GZM Journal 01/2012

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Postvertriebsstück: K 14368 ISSN 1430-4554

1/2012 · 17. Jahrgang Fachorgan der Internationalen Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e. V. Kompetenz-Netzwerk für Orale Medizin

Interview: Schädelakupunktur nach Yamamoto

Bedeutung der Naturheilverfahren für die Zahnheilkunde

Das Kreuz mit dem Kreuz

Ganzheitlicher Zahnersatz – eine Gratwanderung zwischen Materialauswahl und Eigendisziplin GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

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Herausgeber: Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e.V. Kloppenheimer Straße 10 68239 Mannheim Tel.: 06  21/48  24  300, Fax: 06  21/47 39  49 Internet: www.gzm.org E-Mail: gzm@gzm.org Verlag: Netz-Werk-Medizin.de GmbH Schulstraße 26, 44623 Herne Tel.: 0 23 23 / 147 531 601 (Sekretariat Redaktion) Tel.: 0 23 23 / 147 531 604 (Kongressorganisation & Sekretariat Frau Agathe Koch) Fax: 0 23 23 / 147 531 633 E-Mail: info@netz-werk-medizin.de ISSN 1430-4554 Anzeigen/Mediadaten: Netz-Werk-Medizin.de GmbH Schulstraße 26, 44623 Herne Tel.: 0 23 23 / 147 531 601 (Verkauf) Tel.: 0 23 23 / 147 531 604 (Abrechnung) Fax: 0 23 23 / 147 531 633 E-Mail: info@netz-werk-medizin.de Auflage: 5.000 Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Format/Umfang: DIN A4 / 60 Seiten Preise: GZM-Mitglieder: im Mitgliedsbeitrag enthalten nicht-Mitglieder: m 62,50/Jahr Studenten: m 40,00/Jahr Einzelverkaufspreis: m 16,50/Exemplar Redaktion: Chefredakteurin: Dr. Beate I. Kreisel Redakteure: Agathe Koch Dr. Wolfgang Koch Dr. Peter Reichert Dr. Erich Wühr Anschrift der Redaktion: Dr. Beate I. Kreisel Heideweg 5, CH-6440 Brunnen E-Mail: gzm.redaktion@bluewin.ch Manuskripte, Rechte: Manuskripte sind an die GZM-Chefredaktion zu senden. Die Autoren sind für den Inhalt der Artikel verantwortlich und bestätigen mit der Einsendung, dass sie das volle Urheberrecht am Beitrag (incl. Bildmaterial) besitzen und der Beitrag keine Rechte Dritter verletzt. Autoren dürfen die Manuskripte ihrer Artikel weder vorher noch gleichzeitig anderweitig zur Veröffentlichung in Zeitschriften, Büchern, Internet usw. anbieten. Die GZM-Redaktion behält sich eine Kürzung und Bearbeitung der eingesandten Manuskripte und Leserbriefe vor. Für unverlangt eingeschickte Beiträge und Abbildungen ist jede Haftung ausgeschlossen. Mit der Einsendung der Manuskriptunterlagen überträgt der Autor der GZM das Recht, den Beitrag zu drucken und zu verbreiten. Die GZM kann Bearbeitungen und Übersetzungen vornehmen sowie Unterlizenzen erteilen. Die Veröffentlichung an anderen Stellen bedarf der vorherigen Genehmigung der GZM. Beachten Sie bitte auch unsere GZM-Autorenrichtlinien. Gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Eine Haftung aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Fall ausgeschlossen. Die Beiträge der Rubrik „ORAL-MED aktuell“ wurden uns von der Netz-Werk-Medizin GmbH zur Verfügung gestellt. Für Inhalt und Gestaltung dieser Beiträge ist ausschließlich die Netz-Werk-Medizin GmbH verantwortlich. Bildnachweis: Auf dem Titel sehen Sie von links nach rechts und oben nach unten: Hildegard von Bingen, Hippokrates, Paracelsus in zeitgenössischen Abbildungen und Li Shizhen als Figurine, fotogfafiert von Mk2010. Gestaltung und Produktion: Biber Studio Wolfsgartenweg 31, 69509 Mörlenbach Druck: Knödler Druck Oberdorfstraße 166 a, 72270 Baiersbronn

Seit letztem November hat die GZM einen neuen Vorstand, der mit viel Energie und neuen Ideen unsere Gesellschaft weiterentwickeln will. So sollen in diesem Jahr mehrere wissenschaftliche Arbeitsgruppen gegründet, das bisherige Fortbildungsangebot und die Zertifizierung überarbeitet und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Gesellschaften ausgelotet werden. Die Stärkung des interkollegialen Austausches und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft stehen in diesem Jahr im Fokus der GZM. Aus diesem Grund wurde die interne Mitgliedertagung neu ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit an und mit der Basis zu stärken und zu unterstützten. Sie findet am 21. und 22. April in Augsburg statt. Am Samstag werden die Vorstandsmitglieder über ihre Praxisschwerpunkte referieren und anschließend findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Der Sonntagvormittag ist für Ihre Anliegen und Wünsche reserviert. Dabei werden Sie die Möglichkeit haben, Ihre Ideen einzubringen und den neuen Vorstand näher kennenzulernen. Nutzen Sie diese Gelegenheit und kommen Sie nach Augsburg. Das Programm finden Sie ab Seite 24. Einer der Pioniere der Naturheilkunde, Dr. Jochen Gleditsch hat die ganzheitliche ZahnMedizin durch die Entdeckung der Mundakupunktur bereichert und uns damit eine einfache und wirkungsvolle Therapiemethode an die Hand gegeben.

GZM - Praxis und Wissenschaft  · 16. Jg. 1/2011

Mit über 80 Jahren ist Gleditsch noch immer in der ganzen Welt unterwegs und gibt sein Wissen mit Begeisterung weiter. In seinem Artikel spannt er den Bogen von frühen Medizintraditionen bis zur Quantenphysik und ihre Bedeutung für die moderne systemische Medizin. Dabei betont er, wie wichtig es ist, die seelisch-geistigen Aspekte und die Individualität unseres Gegenübers einzubeziehen (Seite 6). Auch Dr. Yamamoto, der Begründer der gleichnamigen Schädelakupunktur ist weit über das Pensionsalter hinaus als Arzt und Botschafter der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) aktiv. Im Gespräch mit Dr. Ogal beschreibt er, dass sie mehr als Therapie ist. TCM ist eine Lebenshaltung, die offensichtlich den Ärzten ebenfalls Energie spendet und ihnen Freude und Zufriedenheit bis ins hohe Alter schenkt (Seite 10). Wir wünschen Ihnen, dass auch Sie Ihren Beruf als solch eine Bereicherung erleben.

Foto: Thomas Hegemann

Impressum

Editorial

Impressum / Editorial

Dr. Beate I. Kreisel Chefredakteurin

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Curriculum Neue Wege in der Systemischen Kieferorthopädie

5 Block Ausbildungsreihe Neues praxisorientiertes Konzept zur Integration der systemischen Kieferorthopädie für Kinder und Erwachsene

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Inhalt:

Referenten:

Auskunft:

Bionator Biognathor Crozat Osteopathie Padovan-Therapie Therapie der kraniomandibulären Dysfunktion

Dr. Hubertus von Treuenfels Dr. Ilsemarie-Schiffler-Bayerthal Safi Wahab Dirk Geuer (Praxis Bionator) Mario Kleinert (Praxis Crozat) u. a.

GZM Geschäftsstelle Kloppenheimer Str. 10 68239 Mannheim Tel.: 0621 4824300 Fax: 0621 473949 E-Mail: info@gzm-org.de

GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

Foto: Wikipedia, Autor: Christiaan Briggs

igung d n ü k n a r Vo


Inhalt

Titel

6 Bedeutung der Naturheilverfahren für die Zahnheilkunde Dr. Jochen Gleditsch 10 Interview: Schädelakupunktur nach Yamamoto Dr. Hans P. Ogal 14 Das Kreuz mit dem Kreuz Dr. Brigitte Losert-Bruggner

und Rainer Schöttl D.D.S.

Umwelt-ZahnTechnik

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Ganzheitlicher Zahnersatz – eine Gratwanderung zwischen Materialauswahl und Eigendisziplin

GZM-Netzwerk

19 Wie Achtsamkeit gegen Schmerz wirkt

GZM Interne Mitgliedertagung 21. - 22. April 2012

24 Einladung 21 Sporttherapie hilft bei Migräne und Kopfschmerzen 22 Der Geist gestaltet die materielle Form Knut Henning

Reisetipp

31 Fünf-Sterne-Expedition ins Eis Dr. Beate Kreisel

25 Programmübersicht 27

Einladung zur satzungsgemäßen außerordentlichen Mitgliederversammlung

Fortbildung, Kongresse

55 Veranstaltungskalender Claudia Reimer

ZTM Norbert Wichnalek

n 3 Impressum   n 3 Editorial   n 4 Curriculum Systemische Kieferorthopädie  n 20, 57 Buchvorstellungen n 37 ORAL-MED aktuell   n 58 Ausblick, Inserentenliste n 59 Kolumne GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

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Bildquelle: Wikipedia: Das Pen ts‘ao, Holzschnitt aus einem Buch von1249 über chinesische Kräutermedizin

Naturheilverfahren

Bedeutung der Naturheilverfahren für die Zahnheilkunde Von Dr. Jochen Gleditsch Die Verfechter der Naturheilmethoden beziehen sich heute auf einen weit größeren Bogen als je zuvor: Er reicht zum einen weit zurück in frühe westliche wie östliche Medizintraditionen; zum andern erstreckt er sich hin bis zu den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik, der Chaosforschung und der Systemwissenschaft. Dieses neue Wissen erklärt am ehesten die Wirkungen mancher bewährter Naturheilverfahren. Daher bilden heute sowohl Tradition als auch Zukunftsvision das Fundament der Naturheilmethoden und die Therapeuten sind aufgerufen, sich gleichermaßen am tradierten Wissen wie auch an der modernen Physik zu orientieren.

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Pioniere, die unser Denken veränderten In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, der Nachkriegszeit, wurde im unserem Land die Naturheilkunde durch herausragende Persönlichkeiten geprägt. Wir begegnen hier den Namen von Pionieren, die weit über ihre Zeit

hinaus die Medizin bestimmen werden. Zu diesen gehören Ferdinand und Walter Huneke, Reinhold Voll, Fritz Kramer, Franz Hopfer, Ernesto Adler, Paul Nogier, Willbald Gawlik, Arno und Jutta Rost um nur einige herauszuheben. Auch die Wiener Schule mit Pischinger, Altmann, Bergsmann und Gisela Draczynski ist in diesem Zusammenhang zu würdigen.

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Naturheilverfahren

beleben. Auch unsere beiden kürzlich verstorbenen Freunde und Mitstreiter Alexander Rossaint und der österreichische Kollege Christian Kobau gehören zu diesen Wegbereitern. Uns stellt sich die Frage, welche Erkenntnisse lagen der antiken westlichen wie auch der östlichen frühen Heilkunde zugrunde? Auf welche dieser Erfahrungen ist es sinnvoll zurückzugreifen als Antwort auf die speziellen Nöte der heutigen Zeit? Mäßigung und Gleichgewicht Betrachten wir die antike Heilkunst, so galt dort als wichtigste Regel – und dies bis in das späte Mittelalter! - der Begriff „Maat“, die Mitte, das Maß-Halten. Ob Hippokrates, Galen, Hildegard von Bingen oder Paracelsus: sie alle lehrten die Ordnung, die Mäßigung, das SichZufriedengeben. Auch die traditionelle chinesische ebenso wie die tibetische und indische Medizin streben in ihren Therapien das Gleichgewicht der Kräfte an, die Harmonie. Der berühmte Pfarrer Kneipp sagte aus, dass erst, seit er Ordnung in das Leben seiner Patienten brachte, er nachhaltige Therapie-Erfolge erzielt habe. Doch kennzeichnen weit überzogene Ansprüche und Erwartungen, das Immer-mehr-Haben-Wollen, den jetzt geltenden Zeitgeist: Patienten wie Therapeuten sind gleichermaßen betroffen.

Ich möchte einen Schweizer SSO-Zahnärztekongress in Interlaken in den 90er Jahren in Erinnerung bringen. Damals hielt der Schweizer Medizin-Philosoph Prof. Frank Nager aus Luzern die Festrede. Er sprach lange über den großen Mangel an „Yin“ in unserer heutigen Gesellschaft und ebenso in der modernen High-TechMedizin; über das Anspruchsdenken und den Machbarkeitswahn. Nager erklärte mir danach, dass er sonst nichts von der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) wisse; doch der Begriff „Yin-Defizit“ umschreibe die heutige Situation besser als jegliches andere Schlagwort – wie etwa der Ruf nach Entschleunigung, Nachhaltigkeit etc. Zur Erläuterung der Yin-Qualität mag ein einfaches Bild stehen: das Märchen von Hase und Igel. Der Hase hetzt sich ab, während der Igel „sein Yin“, sein Igelweib, mitwirken lässt. So kann er melden: „Ick bin allhier“ - als Zeichen seiner bleibenden Präsenz. Im „Hier und Jetzt“ bleiben, ohne sich unentwegt dem weiten Spannungsbogen - der Last des Vergangenen wie auch der Sorge um Zukünftiges - zu unterwerfen, erweist sich als die Kunst des Lebens. Heilende Ordnung Die früheren Medizin-Systeme gründeten auf Ordnungselementen: seien es Feuer, Erde, Wasser und Luft der westlichen Antike, seien es die fünf Elemente

Bildquelle: Wikipedia: Illustration von Andreas Cleyer (1634 –1698) im Buch „Specimen Medicinae Sinicae“, Zubrodt, Frankfurt 1682

Für die Zahnheilkunde wurden folgende Methoden und Namen wegweisend: die Elektroakupunktur (Voll und Kramer), die Neuraltherapie und Störfeldfrage (Huneke, Adler, Hopfer), die Homöopathie (Rost, Gawlik), sowie die Akupunktur (Nogier, Bischko, Wancura). 1972 war ich Zeuge von mehreren an der Wiener HNO-Poliklinik unter Prof. Maier nur mit Akupunktur-Nadelanalgesie durchgeführten Tonsillektomien. Die Anästhesie erfolgte lediglich mit zwei an jeder Hand inserierten und händig-stimulierten Nadeln; die Patienten verspürten keinerlei Schmerzen und erwiesen sich zudem optimal kreislaufstabil. 1986, vor 25 Jahren, hielten Fritz Kramer und ich gemeinsam Seminare in USA zum Thema EAV und Mundakupunktur. Damals wurde die noch heute bestehende „American Academy of Biological Dentistry“‚ von dem Zahnarzt Eduard Arana gegründet. Als Verfechter der EAV wurde Arana in mehrere Prozesse mit Androhung des Approbationsentzugs verwickelt, was seinen viel zu frühen Tod mitverursacht haben dürfte. Bis in die 90er Jahre gab es sogar Institutionen, die heute kaum vorstellbar erscheinen: so in Wien eine zahnärztliche Ambulanz der Pflichtkrankenkassen zur Abklärung und Therapie der Störfeldprobleme (Prof. Hopfer). Wenn gleich jede Generation neue, wichtige Impulse in die Medizin einbringt, so sollten uns doch der Geist und die Weitsicht der frühen Vorkämpfer weiterhin

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Bildquelle © photocrew - Fotolia.com

Naturheilverfahren

der TCM. Die antike Medizin übertrug die Vierer-Ordnung auf mögliche Krankheitsursachen, die vier Säfte, sowie auf die Typologie von vier Temperamenten. Säfte (humores) und Gemütsnaturelle sind im Zusammenhang zu sehen: So hat z. B. die „gallige“ Wesensart des Cholerikers in der Wirkkraft „Grüne Galle“ ihr somatisches Äquivalent. In der TCM akzeptieren wir das Qi, z. B. Lungen- oder Nieren-Qi, als eine spezifische Vitalkraft, die die Funktionsfähigkeit der betreffenden Organe und damit die Lebendigkeit des Ganzen gewährleistet. Im gleichen Sinne können auch die Säfte der Antike als vier unterschiedliche innere Wirkkräfte interpretiert werden. Als Grundlage der im Menschen wirksamen somatischen wie psychischen Funktionen beziehen sich westliche wie östliche Medizin-Traditionen auf die Polarität als den Antagonismus von innewohnenden Kräften. Die bis vor ca. 300 Jahren gültige Heilkunst der Antike lehrte den nötigen Ausgleich, die Balance von jeweils zwei sich ergänzenden

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polaren Komponenten: von Ruhe und Bewegung, von Schlaf und Wachsein, von Aufnahme und Ausscheidung; und ebenso von „affectus animi“, als dem harmonischen Gleichgewicht der seelischen Kräfte. Seelentypen – individuelle Therapie nach Emotionen Das Einbeziehen von seelischen Ausdrucksformen kennzeichnet sowohl die antike westliche Medizin als auch die TCM. Es bestehen sogar weitgehende parallele Charakterisierungen bzw. Typologien: Der Choleriker findet seine Entsprechung im Leber-Galle-Typ der TCM; der Melancholiker im Milz-Magen-Typ; der Phlegmatiker, als der Bodenständige, am ehesten im Nieren-Blasen-Typ; der Sanguiniker schließlich im luftigen Lungen-Typ. Das Yin gilt es speziell auf der psychischen Ebene zu definieren. So sollte das cholerisch-affektive Temperament – das

ist die Emotion – folgendermaßen polar differenziert werden: Auf der einen Seite ist es die „Hard-Emotion“, die somatisch in der groben Muskelaktion ihr Pendant hat – als nötige Kräfte zur Behauptung und Durchsetzung (Yang), auf der anderen Seite ist es die „Soft-Emotion“, das weiche, geschmeidig-flexible Einfühlen und Anpassen, die Lockerheit (Yin). Auf der Körper-Ebene entspricht dem die Feinmotorik. Beide Valenzen situativ in lebendigen Wechsel einzubringen, erhält uns im seelischen Gleichgewicht, in innerer Harmonie. Der antike „Schwarz-Galliker“, der Melancholiker, findet, wie gesagt seine Parallele im Milz-Magen-Typ: In der TCM ist dies nämlich der Grübler und Zweifler mit Neigung zum Pessimismus. Er ist zumeist intellektuell (laut Jung der „Rationale“), bezogen auf Leistung und Erfolg, daher auch anspruchsvoll gegenüber sich selbst und Anderen (Yang!). Als Patient hinterfragt er alles und möchte genau informiert sein. Laut TCM ist in diesem Milz-Element das Aufnehmen

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Naturheilverfahren

(Einverleiben), Assimilieren und Verarbeiten reguliert. Doch während das Tier instinktgesteuert ist, muss der Mensch diese Aufgaben bewusst und geordnet auf sich nehmen. Hier kommt die Yin-Komponente ins Spiel: Alles Aufgenommene - an Nahrung, an Information, selbst an sozialer Verpflichtung - muss geduldig und gründlich verarbeitet, verdaut, integriert werden. Auf diese Weise werden bleibende Substanz, sinnvolle Werte und Gedächtnisinhalte gewonnen. Gier und Neugier (Yang) gilt es zu zügeln; Genüge finden, Sich-Zufrieden-Geben, Einsicht und Disziplin sind Facetten des Yin. Solches lässt sich übrigens beim Speisen üben: Durch „Schmauen“ (Schmecken und Kauen), so wie es Schilling propagiert und schon Fletcher vor 80 Jahren lehrte. Mittels „Fletchern“ - jeden Bissen 30 mal durchkauen - wurden damals viele Krankheiten geheilt. Die bekannte Mayr-Kur (Milch-Semmel-Fasten) beruht auf gleicher Erfahrung. Der Mund aus Sicht der TCM Der Mundraum - von Lippen bis Rachen - gilt in der TCM als Öffner für den Funktionskreis Milz/Pankreas - im Sinne von Bewusstheit. Der Mund ist der einzige bewusste Bereich des Verdauungstraktes. So gründlich wie im Mund verarbeitet wird, läuft auch das weitere, unbewusste Verdauungsprogramm ab. Es gilt hier nämlich die Hierarchie: Bewusstheit beeinflusst das Unbewusste. Im leibhaft-erfahrbaren Mundraum Stimmigkeit, Harmonie und Wohlbefinden zu spüren, bedeutet Lebensqualität. Hier obliegt den Zahnärzt/innen eine wichtige Aufgabe! Doch ist der Zahnarzt oft mit Milz-Schwäche-Patienten konfrontiert, die zwar aufgeschlossen und kooperativ sind, aber beim Inkorporieren von Zahnersatz große Not haben. Die Konfrontation mit Neuem, Fremdem überfordert ihre Integrationskräfte. Aus systemischer Sicht gewinnt der Zahnarzt für solche Patienten weit mehr Verständnis und Zugänge. Die inneren Wirkkräfte des Organismus systemisch zu differenzieren, die Polarität im Wechselspiel der Funktionen zu erkennen, Phänomenologie und Analogie einzubeziehen, um ein ganzheitliches Bild des Menschen vor sich zu haben, kennzeichnet die früheren Medizinkulturen - in Ost und West. Das Zahn-Kiefersystem bietet viele Voraussetzungen für eine solche Sicht: Die Polarität spiegelt sich in dem Antagonismus von Ober- und Unterkiefer. Systemische Zuordnungen lassen sich aus der Vierheit der Quadranten ableiten, ebenso wie auch aus den Zahn-Kiefer-Wechselbeziehungen zu den Meridianen und Funktionssystemen der TCM. Mikrosystem Mundraum Aufgrund der Analogien unter den vier Quadranten ist eine kontralaterale Therapie bei Schmerzen und Schwellungen möglich und bewährt. Diese Therapie lässt sich auch über Verschaltungen der Interneurone erklären. Voraussetzung für den Erfolg ist das exakte Orten von auffällig sensiblen Schleimhautstellen symmetrisch zum Schmerz- bzw. SchwellungsgeGZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

biet. Überstreichen mit feiner, tangential geführter Nadel löst an den wirksamen Punkten eine Reaktion beim Patienten aus - mimisch und/oder verbal! Oberflächliche Injektionen von wenigen Tropfen eines schwachprozentigen Lokalanästhetikums (z. B. 0,5 % ohne Vasokonstriktor) bringen meist rasche Erleichterung der Beschwerden. Systeme einer sich harmonisch ergänzenden und die Gesamtheit spiegelnden Vierheit bergen immanent oft ein Fünftes: die Erfüllung. Diese Erkenntnis gilt für nahezu alle bekannten Vierersysteme: Dem antiken Vierermodell wurde die Quinta Essentia hinzugefügt. In der TCM ist mit dem Herz eine Besonderheit eingeschlossen: Es unterliegt dem Shen, dem Geistigen; die anderen vier Systeme sind in der psychischen Analogie unerfüllt (nämlich Angst, Wut, Grübeln, Trauer) - während für das Herz Freudigkeit gilt. Paracelsus bezeichnete vier Entien (Wesensbereiche) als „paganisch“, als unerfüllt; doch das Fünfte, das Ens Dei, käme aus einer anderen Dimension! Die vier psychischen Grundfunktionen ergänzte Jung mit der Conjunctio. So mag auch in einer sich in funktioneller Harmonie erfüllenden Kiefer-Vierheit eine Valenz immanent sein, die über dem Ganzen steht bzw. das Ganze spiegelt und zusammenbindet. p

Dr. Jochen Gleditsch Hetzendorferstraße 92a/2/1 A-1120 Wien

Jahrgang 1928 1950 Approbation als Zahnarzt Assistent an der Universitäts-Zahn-Kiefer-Klinik der Freien Universität Berlin (West) 1954 Approbation als Arzt 1955 Promotion zum Dr. med. bis 1961 zahnärztliche Tätigkeit als Distriktszahnarzt in Schweden, sowie in eigener Praxis seit 1961 30jährige Tätigkeit als Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Klinik und eigener Praxis seit 1965 Spezialisierung auf Schmerztherapie und unkonventionelle Behandlungsmethoden, insbesondere Neuraltherapie, Akupunktur Entwicklung einer Akupunktur-Sonderform: Mundakupunktur seit 1982 Konsiliararzt mit Lehrauftrag an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München Ehrenpräsident und Dozent der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur

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Schädelakupunktur

Interview mit dem Grand Seigneur der Akupunktur – Dr. med. Toshikatsu Yamamoto

Schädelakupunktur nach Yamamoto Von Dr. Hans P. Ogal

Foto: Dr. Josef Roos, Aeskulap-Klinik

Dr. med. Toshikatsu Yamamoto ist eine lebende Legende in der Akupunkturszene. Weltweite Bedeutung erlangte der 83-Jährige durch die Entwicklung der „Neuen Schädelakupunktur nach Yamamoto“. 15000 Ärzte hat er bisher ausgebildet – jährlich wird seine Methode weltweit 6 Millionen Mal angewendet.

