Offenblatt 22 2014

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Praktisches, Nützliches und Schönes Oberbürgermeisterin Edith Schreiner zu Besuch bei Hermann Asal / Rückblick auf ein positives erstes Quartal In unregelmäßigen Abständen be­ sucht Oberbürgermeisterin Edith Schreiner Offenburgs Unterneh­ men – für einen Blick hinter die Kulissen und persönliche Gesprä­ che. Zuletzt schaute das Stadt­ oberhaupt bei Hermann Asal im Industriegebiet West in Walters­ weier vorbei, wo es im neuen Hochregallager hoch hinaus ging. „Inzwischen haben wir beinahe das komplette Grundstück mit unseren Bauten ausgenutzt“, erzählt Geschäftsführer Philipp Stier beim Termin mit Schreiner und den beiden Wirtschaftsförderern Hans-Joachim Fomferra und Ralf Grundheber. „Etwa 900 Quadratmeter Fläche bleiben uns noch als stille Reserve, die wir derzeit als Mitarbeiterparkplatz nutzen.“ Seit exakt 30 Jahren hat der Großhändler mit angeschlossenem Einzelhandel seinen Standort im Drachenacker. Aktuell beschäftigt er 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die jüngste Erweiterung, ein 16 Meter hohes und 35 Meter langes Hochregallager, ist seit knapp anderthalb Jahren in Betrieb. Rund 2,5 Millionen Euro hat Familie Stier in die moderne Anlage laut eigenen Angaben investiert. Seit Januar leuchtet der weiße Schriftzug „Asal“ von dem im Firmenblau gestrichenen Turm deutlich sichtbar über die Grenzen des Industriegebiets hinaus. Weitere Wachstumspläne gibt es auch schon, verrät Stier: „Wir möchten unsere Fachmarktfläche noch um rund 200 Quadratmeter vergrößern und die Lagertechnik unseres Langgutlagers automatisieren.“

Milder Winter Dem Spezialisten für Baubeschläge und Eisenwaren geht es gut. Der milde Winter hat sich bemerkbar gemacht. Geschäftsführerin Stephanie Stier: „Wir haben ein zweistelliges Umsatzplus verbucht. Für gewöhnlich ist im ersten Quartal des Jahres nicht so viel los.“ Zu den Kunden des Fachhandelsunternehmens gehören neben Handwerksbetrieben auch Privatpersonen. „Etwa zehn Prozent der

Firmenbesuch. Wirtschaftsförderer Ralf Grundheber, OB Edith Schreiner, Philipp Stier, Stephanie Stier und Bernd Stier von Asal sowie Wirtschaftsförderer Hans-Joachim Fomferra (v. l.) in den Ausstellungsräumen des Betriebs. Foto: Butz

Kundschaft des Hauses sind Privatkunden – sie legen Wert auf Qualität und Beratung“, verrät Stephanie Stier. „Diesen Anteil würden wir gern erhöhen. Doch haben viele Berührungsängste, weil sie denken, wir seien ein reiner Handwerker-Markt.“ Dass Asal unter anderem auch eine große Auswahl an Arbeitskleidung im Sortiment hat, hat sich inzwischen herumgesprochen. Philipp Stier: „Vor dem Ausbildungsstart kommen viele angehende Azubis zusammen mit ihren Eltern zu uns, um sich die nötige Ausrüstung zu kaufen.“ Stephanie Stier freut sich selbst über das große Angebot. „Gerade für Frauen gibt es heute eine schöne Auswahl in attraktiven Designs.“ Den größten Raum der Ausstellungsfläche nimmt das Thema „Wohnen mit Komfort“ ein. Ergonomisch geformte Haltegriffe, absenkbare Oberschränke und höhenverstellbare Arbeitsplatten für die Küche oder Raumspartüren, die sich in beide Richtungen öffnen lassen, sind Beispiele für Helfer im Alltag. Philipp Stier ist überzeugt: „Das ist ein Markt der Zukunft, da die meisten Menschen gern so lange wie möglich in ihren eigenen vier

Wänden bleiben möchten.“ Viele Artikel, die für jeden Komfort und Sicherheit bieten, seien dem Hausund Wohnungsbesitzer unbekannt. „Bei uns kann er sich einen umfassenden Überblick verschaffen.“

Hochregallager Einen Überblick über das Gesamtsortiment von Asal zu behalten, ist dagegen nicht ganz so einfach. Allein im neuen Hochregallager befinden sich 12000 verschiedene Artikel in 8480 Behältern mit einem Lagerwert in Höhe von einer Million Euro, ein Drittel des gesamten bevorrateten Warenwertes. „Platz haben wir hier für 16000 bis 17000 Artikel“, informiert Philipp Stier über die automatische Fördertechnik des Hochregallagers, während er mit der Oberbürgermeisterin und den beiden Wirtschaftsförderern im Herzen des Turms steht. „Nur die EDV weiß, welcher Artikel wo lagert. Fällt sie aus, haben wir ein Problem.“ Vom Industriegebiet West gehen die Artikel mit der eigenen Auslieferungsflotte im Norden bis Mannheim, im Süden bis in die Nordschweiz, im Westen bis ins Elsass

und im Osten bis über den Bodensee hinaus. Stephanie Stier: „Haben wir die Ware auf Lager, bieten wir in der Regel unseren Kunden an, dass sie am Tag nach der Bestellung bei ihnen ist.“ Zweimal in der Woche wird nach Frankreich ausgeliefert, einmal in die Schweiz. 3500 Kilometer legen die Fahrer von Asal zusammen jeden Tag zurück. Bis vor rund 15 Jahren hatte Asal noch zwei weitere Niederlassungen in Rastatt und Freiburg. „Wir haben uns damals entschieden, uns auf unseren Offenburger Standort zu konzentrieren“, sagt Bernd Stier. „Und das war genau die richtige Entscheidung.“ Der Seniorchef hat die Geschäfte 2009 in die Hände seiner Kinder gegeben. Trotzdem ist er noch jeden Tag im Büro, um Sohn und Tochter mit seiner Erfahrung zu unterstützen. Er hatte das Ladengeschäft 1971 von Hermann Asal gekauft. 15 Angestellte hatte der 1936 gegründete Betrieb zu diesem Zeitpunkt und seinen Sitz noch in der Offenburger Innenstadt. Doch der war bald zu klein geworden. – Ob dieser Umstand irgendwann auch für den Drachenacker gilt, wird sich in Zukunft zeigen.


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