8 minute read

Das Klimakterium

Wechselbad der Gefühle Wechseljahre

Es ist unglaublich heiß. Frau reißt sich den Pulli vom Leib. Ohne Ankündigung breitet sich die Hitze blitzschnell über den Rücken aus und steigt in den Kopf. Die Welle dauert einige Minuten an. Danach setzt ein Frösteln ein und eine Strickjacke ist gefragt. Ganz klar: Die Wechseljahre sind da.

Advertisement

Bei den meisten Frauen ist es ab Mitte 40 so weit. Die Monatsblutungen kommen unregelmäßiger. Die Zyklen sind anfangs oft kürzer, später länger. Schließlich enden die Monatsblutungen ganz. Die allerletzte Blutung wird Menopause genannt. Im Durchschnitt sind Frauen zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre alt. Allerdings ist die Bandbreite groß. Bei manchen Frauen hört die Periode schon im Alter von 45 oder früher auf. Andere erleben die Menopause erst mit Mitte 50. Bis die hormonelle Umstellung ganz abgeschlossen ist, vergehen üblicherweise noch weitere Jahre. Der Fachbegriff für die Wechseljahre lautet Klimakterium. Genau so unterschiedlich wie die Dauer sind auch die Beschwerden. Schätzungen zufolge kommt ein Drittel der Frauen problemlos durch diese Zeit. Andere leiden unter der Veränderung des Hormonspiegels, denn die Eierstöcke produzieren weniger Östrogen und Progesteron – die weiblichen Geschlechtshormone. Welche Beschwerden ursächlich auf das Klimakterium zurückzuführen sind, ist manchmal nicht so eindeutig. Einige Frauen beklagen eine Gewichtszunahme. Diese ist allerdings auch bei Männern derselben Altersgruppe festzustellen, weil der Kalorienbedarf insgesamt sinkt und sich die Muskelmasse verringert.

Physische und Psychische Symptome

Depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit und innere Unruhe sind weitere Symptome, die mit den Wechseljahren

in Zusammenhang gebracht werden. Ob die Hormonschwankungen ursächlich dafür verantwortlich sind, muss aber ärztlich abgeklärt werden.

Hitzewellen und Schlafstörungen

Hitzewellen in der Nacht stören den gesunden Schlaf. Wer nicht durchschläft, fühlt sich am nächsten Tag wie gerädert, kann sich schlechter konzentrieren und ist schneller erschöpft. Schlafstörungen und Nachtschweiß können jedoch auch andere Ursachen haben. Das sollte jede Frau genau beobachten. Die hormonelle Umstellung kann auch dazu führen, dass die Schleimhäute im Genitalbereich dünner und trockener sowie anfälliger für Verletzungen und Infektionen, wie zum Beispiel Harnwegsinfekten, werden.

Osteoporose frühzeitig erkennen

Fest steht, dass sich die in den Wechseljahren verringerte Produktion von Östrogen ungünstig auf Gefäße und Knochen auswirkt. Hat das Östrogen zuvor die Gefäße von Nichtraucherinnen wunderbar geschützt, so geht diese gute Eigenschaft nun verloren. Und auch die Knochenstruktur verändert sich im Alter, sie wird brüchiger. Frauen sind z.B. deutlich häufiger als Männer von Osteoporose betroffen. Das Tückische: Osteoporose entwickelt sich unbemerkt, da sie keine Schmerzen verursacht. Nur durch eine Knochendichtemessung und eine Blut- oder Urinuntersuchung kann eine Osteoporose frühzeitig erkannt und therapiert werden. Frau sollte aufmerksam werden, wenn Schmerzen an der Wirbelsäule oder am Fuß auftreten. Auch wenn eine Verringerung der Körpergröße von mehr als 3 bis 4 Zentimetern auftritt, könnte das auf eine Osteoporose hindeuten – wie auch eine Häufung von Knochenbrüchen, z. B. Becken, Hüfte, Rippen oder Handgelenk. Jede dritte bis vierte Frau im Alter ab 70 Jahren erleidet mindestens eine osteoporotische Fraktur. 

Hilfe bei hormoneller Dysbalance im Klimakterium Die Natur der Frau

Das Klimakterium ist ein natürlicher Vorgang, der üblicherweise ab Mitte Vierzig ganz von selbst einsetzt, und das Leben einer Frau auf unterschiedliche Weise beeinflussen kann. In dieser Zeit kann es zu hormonellen Dysbalancen zwischen Östrogen, Progesteron und Testosteron kommen. Körperliche und psychische Beschwerden und Funktionsstörungen können die Folge sein. Wie man solchen Wechseljahrbeschwerden vorbeugen kann und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, verrät Stephanie Hannig-Schriek. In ihrer Privatpraxis für Allgemeinmedizin und Hormonberatung nimmt die Fachärztin „Die Natur der Frau“ ganzheitlich medizinisch in den Blick.

