Mühlenhof Magazin #9

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Mühlenhof Neues vom

FREILICHTMUSEUM MÜNSTER

Jetzt Mitglied werden!

Freier Eintritt für die ganze Familie

Dr. Ulrike Löw

Neue Leitung für das Museum

Selbstwirksam

Wie unsere Kinder stark werden

Großes Jubiläum

Westfalen wird 1250 Jahre alt

Liebe Freundinnen und Freunde des Mühlenhofs, es ist Frühjahr auf dem Mühlenhof – und ich darf mich zum ersten Mal an Sie wenden. Erst seit Anfang April bin ich nun Teil dieses ganz großartigen Ortes. Aber eines war vom ersten Tag an spürbar: Die besondere Atmosphäre, die den Mühlenhof ausmacht. Ein Ort der Begegnung, der Bildung, der Erinnerung und des gemeinsamen Erlebens. Ein lebendiges Museum im besten Sinne.

Als neue Leiterin der Museumspädagogik ist es mir ein Anliegen, den Mühlenhof in seiner Vielfalt weiterzuentwickeln: als Ort für außerschulisches

Lernen, für generationenübergreifende Begegnung, für kulturelle Bildung – und als Plattform für Fragen, die uns heute beschäftigen. Wie wollen wir leben? Was ist uns wichtig? Was können wir von früher lernen?

Ich freue mich darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Vielleicht bei einer Führung, einem Workshop oder ganz spontan zwischen Fachwerkhaus und Dorfkrug. Ich wünsche Ihnen und uns allen eine erlebnisreiche und sonnige Saison auf dem Mühlenhof. Schön, dass Sie da sind!

Herzlichst,

Ihre Dr. Ulrike Löw

Direktorin des Mühlenhofs

IMPRESSUM

Herausgeber: Verein »De Bockwindmüel« e. V., Theo-Breider-Weg 1, 48149 Münster, Tel. 0251 / 981 200, info@muehlenhof-muenster.org, www.muehlenhof-muenster.org

Redaktion: Dr. Ulrike Löw (V.i.s.d.P.), Christoph Wüllner | Fotos: Christoph Wüllner, Maren Pinz

Druckerei: Druckerei Silber Druck oHG, Lohfelden | Art Direktion: Nieschlag + Wentrup, www.nieschlag-wentrup.de

Konzeption & Anzeigen: Wüllner Medien GmbH, www.wuellner-medien.de ,Marid Ramforth, Dr. Christof Spannhoff

28 „Der Mühlenhof ist ein riesiger Schatz!“

Marid Ramforth hat den Mühlenhof verlassen – weinenden Auges, aber mit vielen tollen Erinnerungen. Vorher trafen wir sie und ihre Nachfolgerin Dr. Ulrike Löw zum Interview.

32 „Ich kann das!“

Wie der Mühlenhof dabei hilft, Kindern Selbstwirksamkeit zu erfahren – und sie so fit für das Leben zu machen.

34 Feuer und Flamme

Wenn in der alten Schmiede auf dem Mühlenhof der Hammer kreist und das Eisen glüht, dann ist Holger Küper am Werk. Ein Mann, der nicht nur aus Überzeugung ein altes Handwerk pflegt, sondern mehr im Sinn hat…

39 Alle Infos zum Mühlenhof! Das Wichtigste auf einen Blick.

40 Persönlich

Dürfen wir vorstellen? Iris Dohr und Monika Trub, die Putzmacherinnen im Webers Kotten.

ZU TISCH!

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Maßgefertigt nach traditioneller Handwerkskunst in unserer hauseigenen Tischlerei und Polsterei, natürlich und nachhaltig mit Qualitätsholz aus dem Münsterland.

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Neues vom Mühlenhof ...

Neues Zuhause für Merlin und Leni

Die beiden Mühlenhof-Esel Merlin und Leni haben ein neues Zuhause – und fühlen sich dort sichtlich wohl. Letztes Jahr zogen die beiden in ihr neues Gehege um, jetzt wurde auch der Eselstall auf dem Mühlenhof modernisiert. Der frisch umgestaltete Unterstand bietet mehr Platz, frische Luft und bessere Lichtverhältnisse. Auch das Gehege wurde bekanntlich neu strukturiert, sodass die beiden Langohren mehr Bewegungsfreiheit haben. Der neue Stall ist nicht nur funktional, sondern auch optisch ein Gewinn: Besucherinnen und Besucher können Merlin und Leni nun noch besser beobachten – besonders beliebt bei unseren kleinen Gästen! Die Modernisierung ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, mit denen der Mühlenhof den Tierschutz auf dem Gelände weiter stärkt. Denn: Tiere gehören zum Hofleben einfach dazu…

