o r t r i u m p h i e r t e e r i n A s s e n m i t e i n e m e r s te n S i e g , s e i t e r w i e de r f ü r Y a m a h a F a c to r y R a c i n g f ä h r t. M i t s e i n e m s o l i de n E r g e bn i s i n D e u ts c h l a n d r u ts c h te e r i n de r W e l tm e i s te r s c h a f t a u f de n v i e r t e n G e s a m t r a n g , 2 0 Pu n k t e h i n t e r s e i n e n v e r l e tz te n T e a m k o l l e g e n J o r g e L o r e n z o .

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Foto: © MotoGP™

L A N G U N A SE C A / U SA ­ 2 0 . ­ 2 1 . 0 7 . 2 0 1 3

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MotoGP™

Die beiden Ducati Team­Kollegen Nicky Hayden und Andrea Dovizioso schenkten sich bei diesem GP nichts. Sie lieferten sich über den gesamten Rennverlauf einen spannenden Zweikampf um Rang acht den sich am Ende Nicky Hayden vor Andrea Dovizioso sichern konnte.

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Foto: 息 Ducati

L A N G U N A SE C A / U SA 足 2 0 . 足 2 1 . 0 7 . 2 0 1 3

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP

T O M SY K E S F Ä H R T IN IM O L A A N D IE T A B E L L E N SP IT Z E

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Foto: 息 Dorna WSBK

IM O L A / IT A 足 2 8 . 足 3 0 . 0 6 . 2 0 1 3

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP

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er Brite Tom Sykes war in Imola der Mann des Tages. Bereits im ertsen Lauf über­ querte der Kawasaki­Pilot als erster die Ziellinie. Für Sykes war es der neunte Sieg seiner Karriere und der vierte der laufenden Saison. Sykes, der von Startplatz eins aus ins Ren­ nen ging, konnte sich gegen Renn­ mitte von dem auf Rang zwei fah­ renden Davide Giugliano absetzen. Der Italiener war auch der einzige

Fahrer im Feld der den Speed des Briten einigermaßen mitgehen konnte. Auch im zweiten Lauf führte kein Weg an der Kawasaki des Briten vor­ bei und so folgte Sieg Nummer zwei und damit auch der Sprung an die Tabellenspitze der WSBK Wertung. Der in Hudderfield geborene Eng­ länder fuhr einen sauberen Start­ Ziel­Sieg heraus und holte sich damit

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den zehnten Triumph seiner WSBK­ Karriere, den fünften der Saison. Pata Honda World Superbike Fahrer Jonathan Rea konnte sich im zweiten Rennen über Platz zwei freuen und dies nach einem enttäuschenden ersten Rennen in dem er gleich in der ersten Runde einen Fehler ein­ baute der ihn so auf Rang elf zu­ rückwarf. In Runde neunzehn und mittlerweile wieder auf Rang vier


Foto: © Dorna WSBK

IM O L A / IT A ­ 2 8 . ­ 3 0 . 0 6 . 2 0 1 3

vorgefahren fand die Aufholjagd des Iren dann allerdings aufgrund eines Sturzes ein jähes Ende. Eugene Laverty vom Aprilia Racing Team holte sich im ersten Rennen einen soliden dritten Rang, knapp vor BMW Motorrad GoldBet Fahrer Marco Melandri. Im zweiten Rennen liefen die Dinge für den Iren dann alles andere als perfekt. Ein Sturz in Runde sechs und in Kurve achtzehn

bescherte dem Aprilia Fahrer das vorzeitige Aus. Melandri hingegen ging hier erneut auf Rang vier über die Ziellinie nachdem er sich mit Teamkollege Chaz Davies einen spannenden Kampf um diese Position geliefert hatte. Für Davide Giugliano vom Team Althea Racing Aprilia war das zweite Rennen bereits in Runde zwei und

in der siebenten Kurve beendet. Beim Versuch die Pace von Sykes mitzugehen stürzte der Italiener und schied so vorzeitig aus. Der Deutsche Max Neukirchner konnte sich im ersten Rennen mit Rang zwölf erneut WM­Punkte gut­ schreiben lassen. Im zweiten Rennen erkämpfte sich der MR Racing Ducati Fahrer nach einer schwierigen An­ fangsphase Rang dreizehn.

