Neue Szene Augsburg 2021-04

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30. 31. JAHRGANG

01/21 04/21 KOSTENLOS KOSTEN LOS



I NTRO

April 2021 04 Word Up! 06 Liebling Augsburg mit Bayram Er 08 5 Fragen mit Patrick Jung 10 Trends im April 12 Tag & Nacht Kultur 20 Augsburger Stadtsommer 2021 21 Was wäre wenn ...? – Kurzfilmreihe vom Clowness Theater Politik 22 Der leise Taktiker – Mit Leo Dietz (CSU) Zoom 26 Zurück in die Zukunft – mit Michael Kamm 28 Der Multiplayer – Zu Besuch bei Stefan „Bob” Meitinger 30 Hochfeld 15 – Im Gespräch mit Daniel Karrasch 32 Unter Bombern – Historische Fußballlektüre aus Augsburg 34 The Notwist – Im Duett mit Mastermind Markus Acher 36 Gästeblog – Mit Jürgen Enninger

Der leise Taktiker S.22

Sport 38 FC Augsburg – Am Ball mit Felix Uduokhai Specials 40 Outdoor – Radeln, Wandern, Sehenswürdigkeiten Augsburger Stadtsommer S.20

Musik 46 Heimatklänge – Mit dem Augsburger Musiker Corssen 48 Gerilltes - Neue CDs im April Das Allerletzte 50 mit Stadt-Strawanzer Arno Loeb

Der Multiplayer S.28

NEUE SZENE AUGSBURG Bertha-von-Suttner-Str. 2 86156 Augsburg Tel. 0821-15 30 09 Redaktion: 0821-15 30 27 Werbung: 0821-15 30 28 Fax: 0821-15 80 43 E-Mail: redaktion@neue-szene.de Bürozeiten: Mo.-Fr. 09 -17.00 Uhr HERAUSGEBER Verlag Neue Szene GbR Anzaldua, Eberle, Sianos REDAKTION Chefredaktion: Walter Sianos (ws) sianos@neue-szene.de

Special - Outdoor S.40

KONTAKT REDAKTION Leitung: Markus Krapf (max) krapf@neue-szene.de

GRAPHIK/LAYOUT Daniel Anzaldua anzaldua@neue-szene.de

INTERNETBETREUUNG elfgen pick gmbh & co. kg webmaster@neue-szene.de

Anke Hügler (ah), Tina Bühner (tb), Magali Herrmann (mh), Lina Frijus-Plessen (lina), Moritz Winkler (mw)

MITARBEITER Autoren: Olaf Neumann Layout: Harald Sianos Vertrieb: Konrad Loos, Andreas Müller

DRUCK eds Druck www.edsgroup.de/

WERBUNG & SONDERTHEMEN Anzeigenleitung: Birgit Meinl meinl@neue-szene.de Anzeigenberatung: Andreas Müller E-Mail: anzeigen@neue-szene.de Sonderthemen: Birgit Meinl meinl@neue-szene.de

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REDAKTIONSSCHLUSS Fr., den 19.04.2021, 16.00 Uhr URHEBERRECHTE Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Jeglicher Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages und mit Quellenangabe gestattet.

Die vom Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberlich geschützt. ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Preisliste Nr. 14 vom 01.03.2016 Die NEUE SZENE ist Mitglied von:

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Foto: Walter Sianos

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Liebling Augsburg Bayram Er Kulturschaffender Künstler, Foto- & Videograf

Lieblings-Ort: Mein Atelier im Quickfit24. Arbeitsplatz und Kreativspot seit knapp zwei Jahrzehnten.

Lieblings-Stadtteil: Hochfeld. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Der Siebentischwald ist nur fünf Minuten Fußmarsch von meiner Haustüre entfernt. Beschde Leben.

Lieblings-Restaurant: Hmmmm, zuhause schmeckt es einfach am besten. Tatsächlich aber hat mich der Berghof noch nie enttäuscht. Das ist schon echt schwierig und deshalb auch erwähnenswert.

Lieblings-Beschäftigung: Foto - Video - Musik - machen, im stetigen Wechsel.

Lieblings-Event: Festival der Kulturen. Großartige Künstler aus der ganzen Welt hier bei uns zu Gast in Augsburg. Ein Event für alle und jeden. Kost‘ nix. Unglaublich wertvoll und wichtig. Großes Lob an die Macher.

Lieblings-Künstler: Da gibt es viele. Jordan Rakei & Tom Misch dominieren schon seit ‘ner ganzen Weile meine Playlist, aber auch On the Offshore aus Augsburg ist dabei.

Lieblings-Fotomotiv: Jedes Motiv hat seinen eigenen Moment und Charme. Den gilt es zu treffen und zu interpretieren. Herausfordernd und gleichzeitig aber auch unglaublich belebend und reizvoll. Ich liebe es.

Lieblings-Move: Am liebsten bewege ich mich im defensiven Mittelfeld, suche den Zweikampf und verteile die Bälle. Tore schießen war leider noch nie meins.

Lieblings-Getränk: Çay (Türkischer Schwarztee), Bier, Wasser

Foto by: Viktor Schwenk

Lieblings-Geruch: Kaffeebohnen

Lieblings-Geräusch: Grillenzirpen in der Sommernacht


AUGSBURG

ROCKT! 87,9 UKW

! n a o i d a R


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Fünf Fragen mit Patrick Jung Leiter des Modular Festivals Im Sommer 2019 übergab Christoph Elwert den Führungsstab an seinen Nachfolger Patrick Jung. Mit den Erfahrungen, die der 31-jährige Schwabmünchner bei „seinem“ Singoldsand Festival und in der früheren Rolle als Produktionsleiter beim Modular gesammelt hatte, machte er sich voller Elan an die Planungen. Doch dann kam Corona, das Modular 2020 wurde abgesagt und auch im zweiten Jahr unter seiner Ägide wird es leider kein reguläres Festival geben. Von Markus Krapf

01.

Patrick, wie ist denn deine persönliche Gefühlslage so als Festivalleiter ohne Festival? Am 17. August 2019 veröffentlichte die AZ einen halbseitigen Bericht über mich und das Modular Festival mit der Headline „Er führt Modular in die Zukunft“. Was dann kam, ist bekannt. Muss ich mehr sagen?

02.

Am Areal beim Gaswerk wird es diesen Sommer zwar kein Modular, dafür aber das Sommer am Kiez-Festival geben. Warum geht das eine, das andere aber nicht? Naja, wir haben nie gesagt, dass es 2021 gar nichts geben wird. Es liegen einige Konzepte in der Schublade, hier muss die nächsten Wochen geschaut werden, was geht und was nicht. Eines unserer größten Probleme ist, wir sind nicht antragsberechtigt für z.B. Neustartkultur Fördergelder. Hier tut sich die Privatwirtschaft leichter. P.S. Auch wir haben schon vernommen, was der Bob vorhat.

03.

Was für Möglichkeiten siehst du in Augsburg und Umgebung überhaupt für kulturelle Veranstaltungen in diesem Sommer? Ich denke, größter Kultur-Ermöglicher in Augsburg ist und bleibt die Stadt selbst, an ihr führt 2021 kein Weg vorbei. Ich habe die letzten Monate eine Vielzahl von Terminen miterlebt, die Verantwortlichen sind sich ihrer Rolle voll bewusst und werden bestmöglich abliefern. Ich denke, reguläre Großveranstaltungen wird es nur wenige oder gar nicht geben und wenn, dann nur mit teuren und aufwendigen Hygienekonzepten.

04.

Du bist Mitarbeiter des Stadtjungendrings. Wurde dein Betätigungsfeld jetzt auf Eis gelegt oder kümmerst du dich um andere Themen? Natürlich sind wir von der Kurzarbeit betroffen, aber wir wirbeln in vielen Tätigkeitsfeldern umher. Ich denke, ihr werdet 2021 noch von uns hören.

05.

Eine gute Fee hat Mitleid mit deiner schlimmen Situation und erfüllt dir drei Wünsche. Was suchst du dir aus? - Ein reguläres, ausverkauftes und sonniges Modular Festival 2022 - Roy Bianco nochmal auf ausverkaufter Stadiontournee, wie Anfang der 90er mit Adriano Celentano - Sehr schnell viel Impfstoff

Alle aktuellen Infos zum Modular Festival gibt es unter: www.modular-festival.de


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TRENDS

DER SZENE-TRENDSCOUT

DIE NEUESTEN TRENDS IM APRIL von Harald Sianos

1 1. URSPRUNGSMILCH: Milchkonsum steht in den letzten Jahren stark in der Kritik. Kuhmilch verursacht angeblich Krankheiten und Allergien. Viele vegane Alternativen haben sich mittlerweile erfolgreich am Markt behauptet. A2 MILCH erobert nun die Kühlregale in einigen Supermärkten. Die „Urmilch“ wird als besonders verträglich und gesund beworben. In Indien gilt A2 Milch als die heilige Milch, auch in Neuseeland und Australien hat sie sich bereits gut etabliert. Viele weltweite Studien beweisen die bessere Verträglichkeit, auch für Allergiker. Der FLECKVIEHHOF KRAUS bei Augsburg bietet als erster Milchviehbetrieb in Süddeutschland A2 Milch an, sowohl am Hof in Milchautomaten als auch in allen süddeutschen Edeka Märkten. Try it. | 2. HOME BAR: Wenn Corona dir den Barbesuch nimmt, gibt es die Möglichkeit den Lieblingsdrink zu Hause zu genießen. Viele Augsburger Bars bieten To Go-Lösungen an. Bei BRICKS könnt ihr z.B. die Bricks Bottles in den drei Variationen Negroni, Godfather und Spiced Old Fashioned im Laden kaufen und zu Hause genießen. Mehr unter www.bricks-cafe.de | 3. YOUTUBE SHORTS: YouTube möchte auch ein Stück vom TikTok-Kuchen. Nach einer überwältision SHORTS in den USA online gegangen und wird in naher Zukunft auch zu uns kommen. Ähnlich wie beim beliebten Konkurrenten können auch hier Videos mit Musik und Schnittvorgaben hinterlegt werden. Dafür kooperiert Google mit rund 250 Musik-Labels und Publishern, deren Songs man in die Videos integrieren kann. Na dann, wem´s Spaß macht.

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Sie haben den neuesten Trend und glauben, Sie gehören auf diese Seite? Dann schreiben Sie uns an sianos@designbuero7.com

genden Testphase im September 2020 in Indien ist nun die Betaver-

Foto: YouTube

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Langeweile ? gibts hier nicht ! augsburgs größter terminkalender .

www.neue-szene.de


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Tag & NachT

Jetzt schnell testen lassen.

Foto: Stadt Augsburg/Ruth Plössel

Auf der Suche nach einem Corona-Test? Die Stadt Augsburg bietet ein umfangreiches Testangebot. Wer in Augsburg wohnt oder arbeitet und einen Schnelltest auf das Coronavirus machen möchte, für den ist dies seit Anfang März in den beiden neu eingerichteten Schnelltestzentren in der Maximilianstraße 59 und in der Schwimmschulstraße 30 (Plärrergelände) möglich. Zusätzlich sind seit Kurzem mobile Teststationen an wechselnden Orten im Stadtgebiet unterwegs. Die Durchführung der Tests ist sowohl in den Schnelltestzentren als auch im CoronaTestmobil kostenlos, ein Termin ist nicht erforderlich. Es wird eine schriftliche Bescheinigung über das Ergebnis ausgestellt und bei Personen mit einem positiven Testergebnis direkt vor Ort ein PCR-Test vorgenommen. PCR-Tests können nach wie vor auch im Testzentrum an der Messe Augsburg durchgeführt werden. Hier ist eine vorherige Terminvereinbarung erforderlich. Alle Infos zu Testmöglichkeiten, Öffnungszeiten und Terminvereinbarung unter: augsburg.de/testen

lab30 – Augsburger Kunstlabor wurde verschoben Die Macher des lab30 konzentrieren sich jetzt nach einer erneuten Verschiebung des 19. und 20. Augsburger Kunstlabors im abraxas ganz auf den neuen „regulären“ Termin Ende Oktober 2021. Das Programm wird neu aufgesetzt, einzelne Konzerte und Exponate werden aber aus der ausgefallenen Festival-Ausgabe übernommen. Dazu gehört das Highlight mit der österreichischen Klangkünstlerin Elisabeth Schimana, deren Konzert nun auf den Oktober-Termin verschoben wurde. Das Festival im Herbst 2021 soll nun voraussichtlich als DoppelAusgabe stattfinden: Ziel ist, neben der Ausstellung im abraxas an weiteren Orten in der Stadt Medienkunst zu präsentieren. So stehen u.a. eine Uraufführung im Apparatehaus auf dem Gaswerk auf dem Programm wie auch eine Kooperation mit dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum TIM. Das Programm wird im September 2021 veröffentlicht, die Ausschreibung läuft bis zum 11. Juli. Alle Künstlerinnen und Künstler, die nun nicht beim lab30 im März in Augsburg auftreten können, erhalten eine Ausfallgage als Entschädigung. Kulturreferent Jürgen Enninger verspricht: „Wir sehen uns als Stadt in der Verpflichtung, die Kunstszene zu unterstützen und Einnahmeausfälle zu kompensieren. Gerade die Medienkunstszene, die von Live-Auftritten lebt, hat unter der Pandemie schwer gelitten.“

Elisabeth Schimana (c) vog.foto

Neuer Krimi der Augsburger Autorin Gudrun Grägel In „Proseccolügen“, dem Krimidebüt der Augsburger Autorin Gudrun Grägel von 2019, brachte die junge Köchin Doro Ritter in Venetien eine tragische Familiengeschichte ans Licht. Nun zieht es die Serienheldin in „Limoncellolügen“ in ein Hotel an den Gardasee nach Limone. Schon bald bemerkt Doro Unstimmigkeiten in dem eingeschworenen Familienbetrieb. Als ein Toter am Pool liegt und der Hilfskoch nach einer mysteriösen Verfolgungsjagd in den Bergen untertaucht, macht Doro sich auf Spurensuche. In lockerleichter Manier verbindet Gudrun Grägel einen spannenden Kriminalfall mit empathischen Einblicken in die Arbeit eines Familienbetriebs. Rezepte im Anhang machen den Krimi zudem zu

einer unterhaltsamen Sommerlektüre. Gudrun Grägel, 1964 in Augsburg geboren, ist BayerischSchwaben treu geblieben und lebt heute mit ihrer Familie nur einen südlichen Schritt weiter, in Königsbrunn. Neben ihrer Arbeit in der Apotheke schreibt die Autorin Kriminalromane, wobei ihr das pharmazeutische Wissen und auch eine Ausbildung auf dem Gebiet der Pädagogik/ Psychologie oft interessante Ideen liefern. Limoncellolügen, Gudrun Grägel, 409 Seiten, ISBN978-3-8392-2840-1,14 Euro


Tag & NachT

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7 Wochen volles pfund in Augsburg!

03.07.2021 – 13.08.2021

ROCKEN am GASWERK

Psychedelic rock aus berlin!

Augsburg Open für Sommer 2021 geplant Augsburg Open, die Tage der offenen Türen, ist in diesem Jahr vom 19. bis 22. August geplant. Veranstalter Augsburg Marketing hat von dem gewohnten Termin vor den Osterferien für die beliebte Veranstaltung von vornherein abgesehen und gemeinsam mit den teilnehmenden Firmen, Vereinen und Institutionen eine Durchführung im Mai geprüft. Aufgrund der aktuell weiterhin unsicheren Lage und der benötigten Zeit für die Anmeldungen, Planung und Organisation der Veranstaltung ist ein Termin im Mai nicht realistisch umsetzbar und wird nach Rücksprache mit allen Beteiligten auf August 2021 gelegt. Augsburg von einer anderen Seite kennenlernen und hinter die Türen von Augsburger Unternehmen, Firmen, Kultureinrichtungen oder Vereinen schauen – das ist bei Augsburg Open sonst immer vor den

Osterferien möglich gewesen. Bei der beliebten Veranstaltung stehen jedes Jahr über 450 spannende Angebote von mehr als 140 Veranstaltungspartnern aus den Bereichen Verwaltung, Kultur, Sport, Bildung, Wirtschaft und Gastronomie auf dem Programm, bei denen Besucher jeden Alters interessante wie einmalige Einblicke und Aktionen erhalten, die oftmals auch zum aktiven Mitmachen einladen. Interessierte Firmen, Vereine und Unternehmen können sich ab sofort für Augsburg Open kostenlos anmelden. Anmeldeschluss ist der 07. Juni. Informationen für Veranstaltungspartner zu Augsburg Open und das Anmeldeformular auf www.augsburg-open.de/firmenanmeldung

JOHN GARNER

Mit Startnext zum neuen Album Sie sind defintiv die „hardest working band“ der Stadt! Vor einem Jahr wurden John Garner mit einer Aufgabe konfrontiert: Als Band bestehen bleiben - ohne Konzerte zu spielen. Jetzt, 12 Monate später, hat sich bis auf wenige Ausnahmen nichts an diesem Zustand geändert, weit über 60 Konzerte mussten abgesagt werden. Ein ganzes Jahr ohne eine Haupteinnahmequelle bringt eine Band schon mal an den Rand ihrer Existenz, doch aufgeben gilt nicht. Zusammen mit einem FanSupport soll das neuen Album „Heartbeat“ finanziell gestemmt werden. Und dafür haben sie sich einiges einfallen lassen: Vom virtuellen Gruß, über Merchandising, Online Wohnzimmer-Konzerte bis hin zum einem großen Hauptsponsoren-Paket kann man die Band finanzell unterstützen! Die Aktion läuft noch bis zum 30.04.2021. https://www.startnext.com/ johngarner-heartbeat

R STALKE HT! C R O H AUFGE

...und mehr!

TICKETS UND SO‘N KRAM UNTER


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Tag & NachT

REDESTOFF

Die digitale Beratungsstelle Mit der digitalen Drogenberatung Redestoff der Drogenhilfe Schwaben könnt ihr schnell und ganz einfach mit mit der Drogenhilfe Schwaben in Kontakt treten. Ihr habt Fragen zum Thema Drogenkonsum? Ihr seid selber betroffen oder macht euch Sorgen um Angehörige oder Freunde? Redestoff bietet einen geschützten und datensicheren Rahmen, berät fachlich fundiert, online oder auf Wunsch auch direkt vor Ort. Redestoff ist ein bereichsübergreifendes Angebot der Drogenhilfe Schwaben. Die Zielgruppe sind Personen, die gefährdet sind, eine Abhängigkeit von illegalen Drogen zu entwickeln bzw. bereits abhängig sind. Auch Angehörige wie Familie, Partern*innen, Freund*innen oder Kolleg*innen, also das gesamte soziale Umfeld wird beraten. Einzige Voraussetzung: Ihr wohnt in der Stadt oder im Landkreis Augsburg bzw. Aichach-Friedberg.