Putzmacherinnen ziehen in den Webers Kotten

Im 1. Geschoss des Webers Kotten herrscht jetzt an vielen Wochenenden reges Treiben. Monika Trub und Iris Dohr pflegen dort das alte Putzmacher-Handwerk. Putz-

macherinnen sind spezialisiert auf Kopfbedeckungen aller Art, bis vor 100 Jahren beschränkten sie sich auf die weibliche Kundschaft. Nun kann man den beiden Damen bei ihrer filigranen Arbeit zuschauen und natürlich auch Fragen stellen. Neben den Einblicken in das Schaffen, begeistert vor allem der liebevoll eingerichtete Raum. Er verfügt jetzt nicht nur über die Arbeitsstätte, sondern auch über einen detailreich eingerichteten Handwerksladen aus alten Zeiten. Mehr zu Monika Trub und Iris Dohr gibt es übrigens am Ende des Heftes im Fragebogen zu lesen.

Iris Dohr und Monika Trub (v.l.)
Neue Heimat für die Esel

Abriß der Landschafft Westphalen, Friestlandt und angrenzenden Landeren 1627. Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Karten A, Nr. 17074

Auf der Suche nach Westfalen

Das Land zwischen Rhein und Weser durch die Jahrhunderte

TEXT: DR. CHRISTOF SPANNHOFF

Westfalen feiert Jubiläum! Vor 1250 Jahren wird der Name erstmals „aktenkundig“. Und gerade der Mühlenhof ist ohne sein westfälisches Erbe nicht vorstellbar. Doch was ist Westfalen eigentlich? Darauf blicken wir im Jahr 2025, in dieser Ausgabe auf die Anfänge Westfalens.

Passus der Einhardsannalen nach 814. Damals steht Westfalen folglich noch für eine Personengruppe als Unterabteilung der Sachsen. Die ältere Forschung sprach von „Heerschaft“, also militärischen Verbänden, die sich im Kriegsfall formierten. Heute wird intensiv diskutiert, ob die Westfalen und die übergeordneten Sachsen eine eigene Identität hatten oder ob diese Zugehörigkeiten eine Zuschreibung der fränkischen Eroberer waren. Denn die Westfalen und auch die Sachsen haben keine eigene Schriftlichkeit besessen. Es ist allerdings anzunehmen, dass die Sachsen und damit die Westfalen sich als diesen Gruppen zugehörig fühlten. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass der Name mit den Gruppen nach Britannien gewandert ist: Wessex (Westsachsen), Essex (Ostsachsen) und Sussex (Südsachsen). Auch zahlreiche Rufnamen Sahs, Saxo, Sahso, Sasso, Sahsa, Sassin, Sehsin, Sahsinc, Sahsbert,

Nova totius Westphaliae descriptio 1650. Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Karten A, Nr. 11912

Sasprand, Saxobed, Sahsger, Sahsmunt, Sahsarich oder angelsächsische Namen wie Sexburg, Seaxbald, Seaxulf, Saxulf, Saxwulf sowie altnordisch Saxbjörn oder Saxi setzen genauso eine sächsische Identität voraus wie zudem der Göttername Saxnot, der im angelsächsischen Bereich als Seaxnet erscheint.

Dass darüber hinaus die Westfalen nicht erst in der kriegerischen Auseinandersetzung mit den Franken entstanden sind, zeigt das 802 (Lex Saxonum ‚Recht der Sachsen‘) genannte, gesonderte Erbrecht, über das nur die Westfalen, nicht jedoch die Engern und Ostfalen verfügten. Ein eigenes Erbrecht hat immer ältere Traditionen. Somit dürfte es Menschen, die sich als Westfalen bezeichneten und vermutlich dieser Gruppe zugehörig fühlten, schon vor 775 längere Zeit gegeben haben. Es ist das generelle Problem früher Jubiläen in Nordwestdeutschland: Da die Schriftlichkeit hier erst um 800 mit der fränkischen Eroberung

Tabula nova et exacta Westphaliae finitimae quoque ditiones praefecturas et satrapias eleganter comprehendens 1650. Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Karten A, Nr. 11913

Das Königreich Westfalen im Jahr 1812

einsetzt, können Völkerschaften und Orte frühestens ab diesem Zeitpunkt in die historische Überlieferung eingehen, selbst wenn diese schon lange vorher bestanden.