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP

IMPRESSIONEN WSBK IMOLA

Fotos: © Dorna WSBK

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IM O L A / IT A 足 2 8 . 足 3 0 . 0 6 . 2 0 1 3

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FIM WSBK CHAMPIONSHIP TOM SYKES AUCH 2014 FÜR DAS KAWASAKI RACING TEAM AM START Fotos: © Dorna WSBK

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om Sykes wird auch 2014 in der WSBK die Ninja ZX­10R des offiziellen Kawasaki Racing Teams über die Rennstrecken dieser Welt jagen: Der Brite hatte am 20 Juli seinen Vertrag verlängert und die Partnerschaft, welche bereits jetzt Früchte trägt, wird somit fort­ gesetzt. Kawasaki will auf das bisher gezeigte aufbauen und in der Zukunft natürlich so wieterarbeiten, daher war die Verpflichtung von Sykes ein wichtiger Aspekt für die gesamte Mannschaft. 2014 wird das fünfte aufeinanderfolgende Jahr von Sykes bei Kawasaki in der Superbike Weltmeisterschaft. Die Weiterverpflichtung von Sykes ist auch eine Anerkennung für seine Leistungen in der Entwicklung der Ninja ZX­10R auf der Rennstrecke. Dass er weiterhin im offiziellen Team fahren wird bedeutet, dass er in einer der besten Ära von Kawasaki im Rennsport insgesamt weiterhin eine wichtige Rolle spielt. „Für mich ist das hier einfach ein fantastischer Ort. Ich habe Kawasaki und all den einzelnen Teammit­ gliedern und Sponsoren meine Ge­ danken ziemlich klar gemacht. Ich bin richtig happy in meinem Arbeits­ umfeld und extrem relaxed. In die­ sem Szenario bin ich wahrschein­ lich am besten, darum war es einfach nur logisch, dass ich zumindest für ein Jahr in der SBK weitermache. Es ist eine tolle Meisterschaft und wenn du alle Zutaten hast, um jedes Wochenende auf unterschiedlichen Strecken an der Spitze zu kämpfen,

dann ist es das, was du willst. Wir haben bewiesen, dass wir genau das tun können und hatten schon ein paar Doppelsiege. Ich habe ein tolles Gefühl auf der Kawasaki, warum sollte ich das also ändern? Ich bin hin und weg, dass ich in dem Team

bleibe und die Kontinuität ist toll. Ich könnte über die Leute um mich nicht zufriedener sein. Der Deal wurde schon so früh in der Saison gemacht, was ein absolutes Novum ist."

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP

MARCO MELANDRI GEWINNT DIE WASSERSPIELE VON M O SK A U 40 足 MOTORsport Kompakt MOTORRAD 01/2013


Foto: © BMW Group

M O SK A U / R U S ­ 2 0 . ­ 2 1 . 0 7 . 2 0 1 3

BMW Motorrad Goldbet Fahrer Marco Melandri holt sich im im einzigen WSBK Rennen an diesem Wochenende den Sieg. Leider wurde der Renntag vom tragischen Unfall des Italieners Andrea Antonelli vom Team Goeleven Kawasaki überschattet. Der in der FIM Supersport Weltmeisterschaft startende Antonelli stürzte auf der Geraden zwischen Kurve 14 und 15 und zog sich dabei schwerwiegende Verletzungen zu. Das Rennen wurde unmittelbar mit der roten

Flagge abgebrochen und der Fahrer sofort in die Ambulanz gebracht, wo das medizinische Personal versuchte, ihn zu reanimieren. Doch trotz aller Anstrengungen erlag Andrea leider seinen Verletzungen. Die Verantwortlichen Stellen entschieden daraufhin alle weiteren Rennaktivitäten an diesem Tag abzusagen. Diese Absage betraf natürlich auch das zweite Rennen der Superbike Weltmeisterschaft.