23.04. ABRAXAS

Premiere: Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare Gabriele Beier vom Klex Theater versucht zusammen mit Augsburg München Schauspiel erneut ihr Glück, die lang ersehnte Premiere ihrer Inszenierung von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ endlich auf die Bühne des abraxas zaubern zu dürfen. Titania, die Elfenkönigin, verliebt in einen Esel, umringt von Elfen, Trollen, Kobolden und was da sonst noch so alles rumkreucht. In Shakespeares Zauberwelt ist vieles möglich. Wir schauen natürlich auf die Liebesverwicklungen seines legendären Sommernachtstraumes, auf Puc, den Dschinn der ersten Stunde, der belustigt durch den Elfenwald strolcht. Und ebenfalls auf das, was uns Oberons Volk, die ganze Elfenschar, jetzt, Jahrhunderte später, zu sagen hat:

Wie läuft eine Beratung ab? Loggt euch einfach in der Redestoff-App mit Nickname, Geschlecht, Alter und Region ein. Die Anfrage wird dann zeitnah beantwortet. Ihr entscheidet, ob ihr mit den Mitarbeitern chatten, Video chatten oder telefonieren wollt. Ihr könnt aber auch online einen persönlichen Termin vereinbaren. Ihr könnt die Einzelberatung einmalig oder mehrmals in Anspruch nehmen. Nutzt einfach Smartphone, Tablet, Laptop oder den PC – die Beratung ist anonym und kostenlos.

Sie zelebrieren ein Zauberorakel, transportiert mit berittener und geflügelter Post, eine Hommage an die wahre Liebe zu uns Menschen und die Hingabe an die Natur, ihres Reiches im Elfenwald. Wie auch immer, es wird ein großes Hochzeitsfest gegeben mit dieser bezaubernden, geheimnisvollen Elfenschar als gern gesehene Gäste. Fantastische Bilder des Shakespeare’schen Kosmos zeigen einen ungewöhnlichen, spannenden und inspirierenden Theaterabend. Karten: reservix.de, Bürgerinfo Rathausplatz, Vorverk. 13,-€/ Abendk. 15,- €/erm. 12,- € Info: klexs-theater@t-online.de od. 08238-90004


Tag & NachT

„The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ Er ist weltberühmt und dennoch ein Mysterium – Banksy, der in Bristol geborene und bis heute anonyme GraffitiKünstler und Maler, der dafür bekannt ist, die Grenzen des Kunstmarktes in Frage zu stellen und der mit seinen Arbeiten seit Jahren für Furore sorgt. Nun ist mit „The Mystery of Banksy – A Genius Mind„ eine brandneue Schau zu Ehren der Kunst-Ikone in München! Die Ausstellung zeigt dabei eine noch nie dagewesenen Präsentation mit mehr als 100 Werken des gefeierten Street-Art-Superstars: Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und Drucke auf verschiedenen Materialien wie Leinwand, Stoff, Aluminium, Forex und Plexiglas, darunter auch einige Originale, wurden eigens für diese Sonderschau reproduziert und zusammengetragen. Abgerundet wird das Ganze durch eine spannende Videodokumentation, welche die wichtigsten Stationen einer bespiellosen Karriere beleuchtet. Wir verlosen 3x2 Karten unter allen Lesern, die uns bis zum 15.04. eine Mail an redaktion@neue-szene.de senden. Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag von 11.00 bis 19.00 Uhr; Ostermontag geöffnet! Wo: Isarforum auf der Ludwigsbrücke, Forum am Deutschen Museum, München Ausstellungszeitraum noch bis zum 02.05.21

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Tag & NachT

111 Biere aus Altbayern und Bayerisch-Schwaben Kein anderes Getränk ist mit so vielen Mythen und Ritualen verknüpft wie das „Manna”, das flüssige Brot, das zwischen dem Bayerischen Wald und dem Bodensee, der Donau und den Alpen aus den Zapfhähnen fließt. Aber ist es wirklich so gut wie der Ruf, der die Einheimischen in normalen Zeiten schon Vormittags an die Wirtshaustische lockt? Wer die ganze Vielfalt an Brauereien und Sorten kennt, wird feststellen: Sie sind sogar noch besser! Man muss nur wissen, für welche der wieder auf fast 500 angewachsenen Sudstätten Altbayerns und Bayerisch-Schwabens gilt: Hier wirst du trunken sein vor Glück! Der 1972 in Augsburg geborene Autor Martin Droschke sorgt auf 240 Seiten mit zahlreichen Abbildungen nicht nur für die nötigen Infos, sondern auch für Schmunzeln und echte Vorfreude auf das Entstöpseln regionaler Hopfenkaltschalen. Erschienen ist das Buch im Kölner Emons Verlag. ISDN: 978-37408-1069-6, Preis: 16,95 Euro

KLINIKCLOWNS

Seit über zwei Jahrzehnten im Einsatz Lachen stärkt das Immunsystem, lindert Schmerzen, vertreibt Sorgen und Ängste und lässt die Psyche sozusagen aufatmen. Spezialisten dafür, dieses heilsame Lachen zu kranken Menschen zu bringen, sind die KlinikClowns. Doch sie bringen mit ihren regelmäßigen Besuchen in bayerischen Krankenhäusern weit mehr als kurzweiligen Humor. Sie wenden sich mit großem Einfühlungsvermögen jedem der kranken Menschen ganz persönlich zu und erreichen über freudige Begegnungen eine langanhaltende Stärkung der psychischen Verfassung ihrer Gegenüber, die zu Heilungsprozessen viel Positives beiträgt. Der eingetragene Zweck des Vereins KlinikClowns e.V., in dessen Auftrag derzeit 65 professionelle Clowns im bayerischen Gesundheitswesen im Einsatz sind, ist die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege. Gerade in Zeiten von Corona sind Angebote wie diese für kranke Menschen wichtiger denn je, doch leider oft nicht möglich wie zuvor. Umso erfreulicher ist es, dass jetzt immer mehr Krankenhäuser und Altenheime mit ausgefeilten Hygienekonzepten und Testungen die Türen für die Clowns wieder öffnen. Um weiterhin möglichst vielen kranken Menschen Zuwendung, Freude und Hilfe bringen zu können, sind die KlinikClowns auf Spenden angewiesen. Ausführliche Infos findet man unter www.klinikclowns.de.

CINEPLEX

KinoGruppeRusch setzt auf bundesweiten Öffnungstermin für Kinostart Die Cineplex Kinos in der Region warten auf eine gemeinsame Abstimmung der Branche. Die acht Cineplex Standorte der KinoGruppeRusch haben nicht zum offiziell frühestmöglichen Termin ab 22. März geöffnet. Alexander Rusch von der Inhaberfamilie gab dazu bekannt: „Wir freuen uns sehr, dass uns die Politik beim aktuellen Öffnungsszenario bereits mit einem konkreten und sehr frühen Termin bedacht hat. Zumindest Teile der Kultur können nun auf eine baldige Wiedereröffnung hoffen. Allerdings benötigen die Kinos und natürlich auch der Filmverleih Planungssicherheit, um ein flächendeckendes Angebot an Filmen und Content zu ermöglichen. Ohne Filme kein Kino, ohne Kinos keine Filme, das ist unser Dilemma. Daher macht es für den Markt durchaus Sinn, einen gemeinsamen, deutschlandweiten Öffnungstermin anzupeilen, der jedoch erst mit allen Verbänden und Verantwortlichen abgestimmt werden muss. Auch im Hinblick auf konstant niedrige Inzidenzen, möglichst unter 50, um das Risiko erneuter Schließungen zu minimieren und zumindest alle unsere eigenen Häuser zeitgleich öffnen zu können,

lohnt es sich, noch etwas länger zu warten“, so Rusch weiter. Nun hofft man auf konstruktive Gespräche der drei großen Branchen-Verbände, die sich auf einen bundesweit einheitlichen Öffnungstermin

verständigen möchten. Dieser wird ebenfalls dringend für die konkrete Neuplanung vieler verlegter Filmstarts benötigt, die größtenteils auf Eis gelegt oder in weite Ferne verschoben wurden.


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Tag & NachT

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IMSÜDEN.DE

Reichweite für lokale Radio- und TV-Sender Die rt1.media group startet einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft für lokale Radio- und TV-Sender. Mit IMSÜDEN.de launcht sie ein umfassendes Online-Portal, das die Inhalte von lokalen und regionalen Stationen im Netz besser auffindbar macht. Ziel ist es, die Online-Reichweite der Sender zu vergrößern und digitale Erlöse nachhaltig zu steigern. „Es ist erklärtes Ziel der rt1.media group, Wachstumspotenziale zu nutzen und die digitale Transformation voranzutreiben – das gilt auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Wir sind daher stolz darauf, als eines der ersten Medienhäuser in Deutschland ein zentrales Content-Portal für lokale Radio- und TV-Sender einführen zu können“, so Alexandra Holland, Geschäftsführerin der rt1.media group und als geschäftsführende Gesellschafterin innerhalb der Mediengruppe Pressedruck unter anderem für die elektronischen Medien verantwortlich. Das Portal, das von der rt1.media group betrieben und weiterentwickelt wird, steht vor allem Radio- und TV-Sendern in Süddeutschland für eine Kooperation offen.

Wolfgang Krebs 26.06. | 19:30

Adrian Winkler 14.05. | 19:30

Broadway Dreams 05.06. | 15:30 + 19:30

Abba Night 20.05. | 19:30

Cubaboarisch 2.0 21.05. | 19:30

WIR SIND Mathias Richling 10.06. | 19:30

BEREIT

LOSZULEGEN, WENN ES WIEDER LOS GEHT...

Digitale Neuwahl des Kulturbeirats Die Neuwahl des Kulturbeirats findet in diesem Jahr digital statt. Im Rahmen einer partizipativen Online-Veranstaltung am 03. Mai können kulturpolitisch interessierte Bürgerinnen und Bürger untereinander ins Gespräch kommen und über die zukünftige Zusammensetzung des Gremiums entscheiden. Interessierte können sich ab 12. April auf www.augsburg.de/ kulturbeirat anmelden und erhalten dann einen Zugangslink für die Teilnahme an der moderierten Videokonferenz.

Quadro Nuevo 23.09. | 19:30

Vivid Curls & Sarah Straub 25.09. | 19:30

Helmfried von Lüttichau 30.09. | 19:30

Florian Schroeder 29.10. | 19:30

Markus Langer 07.10. | 19:30

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Ticktethotline: 0821 - 24 91 550 www.stadthalle-gersthofen.de


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Tag & NachT

Kulturpark Süd! Im Augsburger Süden wird gerade an einer neuen Eventlocation gewerkelt, die eine echte Bereicherung für das Nacht- und Kulturleben darstellen könnte. Nach sechs Monaten Aus- und Umbau geht das Projekt nahe der PCI gerade in die finale Phase. Neben Live-Konzerten mit bis zu 200 Gästen sind unter anderem Firmenevents, bestuhlte Veranstaltungen, Lesungen oder Comedyabende denkbar. Auch für Hochzeiten, Geburtstage und private Feiern soll die Location mit eigenem Küchenbereich gebucht werden können. Dreh- und Angelpunkt ist eine halbrunde, große und vom gesamten Raum aus einsehbare Bühne. Wir haben uns bereits persönlich dort umgesehen und können sagen: Wir wüssten in dieser Größe und mit den bestehenden technischen Voraussetzungen nichts Vergleichbares ... Noch dürfen wir nichts genaueres verraten, nur so viel: Durch den neuen Club, den zwei im selben Gebäude bereits bestehenden Lokalen sowie dem im Sommer bespielten Freigelände ist quasi über Nacht so etwas wie ein neues Club- und Kulturgelände entstanden: der Kulturpark Süd. Die Beteiligten wollen keine Konkurrenz zu den bestehenden Live Clubs schaffen, sondern eine weitere Anlaufstelle für Augsburger Musiker und Künstler sein. Die ersten Veranstaltungen sind bereits für den kommenden Herbst in Planung, wir bleiben dran!

29.03. DIE METZGEREI

„vorübergehend“ | Ausstellungsreihe in der metzgerei im blauen haus „vorübergehend“ spielt auf zwei wesentliche Aspekte des Lebens an, die sich mehr und mehr als Alltag darstellen: nicht verweilen, nicht versammeln, aber auch nicht in der neuen Situation einrichten oder ankommen. Es ist Ausdruck eines dauerhaften Übergangs. Zurück ist nicht mehr möglich, aber vorwärts irgendwie ungewiss. Zeit und Raum haben sich ineinander verhakt. Der Verein raumpflegekultur e.V. drückt diesen Zustand mit bester Unterstützung lokaler Künstler*innen im Schaufenster der metzgerei aus, die sich nun im blauen haus in der Klauckestraße 16 befindet. Fast hermetisch abgeriegelt, auf‘s Vorbeigehen beschränkt, den Austausch vermeidend, Erlebnis und Erfahrung verhindernd. So existiert die neue metzgerei herausgeputzt für

sich allein und die Kunst fristet ein endloses Warten in den Atelierräumen der Stadt. „vorübergehend“ bringt dennoch zusammen, was zusammengehört: Raum und Kunst, Kunstschaffende und Spazierengehende. Nach den Ausstellungen von Laura Jungfer, Sebastian Wöhr und Sebastian Schulz folgt nun Tabea Federlin vom 29.03. bis zum 11.04.2021 mit „Lockdown Blues“. „Grow through what you go through“ lautet das Motto vom 12. bis zum 25.04., unter welchem einige Künstler des Graffitivereins Die Bunten e.V. den Schaufensterraum im blauen haus bespielen werden.

Lust zu tanzen?

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Tag & NachT

Tiki Taka schickt „Post für dich“

ONLINE INS BALLONMUSEUM

Eine Serie von Videos für Kinder mit Graf Schaf Auch in Zeiten der Corona-Pandemie bleibt das Ballonmuseum Gersthofen mit einem ganz neuen Format präsent. Es bietet seit vergangenem Jahr eine Serie von abwechslungsreichen Videos für seine kleinen Besucher an. Dabei wurde das Online-Angebot mit bislang 45.000 Besuchern exzellent angenommen. Graf Schaf und Ida führen unter dem Motto „Wissen macht Määh!“ durch das Museum. Nun ist auch die bereits 8. Folge online auf der Website des Ballonmuseums zu sehen, in der Graf Schaf und Ida wieder ihren höchst unterhaltsamen Auftritt haben. Auch diesmal beantworten die beiden Fragen von Kindern. Ob Graf Schaf auf alles eine Antwort findet? Am Samstag, den 27.03.21 ging die neue Folge „Wissen macht Määh!“ ab 11.00 Uhr online. www.ballonmuseum-gersthofen.de

Wer bekommt nicht gerne Post? Dieses Set beinhaltet 15 fertige Briefe und Antworten zum Bemalen und Schreiben. Auf jeder Seite findet sich etwas Brieftext mit Bildern und die Rückseite ist wie ein echter Umschlag bemalt. Das Set kommt zu euch nach Hause und enthält alles, was man braucht. Die Aufgabe der Eltern ist es dann, dem Kind die Post „heimlich” zukommen zu lassen. Ihr entscheidet selbst, in welchen Abständen eure Kinder die Briefe bekommen sollen, sie werden ihre persönliche Post kaum erwarten können. Somit ist nicht nur einmalig, sondern über Wochen Freude garantiert, Post zu bekommen. Natürlich ist die Gebrauchsanleitung im Set für die Eltern enthalten. Mit der Briefserie „Post für dich” macht Lesen Spaß, denn es ist eine echte Lesemotivation. Für Leseanfänger ist jetzt jedes Set mit weniger Text, mehr Bildern und größerer Schrift vorbereitet. Durch die Post wird die Lust am Lesen vor allem bei Grundschülern gefördert. Das Briefpapier-Set ist auch ein prima Geschenk für Mädchen oder Jungs zur Einschulung. Schließlich soll das neu erlernte Lesen und Schreiben beim Schulkind doch gleich Verwendung finden. Wer schreibt eigentlich an die Kinder? Das ist der Roboter Taki-Taki. Er ist süß, charismatisch und wird Briefe schreiben und auf eine Antwort warten. Zusammen mit ihm lernen die Kids lesen, schreiben und zählen. Wir verlosen 3 dieser tollen Sets, schreibt eine Email an redaktion@neue-szene.de. Mehr Info: www.taki-taki.de

Öffnungszeiten zurzeit: Mi., Fr.: 13.00 -17.00 Uhr, Do.: 10.00 -18.00 Uhr, Sa., So., Feiertage: 10.00 -17.00 Uhr Aufgrund der Corona-Pandemie wird empfohlen, sich tagesaktuell auf sea-watch.org/spenden/ der Website des Ballonmuseums zu informieren.

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SEENOTRETTUNG AN EUROPAS GRENZEN

Mit deiner Spende rettet wir Menschen im Mittelmeer und setzen uns dafür ein, dass kein Mensch bei der Flucht sterben muss. Sea-Watch e.V. · BIC: BFSWDE33BER IBAN: DE77 1002 0500 0002 0222 88

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Augsburger Stadtsommer 2021 darf geplant werden

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nter der Dachmarke „Augsburger Stadtsommer“ sollen auch in diesem Jahr wieder die Angebote in der Stadt gebündelt werden. Mit dem referatsübergreifend eingereichten und durch den Stadtrat genehmigten Maßnahmenpaket wurde also Augsburg Marketing von der Stadt beauftragt, die einheitliche Kommunikation für die Sommermonate mit dem „Augsburger Stadtsommer“ fortzuführen. Diese Dachmarke, unter der das vielfältige Angebot in der Stadt bereits im Sommer 2020 kommuniziert wurde, hatte Augsburg Marketing im vergangenen Jahr initiiert, um Augsburg als Oberzentrum zu stärken und Synergien zu schaffen. Der „Augsburger Stadtsommer“ ist nicht nur einfach ein Kommunikationsdach, sondern steht sinnbildlich auch dafür, wie der Sommer die Stadt und die Menschen, die hier leben, bereichert. Kurzurlaub in der eigenen Stadt, Veranstaltungen wie La Strada, Shoppingerlebnisse für die ganze Familie, After-Work-Cocktails mit den Kollegen oder ein Kulturabend mit Freunden im Annahof oder auf dem Gaswerkgelände – das alles und viel mehr ist der „Augsburger Stadtsommer„. Ein erlebnisreicher Fixpunkt für Jung und Alt in den Sommermonaten. Der Sommer in Augsburg war schon immer die perfekte Bühne für Straßenkunst, Open-AirKonzerte und Sommertheater, für Sport, Baden und Tanz, für Shopping- und Genusserlebnisse der besonderen Art. Kurz: für geselliges Beisammensein. Und besonders im letzten Jahr wurde deutlich, wie sehr der Sommer in Augsburg die Stadt selbst, aber auch die Menschen, die in Augsburg oder der Region leben, bereichert – und wie wichtig es für eine Stadt ist, dieses Lebensgefühl nicht nur zu fördern, sondern auch zu zeigen. Für Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing, war der Re-Start nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr auch der Anlass, den „Augsburger Stadtsommer“ ins Leben zu rufen: „Corona hat gezeigt, wie wichtig dieses „Wir-Gefühl“ für eine Stadtidentität ist – weswegen wir einen klaren Markenkern für die Sommerzeit in Augsburg schaffen wollten. Gelungen ist uns dies mit einer erstmaligen Dachmarke für Veranstaltungen und Aktionen in der Stadt, dem ‚Augsburger Stadtsommer‘.“ Der „Augsburger Stadtsommer“ ist ein Statement für die Stadt. Denn er kommuniziert erstmalig alles gebündelt, was die Augsburger und Menschen aus der Region wollen – lokale Biersorten und handgemachtes Eis, kostenloser Freizeitspaß und vielfältige Sportangebote sowie abwechslungsreiche Kulturangebote von Mainstream über Hochkultur bis zur Subkultur. Neben bereits geplanten Veranstaltungen wie dem „Gaswerk Open Air“ von Mitte Mai bis Ende Juni im Rahmen von #augsburgbewegt (Kulturreferat der Stadt Augsburg) oder dem „Kulturbiergarten am Kö“ (Kantine und Hallo Werner) gehört auch das von Augsburg Marketing veranstaltete La Strada zum „Augsburger Stadtsommer“. Genauso wie das Angebot der Gastronomen, Einzelhändler, Sportvereine, Kulturschaffenden, Schausteller und zahlreichen weiteren Akteure der Stadt, die letztlich alle ein Ziel haben: der schönste Sommer Augsburgs.