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Schädelakupunktur

Noch heute behandelt Dr. Yamamoto täglich 60 Patienten. Dr. Hans P. Ogal sprach mit ihm bei seinem Besuch in der Aeskulap-Klinik in Brunnen am Vierwaldstättersee. Die Klinik für ganzheitliche Medizin gilt in der Schweiz als Zentrum für diese Akupunkturmethode.

Sie haben die Yamamoto Schädelakupunktur entwickelt und sind eine lebende Legende. Wie schaffen Sie es, die Menschen weltweit mit Ihrer Art in den Bann zu ziehen? Meine Arbeit mache ich einfach mit Begeisterung. Was ich betreibe, lebe ich. Ich suchte ganz einfach Wege, den Patienten zu helfen. Ich lebe vor, was ich mache. Die Menschen bemerken, dass ich Arzt geworden bin, weil ich ihnen helfen möchte. Ich freue mich bei jedem Patienten, wenn es ihm besser geht. Sie werden dieses Jahr bereits 83 Jahre alt und sind immer noch so aktiv wie ein 40-Jähriger. Wie schaffen Sie das? Ich arbeite mit Begeisterung und genieße das Leben. Tatkräftige Unterstützung bekomme ich von meiner Frau, denn alleine geht es nicht. Meist betreue ich 60 Patienten täglich. Mindestens fünf Tage in der Woche – eigentlich 52 Wochen pro Jahr. Auch in meinen Seminaren behandele ich Patienten. Ich arbeite ganz einfach gern. Arbeit ist für mich Hobby und Lebenserfüllung zugleich. Unsere längsten echten Ferien waren nicht länger als drei bis vier Tage. Letzten Herbst erholten wir uns vier Tage bei Euch in Brunnen und genossen Eure Gastfreundschaft. Diese Auszeiten ermöglichen uns unsere Töchter, die in der Zeit unserer Abwesenheit die Patienten in der Klink weiter behandeln und unsere Klinik, das Reha-Zentrum und die Seniorenheime weiter führen. Sie sind ein begeisterter Arzt. Was macht die Faszination Ihrer Tätigkeit für Sie aus? Es gibt nichts Schöneres als Menschen zu helfen und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Mein Forschergeist ist ungebrochen. Das, was andere machen und gefunden haben, interessiert mich weniger. Ich möchte neue Zugänge zu Erkrankungen kreieren. Sie sind Jahrgang 1929. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit des zweiten Weltkriegs und Hiroshima? Ich war noch so klein. In dieser Zeit gab es wenig Informationen – kein Radio, keine Zeitung. Eigentlich sollte ich Kamikaze-Pilot werden, wollte aber nicht, da ich und meine Mutter Angst hatten. Für meinen Vater wäre dies jedoch eine Ehre gewesen. Zum Glück bin ich aber nicht gegangen. Wie kam es zu der Entscheidung, Arzt zu werden? Da aus dem Kamikaze-Piloten nichts wurde, sollte ich von meinem Vater aus Landwirt oder Förster werden. Da damals Landwirte und Förster erst um 21.00 Uhr aßen, hätte ich immer Hunger gehabt. Lehrer und Ärzte bekamen schon um 18.00 Uhr etwas zu Essen. Heute ist es aber so, dass Landwirte schon um GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

Die Neue Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA-Yamamoto New Scalp Acupuncture) wurde von Dr. med. Toshikatsu Yamamoto (Ph. D.) begründet. Er fand bei der Behandlung von Schmerz- und Lähmungspatienten schmerzhafte Punkte am Schädel, die somatoforme Zuordnungen des gesamten Körpers zeigen. Als diagnostische Hilfe modifizierte er die japanische Bauchdeckendiagnostik und fand kongruent zur Bauchdeckendiagnostik und den indizierten Punkten am Schädel eine weitere somatoforme Anordnung im Bereich des lateralen Halsdreiecks. Die YNSA ist geeignet zur schnellen und effizienten Behandlung von Schmerzsyndromen, funktionellen Störungen innerer Organe und Lähmungen unterschiedlicher Genese. Gerade bei Schmerzsymptomatiken und Lähmungen hat sie sich sehr bewährt. Der Behandlungserfolg bei der Schmerztherapie ist unmittelbar nach der korrekt applizierten Nadel zu erwarten.

18.00 Uhr essen, während ich noch lange Zeit am Patienten arbeite. Normale Essenzeit heute: 21:00 Uhr Wie erlebten Sie die Nachkriegszeit 1945 bis 1955 in Japan als junger Student? Welche Möglichkeiten bot man Ihnen damals? Nach dem Studium bin ich 1956 nach New Jersey gegangen um meine medizinische Ausbildung zu ergänzen und die Welt kennen zu lernen. Ich lernte die ganze Welt kennen, und meine Frau, die mich mein ganzes Leben lang unterstützt hat. Sie ist in Deutschland geboren, hat nach dem Krieg in England gelebt und die englische Nationalität erworben. Somit haben wir bereits damals viel von der Welt gesehen. War es damals einfacher, Arzt zu werden und den Beruf auszuüben als heute? Eigentlich viel schwerer. Die Ausbildungsplätze waren viel begrenzter und dann folgte eine deutlich höhere Arbeitsbelastung als heutzutage. Wie kam es dazu, dass Sie sich anfänglich auf Anästhesie, Chirurgie und Geburtshilfe spezialisierten? Zuerst wollte ich Anästhesieprofessor werden, da es so wenige Anästhesisten gab. Während meiner Studienzeit in Japan lernte

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Schädelakupunktur

Für welche Patienten ist die YNSA besonders sinnvoll? Für Schmerzpatienten unterschiedlichster Ursache und bei Lähmungen. Prinzipiell gilt: Erstmal versuchen und dem eigenen Können keine Grenzen setzen. Weshalb ist Ihre Methode besonders für Schmerzpatienten sinnvoll? Weil sie schnell und meist sofort wirkt. Häufig hilft sie auch, wenn Patienten schon viele Behandlungsmethoden vergeblich versucht haben.

Abb. 1: Demonstration der Lateralität durch Palpation des Punktes Di 4 beim Seminar an der Hochschule Hannover

ich einen Professor kennen, der aus den USA kam. Dieser hatte neue medizinische Zusammenhänge gelehrt, die mich sehr interessierten. So beschloss ich, unbedingt meine Ausbildung in den USA zu erweitern. Ich habe also meine Anästhesieausbildung in den USA gemacht und wollte dann in Köln Gynäkologie lernen. Da mich der gynäkologische Chef auch als Anästhesist brauchte, musste ich nicht erstmal ein halbes Jahr ohne Bezahlung arbeiten, sondern konnte direkt auch als Japaner eine gynäkologische Ausbildung machen. Interessant war, dass es in den USA in der Medizin keine hierarchischen Unterschiede gab. Alle waren gleich. In Deutschland gab es diese noch sehr ausgeprägt. Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, eine Praxis in Japan aufzumachen. Ich habe auch das Kassensystem in Japan nicht kennen gelernt. Trotzdem bin ich mit meiner neuen Familie in meine Heimat zurückgekehrt und habe eine Praxis eröffnet, da es in Nichinan/Südjapan kaum Ärzte gab. Aus der Praxis wurde schnell eine Klinik und später kamen noch ein großes Rehabilitationscenter in Miyazaki und zwei Altersheime dazu. Ich kann so auch meine älteren Patienten direkt weiter betreuen.

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Und weshalb entschieden Sie sich, sich auf Akupunktur zu spezialisieren? Als westlich ausgebildeter Arzt habe ich durch meine Ausbildung und auch vorher keine Akupunkturkenntnisse gehabt. Ich habe als Anästhesist und Schmerztherapeut bei einer Patientin eine Nervenblockade nur mit destilliertem Wasser durchgeführt, da ich vergessen hatte, das Lokalanästhetikum mit aufzuziehen. Die Injektion war sehr schmerzhaft. Aber am nächsten Tag berichtete die Patientin über einen Rückgang Ihrer Schmerzen und „komische“ Ausstrahlungen über den Körper. Da ich mir dies anatomisch nicht erklären konnte, habe ich mir ein Buch über die Meridiane ausgeliehen und bekam erstmals Kontakt zur Akupunktur und der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Nachdem ich viele Schlaganfallpatienten mit Lähmungen behandelt hatte, interessierte ich mich für die chinesische Schädelakupunktur, jedoch waren hier meine Erfolge nicht so gut. Durch Zufall kam ich auf effektivere Punkte am Kopf und experimentierte mit diesen. Hier begann die Geschichte der YNSA „Yamamoto Neuen Schädelakupunktur“.

Wie ermitteln Sie bei der YNSA die einzelnen Punkte am Schädel? Über die diagnostischen Areale am Bauch und am Hals. Diese weisen auf die zu behandelnden Punkte am Kopf hin. Am Kopf können die Punkte auch palpiert werden, da sie bei länger bestehenden Störungen trophische Veränderungen aufweisen. Wie lange braucht man, um Ihre Methode zu beherrschen? In den Grundzügen kann man die YNSA sehr schnell erlernen, bei schwierigen Krankheitsbildern braucht man, wie bei jeder Methode, Übung, Routine und Forschergeist. Weshalb muss eine Zusatzausbildung gemacht werden, um Ihre Methode auszuüben? Meine Methode unterscheidet sich voll und ganz von der TCM. Sie unterrichten noch heute. Was macht die Faszination dieser Tätigkeit aus? Meine Zufriedenheit ist es, Menschen zu helfen. Wenn ich Kollegen meine Methode beibringe, erweitert sich die Anzahl der Patienten, denen wir damit helfen können. Ich werde solange weitermachen, bis ich nicht mehr kann. Ich lebe für meinen Beruf und hatte großes Glück, dass meine Frau Krankenschwester ist und somit Verständnis für mein Engagement für die Patienten hat und dies unterstützt. Unsere Kurse führen uns in die ganze Welt, wie jetzt hier an den Vierwaldstättersee, zu der Aeskulap-Klinik. Es freut mich zu sehen, dass hier durch Sie, Herr Dr. Ogal, in Ihrer

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Schädelakupunktur

Schmerzabteilung die YNSA eingesetzt wird. Wir kennen uns nun seit über 20 Jahren und es ist schön zu sehen, wie Sie und Ihre Frau Mercedes das Wissen in Kursen weitergeben und die YNSA in einem Buch sehr anschaulich und praxisnah zusammengefasst haben. Bei unseren letzten Spezialistenkursen, die wir gemeinsam in der Hochschule Hannover und bei der Medizinischen Woche in BadenBaden abhielten, wurden auch Patienten mit sonst nicht mehr behandelbaren Erkrankungen behandelt (z. B. Lähmungen nach Apoplex und Traumata, Lähmungen bei Kindern nach Geburtstrauma, Schwindel seit Jahren, schwerste chronifizierte Schmerzsymptomatiken, neurologische Störungen). Die Ergebnisse sind so überraschend gut, sodass viele Patienten Tränen in den Augen haben. Wieso hilft hier die YNSA? Sicher über die Behandlung des zentralen Nervensystems und den direkten Zugang zu diesem über die YNSA Punkte. Auch bei langjährigen Beschwerden können häufig noch gute Ergebnisse erzielt werden. Gerne würde ich empfehlen: „Erstmal versuchen, bevor man sagt, man könne nichts mehr machen“. Wir haben keine Richtlinien zur Dauer der Behandlung. Sie ist ganz individuell von der Reaktion des Patienten abhängig.

Abb. 2: Patientenbehandlung mit YNSA beim Bad Nauheimer Akupunktur-Kongress der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA)

Ist YNSA teuer? Nein, keineswegs. Der Arzt braucht hierfür eine gute Ausbildung, aber die Anwendung am Patienten muss nicht teuer sein. Ganz im Gegenteil. Da einige Ärzte in der Provinz Sao Paulo in Brasilien YNSA anwenden, konnten die Gesundheitskosten in der ganzen Provinz um 12 Prozent reduziert werden.

Welche Ziele und Perspektiven haben Sie? Noch lange zu leben, um Menschen zu helfen.

Die nächsten Kurse von Dr. Yamamoto und Dr. Ogal finden statt am:

Dr. med. Hans P. Ogal Aeskulap-Klinik Gersauerstraße 8 CH-6440 Brunnen am Vierwaldstättersee

 Facharzt für Anästhesiologie  Spezielle Schmerztherapie, Akupunktur – TCM (ASA)  Stv. Chefarzt und Leiter Schmerztherapie Aeskulap-Klinik  Lehrbeauftragter für Akupunktur, Energetik und Schmerztherapie an der Philipps-Universität Marburg  Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zur Akupunktur und Schmerztherapie

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 7. Juni 2012 Kongress der Österreichischen Wissenschaftlichen Ärztegesellschaft für Akupunktur (ÖWÄA) www.akupunktur.org  15. bis 17. Juni 2012 Hochschule Hannover, Arbeitsgemeinschaft Interdisziplinäre Medizin (AIM) www.aim-hannover.de  21. und 22. September 2012

ZÄN-Kongress Freudenstadt Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) www.daegfa.de

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Wirbelsäulenstörungen

Das Kreuz mit dem Kreuz Die CMD als häufige Causa unspezifischer funktioneller Wirbelsäulenstörungen Von Dr. Brigitte Losert-Bruggner und Rainer Schöttl D.D.S.

Evidenzbasierung einmal ganz anders: Keine Studie mit extremer Komplexität und obskurer Finanzierung, sondern eine Umfrage des größten Verbrauchermagazins in den USA, Consumer Reports (vergleichbar hierzulande mit Stiftung Warentest, lediglich in einer ganz anderen Größenordnung) unter seinen Abonnenten (Consumer Reports, May 2009, S. 12 ff.). Dabei ging es um ein Problem, das die meisten von uns bereits kennengelernt haben oder noch kennenlernen werden: Rückenschmerzen. Es waren 80 % der Befragten, die mit Rückenschmerzen zu tun hatten oder noch haben. 14000 Abonnenten, die ge-

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In einer Praxisstudie wurden Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen und gleichzeitigen craniomandibulären (CMD) und craniocervicalen (CCD) Dysfunktionen untersucht und behandelt. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Behandlung der CMD und CCD die Rückenschmerzen in vielen Fällen zurückgingen.

rade ein Jahr mit Rückenschmerzen hinter sich hatten, nahmen an der weiteren Befragung teil. Hierbei ging es zunächst darum, wer am besten helfen konnte. Die Frage, wer dem Rückenschmerzpatienten mit Rat und Tat zu einer kompletten oder guten Linderung verhalf, antworteten folgende Prozentsätze der Befragten mit „ja“:     

Chiropraktiker 59 % Physiotherapeut 55 % Akupunkteur 53 % Facharzt Orthopädie 44 % Hausarzt 43 %

Aus diesen Zahlen lassen sich gleich mehrere Rückschlüsse ziehen: 1. Offenbar gibt es eine hohe Dunkelziffer, fast die Hälfte der Rückenschmerzpatienten, denen nicht zufriedenstellend geholfen werden kann. 2. Die Fachbereiche, die am besten helfen konnten, sind nicht etwa die mit der längsten universitären Ausbildung. Hierbei ist zu beachten, dass die Zulassungsbedingungen in den USA sich von denen in Deutschland unterscheiden: Laut dem U. S. Department

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Wirbelsäulenstörungen

Abb. 1a, b: Auswirkung der Kieferstellung auf die Körperperipherie.

of Labor (www.bls.gov/oco/ocos071. htm) ist für einen Chiropraktiker ein zwei bis vierjähriger Besuch eines College, sowie ein vierjähriger Lehrgang an einem Chiropractic College erforderlich, der gewöhnlich in dem akademischen Grad „Doctor of Chiropractic (D. C.)“ mündet. Auch die Ausbildung zum Physiotherapeuten wird in den USA anders gehandhabt: Nach einem allgemeinen Bakkalaureat mündet eine spezifische Ausbildung an einer akkreditierten Physiotherapieschule nach zwei bis zweieinhalb Jahren im akademischen Grad eines Master oder nach drei Jahren in dem eines Doktor der Physiotherapie. Dem gegenüber steht die Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie: vier Jahre College zu einem Bakkalaureat, danach vier Jahre medizinische Universität und danach eine fünfjährige Assistenzzeit an einer Universität, wobei der Schwerpunkt auf der orthopädischen Chirurgie liegt. Hausarzt kann in den USA werden, wer nach dem Studium der Medizin (s. o.) eine dreijährige Assistenzzeit an einer Universität hinter sich gebracht hat. 3. Offenbar haben bei der Behandlung von Rückenschmerzen statistisch gesehen die Fachgebiete mehr Erfolg, denen invasive Behandlungsformen nicht erlaubt sind. Auf der anderen Seite wäre es einem Facharzt gestattet auch non-invasiv zu arbeiten, bzw. entsprechende Therapeuten

hinzuzuziehen. Nachdem nicht nur der Erfolg der Therapie selbst bewertet wurde, sondern auch der Rat, der jeweils gegeben wurde, könnte man vermuten, dass die höchstqualifizierten Spezialisten auch die höchste Erfolgsrate aufweisen, da ihnen über die non-invasiven Maßnahmen der anderen Therapeuten hinaus auch die Chirurgie zur Verfügung steht. Jedoch werden hier die non-invasiven Möglichkeiten offenbar nicht genutzt. Daher verwundern auch die weiteren Erkenntnisse dieser groß angelegten Studie nicht: • Die Behandlungen bei Fachärzten sind häufig invasiver Natur. • Solche invasiven Behandlungen durch Fachärzte führen häufiger zu ungewollten Nebenwirkungen als non-invasive Behandlungen. Außerdem erhielten etwa 50 % der Rückenschmerzpatienten, denen verschreibungspflichtige Medikamente verabreicht wurden, Schmerzmittel aus dem Bereich der Opioide, wobei es bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu unangenehmen Nebenwirkungen kam. Einfluss der CMD auf die Wirbelsäule Aus den Antworten von14000 Betroffenen ziehen wir den Schluss: Rücken-

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schmerzen sind ganz offensichtlich ein weit verbreitetes Problem mit vielen offenen Fragen. Was können wir als Zahnärzte für diese große Gruppe tun? Die nachfolgende retrospektive Praxisstudie wird sich mit diesem Thema beschäftigen. Es wurden 404 CMD/CCDPatienten mit chronischen Schmerzen auf funktionelle Wirbelsäulenbeschwerden und unspezifische Rückenschmerzen vor und nach der kombinierten und zeitgleichen zahnärztlichen und manualmedizinischen Behandlung der CMD/CCD untersucht und befragt. Durch das Einbeziehen der CMD in das therapeutische Konzept konnte bei einer großen Zahl der bislang therapieresistenten Patienten doch noch eine Besserung der Beschwerden herbeigeführt werden. Die craniomandibuläre Region steht neuromuskulär reflektorisch gesteuert in direkter Wechselwirkung zur craniocervicalen Region, sodass eine Kieferfehlstellung (CMD) regelmäßig eine Fehlstellung des oberen HWS-Bereiches (CCD = craniocervicale Dysfunktion) hervorruft und umgekehrt. Werden CCD und CMD nicht zeitgleich durch den Manualtherapeuten und Zahnarzt behandelt, entstehen häufig therapieresistente, kausal nicht erklärbare unspezifische Beschwerdebilder, wie Kopf-, Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen. In der vorliegenden Arbeit wurde die Frage eines unspezifischen Rückenschmerzes bei 555 Patienten mit craniomandibulären (CMD) und craniocervicalen (CCD) Dysfunktion untersucht. 404 (73 %) der 555 CMD/CCD-Patienten

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Wirbelsäulenstörungen

Abb. 3a

Abb. 3b

Abb. 3a-d: Zeitgleiches und kombiniertes Vorgehen Manualtherapeut-Zahnarzt bei der Therapie unspezifischer Wirbelsäulenbeschwerden und craniomandibulärer Dysfunktionen. Die mit * gekennzeichneten Abbildungen sind dem Buch „Der etwas andere Kopf- und Gesichtsschmerz“, Kares H, Schindler H, Schöttl R (2001), ICCMO entnommen.

klagten über therapieresistente unspezifische Rückenschmerzen. Patientenkollektiv Grundlage für die vorliegende Arbeit ist das Patientengut der Autorin im Zeitraum von 1999 bis 2007. Es wurden 404 CMD/CCD-Patienten mit chronischen Schmerzen auf funktionelle Wirbelsäulenbeschwerden und unspezifische Rückenschmerzen vor und nach der kombinierten und zeitgleichen zahnärztlichen und manualmedizinischen Behandlung der CMD/CCD untersucht und befragt. Das Kollektiv setzt sich zusammen aus 132 Männern (33 %) und 272 Frauen (67 %) mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren (der jüngste 12 Jahre und der äl-

teste 74 Jahre alt). Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum lag bei 31 Monaten. Die durchschnittliche Schmerzstärke betrug 7 bei einer Scala von 1 bis 10. Bei 97 % (n=391) bestanden die Beschwerden länger als 6 Monate. Neben den Rückenschmerzen beklagten 92 % Nacken-, 39 % Hüft-, 38 % Knie-, 68 % Kopfschmerzen und 43 % Schwindel. Bei 67 % war ein großflächiger Körperschmerz zu verzeichnen (Schmerzen in drei und vier Körperquadranten).

