5 0 J A H R E O LY M P I A I N M Ü N C H E N
VOM MILLIONENDORF ZUR SPORTMETROPOLE
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(FD) München hat dieses Jahr allen Grund zum Feiern: 2022 jähren sich die Olympischen Sommerspiele 1972 zum 50. Mal. Kein anderes Ereignis hat die Stadt so stark geprägt und nachhaltig verändert – bis heute, meint neubau kompass Redakteur Felix Dehn. Ein sportlicher Leseausflug, angefangen bei Olympia in München über die Auswirkungen auf die Stadtentwicklung bis zur größten Sportveranstaltung seit den Olympischen Spielen 1972, die im Sommer 2022 stattfindet.
Die Entscheidung der Verantwortlichen für Münchens Olympia-Bewerbung hatte einen politischen Hintergrund, schreibt das Kulturreferat auf dem offiziellen Stadtportal muenchen.de. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs waren über 20 Jahre vergangen. Deutschland wollte zeigen, dass es ein modernes, weltoffenes und demokratisches Land ist und sich von den nationalsozialistischen Olympischen Spielen in Berlin 1936 abgrenzen. Die Olympischen Spiele in München sollten Brücken bauen und heitere Spiele werden. Unglücklicherweise wurden sie von einem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft mit zwölf Todesopfern überschattet.
291,28 Meter misst der Olympiaturm – Münchens höchstes Gebäude. (Quelle: Olympiapark München GmbH)
Olympia 1972 in München: Stadtentwicklung im Eiltempo Im Vergleich zu heute war München vor den Olympischen Sommerspielen 1972 noch ein großes Dorf mit über einer Million Einwohnenden (Quelle: LH München, Kreisverwaltungsreferat), zumindest was die Infrastruktur betriff t. 1966 erhielt die Isarmetropole den Zuschlag für Olympia und setzte sich damit gegen Montreal, Madrid und Detroit durch, schreibt das Haus der Bayerischen Geschichte. Die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 1972 an München löste den Turbo für zahlreiche Baumaßnahmen und die Stadtentwicklung aus: Der Bau der S-Bahn-Stammstrecke vom Haupt- bis zum Ostbahnhof startete 1966, berichtet die DB Regio AG. In nur 6 Jahren musste das damals modernste Nahverkehrssystem Deutschlands errichtet werden, fasst die Deutsche Bahn zusammen. Durch den Bau der S-Bahn-Stammstrecke veränderte sich beispielsweise das Stadtbild Münchens in der Innenstadt zwischen dem Marienplatz und dem Stachus (Kaufingerstraße und Neuhauser Straße), die als Fußgängerzone früher als in anderen Städten autofrei gemacht wurden, schreibt die Landeshauptstadt München. Fazit: Im Eiltempo mussten zwischen 1966 und 1972 alle Infrastrukturmaßnahmen für Olympia realisiert werden – der Plan ging auf.