Foto: Nikky Maier / Augsburg Marketing

Foto: Daniel Anzaldua

Alle Aktionen, Maßnahmen und Veranstaltungen, die unter dem „Augsburger Stadtsommer“ kommuniziert werden sollen, werden immer nach den Vorgaben des Infektionsschutzes und unter Einhaltung der zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Hygieneregeln geplant.


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„Was wäre, wenn wir Superheldinnen wären?“« „Was wäre, wenn...?“ ist das neue digitale Programm der Clown-Künstlerinnen Kirstie Handel und Judith Gorgass. Als „Glucks & Oma“ beantworten sie ab 01. April 2021 in kurzen Filmen wichtige Kinderfragen (www.clowness.de).

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irstie Handel und Judith Gorgass sind bei ihren gemeinsamen Auftritten in vielen verschiedenen Rollen unterwegs. Als „Glucks“ (Kirstie Handel) und „Oma“ (Judith Gorgass) nehmen sie bei ihren Bühnenauftritten das (meist) junge Publikum etwa mit auf tolle Abenteuer und Entdeckungsreisen rund um geheimnisvolle Bücher oder liebe Gespenster. Der geballte Erfahrungsschatz des Gespanns steht jetzt auf ganz neue Art und Weise zur Verfügung. Denn in den letzten Monaten haben Handel und Gorgass alias Glucks und Oma etwas Neues entwickelt: Die Kurzfilmreihe „Was wäre, wenn...?“. Das digitale, zunächst sechsteilige Format für Kinder und Familien feiert am 01. April Premiere im Netz. Kinder haben den beiden Künstlerinnen dafür im Vorfeld ihre drängenden Fragen geschickt. Etwa: „Was wäre, wenn ich fliegen könnte?“, „Was wäre, wenn es keine Sprachen gäbe?“ oder „Was wäre, wenn wir Superheldinnen wären?“. Handel und Gorgass haben sich dazu Antworten ausgedacht und sie in den Rollen ihrer Clownscharaktere „Glucks und Oma“ filmisch umgesetzt. Die ersten Folgen kann man ab dem 01. April 2021 auf der Webseite www.clowness.de ansehen. Das Angebot ist kostenlos bzw. kann mit Spenden unterstützt werden, damit gegebenenfalls weitere Folgen der Reihe produziert werden können. Welche wichtigen, drängenden Kinderfragen sollen Glucks und Oma noch beantworten? Wem etwas unter den Nägeln brennt, kann eine E-Mail an die beiden schreiben und bis zum 05.04. an kontakt@clowness.de schicken. Dann wird vielleicht ein weiterer „Was wäre, wenn...?“-Film daraus. „WAS WÄRE, WENN ...?“ Premiere: 01. April 2021 Wo? www.clowness.de / www.clowness.de/movies.php Ankündigungsvideo: https://vimeo.com/523707887 Die Reihe „Was wäre, wenn...?“ wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Augsburg.

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Der leise Taktiker

Im Gespräch mit Leo Dietz

Im politischen Gespräch mit Dr. Florian Freund (SPD) und

Christine Wilholm (DIE LINKE) CSU-Kreisvorsitzender Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion Augsburg, Augsburg-West und selbständiger Gastronom

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In der Augsburger CSU sind zuletzt Grabenkämpfe wieder aufgebrochen, die man längst als beigelegt betrachtet hatte. Wir haben bei Leo Dietz, dem Vorsitzenden der CSUStadtratsfraktion, nachgefragt, was die Gründe für diesen Wirbel waren, wie er seine Partei wieder in ruhigere Fahrwasser manövrieren möchte und wie er die Augsburger Regierungsarbeit nach dem ersten Jahr schwarz-grün beurteilt. Interview und Fotos: Markus Krapf

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Leo, du gehörst dem Augsburger Stadtrat seit 13 Jahren an. Erlebst du im Moment die schwierigste Phase deiner politischen Arbeit? Dadurch, dass ich jetzt viel mehr Verantwortung als noch vor 13 Jahren trage, ist es vor allem anders als zu Beginn meiner politischen Arbeit. Es herrschen heute einfach komplett veränderte Umstände und das, was die Politik im letzten Jahr vor allem schwieriger gemacht hat, ist die Pandemie. Wir haben es dadurch täglich mit nicht beeinflussbaren Parametern zu tun, die es auch mir nicht gerade leichter machen, die Ruhe zu bewahren. Dennoch wirkst du sehr ruhig und ausgeglichen auf mich. Weil es gerade in schwierigen Situationen immens wichtig ist, die Ruhe zu bewahren und diese auch auszustrahlen. Leichter ist das natürlich, wenn man das Heft des Handelns selbst in der Hand hält und nicht von Fremdeinflüssen getrieben wird.

Was sind die wichtigsten Dinge, die du seit 2008 über Kommunalpolitik gelernt hast? Ich habe vor allem gelernt, dass man unheimlich viel gestalten und bewirken kann, wenn man nicht immer das lauteste Mundwerk hat. Oft ist es deutlich wichtiger, zuzuhören und nicht im ersten Aktionismus Themen zu setzen oder seine Meinung herauszuplärren. Ich mache mir gerne erst einmal ein Bild und handle dann, wenn die Notwendigkeit dazu besteht. Gibt es jemanden, den du als deinen politischen Mentor bezeichnen würdest? Tatsächlich ist das im Nachhinein Kurt Gribl. Er kam ja ähnlich wie ich ohne große Parteikenntnisse in die Politik. Als OB zeichnete er sich durch eine unglaubliche Ruhe aus und hatte immer das Heft des Handelns in seinen Händen. Zu Beginn meiner politischen Arbeit hatte ich mich auch an anderen Kollegen orientiert, von denen haben sich aber einige als „falsche Fuffziger“ entpuppt. Bevor du fragst, ich werde keine Namen nennen,

zumal diese Leute längst keine politische Rolle mehr spielen. Ich habe es damals dann auch sehr schnell geschafft, mich von diesen Charakteren zu lösen. Mit der Taktik der Ruhe hast du es mittlerweile bis an die Spitze der Augsburger CSU geschafft. Was bedeutet dir dieses Amt? Zuerst einmal ist der Fraktionsvorsitz ein unglaublicher Schritt, den ich mir vor 13 Jahren nicht einmal im Ansatz hätte vorstellen können. Dieses Amt bedeutet mir sehr viel, weil ich mit meiner schulischen und beruflichen Laufbahn für junge Menschen ein Beweis dafür bin, dass das Leben nicht perspektivlos ist, egal woher man kommt. Es ist auch ohne Abitur oder Studium möglich, etwas zu erreichen, wenn man bestimmte Dinge befolgt. Die da wären? Man sollte sich selbst und anderen gegenüber immer ehrlich sein und keine krummen Sachen machen, die bei Bedarf aus der Schublade gezogen werden können. Und wenn man fleißig ist, sind dem Weg nach oben fast keine Grenzen gesetzt, auch wenn die Voraussetzungen von vornherein vielleicht nicht optimal waren. Natürlich muss man auch hin und wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Stichwort krumme Dinger. Wie beurteilst du den Skandal innerhalb der CSU mit den Provisionszahlungen im Zusammenhang mit FFP2-Masken? Ich habe grundsätzlich ein riesiges Problem damit, wenn es Mandatsträger auf persönlichen Profit abgesehen haben. Wir reden hier über Berufspolitiker, deren Jobs sehr gut dotiert sind und ich bin der Meinung, dass die stattgefundenen Vermittlungen in dieser Bezahlung enthalten sein sollten. Ich finde es falsch, zusätzlich Provisionen einzustreichen. Nicht nur der Parteiaustritt, sondern auch das sofortige Niederlegen des Mandats müssen die logische Folge sein, um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden. Das

Fehlverhalten Einzelner darf niemals das Grundverständnis von Demokratie zerstören. Es gibt viele Headlines und Berichte über dich, die deinen Weg vom Türsteher in die Politik oder dein etwas anderes Erscheinungsbild ins Zentrum rücken. Wie gefällt dir das? Das finde ich gut, weil es dafür steht, was ich schon alles war und wer ich eigentlich bin. Ich stehe absolut zu allem, was ich bisher gemacht habe und während andere Menschen ihre Laufbahn über Abitur und Uni gemacht haben und dann ein Leben lang in ihrem Beruf festhängen, durfte ich unglaublich viele verschiedene Dinge machen. Ich wollte die Schule möglichst schnell beenden, danach habe ich zwei Lehren gemacht und konnte mich in der Vielfältigkeit

„Die SPD hat ihre Meinung einfach mal um 180 Grad gedreht!” diverser Berufe orientieren, bevor ich bei meiner Leidenschaft, der Gastronomie, gelandet bin. Ehe ich im Jahr 2006 gefragt wurde, ob ich mich nicht auch mit Kommunalpolitik beschäftigen wolle, hätte ich nicht im Traum daran gedacht und heute stimmt es mich sehr zufrieden, was daraus geworden ist. Durch dein politisches Amt hast du mit vielen Menschen zu tun, die dir in deinem Leben als Gastronom niemals begegnet wären. Es gibt tatsächlich unglaublich viele Menschen, die ich durch die Politik kennenlernen durfte. Und jeder Kontakt für sich, egal ob gut oder schlecht, ist ein toller Kontakt, weil man aus einem schlechten genauso viel mitnehmen kann wie aus einem weniger guten. Die Politik hat meinen Horizont tatsächlich verhundertfacht, weil sie

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mich aus der relativ kleinen Blase der Gastronomie in Augsburg herausgeführt hat. Bisher sind dir keine Kollegen aus der Gastronomie in die Politik gefolgt. Vielleicht weil sich deren Interessen mit denen der Politik beißen? Darauf muss ich fast an jedem Tag aufpassen. Wirtschaftlich hat es mir zunächst ziemlich geschadet, in die Politik gegangen zu sein. Ich hatte gleich 2008 einen intensiven Schlagabtausch mit dem damaligen Ordnungsreferenten Walter Böhm, der in der Schließung unseres Lokals „Deeds“ wegen einer Rettungsweg-Thematik gipfelte. Das hätte mich fast meine Selbstständigkeit gekostet. Aber mein Geschäftspartner Howie und ich haben mit unseren Mitarbeitern und einer unglaublichen Arbeitsleistung

eine Geschlossenheit zu erreichen und unsere Mehrheitsverhältnisse deutlich zum Ausdruck zu bringen. Kennst du den Satz: „Es wurde alles gesagt, nur noch nicht mit meinen Worten.“? Also: Lieber mal ein bisschen weniger reden, dafür aber ein bisschen mehr handeln! Man könnte das übrigens auch als Sitzungsdisziplin bezeichnen.

Grünen. Dafür haben sie bei der Wahl einfach zu wenig Stimmen bekommen. Jetzt beschränkt man sich darauf, zu behaupten, dass viele Ideen von der sozialen Fraktion gekommen seien. Das ist aber falsch und so bin ich sehr oft über die Verlautbarungen von SPD und Linken verwundert. Aber das nimmt man hin.

Wayne Chico Pittman, der Vorsitzende der CSU-Innenstadtfraktion, wurde zuletzt nach einem ziemlichen Getöse für die Zukunft bestätigt. Was sind die Gründe für die offen ausgetragenen Unstimmigkeiten zwischen deinem Lager, zu dem neben Pittman auch Volker Ulrich gehört, und dem des ehemaligen Stadtrats Rolf von Hohenhau? Mir geht es in einem bereits 2015 begon-

Bist du selbst denn zufrieden mit dem ersten Jahr schwarz-grün? In der Berichterstattung hat die Bewältigung der Pandemie absolut die Oberhand. Die Oberbürgermeisterin wird überwiegend als die Verkünderin schlechter Botschaften von Corona wahrgenommen, aber darüber hinaus wird seitens unseres Koalitionsbündnisses und in der Verwaltung richtig gute und harte Arbeit bei allen Themen geleistet. Auch bei den großen Themen wie Bahnhof, Staatstheater oder der Entwicklung Augsburgs zur Fahrradstadt.

„Das Fehlverhalten einzelner darf niemals das Grundverständnis von Demokratie zerstören!” alles sauber abgearbeitet. Schon damals war es wichtig, Politik und Gastronomie völlig getrennt voneinander abzuhandeln. Es gibt bis heute viele Schnittpunkte beider Bereiche, gerade weil mein Gastronomiekonzept im Herzen von Augsburg ja politisch alles andere als unumstritten ist. Das bedeutet auch, dass man bei dir oft noch genauer hinschaut. Würde ich im zum Beispiel im „Peaches“ auf der Maxstraße die Musik fünf Minuten länger als erlaubt laufen lassen, dann würde das in der öffentlichen Wahrnehmung bei mir dreimal so hoch wie bei den Kollegen bewertet werden, weil ich es als Politiker am genauesten wissen müsste. Das ist auch ein Grund, warum ich mich aus dem operativen Geschäft vor Ort so gut wie möglich heraushalte. Trotzdem bin ich bei wichtigen Dingen immer präsent, ich werde mich wegen der Politik nicht aus meinem Geschäft zurückziehen. Zurück zur Politik. Innerhalb der Stadtratssitzungen gehörst du zu den eher ruhigeren Vertretern, was dir auch schon negativ ausgelegt wurde. Was entgegnest du den Kritikern? Wir sind in einer wahnsinnig schwierigen Legislaturperiode, die Redebeiträge sollten besonders jetzt auf den Punkt gebracht und kurzgehalten sein. Große Diskussionen würden die Sitzungen völlig unnötig in die Länge ziehen. Es ist viel wichtiger, im Vorfeld zu diskutieren, damit

nen Prozess darum, die CSU großstadtfähig zu machen. Wir müssen anerkennen, dass die politische Arbeit in der Großstadt eine andere ist als auf dem Land um Augsburg herum. Dazu braucht man geeignete Charaktere und Pittman mit seiner zutiefst beeindruckenden Vita ist dabei ein wahrer Glücksgriff für die CSU. Diese Personalie gefiel dem alten Schlag der CSU nicht. In unserem letzten politischen Gespräch mit Vertretern der sozialen Fraktion wurde die Regierungsarbeit im Stadtrat zum Teil scharf kritisiert. Das Corona-Management im Gesundheitsamt oder die Entscheidungen beim Staatstheater und der Linie 5. Was uns die soziale Fraktion vorwirft, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Die SPD war bis vor einem Jahr selbst Teil der Stadtregierung und leidet offensichtlich sehr darunter, dass die Koalitionsverhandlungen für sie nicht erfolgreich gelaufen sind. Jetzt sind sie gezwungenermaßen Teil der Opposition und haben ihre Meinung einfach mal um 180 Grad gedreht. Die Kritik ist leider inhaltlich überhaupt nicht fundiert, man ist einfach nur laut und dagegen. Und erklärt den Wählern nach den Haushaltsverhandlungen, was man denn alles erreicht hätte ... Was hat die Opposition denn erreicht? Ich sag das mal so: Eine SPD/Linke-Fraktion erreicht nichts ohne die Stimmen von CSU und

Was vor einigen Jahren noch absolut undenkbar schien, ist mit der schwarz-grünen Regierungskoalition heute Realität im Augsburger Stadtrat. Wie läuft die Zusammenarbeit? Verblüffend gut, weil wir uns jeden Tag vor Augen führen, dass wir zusammen die drittgrößte Stadt Bayerns verwalten und nach vorne bringen wollen. Da geht es dann nicht um Ideologien, sondern um ganz klare Notwendigkeiten, die es zusammenzuführen gilt. Wir lassen uns auch nicht gegeneinander ausspielen, wenn man sagt, dass die CSU bei bestimmten Themen von den Grünen getrieben würde oder umgekehrt. Wir haben zusammen mit den Grünen einen großartigen und mutigen Koalitionsvertrag gemacht und setzen alles daran, die Themen des Vertrags innerhalb dieser Periode trotz Corona so gut wie möglich zu bewältigen. Du bist mit Peaches, Mauser- und Cube Club selbst von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Wie ist denn die Lage in deinem Hauptberuf? Ich beginne mal mit etwas Positivem. Für mich persönlich war es ein Vorteil, durch die Schließung der Lokale mehr Zeit zu haben, mich in meiner neuen Rolle innerhalb der CSU einzuarbeiten. Das wäre mit normalen Öffnungszeiten sicher viel schwieriger gewesen. Im Moment ist es für unsere Firma ein Vorteil, mit unserem Konzept dauerhaft geschlossen zu haben, weil vor allem die Liquidierungskosten vor den Coronabedingten Schließungen extrem teuer waren. Würde man immer wieder öffnen und dann wieder schließen müssen, wäre das auf Dauer das Todesurteil. Die von uns beantragten Unterstützungen sind alle geflossen.