Vom Personenverband zur Landschaft

Wichtig ist, dass bei ihrem Eintritt in die Geschichte die Westfalen eine Personengruppe waren. Von einem Gebiet oder Territorium ist damals noch keine Rede. Das ist nicht ungewöhnlich, wie etwa die Namen Bayern, Schwaben oder Franken zeigen. Hier werden ebenfalls sowohl die Bewohner als auch das Gebiet gleich bezeichnet. Der Name der Menschen, die in einem Gebiet siedelten, wird später auf das Land übertragen.

Als Gebiet erscheint Westfalen dann in der „Vita Altmanni“, der um 1180 verfassten Lebensbeschreibung des Bischofs Altmann von Passau (1010/11–1091), der aus Westfalen stammte. Hier ist zum ersten Mal die Formel nachweisbar, die bis heute als Definition dient: Westfa-

Hochdeutsch / Platt Landkarte Landkaort

len ist das Land zwischen Rhein und Weser. Um 1240 beschreibt auch der Magdeburger Minorit Bartholomaeus Anglicus, dass Westfalen von zwei Flüssen, nämlich Rhein und Weser, begrenzt werde, im Norden bis nach Friesland reiche und im Süden an Hessen stoße. Diese Verortung galt die ganze Vormoderne lang (bis 1803).

Die vertane Chance, Westfalen schon im Mittelalter eine politische Dimension zu geben, bot sich 1180, als Kaiser Friedrich I. nach der Absetzung Heinrichs des Löwen als Herzog von Sachsen dem Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg den westlichen Teil des sächsischen Herzogtums als „Herzogtum Westfalen“ übertrug. Die politischen Ansprüche in diesem Raum zwischen Rhein und Weser wurden aber von dem Kölner nicht durchgesetzt, sodass der Titel „Herzog von Westfalen“, den die Metropoliten von Köln von 1180 bis 1803 führten, leer blieb. Lediglich im kleineren, südwestfälischen „Herzogtum Westfalen“ oder „kölnischen Westfalen“ waren die Kölner Erzbischöfe Territorialherren.

Obwohl es keine wirkliche politische Einheit gab, hielt das, was man als Westfalen benannte, fest zusammen durch kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten (Niederdeutsch), etwa gegen das Rheinland und Hessen. Der westfälische Kernbereich war seit dem Mittelalter größer als der heutige Geltungsbereich. Dazu zählten zudem das Oldenburger Münsterland, das Emsland (als Niederstift Münster und Niedergrafschaft Lingen), die Grafschaft Bentheim und das Fürstbistum Osnabrück. Anders als jetzt gehörten das Wittgensteiner und das Siegerland nicht dazu.

Den Namen Westfalen trug vor der Einrichtung der preußischen Provinz 1815 übrigens ebenfalls der kurzlebige, zum Kaiserreich Frankreich gehörende napoleonische Satellitenstaat des sogenannten Königreichs Westfalen (1807–1813), der allerdings eine „Mogelpackung“ war. Denn das von Napoleons Bruder Jérôme regierte Gebiet mit der Hauptstadt Kassel umfasste nur den östlichen Teil Westfalens, dafür aber Hessen und südniedersächsische Gebiete, die Altmark und den Harz.

Tradition trifft Moderne: Der Mühlenhof ist unterwegs in den Sozialen Netzwerken.

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Sommer, Spannung & Schlaumeier

Das Kneipenquiz auf dem Mühlenhof hat Kultstatus

TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

Es ist einer dieser Abende, an denen alles stimmt: Die Sonne geht langsam unter, über den Mühlenhof legt sich goldenes Licht, irgendwo gackert ein Huhn – und rund 150 Menschen sitzen mit Stift, Getränk und Denkerstirn unter den alten Bäumen vor dem Dorfkrug und grübeln gemeinsam über 72 Fragen. Willkommen beim Kneipenquiz auf dem Mühlenhof –einem Format, das weit mehr ist als ein Ratespiel. Hier treffen Wissen, Witz und westfälische Gemütlichkeit aufeinander. Und das mit wachsendem Erfolg.