Therapeutisches Vorgehen Die CMD wurde mittels neuromuskulär und myozentrisch ausgerichteter Aufbissschiene behandelt. Zeitgleich zur

Abb. 2

Abb. 2: Unspezifische Wirbelsäulenschmerzen bei 555 CMD-Patienten

600 500

Aufbissschienentherapie erfolgte die manualtherapeutische Behandlung der funktionellen Wirbelsäulenbeschwerden. Bei der Herstellung der Aufbissschiene und der Ermittlung der myozentrischen Kieferrelation wurden die neuromuskulären Gesichtspunkte nach Jankelson berücksichtigt. Vorraussetzung für die Kieferrelationsbestimmung war eine entspannte Kau-, Kopf-, und Halsmuskulatur. Die Muskelspannung wurde im Ausgangszustand und nach den Entspannungsmaßnahmen vor der Bissnahme für die Aufbissschiene über das Elektromyogramm kontrolliert. Als Entspannungsmaßnahmen dienten manualtherapeutische Behandlungen in Verbindung mit niederfrequenter TENS-Therapie der Kaumuskulatur. Diese Maßnahmen wurden auch direkt vor

n=481

400

n=404

300 200 100 0

16

87 % HWS-

Schmerzen

73 % LWS-

Schmerzen

n=182

n=179

Schmerzen

Schmerzen

33 % Knie-

32 % Hüft-

Abb. 4: Besserung unspezifischer Rückenschmerzen durch die zeitgleiche und kombinierte Therapie ManualtherapeutZahnarzt. (siehe rechte Seite)

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Wirbelsäulenstörungen

Abb. 3c

Abb. 3d

patienten konnte eine gute bis sehr gute Besserung der Beschwerden herbeigeführt werden. Damit wurde der unspezifische Rückenschmerz in einen spezifischen, da kausal über die CCM/CCD erklärbar, überführt. Nacken-, Hüft-, Knie-, Kopfschmerzen und Schwindel konnten bei mehr als 80 % gebessert werden.

dem Eingliedern und Einschleifen der Aufbissschiene durchgeführt. Die Qualität der Bissnahme für die Aufbissschiene wurde über manualmedizinische Testungen (Beinlänge, Hüftabduktion) überprüft. Die Schiene wurde bis zur Stabilisierung der kybernetischen Einheit Kiefer- und Kopfgelenk immer und auch zum Essen getragen. Die Nachbetreuung der Schiene erfolgte in Verbindung mit manualtherapeutischen Maßnahmen zur Verbesserung der funktionellen Störungen des Halte- und Stützapparates.

Diskussion Die Therapie craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) hat in den letzten Jahren deutlich an Stellenwert gewonnen. Sei es, dass diese Dysfunktionen in der Neuzeit tatsächlich zugenommen haben, oder sei es, weil der Blick in den letzten Jahren dafür geschärft wurde

Ergebnisse Bei 84 % der bislang therapieresistenten unspezifischen Rückenschmerz-

und diese Probleme und ihre Bedeutung für die Gesundheit nun eher und öfter erkannt werden. Noch komplexer wird die Betrachtung des Schmerzgeschehens, wenn zusätzlich Dysfunktionen des HWS- und Wirbelsäulebereiches ursächlich an dem Geschehen beteiligt sind. Diese führen neuromuskulär reflektorisch fast regelmäßig auch zu einer CMD und umgekehrt führt eine CMD fast regelmäßig zu ausgeprägten Störungen des Haltungsapparates. Die Folge dieser Störungen sind nicht nur Schmerzen, die vordergründig mit einer CMD in Zusammenhang gebracht werden, sondern auch multiplen körperlichen Beschwerdebilder, wie Kopf-, Nacken-, Becken-, Knie- und Rückenschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden, Stimmstörungen u. a. m., deren

Abb. 4 450 400

404

100 %

350 300 250

Patienten mit Rückenschmerzen

84 %

100 50 0

269 67 %

200 150

> 70 %ige Besserung

berichten von einer guten bis sehr guten Besserung der Rückenschmerzen nach interdisziplinärer Schienentherapie

Keine Besserung

27

7%

30-50 %ige Besserung

50-70 %ige Besserung

69

39

17 %

10 %

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Tabelle 1: Besserung unspezifischer Schmerzen und Beschwerden durch die zeitgleiche und kombinierte Therapie ManualtherapeutZahnarzt.


Wirbelsäulenstörungen

Kausalität mit einer CMD häufig nicht in Zusammenhang gebracht wird. Bleiben diese Wechselspiele unerkannt, entwickeln sich bei der überwiegenden Zahl der Patienten therapieresistente Schmerzgeschehen, die hohe Kosten für die Solidargemeinschaft aufwerfen. In der Gesundheitsberichtserstattung des Bundes 2006 ist verzeichnet, dass 70 % der Bevölkerung an Kopfschmerzen und 60 % an Rückenschmerzen leiden. Die Gesamtkosten für Behandlung, Rehabilitation und vorzeitige Berentung bei Rückenschmerzen werden mit 25 Milliarden Euro pro Jahr angegeben, was 10 % des Ausgabenvolumens des Bundesetats 2005 entspricht. 85 % dieser Rückenschmerzen werden als unspezifische Rückenschmerzen bezeichnet, was bedeutet, dass die Ursache dieser Schmerzen nicht ermitteln werden konnte. Die Therapieempfehlungen durch die North American Spine Society, die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft bezüglich nichtspezifischer Rückenschmer-

zen (NSRS) lautet: höchstens ein bis zwei Tage Bettruhe, frühzeitige Mobilisierung und Aktivierung, Haltungs- und Bewegungsschulung, Krankengymnastik, Physiotherapie und psychotherapeutische Betreuung. Das Abklären oder Einbeziehen einer CMD wird bei den Therapieempfehlungen dieser Gesellschaften nicht erwähnt. Das ist umso denkenswerter, wenn man, wie in Abbildung 4 dargestellt, sieht, dass einem Großteil der Rückenschmerzpatienten mit Hilfe der interdisziplinären neuromuskulär ausgerichteten Aufbissschienentherapie und dem Team Orthopäde-Manualtherapeut-Zahnarzt zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden verholfen kann werden kann.

Wird eine Kieferfehlstellung (CMD) bei chronischen wirbelsäulenbedingten Schmerzen nicht beachtet, ist oft das Schmerzgeschehen kaum erfolgreich zu behandeln. Oder mit den Worten der

Jahrgang 1951  Seit 1985 in eigener Praxis niedergelassen.  Seit 1993 privatzahnärztliche Praxis mit Schwerpunkten in neuromuskulär und ganzheitlich orientierter Zahnheilkunde, Therapie der craniomandibulären Dysfunktionen (CMD), zahnärztliche neuromuskulär ausgerichtete Therapie der Schlafapnoe und schmerzbedingter Schlafstörungen (Insomnie).  Master und Vizepräsidentin im International College of CranioMandibular Orthopedics (ICCMO).  Wissenschaftsbeirat und Gastdozent in der Cranial Facial Therapy Academy (CRAFTA).  Zertifiziertes Mitglied in Deutsche Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin (DGZS).

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Literatur aus dem Internet www.iccmo.de International College of Cranio-Mandibular Orthopedics, deutsche Sektion www.iccmo.org International College of Cranio-Mandibular Orthopedics, international www.itmr-online.de Institut für Temporo-Mandibuläre Regulation

Fazit

Dr. med. dent. Brigitte Losert-Bruggner

Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) gesagt: „Wer den Schmerz zum Gegner hat, braucht eine starke Gemeinschaft“. Wie wahr! Wir sollten gemeinsam mehr kausale und weniger symptomatische Schmerzforschung anstreben.

www.tmjtmd.com Dr. Barry Cooper, MICCMO p

Rainer Schöttl D.D.S. (USA)

Jahrgang 1956  1977-81 Univ. of Florida, Assistenzarbeiten unter den Professoren Lundeen, Marhan und Gibbs bei der Untersuchung menschlicher Kaubewegungen  1981-85 Emory-Univ. School of Dentistry Atlanta  1985 Examen DDS, Fachgebiete: Funktionsstörungen, chronische Schmerzen u. Prothetik  1985 Assistenz in väterlichen Praxis  1988 Übernahme der zahnärztlichen Privatpraxis vom Vater  1994 Neugestaltung der Fortbildungskurse Cranio-Mandibuläre Orthopädie, Gründung der deutschen Sektion des International College of Cranio Mandibular Orthopedics  1995 Auszeichnung zum Master of ICCMO

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Wie Achtsamkeit gegen Schmerz wirkt

Mit innerer Haltung gegen den Schmerz: Achtsamkeitsmeditation wird zur Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Wie Achtsamkeitsmeditation das subjektive Leiden unter Schmerz auf neuronaler Ebene vermindert, hat ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Bender Institute of Neuroimaging (BION) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), des Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School in Boston, USA, und der Universität Maastricht, Niederlande, nun herausgefunden. Die Forscherinnen und Forscher konnten zeigen, dass Probandinnen und Probanden im Zustand der Achtsamkeit den Schmerz sehr wohl spüren, aber nicht so stark darunter leiden, weil die für die Bewertung des Schmerzreizes verantwortlichen Hirnareale weniger stark aktiviert werden. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Cerebral Cortex“ veröffentlicht. Achtsamkeit ist eine besondere innere Haltung, in der allem Erlebten genau so begegnet wird, wie es sich im gegenwärtigen Moment darstellt. Die Aufmerksamkeit wird beispielsweise auf Sinnesempfindungen gelenkt und diesen mit Neugierde und Akzeptanz begegnet. Anstatt sich in den üblichen Bewertungen und Reaktionen zu verlieren, bringen sich achtsame Menschen mit dem Erlebten im gegenwärtigen Moment in Kontakt und betrachten es aufmerksam, wachsam und neutral. Für die Untersuchung wurden vierunddreißig gesunde Probandinnen und Probanden – die Hälfte von ihnen erfahrene Achtsamkeitsmeditierende – im Gießener BION in den Kernspintomographen gelegt, um funktionelle Aufnahmen ihrer Hirnaktivierung anzufertigen. Die Probandinnen und Probanden bekamen am rechten Unterarm ungefährliche elektrische Schocks. Die Stärke dieser Reize hatten sie zuvor selbst so eingestellt, dass sie sie als leicht schmerzhaft empfanden. Die Versuchsleiterinnen und -leiter instruierten nun die ProbandinGZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

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Wissenschaftler aus Gießen, den USA und den Niederlanden erforschten die neuronalen Prozesse im Gehirn, die den Leidensdruck von Schmerzen durch Achtsamkeit mindern – Veröffentlichung in Fachzeitschrift „Cerebral Cortex“

nen und Probanden, den elektrischen Reizen mit verschiedenen inneren Haltungen zu begegnen: mit einem Zustand der Achtsamkeit und in einem neutralen alltagsüblichen Zustand. Im Anschluss schätzten die Versuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer den Grad der Unannehmlichkeit, die Stärke der Elektroschocks sowie die Angst vor den Elektroschocks ein. Es zeigte sich, dass die erfahrenen Meditierenden im Zustand der Achtsamkeit die Schmerzreize als signifikant weniger unangenehm erlebten. Sie hatten zudem deutlich weniger Angst vor den Elektroschocks – und das, obwohl sie die Stärke der Reize nicht anders wahrnahmen. Im Gehirn der Achtsamkeitsmeditierenden war eine interessante Veränderung zu sehen: Während Areale, die für die sensorische Verarbeitung des Reizes zuständig sind, stärker aktiviert waren, nahm die Aktivierung in den seitlich-präfrontalen Arealen ab, in denen eine kognitive Neu-Interpretation des Schmerzes stattfindet. Die Probanden spürten den Schmerz also durchaus, empfanden ihn jedoch nicht als so belastend. Dieses Muster der Hirnaktivierung unterscheidet sich deutlich von anderen inneren Strategien zur Schmerzregulation, denn üblicherweise ist genau das Gegenteil zu beobachten: Wenn Probandinnen und Probanden einen Schmerz für nicht so schlimm halten, weil sie Kontrolle darüber haben, sieht man eine erhöhte Aktivierung in den seitlich-präfrontalen Regionen. Die Aktivierung in den sensorischen Arealen nimmt dagegen ab. Während die gefundene Aktivierung im Kontrast zu anderen Studien aus der Schmerzforschung steht, passt sie zum Zustand der Achtsamkeit. „Die erhöhte Aktivierung, die wir im Zustand der Achtsamkeit in sensorischen Hirnarealen sehen, scheint im Einklang mit dem deutlichen Erleben der Sinnesempfindung des Schmerzes zu stehen“, sagt Tim Gard, Erstautor der Studie. „Gleichzeitig sehen wir eine Verringerung der Aktivierung in Regionen, die für die

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gedankliche Umdeutung des Erlebten zuständig sind. Die Meditierenden bringen sich mit dem Erlebten genauso in Kontakt, wie es im gegenwärtigen Moment ist, ohne die Erfahrung zu evaluieren oder umzuinterpretieren.“ Schon frühere Forschungsarbeiten hatten gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation die innere Haltung gegenüber dem Schmerz verändern kann. Während sich das Erleben der objektiven Aspekte des Schmerzes (d.h. die Schmerzintensität) nicht verändert, so nimmt das Ausmaß ab, in dem die Empfindung als belastend erfahren wird und Leidensdruck auslöst. Betroffene berichten, dass der Stress sinkt, der durch

ihre jeweilige Krankheit ausgelöst wird und ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden steigen. „Das interessante an dieser Studie ist, dass wir nun wissen, was die neuralen Entsprechungen von Schmerzmodulation durch Achtsamkeit sind, und dass diese ganz anders sind als bisher bekannte Mechanismen“, so Gard. „Wenn sich zeigt, dass dieser Mechanismus bei Schmerzpatientinnen und -patienten nach den gleichen Mustern erfolgt wie bei den von uns untersuchten gesunden Menschen, kann das dazu beitragen, andere Behandlungen für chronische Schmerzerkrankungen zu entwickeln.“

Publikation: Gard, T., Hölzel, B.K., Sack, A.T., Hempel, H., Lazar, S.W., Vaitl, D. & Ott, U.: Pain attenuation through mindfulness is associated with decreased cognitive control and increased sensory processing in the brain Cerebral Cortex Kontakt: Dr. Ulrich Ott Bender Institute of Neuroimaging (BION) der Justus-Liebig-Universität Gießen Otto-Behaghel-Straße 10H 35394 Gießen Quelle: idw

Hans-Christian Kossak, Gisela Zehner

Hypnose beim Kinder-Zahnarzt Verhaltensführung und Kommunikation. Mit Online-Video Springer-Verlag GmbH, Heidelberg, 1. Auflage, 2011, XXII, 314 S. 62 Abb. Mit online files/update, ISBN 978-3-642-17737-8 Preis 99,95 € Da Kinder beim Zahnarztbesuch oft unkooperativ, ja nicht behandelbar sind, stellen sie eine große Herausforderung für jede Praxis dar. Eine Lösung dieses Problems liegt in der Anwendung von Kinderhypnose oder einer Behandlung unter Vollnarkose durch spezialisierte Kinderzahnärzte. Allerdings müssen bei Vollnarkosebehandlungen erhebliche Risiken in Kauf genommen werden und sollten daher, wann immer möglich, verhindert werden. Wer einmal mitbekommen hat, wie gut eine Behandlung mit Hypnose funktioniert, wird immer versuchen, diesen Weg der Behandlung zu gehen. Die beiden Autoren dieses Buches sind bekannte Experten für Kinderhypnose. Mit ihrem Fachbuch erfüllen sie das Bedürfnis vieler ihrer Kursteilnehmer, die immer wieder fragen, wo denn über diese Behandlungsmethode berichtet werde. Die erfahrene Kinderzahnärztin Dr. Gisela Zehner und der auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Diplompsychologe Hans-Christian Kossak stellen die wissenschaftlich fundierte Behand-

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lungs- und Kommunikationsmethode der Kinderhypnose in sehr verständlicher Weise dar. Es wird die besondere Methode der Quick Time Trance erklärt und die Kombination mit anderen Methoden wie Akupressur oder energetischer Psychologie erklärt. Die Verhaltensführung und Behandlung wird dadurch in der Praxis im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Die Erfahrung zeigt, dass mit diesen Methoden bei den Kindern ein positiver Eindruck von Zahnbehandlungen vermittelt wird. Traumatische Erfahrungen mit Zahnärzten im Kindesalter bedeuten auch eine große Zahnarztangst im Erwachsenenalter. Die Autoren fragen sich immer wieder, warum nur so wenige Zahnärzte diese einfache Erfolgsmethode anwenden. Auch ich kann nur bestätigen, wie einfach alles gehen kann. Die größte Schwierigkeit besteht eben darin, diese Methode systematisch in den Praxisalltag zu integrieren. Mit diesem Buch und einem entsprechenden Kurs sollte es leicht gelingen.

Wer noch skeptisch ist, sollte sich die zahlreichen guten Falldemonstrationen online ansehen und sich die guten Möglichkeiten erklären lassen. Genau diese Kombination von traditioneller Buchlektüre und Online-Demonstrationen macht dieses Werk so wertvoll. Mit einem guten modernen Layout und einer sehr übersichtlichen Darstellung ist es den Autoren gelungen, eine wichtige Methode zur Kinderbehandlung hervorragend darzustellen. Ich würde auch gerade den jungen Kollegen raten, diese gute Möglichkeit der Kinderbehandlung zu erlernen. Das Trauma beim Zahnarzt kann so reduziert und teilweise auch geheilt werden. Jede Praxis braucht ein spezielles Merkmal, um sich von anderen zu unterscheiden. Kinder mit Hypnose zu behandeln spricht sich schnell herum und wird auch erwachsene Patienten in die Praxis bringen. Den Autoren ist für diesen guten und sehr nützlichen Beitrag zu danken. Dr. Peter Helms

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Studie zeigt: Walken und Joggen mindern Migränetage und Kopfschmerzstunden deutlich

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Sporttherapie hilft bei Migräne und Kopfschmerzen Sportliche Betätigung wirkt sich deutlich positiv auf die Stärke, die Häufigkeit und die Dauer einzelner Migräneattacken von Patienten aus. Das hat jetzt eine Studie am Universitätsklinikum Kiel gezeigt, die mit Unterstützung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) durchgeführt wurde. „Vor allem der Sport im aeroben Herzfrequenzbereich zur Steigerung der Ausdauer, zum Beispiel durch ein ausreichend effizientes Lauftraining, soll hierfür in besonderem Maße geeignet sein“, sagt Dr. Stephanie Darabaneanu, die die Studie begleitet hat. In der vorliegenden Studie zu Sport bei Migräne wurden die Wirkungen von Joggen und von Walking auf Migräne verglichen. Das Walken wurde dabei als moderate Bewegungsart gewählt, weil es mit den Patienten zwar eine Aktivität, aber keine Leistungssteigerung im Sinne eines Fitnesslevel-Anstiegs erreicht. Das Ansteigen des Fitnesslevels hatte sich in Vorstudien als maßgeblich für den Erfolg für Sport bei Migräne erwiesen. Von insgesamt 52 Patienten hielten 28 den Trainingsplan (3 x die Woche für 30 Minuten) über den gesamten Zeitraum von zehn Wochen durch. Bei diesen Patienten zeigte sich am Ende der Studie, dass die Migränetage in der Jogginggruppe um 17,2 Prozent und die Kopfschmerzstunden um 21,8 Prozent pro Monat zurückgingen. In der Walkinggruppe kam es durch die moderate Bewegung zu durchschnittlich 1,3 Attacken pro Monat weniger. Während der Untersuchung beobachteten die Forscher die Entwicklung der Migränesymptome acht Wochen vor

und nach dem Training bei Patienten, die durchschnittlich bereits seit 20 Jahren erkrankt waren. In beiden Gruppen (Joggen und Walken gleichermaßen) zeigte sich, dass sich Sport bei der Migräneerkrankung positiv auswirkt. Walking scheint dabei die Reduzierung der Attackenanzahl besonders positiv zu beeinflussen. Ob dafür eine Steigerung des Fitnesslevels notwendig ist, müssen zukünftige Studien zeigen, da es in dieser Studie auch in der Walkinggruppe zu einer Fitnesssteigerung kam. Sporttherapie ist nicht für jeden Patienten das Richtige. Das zeigt die hohe drop out Rate. Allerdings zeigt auch die Erfahrung der Münchner Kopfschmerzambulanz, dass viele Migränepatienten den Sport schließlich dauerhaft in den Alltag integrieren. „Von all den nicht-medikamentösen Maßnahmen, ist Sport das, was die Patienten auch nach einem Jahr noch am häufigsten regelmäßig praktizieren“, sagt Prof. Andreas Straube von der DMKG. Bislang gibt es nur wenige Studien, die den erwarteten positiven Effekt des Sports belegen. Bisher haben zehn Studien den Effekt von Sport auf die Migräneerkrankung untersucht. Dabei verfolgte der größte Anteil dieser Studien ein prospektives Design, das die Migränesympto-

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matik vor und nach einer Trainingsphase untersuchte. Insgesamt konnten fünf dieser zehn Studien nach einem Ausdauerlauftraining (Dauer zwischen sechs und zehn Wochen) einen positiven Effekt auf die Reduzierung der Attackenhäufigkeit nachweisen. Bei den restlichen fünf Studien blieb der Effekt unklar oder konnte nicht nachgewiesen werden. Als Erklärung für die vom Ausdauersport erwarteten Effekte wird ein Ansteigen der Schmerzschwelle diskutiert. Ausdauersport soll den Abbau von unter Stress ausgeschütteten Hormonen beschleunigen, den Stresshormonpegel der Patienten senken und dadurch die individuelle Schmerzschwelle beeinflussen.

Weitere Informationen: Dr. Stephanie Darabaneanu Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Kiel Diesterwegstr. 10-12 24113 Kiel E-Mail: darabaneanu@med-psych.uni-kiel.de Quelle: idw

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Dr. A. Rossaint und Dr. J. Thomsen auf Städtetour in Berlin 2001

Dr. Joachim Thomsen zum 85. Geburtstag

Der Geist gestaltet die materielle Form Es gibt Menschen, die Geschichte schreiben, ohne es zu beabsichtigen und keinen Wert darauf legen, dass man sie mit Lobeshymnen überschüttet. Dr. Joachim Thomsen, am 7. Oktober 1926 geboren, hat nicht nur unser MBA-Familienunternehmen bereichert und beeinflusst, sondern auch das vieler Zahnarztpraxen. Mit seiner zuverlässigen, gradlinigen und typisch hanseatischen Art, hat er die Wege des Werkstofftestes in der klassischen Elek-

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troakupunktur nach Voll (EAV) zur Anwendungsreife für die tägliche Praxis gebracht. Sein damaliger Kontakt mit Dr. Voll im Jahre 1964 war der Anstoß, die Messtechnik der EAV in die zahnärztliche Praxis zu integrieren und später die Trennung zwischen Schulmedizin und „Außenseitermethoden“ zu überwinden.