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP

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arco Melandri hatte sich in einem unglaublichen ersten Lauf zurück auf das oberste Treppchen eines Superbike Weltmeisterschafts­Laufes gekämpft. Der Italiener holte sich seinen dritten Saisonsieg und machte damit auch in der Ge­ samtwertung ordentlich Boden gut. Auf WM­Leader Sylvain Guintoli vom Aprilia Racing Team fehlen nun nur noch 32 Punkte. Das Wetter wechselte während des Rennens ständig und durch den gegen Ende des Rennens immer stärker werdenden Regen und den daraus resultierenden zahlreichen Stürzen kam die Flag­to­Flag Regel zum Einsatz. Melandri kam ­ wie einige andere Piloten auch, die um das Podest kämpften ­ Ende der 20. Runde an die Box, um die Reifen wechseln zu lassen. Der Regen war zu diesem Zeitpunkt so stark geworden, dass an ein Weiterfahren mit Slicks nicht zu denken war. Dank eines unglaublich schnellen Boxenstopps seiner Mannschaft konnte Melandri die Lücke zum Führenden und Teamkollegen Chaz Davies schließen, sich Rang eins schnappen und selbst dem Feld noch davon fahren. Davies hingegen hatte das Rennen die meiste Zeit angeführt und eine großartige Motorradbeherrschung an den Tag gelegt ­ sowohl im Trockenen, als auch im Nassen. Team Ducati Alstare Fahrer Ayrton Badovini bescherte der 1199 Panigale R das lang ersehnte erste Podest. Gerade im letzten Teil des Rennens legte er eine be­ eindruckende Leistung an den Tag. Der Ex­STK1000­ Champion kam im strömenden Regen locker zurecht und schnappte sich Eingangs der vorletzten Runde noch Jonathan Rea vom Pata Honda World Superbike. Sylvain Guintoli vom Aprilia Racing Team gehörte einmal mehr zu den Helden des Tages: Der Franzose wurde hinter Michel Fabrizio Sechster. Guintoli war mit einer ausgerenkten rechten Schulter unterwegs und musste in der ersten Rennhälfte einen heftigen Rutscher korrigieren und wegstecken. Tom Sykes sah sich zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit einem technischen Problem konfrontiert und konnte im ersten Lauf keine Punkte mitnehmen. In der vierten Runde ging seine Maschine sogar in Flammen auf. Mit Rang sieben holte der Deutsche Max Neukirchner sein bestes Saison­Resultat. Der MR Racing Ducati­Pilot behielt bei diesen schwierigen Bedingungen die Nerven ­ und das trotz zweier Boxenbesuche. Der Sachse hatte auf Regenreifen gewechselt und anschließend noch eine Durchfahrtsstrafe abzusitzen.

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Foto: 息 BMW Group

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FIM SUPERBIKE WORLD CHAMPIONSHIP „BMW Motorrad Motorsport wird sein Engagement in der Superbike­Weltmeisterschaft nach dieser Saison beenden. Dies geschieht im Rahmen der strategischen Neuausrichtung unserer Marke.“