Seit 2022 findet auf dem Mühlenhof im Sommer regelmäßig ein ganz besonderes Quiz statt –ein klassisches Kneipenquiz, aber unter freiem Himmel, mitten im historischen Ambiente eines westfälischen Freilichtmuseums. Die Idee dazu entstand während der Corona-Zeit. „Damals konnten wir nicht wie gewohnt in Kneipen veranstalten. Die ersten Outdoor-Quizabende fanden im Schlossgarten statt. Als das

nicht mehr möglich war, kam die Idee, den Mühlenhof zu nutzen“, erzählt Stefan Tönnessen, der Organisator der Veranstaltung.

Ein Team mit Quizgeschichte

Moderiert wird das Ganze von jeweils vier erfahrenen Quizmastern der Quizliga Münster. Diese Quizliga besteht bereits seit 2006. Damals taten sich die Organi-

Das Kneipenquiz ist gerade an einem lauen Sommerabend ein Highlight

Kneipenquiz

Hochdeutsch / Platt

Rätselraten

Dat grote Raten

satoren verschiedener Münsteraner Kneipenquizze zusammen, um den Teilnehmern mit einem Ligasystem, in das die Ergebnisse der einzelnen Quizabende einfließen, einen besonderen Anreiz zu geben.

Die Nachfrage ist ungebrochen: Zwischen 130 und 180 Teilnehmer kommen regelmäßig zu den monatlichen Events. „Auf dem Mühlenhof steht mehr Platz zur Verfügung, weshalb ich dieses Jahr so ein bisschen auf einen neuen Besucherrekord hoffe“, sagt Tönnessen. Das Format wird deutschlandweit immer beliebter – selbst Museen und Dorfgemeinschaften greifen die Idee auf. Doch Münster gilt als einer der Vorreiter der deutschen Quizszene. Einer der hiesigen Pioniere war der kürzlich verstorbene Klaus Otto Nagorsnik, der es sogar bei „Gefragt gejagt“ zu bundesweitem TV-Ruhm brachte.

So läuft ein Quizabend ab

Ein typischer Abend beginnt um 19.30 Uhr und endet gegen 23 Uhr. Gespielt wird in Teams, beantwortet werden insgesamt 72 Fragen, verteilt auf vier Runden mit

Kategorie Geographie – Deutschlandreise zu interessanten Ortsnamen

Frage 1) In der Stadt Dippoldiswalde gibt es die Ortsteile Elend, Oberpöbel, Niederpöbel und Oberhäslich. Vielleicht wohnen hier die 35 % der Bürger von Dippoldiswalde, die bei der letzten Bundestagswahl rechts bzw. rechtsextrem gewählt haben... In welchem bis über 1200 m hohen Mittelgebirge liegt denn Dippoldiswalde??

Frage 2) Welchen Ort gibt es in Deutschland nicht? Blaubeuren an der Blau, Gelb an der Gelbe, Rot an der Rot oder Schwarza an der Schwarza?

Auflösung: 1) Erzgebirge | 2) Gelb an der Gelbe

Moderatoren führen durch den Abend

je drei Kategorien. Hinter jeder Aufgabe steckt Planung und ziemlich viel Arbeit: „Wir entwickeln die Fragen selbst und schicken sie uns dann gegenseitig zu, prüfen sie auf Verständlichkeit, Eindeutigkeit und Schwierigkeitsgrad“, erklärt Tönnessen. Auch ungewöhnliche Aufgaben sind dabei – etwa Markenlogos ohne Schriftzug, Filmszenen als Bilderrätsel oder Stadtansichten, die erkannt werden müssen. Besonders beliebt ist die Musikrunde, in der kurze Einspieler erraten werden. Regelmäßig gibt es auch Fragen mit Bezug zu Münster oder dem Mühlenhof selbst – charmant und lokal verwurzelt.

Die Antworten werden auf Bögen notiert und nach jeder Runde ausgewertet. Zwischenergebnisse und spontane Jubelrufe sorgen für sportlichen Ehrgeiz. Zu gewinnen gibt es Gutscheine, kleine Preise – und jede Menge Stolz. Getränke gibt es an der Theke, serviert in Flaschen, bei Regen weicht das Quiz in den historischen Gräftenhof aus – dann mit begrenzter Teilnehmerzahl.

Kneipenquiz

Kategorie „Rundgang im Mühlenhof“

Frage 1) Am Mühlenhof gibt es jetzt seit kurzem auch einen Escape Room auf Grundlage eines historischen Kriminalfalls aus dem Jahr 1544. Deshalb folgende Frage: Die Norwegian Escape ist ein dezentes Kreuzfahrtschiff von bescheidenen 326 m Länge. Wie viele andere der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt wurde sie im Emsland gebaut. Von welcher Werft in welcher Stadt?