Hitzewallungen, Haarausfall, Depressionen, Ängste, Gewichtszunahme, Migräne oder Verlust der Libido sind nur einige der Symptome, die im Klimakterium auftreten können. Häufiger Beratungsanlass ist auch Scheidentrockenheit, was zu Brennen, Jucken im Intimbereich und Schmerzen beim Geschlechtsakt führen kann. Zumeist sind es nur diffuse Symptome, die genauso gut auf viele andere somatische Erkrankungen hinweisen können.

Ursachen & Diagnose

Die Geschlechtshormone wie Progesteron und Östrogen regulieren die Menstruationsblutungen, stimulieren die Schleimhäute, wirken dem Knochenabbau entgegen und fördern die Libido. Ursache klassischer KlimakteriumBeschwerden ist ein Absinken der Hormonproduktion von Progesteron und Östrogen in den Eierstöcken. Leider ist die Natur so ausgelegt, dass dies nicht schleichend und schonend passiert, sondern zum Teil sehr schwankend. Dementsprechend ausgeprägt können auch die Symptome sein. Eine Diagnose führt in der Regel über die Symptomlage und die Messung der Hormone. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, um den Symptomen entgegenzutreten?

Hier einige unterstützende (supportive) Maßnahmen:

n Weniger heiße Getränke und Alkohol zu sich nehmen, stark gewürzte Speisen meiden, um Hitzewallungen entgegenzuwirken n Intimhygiene 1 x täglich, aber nicht zu häufig durchführen und milde unparfümierte Intimwaschlotionen benutzen

n Probiotika für die Vaginalflora, Hyaluron-Zäpfchen oder Gleitmittel nutzen

n Sport und Bewegung können bei Hitzewallungen helfen und wirken der Gewichtszunahme entgegen n Ein Coaching kann bei psychischen Symptomen von

Nutzen sein, bei ausgeprägten psychischen Symptomen ist auch eine psychotherapeutische Unterstützung empfehlenswert n Entspannungsübungen, etc.

Konventionelle Hormonersatztherapie: Chancen und Risiken

Manchmal allerdings sind diese Optionen allein nicht ausreichend. Als sehr effektiv hat sich der Einsatz einer medikamentös-hormonellen Therapie erwiesen. Eine Hormonersatztherapie bedeutet, dass die fehlenden Hormone über Cremes, Tabletten, Gel oder Pflaster zugeführt werden. Dabei sind verschiedene Punkte zu beachten. Die Dosierung sollte so gering wie möglich sein, denn eine solche Behandlung kann auch bei Gesunden das Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Thrombose erhöhen. Deshalb bedarf diese Behandlung einer guten Anamnese, Begleitung und Kontrolle. Eine Therapieentscheidung für den Einsatz von Hormonen erfolgt stets gemeinsam mit der Patientin, um Nutzen und Risiko der therapeutischen Möglichkeiten abzuwägen. Idealerweise beginnt eine Behandlung mit dem Eintritt der Wechseljahre, jedoch nicht später als mit 60 Jahren oder länger als 10 Jahre nach Beginn der Menopause.

Bioidentische Hormonersatztherapie

Eine alternative Möglichkeit ist die Behandlung mit einer modernen bioidentischen Hormonersatztherapie. Diese Hormone werden aus Pflanzen (z. B Yamswurzel oder Soja) durch einen synthetisch-pharmazeutischen Prozess hergestellt. Ihre chemische Struktur ist völlig gleich mit unseren natürlichen, körpereigenen Hormonen. Sie passen genau auf den Zellrezeptor und lösen die gleiche Wirkung aus. Ein entscheidender Vorteil im Umgang mit bioidentischen Hormonen ist die Tatsache, dass die Dosierung genau auf den individuellen Hormonbedarf angepasst werden kann. Der Körper erhält durch die Substitution nur das, was er dauerhaft in ausreichenden Mengen nicht selbst zur Verfügung stellen kann. Auch bei verschiedenen pflanzlichen Arzneimittel gibt es Hinweise auf eine Wirksamkeit bei WechseljahresBeschwerden. Für Isoflavone (sog. Phytoöstrogene), Cimicifuga (Traubensilberkern) und Rotklee liegen aber aktuell nur wenige Daten aus klinischen Studien vor.

Das Klimakterium ist keine Krankheit ...

... dennoch bedingt es für viele Frauen einen hohen Leidensdruck, den man mit der richtigen Behandlung und Zuwendung lindern kann. Mit der richtigen Fürsorge und Empathie können die Wechseljahre im Leben einer Frau als eine wunderbare, positive Zeit durch- und erlebt werden. Unsere Expertin

Stephanie Hannig-Schriek

In ihrer schönen kleinen Privatpraxis für Allgemeinmedizin und Hormonberatung im Kreuzviertel verhilft die Ärztin ihren Patientinnen zu einem gesünderen Leben und dazu, sich auch in den Wechseljahren und jenseits davon in ihrem Körper wohlzufühlen.