Der von Dr. Thomsen standardisierte Werkstoff-Test ist heute die Grundlage vieler bioenergetischer Messverfahren, die einen biokompartiblen Materialtest in ganzheitlichem Sinne in ihre Methoden integriert haben. Eine Zusammenstellung seiner Verdienste im Sinne der ganzheitlichen

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Fotos: GZM

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Dr. J. Thomsen als Referent in Baden-Baden zwischen Dr. W. Müller und Dr. Ch. Herrmann

Zahnmedizin sollen einzelne Epochen und die Verdienste in der EAV im speziellen aufzeigen: Sein EAV Wissen wurde im Schwerpunkt in Deutschland und Österreich den ganzheitlich aufgeschlossenen Zahnärzten gelehrt. Der Einstieg aus schulmedizinischer Sicht fand in den Zahnärztlichen Akademien Hannover und Karlsruhe statt. Viele, heute ganzheitlich orientierte Zahnärzte haben bei Dr. Thomsen den komplementären Denkansatz gelernt. Außerdem konnten seine Erfahrungen im norddeutschen EAV-AK (unter der Leitung von Dr. Daniel) regelmäßig bekannt gegeben werden und eine Bereicherung für die Therapieansätze der Allgemeinmedizin darstellen. Die Firma Staufen-Pharma hat ebenfalls seine Erfahrungen genutzt, um spezielle Testsätze für den EAV´ler zur Verfügung zu stellen. 1. In Form von homöopatisch aufbereiteten Werkstoffen (Isopathika); so können (auch noch heute) die Belastungen und Auswirkungen im ZahnKieferbereich sowie auf den gesamten Organismus getestet werden. 2. In Form von (zahnärztlichen) Nosoden (allgemeine Erreger und Homöopatika), die einen ganzheitlichen Therapieansatz ermöglichen. Mit im zahnärztlichen Basistestsatz enthal-

tenen Tiefpotenzen kann der genaue Schweregrad einer Belastung festgestellt werden. 3. Einen Testsatz zur genauen Erarbeitung einer Standortbelastung bei allen Arten von Therapieblockaden für komplementäre Therapiemethoden. Auf seine Anregungen und umfangreichen EAV-Testungen hin, hat die Firma Ögussa (Wien) einen allgemein verträglichen, zahnärztlichen Werkstoff entwickelt, um den sensiblen Patienten eine Alternative bei der rekonstruktiven Versorgung zu geben. Überzeugungsarbeit bei den „normal“ ausgebildeten Zahnärzten über die Diagnostik von systemischen Bezügen zwischen Zahn-Mund-Kiefer-Gebiet und dem Gesamtorganismus. Gerade der übergeordnete Störfaktor durch zahnärztliche Werkstoffe kann bei sensiblen Patienten zu Regulationsstörungen führen. Zum Höhepunkt seiner zahnärztlichen Arbeit in der täglichen Praxis rundete er die Erkenntnis auf das Vorhandensein von Umweltfaktoren und Standortbelastungen (wie Geopathie und elektromagnetische Störfelder) als Blockaden einer Herd- und Regulationstherapie speziell auf die Zahnmedizin ab. Er lieferte die Entwicklungsidee für ein spezielles MBA-Kiefermagnetfeldgerät und optimierte anschließend die technische Umsetzung durch unzählige EAVTestungen.

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Auch bei der Weiterentwicklung des „schonenden“ Stromreizes (Applikation im EAV-Herdtest) der MBA EAV-Geräte EAV-SL 1 und EAV-SL 4 hat Dr. Thomsen maßgeblich mitgewirkt. Herr Dr. Thomsen redete im Vorfeld nicht viel über seine Ideen, stand aber hinterher mit einer ausdauernden Akribie für seine Erkenntnisse und Werke ein. Er hat sich nicht in den Vordergrund gestellt, ganz im Gegenteil, er hat als Einzelkämpfer seine Ziele und Ideale für das Allgemeinwohl versucht umzusetzen. Es ist ihm gelungen, denn auch heute noch sind seine Bücher als Lehrmaterial ein Muss für den ganzheitlich denkenden Zahnarzt. Erst sein Ergeiz und der Idealismus, der Allgemeinheit mittels komplementärer Medizin zu helfen, hat zur Etablierung der ganzheitlichen Zahnheilkunde maßgeblich beigetragen. Auch mein EAV-Leben wurde im Rahmen der unzähligen Kursbetreuungen durch den „Großmeister“ des Werkstofftests mitgeprägt. Dieses Wissen stellt u. a. eine Grundlage für das MBAAusbildungskonzept aller Fachrichtungen dar. Vielen Dank für dieses Lebenswerk und noch viele schöne Stunden wünscht Ihre MBA-GmbH Knut Henning und Team

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Einladung zur Internen Mitgliedertagung

Sehr geehrte GZM-Mitglieder, bei der letzten Mitgliederversammlung in Baden-Baden wurde ein neuer Vorstand gewählt: • • • •

Christine Albinger-Voigt Dr. Christel-Maria Foch Dr. Edith Nadj-Papp Dr. Heinz Peter Olbertz

Bei der internen Mitgliedertagung in Augsburg werden sie sich Ihnen mit Themen aus ihren Praxen vorstellen. Die GZM-Führung möchte mit Ihnen ins Gespräch kommen und hat daher einen Vormittag eingeplant, an dem Vorstand und Projektgruppenleiter mit Ihnen die Zukunft der GZM entwickeln werden. Die Zahnmedizin ist im Wandel. Parodontologie, Umwelt-ZahnMedizin und Psychologie entdecken, woran wir schon seit langem arbeiten. Die Zahnmedizin ist ein Teil der Medizin! Diese Entwicklung ist eine Chance für unsere Gesellschaft. Diese Dynamik braucht auch innerhalb der GZM neue Impulse. Bringen Sie Ihre Vorstellungen und Ideen ein, wie die Zukunft der ZahnMedizin aussehen sollte. Gleichzeitig möchten wir auch bei dieser Tagung die Tradition, die Verbundenheit und das herzliche Miteinander weiter pflegen. Daher gibt es auch ein interessantes Rahmenprogramm mit Stadtrundgang oder Brauereibesuch. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Mit herzlichen Grüßen aus der GZM Geschäftsstelle Peter Bornhofen Silvia Lang Claudia Reimer

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Fotos: Medien- und Kommunikationsamt der Stadt Augsburg

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GZM aktiv

Programm Samstag 21. April 2012 Ab 9:00 Uhr

Registrierung der Teilnehmer

10:00 Uhr

Eröffnung durch die 1. Vorsitzende der GZM Dr. Edith Nadj-Papp

10:05 bis 10:30 Uhr Dr. Edith Nadj-Papp M.A. Kann Qualitätsmanagement Spaß machen? 10:30 bis 11:00 Uhr Dr. Heinz-Peter Olbertz M.Sc. Diagnostik und Therapie der Parodontitis - Ein Paradigmenwechsel 11:00 bis 11:30 Uhr

Pause

11:30 bis 12:00 Uhr

Christine Albinger-Voigt Integration der Bachblüten in den zahnärztlichen Behandlungsalltag

12:00 bis 12:30 Uhr

Dr. Christel-Maria Foch Umsetzung naturheilkundlicher Konzepte in der Kinderzahnheilkunde

12:30 bis 14:00 Uhr

Mittagspause

14:00 bis 15:00 Uhr Außerordentliche Mitgliederversammlung Ab 15:30 Uhr

a) b)

Stadtführung Besichtigung Brauerei

Sonntag, 22. April 2012 9:30 Uhr

Mitglieder diskutieren mit den Vorstand und Projektgruppenleitern: Was erwarten wir von der GZM der Zukunft?

13:00 Uhr

gemeinsames Mittagessen Ende der Veranstaltung

Sie erhalten für diese Veranstaltung 12 Fortbildungspunkte

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Anmeldung Interne Mitgliedertagung der GZM 21. bis 22. April 2012 - Augsburg

Bitte rückfaxen an:

0049 (0)621 473949 Veranstaltungsort:

Forum Im Annahof Im Annahof 4 86150 Augsburg

Ich nehme an der GZM Mitgliedertagung in Augsburg mit........ Personen teil. Absender / Stempel: ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ Die Verpflegungspauschale von 85,00 Euro pro Person überweise ich bis spätestens 06. April 2012 auf das Konto Nr: 151 774 03, Volksbank Rhein Neckar, BLZ 670 900 00 In der Verpflegungspauschale enthalten sind zwei Kaffeepausen und Mittagessen incl. Getränke am 21. und 22. April 2012.

GZM Geschäftsstelle

Kloppenheimerstr. 10 • 68239 Mannheim • Tel.: 0621 4824300 • Fax: 0621 473949 E-Mail: mitglieder@gzm-org.de • www.gzm.org 26

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Einladung zur satzungsgemäßen außerordentlichen Mitgliederversammlung Am Samstag, den 21. April 2011 ab 14:00 Uhr im Forum im Annahof, Augsburg Tagesordnung: 1.

Formale Satzungsänderung nach Vorgaben des Finanzamtes zur vollinhaltlichen Bestimmung „Steuerbegünstigter Zwecke“ der Abgabenverordnung (§§ 51-68 AO)**

2.

Beschluss über den zukünftigen Umgang mit redaktionellen Änderungen aufgrund von etwaigen Beanstandungen durch Registerbehörde und/oder Finanzbehörde.

Dr. Edith Nadj-Papp, M. A. Med. Univ. Budapest 1. Vorsitzende

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** § 8, Ziff. 6 (Alt) Die Tätigkeit des gewählten Vorstandes ist ehrenamtlich. Entstehende Aufwendungen werden erstattet. (Neu) Die Tätigkeit des gewählten Vorstandes ist grundsätzlich ehrenamtlich. Entstehende Aufwendungen werden erstattet, § 7, Ziffer 2: (Alt) Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes, darf das Vermögen des Vereins nur solchen Körperschaften zufallen, die unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dienen. Über die Verwendung beschließt die Mitgliederversammlung. (Neu) Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke darf das Vermögen nur solchen Körperschaften zufallen, die unmittelbar und ausschließlich steuerbegünstigten Zwecken dienen und die es ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke zu verwenden haben. Über die Verwendung beschließt die Mitgliederversammlung.

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Umwelt-ZahnTechnik

Ganzheitlicher Zahnersatz – eine Gratwanderung zwischen Materialauswahl und Eigendisziplin

Von ZTM Norbert Wichnalek Ebenso wichtig wie die Auswahl des Materials ist seine standardisierte Verarbeitung. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Erfolg einer Arbeit verhindern. Patienten, die allergisch auf bestimmte Prothesenkunststoffe oder auf bestimmte Anteile aus dem Prothesenkunststoff reagieren, haben oft eine lange Patientenkarriere hinter sich. Ein Teilerfolg ist es, herausgefunden zu haben, dass bestimmte körperliche Reaktionen und Missempfindungen, wenn nicht direkt in der Mundhöhle ersichtlich, vom Zahnersatz ausgehen. Wer geht schon z. B. wegen eines Asthmaanfalls zum Zahnarzt? Jetzt fängt das große Rätseln und Testen an. Verschiedene in Frage kommende Materialien werden getestet und nach verträglich und unverträglich aussortiert. Aber trotz dieser peniblen Austestung ist noch lange kein Erfolg garantiert. Kleinigkeiten führen da allzu oft zu einem Misslingen, der erwartete Erfolg stellt sich nicht ein. Was sind das für Kleinigkeiten, die zum Scheitern führen können? Das können zum Beispiel unterschiedliche Materialchargen sein, die sowohl

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den Prothesenkunststoff als auch die Konfektionszähne betreffen, aber auch sehr viele laborspezifische Arbeitsschritte bzw. Arbeitsabläufe. Ich möchte hier nur einige aufzählen:  Sind die verwendeten Gipse auch formaldehydfrei?  Werden immer die gleichen Gipse für bestimmte Arbeitsschritte hergenommen?  Ist das Wasser zum Anmischen der Gipse immer von gleicher Qualität? Oft nimmt man zum Anmischen im Vakuumanrührgerät destilliertes Wasser, aber beim Anrühren von Hand (beispielsweise für den Konter) Leitungswasser.  Wurden die Zähne in dem Konter mit Sekundenkleber fixiert?  Ist die Isolierung immer die gleiche?

 Wurde zum Entlasten eine Zinnfolie verwendet? Spuren von Zinn können sich sowohl bei einem Chemoplast als auch bei einem Thermoplast in die Prothesenbasis einlagern. Zinn hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt. Eine nachträgliche Einfräsung der Entlastung würde da Abhilfe schaffen.  Sind die Schleifkörper zum Ausarbeiten sauber und steril? Schleifkörper, mit denen man unterschiedliche Materialien verarbeitet hat, können durch deren unterschiedliche Bestandteile die neue Prothese kontaminieren. So können z. B. Kunststoffreste eines anderen Materials durch die, von der Rotation und dem Anpressdruck entstehende, Wärmeentwicklung mit dem neuen Prothesenmaterial an der Oberfläche verschmelzen. Wurden mit dem Schleifkörper Reparaturen ausgearbeitet, hat man unter Umständen außer dem unbekannten Kunststoff auch verschiedene Salze, Mineralien und eventuell Medikamentenrückstände, mit denen man die neue Prothese

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Umwelt-ZahnTechnik

 Wurde der Drucktopf für die neue Arbeit neu befüllt und vorher desinfiziert? Mit welchem Desinfektionsmittel? Ich verwende in meinem Labor nur ein Desinfektionsmittel: Bakoban von der Firma Adexano.  Wurde bei der Vorpolitur mit Bimssteinmehl der Poliertrog gereinigt, desinfiziert und mit neuem Bimssteinpulver befüllt? Bimssteinmehl, das sich schon ein bis zwei Tage im feuchten Milieu des Poliertroges befindet, mit dem schon eventuell auch einige Reparaturen verarbeitet wurden, ist sicher nicht optimal. Abhilfe habe ich in meinem Labor mit drei Poliertrögen geschafft, einer steht immer gereinigt und desinfiziert zum Einsatz bereit.  Das gleiche gilt für die Polierbürsten. Sind sie schon mehrmals gebraucht worden oder sind sie neu?  Sind die Polierbürsten aus Kunststoff? Haben sie einen Kunststoffkern? Bei der Politur entsteht immer Hitze. Der undefinierbare Bürstenkunststoff kann somit die Prothese kontaminieren. Abhilfe schaffen hier Bürsten mit Naturhaar und neue Bürsten.  Ist das Poliermittel frei von undefinierbaren Metalloxyden?  Ist das Poliermittel durch andere Polierbürsten und andere Kunststoffe und Reparaturen kontaminiert? Abhilfe schafft hier das Poliermittel in kleinen Portionen zu Verarbeiten.  Ist die Reinigungsflüssigkeit in Ultraschallbad rein und neu angesetzt worden?

 Ist der Becher vor dem Auffüllen gereinigt und desinfiziert worden? Abhilfe schaffe ich in meinem Labor mit mehreren Bechern, von denen einer immer gereinigt und einsatzbereit ist. Hier hat sich zum Reinigen im Ultraschallbad reines Wasser mit einigen Tropfen Spülmittel bewährt. Ich verwende im gesamten Labor Granderwasser und levitiertes Wasser (kolloidales Wasser), das feinstofflich rein ist und eine sehr große Benetzbarkeit durch kleinste Wassercluster hat und somit tiefenreinigend ist.

Abb. 1: Die als verträglich getesteten Materialien Polyan und Dentalos (Fa. Polyapress) und das EM-X Keramikpulver (Fa. Emiko)

 Auch biokompatible Thermoplaste, die man in einer Aluminiumkartusche vorheizt und verarbeitet, bergen ein undefiniertes Gefahrenpotential. Sicherlich könnte diese Liste weiter fortgesetzt werden. Mir geht es nicht um die Auflistung der eventuellen Kontaminationsquellen, sondern um die Sensibilisierung, solche Kontaminationsquellen zu erkennen und zu beseitigen.

Abb. 2: Die Verträglichkeitstestbasis aus den drei Materialkombination

Ein paar Tipps für Materialtestplättchen Ist das auszutestende Material auch nach den Arbeitsweisen und Arbeitsschritten wie bei einer Neuarbeit hergestellt worden? Wurde darüber Protokoll geführt? Ich habe in meinem Labor für bestimmte Arbeiten bzw. Arbeitsweisen Protokolle entwickelt, bei denen auch die oben genannten „Kleinigkeiten“ berücksichtigt werden. Somit hat der Patient, der Zahnarzt und der Zahntechniker die Möglichkeit, alles nachzuvollziehen. Da der Platz hier nicht ausreicht um mein Arbeitsprotokoll vorzustellen, kann es bei Bedarf bei mir angefordert werden. Wie oben geschildert, sind die Kontaminationsmöglichkeiten einer Kunststoffarbeit mit Fremdstoffen sehr hoch, es reicht bei weitem nicht aus nur biologisch verträgliche Materien zu verwenden. Patientenfall Anhand eines Patientenfalles möchte ich die Vorgehensweise zur Herstellung einer

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Fotos. Autor

kontaminieren kann. Abhilfe schaffe ich hier in meinem Labor dadurch, dass ich die Schleifkörper gezielt nur für ein bestimmtes Material verwende und diese genauso wie in der Zahnarztpraxis sterilisiere. Oder bei hartnäckigen Fällen, bei denen bekannt ist, dass der Patient schon mehrmals erfolglos saniert wurde, greife ich auf neue Schleifkörper zurück.

Abb. 3: Die patientenspezifische Zahnformen wurden in Wachs dubliert und in Dentalos umgesetzt

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Umwelt-ZahnTechnik

Abb. 4: Die Zahnaufstellung für die Einprobe

Abb. 5: Detailansicht der Aufstellung, alle Zähne sind aus Dentalos

UK und OK Prothese für einen hochsensiblen Patienten aufzeigen. Als Erstes wurde aus den einzelnen, als verträglich getesteten Materialien (Abb. 1), eine OK Verträglichkeitstestbasis hergestellt (Abb. 2). Dabei wurden alle Arbeitsschritte wie bei einer definitiven Arbeit durchlaufen und protokolliert. Da diese Arbeit aus möglichst nur einem Material hergestellt werden sollte, wurde für die Basis Polyan (Fa. Polyapress) und für die Zähne Dentalos (Fa. Polyapress) verwendet. Beide Materialien sind von der Grundzusammensetzung identisch. Zusätzlich wurde der Basis noch EM-X Keramik (EM = effektive Mikroorganismen, Fa. Emiko) beigefügt. EM-X stellt das Medium dar, mit dem die positive EM-Information in die Prothese eingebracht wird. EM besitzt die außergewöhnliche Fähigkeit zur Antioxidation. Nach dem positiven Testen der Verträglichkeitstestbasis wurden die zum Patienten passenden Zahnformen (Abb. 3) für die Doublierung vorbereitet, in Wachs umgesetzt und anschließend in dem Thermoplast Dentalos individuell gefertigt. Danach erfolgte wie gewöhnlich die Aufstellung für die Einprobe (Abb. 4 und Abb. 5). Nach der erfolgreichen Einprobe wurden die Prothesen mit Polyan fertiggestellt (Abb. 6 und 7), anschließend,

wie üblich im meinem Labor mit FIZ © (feinstofflich informierter Zahnersatz mit QUANTEC® Radionik-System) bewellt (Abb. 8) und somit positive Informationen aufmoduliert. Fazit Nur wenn auch im zahntechnischen Labor die gleichen Hygienemaßnahmen und -bedingungen wie in der Zahnarztpraxis herrschen, werden die vielen Kontaminationsquellen von biokompatiblen Materialien minimiert oder sogar gänzlich ausgeschaltet. Ein Zahnarzt würde nie auf die Idee kommen, mehrere Patienten mit dem gleichen Bohrer zu behandeln. Wir Zahntechniker jedoch arbeiten unterschiedliche Materialien und sogar Reparaturen mit dem gleichen Bohrer aus. Eigendisziplin sollte somit auch beim Zahntechniker bei jeder Arbeit Grundvoraussetzung sein und dies ohne gesetzliche Vorschrift. Biokompatible Materialien sind nur Hilfsmittel für das Gelingen einer Arbeit. Die richtige Umsetzung und Eigendisziplin ist das Ausschlaggebende. p

Abb. 6: Die fertiggestellten Prothesen von frontal ...

Abb. 7: ... und von lateral

ZTM Norbert Wichnalek

Hochfeldstr. 62 D-86159 Augsburg Tel +49 (0)821 571212 Fax +49 (0)821 5892553 info@wichnalek.com www.wichnalek.com Jahrgang 1961 Selbstständiger Zahntechnikermeister, Autor zahlreicher Fachpublikationen im In- und Ausland, Referent diverser Fachkurse im In- und Ausland, Entwickler von zahlreichen zahntechnischen Produkten und Arbeitstechniken

Abb. 8: FIZ ©, das Aufmodulieren von Informationen mit dem QUANTEC ® Radionik-System

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1987 Gesellenprüfung in München 1993 Meisterprüfung in München seit 1994 Selbstständiger Zahntechnikermeister 1996 Gründung eines Schulungslabors mit Vertrieb seit 1996 Fachlehrer für Zahntechnik BS Augsburg 1997 Speedy-Wax-Dubliertechnik

Schwerpunkte: - Zahnersatz im Einklang mit dem Patienten - Feinstofflich informierter Zahnersatz (FIZ©) - Homöopathischer Zahnersatz

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Reisetipp

Fünf-Sterne-Expedition ins Eis Die Antarktis ist eine unvergleichliche Begegnung mit Eis, Meer und Wind. Trotz komfortablem Leben auf dem Kreuzfahrtschiff bleibt eine Reise zum weißen Kontinent eine abenteuerliche Expedition, bei der die Natur den Ton angibt.