Kneipenquiz

Kategorie „Rundgang im Mühlenhof“

Frage 3)

Frage 4)

Frage 2) Beim Stichwort Emsland sind wir schnell beim Wahrzeichen des Mühlenhofs, der Bockwindmühle. Die stand ursprünglich auf dem Hof Raming-Freesen in Oberlangen bei Lathen im Emsland. In Lathen gibt es einen Bahnhof, der auch Haltepunkt des in Münster startenden RE 15 ist. Wo ist den die Endhaltestelle des RE 15?

Neben der Bockwindmühle befindet sich das älteste Gebäude des Freilichtmuseums, das 1619 erbaute Mühlenhaus. Es stand ursprünglich in Düthe-Fresenburg, ebenfalls im Emsland gelegen. Bei der letzten Gemeinderatswahl in Fresenburg 2021 musste die CDU ein deutliches Minus von 11,6 % beklagen und kommt damit nur noch auf 75,1 % der Stimmen. Diese Wahlergebnisse sind vielleicht weniger erstaunlich, wenn man weiß, zu welchem Territorium Fresenburg und weite Teile des Emslands von 1252 bis 1803 gehörten. Zu welchem?

Hinter dem Mühlenhaus steht Webers Kotten. Der stand ursprünglich in Angelmodde. An welche drei Stadtteile Münsters grenzt Angelmodde denn?

Stefan Tönnessen ist einer der Köpfe der Quizliga

Wenn das nicht Lust aufs Mitraten macht? Dieses Jahr gibt es vielleicht einen neuen Besucherrekord

So kann man mitmachen!

Die Teilnahme kostet 8 Euro pro Person (mit Eintritt und Freigetränk). Anmeldungen laufen über die Website der Quizliga (per Mail). Die ersten 150 Teilnehmenden erhalten eine feste Zusage, danach greift eine Warteliste, die bei absehbar trockenem Wetter freigeschaltet wird. Einlass erfolgt jeweils ab 18 Uhr, Beginn 19.30 Uhr, Dauer etwa 3 Stunden plus Siegerehrung.

Termine (freitags): 23. Mai, 13. Juni, 18. Juli, 28. August (Donnerstag) und 19. September 2025. Alle Infos zur Reservierung und weitere Termine gibt es unter: www.quizligamuenster.de/Termine/

Das Freilichtmuseum Mühlenhof zeigt, wie Handwerk früher war. Wir zeigen das Handwerk von heute und morgen. Was uns verbindet, ist die lebendige Tradition.

Ihre

HANDWERK IST HEIMAT

ES WAR SCHON IMMER SO: EINER MUSS ES MACHEN!

Einmalige Atmosphäre

Da das Mühlenhof-Raten nicht Teil der offiziellen Quiz-Liga ist, spielt der Event gewissermaßen in seiner eigenen Liga. Tönnessen erklärt auch warum: „Die Stimmung auf dem Mühlenhof ist einfach besonders. Man sitzt unter alten Bäumen, hört Musik, sieht Hühner, Katzen oder auch mal einen Pfau vorbeiziehen – das ist kein gewöhnlicher Quizabend.“ Für die Organisatoren ist das Quiz auf dem Mühlenhof ein Herzensprojekt. Neue Teams sind ausdrücklich willkommen. „Die Mischung aus Wettbewerb, Unterhaltung und Atmosphäre ist einfach unschlagbar“, sagt Tönnessen. Das Mühlenhof-Quiz ist längst ein fester Bestandteil der Münsteraner Kulturszene. Und eines steht fest: Wer einmal an einem lauen Sommerabend unter den Linden des Mühlenhofs mitgerätselt hat, kommt garantiert wieder.

Kneipenquiz

Kategorie Preußen – (fast) ohne Fußball

Frage 1)

Frage 2)

Im Zuge welcher Schlacht soll Wellington die berühmten Worte „Ich wollte, es wäre

Nacht oder die Preußen kämen“, bzw. „Night or the Prussians must come“ gesprochen haben?

In welcher Stadt kann man unter anderem das LWL-Preußenmuseum, einen Dom, ein

Wasserstraßenkreuz und Handballspiele oder Konzerte in der Kampa-Halle besuchen?