BMW zieht sich zum Jahresende aus der FIM SuperbikeWeltmeisterschaft zurück

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it Ablauf der Saison 2013 wird BMW Motorrad Motor­ sport das Werksengage­ ment in der FIM Superbike­Welt­ meisterschaft beenden. Res­ sourcen aus dem Sportengage­ ment werden künftig verstärkt für andere Motorsportaktivitäten wie das erfolgreiche internati­ onale Kundensport­Programm verwendet. Dieses Programm wird ab 2014 im Mittelpunkt des Motorsportengagements von BMW Motorrad stehen. „BMW Motorrad Motorsport wird sein Engagement in der Superbike­Welt­ meisterschaft nach dieser Saison beenden“, erklärt Stephan Schaller, Präsident BMW Motorrad. „Dies geschieht im Rahmen der strate­ gischen Neuausrichtung unserer Marke. Die Konzentration von BMW Motorrad liegt künftig auf dem wei­ teren Ausbau des sehr erfolgreichen Produktportfolios oberhalb 500 Kubik­ zentimeter, der Ausweitung auf Pro­ duktsegmente unterhalb 500 Kubik­ zentimeter, der E­Mobilität sowie der Erschließung von Marktpoten­ zialen in Schwellenländern, zum Bei­ spiel in Brasilien und in Asien. Nur

wer heute konsequent handelt, ist für die Herausforderungen von mor­ gen gerüstet. BMW Motorrad wird auch künftig im Motorsport engagiert bleiben und sich dabei ganz auf den internationalen Kundensport in all seinen Facetten konzentrieren. Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns auf diesem langen und erfolgreichen Weg unterstützt haben.“ „Alle im Team sind sehr professionell und motiviert, und ich bin sicher, dass sie weiter ihr Bestes geben und die Saison erfolgreich beenden wer­ den“, ergänzt Andrea Buzzoni, Leiter BMW Motorrad WSBK. „2013 ist ein gutes Jahr für uns. Die Stimmung im Team ist großartig, und auch unsere beiden Fahrer Marco Melandri und Chaz Davies leisten heraus­ ragende Arbeit. Wir sind mit den aktuellen Ergebnissen zufrieden und werden natürlich weiter hart arbeiten. Ich bin überzeugt, dass wir mit Marco und Chaz im Verlauf der Saison noch weitere Erfolge feiern können. Ich bedaure die Entscheidung, doch ich verstehe diesen strategischen Schritt des Unternehmens. Ich möchte allen danken, die an diesem Projekt be­ teiligt sind.“

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BMW Motorrad Motorsport betreibt seit mehreren Jahren ein weltweit erfolgreiches Kundensport­Programm. Von Anfang an feierten Kundenteams und ­fahrer mit der BMW S 1000 RR zahlreiche Siege und Titel in inter­ nationalen und nationalen Meister­ schaften. Seit dieser Saison setzen einige von ihnen auch die neue BMW HP4 mit DDC ein, und sie haben mit diesem Motorrad bereits ebenfalls mehrere Rennsiege geholt. Einzel­ heiten zum verstärkten Engagement im Kundensport werden in Kürze bekanntgegeben. BMW Motorrad Motorsport ist 2009 in die FIM Superbike­Weltmeister­ schaft eingestiegen. Nach einer Lern­ phase hat sich die Mannschaft in dieser hochklassigen Serie als sieg­ fähiges Team etabliert. Bisher hat der bayerische Hersteller mit der Rennversion der BMW S 1000 RR in der Superbike­WM 11 Rennsiege und insgesamt 33 Podiumsplätze gefeiert. Die bisher erfolgreichste Saison war 2012, in der BMW in der Herstellerwertung den zweiten Rang belegt und bis zum letzten Rennen sowohl um den Hersteller­ als auch um den Fahrertitel gekämpft hatte.


Foto: © BMW Group 01/2013 MOTORsport Kompakt MOTORRAD ­ 45


SUPERBIKE*IDM

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ie 79. Auflage des traditions­ reichen Internationalen Schlei­ zer Dreieckrennen im Rahmen der SUPERBIKE*IDM 2013 verspricht wieder ein sportliches Highlight zu werden: 156 Fahrer aus 18 Nationen haben sich bis zum Nennschluss in die Startlisten eingeschrieben. Neben den Klasen der SUPERBIKE*IDM: Superbike, Superstock 1000, Super­ sport 600, Moto3 und Sidecar gehen auch die beiden Nachwuchs­Cups Yamaha R6­Dunlop­Cup und ADAC Junior Cup an den Start. Alle Meisterschaftsanwärter am Start Zur Saisonhalbzeit zeichnen sich in allen Klassen bereits erste Favoriten deutlich heraus: Die Superbike­