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Und wie geht es euren knapp hundert Mitarbeitern? Das ist ein Thema, das mich richtig ärgert. Praktisch jeder redet über die Unternehmen, aber kaum jemand über die betroffenen Mitarbeiter. Wir hatten 93 Mitarbeiter, nur 11 davon waren festangestellt, weil wir einen Wochenendbetrieb haben. Für die restlichen 450-Euro-Mitarbeiter ist die Lage noch härter, sie standen von einem Tag auf den anderen vor dem Nichts, weil sie überhaupt keine Unterstützung bekommen. Die Festangestellten erhalten zwar Hilfen, aber wenn man das fehlende Trinkgeld mit einrechnet, haben auch sie nur noch ein Drittel von dem zur Verfügung, was sie vorher hatten. Fühlst du dich als Gastronom von der Politik ausreichend unterstützt? Es gibt de facto kein Land, das so viel an Unterstützungen bezahlt wie Deutschland, auch wenn es manchmal lange dauert, bis die Gelder fließen. Die Hilfen für die Betriebe durch die Politik sind gut, die für die Mitarbeiter leider nicht. Und glaube mir, uns tut das richtig weh, weil mein Partner und ich uns sehr verantwortlich für unsere Mitarbeiter fühlen. Einige arbeiten schon seit 25 Jahren für uns. Auch wir Geschäftsführer haben uns übrigens seit 12 Monaten keine Gehälter mehr ausbezahlt. Dein ehrenamtliches Engagement ist wahnsinnig umfangreich. Unter anderem bist du als 1. stv. Bezirksvorsitzender im Bayerischen Hotelund Gaststättenverband Schwaben oder als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht und Arbeitsgericht tätig. Woher nimmst du die Zeit? Unsere Gastronomie findet ja vor allem abends und am Wochenende statt. Dadurch hatte ich früher sehr viel Tagesfreizeit, jetzt verwende ich diese eben für meine ehrenamtlichen Engagements. Das erfordert ein strukturiertes Terminmanagement. Die Arbeit bei der DEHOGA liegt mir am Herzen, weil dieser Arbeitgeberverband in Bayern mit seiner Nähe zur Politik und seinen 12.000 Mitgliedern extrem wichtige Arbeit für die Gastronomie leistet, gerade in dieser schwierigen Zeit. Als Richter habe ich nur drei bis vier Termine im Jahr. Als damaliger Vertreter der „Jungen Wilden“ innerhalb der CSU bist du mittlerweile 54 Jahre alt. Wann könnte für dich das Ende der politischen Fahnenstange erreicht sein? Noch nicht, denn da geht schon noch was. Im Moment liegt es mir vor allem am Herzen, die nächste und übernächste politische Generation innerhalb der CSU vorzubereiten, das wurde nämlich in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt. (max)

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„Das bist doch du da auf M Nova International waren Ende der Neunziger, Anfang der Nullerjahre der Augsburger Exportschlager in Sachen Pop! Major-Label, Videos auf MTV, Touren durch ganz Europa, das volle Programm. Nova-Mastermind Michael Kamm komponiert heute sehr erfolgreich Filmmusik und hat es 2017 mit dem Kinostreifen „Sleepless” sogar bis nach Hollywood geschafft. Von Walter Sianos

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Michi, wo fangen wir bei dir an? Bei den Regensburger Domspatzen oder bei den Augsburger Domsingknaben? In bin zwar in Regensburg geboren, aber ich war tatsächlich ein Augsburger Domsingknabe.

Und mit dem Stimmbruch kam der Punk? Nach einer letzten Japan-Tour mit den Domsingknaben endete auch meine Zugehörigkeit in der katholischen Jugendbewegung! Es war eine großartige Zeit, aber dann wurde eben Punk das neue Ding. Die Haare wurden länger, die Löcher in den Jeans größer, mit zarten 15 Lenzen haben wir unsere erste Band „Paranoia” gegründet und kurz darauf standen wir beim „Band des Jahres”- Wettbewerb auch schon mitten auf der Bühne. „Band des Jahres”. 1998 hast du mit „Mary Go Round” diesen Contest sogar gewonnen. Nach „Paranoia” bin ich bei „Mary Go Round” eingestiegen, direkt nach besagtem Finale haben wir uns dann in Nova umbenannt. Der Sieger bekam damals eine CD-Produktion als Preis und wir durften mit Alaska Winter ins Augsburger Bite Your-Ear-Studio. Dort haben wir unsere erste EP mit fünf Songs aufgenommen und das war der Startschuss. Ein Jahr später folgte auch schon die Produktion „2” und da hatten wir bereits einen Verlagsdeal mit Warner. Und dann ging es auch gleich richtig los mit Touren … Wir hatten das Glück, dass wir bei der Münchner Booking-Agentur „Queerbeat” untergekommen sind und ab 1999 waren wir dann im Prinzip

ständig auf Achse, haben auf vielen Festivals gespielt und das sogar ohne eine große Plattenfirma im Rücken. Höhepunkte waren sicher Rock im Park und Rock am Ring ... ... oder auch das Frequency und das Donauinselfest in Wien, oder war das später? Irgendwann war es dann aber soweit, wir hatten mehrere Angebote von Majorlabels und 2003 haben wir bei BMG Ariola unterschrieben. Der Traum aller Bands. Auf den ersten Blick ja, Ariola hat unheimlich viel Geld in unsere Produktion und Vermarktung gesteckt, dadurch standen wir natürlich aber auch gleich mächtig unter Druck. Wir haben mit Phil Vinall, dem Produzenten von „Placebo“ und „Pulp“ gearbeitet, die PR-Maschine lief und es wurden Videos produziert, die auf VIVA und MTV liefen. Das Album verkaufte sich zwar gut, aber letztendlich war auch schnell klar, dass sich das alles gar nicht refinanzieren konnte. Trotzdem habt ihr damals fett auf der Überholspur gelebt. Gar keine Frage, wir befanden uns in einer sehr privilegierten Situation. Gerade live lief es immer besser, wir waren nicht nur in Deutschland unterwegs, sondern auch in Holland und Belgien, vor allem Österreich war eine echte Hochburg. In Wien kamen in der Spitze bis zu 1.000 Besucher auf unsere Konzerte. 2004 erlebte Augsburg einen echten Indie-Pop-Tsunami, Acts wie „Nova“, „Anajo“ und Roman Fischer wurden über die Grenzen hinaus bekannt


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Ein Blick in die Vergangenheit mit dem Filmkomponisten Michael Kamm

f MTV?!” und der Begriff „Augsburg Popcity” wurde regelrecht zu einem Label. Ich erinnere mich noch gerne an das erste Popcity-Festival 2004 am Eiskanal, dass ihr, also die Neue Szene und der Stadtjugendring, damals veranstaltet habt. Es war eine wunderbare Fügung, dass gleich drei Formationen aus der Stadt auch überregional bekannt waren. Ihr habt als Band schnell erkannt, dass Image und Aussehen mindestens genauso wichtig sind wie die Musik selber. Eure asymmetrischen Frisuren haben einen echten Trend gesetzt. Diese Helmfrisuren … Wenn ich mir heute die Fotos aus dieser Zeit anschaue, da sehe ich tatsächlich ein bisschen aus wie Nena (lacht). Zurück zur Musik: Nach nur einer Produktion habt ihr Ariola dann aber schon wieder verlassen. Wir hatten nach der zweiten EP und vor der ersten Majorplatte vier Jahre Zeit, um Songs zu schreiben, nach unserem Ariola-Deal sind wir aber nie wirklich zur Ruhe gekommen. Wir waren zwei Jahre praktisch nur unterwegs. Touren, Interviews, PR-Termine, Videodrehs, eigentlich hatten wir gar keine Zeit, neue Tracks zu produzieren. Danach mussten wir erst einmal die Handbremse ziehen ... … und habt euer eigenes Label gegründet. Genau, NI-Records. Das hatte auf uns eine befreiende Wirkung und dadurch, dass Universal unsere Platte vertrieb, hatten wir trotzdem einen starken Partner im Rücken. 2005 erschien auf diesem Weg „One and one is one”. Und dann ging es wieder von vorne los: Touren, PR-Termine … Ihr seid lange mit einem Wohnmobil getourt. Bei bis zu 100 Shows im Jahr muss man sich da schon sehr gut verstehen. Wir hatten eine unheimlich geile Zeit zusammen, wir waren wie Brüder, aber es war klar, dass es nicht immer so weitergehen würde. Markus und Kris wurden Väter, plötzlich ist man der Ernährer und hat eine Verantwortung zu stemmen. Obwohl wir viele Auftritte und gute Verkaufszahlen hatten, mussten wir immer wieder jobben. Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, als ich als Barkeeper gearbeitet habe. Im Lokal flimmerte immer MTV auf einem Bildschirm und während ich Cocktails mixte, lief plötzlich ein Song von uns. Ein Gast, der direkt vor mir an der Bar saß, blickte in den Fernseher, dann auf mich, dann wieder auf den Fernseher und meinte: „Das bist doch du da auf MTV?!” Und wann war dann endgültig die Luft raus? Mit der Zeit häuften sich die Meinungsverschiedenheiten, was zu immer größeren Spannungen führte. Deswegen haben wir uns 2007 dazu entschlossen, eine kreative Pause einzulegen. Aus diesem Modus kamen wir dann tatsächlich nie wieder heraus. 2008 spielten wir noch zwei Abschiedskonzerte im Kerosin, wo wir unseren ersten und damit auch unseren letzten Auftritt hatten. Danach haben sich unsere Wege getrennt. Bei dir ging es musikalisch trotzdem sofort weiter. Genau, ich hab dann ein paar Jahre bei der Würzburger Indieband „Monta” gespielt. Die Band von Tobias Kuhn. Bingo! Mit „Monta” waren wir unter anderem auch in Asien unterwegs, anschließend habe ich noch eine Soloplatte veröffentlicht und war damit eine Zeit lang auf Tour. Die Musik hat mich also nie mehr losgelassen.

Das hat sie bis heute nicht, denn du bist Produzent und komponierst Filmmusik. Produzent, das liegt ja nahe, aber wie wird man Komponist für Filmmusik? Wir hatten einmal mit Nova für eine Videoproduktion mit Leuten von der FH München gedreht und dort den Regisseur Baran bo Odar kennengelernt. Baran ist heute nicht nur einer meiner ältesten Freunde, sondern auch ein sehr erfolgreicher Regisseur. Wir haben 2010 zusammen den ersten Film „Das letzte Schweigen” gemacht. Im Laufe der Jahre sind dann viele weitere Produktionen für Kino oder Serien entstanden, wie etwa „Kidnapping Stella”, die sehr erfolgreich auf Netflix lief. Mit dem Kinostreifen „Sleepless” mit Jamie Foxx in der Hauptrolle hast du es 2017 sogar bis nach Hollywood geschafft. Dadurch wurde ein echter Traum wahr und keine Frage, damit steigt natürlich auch der eigene Marktwert. Du produziert auch Augsburger Bands, wie etwa „Friedrich Sunlight”, „Carpet” oder „Fräulein Brecheisen”. Das macht mir großen Spaß, denn es ist eine Herzenssache, mit guten Freunden Musik zu machen, davon kann man allerdings nicht leben. Ich würde auch weiterhin gerne mit Bands arbeiten, aber leider fehlt mir gerade die Zeit dafür. Wie sehr ist dir Corona auf die Pelle gerückt? Anfang 2020 war es schwierig, weil keiner in der Filmbranche wusste, wie sich alles entwickeln würde. Aber die Industrie hat reagiert und Hygienekonzepte entwickelt, inzwischen wird wieder voll gedreht und produziert. Es läuft also. Absolut, ich kann mich auch nicht beklagen. Ich lebe schon seit Jahren meinen Traum und wenn es so weitergeht wie bisher, dann wäre ich total happy! (ws)

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Den meisten Augsburger Gastronomen steht das Wasser bis zum Hals, sie haben keinen Plan, was die nächsten Monate bringen werden. Die Stimmung ist schlecht, man trifft kaum jemanden aus dieser Branche, der optimistisch nach vorne blickt. Außer man hat das Vergnügen mit Stefan „Bob“ Meitinger, dem Betreiber von elf Lokalen in und um Augsburg, München und Fürth. Aktuell plant er neben der Floßlände am Lech und einem weiteren Lokal in Ingolstadt auch das Sommer am Kiez Festival 2021. Interview und Bild: Markus Krapf

Der Multiplayer

Interview mit Stefan „Bob“ Meitinger

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Hier direkt über dem Rock & Bowl in der Hammerschmiede ist also die Zentrale, sozusagen die Keimzelle deiner „kleinen“ Gastronomiekette. Mit welchen Themen beschäftigst du dich gerade? Die Themen sind eigentlich für alle Gastronomen gleich. Wann geht es weiter und wie geht es weiter? Und weil sich das alles ziemlich hinzieht, bleibt uns auch die Zeit, einiges Neues in Angriff zu nehmen. Woher nimmst du den Ehrgeiz, sogar während des Corona-Lockdowns nach vorne zu gehen? Während der Pandemie haben sich für uns einige gute Dinge ergeben, immer wenn eine Tür zu geht, geht auch eine andere auf. Aktuell stecken wir in der Arbeit für die Floßlände an der Lechbrücke, die im Juli aufmachen soll. Das ist eine Location, die uns als Hammerschmiedler und Lechhauser natürlich sehr wichtig ist in diesem Naherholungsgebiet mit einer Treppe in den Lech hinein. Das wird super spannend, ich habe es schon förmlich vor Augen, dort ein Bierchen im Sonnenuntergang zu trinken. Wie ist der aktuelle Stand, sieht man schon etwas? Das ganze Fundament und der untere Raum mit 80 m² steht schon, es ist alles fertig, was zu betonieren war. Der obere Raum mit 60 m², die Galerie mit 20 m² und der Balkon entsteht in Holzbauweise, das wird jetzt oben drauf gesetzt. Auch über dem Bobs in der Maximilianstraße scheint es ziemlich rund zu gehen, das Gerüst dort steht seit über einem Jahr. Sogar seit zwei Jahren. Wir haben dieses Haus komplett entkernt und eine Inhouselösung aus Stahl eingezogen. Hier entsteht ein kleines Hotel mit sogenannten Miniboxen als ZweibettZimmer, alle mit eigenem Bad und WC. Dazu kommen noch sechs größere Vierbett-Zimmer und im ersten Stock wird es eine Lobby mit einer kleinen Bar geben. Das wird richtig schnucklig.

Immer weiter, immer weiter ... Klar, weil die Arbeit mit meinem Team einfach Spaß macht. Oben drauf steht zwar immer mein Name, aber hier im Headquarter arbeiten 11 Leute, die jeden Tag die Köpfe zusammenstecken und richtig gute Ideen haben. Außerdem würde Stillstand bei der Größe, die wir mittlerweile erreicht haben, nicht ewig gut gehen, weil auch immer mal etwas wegbrechen kann. Sind unter deinen Lokalen eigentlich auch welche, die der Pandemie zum Opfer fallen könnten? Nein. Aktuell haben wir zwar null Umsatz, aber ich sehe da im Moment glücklicherweise nichts. Aber bei unserer Größe kann es in

Zukunft immer wieder mal Projekte geben, die uns Schwierigkeiten machen könnten. Umso wichtiger ist es, am Ball zu bleiben. Dazu passt ja dann auch, dass du für ein besseres Bespielen des Areals am Gaswerk den Stadtwerken und der Stadt zusammen mit zwei Partnern ein Konzept vorgelegt hast. Wie man hört, ist das mit einem immensen finanziellen Aufwand verbunden. Meine beiden Partner Siegfried Riegel, Hannes Ankner und ich haben für unsere Idee mit einer Veranstaltungshalle für bis zu 3.200 Gäste ein Baubudget von über 6,7 Millionen in unseren Planungen festgelegt und diese den Verantwortlichen des Gaswerkareals vorgestellt. Wir würden innen alles komplett selber ausbauen und damit in Augsburg für eine Location sorgen, die es in dieser Größe so nicht gibt. Natürlich kann man die Halle mit einer fahrbaren Teleskoptribüne auch für andere Veranstaltungen kleiner gestalten. Habt ihr schon ein finales „Go“ von Stadtwerken und Stadt? Noch nicht endgültig, aber wir befinden uns mitten in den Verhandlungen. Hast du ein gutes Gefühl? Das habe ich, wir bieten schließlich ein hohes finanzielles Investment in Verbindung mit einer überzeugenden, schnellen „Quick and dirty“Umsetzung an und wollen spätestens in einem Jahr mit den Arbeiten beginnen. Für das Booking würden wir übrigens auch unseren eigenen Musikgeschmack an der Garderobe abgeben, dort würde also ein Raum für sämtliche Genres entstehen. Von Beatrice Egli über Comedy bis hin zu einem Militärchor (lacht). Bestuhlt würde die Halle Platz für 1.600 Gäste bieten, wir bieten also das komplette Spektrum an. Auch die Vermietung an Fremdveranstalter übrigens. Lass uns über den kommenden Sommer sprechen. Während das Modular Festival am Gaswerk auch für 2021 abgesagt wurde, ziehst du mit dem Sommer am Kiez vom HelmutHaller-Platz genau dorthin um. Warum? Wir haben dort mit der größeren Fläche unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und der Abstandsregelungen Platz für die 1.000 Leute, mit denen wir unter normalen Umständen auf dem Helmut-Haller-Platz planen. Darunter ist es finanziell nicht darstellbar. Beim Modular geht es ja eher um 10.000 Menschen pro Tag und das ist in diesem Sommer sicher nicht möglich. Ihr habt auch heuer wieder ein tolles Line Up beim SAK. Auf welche der insgesamt 13 Shows freust du dich am meisten? Das sind Jahr für Jahr die Abende mit meiner Lieblingsband „Dritte Wahl“. Die Jungs sind

mittlerweile meine Freunde geworden und die Entwicklung dieser Band in den letzten 30 Jahren ist einfach eine tolle Geschichte. Heuer gibt es mit ihnen ein Doppel-Punkkonzert am 16. und 17. Juli, einmal mit „Massendefekt“ als Support und einmal mit „ZSK“. Welcher Act war am schwierigsten nach Augsburg zu holen? Dass „Eisbrecher“ (18.07.) kommt, ist zumindest außergewöhnlich, weil diese Band um den Augsburger Sänger Alex Wesselsky normalerweise nicht mehr vor „nur“ 1.000 Leuten spielt. Aber das ist eher ein Freundschaftsdienst, weil ich beim SAK 2019 mit Alex nach einem Konzert von Oomph beim Saufen auf der Abschiedsparty im Bombig war. Da hat er mir das versprochen und sich zum Glück später nüchtern auch noch daran erinnert. Witzig ist die Geschichte um den internationalen Reggaestar Anthony B. (07.08.), der eigentlich schon für letztes Jahr geplant war. Er lebt in Jamaika und kommt mit einer österreichischen Band. Die Gage mussten wir damals zur Hälfte auf ein polnisches Konto überweisen. Eigentlich hatten wir die Kohle schon abgeschrieben, aber jetzt kommt er eben dieses Jahr. Es war zu hören, das SAK 2021 könnte vielleicht das letzte gewesen sein ... SAK war immer mein Hobby, das zwar gewachsen ist, bei dem wir jedes Jahr draufgezahlt haben. Übrigens auch, um mit viel Herzblut den Oberhauser Kiez aufzuwerten. Als ich dann heuer

„Ist das Minus höher als 2019, dann höre ich auf!“ der Presse entnommen habe, dass an der Messe ein und das selbe Konzept geplant ist, fühlte ich mich schon verarscht. Dort spielen zum Beispiel zwei Bands, mit denen wir schon für das SAK 2022 verhandelt haben. Das macht natürlich alles gar keinen Sinn, sich gegenseitig die Acts und die Gäste wegzunehmen. Es wäre einfach nur fair gewesen, uns Bescheid zu geben und im Vorfeld darüber zu sprechen, wer welche Künstler veranstaltet. So wie das gelaufen ist, werden am Ende beide Veranstaltungen leiden. Deswegen habe ich mir für dieses Jahr eine finanzielle Grenze gesetzt, was den Verlust betrifft. Ist das Minus höher als 2019, dann höre ich auf! (max) Alle Infos und die Tickets für Sommer am Kiez 2021 gibt es unter: https://www.sommeramkiez.de/

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Geschichte im Quartier für die Zukunft bewahren

Erhaltungssatzung statt Vorschlaghammer #Hochfeld15 Der geplante Abriss der charakteristischen Diesel-Villa im Bismarckviertel löste in den letzten Wochen bei vielen Augsburger*innen große Empörung aus. Schnell wurde klar, dass der bedrohte Altbau Teil eines viel weitreichenderen Problems der Augsburger Stadtentwicklung ist. Daraufhin haben sich Anwohner*innen und Gewerbetreibende aus dem Bismarckviertel zu einer Bürgerinitiative zusammengetan und eine Petition auf die Beine gestellt. Sie fordern die Stadt auf, sich aktiv für die Erhaltung historischer, nicht-denkmalgeschützter Gebäude einzusetzen und so die bauliche Identität der Augsburger Stadtteile zu erhalten. Sänger und Gesangslehrer Daniel Karrasch, der sich in der neugegründeten Initiative Bismarckviertel engagiert, erklärt uns im Gespräch, welche Ziele sie verfolgt. Text und Bilder: Lina Frijus-Plessen

Interview mit Daniel Karrasch, Mitglied der Initiative Bismarckviertel

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Daniel, wie genau kam es dazu, dass ihr Ende Februar die Bürgerinitiative ins Leben gerufen habt? Es fing alles mit der Diesel-Villa in der Hochfeldstraße an. Nachbarn aus dem Bismarckviertel hatten erfahren, dass das Haus entgegen der ursprünglichen Pläne nicht saniert, sondern abgerissen und durch einen Neubau mit zehn Wohnungen und Tiefgarage ersetzt werden soll. Dann entstand auch noch ein großer Wasserschaden am Gebäude. Wir Anwohner waren entsetzt und haben uns schließlich mit Nachbarn und Geschäftsleuten aus dem Viertel zusammengefunden, um gemeinsam einen offenen Brief zu schreiben, in dem wir nicht nur den Erhalt der Diesel-Villa fordern, sondern die Stadt dazu aufrufen, ihr architektonisches Erbe generell für die Zukunft zu schützen. Der interessante Austausch mit Mitstreitern, Freunden und Experten hat mich dazu bewogen, mich weiter zu engagieren. So hat sich dann aus der Aktion mit dem offenen Brief die Bürgerinitiative entwickelt. Euer Aktionsradius geht also auch über das Bismarckviertel hinaus? Genau. Ich sehe, dass so etwas wie in der Hochfeldstraße auch in vielen anderen Stadtvierteln in Augsburg passiert und mit der Initiative möchten wir eine aktive Veränderung für ganz Augsburg erreichen. Ein paar Tage nach unserer Gründung haben wir vom geplanten Abriss der Direktoren-Villa in der Perzheimstraße im Thelottviertel erfahren. Das war für uns ein weiteres deutliches Signal, dass wir diese offizielle Petition brauchen, und zwar so schnell wie möglich.