Frage 3) Der preußische König Friedrich der II., auch bekannt als Friedrich der Große, umgab sich gerne mit Windspielen. Was ist in diesem Zusammenhang ein Windspiel?

Auflösung: 1) Wellington in der Schlacht von Waterloo | 2) Minden | 3) Windhunderasse, Hund

Wir gestalten

Ihre Gartenträume.

Ihr Garten. So einzigartig wie Sie.

Mach mit bei der Mühlenhof-Rallye!

Der Sommer kommt! Endlich wieder die Gelegenheit, in der Sonne im Gras zu sitzen oder in kurzer Hose über den Hof zu toben und das Gelände dabei zu erkunden! Warst Du auch schon unterwegs? Und hast dabei vielleicht einiges entdeckt? Dann versuch doch mal, die Fragen zu beantworten! Sicher kannst Du das schon!

Und wenn nicht, frag doch mal jemanden aus unserem Mühlenhof-Team. Wir stehen Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite! Viel Spaß!

1. Neben dem Sandsteinhaus steht eine Figur und schaut auf den Aasee. Wen stellt sie dar?

a) Mühlenhof-Gründer Theo Breider b) einen Spökenkieker c) einen Kiepenkerl

2. Wie viele Eier kann ein Huhn in der Regel pro Tag legen? a) 4 b) 3 c) 1

4. Früher gab es keine Computer. Trotzdem findet man in der alten Schule eine Rechenhilfe. Wie wird diese auch genannt?

a) Abakus b) Hokuspokus c) Couscous

3. Jedes Frühjahr startet bei uns eine besondere Pflanzaktion. Es geht darum, welche Pflanze bis zum Herbst den „dicksten“ Ertrag bringt. Um welche Frucht geht es?

a) Bohnenstangen b) Kartoffeln c) Tomaten

5. Wie lang ist die Strecke, die Ihr vom Domplatz in Münster bis zum Mühlenhof zu Fuß zurücklegen müsst?

a) 4,1 km b) 2,6 km c) 976 m

Lösungen:

Viel Spaß!

Viel Erfolg! Mit den Lösungen kannst Du Dir am Eingang eine Überraschung abholen!

SEBASTIAN LICHTENFELD ÜBERNIMMT

DEN EVENT- UND GASTRONOMIEBEREICH

Es ist angerichtet!

Sebastian Lichtenfeld ist neu im Team des Mühlenhofs – und bringt frischen Wind in die Gastronomie und Veranstaltungsplanung des Museums. Seit Anfang März ist der 26-Jährige verantwortlich für Events und die gastronomische Ausrichtung des Freilichtmuseums. Seine ersten Wochen waren intensiv: neue Strukturen schaffen, Preise aktualisieren, Kontakte aufbauen – und vor allem Ideen entwickeln, wie man den Mühlenhof für Besucherinnen und Besucher noch attraktiver machen kann.

Dabei kennt Lichtenfeld die Branche von Grund auf: Er ist gelernter Hotelfachmann, hat u.a. in einem renommierten Vier-Sterne-Haus in Münster gearbeitet und während der Corona-Zeit Führungsverantwortung auf dem Wochenmarkt Münster übernommen. Der Mühlenhof war für ihn bislang nur als Besucher ein Begriff – doch die historische Atmosphäre, die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten und das engagierte Team haben ihn schnell überzeugt. „Es ist ein Ort mit Charme, gerade wenn morgens noch niemand da ist oder abends die Sonne untergeht…“

Neue Strukturen

Derzeit arbeitet er sich in alle Bereiche ein: Reservierungen, Lieferantenkontakte, Absprachen mit Caterern und Dienstleistern. Ein wichtiger Meilenstein ist die überarbeitete Bankettmappe, die Gästen nun eine bessere Übersicht über Menüangebote, Getränke, Raumpreise und Zusatzleistungen gibt –egal ob Hochzeit, Geburtstagsfeier, Betriebsfest oder Trauerkaffee. Die

Sebastian Lichtenfeld freut sich sehr über die neue Aufgabe

»Da wird man gefordert –und genau das macht mir Spaß.«

veranstaltungen. „Ich freue mich besonders auf Events wie den Weihnachtsmarkt“, sagt Lichtenfeld. „Da wird man gefordert – und genau das macht mir Spaß.“ Auch bei Hochzeiten ist er Ansprechpartner Nummer eins: vom Raum über das Menü bis zur Floristik – wer feiern will, erhält auf Wunsch sogar alles aus einer Hand. Die standesamtliche Trauung ist direkt vor Ort im Salon möglich – der Mühlenhof ist dafür einmal im Monat als offizieller Ort eingetragen.