Gesamtwertung wird vom Australier Damian Cudlin und seiner BMW S 1000 RR angeführt. In der neu in dieser Saison eingeführten und parallel mit der Superbike­Klasse startenden Superstock 1000 führt mit Bastein Mackels (BEL) ebenfalls ein BMW­Pilot die Wertung an.

platz. Der Pößnecker Chris Beinlich (Honda NSF 250 R) belegt mit 71 Punkten Platz fünf.

Fest in Kawasaki­Hand ist die Supersport 600 mit dem Schweizer Gesamtführenden Roman Stamm. Lokalmatador Daniel Puffe (Schleiz) belegt mit seiner Yamaha YZF­R6 aktuell Rang 13.

Bei den Sidecars heißt das derzeit dominierende Duo André Kretzer / Jens Lehnertz (GER). Der Finne Ville Valtonen ist aktuell Gesamtführender im Yamaha R6­Dunlop­Cup. Doch mit dem Schleizer Julian Puffe (Bruder von Supersport 600­Pilot Daniel) auf Platz drei des Gesamt­ klassements hat auch ein Lokal­ matador gute Aussichten auf einen Podestplatz.

Im Moto3­Tableau liegt Maximilian Kappler (GER) auf einer Honda FTR mit 155 Punkten auf dem Spitzen­

Im ADAC Junior Cup ist Arnaud Friedrich der Mann, den es zu schlagen gilt. Fotos: © SUPERBIKE*IDM/Schneider

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ADAC JUNIOR CUP

STANGE GEWINNT HART UMKÄMPFTES RENNEN IM RAHMEN DER MOTOGP AUF DEM SACHSENRING

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SA C H SE N R IN G / G E R ­ 1 5 . ­ 1 6 . 0 7 . 2 0 1 3

Der Schweizer Stéphane Frossard

kämpfte bis zur letzten Kurve um den Sieg, musste sich schließlich aber um 0,027 Sekunden geschlagen geben und wurde Zweiter. Arnaud Friedrich aus Limbach­Oberfrohna sicherte sich als Dritter den letzten Platz auf dem Podium. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport setzte sich erfolgreich gegen den Fürther Marc Zellhöfer und Gabriel Noderer aus Thalmässing durch. Zellhöfer sah die Zielflagge als Vierter, während Noderer den fünften Platz nach Hause fuhr. Toni Thurmayer war von der Pole Position gestartet und mischte wie die ersten fünf Piloten im Kampf um den Sieg mit. Letztlich musste sich

der 18­Jährige aber mit Position sechs abfinden und kam 0,856 Se­ kunden hinter dem Sieger ins Ziel. Christopher Kogelbauer belegte den siebten Rang vor Jan Schmidt. ADAC Förderpilot Lukas Tulovic aus Eberbach sah die schwarz­weiß karierte Flagge als Neunter. Colin Rossi komplettierte die Top­Ten. Mit 16 weiteren Punkten stockte Friedrich sein Konto in der Gesamt­ wertung des ADAC Junior Cup auf 66 Zähler auf und führt damit weiterhin vor Noderer und Thurmayer. Tulovic liegt mit 46 Punkten auf der vierten Position vor Kogelbauer mit 41 Punkten.