Unsere Reise beginnt am Ende der Welt. So zumindest steht es am Ortsschild von Ushuaia, Argentiniens südlichster Stadt. „Fin del Mundo“ ist der Name von Hotels, Restaurants, dem Museum und steht selbst auf den Briefmarken. Für die wenigsten seiner Besucher ist Ushuaia das Ziel ihrer Reise. Sie wollen weiter – weg vom Ende der Welt – Richtung Süden zum sechsten Kontinent. Die Antarktis wird während des Sommers der Südhalbkugel von Dezember bis Februar von rund 30 eisverstärkten Schiffen angefahren. Meist haben sie unter 200 Passagiere, denn die strengen Regeln zum Schutz der Antarktis,

halten die ganz großen Kreuzfahrtschiffe von Fahrten in die Antarktis ab. So ist Schweröl, ein vor allem von großen Schiffen genutzter Treibstoff, in diesem Seegebiet verboten und auch die Regel, dass maximal 100 Passagiere gleichzeitig an Land gehen dürfen, ist nur mit kleinen Schiffen umsetzbar. Kreuzfahrtyacht mit französischem Charme Für unser Schiff, die L’Austral, ist es die erste Antarktis-Saison. Das jüngste Kind der französischen Reederei „Compagnie

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du Ponant“ wurde erst im März 2011 vom Stapel gelassen und hat sich während seiner Sommertouren im Mittelmeer bereits einen Namen als besonders luxuriöse „Kreuzfahrtyacht“ gemacht. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend zu immer größeren Schiffen, setzt Compagnie du Ponant auf kleineren, exklusiven Yachtcharakter mit maximal 135 Kabinen, hochwertigste Ausstattung, innovatives Design, erstklassige, individuelle Betreuung und jede Begegnung ist ‚très charmant’ – französisch eben. Die familiäre Herzlichkeit und die Freude der Crew, uns etwas Einzigartiges bieten zu können, erlebten wir bereits beim

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Reisetipp

ersten Auftritt des Kreuzfahrtdirektors Jerôme Pierre. Humorvoll und unterhaltsam weist uns der geborene Entertainer in das Leben an Bord ein. Mit dem Lächeln des Wissenden prophezeit er: „Bevor wir den ersten Eisberg sehen, werden wir in den nächsten beiden Tagen die ‚Drake-Tax’ zahlen.“ Was er damit meint, projiziert er mit GoogleEarth auf die Leinwand: um von Kap Hoorn, der Südspitze Südamerikas in den Norden der antarktischen Halbinsel zu gelangen, müssen wir die rund 1000 km breite berühmt-berüchtigte DrakePassage durchqueren. Berühmt für die große Vielfalt an Seevögeln und Walen, berüchtigt für ihr turbulentes Wasser. Grund dafür ist die „arktische Konvergenz“, eine natürliche Grenze, wo kaltes polares Wasser auf wärmere äquatoriale Gewässer trifft.

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Wer über die Natur der Antarktis staunen will, muss auf dem Hinweg ihre unbändige Kraft ertragen Bereits kurz nach dieser Einführung spüren wir, was Seefahrer „Drake-Shake“ nennen. Der Kabinenbildschirm zeigt Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern an und die gut zehn Meter hohen Wellen knallen gegen die Fenster. Mit Pflastern, Pillen und Akupunktur gut gegen Seekrankheit präpariert, sind die meisten Reisenden trotz des starken Seegangs guter Dinge und nehmen am tagefüllenden Programm an Bord teil. Mit spannenden Vorträgen öffnet uns das zehnköpfige, internationale Wissenschaftlerteam verschiedenster Fachrichtungen die Augen für die Besonderheiten der eisigen Welt, die uns erwartet.

Begeistert berichten sie über Geologie, Geschichte, Meeresbiologie und die Tierwelt der Antarktis. Andrew, der Ornithologe, ist meist in der Lounge mit den großen Panoramafestern zu finden und zeigt uns die Albatrosse, die den Sturm der Drake-Passage zu genießen scheinen. Stundenlange begleiten diese majestätischen Erscheinungen mit fast vier Metern Spannweite unser Schiff. Mal so dicht über den Wellen, dass ihre Flügelspitzen das Wasser berühren, dann wieder steil emporziehend, gleiten sie ohne einen einzigen Flügelschlag im Aufwind über den Wellen. Nach zwei Tagen Blick auf bewegtes Meer und Vögel ist es soweit: der erste Eisberg wird gesichtet. Warm eingepackt in unsere roten Expeditionsjacken, die wir zu Beginn der Reise erhielten, eilen wir zum Oberdeck. Glaziologe Juan José

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Reisetipp

erklärt uns die Entstehungsgeschichte dieses mächtigen Tafeleisbergs, der sehr viel größer als unser Schiff ist: Vom Rande eines Schelfeises, also einer rund 500 m dicken, auf dem Meer schwimmenden Eisplatte, die mit einem Gletscher fest verbunden ist, brach diese mächtige, flache Eismasse ab. Eisberge überdauern im Schnitt etwa drei Jahre, besonders große Exemplare auch bis zu 30 Jahre. Der größte bekannte Eisberg besteht aus so viel Süßwasser, wie die Stadt New York in einem Jahr verbraucht. Surreale Kunstwerke aus Eis Stets von Eisbergen umgehen, nähern wir uns nun in ruhiger Fahrt der antarktischen Halbinsel. Bizarr geformte

Skulpturen aus blau schimmerndem Eis ziehen am Panoramafenster des Speisesaals vorbei. Meterhohe spitze Zacken, ausgewaschene Höhlen, Durchbrüche, flüchtige Impressionen, die unvergesslich bleiben. Diese von der Natur geschaffenen Kunstwerke sind es, die den köstlichen Kreationen der französischen Küchenschefs die Show stehlen. Zahllose Kameras klicken, um die unfassbare Schönheit und Gewalt dieser Natur aus Eis mit nach Hause zu nehmen. Doch weder Fotos noch Worte können die Gefühle beschreiben, die die Begegnung mit der Antarktis so besonders machen. Die klare Polarluft, der eisige Wind, das plötzliche Auftauchen von tausende Meter hohen eisbedeckten Bergen, die Ruhe, die Unbewohnbarkeit, das Fehlen der Nacht, ergeben eine Erfahrung von

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Unbeherrschbarkeit, der wir uns unterordnen müssen. Doch genau das, scheint unseren Expeditionsleiter Nicolas Dubreuil besonders zu reizen. Eis ist sein Element, die Antarktis seit zwanzig Jahren sein Revier. Nicolas, der Reinhold Messners jüngerer Bruder sein könnte, steht bereits morgens um fünf Uhr beim Kapitän auf der Brücke und stimmt mit ihm ab, wo Eis- und Wetterverhältnisse Ausflüge mit Zodiaks, den robusten, motorisieren Schlauchbooten, erlauben. Haben Nicolas und sein Team eine sichere Stelle zum Anlanden gefunden, geben sie grünes Licht für die Passagiere. Vermummt in wasserdichter, warmer Kleidung und Gummistiefeln steigen wir in kleinen Gruppen von der Luxusyacht in die schaukelnden Zodiaks.

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Reisetipp

Im Reich der Pinguine Rasant geht die Fahrt durch die zentimeterdicke Eisschicht, die sich direkt hinter uns wieder schließt. Bevor wir sehen, wer uns am Festland erwartet, hören wir ihr Geschnatter: tausende von Pinguinen stehen wie ein Empfangskomitee am eisigen Strand. Neugierig begutachten sie die Ankömmlinge und widmen sich dann wieder der Suche nach Steinen für ihren Nestbau. Pinguine sind neben den Eisskulpturen die Hauptattraktion in der Antarktis. Und wer sich noch in der Drake-Passage gefragt hat, warum er sich eine solch beschwerliche Reise eigentlich

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antut, dem fällt es spätestens in der ersten Pinguinkolonie wieder ein. Letztlich verfällt wohl jeder diesen lustigen Gesellen, ihrem reizenden Geturtel mit ihren Partnern, ihrer Fürsorge für den flauschigen Nachwuchs auf ihren Füssen, dem possierlichen Gang und ihrer Eleganz als Schwimmer. Selbstfindung im ewigen Eis Eng gedrängt haben sich die Pinguine ihre Steinnester auf die wenigen schneefreien Felsen gebaut, in einer meterhoch mit

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Reisetipp

verharschtem Schnee bedeckten hügeligen Landschaft. Wir gehen wie auf Baiser, sacken immer wieder bis über die Knie ein, bis wir den Gipfel erreichen. Absolute Stille. Es ist, als bewegten wir uns in aller Ruhe rückwärts in der Evolution, in einen Zustand, als alles noch aus Wasser, Eis, Stein und Wind bestand. Nie zuvor erlebten wir eine solch kontemplative Gegend, eine solch entlegene Welt, einen andersartigen Zustand des Ankommens. Jeder dieser Ausflüge ist ein Erlebnis, das die Seele zutiefst berührt. Die menschenabweisende, unbezwingbare Landschaft und die tiefe Empfindung des Unlieblichen, das gleichzeitig schillernde Kunstwerke hervorbringt. Zwei bis drei mehrstündige Landgänge pro Tag organisiert das Expeditionsteam. Wir besuchen historische Forschungs- und Walfangstationen, wandern zu riesigen Gletschern, über eine Vulkaninsel und bestaunen die gigantischen Seeelefanten bei ihren Paarungsritualen. Expeditionsleiter Nicolas Ankündigung: „Ihr werdet kaum zum Schlafen kommen,“ erfüllt sich. Sind wir nicht gerade auf den Zodiaks oder an Land unterwegs, stehen wir an Deck, um keine Minute der Fahrt durch die weißblauen Eisberge zu verpassen.

Mit Zodiak-Schlauchbooten auf dem Weg zum Festland

Wetter und Eis bestimmen den Kurs Während wir den Ausblick genießen, herrscht auf der Kommandobrücke höchste Aufmerksamkeit. Vor uns die Einfahrt zum Neumeyer-Kanal, Eisberge und Nebel erschweren die Navigation. Eine konzentrierte Atmosphäre, wie bei einer anspruchsvollen Operation beherrscht den Raum. Kapitän Jean-Philippe Lemaire gibt ruhige klare Anweisungen an den Steuermann und manövriert uns sicher durch die Meerenge. Die Route gehorcht der Willkür des Wetter, das im Dezember erst nach und nach das vereiste Meer zur Fahrt frei gibt. Stets ist der Kapitän in Kontakt mit den wenigen anderen Schiffen, die hier wochenlang zum Fischfang unterwegs sind und den Forschungsstationen, die ihm Wetterdaten übermitteln. Die von Kreuzfahrtschiffen besuchte Region, die antarktische Halbinsel, ist der nördlichste und mildeste Teil der Antarktis, mit Sommertemperaturen um den Gefrierpunkt. Oft werden die mehrere tausend Meter hohen, steil aus dem Meer ragenden Berge von Schichtwolken verborgen. Mystisch, verklärt und wehmütig präsentiert sich dann diese eisige Welt. Nach einigen Tagen können auch die auf Sonne und perfektes Licht wartenden Fotografen dieser geheimnisvollen Stimmung etwas abgewinnen und gerade dann lichtet sich der Nebel und wie ein Theatervorhang gibt er den Blick frei auf gigantische Eisberge vor blauen Himmel, schimmernden türkisen Gletscherglanz umgeben von aquamarinblau leuchtendem Wasser.

Eisberge in Sicht - das bedeutet höchste Konzentration auf der Kommandobrücke

Dr. Beate I. Kreisel Fotos: Thomas Hegemann und Compagnie du Ponant GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

Bewohner der antarktischen Halbinsel: Weddellrobbe

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Reisetipp

Reiseinformation Beste Reisezeit: Hauptsaison ist von Dezember bis Februar bei milden Küstentemperaturen von durchschnittlich minus 5 bis plus 5 Grad. Anreise: Lufthansa bietet Direktflüge nach Buenos Aires, von dort geht es mit einem 3,5-stündigen Flug nach Ushuaia. Reisedauer: Kreuzfahrten zwischen zehn und 29 Tagen. Die längeren Touren schließen meist Südgeorgien und die Falklandinseln ein. Kleidung: Die Atmosphäre an Bord ist sportlich-leger. Für die Landausflüge bewährt sich eine Kombination von wasserdichter, atmungsaktiver Oberkleidung und wärmenden unteren Schichten. Zwingend sind Gummistiefel für die stets nassen Anlandungen. Um das Gepäckvolumen in Grenzen zu halten, können auf der L’Austral hochwertige Stiefel gemietet werden. Ein Expeditionsparka in passender Größe wird gestellt. Medizinische Vorbereitung: Auch medizinisch gesehen, ist man in der Antarktis am Ende der Welt. Die durch den Bordarzt mögliche, medizinische Versorgung ist auf die Gabe von Notfallmedikamenten limitiert. Alle Teilnehmer benötigen vor eine Antarktisreise ein ärztliches Attest, dass keine schwerwiegenden Erkrankungen vorliegen. Eine gründliche zahnärztliche Untersuchung ist sehr zu empfehlen, da in der Antarktis und auf den Schiffen keine Zahnbehandlungen möglich sind. Für die stürmische Drake-Passage sollte man Pflaster oder Medikamente gegen Reisekrankheit mitnehmen. Homöopathische Mittel bei Seekrankheit: Cocculus, Petroleum, Tabacum.

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Kosten: Eine elftägige Antarktiskreuzfahrt mit der L’Austral wird ab 5.000 Euro pro Person in einer komfortablen Außenkabine mit Balkon angeboten. Eingeschlossen sind sämtliche Ausflüge, Wissenschafts- und Unterhaltungsprogramm sowie die erstklassige Verpflegung inkl. Getränke. Information und Buchung: Compagnie du Ponant Kleiner Burstah 12 D – 20457 Hamburg Tel. +49 40 39 80 889 11 www.ponant.com

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Medizinische Fachpublikation

Au s g a b e 0 1 / 2 0 1 2

ORAL-M E D Aktuell

Online, kostenfrei, pro Quartal | 03_2012 // 06_2012 // 09_2012 www.oral-med.de

Interdisziplinäres Denken, Entscheiden und Handeln in der ZahnMedizin

Patienten fragen:

www.oral-med.de | www.netz-werk-medizin.de | besuchen Sie uns auf Facebook und Twitter

• Hilft eine Aufbissschiene gegen Kopfschmerzen? • Sind Keramik-Implantate „allergiefrei“? • Gibt es zu Therapie und Diagnosen Informationen im Internet? • Welchen Zahnersatz verträgt mein Körper? • Welche Begleittherapie aus der orthomlekularen Medizin gibt es? • Gibt es Homöopathie auch in der ZahnMedizin? • Legen Sie Wert auf Hygiene in Ihrer Praxis? • Welche biokompatiblen CAD/CAM Lösungen gibt es? • Welche Therapiemöglichkeiten zur Muskelentspannung gibt es? • Helfen Schuheinlagen gegen Kopfschmerzen? • Welche Testmöglichkeiten zur Parodontitis gibt es? • Gibt es eine Parodontosetherapie ohne Antibiotika? • Wie kann ich den Selbstheilungsprozess unterstützen?

Tel. +49 (0) 23 23 • 147 531 604 Fax +49 (0) 23 23 • 147 531 633 info@netz-werk-medizin.de www.netz-werk-medizin.de

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, mit unseren redaktionellen Partnern haben wir die folgenden Inhalte für Sie zusammengestellt. Unser Ziel ist es, praxisrelevante Artikel zu publizieren, die Ihnen als Leitfaden und Information im Praxisalltag hilfreich sind. Unsere Autoren sind Ihnen bekannte Referenten unserer Veranstaltungen sowie neue interessante Partner aus der Industrie und Forschung.

Inhalt „Heft in Heft“ 39 43

Gesund durch Sanogenetika® www.umweltbelastet-kinderlos.de

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Die Matrix-Rhythmus-Therapie nach Dr. Randoll

42 46

Augenmuskeldysfunktion „Cranio-Mandibuläre Dysfunktion – CMD“

50

Halswirbelsäule und Körperhaltung: Die Bedeutung der sensomotorischen Schlüsselregionen von Kopf bis Fuß

45

Goethe und die Medizin

48

Monolithische Versorgungen aus Zirkonoxid biokompatibel und physiologisch

49

Möglichkeiten der metallfreien Versorgung

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Laserunterstützte Parodontaltherapie ohne Antibiotikaeinsatz

54

„Was die Zähne kauen ist die Arznei nit. Niemand sieht die Arznei. Es liegt nicht am Stoff, sondern an der Kraft.“ Paracelsus

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Oral-Med: Das erste soziale Netzwerk der ZahnMedizin Wodurch wird Ihre Praxis einzigartig? Spezialisierung lohnt – für Spaß und Erfolg gleichermaßen

Um die Inhalte für Sie zu strukturieren, unterteilen wir die Orale Medizin in folgende Schwerpunkte: GZM UZM IPA CMD UZT MIM HOM

Ganzheitliche ZahnMedizin Umwelt-ZahnMedizin Interdisziplinäre Parodontologie Kraniofaziale Orthopädie Umwelt-ZahnTechnik Metallfreie Implantologie Homöopathie

Erstmalig bieten wir Ihnen im Rahmen der Rubrik „Leserbriefe“ die Möglichkeit, eigene Artikel und Erfahrungsberichte als Information für für andere Leser zu veröffentlichen. Wir publizieren die „Heft in Heft“ Ausgaben auch online kostenfrei. Diese Veröffentlichung erhalten GZM Mitglieder. Darüber hinaus dreimal so viele ZahnMediziner und andere Medizinergruppen deutschlandweit, die Ganzheitliche ZahnMedizin in Ihren Praxen betreiben. Dieses Heft soll Ihnen eine Hilfe sein, eine Inspiration und Motivation nicht müde zu werden, die eindeutigen Erfolge der Ganzheitlichen ZahnMedizin zu vertreten. 5000 Leserinnen und Leser erhalten dieses Heft im Rahmen Ihrer Mitgliedschaft kostenfrei per Post. Nutzen Sie die nächsten 3 Ausgaben unserer „Heft in Heft“ Veröffentlichung Orale Medizin aktuell um, Ihr persönliches Leserprofil zu erstellen. Mit dem beiliegenden Faxformular können Sie die Inhalte bewerten und uns Ihr Feedback übermitteln. Wir vertiefen die Inhalte, die den meisten Lesern Nutzen spenden. Mit Ihrer Unterstützung werden Sie Teil einer Community. Ein kostenfreies Netzwerk, welches gemeinsam stark macht. Erfahren Sie mehr auf www.oral-med.de, dem ersten sozialen Netzwerk für interdisziplinäres Denken, Entscheiden und Handeln in der ZahnMedizin. Herzlichen Dank.

Konstantin Koch Verlagsleitung Netz-Werk-Medizin Verlag Redaktion Herne

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ORAL-MED

Gesund durch Sanogenetika® Bei jeder Grippeepidemie ist zu beobachten, dass sich das Spektrum der Schwere der Erkrankung von sehr schwerkrank mit Todesfolge bis zur völligen Unversehrtheit und Gesundheit erstreckt. Ähnliche Beobachtungen beschreibt die Katastrophenmedizin bei schweren technischen und Naturunglücken.

und psychischen Widerstandsfähigkeit, zur Kraft und Stärke, Lebenskrisen, Konflikte, hohe Anforderungen, schlechte Lebensbedingungen (z. B. Armut), Schicksalsschläge, Trennungen, extreme Einwirkungen u. a. ohne längere Beeinträchtigung der Gesundheit und Persönlichkeitsstruktur zu erleiden [Seligman 1999; Flach 1997; Wright 1997].

tions-, Schutz- und Selbstheilungsfunktionen stimuliert werden. Die Sanogenese ist als ein ganzheitlicher Prozess anzusehen, in welchen vorwiegend das Nerven-, Hormon-, Immunund Stoffwechselsystem, die Regulation der extrazellulären Matrix sowie das Heil- und Wachstumssystem in den Selbstregulationsvorgang einbezogen sind.

Domres und Manger [2000] stellten in der Akutphase z. B. eines schweren Eisenbahnunglücks fest, dass je nach Situation 10-30 % der Betroffenen ruhig und besonnen reagieren und sich sofort an Hilfeleistungen beteiligen. 10-25 % äußern so heftige Panikreaktionen, dass sie medizinisch-psychische Hilfe benötigen. 50-70 % reagieren apathisch und konfus und 1-3 % verlieren die Kontrolle über sich völlig.

Weiner [1990], Hecht und Baumann [1974], Pawlow [1885], Virchow [1868] sehen die Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit nicht als abrupte Veränderung, sondern als einen fließenden Übergang mit vielen ,Grauzonen’. So sah dies auch bereits Ibn Sina, der unter dem Namen Avicenna bekannt ist (980-1037). Er klassifizierte sechs Abstufungen zwischen Gesundheit und Krankheit.

Sanogenetisch wirken alle Elemente der gesunden Lebensweise: Bewegung, richtiges Atmen, meditatives Atmen, emotionelle Intelligenz, erholsamer Schlaf, Harmonie zwischen inneren und Naturrhythmen, Licht und artgerechte Ernährung.

Während sich die Medizin gewöhnlich darauf konzentriert, die Ursachen zu den krankhaften Zuständen zu ergründen, stellen andere, so auch ich selbst, die Frage: Warum bleibt ein Fünftel der Betroffenen gesund, trotz der gleichen Belastungen? Das sollte Gegenstand der Forschung sein. Mit dieser Frage hat sich schon 1885 der Nobelpreisträger Iwan Petrowitsch Pawlow befasst und er schlussfolgerte, dass „die außergewöhnlichen Stimuli, die sich in Form der krankheitserregenden Ursachen melden, gleichzeitig auch Reize für Schutzmechanismen des Organismus sind, die den Kampf mit den entsprechend pathologischen Erregern aufnehmen.“ Folglich gibt es neben den pathogenetischen (krankheitsentwickelnden) Prozessen auch sanogenetische (die Gesundheit entwickelnden) Prozesse beim Einfluss der verschiedensten Umweltfaktoren. Die heutige Medizin und auch die Naturheilkunde sind darauf ausgerichtet, die pathologischen (krankhaften) Prozesse zu beseitigen. Häufig ist es nur eine zeitweilige Symptomeinschränkung oder -beseitigung. Die sich jetzt entwickelnde ganzheitliche positive Medizin und positive Psychologie orientieren sich an den Stärken des Patienten, an seinen Selbstheilungskräften, die in der Sanogenese eingeschlossen sind. Meines Erachtens ist dies der richtige Ansatz, Kranke zu heilen und richtig gesund zu machen, aber auch gleichzeitig präventiv zu wirken. Auf dieser Grundlage entstanden auch die Begriffe ,Resistenz’ und ,Resilienz’. Unter Resistenz wird der unspezifische Schutz des Organismus gegenüber Infektionen, Toxinen und anderen gesundheitsschädigenden Stoffen verstanden. Resilienz ist die Fähigkeit zur physischen

Man muss auf jeden Fall gesunden Zustand, prämorbide Phase, Frühstadium der Erkrankung und Krankheit unterscheiden [Hecht und Baumann 1974]. In Anlehnung an das Modell von Avicenna klassifizierten wir [Hecht et al. 2001, Anske 2003] mit objektiven Messungen mittels der Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik [Übersicht: Hecht et al. 2001] sechs verschiedene Abstufungen: sehr gesund, gesund, noch gesund (prämorbide Phase), nicht mehr gesund (Frühstadium), krank und sehr krank. Im Zusammenhang der Früherkennung von gesundheitlichen Schäden sind besonders Wechselbeziehungen zwischen Sano- und Pathogenese zu sehen, die als Modell in folgender Abbildung dargestellt sind.