In ihrer Praxis nimmt sie sich viel Zeit für ihre Patientinnen: Zeit, sie und ihre Probleme kennenzulernen, per Blutbild eventuellen Defiziten und Dysbalancen auf den Grund zu gehen und die Ergebnisse ausführlich gemeinsam zu erörtern. Liegen keine Faktoren vor, die auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hindeuten, therapiert sie sanft mit bioidentischen Hormonen pflanzlichen Ursprungs, die in ihrer chemischen Zusammensetzung den körpereigenen gleichen. Auf diese Weise hat sie schon vielen dankbaren Patientinnen „ihr altes Leben“ zurückgegeben.

Einfach schön, Privatpraxis für Allgemeinmedizin und Hormonberatung Gertrudenstr. 29, 48149 Münster, Tel. 0151-187 260 43

www.einfachschoen-xvrtl.de

Der Rhythmus muss stimmen Hand auf‘s Herz!

Der eine nimmt das Herz in die Hand und dem anderen rutscht es in die Hose. Die deutsche Sprache kennt viele Redensarten, in denen das Herz eine Rolle spielt. Da können andere Organe fast neidisch werden. Während beispielsweise in der Leber viele chemische Prozesse ablaufen und das Gehirn permanent mit unzähligen elektrischen Impulsen beschäftigt ist, verrichtet das Herz eine vergleichsweise einfache Tätigkeit: Es pumpt Blut durch die Arterien und Venen.

Das Herz eines gesunden Menschen macht einen ausgesprochen zuverlässigen Job. Es schlägt rund 70 mal pro Minute und passt seinen Rhythmus situativ an. Wenn wir Sport machen, erhöht es die Taktzahl und transportiert mehr Nährstoffe und Sauerstoff. Das Herz ist ein Wunderwerk der Natur.

Herzerkrankungen sind die Todesursache No. 1 in Deutschland

Trotzdem sind laut RKI Herz-Kreislauf-Erkrankungen die führende Todesursache in Deutschland und verursachen insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Die wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-KreislaufErkrankungen sind kardiometabolische Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Adipositas sowie gesundheitsbeeinträchtigende Verhaltensweisen wie Rauchen, körperliche Inaktivität und ungesunde Ernährung.

Viele Herzerkrankungen bleiben lange unbemerkt

Auch wenn man auf sein Herz hört: Viele Herzerkrankungen bleiben lange Zeit unbemerkt. Die meisten betroffenen Menschen sind symptomfrei, bis sie einen Herzinfarkt erleiden oder werden erst diagnostiziert, wenn sie starke Symptome aufweisen. Bislang gehört das EKG zu den gängigen Untersuchungen in puncto Herzvorsorge. Ein Standardverfahren, das nach Meinung von Experten nur eine geringe diagnostische Aussagekraft in Bezug auf Durchblutungsstörungen im Herzmuskel besitzt. Andere, kostenintensive Möglichkeiten, Problematiken abzuklären sind das Herz-CT, ein MRT oder eine Katheteruntersuchung. Wobei Letztere für die Patient*innen belastend sein kann, denn um einen Katheter vom Handgelenk oder der Leiste zum Herzen zu führen, muss eine Arterie punktiert werden. Das kann zu Nachblutungen, Gefäß- und Nervenirritationen, Blutergüssen und in extrem seltenen Fällen zu tödlichen Komplikationen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, führen. Cardisiographie: neue Herzvorsorge – schnell, einfach, zuverlässig!

In Frankfurt hat 2016 das Medizin-Start-up Cardisio ein neues Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Herzkrankheiten entwickelt: die „Cardisiographie“ (CSG). Sie ist ähnlich einfach anzuwenden wie ein EKG und ebenfalls nicht-invasiv. Für die Untersuchung werden Elektroden an den Körper angeklebt und keine Nadeln oder Spritzen in den Körper eingeführt. Dadurch ist die Cardisiographie laut Cardisio ohne Risiko und für jeden Erwachsenen geeignet, unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand. Der große Unterschied besteht darin, dass die CSG den Herzmuskel im dreidimensionalen Raum vermisst. Die gemessenen Werte werden mittels eines speziellen Computer-Algorithmus, der auf Künstlicher Intelligenz basiert, ausgewertet. So werden gemäß einer Studie von Cardisio z. B. von einem herkömmlichen EKG nur 25 Prozent der an einer koronaren Herzkrankheit erkrankten Patienten erkannt, durch die Cardisiographie würden 95 Prozent erfasst. Die Auswertung sorgt schnell für Klarheit, ob das Herz erkrankt ist oder ob ein Herzinfarkt drohen könnte. Neben der leichten Interpretierbarkeit hat die Cardisiographie noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Sie ist schnell. Dank der Methode kann innerhalb weniger Minuten geklärt werden, wie es um die Herzgesundheit der Patient*innen bestellt ist und eine entsprechende Therapie – falls erforderlich – entsprechend rasch eingeleitet werden. 

 Wo in Münster?

Eine Liste der Praxen, die eine Cardisiographie anbieten findet man unter www.cardiocheckup.health

In Münster bieten Lodde & Lodde – Hausärzte sowie das medneo Diagnostikzentrum Münster das neuartige Screening an.