Die Bedrohung von Altbauten scheint symptomatisch für das Grundsatzproblem einer zunehmenden Anspannung auf dem Augsburger Miet- und Immobilienmarkt zu sein. Genauso ist es, die Lage ist wirklich kritisch. Auch die Mietpreisentwicklung der letzten zehn bis fünfzehn Jahre ist horrend. Viele meiner Freunde aus dem Bismarckviertel und ich sagen, wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher, können wir uns in ein paar Jahren die Miete in der Stadt nicht mehr leisten. Auch deshalb fordern wir die Stadtregierung auf, schnell aktiv zu werden. Seid ihr als Initiative denn grundsätzlich gegen Neubauten in historisch geprägten Vierteln? Immerhin ist die Nachfrage nach mehr Wohnraum in Augsburg groß. Nein, gar nicht. Die Frage ist aber, mit welcher Qualität und in welchem Rahmen das Ganze stattfindet. In Augsburg wurden dafür zuletzt viele Großbäume gefällt und städtische Grünflächen auf ein Minimum reduziert. Man kann auch davon ausgehen, dass es in der Hochfeldstraße nicht um den Bau neuer Sozialwohnungen geht, sondern die geplante Bebauung die aktuelle Wohnungsnot verstärken wird, weil sie die Mietpreise in die Höhe treibt. Die ganze Angelegenheit hängt für mich eng zusammen mit dem Thema Leerstand. Wenn man mal mit offenen Augen durch die Stadt geht, fällt einem mit Schrecken auf, wie viele tolle Wohnhäuser zum Teil schon seit Jahren leer stehen. Da kann man doch ansetzen und auch neue Projekte entwickeln.

„Die Vergangenheit hat eine enorme Relevanz für die Gegenwart.”

Warum liegt euch der Erhalt historischer Gebäude so am Herzen? Historische Bauten sind wichtig für die Identität eines Stadtviertels, sie sind ein Identifikationspunkt für die Anwohner. Nicht nur die imposanten Prachtbauten wie das Rathaus oder das Theater erzählen Augsburgs Geschichte, sondern eben auch wiederaufgebaute Wohnhäuser wie die Diesel-Villa. Deshalb muss sich die Stadt einfach Gedanken darüber machen, wie sie Veränderungen in der Bebauung regeln kann, sodass die Geschichte unserer Viertel weitererzählt wird.

In eurer Petition fordert ihr die Stadt auf, eine sogenannte Erhaltungssatzung für bestimmte Stadtviertel zu beschließen. Was steckt hinter dieser Maßnahme? Eine Erhaltungssatzung ist ein aktives Instrument, mit dem die Stadt die Gestaltung der Stadtbebauung steuern kann. Erhaltungssatzungen können für den Erhalt von Baustrukturen, aber auch zum Schutz von sozialen, ökologischen oder ökonomischen Strukturen eingesetzt werden. Sie beinhaltet im Grunde auch die Frage nach der Zukunftsplanung. Die Stadt Augsburg

kann damit eine Vision der Stadtentwicklung für die nächsten Jahre festlegen und aktiv dazu beitragen, den Bestand für die Stadtgesellschaft zu bewahren. Einige Städte haben schon erfolgreich Erhaltungssatzungen zum Schutz bestimmter Stadtgebiete eingesetzt. In Augsburg könnte diese Maßnahme endlich auch genutzt werden! Für eure Petition habt ihr eine beeindruckende Zahl an Unterstützer*innen gewinnen können. Wie geht es danach weiter? Wir sind selbst total überrascht und begeistert, wie viel Unterstützung wir erhalten. Besonders großartig ist das Zusammenwirken von verschiedenen Augsburger Bewegungen. Auch im Thelottviertel hat sich eine privat organisierte Initiative gebildet, um gegen den Abriss in der Perzheimstraße aktiv zu werden, die sich unserer Petition angeschlossen hat. Dazu kommt die Initiative ”Augsburgs Erbe bewahren” und die ”Baum-Allianz Augsburg”, die auch schon eine Kundgebung in der Hochfeldstraße organisiert hat. Die Petition endet am 27. März und wird anschließend dem Stadtrat vorgelegt. Zum jetzigen Zeitpunkt (anderthalb Wochen vor Ende der Petition, Anm. d. Red.) kann ich noch nicht abschätzen, wohin die Reise geht, aber ich hoffe natürlich, dass unsere Petition ein bald sichtbares, nachhaltiges Ergebnis zur Folge haben wird. Aus der Augsburger Stadtregierung und Bauverwaltung waren bisher schon zustimmende Worte zum Thema Erhaltungssatzung zu hören. Das klingt doch schon mal nach guten Voraussetzungen, oder? Es ist ein gutes Zeichen, dass sich einige Politiker und Verantwortliche in der Hinsicht aufgeschlossen zeigen, das ermutigt uns sehr. Und wir wollen diese zuversichtlichen Aussagen natürlich beim Wort nehmen. Mit unserer Petition fordern wir die Politik dazu auf, ihre Versprechen auch umzusetzen. Wir wollen nachhaltige, ökologische und ökonomische Ergebnisse für die Stadtgesellschaft sehen. Wenn es nach dir ginge, wie sollte Augsburg denn in zehn oder zwanzig Jahren aussehen? Als Musiker beschäftige ich mich in meinem Berufsalltag mit der Musikgeschichte aus über fünf Jahrhunderten und stelle immer wieder fest, dass die Vergangenheit eine enorme Relevanz für die Gegenwart hat. Man kann in der aktuellen Musik immer einen Bezug zu den Ursprüngen erkennen, aus denen sie entstanden ist. Genauso würde ich auch gerne in der Stadtentwicklung sehen, dass alte Strukturen respektiert werden und man darauf fantasievoll aufbauen kann. Ich wünsche mir, dass Augsburg eine lebenswerte, vielfältige Stadt bleibt, in der man die Geschichte sieht und gleichzeitig eine Idee für die Zukunft spürt. (lina)

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Stefan Mayr spielte von 1990 bis 1992 für den FC Augsburg. Der ehemalige Korrespondent der Süddeutschen Zeitung für Schwaben hat inzwischen sechs Bücher veröffentlicht. Sein neuestes Werk „Unter Bombern – Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs” ist vor einigen Monaten erschienen. Walter Sianos sprach mit dem heutigen Pressesprecher der Porsche AG über Fußball, Journalismus und Kommerz.

Unter Bombern Stefan Mayr, der ehemalige FCA-Spieler und Journalist veröffentlichte sein sechstes Buch

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Stefan, du lebst als Augsburger seit einigen Jahren in Stuttgart. Wie kam es dazu? Ich war über 25 Jahre als Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung beschäftigt, zehn Jahre davon als Schwaben-Korrespondent in Augsburg. 2016 ging ich dann als Wirtschafts-Korrespondent nach Stuttgart. Meine Frau stammt von dort und hat noch viele Freunde und Familie in der Schwabenmetropole. Das war also alles eine ziemlich glückliche Fügung. Wirtschafts-Korrespondent? Klingt eher trocken. (Lacht) Ganz im Gegenteil, das ist sogar unheimlich spannend. In Stuttgart sitzen Daimler, Bosch und viele andere Wirtschaftsgiganten. Da ist immer was los. Und seit drei Monaten arbeite ich für Porsche – als Pressesprecher. Das ist alles andere als trocken.


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Wie wird man Pressesprecher bei Porsche? Es war tatsächlich so, dass man auf mich zukam. Ich hatte in den vergangenen Jahren jobbedingt immer wieder mit Porsche zu tun. Im Laufe der Zeit hat man sich eben kennen- und schätzen gelernt.

und zu den Auswärtsspielen ist man am selben Tag vorgefahren.

Du agierst jetzt sozusagen aus dem Epizentrum des Kapitalismus. Wärst du nicht lieber Sportjournalist? Nein! Das hatte ich schon, als ich für die SZ jahrelang über Sport und den FCA berichten durfte. Als Jugendlicher habe ich sogar in der Sportredaktion der Augsburger Allgemeine gejobbt. Das war cool, aber als Sportjournalist ist man jedes Wochenende auf Achse, da hat man nie ein freies Wochenende. Das muss ich als Familienvater nicht mehr haben.

Du hast unter anderem mit Andi Dörr und Jürgen Haller gespielt. Und mit Martin Trieb. Der kam damals als 30-Jähriger von Eintracht Frankfurt zurück zum FCA. Ich kann mich noch an das erste Training erinnern, als er einen Freistoß aus 30 Metern genau in den Torwinkel gezimmert hat. Da habe ich als 18-jähriger Frischling natürlich Bauklötze gestaunt. Übrigens auch, als ich in der Kabine seine ramponierten Profibeine gesehen habe.

Du bist Ende der achtziger Jahre von der TSG Augsburg zum FCA gewechselt. Heute wird ja quasi schon im Schulpausenhof gescoutet. Das stimmt, so etwas ist heute gar nicht mehr denkbar. Die TSG war damals im Juniorenbereich der größte Konkurrent des FCA. Da gab es immer heiße Derbys. Natürlich war der FCA besser, aber wir haben ihnen immer ziemlich Contra gegeben. Und wie kam dann dein Wechsel zum FCA zustande? Heiner Schuhmann war damals Juniorentrainer beim FCA. Er hat einfach die drei besten TSG-Spieler zum FCA gelotst. Einer davon war ich. Von dir stammt folgende Aussage: „Den FCA hab ich als Jugendspieler der TSG bis zur A-Jugend gehasst. Dann bin ich dorthin gewechselt. Seitdem hat mein Klub drei Farben und die sind rot-grün-weiß.” Woher rührte diese anfängliche Antipathie? Es war klar, dass man als TSG-Spieler die arroganten Typen vom FCA nicht mochte, obwohl sie ja nicht wirklich arrogant waren. Da steckte schon auch etwas Neid dahinter, ganz klar. Aber seit meiner Zeit beim FCA bin ich auch Fan. Meine Söhne sind übrigens ebenso glühende Anhänger. Du hast damals auch den Sprung von den A-Junioren in den Profikader geschafft. „Beim FCA kommsch ja eh nie dran!” Das musste ich mir von meinen ehemaligen TSG-Kollegen immer anhören. Aber ich habe es geschafft. Mein Trainer beim FCA war übrigens Armin Veh. Der FCA Anfang der 90er Jahre. Wie muss man sich das vorstellen? Das hat mit dem heutigen FCA nicht mehr viel gemeinsam, heute ist ja alles bis ins Detail professionalisiert. Wir haben nur viermal die Woche trainiert, damals haben fast alle Spieler noch nebenzu gearbeitet. Samstag war Spieltag

Nix mit Spielerhotel also? Nein, bis auf eine Ausnahme, als wir mal gegen die SpVgg Bayreuth gespielt haben.

„Nimm den Mazinho, dann sind die Kameras auf dich gerichtet!“

Verrate uns doch mal, was man damals so verdient hat. Ich war damals Student und hatte 300 DM Grundgehalt plus Einsatz- und Siegprämie. Im Optimalfall waren es dann also circa 1.000 DM. Davon musst du aber die Strafzahlungen in die Mannschaftskasse abziehen: Für jeden Tunnel, den mir Jürgen Haller beim 5 gegen 2 einschenkte, musste ich eine Mark zahlen. Da kam für uns Frischlinge einiges zusammen. Du hattest sogar einen Einsatz gegen den FC Bayern. Der FCA hatte damals noch eine Kooperation mit den Münchnern und dadurch kam der große FC Bayern einmal im Jahr zum Testspiel in die Rosenau. Das war tatsächlich das Highlight meiner Laufbahn. Wie war das genau? Armin Veh fragte mich vor dem Spiel, ob ich als Manndecker lieber gegen Bruno Labbadia oder Mazinho spielen möchte. Den Brasilianer hatten die Bayern damals gerade frisch verpflichtet. Veh meinte nur: „Nimm den Mazinho, dann sind alle Kameras auf dich gerichtet”. Das hab ich dann auch gemacht.

noch etwas Jetlag in den Beinen hatte. Die AZ attestierte mir eine starke Partie. Überragender Mann bei uns war übrigens Joseph Babatunde. Fußballer, Journalist und auch noch Buchautor! Du hast inzwischen fünf Bücher veröffentlicht. „Du pfeifst für´n Arsch“, „Grätscher, Terrier und Wasserträger - Die wahren Helden der Fußarbeit“, „Es steht 0:0 oder umgekehrt?” und „Dinner for One von A bis Z”. Wie wird man Autor von Fußballbüchern? Schreiben war schon immer meine Leidenschaft. Also habe ich als junger Schmierfink einfach Verlage angeschrieben mit meinen verrückten Ideen. So kam das Buch „Dinner for One von A bis Z” im Eichborn-Verlag zustande. Danach folgten noch vier Fußballschmöker, allesamt sind natürlich absolut Pulitzerpreis-verdächtig (lacht). Deine Buchtitel suggerieren eine gewisse Vorliebe für „filigrane Blutgrätscher”. Liegt jetzt nicht daran, dass auch du gerne mal die Sense ausgepackt hast ...? So schaut‘s aus! Ja, ich war eher ein RustikalVirtuose. Aber was wäre Franz Beckenbauer ohne seinen Katsche Schwarzenbeck gewesen? Die sogenannten Wasserträger sind die wahren Helden des Fußballs. Punkt! Nach einer Reihe heiterer Schmöker folgte jetzt eher ein Werk über ein dunkles Kapitel. Das hat sich so ergeben. Irgendwann fiel mir mit „11 rote Jäger – Nationalspieler im Kriege”, ein Buch von Fritz Walter aus den 50er-Jahren, in die Hände, das mich extrem in seinen Bann gezogen hat. Erzähl uns von deinem neuesten Buch. Das scheint tatsächlich der größte Erfolg zu werden. Die erste Auflage war noch vor Weihnachten vergriffen, der Verlag musste eilig nachdrucken. Das Buch handelt vom Fußball im zweiten Weltkrieg. Titel: „Unter Bombern - Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs”. Es war die dunkelste und spannendste Phase des deutschen Fußballs. Damals kämpften die Männer nicht um Punkte, sondern ums Überleben. Wer bei der Deutschen Meisterschaft ausschied, musste an die Front. Was diese jungen Sportler damals erlebt haben, ist einfach Wahnsinn. (ws) “Unter Bombern: Fritz Walter, der Krieg und die Macht des Fußballs”

Und wie war die Karussellfahrt? Ich hatte das Glück, dass Mazinho gerade frisch mit dem Flieger eingetroffen war und er

(Riva-Verlag) 240 Seiten ISBN-10: 3742314440 ISBN-13: 978-3742314444

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Backstage

ugsburg war immer sehr freundlich zu uns!