Teil 1

Nun stellt man die Frage: Gibt es auch Wirkstoffe, welche die sanogenetischen Prozesse stimulieren und dominieren lassen? Berichten aus dem Mittelalter zufolge haben bei Pestepidemien Juden überlebt. Sie aßen nämlich regelmäßig Knoblauch. Das wäre z. B. ein Sanogenetikum. In der Antike wurden SiO2reiche Erden, z. B. verschiedene Tonarten, für therapeutische und präventive Zwecke verwendet. Avicenna, auch als Ibn Sina (9801037) bekannt, wendete erfolgreich Tonrezepturen an. In unserer Gegenwart benötigen wir Sanogenetika, die auch den Körper gleichzeitig entgiften können. Die Menschheit unseres Planeten unterliegt einer schleichenden Vergiftung.

Ende des 1. Teil

Abbildung 1: Modell der Gesundheits-Krankheits-Beziehung (nach [Hecht 1984]) Die Sanogenese ist der Gesamtprozess der optimalen Selbstregulation des Organismus (Sanos = Gesundheit). Der Begriff Sanogenese wurde erstmals von Pawlenko [1973] geprägt. Hecht und Baumann [1974] beschrieben Sanogenese als einen komplexen autoregulatorischen Prozess, mit welchem Adapta-

O r a l e M e d i z i n | w w w. o r a l - m e d. d e

Dr. med. Dr. med. habil. Karl Hecht Professor für Neurophysiologie und emeritierter Professor für experimentelle und klinische pathologische Physiologie der HumboldtUniversität (Charité) zu Berlin

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Die

Matrix-Rhythmus-Therapie Alle Körperzellen sind umgeben von der extrazellulären Matrix. Analog den Fischen im Wasser. Diese Matrix versorgt die Zellen und entsorgt die Abfallstoffe. Rhythmische Schwingungen, ausgehend von der Skelettmuskulatur, erzeugen dabei die nötige Pump- und Saugwirkung. Der menschliche Körper schwingt, unter anderem die Skelettmuskulatur. Mit 8 bis 12 Schwingungen pro Sekunde. Das ist keine so neue Entdeckung, jedoch erst in jüngerer Zeit mit Video-Mikroskopie genauer zu beobachten und zu untersuchen. Da es sich hierbei um sehr kleine Schwingungen handelt, sind sie nur bei Extremsituationen wie z. B. Schüttelfrost oder bei angestrengtem Muskelzittern ohne Hilfsmittel sichtbar. Die zellbiologische Grundlagenforschung durch moderne Video-Mikroskopie an der Universität Erlangen führte Dr. Randoll zur Entwicklung der Matrix-Rhythmus-Therapie. Sie setzt an der Skelettmuskulatur an. Mit 45 Prozent Massenanteil ist die Skelettmuskulatur das größte „Antriebsorgan“ des warmblütigen Organismus und der stärkste „Taktgeber“ der Mikrozirkulations-Prozesse. Während unser Herz das Blut in die feinsten Blutgefäße pumpt und dabei Sauerstoff und Nährstoffe an die Zellen heranführt, braucht es die rhythmisch schwingende Skelettmuskulatur, um die Versorgung der Zellen und die Entsorgung der Stoffwechsel-Endprodukte des Bindegewebes (extrazelluläre Matrix) zu gewährleisten.

Wie funktioniert die Therapie? Sie baut auf dem Schwingungsverhalten der Skelettmuskulatur und ihrem charakteristischen Frequenz- und Amplitudenspektrum auf. Sie wirkt von außen auf die Körperzellen und ihren Stoffwechsel. Wichtig für den Therapeuten sind anatomisches Fachwissen, therapeutische Kreativität und Gefühl. Das Therapiegerät mit seinem speziell geformten Resonator erzeugt mechano-magnetische Schwingungen analog den körpereigenen. Diese Resonanz-Kopplungen aktivieren physiologische Pump-Saugeffekte und stimulieren gleichzeitig Nervenrezeptoren. Die Eigenschwingung des Körpers und seiner Zellen werden angeregt. Dadurch verbessern sich die Mikrozirkulation, die Sauerstoffsättigung sowie die Muskelelastizität und Plastizität. Dabei empfinden die Patienten die Behandlung als äußerst tiefenwirksam und angenehm.

Behandlung durch die rhythmische Mikroextensionstechnik

nach Dr. Randoll

Das Einsatzspektrum der MatrixRhythmus-Therapie ist enorm: • Gliederschmerzen, insbesondere Schulter, Hüfte und Knie • Kopfschmerzen • Nackenverspannungen • Tinnitus • Mangelnde Konzentration • Rücken-/Wirbelsäulenbeschwerden • Muskelverhärtungen – Auch im Kiefer- und Gesichtsbereich • CMD • Sehnenverletzungen • Wundheilungsstörungen • Narben • Mikrozirkulations-Störungen • Osteoporose-Schmerz • Fersensporn • geschwollene Knöchel • Lipödem und Cellulite • Gicht- und Rheumaknoten • Sekundäre Lymphödeme z.B. nach Brustbehandlung Inspirierende Fallbeispiele finden Sie in den kommenden GZM Heften. Möchten Sie sofort mehr dazu erfahren? So fordern Sie gleich weitere Informationen auf der Beilage „Redaktionelle Inhalte“ an.

Dr. med. Ulrich G. Randoll Arzt in eigener Praxis München


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Augenmuskeldysfunktion In den letzten Monaten haben wir uns weiter intensiv mit dem Zusammenhang von Form- und Funktionsstörungen des Kausystems und Funktionsstörungen der Augenmuskeln (Winkelfehlsichtigkeit/ Dysphorien) beschäftigt: Viele Patienten weisen diesen Zusammenhang auf. Unser Therapiekonzept der Kraniofazialen Orthopädie (von der Jig-Schiene bis zur Kieferorthopädie) wirkt sich bei nicht wenigen dieser Patienten positiv auf bestehende Augenmuskeldysfunktionen aus. Die enormen Kräfte, die beim Knirschen und Pressen mit den Zähnen auftreten, scheinen die Orbita und damit die Augenmuskeln stark zu belasten – vor allem, wenn Zahnfehlstellungen (Okklusionsstörungen) und Kieferanomalien vorliegen. Anamnese-E Augenmuskelfunktionen Name:

Vorname:

geb.: ja

nein

weiß nicht

Ich sehe schlecht.

Aus diesem Grund haben wir einen Anamnesebogen entwickelt, mit dem wir routinemäßig bei unseren Schmerzpatienten und bei kieferorthopädischen Patienten nach den Symptomen und Befunden von Augenmuskelfehlfunktionen fragen. Diesen Anamnesebogen gibt es in zwei Versionen: Anamnesebogen für Erwachsene (Abbildung 1)

Längeres Lesen oder Computerarbeit strengen mich an, und ich ermüde dabei leicht. Ich leide häufig an Augenbrennen, Augentränen, gerötete Augen, trockene Augen.

Anamnesebogen für Kinder (Abbildung 2)

Ich leide häufig an Augenblinzeln, Augenzucken, Augenreiben.

Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden sollten diesen Anamnesebogen bei Kindern routinemäßig einsetzen. Sie sollten bei Auffälligkeiten genauso routinemäßig mit Optometrikern zusammenarbeiten, wie sie bei Bedarf mit HNO-Ärzten und Logopäden kooperieren. Aber Vorsicht: Eine kieferorthopädische Behandlung wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Augenmuskelfehlfunktion so verbessern, dass eine zuvor angepasste Prismenbrille schon während der kieferorthopädischen Behandlung nicht mehr passen oder sogar stören wird … Es ist in vielen Fällen besser, zunächst vom Optometriker die Winkelfehlsichtigkeit nur vermessen und dokumentieren zu lassen, um dann nach der kieferorthopädischen Behandlung nachmessen zu lassen. Wenn dann immer noch eine Winkelfehlsichtigkeit besteht (in der Regel viel weniger als vor der kieferorthopädischen Behandlung), sollte eine Prismenbrille angepasst werden. Hilfreich kann auch sein, die kierforthopädische Behandlung von Augenmuskelübungen begleiten zu lassen, die der Optometriker dem betreffenden Kind beibringt.

Ich leide häufig an Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne. Ich leide häufig an Verspannungen und Schmerzen im Hals-, Nacken-, Schulterbereich. Ich halte häufig den Kopf schief. Ich bin lichtempfindlich. Ich habe eine gestörte Grob- und Feinmotorik. Ich habe Koordinationsprobleme, remple versehentlich andere Menschen an und stolpere leicht. Ich bin zappelig und kann mich nicht ruhig halten. Ich bin oft verträumt. Ich nehme beim Lesen und Schreiben ungewöhnliche Körperhaltungen ein. Ich leide häufig an Übelkeit, Bauchschmerzen. Ich habe häufig Schwindelgefühle. Ich sehe nicht gern fern oder arbeite nicht gern mit dem Computer. Ich lese nicht gern, und wenn doch, dann ermüde ich schnell beim Lesen. Ich habe Motivations-, Konzentrationsprobleme. Ich leide an einer Schreib- und Leseschwäche, Rechtschreibschwäche. Ich habe eine krakelige Handschrift; ich kann beim Schreiben die gerade Linie nicht halten. Ich leide manchmal an kurzzeitigem Doppeltsehen.

Adressen von versierten Optometrikern könnt Ihr hier finden: www.ivbv.org Anamnese-K Augenmuskelfunktionen Name:

Vorname:

ja Ich habe den Verdacht, dass mein Kind schlecht sieht.

www.wvao.org

geb.: nein

weiß nicht

Nützliche Informationen zur Winkelfehlsichtigkeit findet Ihr unter: www.winkelfehlsichtigkeit.de

Längeres Lesen oder Computerspielen strengen mein Kind an, und es ermüdet dabei leicht. Mein Kind leidet häufig an Augenbrennen, Augentränen, gerötete Augen, trockene Augen. Mein Kind leidet häufig an Augenblinzeln, Augenzucken, Augenreiben. Mein Kind leidet häufig an Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne. Mein Kind leidet häufig an Verspannungen und Schmerzen im Hals-, Nacken-, Schulterbereich. Mein Kind hält häufig den Kopf schief. Mein Kind ist lichtempfindlich. Mein Kind hat eine gestörte Grob- und Feinmotorik. Es hat Koordinationsprobleme, rempelt andere Menschen versehentlich an und stolpert leicht. Mein Kind ist ein „Zappelphilipp“. Es kann sich nicht ruhig halten.

Kraniofaziale Orthopädie

Mein Kind ist verträumt. Mein Kind nimmt beim Lesen und Schreiben ungewöhnliche Körperhaltungen ein. Mein Kind leidet häufig an Übelkeit, Bauchschmerzen. Mein Kind hat häufig Schwindelgefühle. Mein Kind sieht nicht gern fern oder spielt nicht gern mit dem Computer. Mein Kind liest nicht gern, und wenn doch, dann ermüdet es schnell beim Lesen. Mein Kind hat Motivations-, Konzentrationsprobleme. Mein Kind leidet an einer Schreib- und Leseschwäche, Rechtschreibschwäche. Mein Kind hat eine krakelige Handschrift; es kann beim Schreiben die gerade Linie nicht halten. Mein Kind malt nicht gern. Beim Malen bemalt mein Kind immer nur einen bestimmten Bereich des Blattes. Mein leidet manchmal an kurzzeitigem Doppeltsehen.

Dr. Erich Wühr Zahnarzt in eigener Praxis Bad Kötzting


ORAL-MED

UmweltbelastetKinderlos.de

www.

Welche Möglichkeiten bietet der Bereich Kurative und Präventive Umweltmedizin bei der Behandlung von Paaren und Einzelpersonen mit unerfülltem Kinderwunsch ?

Moderne Behandlungskonzepte der medizinischen Fachbereiche Gynäkologie, Andrologie und Endokrinologie sind durch Massnahmen aus dem Bereich Kurative und Präventive Umweltmedizin keineswegs zu ersetzen. Umweltmedizin kann ggf. helfen/ergänzen, wenn Behandlungen durch die Kernfachgebiete keinen gewünschten Erfolg bringen, bzw. wenn Betroffene diese Behandlungen nicht tolerieren, bzw. nicht wünschen. Kurative Umweltmedizin kann u.a. helfen, wenn bei ungewollt kinderlosen Paaren z. B. beim Mann eine andauernde Exposition zu östrogen wirksamen Weichmachern, z. B. Phthalate in dauerhaft aufgesuchten Innenräumen (häusliches Umfeld, Ausbildungs -/ Arbeitsumfeld, etc.) besteht. Auch verbreitete Substanzen in Dentalersatzmaterialien, wie z.B. BPA, können eine östrogene Wirkung haben.

Kurative UmweltMedizin kann u. a. helfen, wenn (meist dauerhafte) Expositionen zu z. B. toxischen Substanzen (z. B. Edelmetall- und NEM Legierungen, Quecksilber) bestehen. Ein sehr hoher Anteil an Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen haben ihre Symptome durch Exposition in Innenräumen zu Substanzen, die immuntoxische, chronisch entzündliche, systemische Inflammationsreaktionen auslösen. Derartige chronische Entzündungsreaktionen können Störungen der menschlichen Fruchtbarkeit auslösen/begünstigen. Auch Innenraumemissionen von Mikroben können Störungen der menschlichen Fruchtbarkeit durch hormonartige Wirkung induzieren, wie z B das von Penicillium Schimmelpilzen emittierte Mykotoxin „Ochratoxin A“.

Die Beiträge der Rubrik „ORAL-MED aktuell“ wurden uns von der Netz-Werk-Medizin.de GmbH zur Verfügung gestellt. Für Inhalt und Gestaltung dieser Artikel ist ausschließlich die Netz-Werk-Medizin.de GmbH verantwortlich. Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder.

Welches sind die wesentlichen Maßnahmen aus dem Bereich Umweltmedizin, wenn nachgewiesen wurde, dass Substanzen aus der Umwelt (inkl. Dentalwerkstoffe) die Gesundheit/Fruchtbarkeit stören? Es kann in derartigen Fällen nur das Prinzip „Expositionsvermeidung/Expositionsverminderung“ zur Gesundung geben. Der Nachweis einer umweltassoziierten Gesundheitsstörung bedeutet, dass leistungsfähige, robuste menschliche Regulierungssysteme chronisch überfordert sind und Dysregulation besteht. In einer derartigen Situation kann es keine klassischen Therapien geben, wie z.B. Antibiotikagabe bei Infektionen. Der Nachweis einer andauernden Exposition, z.B. zu östrogen wirksamen Weichmachern und die daraus abgeleitete Expositionsvermeidung derartiger Substanzen kann Fruchtbarkeit positiv beeinflussen. Im Rahmen der langjährigen Tätigkeit im Bereich Kurative und Präventive Umweltmedizin kam es immer wieder vor, dass langzeitig ungewollt kinderlose Paare im Rahmen von Expositionsvermeidungsmaßnahmen, die wegen anderer chronischer Erkrankungen durchgeführt wurden, ohne weitere Maßnahmen ein Wunschkind bekamen.

Dr. Frank Bartram Facharzt für Allgemeinmedizin, Kurative Umweltmedizin Weißenburg O r a l e M e d i z i n | w w w. o r a l - m e d. d e

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Wodurch wird Ihre Praxis einzigartig? Spezialisierung lohnt – für Spaß und Erfolg gleichermaßen Die Kunst des Praxis-Marketings ist es, vom Patienten vordergründig mit den eigenen Stärken wahrgenommen zu werden und so die zu Ihnen passenden Patienten anzusprechen. Woher kommen Ihre Patienten und wie sehen diese Ihre Praxis? Sind Sie der ortsansässige Zahnarzt, der eine gute Arbeit macht und bei dem die Helferinnen immer freundlich sind? Oder sind Sie ein Experte, zu dem die Patienten auch mal eine Stunde Fahrt in Kauf nehmen? Wer wollen Sie sein? 2010 gab es in Deutschland 54 683 niedergelassene Zahnärzte . Wir gehen von ca. 1.200 – 1.500 ganzheitlich arbeitenden Zahnärzten in Deutschland aus. Reicht die Begrifflichkeit „Ganzheitliche Zahnmedizin“ allein, damit eine Praxis nach außen einzigartig wird? Aus unserer Sicht nicht. Wodurch wird Ihre Praxis einzigartig? Im Mittelpunkt steht Ihre Persönlichkeit, stehen Sie mit Ihren Wünschen, Ihren Sehnsüchten, Ihren Lebenszielen und Ihrer Lebensaufgabe. Sie prägen damit die Praxis und sie prägen das Team, das mit Ihnen gemein-

An dritter Stelle steht Ihr Team und wie es gelingt, Ihre Visionen zur Vision des PraxisTeams werden zu lassen. Wie gut fließt die Kreativität Ihres Teams in den Alltag ein? Begreifen sich Ihre Team-Mitglieder als Teil des Ganzen? Wie fein konnte Ihr Team bisher seine Sinne schulen für die Bedürfnisse der Patienten? Der vierte Faktor betrifft die Geräteausstattung der Praxis. Geräte sind austauschbar. Nur durch Ihr Wissen und das Ihres Teams werden sie Teil Ihres Praxiskonzeptes. Je passgenauer, desto effektiver arbeiten Sie mit Ihnen. An die fünfte Stelle setzen wir die räumliche Ausstattung. Diese hängt eng mit der Wunsch-Zielgruppe zusammen. Ob Vollholzmöbel, dezentes Milchglas oder einfache Ikea-Ausstattung – der erste Eindruck zählt. Was jedoch fast allen Patienten wichtig und für Sie schnell zu realisieren ist: Schaffen Sie Ordnung! Gruschtelige Regale und herumfliegende Zeitschriften kann jeder vermeiden. Erst an sechste Stelle setzen wir die Lage der Praxis. Erfahrungsgemäß kommen Patienten von weit her, wenn Sie in Ihrer Praxis eine Leistung anbieten, die der Patient konkret sucht. Spezialisierte Praxen sind nicht auf Laufkundschaft angewiesen.

Wann ist eine Spezialisierung erfolgreich? Eine Spezialisierung ist dann erfolgreich, wenn sie vom Patienten wahrgenommen und in den Empfehlungen weiter getragen wird. Bringen Sie Ihre Botschaft auf den Punkt. Auf Ihrer Homepage nimmt sich ein potentieller Patient 3 Sekunden (!) Zeit, um zu entscheiden, ob er sich bei Ihnen weiter umschaut. Kommunizieren Sie Ihr Spezialgebiet über alle Marketingkanäle: Von der Meldung am Telefon, über Ihre Terminkärtchen, den Internetauftritt bis hin zu den Sozialen Medien. BLEIBEN SIE AUTHENTISCH. VERSPRECHEN SIE NUR, WAS SIE GUT KÖNNEN. Spezialisten brauchen Netzwerke Arbeiten Sie gemeinsam mit anderen Therapeuten im Netzwerk. Gerade in der Ganzheitlichen ZahnMedizin entsteht ein großer Mehrwert für den Patienten, wenn Sie und Ihre Partner an einem Strang ziehen. Träumen Sie! Fragen Sie sich, was Sie gern tun und bauen Sie diese Fähigkeiten aus! Ziehen Sie genau die Patienten in Ihre Praxis, die suchen, was Sie bieten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Ist Ihre Praxis einzigartig? Testen Sie Ihre aktuelle Position unter: www.zahnarzt-praxis-test.de

SPEZIALISIERUNG BEDEUTET, BEVORZUGT DIE PATIENTEN IN DIE PRAXIS ZU ZIEHEN, DENEN SIE MIT IHREM WISSEN DEN GRÖSSTEN NUTZEN BIETEN KÖNNEN. sam arbeitet. Ihre Ziele und Erwartungen bestimmen letztendlich die Prioritäten in Ihrem Praxis- Alltag. Der zweite wichtige Faktor ist Ihr Wissen und Können. Dazu gehören Ihre Ausbildung und Zusatzausbildungen sowie all die Bereiche, in denen Sie gerne arbeiten und deshalb ständig nach Perfektionierung streben. Dazu gehört auch die Komplementärmedizin.

Spezialisierung bezieht sich auf Außenwirkung und Marketingaktionen, die immer zielgruppenabhängig sind. Sie fokussiert alle Marketingaktionen und reduziert damit Streuverluste. Sie bedeutet nicht, dass Sie einen Patienten, der den Weg in die Praxis gefunden hat, wieder nach Hause schicken.

