#06 Winter 2012 | 2013

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Artishocke

Text /// Marie-Luise Hofstetter Fotos /// Make Up 10-11-12 aLessandro De Matteis & Sarah Hartgens 12-13 Anna Shapiro & Eugen Herber

dévelopée

danse Ästhetik für mehrere Sinne. Die Faszination von Ballett findet auf vielen Ebenen statt. Nicht alle sind positiv. Ein Bericht über die Licht- und Schattenseiten eines Tanzsports und die Wichtigkeit der Entwicklung des persönlichen Selbstwertgefühls. Scheinbar schwerelos gleiten die Füße im Rhythmus der Musik über das Parkett. Die Arme, in vollendeten, grazilen Bewegungen, harmonieren mit jedem Schritt und jedweder Sprung wird begleitet vom anmutig leidenden Blick der Tänzerin. Ballett, das seinen Ursprung an den italienischen und französischen Fürstenhöfen des 15. und 16. Jahrhunderts hat, ist eine Sportart, die auch heute noch Millionen Menschen weltweit in ihren Bann zieht. Nur durch jahrelanges, möglichst tägliches Training am Barrée, einer vertikalen Tanzstange, und im Milieu, der „Mitte“ des Raumes, kann die klassische Technik erlernt und perfektioniert werden. Gestecktes Ziel einer Ballerina ist es in der Regel, Grazie, Eleganz und Leichtigkeit in Perfektion auf die Bühne zu bringen und dabei niemals die enorme körperliche Anstrengung, die hinter einer jeden Bewegung steckt, für das Publikum sichtbar werden zu lassen. Auch in meinem Leben spielte Ballett vierzehn Jahre lang eine zentrale Rolle. Mehrmals wöchentlich trainierte ich mit den anderen Tänzerinnen stundenweise in meiner Ballettschule Arabesque, Attitude und Sur-le-cou-de-pied vor dem Ganzkörperspiegel. Am Ende einer Einheit schlenderte ich jedes mal aufs Neue erschöpft nach Hau-


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