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Interview mit Markus Acher

The Notwist zählen zu den innovativsten deutschen Bands und genießen auch im Ausland eine hohe Credibility. Inzwischen haben die Weilheimer drei Jahrzehnte auf ihrem musikalischen Buckel. Mit “Vertigo Days” haben sie vor einigen Wochen ein neues Album in den Orbit abgefeuert, das zwischen Elektronik, Pop, Folkore, Jazz, Post- und Krautrock schwebt. Von Walter Sianos


Backstage

Markus! Schön, dass du nach so einem gewaltigen PR-Marathon überhaupt noch Lust auf ein weiteres Interview hast. Wie viele Termine hattet ihr letztendlich zu bewältigen? Es waren definitiv so viele wie noch nie. Aber ich habe all diese Interviews nie als lästig oder nervig empfunden, ganz im Gegenteil, wir freuen uns, dass das Interesse an The Notwist nach drei Jahrzehnten höher denn je ist. Und nicht nur in Deutschland. Das stimmt, ich habe noch nie so viele Interviews auf Englisch geführt wie in den letzten Wochen und es war überraschend, dass Anfragen aus allen möglichen Winkeln der Welt kamen. Gab es eine Frage, auf die du vergeblich gewartet hast? Nein, ich bin immer ohne eine Erwartungshaltung und entspannt in die Termine gegangen und bis auf einige wenige Ausnahmen hat mir das auch immer Spaß bereitet. Ich habt am 25.02.2020 in der Kongresshalle im Rahmen des Brechtfestivals in Augsburg gespielt. Das könnte euer letzter Auftritt vor dem Lockdown gewesen sein. Jetzt wo du es ansprichst … Es war tatsächlich unsere letzte Live-Performance. Mir schießen gerade wieder die Bilder in mein Gehirn, es war ein schöner Abend mit einer tollen Kulisse. Tina Bühner, die Kulturredakteurin der Neuen Szene, die auch die Pressearbeit beim Brechtfestival macht, hat in unseren Jahrescharts auf die Frage nach ihrem Highlight des Jahres 2020 folgendes geantwortet: “Durfte dem Vater der Acher-Brüder das Einlassbändchen anlegen”. (Lacht) Ja stimmt, wenn wir in der Nähe spielen, sind meine Eltern oft auch dabei. Sie verfolgen unseren Weg von Beginn an und haben uns in diese Richtung immer unterstützt. Hat euch euer Vater Julius musikalisch geprägt? Definitiv, er hatte schon immer eine große Sammlung an Jazzplatten, die wir als Kinder und Jugendliche ständig gehört haben. Schon seit 1988 hat unser Vater seine eigene Band, die New Orleans Dixie Stompers. Sein Traum war es immer, dass wir da mitspielen. Und genau das machen wir dann tatsächlich auch immer wieder mal, ich am Schlagzeug und Micha an der Trompete. Das ist jetzt zwar nicht unbedingt die Musik, die zuhause auf meinem Plattenteller liegt, aber ich habe dadurch sehr viel gelernt. Welchen Bezug habt ihr zu Augsburg? Wir haben oft hier gespielt, Anfang der 90er zum ersten Mal im Kerosin, später auf dem Rathausplatz beim Modular oder in der Kongress-

halle. Augsburg war immer sehr freundlich zu uns. Ein Cousin von uns väterlicherseits lebt hier und früher sind wir auch privat öfter zu Konzerten hergefahren. Und einmal haben wir uns zufällig bei Ikea getroffen. Ikea… (lacht), ja, aber das ist schon sehr lange her. Euer letztes reguläres Album “Close To The Glass” erschien 2014, es hat also satte sieben lange Jahre gedauert. Schon zuvor bei “The Devil, You & Me” waren es auch schon sechs Jahre und wieder davor ebenso so viele. Liegt das daran, dass ihr bei so vielen Nebenprojekten mitmischt? Das ist sicherlich auch ein Grund. Wir rühren gerne in verschiedenen Töpfen, ich denke, dass gerade diese Sideprojects The Notwist auch am Leben erhalten. Wir produzieren keine Platten, um danach touren zu können, wie es viele andere Formationen praktizieren. Und nach nunmehr dreißig Jahren wird es auch nicht wirklich leichter, ständig neue Ideen auszuspucken.

Wir sind gegen die Flüchtlingspolitik, wofür die ganzen Söders und Seehofers stehen. Ihr leistet euch also den Luxus, das zu machen, was ihr wollt. Eigentlich nicht, denn auch wir müssen ja von irgendwas leben. Aber wir haben zwischen den Studioalben auch immer wieder andere Sachen veröffentlicht, wie etwa “Messier Objects”, eine Sammlung verschiedener Soundtracks für Theater- und Hörspiel-Produktionen oder das LiveAlbum “Superheroes, Ghost-Villains + Stuff”. Der Titel eures neuen Albums “Vertigo Days” steht für eine verlorene Phase, die durch den Lockdown hervorgerufen wurde. Eine lange Etappe liegt hinter uns, wir haben 2015 bereits mit den ersten Aufnahmen begonnen, aber viel auf Improvisationsbasis, also ohne feste Kompositionen. Und irgendwie kamen uns immer wieder andere Projekte dazwischen. Der erste Lockdown hat uns dann erst einmal eine Zeitlang gelähmt und auch kreativ gehemmt, aber irgendwann haben wir uns zusammengerauft und uns wieder ans Werk begeben. Hattet ihr euch eine Deadline gesetzt? Nein, als wir die ersten drei Songs im Kasten hatten, sind wir einfach damit raus gegangen. Wir wollten diese Tracks vorab veröffentlichen, unabhängig davon, ob wir mit der Platte jemals fertig geworden wären.

Das Album ist auch ein politisches Statement. Ihr positioniert euch deutlicher denn je zu Themen wie Rassismus, Nationalismus, Corona, Querdenker ... Es ist erschreckend, wie sich in den letzten Jahren alles entwickelt hat. Fremdenfeindlichkeit, Grenzen schließen ... Wir sind gegen die Flüchtlingspolitik, wofür die ganzen Söders und Seehofers stehen. Das war auch ein Grund, warum wir 2019 das zweitägige “Alien Disko”-Festival mit einem bunten und internationalen Programm in den Münchener Kammerspielen veranstaltet haben. Da ging es nicht nur um musikalische Folklore, es war ein Statement! Und dieses Statement setzen wir auf “Vertigo Days” fort. Ihr seid eine der wenigen deutschen Bands, die weltweit tourt, neben Europa auch in den USA, Indien, Mexiko oder China. Fehlt euch das? Extrem sogar, meine Sehnsucht ist groß, mal wieder aus unserer Umgebung rauszukommen. Reisen ist für mich eine große Motivation und Inspiration. Du wohnst in München, aber eure Heimat ist Weilheim. Du hast mal gesagt: “Es war uns nie ein Bedürfnis, unsere Herkunft herauszustellen.” Aber genau das Gegenteil ist passiert, Weilheim wurde zu einer Marke, sogar zu einem echten Qualitätssiegel. Als wir mit The Notwist angefangen haben, war Weilheim eine subkulturelle Wüste. Wir hatten das Glück, dass sich zu einer bestimmten Zeit die richtigen Menschen am richtigen Ort zusammengefunden haben, wie etwa Mario Thaler und Olaf Opal, die mit dem Uphon-Studio einen bestimmten Sound erfunden haben. Es war eine tolle und spannende Zeit. Ihr strahlt immer so eine Gelassenheit aus. Ich habe euch einmal in Innsbruck im Weekender Club gesehen. Da ging technisch so ziemlich alles in die Hose, ihr habt das Ding aber sehr relaxed über die Bühne geschaukelt. Die Kraft liegt also tatsächlich in der Ruhe? Eine ähnliche Situation hatten wir ja auch beim Brechtfestival zu überstehen, als der Computer den Geist aufgab. So etwas passiert immer wieder mal, aber es bringt ja nichts, wenn man auf der Bühne die Beherrschung verliert. Ich bin von Natur aus ein ruhiger Mensch, manche würden auch stoisch dazu sagen. Was darf denn die nahe, was die ferne Zukunft bringen? Dasselbe: Konzerte spielen und endlich wieder reisen dürfen.

Aktuelles Album “Vertigo Days” (Morr Music) www.thenotwist.de

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Neuem neu begegnen Sport und Kultur nach Corona

Von Jürgen Enninger Referent für Kultur, Welterbe und Sport

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Gästeblog

Was ist das für ein Beginn? Kaum trat ich am 01. Oktober 2020 meine Aufgaben als Kultur-, Sport- und Welterbereferent an, wild entschlossen, neue Akzente zu setzen, schon gingen fast überall die Lichter aus. In einer meiner Lieblingsopern von Purcell, King Arthur, gibt es eine berühmte Eis-Arie: ein Eingefrorener versucht zu singen - genauso kam ich mir vor: Eingefroren – und dies gerade als Zuständiger für Bewegung in der Stadt. Ein faszinierend zusammengesetztes Referat Sport, Kultur und Welterbe; körperliche und geistige Bewegung mit einer wunderbaren Brücke: dem Welterbe Wassermanagementsystem: Wasser in Bewegung. So wird das Referat 5 wie von selbst zu einem Bewegungsreferat. Neue Wohnung, neues Glück – gleich zu Anfang begann für mich die Wiederentdeckung der Stadt. Im Frühjahr noch, lange bevor die Ausschreibung gedruckt war, war ich von Freunden zu einer Augsburgführung eingeladen. Die Bäche, die Kirchen und Museen, das Ambiente des Stadtmarkts, die Sportlerinnen und Sportler, die durch den Siebentischwald liefen. Das alles hat mich damals schon begeistert. Viele Jahre zuvor habe ich bereits die kreativen Szenen Augsburgs über meine Tätigkeit als Leiter des Regionalbüros für Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes in Bayern kennenlernen dürfen. Gemeinsame Veranstaltungen und daher viele bekannte Gesichter. So konnte ich gleich nach dem Amtseid an viele persönliche Kontakte anknüpfen, die mir den Einstieg erleichterten. So bin ich dankenswerterweise ganz wunderbar in Augsburg angekommen. Schnell war eine Wohnung mit einem faszinierenden Blick auf St. Ulrich organisiert und über mehrere Wochenenden der Umzug abgewickelt. Die Liste an Anschaffungen umfasste auch ein neues Augsburg-Rad, das mich seitdem sicher durch die Stadt begleitet, weil es insbesondere den Herausforderungen des Kopfsteinpflasters trotzt. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Referat und den von uns betreuten Ämtern nahmen mich mit großer Begeisterung gleich an der Hand und führten mich durch die Museen und Sammlungen, durch die Sportstätten und Bäder, die Welterbestätten und die Aufgabenbereiche des Kulturamts. Eine wirklich begeisternde Vielfalt an Aufgaben und Handlungsfeldern entfaltete sich vor

meinen Augen. Insbesondere die Sportarchitektur der Stadt faszinierte mich. Gerne hätte ich die Clubs und Cafés der Stadt besser kennengelernt, aber der Lockdown senkte sich herab und seitdem geht’s für Frühstückseinkäufe zum Bäcker, am Wochenende zum Stadtmarkt und für einen Spaziergang in den Siebentischwald. Viel mehr ist leider gegenwärtig nicht drin. Insbesondere am Anfang hätte ich mich gleich auf die Spiele des FCA oder der Augsburger Panther gefreut, aber da war nichts zu machen. Umso mehr freue ich mich über jeden weiteren Schritt der Öffnung. Auf unseren Spaziergängen durch das adventliche Augsburg hörten wir plötzlich Gesang aus dem Dom. Wir gingen rein und fanden uns in einem conoronakonformen Konzert der Domsingknaben. Ein sehr berührendes Erlebnis, das lange in mir nachklang. Früher war die Adventszeit voll mit Kulturveranstaltungen - und jetzt …? Aber so werden die einzelnen Begegnungen dafür natürlich noch intensiver.

„Augsburg bewegt mich. Lasst uns gemeinsam Augsburg wieder in Bewegung bringen!“ Schon jetzt kommen Wochenende für Wochenende, je nach Inzidenz, immer wieder Freunde und Familie zu uns auf Besuch. Gemeinsam mit ihnen entdecken wir Stück für Stück die Stadt. Insbesondere meine Schwiegermutter fühlte sich sofort an ihre Kindheit erinnert, die sie in einem Internat bei Augsburg verbrachte. Auch auf den Cousin meines Mannes, Michael Mutzel, der in der U19 Mannschaft beim FC Augsburg spielte, wurde ich bald angesprochen. So ergeben sich plötzlich viele persönliche Bezüge und Anknüpfungspunkte. Und mein Vater, der in dem Ort mit dem zweithöchsten Kirchturm Niederbayerns wohnt und eine große Leidenschaft für Kirchtürme mitbringt, war sofort von St. Ulrich in den Bann gezogen. Welche Verantwortung ist mit dem Amt eines Sport-, Kultur- und Welterbereferenten in Zeiten einer Pandemie verbunden? Was ist nun zu tun?

Wir müssen uns jetzt auf die Zeit danach vorbereiten: Augsburg wieder in Bewegung bringen und Anstöße geben, dass es sich lohnt, für Kultur und Sport im wahrsten Sinne des Wortes in Aktion zu treten. So entstand die Idee zu #augsburgbewegt. Erste Videos im digitalen Raum, die Lust auf die Zeit danach machen sollen, dann eine Kampagne, die uns motivieren möchte, wieder raus zu gehen und die Stadt Stück für Stück zurückzuerobern. Schließlich die Festivals und der Stadtsommer, der schon auf uns wartet und hoffentlich mit hoffentlich möglichst wenigen Einschränkungen den Weg in die Zukunft weist. Wir planen eine Phase der Teilhabe, in der wir uns vergegenwärtigen, was diese Pandemie mit uns gemacht hat, was wichtiger geworden ist und was uns vielleicht völlig unwichtig erscheint. Und schließlich werden wir erleben, wie vielleicht neues Brauchtum entsteht. Möglicherweise ein Wasserfest, in dem sich die Bedeutung des Welterbes im Gedächtnis der Stadt verankert, oder vielleicht ein Welterbemarathon? Und dann das Großereignis Kanu WM 2022. Hier werden wir endgültig die Mühen der Jahre 2020 und 2021 hinter uns gelassen haben und freuen uns auf ein sportliches Großereignis, das von einem beeindruckenden Kulturprogramm begleitet sein wird. Und dann folgt Jubliäum auf Jubliäum: 2023 z.B. Bertolt Brecht und Elias Holl. So wird Augsburg Schritt für Schritt zu meiner, unserer neuen Heimat. Es ist ein weiteres spannendes Abenteuer in meinem Leben, in diese faszinierende Vielfalt dieser bedeutenden Großstadt hineinzuwachsen. Ich freue mich auf die vielen Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und die Vielfalt der Stadtgesellschaft, insbesondere das Leben in den Stadtteilen. In diesem Zusammenhang steht die Vorfreude darauf, die Last dieser Pandemie hinter uns lassen zu können. Das Wiedererwachen der Menschen in Augsburg wird insbesondere in Sport und Kultur spürbar werden und darauf freue ich mich jeden Tag mehr. Es motiviert mich dazu, die Ideen der Augsburgerinnen und Augsburger für die Zeit danach aufzunehmen und diese Energie für die Stadtgesellschaft in Bewegung zu setzen. Augsburg bewegt mich. Lasst uns gemeinsam Augsburg wieder in Bewegung bringen!

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SPORT

DER STABILISATOR Interview mit Abwehrspieler

FELIX UDUOKHAI

Felix Uduokhai hat sich längst als eine wichtige Stütze im Defensivverbund des FC Augsburg etabliert. Nachdem die Fuggerstädter den jungen Innenverteidiger 2019 bereits ausgeliehen hatten, konnte man sich die Dienste des 23Jährigen zu Beginn dieser Saison bis 2024 sichern. Uduokhai hat in Augsburg eine beeindruckende Entwicklung genommen und sich als eine lohnende Investition in die Zukunft erwiesen. Im Gespräch mit der Neuen Szene hat er sich darüber hinaus als ein sehr bodenständiger und reflektierter Charakter präsentiert. Von Moritz Winkler

Felix, nach einer starken ersten Saison beim FC Augsburg haben dich die Verantwortlichen im letzten Sommer fest verpflichtet. Wann war dir klar, dass du hier bleiben möchtest? Da gab es keinen festen Punkt, es war eher ein Prozess. In meiner ersten Saison hier habe ich schnell gemerkt, dass der FCA ein gutes Pflaster ist, um den nächsten Schritt in zu gehen. Im Sommer haben wir uns dann mit allen Parteien zusammengesetzt und diese Entscheidung getroffen.

Dann lass uns doch direkt über deine Berufung ins DFB-Team reden. Wie ist das eigentlich abgelaufen. Hat dich denn der Bundestrainer persönlich kontaktiertß Es war der Co-Trainer. Er hat mich drei Tage vor dem ersten Nations League-Spiel angerufen und mir Bescheid gegeben, dass ich in den kommenden Spielen zum Kader der Nationalmannschaft gehöre. Ich konnte es zunächst kaum fassen und habe mich natürlich riesig gefreut!

Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn in dieser Saison bist du zum Leistungsträger aufgestiegen und hast bis jetzt nur ein einziges Saisonspiel verpasst. Dass es für mich in dieser Saison so gut läuft, macht mich natürlich stolz. Ich konnte hier schon einiges verwirklichen, beispielsweise meine Nominierung für die Nationalmannschaft oder mein erstes Tor für den FCA. Bisher stand ich in jedem Spiel über 90 Minuten auf dem Platz, nur bei der 1:2 Auswärtsniederlage gegen Leipzig hatte mich eine Grippe außer Gefecht gesetzt.

Dein Debüt für die Nationalmannschaft konntest du leider noch nicht feiern, aber im Sommer steht aller Voraussicht nach die Europameisterschaft vor der Tür. Wie gerne wärst du denn mit dabei? Das ist einer meiner größten Träume, das ist doch klar. Und ich werde alles dafür geben, dass meine Nominierung kein einmaliges Erlebnis bleibt, sondern ich mich längerfristig im DFBTeam etablieren kann. Aber dafür muss man keine großen Reden schwingen, sondern Leistung auf dem Platz zeigen. Daher werde ich weiterhin Tag für Tag hart an mir arbeiten!

Dass diese regelmäßigen Einsatzzeiten extrem wichtig für dein Vorankommen sind, hat deine Berufung zur Nationalmannschaft noch unterstrichen. Ich bin richtig froh darüber, dass ich hier in Augsburg die Chance bekommen habe, mich von Spieltag zu Spieltag immer wieder neu zu beweisen, selbst wenn es einmal nicht so toll gelaufen

Augsburg bietet gerade für junge Talente ein gutes Umfeld, um sich in aller Ruhe weiterzuentwickeln

ist. Gerade als junger Spieler ist das immens wichtig, das stimmt schon. Wäre das nicht der Fall, dann wäre ich sicher auch niemals ins Blickfeld des Bundestrainers geraten.

Dass du das Zeug dazu hast, stellst du beim FC Augsburg Woche für Woche unter Beweis. Nach der Gelbsperre von Jeff Gouweleeuw durftest du die Mannschaft gegen den VfB Stuttgart sogar als Kapitän aufs Feld führen. Hat sich für dich in diesem Spiel etwas verändert? Gerade in der Kommunikation auf dem Platz


Foto: Carmen Dammaschke-Gerstmeyr

FELIX UDUOKHAI

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war das schon ein Unterschied. Du trittst als Kapitän noch einmal anders auf, suchst mehr den Kontakt zu deinen Mitspielern, aber auch zum Schiedsrichter. Ehrlich gesagt habe ich diese Rolle vorher noch nie bekleidet, auch nicht in der Jugend. Daher war das für mich eine völlig neue, aber auch sehr schöne Erfahrung.

der altmodische Typ. Mir würde es wahrscheinlich nicht viel geben, jeden Tag zu posten, was ich gerade esse oder wo ich mich befinde. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich den Kontakt zu Fans generell meide. Im Gegenteil, ich schätze den persönlichen Austausch sehr, auch wenn das in der aktuellen Situation natürlich schwierig ist.

Mit deiner Geschichte bist du ein Paradebeispiel dafür, dass Talente beim FCA ihren nächsten Schritt machen können. Was macht denn Augsburg für junge Spieler so attraktiv? Augsburg bietet ein gutes Umfeld, um sich in aller Ruhe weiterzuentwickeln. Im Gegensatz zu anderen, größeren Vereinen ist die Stimmung hier medial nicht so aufgeladen. Das heißt aber nicht, dass man sich deswegen zurücklehnen kann. Für mich ist der FCA ein Arbeiterverein, bei dem du lernst, was es heißt sowohl für die Mannschaft als auch an dir selbst jeden Tag hart zu arbeiten. Wenn du dich darauf einlässt und im Training immer Vollgas gibst, dann spürst du großes Vertrauen von der Vereinsführung, selbst wenn es einmal nicht so gut läuft. Das weiß ich persönlich sehr zu schätzen.