Dr. Anke Schmietainski AltaMediNet GmbH Fachagentur für Komplementärmedizin An den Wettenwiesen 3 71282 Hemmingen as@altamedinet.de www.altamedinet.de


ORAL-MED Teil 1

Goethe und die Medizin

Die Botschaft Goethes für die Medizin von heute aus der Sicht eines Dichters, Denkers, Menschen- und Naturbeobachters

`Daran erkenn ich den gelehrten Herrn: Was ihr nicht tastet steht euch meilenfern, was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar, was ihr nicht rechnet glaubt ihr sei nicht wahr, was ihr nicht wägt hat für euch kein Gewicht, was ihr nicht münzt das meint ihr gelte nicht.´ Mit dem Zitat von Goethe begrüße ich Sie zu dieser Artikelserie aus dem Audi Max der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Der universitäre Ort hat für mich im Bezug zum Titel eine besondere Assoziation. Wenn wir davon ausgehen, dass es bei der Betrachtung von Gesundheit und Krankheit körperliche, seelische und geistige Aspekte gibt, so steht die universitäre Medizin bis auf den heutigen Tag vor allem für die korporale Ebene. Hier werden die Richtlinien festgelegt, entstehen Begrifflichkeit wie evidence based oder state of the art. Hier wird vorgegeben, was zu tasten, zu fassen, zu rechnen, zu wägen und zu münzen ist. Doch trotz dieses Anspruches und intensivster Forschung wissen wir von den tieferen Hintergründen zu Gesundheit und Krankheit immer noch wenig und erleben, wie diese einpolige Krankheitssicht in eine Sinnkrise gerät und kaum noch bezahlbar scheint. Haben wir bei der Betrachtung und Behandlung von Krankheiten etwas übersehen? Ist es die sogenannte feinstoffliche Ebene oder die Frage nach Sinn und Bedeutung? Hier holt uns Goethe in seiner auf eigener leidvoller Erfahrung beruhenden Betrachtung von Krankheit und Gesundheit ab: `Genesung ist gottlob immer angenehm und erfreulich, wenn sie auch langsam und kümmerlich vonstatten geht und da bei mir sich die Natur geholfen, so schien ich mir nunmehr ein anderer Mensch geworden zu sein: denn ich hatte eine größere Heiterkeit des Geistes gewonnen, als ich nur lange nicht gekannt, ich war froh, mein Inneres frei zu fühlen…Der Himmelsarzt hat das Feuer des Lebens in meiner Körper wieder gestärkt und Mut und Freude sind wieder da.´ Als roter Faden zieht sich bei Goethe die Frage nach Wesen und Sinn von Krankheit durch seine Schriften. Wunderbar beispielhaft zusammengefasst durch das vorangegan-

gene Zitat, wo er ja auch zugleich die Antwort formuliert. Krankheit hat seinen Sinn, erreicht uns nicht zufällig, gibt uns das Potential, die Möglichkeit zu wachsen, zu reifen, zu lernen und sich zu vervollkommnen, wo ja gleich auch das Werdeziel menschlicher Existenz mitschwingt. Botschaften, die nicht neu sind, die in allen Weisheitslehren übrigens nie anders formuliert waren und die unsere heutige Zeit scheinbar vergessen hat. Von Platon kennen wir dazu das Zitat: `…denn das ist der große Irrtum unserer Zeit, dass die Ärzte bei der Behandlung von Krankheiten die Seele vom Körper trennen´. Platon lebte etwa 250 Jahre vor Christus. Die Seele, das Feinstoffliche drückt sich durch das Grobstoffliche aus, den Körper: `Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis´, sagt Goethe vor diesem Hintergrund. Etwa um 1900 soll der Pathologe Professor Virchow formuliert haben: `Ich habe Körper überall aufgeschnitten, aber nie eine Seele gefunden´. Daraus hat sich bis auf den heutigen Tag eine eher seelenlose Medizin entwickelt. Und bezogen auf Platon sei die Frage erlaubt: Was haben wir bis heute davon umgesetzt? So mehren sich Stimmen, die dieses Paradigma für überholt und einen Wechsel für angebracht halten. Für Goethe geht es aber nicht um einen Wechsel, sondern um ein Festhalten am Wesentlichen, an den universellen Prinzipien oder den Gesetzen der Natur. In diesen Gesetzen trifft uns Krankheit nicht zufällig, sondern wenn wir gegen diese Prinzipien leben oder arbeiten. Diese Gesetze sind vom Schöpfer gesetzt und unsere vorrangige Aufgabe hier auf Erden ist, diese zu erkennen, zu lernen, zu akzeptieren und ihnen gemäß zu leben. `Nach ewigen, ehernen, großen Gesetzen müssen wir alle unseres Daseins Kreise vollenden´. Im Buch Jesus Sirach, einem Weisheitsbuch O r a l e M e d i z i n | w w w. o r a l - m e d. d e

des alten Testamentes heißt es im Kapitel Beziehung zwischen Arzt und Patient: `Wer gegen seinen Schöpfer sündigt, fällt dem Arzt in die Finger´. Goethe erweitert diese Botschaft praktisch: Wie es eben in dem Zitat zur Genesung zum Ende heißt: `…der Himmelsarzt hat das Feuer des Lebens in meiner Körper wieder gestärkt und Mut und Freude sind wieder da´. Was ist unser Potential, um mit dem Himmelsarzt in Kontakt zu kommen. Der Glaube daran und dann etwa das Gebet: `Der Glaube ist ein heiliges Gefäß, in welches ein jeder sein Gefühl, seinen Verstand, seine Einbildungskraft, so gut als er vermöge zu opfern bereit stehe´, schreibt er an einer Stelle und: `Ich kann mich nicht an eine Notzeit meines Lebens erinnern, wo mir nicht die Hinwendung zum Gebet Stärkung gebracht hätte´. Ende des 1. Teils. Liebe Leser: In der nächsten Ausgabe geht es an dieser Stelle weiter. Die Botschaft Goethes für die Medizin von heute aus der Sicht eines Dichters, Denkers, Menschenund Naturbeobachters

Dr. Bodo Wettingfeld Leiter der Netz-WerkMedizin Curricula Ganzheitliche und prinzipienorientierte ZahnMedizin Arnsberg 45


Rezension zur DVD

„Cranio-Mandibuläre Dysfunktion – CMD“ Vortragsmitschnitt der Medizinischen Woche in Baden-Baden 2011 (DVD erschienen im VBN-Verlag Lübeck, ISBN 978-3-9806850-4-7 www.vbn-verlag.de )

Die CMD nimmt in der Bevölkerung seit zwanzig Jahren zu und entwickelt sich mit inzwischen fast 10% Betroffenen zunehmend zur Volkskrankheit. Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig und komplex. Nach aktuellem Wissensstand tragen nicht nur Störungen der Bißlage, sondern auch seelische Aspekte sowie biochemische und strukturelle Faktoren hierzu bei. Wird die Problematik nicht interdisziplinär angegangen, so sind die Therapieergebnisse für Behandler wie Patienten oft unbefriedigend. Deshalb berücksichtigt Prof. Dr. Olaf Winzen (Craniomedizin-Zentrum für Funktionsdiagnostik und -Therapie in Frankfurt) auch all diese Faktoren in seinem bereits seit Jahren bewährten Therapiekonzept. Auf der Suche nach neuen Lösungsmöglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Therapieergebnisse erforschte er seit Sommer 2011 die von Peter-Hansen Volkmann (Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilkunde und Sportmedizin in Lübeck) vorgeschlagene hypoallergene orthomolekulare Therapie– hoT, d.h. die orale Gabe von Vitaminen und Spurenelementen in ihren sofortigen Auswirkungen auf die Kiefergelenkmotorik und allgemeine Muskelfunktionen wie das Gangbild.

Erste verblüffende und, wie er nachdrücklich betont, auch für ihn selbst völlig unerwartete, spektakuläre Ergebnisse der Untersuchung stellt Winzen in diesem Vortragsmitschnitt von der Medizinischen Woche in Baden-Baden 2011 vor. Selbst mehr als 20 Jahre blockierte Kiefergelenke ließen sich durch die orale Applikation von Reinsubstanzen in Sekunden oder wenigen Minuten zu einem weitgehend physiologischen Bewegungsmuster beider Kiefergelenke öffnen! Mit scharfer Zunge, viel Humor und dem breiten Wissen, wie es sich nur ein langjährig international erfahrener Praktiker in diesem Bereich aneignen kann, charakterisiert Winzen nicht nur Irrwege der aktuellen medizinischen Therapie der CMD, sondern er referiert darüber hinaus vollkommen neue Ansatzwege mit der hoT nach Volkmann. Vor allem mit dem einfachen, hypoallergenen Vitamin BKomplex plus, d.h. mit B-Vitaminen plus Zink und Mangan, konnte er schnell und zuverlässig reproduzierbar spontane Verbesserungen am Patienten erzielen und damit bewährte

therapeutische Wege abkürzen bzw. unterstützen. Im Bonusmaterial bietet die DVD eine einzigartige anatomische Darstellung der Bewegungsabläufe im Kiefergelenk bei physiologischen sowie verschiedenen pathologischen Zuständen (anteriore wie mediale Diskusverlagerung mit und ohne Reposition, sowie am degenerierten Gelenk), angefertigt an anatomischen Präparaten in der Universität Lund, Schweden. Dies bietet für Therapeuten und Patienten die Möglichkeit, die hinter dem Sammelbegriff CMD stehenden verschiedenen anatomischen Abläufen plastisch sichtbar zu machen und dadurch Symptome wie auch kausale Therapieansätze nachzuvollziehen. Die radiologischen Aufnahmen von Kopfund Kiefergelenken in Funktion verdeutlichen zudem die Komplexität und die damit verbundene Anfälligkeit gegenüber störenden Einflüssen der Bewegungsabläufe im stomatognaten System. Winzen präsentiert sich in diesem Vortrag als Hirschhausen der CMD, der seinem Fachpublikum mit einem Augenzwinkern sein breites Erfahrungswissen schenkt. Das mit dieser DVD vermittelte kausale Know how liefert für jeden innovativen CMD-Therapeuten, der neuen Ideen gegenüber offen ist, einen Quantensprung an sofort umsetzbaren neuen Erkenntnissen für die CMD-Probleme seiner Patienten.

Dr.med.dent. Rudolf Meierhöfer Zahnarzt Dr.med.dent. Eva Meierhöfer Oralchirurgin Traubengasse 19 91154 Roth http://www.ak-zahnmedizin.de


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Monolithische Versorgungen aus Zirkonoxid

biokompatibel physiologisch?

UND

Teil 1

Ohne Zweifel – Zirkonoxid ist ein biokompatibles Material. Seine Gewebefreundlichkeit zeigt sich täglich in der praktischen Anwendung in situ. Die Ausgangsmaterialien seriöser Hersteller, die bei der Anfertigung von Zahnersatz eingesetzt werden, zeichnen sich durch hohe Materialqualitäten aus. Und die mit der CAD/CAM Technologie durchgeführten Herstellungsprozesse als solche bergen wenig Potential in sich, das Ausgangsmaterial in Form von Fräsblanks nachhaltig, im Sinne der Verträglichkeit betrachtet, zu schädigen

Was liegt also näher, dieses Material in monolithischer Form zu verarbeiten – z.B. in Form von vollanatomischen Kronen und Brücken. Der Reiz einer solchen Konstruktion liegt natürlich in der erwähnten Biokompatibilität des Ausgangsmaterials, der Festigkeit und Nachhaltigkeit der Konstruktion und im sehr akzeptablen Preis–Leistungsverhältnis bezgl. Ästhetik und der Material- und Herstellungskosten. Insbesondere vor dem Hintergrund der möglichen Substitution von vollanatomischen Versorgungen aus NEM, deren Zunahme aufgrund der von den Kassen bezuschussten Leistungen deutlich zu sehen ist, scheint eine solche Versorgungsart sehr attraktiv zu sein. Aber ist die vollanatomische Zirkonoxidkrone auch physiologisch? Also, in der ureigensten Bedeutung dieses griechischen Wortes – nämlich vernünftig im Rahmen der natürlichen Vorgänge im stomatognathen System. Wir, die Fa. Teamziereis, sind, wie andere Anbieter von Zirkonoxid auch, dieser Frage nachgegangen. In der nächsten Ausgabe werde ich auf die Antwort dieser Frage im Detail in komprimierter Form eingehen. Zugrunde liegt eine Untersuchung zum Thema Abrasion von monolithischem Zirkonoxid am simulierten Antagonist.

Die Untersuchungen wurden als Zwei Medien Verschleiss Test an der Uni Tübingen durchgeführt – mit transluzentem HTL Zirkonoxid aus dem Hause Metoxit. Dort werden Sie auch sehen, welchen Einfluss die doch oft notwendigen Einschleifmaßnahmen durch den Behandler auf die Abrasion des Antagonisten haben und was zu tun ist, um diese zu vermeiden. Aufgrund dieser Untersuchung, eigener Erfahrungen und der Betrachtung und „Auswertung“ anderer Untersuchungen haben wir uns eine Meinung gebildet. Nun - im Bereich monolithischer Kronen geht es ja letztendlich primär um den Seitenzahnbereich. Und wer weiß - wenn man die Aspekte Abrasion, Attrition, Erosion, Oberflächenhärte, Funktion, Konstruktion, Kompatibilität, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit, Behandlerfreundlichkeit und zu guter letzt die Ästhetik bewertet - ist dann vielleicht die monolithische ZrO2 Krone am Ende die am wenigsten schlechte Vollgusskrone? Vorab so viel – es sieht so schlecht nicht aus für die Vollzirkonoxid Krone. Daten und Fakten lesen Sie bitte im Teil 2 im nächsten Abstrakt.

Martin Weppler TEAMZIEREIS GmbH Engelsbrand


ORAL-MED

Möglichkeiten der

metallfreien Versorgung Seit über 20 Jahren sind wir spezialisiert auf biokompatiblen Zahnersatz. Qualifiziert nach GZM-Richtlinien als „Fachlabor für UmweltZahnTechnik“ fertigen wir neben herkömmlichem Zahnersatz vor allem metallfreie Versorgungen insbesondere für Allergiepatienten. Umwelt-ZahnTechnik bedeutet die Herstellung von Zahnersatz unter Berücksichtigung von möglichen Wechselwirkungen der verwendeten Materialien mit der individuellen Befindlichkeit des Patienten. Dies kann nur erreicht werden durch eine enge Zusammenarbeit des Zahntechnikers mit dem behandelnden Zahnarzt und durch die optimale Verarbeitung der verwendeten Werkstoffe. Im Bereich verträgliche Zahnmaterialien hat sich einiges getan. Interimszahnersatz aus Nylon, z.B. Valplast, ist schon seit Jahren auf dem Markt und längst kein unbekanntes Material mehr. Die gesamte Prothesenbasis inklusive der Klammern besteht aus hochreinem Nylon in einer leicht geaderten rosatransparenten Farbe. Durch diesen Chamäleoneffekt gliedern sich die Prothesen nahezu unsichtbar ins Restgebiss ein. Die Prothesen sind leicht flexibel, wodurch sie nicht zerbrechen können und sehr filigran und dünn gestaltet werden können.

Modellgussprothesen und Teleskoparbeiten können ebenfalls metallfrei hergestellt werden, beispielsweise aus dem Thermoplast „Flexiplast“ der Firma Polyadentalplus. Flexiplast ist zahnfarben und ebenfalls ein Nylonkunststoff. Angefertigt werden können komplette Modellgüsse inklusive der Klammern. In bestehende Modellgüsse können auch nur die Klammern im sichtbaren Bereich eingearbeitet werden. Die Sättel können aus Polyan oder einem anderen verträglichen Kunststoff angepresst oder mit herkömmlichen PMMAKunststoffen fertiggestellt werden. In einigen Fällen ist es aber die einzige Lösung, die komplette Arbeit aus Flexiplast zu pressen, weil andere Materialien nicht vertragen werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet sind Teleskoparbeiten. Es können nur die Sekundärteile hergestellt werden, auch vollanatomisch, welche dann eingearbeitet werden. Es ist auch möglich, die ganze Konstruktion aus Flexiplast zu fertigen. Mit Primärteilen aus Zirkoniumdioxid und der Sekundärkonstruktion aus Flexiplast kann die komplette zahntechnische Arbeit metallfrei hergestellt werden. Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite www.zahntechnik-blank.de. Gerne können Sie auch persönlich mit uns in Kontakt treten. Quelle: Tanja Blank, Zahntechnik Blank GmbH, Oskar-Sembach-Ring 4, 91207 Lauf a. d. Peg.

Ihr Fachlabor für UmweltZahntechnik

Oskar-Sembach-Ring 4 91207 Lauf a. d. Peg. Telefon 09123 / 999 507-0 www.zahntechnik-blank.de

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Werner Blank Zahntechnikermeister Lauf an der Pegnitz

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Halswirbelsäule und Körperhaltung:

Die Bedeutung der

sensomotorischen Schlüsselregionen von Kopf bis Fuß Symptomorientierung statt funktionellem Verständnis Die funktionellen Zusammenhänge der Muskeltonussteuerung auf Basis des sensomotorischen Systems sind sowohl in der ärztlichen als auch zahnärztlichen Ausbildung unterrepräsentiert. Dabei kommt der Halswirbelsäule, als Verbindung vom Rumpf zum Kopf, die herausragende Bedeutung zu. Ein umfassendes Verständnis der neuroanatomischen Zusammenhänge ist fachübergreifend erforderlich, um Beschwerdebilder des Bewegungsapparates mit den Besonderheiten des Kauapparates zu verstehen. Denn: die Körperhaltung ist das Resultat höchst komplexer kraniopedaler/pedokranialer Regelsysteme, die statisch und dynamisch über neuro-myofasziale Verbindungen des gesamten Bewegungsapparates entstehen. Kopfsteuerung – interdisziplinäres Niemandsland Das craniomandibuläre System, die kurzen Nackenmuskeln sowie die Kopfgelenke zeichnen sich durch die höchste Rezeptorendichte aus. Den Kopfgelenken und dem neuromyofaszialen Nackenfeld kommt eine entscheidende Rolle bei der Kopfsteuerung, Gleichgewichtsfindung und Umsetzung von visuell-vestibulären und craniomandibulären Informationen und Kräften zu. Schon geringe Dysfunktionen in diesem Bereich können zu Dysbalancen führen, die sich absteigend über die neuro-myofaszialen Verbindungen von oben auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken. Weiteren Einfluss hat das binokulare Sehen: Ein gestörtes räumliches Sehen kann beispielsweise zu Störungen der Auge-Hand-Koordination und/oder zu Gangunsicherheit führen. Das vestibuläre System ist mit den Nervenkernen der Augenmuskeln (Ncl. nervi oculomotorii, Ncl. nervi trochlearis, Ncl. motorius nervi abducentis) verschaltet. Beim Nah- und Fernsehen kommt es wiederum zum Beugen bzw. Heben des Kopfes und

der HWS. Die komplexe neuroanatomische Verschaltung der Hirnnerven II, III, IV, V, VI und VIII erfordert eine systematische funktionelle Überprüfung der Okulomotorik, des Vestibularorgans und des stomatognathen Systems. Alle aufgeführten Systeme wirken synergistisch auf die kurze Nackenmuskulatur und beeinflussen die Kopfsteuerung! Fußsteuerung: Tastorgan – myofaszial – skelettal Die direkte neurologische Verschaltung zwischen Fußmuskulatur und ZNS korreliert mit der Bedeutung des Fußes für Halte- und Bewegungsaufgaben des gesamten Körpers. So wiesen Yasuda et al. die Beziehungen zwischen den plantaren Mechanorezeptoren und den Gleichgewichtswahrnehmungen des Innenohrs nach. Bourdiol und Bortolin konnten direkte Verbindungen der Fußmuskulatur zu verschiedenen Arealen des Kleinhirns nachweisen. Demnach ist die über die Fußmuskulatur eingeleitete kranialwärts gerichtete skelettale Ordnung des gesamten Bewegungsapparates in erster Linie vom propriozeptiven Input der Ferse und der Fußsohle abhängig. Funktionell gestörte Fußmuskeln können daher der Auslöser muskulärer Dysbalancen sein.

Im Netzwerk arbeiten Körperhaltung/Bewegungssteuerung ist kein Zufall, sondern das Produkt höchst komplexer kraniopedaler/pedokranialer Regelsysteme der Sensomotorik. Beschwerden im Bewegungsapparat bedürfen daher einer ganzheitlichen Betrachtung, die fachübergreifende Basiskenntnisse voraussetzt. Folgerichtig ist der Aufbau regionaler interdisziplinärer Netzwerke für den Therapieerfolg mitentscheidend. Verschiedene Fachgesellschaften wie beispielsweise die GZM oder die Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung e.V. (GHBF) unterstützen Sie dabei, Spezialisten aus den verschiedenen Fachgruppen in Ihrer Region zu finden.

Zusammenspiel von Kopf- und Fußsteuerung Wenn versuchsweise die afferenten und efferenten Regelkreise durch Einbeinstand herausgefordert werden, wird deutlich, dass die Halswirbelsäule und die Kopfgelenke dem Gesamtsystem untergeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Einstellung der Kopflage über visuell-vestibuläre, craniomandibuläre Hauptimpulse erfolgt und dem Gesamtgleichgewicht dient, damit der Körper über dem Fuß eine statodynamische Balance einnehmen und einhalten kann.

Dr. med. Gregor Pfaff Facharzt für Orthopädie Präsident Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung e.V. (GHBF) München www.ghbf.de


Das erste soziale Netzwerk der ZahnMedizin

ORAL-MED O r a l e M e d i z i n | w w w. o r a l - m e d. d e

Interdisziplinäres Denken, Entscheiden und Handeln im Netzwerk der Interdisziplinären ZahnMedizin

Zunehmende Spezialisierung, sowie wachsender Konkurrenz- und Kostendruck erfordern neue Wege des Denkens und Handelns im Netzwerk der Interdisziplinären ZahnMedizin. Folgende kostenfreie InformationsDienstleistungen können Sie abrufen: - Lesen des GZM Netzwerk Journals „Praxis und Wissenschaft“ online und auf Ihrem iPad - Aufnahme Ihrer Praxisadresse in die Mitgliederdatenbank, inkl. Suchservice für Patienten - Vertiefende Kursunterlagen der curricularen Ausbildung zum Tätigkeitsschwerpunkt - Wartezimmerplakate und Infoflyer für Patienten - Infomaterial und Videos für AssistentInnen und HelferInnen und Patienten - Praxistipps aus der Industrie - Veröffentlichen Sie Ihre eigenen Publikationen in der NWM-Artikel-Datenbank - Mitglieder dürfen alle Texte der Website www.netz-werk-medizin.de für Ihr eigenes Marketing nutzen - Laden Sie Co-Therapeuten in das Netzwerk ein Der Aufbau eines strukturierten Netzwerkes oder der Beitritt in ein bestehendes Netzwerk erweisen sich hier als strategische Alternativen zum Alleingang. Die Initiative Orale Medizin hilft Ihnen, diese Entwicklung erfolgreich für Ihre Praxis umzusetzen. Diese Initiative ist für ZahnMediziner und andere Medizinergruppen. Erfahren Sie, wie Sie die vielfältigen Möglichkeiten strukturierter Netzwerke gewinnbringend für Ihre Praxis nutzen können. Sie kennen den Netz-Werk-Medizin Verlag und interessieren sich für die wissenschaftlichen Inhalte der Oralen Medizin. Für Sie ist die Mitgliedschaft gratis.

Jetzt Mitglied werden:

Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit von Leistungsbringern aus verschiedenen Sektoren (wie Internisten, Orthopäden, Umweltmediziner, Naturheilkundler) die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Die Initiative Orale Medizin hat die Zahnärzte in den Mittelpunkt des vernetzten Behandlungsgeschehens gerückt. Die Mundhöhle gilt als Spiegel der Gesundheit und Krankheit sowie als Frühwarnsystem vielfältiger Gesundheitsstörungen. Außerdem können sich Belastungen des Stomatognathen Systems auf den Gesamtorganismus auswirken.

3 Möglichkeiten zur Registrierung • Senden Sie uns das Faxformular an +49 (0) 23 23 - 147 531 - 633 • Registrieren Sie sich online auf www.oral-med.de • Scannen Sie mit Ihrem Smartphone den Code ein und folgen diesem Link. Titel

E-Mail | Der Umwelt zuliebe

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Teil 1

Laserunterstützte Parodontaltherapie ohne Antibiotikaeinsatz Das Wissen über die Möglichkeiten der Keimreduktion durch LASER führte seit längerer Zeit dazu, diese Behandlungsmethode zur Unterstützung bei der lokalen Periodontitistherapie zu nutzen. Rein mechanische Maßnahmen zur Plaquekontrolle sind jedoch aus meiner Erfahrung nicht effizient genug, zumal die Ursache für das Entstehen dieser Erkrankung im gesamten Organismus zu suchen ist.