Foto: © ADAC Motorsport

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n einem Fotofinish entschied der 15­Jährige Christian Stange das vierte Saisonrennen des ADAC Junior Cup auf dem Sachsenring für sich. Der Heidenauer setzte sich in der letzten Kurve knapp gegen seine Kontrahenten durch und feierte nach 15 hart umkämpften Runden den Sieg auf seiner Heimstrecke. Der 15­Jährige sagte strahlend: „Das ist mein erster Sieg im ADAC Junior Cup und es war schon immer mein größter Wunsch, im Rahmen der MotoGP auf dem Sachsenring zu gewinnen, das ist wirklich ein über­ wältigendes Gefühl!“

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ADAC JUNIOR CUP

Christian Stange #10: „Das Rennen war definitiv das härteste, das ich je gefahren bin. Vom Start bis ins Ziel gab es in jeder Runde Überholmanöver. Die letzte Runde war wirklich verrückt, denn wir haben zu sechst um den Sieg gekämpft. Ich bin mit Stéphane gemeinsam in die letzte Kurve eingebogen und am Ende habe ich gewonnen. Das ist mein erster Sieg im ADAC Junior Cup und es war schon immer mein größter Wunsch, im Rahmen der MotoGP auf dem Sachsenring zu gewinnen, das ist wirklich ein überwältigendes Gefühl! Ich bin überglücklich.“

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Foto: 息 ADAC Motorsport

SA C H SE N R IN G / G E R 足 1 5 . 足 1 6 . 0 7 . 2 0 1 3

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ADAC JUNIOR CUP ADAC Junior Cup startet ab 2014 auf KTM Fotos: © KTM

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eues Jahr, neues Glück – im Fall des ADAC Junior Cup erfolgt mit dem Jahres­ wechsel der Startschuss in eine neue Ära. Ab der Saison 2014 setzt der ADAC im ADAC Junior Cup auf neue Motorräder von KTM. Der Motorradhersteller aus Mattighofen liefert zukünftig die Maschinen für den ADAC Junior Cup, der ab 2014 unter dem neu­ en Seriennamen ADAC Junior Cup powered by KTM an den Start geht. Der Nachwuchs startet ab dem nächsten Jahr auf komplett neu entwickelten KTM Bikes unter der Bezeichnung KTM RC 390 Cup. „Fans und Fahrer dürfen sich auf viele großartige Veränderungen freu­ en. Das größte Novum kommt von

KTM: Die KTM RC Cup Maschine, die extra für den neuen ADAC Junior Cup powered by KTM im Werk in Mattighofen entwickelt wurde, geht ab 2014 in Serie“, erklärt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. Mit den neuen Motorrädern steigt der ADAC Junior Cup zudem von Zwei­ auf Viertakt­Maschinen um. Die Gesamtkosten bleiben für die Teilnehmer allerdings auf gleichem Niveau. Der ADAC Junior Cup powered by KTM bietet jungen Talenten weiterhin eine besonders kostengünstige Ein­ stiegsklasse, in der sie die Grund­ lagen des Rennfahrens erlernen und ihre Fähigkeiten sukzessive verbes­ sern können. Die jüngsten Erfolge deutscher Motorradrennfahrer sind auch Folge der erfolgreichen Nach­ wuchsarbeit des ADAC in den diver­

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sen Motorradnachwuchsserien wie dem ADAC Pocket Bike Cup, dem ADAC Mini Bike Cup oder dem ADAC Junior Cup. In den vergangenen zehn Jahren schafften insgesamt elf Fahrer aus den ADAC Nachwuchs­ serien den Sprung in die Motorrad­ Weltmeisterschaft. „Der ADAC Junior Cup hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einer