Wie verbringst du denn generell deine freien Minuten abseits des Platzes, bist du dort auch eher der analoge Typ? Könnte man so sagen. Ich unternehme sehr viel mit Freunden oder meiner Familie. Leider ist das natürlich aktuell ein bisschen schwierig. Ansonsten spielt auch der Glaube in meinem Leben eine große Rolle. Daher lese ich auch recht gerne mal in der Bibel.

Ich habe verblüfft festgestellt, dass du einer der wenigen Fußballprofis bist, die keinen eigenen Instagramkanal besitzen. Ich habe bis jetzt einfach noch nicht die Notwendigkeit gesehen, mir selbst einen eigenen Kanal zuzulegen. Vielleicht bin ich da auch eher

Trotz deines Erfolges giltst du als ruhiger und vor allem bodenständiger Mensch. Du hast beispielsweise immer noch einen guten Draht zu einigen Trainern aus deiner Kindheit und diese auch als Profi häufig besucht. Warum bedeuten dir diese Kontakte so viel? Alle diese Menschen hatten Anteil daran, dass ich heute da stehe, wo ich jetzt bin. Viele haben Dinge gemacht, die damals nicht selbstverständlich waren. Ein Trainer hat mich beispielsweise als Kind immer mit dem Auto abgeholt und ins Training mitgenommen. Solche Erfahrungen haben mich geprägt und ich schaue sehr glücklich auf die Vergangenheit zurück. Daher ist es mir einfach

19“ Geburtsdatum 09.09.1997 Nationalität Deutschland / Nigeria Größe 193cm Gewicht 89kg

wichtig, solche Kontakte weiterhin aufrecht zu erhalten! Das Heimspiel gegen den BVB in der Hinrunde am 26.09.2020 war das letzte Spiel für den FCA, an dem tatsächlich noch Zuschauer in der WWK Arena waren. Wie schafft man es, die Spannung trotzdem hochzuhalten, wenn man Woche für Woche vor leeren Rängen spielt? Es ist auf Dauer tatsächlich gar nicht so einfach. Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass wir damals beim Heimsieg gegen Dortmund eines unserer besten Saisonspiele abgeliefert haben. Es fehlt einfach diese Grundspannung, die normalerweise durch die Stadionatmosphäre von außen an einen herangetragen wird. Daher freue ich mich natürlich unglaublich darauf, wenn endlich wieder Fans im Stadion zugelassen sind. Zurzeit versucht, so glaube ich, jeder Spieler seinen eigenen Weg zu finden, um auf den Punkt voll da zu sein. Verrätst du uns dein aktuelles Konzept? Ein absolutes Erfolgsrezept habe ich zurzeit noch nicht gefunden, aber ich höre sehr gerne Musik vor dem Spiel. Es ist eine gute Möglichkeit, sich zu pushen und vollkommen auf das Spiel zu fokussieren.

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RadlN & WaNdeRN

„Ich bin dann mal weg!“ Radeln, Wandern und Sehenswürdigkeiten in und um Augsburg

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enn man sich im nahenden Frühling auf eine Art der Frei-

des Älteren, Santiago de Compostela wurde so zu einem der bekann-

zeitgestaltung verlassen kann, dann ist das der Aufenthalt

testen und wichtigsten Pilgerorte der Christenheit. Der ursprüngliche

in unserer Mutter Natur. Wir können hier auch ziemlich

Jakobsweg entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und fre-

sicher sein, dass uns selbst bei den steigenden Inzidenzzahlen wohl kein

quentiert alte Königsstädte wie Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und

Riegel vorgeschoben werden wird. Da ist es natürlich von Vorteil, dass

Leon. Was viele gar nicht wissen, auch unsere Region ist ein Teil dieses

Augsburg mit seiner Umgebung zu den schönsten Gebieten der ganzen

Wegs.

Republik zählt und viele Naherholungsgebiete praktisch vor der Haustüre liegen.

Der Jakobus-Pilgerweg

Augsburger Jakobsweg - Der Jakobus-Pilgerweg in Bayerisch Schwaben Von Augsburg aus können sich die Pilger zwischen zwei verschiedenen

Praktisch jeder von uns kennt irgendwen, der sich in den letzten Jahren

Varianten entscheiden: der 120 km langen Westroute oder der 110 km lan-

einmal auf den Jakobsweg gemacht oder sich sogar schon selbst auf

gen Ostroute. Ziel beider Varianten ist schließlich Ermengerst, wo der Weg

diesen Pilgerweg begeben hat. Der Einsiedler Paio entdeckte im Jahre

in den Münchener Jakobsweg mündet. Dieser verlängert den Augsburger

814 in der spanischen Provinz Galizien das Grab des Apostels Jakobus

Jakobsweg bis hin zum Bodensee in Bregenz, womit eine Gesamtlänge von


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Oettingen aus gesehen von über 300 Kilometern erreicht wäre. Vor allem

Auf „Sisis Spuren wandeln, besondere Ausblicke genießen, auf einem

durch die Geschichte der reichen kaufmännischen Fugger und Welser gibt

der Meditations- und Pilgerwege in sich gehen oder auf den zahlreichen

es viele Highlights und es sind zahlreiche Brunnen, Türme, Residenzen,

Rundwanderwegen neue Energie tanken, das kann man auch im Wittels-

Kirchen, der Dom, die Basilika und viele weitere historische Monumente

bacher Land im Landkreis Aichach Friedberg.

zu besichtigen. Entlang der Donau und des Lechs führt der Weg zunächst recht eben und angenehm durch die Flusslandschaften. Hinter Augsburg

Darüber hinaus haben wir viele andere Tipps für euch und wün-

verläuft die Pilgerreise durchs Allgäu und wird umso mehr von Auf- und

schen eine gute Zeit draußen an der frischen Luft! (max)

Abstiegen durchzogen.

Naturpark Augsburg – Westliche Wälder und das Wittelsbacher Land Aber auch abseits des Jakobwegs gibt es im Landkreis Augsburg mit dem Naturpark Augsburg – Westliche Wälder ein tolles Naherholungsgebiet. Dies umfasst rund 1.200 Quadratkilometer westlich von Augsburg.

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Walderlebnispfad im Hauserwald bei Neusäß-Hainhofen. Foto: Kerstin Weidner

Raus in den Wald In den Neusässer Wäldern können Outdoorfans nicht nur „Waldbaden“ oder Spazierengehen, sondern auch noch was lernen!

Hör mal Hörpfad im Lohwald 9 4 9 = 5<= 6=8 67Im innerstädtischen Lohwald erzählt uns Eichelhäher Lora an zehn Hörstatiin den Wald. <ek[\Zb\e J`\ [`\ onen kleine Waldgeschichten. An den einzelnen Stellen des Hörpfades kann DXq[X JLM$=Xd`c`\ Hörpfad & Walderlebnispfad www.neusaess.de/hoerpfad www.neusaess.de/walderlebnispfad 9 4 9 = 5<= 6=8 67 9 4 9 = 5<= 6=8 67

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Walderlebnispfad im Hauserwald

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unkompliziert per Smartphone ein QR-Code eingescannt werden, um Wissenswertes und Kurioses rund um die Natur vor Ort zu erfahren. Ergänzend gibt es noch ein Hörpfad-Quiz zum Ausdrucken auf der Webseite der Stadt Neusäß. Auf dem rund 1,7 km langen Weg laden zahlreiche Sitzbänke zum Verweilen und Picknicken ein. Alle Infos unter www.neusaess.de/hoerpfad.

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Der rund zwei Kilometer lange Walderlebnispfad im Hauserwald bei Hainhofen lädt Groß und Klein zum Mitmachen, Suchen und Lernen ein. Spielerisch erfährt man mehr über Baumarten und Tiere und kann sogar einen Hochstand erklimmen und Wildschweine jagen. Auch hier gibt es auf der Website ein Quiz zum Ausdrucken. Alle Infos unter www.neusaess.de/walderlebnispfad.

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Ausflugsziele im Wittelsbacher Land Das Wittelsbacher Land ist ein historisches Schwergewicht: Hier hatten die Wittelsbacher einst ihre Stammburg, nach dem Ort „Oberwittelsbach“ haben sie sich benannt. Hier haben sie die Städte Aichach und Friedberg gegründet und die Grundlage für ihre spätere Macht geschaffen. In der ganzen Region finden sich ihre Spuren, z. B. zu entdecken auf der neu ausgewiesenen Wittelsbacher Spuren-Radtour sowie im Wittelsbacher Schloss in Friedberg oder im sog. Sisi-Schloss in Aichach-Unterwittelsbach. Erleben Sie das Wittelsbacher Land als Genuss für alle Sinne: Durchatmen und Ruhe finden im Grünen mit Blick auf eine prächtige Wallfahrtskirche. Aktiv entspannen können Sie bei einer abwechslungsreichen Rad- oder Wandertour entlang mäandernder Flüsse, hinauf zu Aussichtspunkten und mit kulturellen Highlights auf jeder Etappe. In unseren urigen Biergärten und traditionsreichen Gasthäusern werden köstliche Schmankerl aufgetischt. Vergessen Sie auch nicht, an einem Hofladen einen Stopp einzulegen und Gaumenfreuden wie Honig, Nudeln oder frisches Obst und Gemüse der Saison mit nach Hause zu nehmen.

Familien schätzen Nervenkitzel und Spannung etwa im Kletterwald Schloss Scherneck oder beim Fußballgolf in Rehling. Naturerlebnisse im Walderlebnispfad oder Maislabyrinth und Tierbegegnungen mit Alpakas runden das vielfältige Angebot ab. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.wittelsbacherland.de.

Inchenhofen Pilgerweg Frühjahr. Foto: Maximilian Glas

Der Müllberg zwischen Augsburg und Gersthofen Ja, ihr lest schon richtig. Zugegeben, Müllberg, das klingt erst einmal nicht wirklich einladend. Aber wer schon einmal da gewesen ist, der weiß, dass es hoch hinaus geht auf dem höchsten Berg Gersthofens. 55 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Dafür wurden rund 2.400 Meter Wanderwege angelegt, die auf unterschiedlichen Routen auf den Gipfel führen. Dort bietet sich ein sagenhafter 360-Grad-Rundumblick über die gesamte Stadt Augsburg, aber auch über Friedberg und Gersthofen, über den Flughafen und die Westlichen Wälder – und an föhnigen Tagen scheinen die Alpen zum Greifen nah. Einfach die Natur beobachten, den Verlauf der Jahreszeiten ablesen und die jeweilige Stimmung auf sich wirken lassen. Jetzt im Frühjahr nutzen Zugvögel das Gebiet als Rastplatz. Eine Etage tiefer fühlen sich Kleinwild (Reh, Fuchs, Dachs, Biber) und Reptilien (Blindschleiche, Ringel- und Sandnatter) wohl. Die angelegte Graslandschaft, die ursprünglich aus der Firnhaberau-Heide in Jute-Kokosmatten eingewebt und umgesiedelt wurde, bietet Nahrung und Schutz. Infotelefon: kostenlose Rufnummer 0800 6503838 Öffnungs-/Kurszeiten: Apr. – Sept.: 08.00 bis 20.00 Uhr Adresse: Zugang am Ende des Jagdwegs in der Firnhaberau und in der Nähe des Europasees am Lech

Willkommen IM

Wittelsbacher Land Am Geburtsort der Wittelsbacher die Wiege Altbayerns entdecken: das Sisi-Schloss in Aichach-Unterwittelsbach und das Wittelsbacher Schloss in Friedberg, prächtige Wallfahrtskirchen, Familien- und Freizeitspaß, ausgezeichnete Wirtshäuser, radeln, wandern oder einfach entspannen und genießen

www.wittelsbacherland.de

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Regionalität, Nachhaltigkeit und Persönlichkeit ... ... sind Werte, die uns sehr am Herzen liegen. Das beginnt schon bei unseren Lieferanten, die zum größten Teil ihre Produktion in Bayern, Deutschland oder Europa beherbergen. Außerdem legen wir größten Wert auf Fair Ware- und Fair Trade-Produkte und sind deswegen auch das einzige Fair Trade-Textilgeschäft in Aichach. Wir legen besonderes Augenmerk auf die persönliche Beratung und den perfekten Service für unsere Kunden und wollen darüber hinaus verantwortungsbewusst mit der Natur in unserer Heimat umgehen. Diese Heimatverbundenheit leben wir übrigens auch in enger Verbindung mit unseren vielen Partner-Vereinen der Region,

die sehr individuell von uns betreut und unterstützt werden. Ob Joggen, Walken oder Wandern - bei uns findet man kompetente Beratung in Sachen Schuhe, beginnend mit der Fußanalyse, bis hin zur Sohlenanpassung auf Wunsch. Eine modisch, funktionelle Auswahl an Laufund Wanderbekleidung oder Wander- bzw. Bike-Rucksäcke in allen Größen sowie Wander- und Walkingstöcke inkl. Zubehör runden unser Outdoor-Sortiment ab. Gerade in diesen Tagen beraten wir auch gerne telefonisch, via Facetime oder Whatsapp. Generell ist auch telefonische Bestellung und Abholung oder Lieferung möglich. Individuelle Termine nach Vereinbarung.


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Ab in die Natur Der Witaquelle-Radweg entführt in den malerischen Lebensraum der Westlichen Wälder. Wenn man mittlerweile jeden Baumstamm seiner Stammstrecke mit Namen kennt, dann wird´s höchste Zeit, mal einen Ortswechsel vorzunehmen. Wer sich hierfür die Westlichen Wälder ausgesucht hat, der kann das beispielsweise auf dem Witaquelle-Radweg tun. Und jetzt ist auch genau die richtige Jahreszeit, um Natur und Region mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß zu erkunden. Der Witaquelle-Radweg entführt in den malerischen Lebensraum des „Witaquelle“-Bläulings. Dieser leuchtend blau gefärbte Schmetterling genießt europäischen Schutzstatus und ziert das Etikett der „Witaquelle“. Die „Witaquelle“ – erhältlich in den Varianten prickelnd, sanft und naturell - ist ein natriumarmes Mineralwasser für die ganze Familie. Es wird aus der 140 Meter tiefen Mineralquelle der Ustersbacher Brauerei inmitten des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder gefördert und in umweltfreundliche Glasflaschen abfüllt. Und weil das Ganze auch dank des einzigartigen Energiekonzepts der Ustersbacher Brauerei auch besonders klimaschonend geschieht, wurde das Unternehmen gerade mit dem diesjährigen Innovationspreis TOP100 ausgezeichnet als eines der innovativsten Unternehmen Deutschlands. Gold gab es auch von Seiten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, die dem Wasser erneut die Goldmedaille mit höchster Punktzahl verlieh „für herausragende Qualität und besonderen Genusswert“. „Witaquelle“ ist damit auch der ideale Durstlöscher auf dem rund 20 km langen „Witaquelle“Radweg, der auch abgekürzt befahren werden kann.

Tourstart in Dietkirch bei Gessertshausen Ein möglicher Einstiegspunkt in die Tour wäre an der Kirche in Dietkirch bei Gessertshausen. Dann führt die Tour gleich zu Beginn direkt durch das Schmuttertal in Richtung Wollishausen. Man wird mit herrlichen Einblicken in die Tallandschaft der wunderschön mäandrierenden Schmut-

ter belohnt, die man an einigen Stellen quert. Abwechslung bietet eine Anhöhe zwischen Wollishausen und Reitenbuch mit einem Kunstwerk von LandArt-Künstler Hama Lohrmann. Hier kann man sowohl einen Ausblick auf das schöne Schmuttertal genießen, aber auch den Blick in die weitläufige Reischenau schweifen lassen. Das Ustersbacher Bräustüble lädt auf einer Rast in Ustersbach zu einer kleinen Verschnaufpause ein. Über Aretsried und Heimberg geht es weiter nach Fischach, wo am Restaurant FeuerWerk mit Barfußpfad ebenfalls perfekt eine Rast eingelegt werden kann. Als weniger steil ansteigende Alternative bietet sich in Ustersbach der Weg vorbei an der Feuerwehr Richtung Aretsried an. Von Fischach aus führt die Tour führt entlang der Bahnlinie der Staudenbahn an einigen Spiel und Informationsstationen zurück nach Dietkirch. Nur wenige 100 Meter vor dem Parkplatz an der Kirche ermöglicht der WitaquelleHolzsteg sogar eine Rast direkt über dem Fluss.

Ideal für Familien mit Kindern ab acht Jahren Der Radweg ist wegen der abwechslungsreichen Gestaltung mit elf Stationen zum Mitmachen, Lernen, Beobachten und Bewegen auch ideal für Familien mit Kindern ab acht Jahren geeignet. Die Strecke verläuft überwiegend eben auf gekiesten Wegen und Teerstraßen. Die Tour kann auch mit einem Hand-Bike problemlos befahren werden. Den Tourenprospekt zum Download gibt es unter www.naturpark-augsburg.de

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HEIMATKLÄNGE

Nils Corssen ist ein Entertain-Allrounder. Er hat bei den Augsburger Philharmonikern Posaune gespielt, Modular-TV moderiert, er ist Märchenerzähler und Sänger. Mit der EP “861030” hat er jetzt fünf neue Tracks veröffentlicht, die sich zwischen Hip Hop, Lo-Fi und R&B bewegen.

N E S S R KER

I O S C DER KLAS

Von Walter Sianos


HEIMATKLÄNGE

N

ils, wie bist du eigentlich in Augsburg gestrandet? Ich bin in Würzburg geboren und als ich sechs war, sind wir nach Gütersloh gezogen. Dort habe ich meine Jugend verbracht und mit 17 bin ich wieder zurück nach Würzburg, um klassische Posaune zu studieren. 2007 hat es mich dann zum ersten Mal nach Augsburg verschlagen.

War es die Liebe? Nein, das damalige Stadttheater! Ich habe dort für ein Jahr einen Praktikumsplatz bekommen und in dieser Zeit bei den Augsburger Philharmonikern gespielt. Anschließend war ich ein halbes Jahr in Hamburg an der Oper, bin dann aber wieder nach Augsburg, um noch hin und wieder für das Theater auf der Freilichtbühne zu spielen. Aber nachdem das mit der Zeit immer weniger geworden ist, habe ich im Weißen Lamm/Schwarzen Schaf gejobbt und dort später eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann gemacht. 2011 bist du im wahrsten Sinne des Wortes zum ersten Mal auf dem Bildschirm erschienen. Du hast “Modular-TV” moderiert, auch als Conferencier während des Festivals eine gute Figur abgegeben und dabei echte EntertainerQualitäten bewiesen. Ist an dir nicht ein Moderator verloren gegangen? Ich hatte das Vergnügen, mit Jürgen Branz zusammen diesen TV-Podcast zu machen. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, aber wenn dann bestimmte Dinge in eine professionelle Bahn abdriften, verliere ich oft das Interesse. Bei mir muss immer der Spaß im Vordergrund stehen, ich moderiere gerne und mache das auch immer wieder, wie etwa bei den Sommernächten oder für meinen Podcast mit Errdeka. Aber ich möchte nicht darauf angewiesen sein, damit mein Geld verdienen zu müssen. Da sind wir auch beim Thema … Du hast mit Errdeka und Daniel Bortz kollaboriert. Das sind zwei richtige Musikkaliber in unserer Stadt. Ich bin mit Daniel schon lange befreundet und wir haben früher im Studio zusammen ein paar Elektronik-Tracks produziert. Als ich eine Weile in Berlin wohnte, habe ich damit angefangen, meine eigenen Stücke zu schreiben und aufzunehmen. Daniel hat auch meine zweite EP “Spacediver” produziert, mit Errdeka war ich 2018 auf seiner “SOLO”-Tour in Deutschland unterwegs und habe mit ihm zusammen den “Liebe” Track für sein gleichnamiges Album gemacht.