Um die verbleibenden Risikofaktoren zu minimieren, sind neue Wege der selektiven Elimination potenziell pathogener Keime gefragt, jedoch ohne das biologische Umfeld im Mund zu zerstören.

Die Reduzierung der Keime in den parodontalen Taschen ist damit zwar keine kausale Therapie, aber dennoch für den zahnärztlichen Behandler die Hauptdomäne seiner Therapiestrategie.

Mit der Entwicklung der antimikrobiellen photodynamischen Therapie und der neuen Lasertechnologie ist es heute möglich geworden, Mikroorganismen, die mechanisch nicht oder nur schwierig zu erreichen sind, zu inaktivieren oder zu zerstören, ohne das umgebende Gewebe zu verletzen.

Das wesentliche Ziel besteht deshalb folglich darin, neben der Suche nach den eigentlich begünstigenden Ursachen im jeweiligen individuellen Organismus, die pathogenen Keime radikal durch die lokale Therapie zu eliminieren und eine anschließende Rekolonisation der parodontalen Taschen zu verhindern bzw. so lange wie möglich zu verzögern.

Nach anfänglicher Skepsis haben mich die klinischen Erfolge in meiner Praxis überzeugt und geben mir den Mut anderen Kollegen davon zu berichten. Dies wird in der nächsten Ausgabe aufgegriffen und vertieft.

Der Einsatz von Lasergeräten als adjuvante Therapiemöglichkeit gewinnt damit immer mehr an klinischer Bedeutung.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre einerseits, aber auch die neuen Überlegungen und Denkansätze einer ganzheitlichen Behandlung andererseits, bedingen die Suche nach Behandlungsstrategien, Patienten mit marginaler Periodontitis ohne adjuvante Antibiotikatherapie erfolgreich zu therapieren. Die Zahl derer, welche eine Antibiotikagabe ablehnen, aber auch Patienten, die eine Unverträglichkeit oder Resistenzen aufweisen, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Verantwortungsvolle Behandler bedenken sehr wohl die teils nicht absehbare Wirkung systemischer Antibiotika auf den gesamten menschlichen Organismus und den zeitlich begrenzten Erfolg einer Taschenbehandlung bei chronischer marginaler Periodontitis.

Was die Zusammensetzung der pathogenen Plaque betrifft, hat sich in den letzten Jahren immer mehr die spezifische Plaquehypothese durchgesetzt, wonach nur wenige, höchstens 20 von über 300 verschiedenen Bakterienspezies, welche bisher in Keimproben gefunden und isoliert werden konnten, mit der Destruktion parodontalen Gewebes assoziiert sind. Innerhalb meiner 18-jährigen Praxiserfahrung kann ich auf eine 10-jährige Erfahrung auf dem Gebiet oraler Lasertherapie zurückblicken. Neben zahlreichen, zunächst in der Anamnese unauffälligen Patienten zwangen mich jedoch zahlreiche Patienten z.B. durch Schwangerschaft, Diabetes mellitus, Collitis ulcerosa, Morbus Crohn und anderer entzündlicher chronischer Magen-Darmerkrankungen, sowie nicht zuletzt Patienten während oder nach alio loco durchgeführter Chemotherapie dazu, über eine Therapie ohne Antibiotikaeinsatz nachzudenken.

Dr. Frank Liebaug Zahnarzt Steinbach-Hallenberg


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Teil 1

Vom Wesen der Homöopathie Eine dreiteilige Artikelserie von Dr. Bodo Wettingfeld

„Was die Zähne kauen ist die Arznei nit. Niemand sieht die Arznei. Es liegt nicht am Stoff, sondern an der Kraft.“Paracelsus Gut 30 Jahre sind es her, dass ich erstmalig mit der Homöopathie in Berührung kam. Bei kompetenten Lehrern wie Gawlik, Wünstel oder Wiesenauer durfte ich das praktische Handwerkszeug lernen. Übrig geblieben ist bis auf den heutigen Tag rein formal kein tiefer Umgang mit der Homöopathie, sondern eine Anwendung bewährter Indikationen für den zahnärztlichen Behandlungsalltag. Aber etwas ganz Wesentliches hat dieser Prozess mir dennoch geschenkt. Nach dem: Wie wirkt die Homöopathie?, die Beschäftigung mit der Frage: Warum wirkt sie, was ist der tiefe Hintergrund?

Diese Artikelserie möchte Transparenz schaffen für die Antwort. Und so trägt sie den Titel: Vom Wesen der Homöopathie. Wenn wir noch einmal das einleitende Zitat von Paracelsus nehmen: „…es liegt nicht am Stoff, sondern an der Kraft“, So befinden wir uns bereits in einer Thematik, die auch die heutige Medizin immer mehr berührt: Gibt es mehr als das Sichtbare? Und wenn ja, was hat Priorität? Antworten auf solche Fragen liefert ein Zugang, den ich mit Prinzipienorientierung beschreibe. Das bedeutet in Kurzform, die gesamte für uns sichtbare Welt ist aufgebaut auf universelle Gesetzmäßigkeiten oder Prinzipien und der Sinn des Menschseins besteht darin, diese zu studieren, sie dann im Alltag anzuwenden und sich gemäß dieser zu verhalten. Ist das zu absolut, zu dogmatisch? Ich bin dankbar, mit meiner Betrachtung in guter Gesellschaft zu sein. Alle Weisheitslehren, die ich kenne und Botschaften vieler weiser, großer Menschen, bringen uns geduldig und unermüdlich diesen Ansatz näher. Nehmen wir noch einmal Paracelsus: „Es gibt nur eine Ursache von Krankheit, Ungehorsamkeit gegen das Gesetz“, oder ein Zitat aus dem Buch Jesus Sirach: „Wer gegen seinen Schöpfer sündigt, fällt dem Arzt in die Finger.“

Was hat das nun mit der Homöopathie zu tun? Für mich ist sie ein besonders wichtiger beispielhafter Repräsentant dieser Urprinzipien. Sie gibt uns einen Fingerzeig in die Richtung menschlicher Entwicklung, die ich bereits habe anklingen lassen und die im neuen Testament von Jesus formuliert ist mit: „Der Menschensohn muss Gottes Sohn sein.“ Kann der Körper uns diese Erfahrung geben? Die Essenz dessen ist ein Bewusstseinszustand. Wenn wir Bewusstsein definieren als Seele oder Information, so nähern wir uns besonders über den letzten Begriff dem Wirkprinzip der Homöopathie, eingebettet in das universelle Gesetz, dem Prinzip der Entsprechung. Tiefer erklärend bezeichnet auch mit: Gesetz der Resonanz oder von Inhalt und Form. Dabei spielen Begrifflichkeiten wie Information und Informationsträger zentrale erklärende Rollen. Die Information ist stets immateriell aber immer die aktive treibende Kraft. Der Informationsträger ist stets materiell und eher passiv. Was passiert nun in einer idealen homöopathischen Arzt-Patientenbeziehung? Die homöopathischen Ärzte probieren Arzneimittel zunächst an sich selbst aus. Das nennt sich Arzneimittelprüfung am Gesunden und hat den Hintergrund, dass der Arzt durch die Einnahme von stofflichen Substanzen selber Symptome entwickelt. Diese katalogisiert er dann für sich und über einen langen geduldigen Prozess wird er so sein eigenes Nachschlagewerk oder Repertorium. Nicht nur für diesen Prozess formulierte Hahnemann den Wunsch:

„Macht`s nach, aber macht`s genau nach.“ Der Arzt kennt die Wirkungen der in der stofflichen Form eingenommenen Medikamente, weil er sie selbst erlebt hat. Kommt nun ein Patient zu ihm, ein Leidender und schildert ihm seine Symptome, so erinnert er sich im Idealfall an sein eigenes Leiden. Er kann die Symptomatik des Patienten verstehen, teilen und nachvollziehen, weil er sie selbst erlebt hat. So ist er für den Patienten ein Mitleidender und kann ihn deshalb über diese empathische Komponente, die ihn zu einem wirklich Wissenden macht, von seinem Leiden erlösen. Hier berühren wir die Bedeutung des Begriffes Homöopathie, bestehend aus homaios „ähnlich“ und pathein „leidend“. Ende des 1. Teils.

Dr. Bodo Wettingfeld Leiter der Netz-WerkMedizin Curricula Ganzheitliche und prinzipienorientierte ZahnMedizin Arnsberg



Dysfunktion des Kauorgans 2

EAV-V Prüfungsvorbereitungen

Termin:

24. bis 25. März 2012

Termin:

8. Juni 2012

Referent:

Dr. Horst Kares

Ort:

Limburg

Ort alle:

Freudenstadt

Referent alle: Knut Henning

ZAEN Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel.: 07441 918580 Fax: 07441 918522 E-Mail: info@zaen.org www.zaen.org

EAV-V Prüfung

Anmeldung:

 GZM Seminar Einführung in die Craniosacrale Osteopathie

Termin:

4. bis 5. Mai 2012

Ort:

Heidelberg

Referent:

Lothar Teubner, Heidelberg

GZM Geschäftsstelle Kloppenheimer Str. 10 68239 Mannheim Tel.: 0621 4824300 Fax: 0621 473949 E-Mail: info@gzm-org.de

Anmeldung:

EAV-Workshop

Für Einsteiger und Refresher (Ärzte, Zahnärzte, Apoheker, Heilpraktiker)

Termin:

9. bis 16. Mai 2012

Ort:

Auskunft:

Limburg

Kinesiologie 1 Grundkurs

Dr. Hubertus Hommel

Medizinische Bedarfsartikel GmbH Lindenstr. 1 65555 Limburg Tel.: 06431 9217900 E-Mail: info@mba-gmbh.de www.mba-gmbh.de

Kinesiologie 2 Aufbaukurs

 Kurse Institut für Temporo-Mandibuläre Regulation Die orthokraniale Artikulator programmierung

Termin:

23. bis 24. März 2012

CMD & Myozentrik Termin:

27. bis 29. April 2012

Sensomotorische Okklusaltherapie SMO 1

Termin:

11. bis 12. Mai 2012

Sensomotorische Okklusaltherapie SMO 2

Ort alle:

Erlangen

Internationale Medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll Sekretariat Isabell Mendler Rothenbacher Str. 2 56459 Kaden Tel.: 02663 2899618 Fax: 02663 968139 E-Mail: imgeav@arcor.de www.eav.org

Institut für Temporo-Mandibuläre Regulation Schuhstr. 35 91052 Erlangen Tel.: 09131 205511 E-Mail: mail@itmr.info www.itmr-online.de

23. bis 24. März 2012

Ort:

Limburg

Referenten: Dr. Olaf Kuhnke, Knut Henning

EAV 1- Grundlagen

Anmeldung:

 Akupunktur Kurse Akupunktur-Hospitations-Kurs (Elba 2)

Einwöchiger Akupunktur-Hospitations-Kurs. Diese Kurse sind, in Absprache mit der EAA, gleichzeitig Refresherkurse für die Teilnehmer der Expertenkurse in Davos.

Grundlagenseminar zum Kennenlernen der Methode.

Termin:

27. März bis 1. April 2012

Termin:

25. April 2012

Ort:

Gasteig /Südtirol

Ort:

Berlin

Termin:

01. Juni 2012

Akupunktur-Hospitations-Kurs (Elba 2)

Ort:

Limburg

EAV II - Aufbauseminar

Termin:

26. bis 27. April 2012

Ort:

Berlin

Termin:

22. Juni 2012

Ort:

Limburg

EAV IIIB - Systemisches Vorgehen

Termin:

4. bis 5. Mai 2012

Ort:

Limburg

14. bis 15. April 2012

Referent:

Insel Kos / Griechenland

Termin:

Termin:

Ort:

15. bis 16. Juni 2012

Craniosacral 2 Aufbaukurs

Termin:

12. bis 13. April 2012

EAV IIIA - Medikamententest

Termin:

Termin:

 EAV – Elektroakupunktur nach Voll

Craniosacral 1 Grundkurs

Anmeldung:

9. Juni 2012

 Kurse Aufwind

Termin:

10. bis 15. Juni 2012

Ort:

Elba

Dr. Kai Bähnemann Düppelstr. 1 14163 Berlin Tel.: 030 80909453 Fax: 030 80907552 E-Mail: info@baehnemann.de www.acupunctur.de

Anmeldung:

Termin:

19. bis 20. April 2012

Termin:

21. bis 22. April 2012

Ort alle:

Schlehdorf

Anmeldung:

Aufwind GmbH Dr. Martina Obermeyer Kocheler Str. 1 82444 Schlehdorf Tel.: 8851 615691 Fax: 08851 615690 E-Mail: info@aufwind.org www.aufwind.org

 Seminare der DGEIM Deutsche Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin Emotionen - endlich verständlich und steuerbar

Erweiterte Lüscher-Color-Diagnostik und eine neue Methode der Therapie zur Balance

Termin: Referent:

21. April 2012 Michael Lefknecht (Arzt)

Quantenmedizin und die Mehr dimensionalität des Menschen

Termin:

9. Juni 2012

Referent:

Dr. rer. nat. Klaus Volkamer

Ort alle:

Heidelberg

SeminarService der DGEIM Dietmar Sieber Schubertstr. 2 69198 Schriesheim Tel.: 06203 68712 Fax: 06203 661754 E-Mail: d.sieber@t-online.de www.dgeim.de

Anmeldung:

 Seminare der MindLink Akademie „Bournout“ und Erschöpfungszustände

Der Weg zurück zum inneren Gleichgewicht

Termin:

Ort:

München

Referent:

HP & Dr. med. dent. Johann Lechner

MindLink Ch. Lechner Grünwalderstr. 10A 81547 München Tel.: 089 69386267 Fax: 089 69386256 E-Mail: office@mindlink.info www.mindlink.info

Anmeldung:

4. Mai 2012


 Curriculum Anthroposophische Zahnmedizin Kurs 4: Prothetik, Kunst, Heilkunst

Termin:

4. bis 6. Mai 2012

Ort:

Kassel

Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte Deutschlands (GAÄD) Roggenstr. 82 70794 Filderstadt Tel.: 0711 7799711 Fax: 0711 7799712 www.anthroposophischezahnaerzte.de

Anmeldung:

OPT/DVT

AK Einführung

Termin:

23. Juni 2012

Referent:

Dr. med. Dr. med. dent. Pierre Magnin

Ort alle :

Bern

Sekretariat SANTH/SGZM Elfenaustrasse 27 CH-3074 Muri Tel.: +41 (0)31 9525703 Fax: +41 (031) 9525705 E-Mail: sagem.kurs@bluewin.ch www.sgzm.ch

Anmeldung:

 Applied Kinesiology AK Einführung

Termin:

20. bis 21. April 2012

Ganzheitliche Strategien

Termin:

21. bis 22. April 2012

Ort alle:

München

Referenten beide:

Dr. Chr. Balk, Dr. Hans Garten

FiHH - Das Fortbildungsinstitut Sonja Czolbe Wandalenweg 14-20 20097 Hamburg Tel.: 040 232705 Fax: 040 234522 E-Mail: s.czolbe@fihh.de www.fihh.de

Anmeldung:

 Seminare der SGZM

Termin:

Ort:

Nürnberg

Decoder I

AK Dentale Strategie

Referent:

Dr. Rudolf Meierhöfer

Termin:

27. bis 28. April 2012

EAZF - Europäische Akademie für zahnärztliche Fort- und Weiterbildung der BLZK GmbH Fallstraße 34 80369 München Tel.: 089 72480-192 Fax: 089 72480-188 E-Mail hhabermann@eazf.de

Ort:

Innsbruck

Referentin: Dr. Margit Riedl-Hohenberger

Termin:

11. Mai 2012

Referent:

Dr. J. Krebs

Decoder II

Termin:

12. Mai 2012

Referent:

Dr. J. Krebs

In der ganzheitlich orientierten Zahnarztpraxis begegnen wir besonders häufig Patienten mit diversen Vorerkrankungen. In der überarbeiteten und erweiterten Ausgabe von Wagner und Fischereders Standardwerk wurde das für den Zahnarzt relevante Wissen über

Anmeldung:

30. bis 31. März 2012

innere Medizin, Neurologie und Psychiatrie übersichtlich und klar strukturiert zusammengefasst. Das Buch ist als Nachschlagewerk für die Zahnarztpraxis sehr hilfreich. Prägnant und klar findet man die wichtigsten medizinischen Tipps und Hinweise in der

Anmeldung:

ICAK-A - International College of Applied Kinesiology Marlene Hartenberger Postfach 38 A-9330 Althofen Tel.: +43 (0)4262 29098 Fax: +43 (0)4262 29107 E-Mail: info@icak-a.at www.icak-a.at

Zusammenfassung hinter jedem Kapitel. Für die Praxis von Bedeutung sind auch die Bezüge, welche Erkrankungen die Mundgesundheit und den Verlauf zahnmedizinischer Behandlungen beeinflussen.



Kolumne

Wegen

s n e k n Umde en s

geschlos

– oder warum ich immer wieder gerne nach Baden-Baden fahre!

A

m letzten Januarwochenende war ein erstes Treffen zur Planung der diesjährigen Veranstaltung der Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde – die große medizinische Woche in Baden-Baden. Das hat mir den Anstoß gegeben, Ihnen „mein Baden-Baden“ etwas näher zu bringen. Die medizinische Woche ist immer noch der größte naturheilkundliche Kongress in Europa. Unzählige ärztliche und auch zahnärztliche Verbände treffen sich zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Das Programm ist verwirrend und oft überwältigend, aber mit der Zeit habe ich diese Vielfalt besonders schätzen gelernt. Neben der zahnärztlichen Fortbildung unserer GZM gibt es eine große Auswahl an ganzheitlichen Weiterbildungen. Internationale und nationale Koryphäen werden eingeladen um über ihre Konzepte zur ganzheitlichen, komplementären Medizin und Weltanschauung zu referieren und Kurse für die direkte, praktische Umsetzung anzubieten. Ja, auch zur Weltanschauung – die neue Quantenphysik und die Epigenetik stellen unser Schulwissen oft auf den Kopf. „Wegen Umdenkens geschlossen“: Dieses Schild hänge ich daher seit einiger Zeit an meine Praxistür, wenn ich in Baden-Baden bin.

Was mache ich als Zahnärztin bei diesen Vorträgen über Hyperthermie, Augenheilkunde, Gynäkologie, Onkologie, spiritueller Medizin etc.??? Seit einigen Jahren gönne ich mir die ganze Woche hier in dieser Atmosphäre geballten naturheilkundlichen Wissens. Ich bin immer wie elektrisiert, wenn ich von einer Vortragsveranstaltung oder auch dem einen oder anderem Kurs, der völlig fachfremd sein kann, zurückkomme. Ich habe solche beindruckende Persönlichkeiten wie Prof. Dürr und Prof. Eurich erlebt. Auch ein Prof. Ohlenschläger und ein Prof. Warnke oder Prof. Popp und Prof. Heine, jeder für sich ein großer

GZM - Praxis und Wissenschaft · 17. Jg. 1/2012

Denker und Forscher, die uns allen Mut machen wollen, über den Tellerrand heraus zu schauen/denken. Auch Berichte über Nahtoderfahrung (bitte nicht bei uns auf dem Zahnarztstuhl!) machen Mut, die philosophische Seite der Medizin nicht zu vergessen. Bei aller Medizintechnik, die auch die sehr große Ausstellung repräsentiert, sind es doch auch immer wieder die kleinen Dinge, die Beachtung finden wollen. So hat vorletztes Jahr ein Vortrag über die Bedeutung und den achtsamen Umgang mit der Sprache – unser aller täglich Brot – sehr große Aufmerksamkeit gefunden. Diese kleine Auflistung soll Ihnen Lust machen dieses Jahr nach Baden-Baden zu kommen – und sind wir nicht alle auch manchmal Patient oder unsere Familie? Es kann sehr hilfreich sein, wenn man sich über Behandlungsansätze im voraus informiert hat. Außerdem ist Baden-Baden immer sooo schön und ein paar freie Tage am Jahresende sind budgetverträglich. Vor allem, wenn sie mit interessanten Fortbildungen, Gesprächen und Denkanstößen erfüllt sind.

Christine Albinger-Voigt Stellvertretende Vorsitzende der GZM

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Fit und gesund ins Frühjahr!

Ökosystem Mensch – Gesundheit ist möglich Aus dem Inhalt

Zu Gesun r sanften dheits pflege !

Einführung in die hoT – hypoallergene orthomolekulare Therapie Wissenschaftliche Grundlagen mit internationalen Studien – ganzheitliche Sicht der Pathogenese und Pathophysiologie chronischer Krankheitsbilder und ihre holistische Therapie auf der Grundlage der hypoallergenen orthomolekularen Therapie (hoT) – mit besonders reinen, bioenergetisch selektierten Vitaminen, Spurenelementen, Omega-Fettsäuren und Symbionten – Umweltmedizinische Aspekte und Elektrosmog Spannende Fallbeschreibungen und kausale Zusammenhänge Ökosystem Mensch – Gesundheit ist möglich Autor: Peter-Hansen Volkmann Arzt – Naturheilkunde – Allgemein- und Sportmedizin www.naturheilkunde-volkmann.de 2. Auflage, Hardcover mit Leseband, überarbeitet und deutlich erweitert; 384 Seiten plus Kochbuch für eine abwechslungsreiche und gesunde Ökoküche. Empfohlener Verkaufspreis 20,– € inkl. MwSt.

Allergie – Entgiftung – Ausleitung – Schmerzsyndrome – Migräne – Fibromyalgie – Rheuma – Amalgam-Quecksilbervergiftung – CMD – Parodontose – Periimplantitis – chronisch entzündliche Darmerkrankungen – CED – HWS-Syndrom – Schulter-Arm-Syndrom – Epicondylitis – Gonarthrose – Wirbelsäulen-Syndrom – Hormonstörungen – Infertilität – Prämenstruelles Syndrom – Endometriose – Neurodermitis – Glasknochenkrankheit – SäureBasen-Haushalt – hoT im Leistungs- und Spitzensport

DVD Cranio-mandibuläre NEU! Dysfunktion CMD In einem äußerst spannenden Vortrag zeigt Prof. Dr. med. dent. Olaf Winzen eindrucksvoll erfolgreiche Lösungsansätze mit Vitaminen und Spurenelementen bei Bissstörungen. Die DVD enthält: • den Vortrag von Prof. Dr. med. dent. Olaf Winzen von der Med. Woche Baden-Baden 2011 • eine Funktionsanalyse am anatomischen Präparat (Universität Lund) • radiologische Aufnahmen unter Durchleuchtung zur Biss- und Schluckfunktion. ISBN 978-3-9806850-4-7 · Verkaufspreis: 10,- €

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Verlag für Bioenergetik und Naturheilkunde, Lübeck Kücknitzer Hauptstr. 53 · 23569 Lübeck · Tel. 0451 38464896 www.orthomolekularia.info · www.vbn-verlag.de

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