festen Größe im deutschen Motor­ radrennsport entwickelt“, erklärt Tomczyk. „Die lange Tradition ist schlichtweg ein Beweis, dass das Nachwuchskonzept des ADAC funk­ tioniert. Wir konnten mit dem ADAC Junior Cup eine Meisterschaft eta­ blieren, deren Niveau Stück für Stück gesteigert wurde.“ Alle KTM RC Cup Bikes werden von KTM in Mattighofen komplett renn­ fertig umgebaut und dann an die Teilnehmer des ADAC Junior Cup powered by KTM weitergegeben. Stefan Pierer, CEO KTM Sport­ motorcycle AG, schildert: „Ein Mar­ kenpokal wie der ADAC Junior Cup powered by KTM ist ein tolles und sinnvolles Betätigungsfeld, weil hier jeder leicht nachvollziehen kann, auf welch hohem Niveausich Rennsport auch zu vertretbaren Kosten be­ streiten lässt. Hinzu kommt der für KTM ganz wesentliche Aspekt der Nachwuchsförderung.“ Neben talentierten deutschen Nach­ wuchsfahrern dürfen auch in der nächsten Saison Piloten und Pilo­ tinnen aus allen Nationen starten. Bereits in der Vergangenheit waren bis zu sieben Nationen im ADAC Junior Cup vertreten. Gaststarts mit eigenen Motorrädern sind nicht mehr möglich, dafür stehen aber zusätz­ liche KTM RC Cup Maschinen bereit, die an Gastfahrer gegen Gebühr vergeben werden können. Die Leis­

tung des KTM RC Cup Bikes ist re­ duziert, wodurch es die gesamte Saison ohne Revisionen gefahren werden kann. Die Revisionen werden erst nach dem Rennjahr durch den permanenten Renndienst der Serie durchgeführt. Um die Bikes vor Mani­ pulationen zu schützen, werden alle leistungsrelevanten Teile wie Motor­ gehäuse, Zylinder und Zylinderkopf vor der Auslieferung durch KTM verplombt. Die Motorleistung wird bei allen Motorrädern angeglichen und bei etwa 38 PS liegen. Die Abläufe des ADAC Junior Cup powered by KTM und der Renn­ kalender 2014 bleiben nahezu unver­ ändert. Wie in den Jahren zuvor starten die Talente an sechs bis sieben Rennwochenenden im Rahmen der SUPERBIKE*IDM. Der „eni Motorrad Grand Prix“ auf dem Sachsenring stellt für die Nachwuchs­ piloten einmal mehr den Höhepunkt der Saison dar. Am WM­Wochenende in Hohenstein­Ernstthal erleben die jungen Fahrer ihre Stars hautnah, während die mehr als 200.000 Be­ sucher am Sachsenring beim Rennen des ADAC Junior Cup powered by KTM vielleicht die ersten Schritte der Motorrad­Stars von morgen sehen. Vor jedem Rennen stehen für die jungen Fahrer mindestens ein 35­ minütiges Freies Training und zwei 25­minütige Qualifyings auf dem Programm, in denen die Startauf­

stellung ermittelt wird. Der Sieger eines Rennens erhält nach Vorbild der Weltmeisterschaft 25 Punkte, der Zweite wird mit 20 Zählern be­ lohnt und der Dritte sammelt 16 Punkte. Der Vierte erhält 13 Punkte, während ab Platz fünf mit elf Punkten rückwärts gezählt wird. Der Fahrer auf Rang 15 erhält damit den letzten Wertungspunkt. Neben Punkten in der Meisterschaft können die jungen Fahrer mit guten Ergebnissen auch eine weitere För­ derung durch KTM und den ADAC erfahren. Ein besonderes Talent des ADAC Junior Cup powered by KTM erhält in der darauffolgenden Saison einen stark vergünstigten Startplatz in einem IDM Moto3 Team auf KTM. Eine weitere Nachwuchshoffnung darf sich über eine KTM 125 Duke freuen. Darüber hinaus dürfen wei­ tere Talente aus dem ADAC Junior Cup powered by KTM bei der Red Bull Rookies Cup Sichtung ihr Können beweisen. „Der ADAC Junior Cup powered by KTM bietet ehrgeizigen Fahrern ab der Saison 2014 also nicht nur jede Menge Rennaction, Erfahrung und Unterstützung, sondern auch eine großartige Chance, ihren Traum, professioneller Rennfahrer zu werden, in die Realität umzusetzen“ sagt Lars Soutschka, Leiter ADAC Motorsport.

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