Dr. Ingrid Nestle MdB … wurde am 22. Dezember 1977 in Schwäbisch Gmünd geboren. Seit 2001 ist die Mutter zweier Kinder Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. 2003 schloss sie ein Studium des Energie- und Umweltmanagements als Diplom-Wirtschaftsingenieurin ab. Bis zu ihrem Einzug in den Deutschen Bundestag 2009 blieb sie der Europa-Universität Flensburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin treu. 2012 holte sie der damalige Landesminister Robert Habeck als Staatssekretärin zurück nach Schleswig-Holstein. Im selben Jahr promovierte sie über "Die Kosten des Klimawandels in der Landwirtschaft". 2017 zog sie erneut in den Bundestag als Grüne Sprecherin für Energiewirtschaft ein und war an den aktuellen Koalitionsverhandlungen beteiligt.
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NORDMETALL Standpunkte
4 / 2021
Standpunkte: Eine Klimaschutzpolitik, wie sie sich die Grünen vorstellen, wird die Steu erbürger mit vielen weiteren Milliarden be lasten. Gleichzeitig steigen Energiepreise schon jetzt so stark, dass dies auch durch eine Abschaffung der EEG-Umlage kaum kom pensiert werden könnte. Woher soll das viele Geld für Ihre Klimaschutzpolitik kommen? Nestle: Die aktuelle Entwicklung zeigt sehr deutlich, dass Klimaschutz an vielen Stellen wesentlich günstiger ist, als schlicht auf fos sile Energie zu setzen. Wenn man etwa die Preise für fossiles Gas oder für Wind- und Sonnenstrom am Energiemarkt vergleicht, dann sind die erneuerbaren Energien deut lich günstiger. Man sieht es ja sogar an der
Foto: Dirk Hasskarl
Zwei Menschen, zwei Sichtweisen: Dr. Ingrid Nestle (43), grüne Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein, und Prof. Dr. Stefan Kooths (52), Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum im Kieler Institut für Weltwirtschaft, diskutierten auf Einladung von NORDMETALL über den Klimawandel, die Kosten für seine Eindämmung und die Risiken einer überzogenen Klimapolitik.