IZA - Ausgabe 01/2010

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Arbeitssicherheit fer reduziert. Die Vorgaben der EKAS sind hier gleich wie in Deutschland. Man unterscheidet zwischen indifferenter Zone, Komplettkompensation, unvollständiger Kompensation und kritischer Zone mit unterschiedlichen Empfindungen durch den Menschen. Die SUVA hat eine Broschüre zum Thema «Arbeiten in sauerstoffreduzierter Umgebung». Ebenso existiert eine Publikation des Seco: Gebäude mit «sauerstoffreduzierter Umgebung» laut ArG, VO3, Absatz 4. Am

Ländern und wurde mit Hilfe der Delphi-Methode auf einen Konsens hin durchgeführt. Nach Bereichen sortiert einigten sich die Fachleute auf die Stichworte vom Dieselruss über kombinierte Risiken bei gleichzeitiger Exposition gegenüber krebserzeugenden Stoffen, mangelnder körperlicher Tätigkeit bis hin zu psychosozialen Risikofaktoren in Kombination mit Muskel-SkelettErkrankungen.

mationen über die Eigenschaften von bestehenden Chemikalien Identifizierung von «Safe Levels of exposure» DNEL Bestimmung von «likely levels of Exposure» für einen bestimmten Gebrauch «Risk characterization» für den bestimmungsgemässen Gebrauch Weiterleiten der Information durch Sicherheitsdatenblätter mit «Exposure Szenario»

Man will insgesamt die Risiken durch REACH massiv reduzieren. Vesna Sormaz zeigt Schritte, Szenarien und den Zeitplan für die Umsetzung der Ziele. Der DNEL ist ein Expositionswert, der nicht überschritten werden darf und soll die bisherigen MAK-Werte ablösen. Er wird aufgrund von toxikologischen Erkenntnissen ermittelt als Wert zwischen der höchsten Dosis, die keine Auswirkung hat, und der tiefsten Dosis, die eine Auswirkung hat für einen bestimmten Gebrauch der Chemikalie und für eine bestimmte Dauer der Exposition. Die Herausforderung in der Schweiz ist die Vergleichbarkeit der MAKGrenzwerte mit den DNEL-Werten. Das Risk Management wird auch dann möglich sein, wenn der MAK-Wert nicht bekannt ist. Verschiedene Mittel unterstützen die Expositionsabschätzung an Arbeitsplätzen.

Analyse der Fassadenoberfläche.

Rande erwähnt hat David Vernez auch neue Erkenntnisse über Effekte von zu hohen Sauerstoffdosen. Bis vor Kurzem war reiner Sauerstoff nur ein grosses Brandrisiko, heute sind auch negative Gesundheitseffekte bekannt. Neu auftretenden Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Dr. Joseph A. Weiss (Seco) berichtet über die Ergebnisse einer Expertenbefragung der EU-Osha über deren Einschätzung von neuen und zunehmenden Risiken (Quelle: EU-OSHA (http:// osha.europa.eu). Das Ergebnis erfasst die Antworten von 49 Experten aus 21

REACH-Konferenz Brüssel, Rückblick Vesna Sormaz, Arbeitsinspektorat Basel Stadt. Der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, inkl. den chemischen Risiken, betrifft in erster Linie den Arbeitgeber. REACH betrifft zunächst die Hersteller und Händler von Chemikalien. Betroffen sind aber auch die Hersteller von Zubereitungen und alle «nachgeschalteten Anwender». REACH führt bei den Produzenten und Importeuren die Verantwortung für die Risk Management-Kultur ein. REACH und der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz haben gleiche Ziele: ● Sammlung möglichst vieler Infor-

Ein Beispiel von Fassaden- und Dachreinigung Dr. Daniel Perret, Service de surveillance et relations du travail, Office de l’inspection du travail Neuchâtel, zeigte eine für die Reinigung von Fassaden und Dächern aus Asbestfaserzement verwendete Methode mit Kohlensäureschnee-Hochdruckreinigern. Die ausführenden Personen tragen Vollschutzanzüge aus Tyvek und Vollschutz-P3-Masken sowie Handschuhe. Die entstehenden asbesthaltigen Stäube werden abgesaugt. Untersucht wurde die Asbestexposition bei der Reinigung einer farbebeschichteten Eternitfassade in gutem Zu1/10

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