“ Letztes Jahr beim ersten Lockdown wurden notgedrungen Livestreams en vogue. Hierbei hast du aus dem “Hallo Werner” Märchen für Kinder vorgelesen. Das stimmt, ich habe viele Nichten und Neffen und zu Weihnachten habe ich für sie mal den Räuber Hotzenplotz eingelesen, was gut bei Groß und Klein ankam. Als ich dann erfuhr, dass bei diesen Livestreams auch Kinderprogramme gefragt sind, kamen wir auf die Idee. Entertainer, Moderator, Sänger, Märchenerzähler … Was bist du? Ein Allrounder, ein Suchender, ein Getriebener? Oder ist bei dir ganz einfach der Weg das Ziel? Von allem eine Portion bitte! Ich brauche den ständigen künstlerischen Output und bin auch gerne für neue Dinge offen, aber immer unter dem Aspekt, damit keine Karriere machen zu müssen. Ich liebe Herausforderungen und Musik ist für mich auch eine Art Selbsttherapie, innerhalb der ich Dinge in meinen Texten verarbeiten kann. Du hast jetzt eine neue EP mit fünf Tracks veröffentlicht. In welchem Zeitraum sind die Songs entstanden? Die ersten Skizzen sind von 2018, da war ich noch in Berlin. Ich habe mit meinem Produzenten angefangen, an den Tracks zu arbeiten, aber irgendwie sind wir nie fertig geworden. Dann kam 2019 der Umzug nach Augsburg und während des ersten Lockdowns hatte ich viel Zeit und vor allem richtig Bock. Wir haben also alles wieder ausgegraben, uns die Sachen hin- und hergeschickt und so hat das Ganze schnell wieder Fahrt aufgenommen. Der Song “861030” ist ein echter Ohrwurm, er lief in den letzten zwei Wochen oft in unserer Redaktion. Wo wir doch alles andere als HipHop-affin sind ... “861030” steht für meine Nomadenzeit. In Berlin hatte ich einen tollen Freundeskreis, aber Neukölln war mir irgendwann zu anstrengend, ich brauchte einfach eine neue Homebase. Augsburg bot sich an, weil ich dort auch viele coole Menschen kennengelernt hatte. Meine Familie ist quer über die Republik verstreut, da sind Freundschaften dann umso wichtiger. Würdest du dich als Rapper bezeichnen? Nein, dafür fehlt mir komplett diese Attitude mit den dicken Karren und dem Geprotze. Obwohl ich mich früher schon in dieser Szene bewegt habe, weil ich als Breaker und Sprüher aktiv war. Meine ersten zwei EPs waren schon eher ein

DIESES BUSINESS IST AUCH EKELHAFT UND ICH HABE KEINE LUST, MICH ANBIEDERN ZU MÜSSEN! Ding zwischen HipHop und Trap, “861030” geht aber mehr in Richtung Lo-Fi und auch R&B. Ich will in Zukunft generell wieder mehr mit analogen Instrumenten arbeiten. Was hast du in deinem Karriere-GPS als Ziel eingegeben? In erster Linie will ich mit meiner Musik mehr Leute erreichen. Klar wäre es cool, wenn man einen Etat für Videos, coole Fotos und Promo hätte. Aber irgendwie ist dieses Business auch ekelhaft und ich habe keine Lust, mich anbiedern zu müssen. Ich muss ein gutes Gefühl haben, ohne Druck und mit viel Spaß. Der Klassik-Vorhang scheint für dich aber endgültig gefallen zu sein. Voll, meine Posaune steht seit elf Jahren in der Ecke und wenn man in diesem Geschäft nur einige Wochen pausiert, ist man raus, die Konkurrenz ist unheimlich groß. Das war ein wichtiger Teil meines Lebens, aber ich muss das nicht mehr haben. Zum Leidwesen deiner Eltern? Nein, gar nicht, meine Eltern sind zwar auch Klassik-Musiker, aber ihnen war es immer wichtig, dass wir Kinder glücklich sind, egal was wir machen. Mit was verdienst du heute deine Brötchen? Ich bin Betriebsleiter im “Hallo Werner”. Aber mich hat, wie so viele andere, die in der Gastronomie, im Moment natürlich die Kurzarbeit im Schwitzkasten. Wohin führt dein Weg? Ich hoffe, dass er hier in Augsburg endet. Ich habe oft Menschen beneidet, die ihr ganzes Leben am selben Ort gewohnt haben. Ich lebe im Bismarckviertel, das Feeling im Kiez ist super, hier habe ich meine Ruhe gefunden. Ja, ich kann mir vorstellen, für immer hier zu bleiben. (ws)

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geRIllTes

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ALICE PHOEBE LOU

JORIS

N + DEEP

APPARAT

Glow

Willkommen Goodbye

abraxas

Soundtracks

(Motor Music) Auf dem Weg ins Büro flitzt aus dem Autoradio ein Song, der mich so animiert, dass ich verbotenerweise mein Handy zücke, um per Shazam nach der Interpretin zu fahnden. „Dirty mouth“ von Alice Phoebe Lou also! Wie es der Zufall will, liegt Minuten später das komplette Album als Bemusterung in meinem Emailfach. Das südafrikanische Singer/Songwriterin-Fräulein mit Wohnsitz in Berlin-Neukölln macht ziemlich coolen und modernen Pop, der auch von einigen Überraschungsmomenten durchlöchert ist. Aber etwas mehr Schwung hätte „Glow“ auch nicht geschadet. Warum jetzt im Info erwähnt wird, dass Phoebe ihren Abschluss an der Waldorfschule gemacht hat, muss man mir noch erklären. (ws) HHHHII

(Four Music/ Sony Music) Zum ersten Mal seit dem Release seines Gold-Debüts „Hoffnungslos Hoffnungsvoll“ von 2015 und dem drei Jahre später erschienenen Nachfolger „Schrei es raus“ konnte sich der niedersächsische Barde allein auf seine Albumaufnahme konzentrieren. Ohne parallel laufende Konzerte oder Festivalauftritte, stattdessen mit viel, viel Ruhe. War das etwa die notwendige Entschleunigung zur Fokussierung auf das Wesentliche? Offenbar ja, denn „Willkommen Goodbye“ ist zwar etwas anders geworden, aber gleichzeitig auch so seltsam vertraut. Als würde man diesen guten, alten Freund mit der so einzigartigen Stimme nach langer Zeit wieder fest in die Arme schließen. Ganz ohne Abstand. Verrückt! (max) HHHHHI

(attenuation circuit) Gitarrist N aus Dortmund und das Augsburger Bassgitarren-Duo Deep sind Seelenverwandte. Sie kultivieren seit Langem unabhängig voneinander ihre psychedelischen Drone-Klanglandschaften. Vor genau einem Jahr kam es dann zu einer Live-Kollaboration beim „re:flexions sound-art festival” im Kulturhaus abraxas. Der entstandene Mitschnitt ist jetzt auf Platte zu hören (100 nummerierte Exemplare) und könnte historische Bedeutung erlangen: Es dürfte nämlich eines der ganz wenigen Alben sein, die 2020 bei einem Konzert mit Saalpublikum eingespielt wurden. Eine Reise durch den Mahlstrom, aber auch ein Space-Trip, nicht unbedingt in den Weltraum, eher tief hinein in die Köpfe des Publikums. (max) HHHHHI

(Mute/Pias) Ausnahmemusiker Sascha Ring entführt uns auf eine monumentale Reise mit dieser 42 Titel-starken Sammlung von Soundtracks, die er in den letzten Jahren für Film und Theater ersonnen hat. Staunend wandelt man als Zuhörer durch seine cineastischen Traumlandschaften. Der komplexe Soundapparat agiert irgendwo zwischen geheimnisvoller Düsternis, minimalem Ambient-Wabern, kontemplativem Sich-treiben-lassen, melancholischem Seufzen und surrealem Rauschzustand. Kunstvoll werden hier elektronische und klassisch-analoge Fäden zu einem dichten, samtschweren Klangstoff verwoben. Eine unwiderstehliche Einladung, das Kopfkino anzuschmeißen und kurz die schnöde Welt da draußen zu vergessen. (lina) HHHHII

album des mONaTs

lIeblINgs musIk

La Femme Paradigmes (Maison de disque)

D

es Französischen bin ich leider ohnmächtig, meine Fremdsprachen sind neben Hochdeutsch ein bisschen Englisch, Latein und Alt-Griechisch. Génial, danke dafür, aber wahrscheinlich hat mich gerade deshalb die

JAN DELAY FEAT. MARTERIA EULE (VERTIGO BERLIN) „Eule ist der Vorbote zu Jan Delays Album „Earth, Wind & Feiern“, das uns im Mai um die Ohren fliegen wird. Schon mal ne ziemlich scharfe Speerspitze!“ (max)

BENEDIKT BALCONy DREAM (KOKE PLATE) „Neue Indie-Folk Band aus Norwegen mit verträumten orchestralen Klanglandschaften. Kraftvoll und dynamisch, aber dennoch mit starkem Folkeinfluss.“ (dan)

Musik aus dem Land der Liebe schon immer extrem fasziniert. Zum ersten Mal habe ich bei „Ça Plane

Pour Moi“ von Plastic Bertrand bis zum Hals in Franko-Lyrics gebadet und dabei meiner wilden Fantasie den vollen Interpretationsspielraum erlaubt. Bei „Voyage, Voyage“ oder „Joe le Taxi“ konnte ich mir den Sinn der so sexy klingenden Zeilen zwar einigermaßen zusammenreimen, habe die Texte französischen Liedguts bisher aber nie wirklich durch den Translater jagen wollen. Am Ende wäre die Enttäuschung bloß groß gewesen, ihr wisst schon, so wie wenn ein mittelmäßiger Kinofilm ein richtig gutes Buch durch den Dreck zieht. Foutre le bordel, ich schweife ab, also schnell zurück zur Sache: Dieses neue, bunt glitzernde Album des in Biarritz gegründeten und mittlerweile in Paris lebenden Ensembles La Femme schafft einen schrillen Perspektivwechsel zu unserer derzeit eher negativen Wahrnehmung der Welt. „Paradigmes“ ist der dritte Longplayer von La Femme und ein futuristisches Retro-Set aus wunderschönem Elektro-Pop. Die Range reicht von Coldwave bis Yé-Yé, von Kraftwerk bis The Velvet Underground, destilliert in einem ganz eigenen Sound. Merci beaucoup, Mesdames et Messieurs, für eine eindrucksvolle Reise zwischen Psychedelic Rock, Cold Wave, Punk und Surf von Augsburg nach Paris. Alors on danse! (max)

STEREOLAB ELECTRICALLy POSSESSED VOL. 4

MEN I TRUST FOREVER LIVE SESSIONS

(WARP) „Die vierte Ausgabe aus dem britischen ElektroPop-Laboratorium mit unveröffentlichtem und exklusivem Zeugs. Stereolab geht immer.“ (ws)

(INDEPENDENT) „Manchmal beschert mir der YouTube-Algorithmus die schönsten musikalischen Überraschungen, wie letztens diese fabelhaft verträumte Live Session der Montrealer Indie-Darlings.“ (lina)


geRIllTes

OS BARBAPAPAS

MyD

TELEx

DooWooDooWoo

Born A Loser

This is Telex

Variuos Artists

(Fun in the Church) Der dadaistisch anmutende Albumtitel kommt nicht von ungefähr. Die Musik des Quartetts aus Sao Paulo schert sich herzlich wenig um Grenzen, Logik und Form. Ihr psychedelischer Sound lässt sich schwer einordnen, kaum meint man, ihn greifen zu können, glitscht er schon wieder in eine ganz andere Richtung. Mal galanter Bossa Nova, mal orientalische Hypnose, dann wieder lässiger Surf Rock, dazwischen setzen Glasharfen-Klänge intergalaktische Akzente. Die Stimmung oszilliert zwischen mystisch, bedächtig und verspielt. Die Platte klingt so schön verschroben, als könnte sie in irgendeiner entlegenen Ecke des Universums in einem außerirdischen Raumschiff rauf und runter dudeln. (lina) HHHHHI

(Ed Banger/Because) Hey ihr Loser, das geht raus an euch! Der französische DJ, Musiker und Produzent Myd schreibt glorreiche Hymnen für selbstbezeichnende Verlierertypen. Da sag ich einfach mal Danke im Namen der Gemeinde, denn ich fühle mich definitiv angesprochen von diesem exzentrisch elektronischen Disco-Sound. Der hochansteckende Groove punktet mit eigensinnigem Charisma, gibt sich flirty und selbstironisch, lässt das Tanzbein kribbeln. Man kann gar nicht anders, als dabei gute Laune zu bekommen. Und während sich die überambitionierten High-Performer dieser Welt im nächsten Business-Meeting weiter nach oben pitchen, erobern wir Loser gemeinsam mit unserem musikalischen Oberhaupt den Dancefloor! (lina) HHHHII

(Mute/PIAS) Neulich habe ich zufällig das Video „Magic Fly“ der französischen Weltraumformation Space gesehen. Ein Knaller-Track und ein Spitzenclip, gerade wenn man bedenkt, dass dieses Freak-Out bereits 1979 in die Pop-Erdumlaufbahn geschossen wurde. Telex ist ein belgisches Synthpop-Trio, das genau zu dieser Zeit das Licht der Discokugel erblickte und mit „Moscow Disco“ einen echten Robot-Pop-Hit landete. 1980 sorgten die Brüsseler Elektrospitzen beim Eurovison Song Contest mit dem Track „Euro-vision“ für eine bizarre Performance. 2008 segnete die Band nach dem Tod ihres Masters Marc Moulin das Zeitliche. Ihr Werk wird nun mit einer umfassenden Reissue-Serie neu aufgelegt. Kraftwerk meets La Boum! (ws) HHHHHI

(4AD/Rough Trade) Eines der wichtigsten englischen IndieLabels feiert seinen 40. Geburtstag. Wenn man einmal zurückblickt, wer schon alles bei der Londoner Plattenfirma veröffentlicht hat, dann kann es einem schon kurz schwindelig werden. The Pixies beispielsweise. Oder The National, Birthday Party, Lush, The Breeders, The Mountain Goats, Throwing Muses oder Belly, um nur einige zu nennen. Auf der musikalischen Geburtstagstorte gratulieren 18 Acts, wie Big Thief, Efterklang, Aldous Harding oder die U.S. Girls. Die Compilation erscheint erst digital in Form von vier EPs und am 23.07. gesammelt in einem Doppel-Album, das auch physisch auf Vinyl und CD erhältlich sein wird. Happy birthday, 4AD! (ws) HHHHII

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Arno Loeb 01. Gut drauf oder gut drunter? Normal überlasse ich das der Lady. In meinem neuen Augsburg-Krimi “Der Steinerne Mann und das Mädchen” darf Privat-Schnüffler Klaus Kessler mal beide Beischlafmethoden im Nachtzug mit einer sauscharfen Security-Dame erleben. 02. “Nutten an die Macht” oder “Keine Macht für niemand”? “Lieber mit Ficken Geld verdienen, als mit Bomben und mit Minen”, heißt's bei unserem Impotenz-Kracher. Ich habe 1972 Ton Steine Scherben nach Augsburg geholt und sie haben mir mit ihrem Lied “Keine Macht für Niemand” gezeigt, dass Rock auch auf Deutsch cool sein kann. 03. Augsburgs Größter: Bert Brecht oder Helmut Haller? Oder etwa Roy Black? Fiese Frage! Ich würde an der Autobahn folgendes Schild aufstellen: “Augsburg, die geile Heimat von Brecht, Haller und Roy Black!” Würde die dramatische Vielfalt unserer krassen DatschiHelden beweisen. Niemand würde mehr mit seiner Blechkiste an Augsburg vorbeigondeln. Fuck, vergiss die langweilige Renaissance-Stadt! 04. Links oder Rechts der Wertach? Schwer zu entscheiden. Rechts residieren türkische und arabische Frisöre, die mir die Nasenhaare mit dem Feuerzeug rausbrennen und da ist der neue Superkulturraum des Quartiersmanagements. Und Links wohnen tolle Leute wie

KULTUR-TAUSENDSASSA UND STADT-STRAWANZER

die Angelika, die Silke, der Fabio und Fritz und die Lackerschmids, die alle ein großes Herz für ihr buntes Oberhausen haben. 05. SEK oder SAK? Wenn ich annehme, dass SEK vielleicht Sex-Enthaltungs-Kommando bedeutet, kann ich das meinen weiblichen und männlichen Krimi-Helden und ihren Lesern echt nicht zumuten. SAK ist als Sommer am Kiez das verrückteste Festival in Augsburg mit punkigen Girls, die dich mit ihren Strapsen beim Pogo erwürgen. 06. Russischer Kaviar oder Schwedische Gardinen? Als ich mal im Augsburger Knast saß, weil ich eine Ordnungsstrafe von 7.500 Euro nicht zahlte, sondern absaß, war das über Ostern und da gab‘s dann bunte Eier von der Gattin des GefängnisPfarrers. Den Kaviar habe ich mir für meinen Augsburg-Krimi “Das Fuggerei-Phantom” aufgehoben. 07. Hippies oder Punks? Ich habe ja viele Moden mitgemacht. Mit BeatPilzkopffrisur in 1960ern ging es bei mir los. Anfang der 70er mutierte ich zum Gammler, aber als dann der Punk Anfang der 1980er wie ein

Tornado über die Bühnen fegte, wurde ich davon sofort angesteckt. 08. Freie Wähler oder Freibier? Wir hatten mal einen ImpotenzSong, der ging so: “Die Russen kommen mit den Bussen, die Chinesen kommen auf den Besen, die Eskimos kommen auf dem Floß, denn es gibt Freibier!” Wäre ja schön, wenn das mal die Parteihymne der Freien Wähler werden würde. 09. Die Panzerknacker oder The Daltons? Es gab mal ein Punk-Fanzine, das einst im Musik-Club Subway verdealt wurde, da war ein Comic drin, wo ich als Panzerknacker auf dem Klo eingesperrt war und üble Sachen anstellte, um wieder frei zu kommen. Die Daltons schätze ich weniger als dumme Gauner, sondern als eine ehemalige starke Augsburger NewWave Band. 10. Pfersee oder Palermo? In einer Pfarrbücherei in Pfersee klärte mich im zarten Jugendalter eine attraktive Aushilfs-Bibliothekarin mit italienischen Eltern zwischen den Bücherregalen in Liebesdingen auf. Unvergesslich. (ws)

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