Kleine und große Gesellschaften finden Platz – bis zu 150 Personen in der Deele, dazu weitere Flächen draußen. Die Optionen sind vielfältig – ob rustikal, elegant oder unkompliziert. Und wer mag, kann auch nur auf einen Kaffee vorbeischauen.

Ein starkes Team schaffen

Rund zehn Aushilfen sind derzeit im Einsatz, die Zahl soll steigen. Lichtenfeld plant langfristig, Verantwortung zu teilen: „Ich möchte, dass auch andere Veranstaltungen eigen-

verantwortlich begleiten können. Das entlastet – und fördert gleichzeitig das Team.“ Dass der Schreibtischjob oft anstrengender ist als gedacht, gibt Lichtenfeld lachend zu. „Ich habe vorher nicht so viel im Büro gearbeitet – aber das gehört dazu. Und wenn die Routine kommt, bleibt wieder mehr Zeit für neue Ideen.“

Die erste hat er schon: eine Saisonkarte mit regionalen Spezialitäten.

Mit frischer Energie, viel Übersicht und einem wachen Blick für das Machbare stellt sich Sebastian Lichtenfeld seiner neuen Aufgabe. Der Mühlenhof hat mit ihm einen pragmatischen Möglichmacher gewonnen, der sich nicht scheut, selbst mit anzupacken.

Mehr Tradition wagen

Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei die Verbindung zwischen Tradition und zeitgemäßer Gastronomie. „Viele junge Leute haben den Mühlenhof lange nicht auf dem Schirm gehabt“, sagt er. „Dabei ist das hier eine echte Perle – mit Fotomotiven,

Infoveranstaltungen der Alexianer in Münster – Live und Online Expertinnen und Experten des Clemenshospitals, der Raphaelsklinik, und der Alexianer Münster berichten über aktuelle Themen der psychischen und körperlichen Gesundheit. Vor Ort in der Alexianer Waschküche, Bahnhofstraße 6, oder online unter www.alexonline-muenster.de. Senden Sie Ihre Fragen live per Mail oder Chat anonym in das Studio.

Atmosphäre und vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten.“ Er hofft, mit seinem Team auch neue Zielgruppen anzusprechen. „Ich freue mich auf alles, was kommt.“

Der Mühlenhof ist für ihn nicht nur ein Arbeitsplatz – sondern ein Ort mit Geschichte und Zukunft.

Das Programm und alle bisherigen Live-Vorträge finden Sie unter: www.alexonline-muenster.de

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung nur für die Teilnahme vor Ort bitte unter alexonline.ms@alexianer.de

Mit seinem Team ist er im Sommer gefordert

Wir bringen Farbe nach Münster

Aus unserer Verbundenheit mit Münster und dem Münsterland ist es uns wichtig, verschiedenste Projekte in sportlichen, künstlerischen, kulturellen und sozialen Bereichen zu unterstützen.

Damit gestalten wir die Welt ein wenig bunter und leisten so einen Beitrag zu unserer lebenswerten Region.

Die Sommer-Saison auf unserem Mühlenhof

Wo der Hof im Takt der Jahreszeiten tanzt…

Mit einem prall gefüllten Veranstaltungskalender wird der Mühlenhof auch 2025 wieder eindrucksvoll zeigen, was ein lebendiges Freilichtmuseum leisten kann: ein Ort für Begegnung, Bildung, Kultur und kulinarische Erlebnisse. Auf einige Highlights blicken wir noch kurz zurück, viele weitere stehen vor der Tür…

Frühlingserwachen

14. April

Der Saisonauftakt am 14. April begeisterte mit Handwerksvorführungen, Mitmachaktionen für Kinder, offenen Führungen, frisch gebackenem Brot und einer Auswahl bunter Stände. Ein gelungener Start ins Museumsjahr. Kurz darauf folgte dann das traditionelle Struwenessen an Karfreitag. Diese alte münsterländer Tradition hat inzwischen eine feste Fangemeinde und zog wieder viele Besucher an..

Dezember April

Advent

8. Westfälischer Weihnachtsmarkt

An allen vier Adventswochenenden verwandelte sich der Mühlenhof in ein stimmungsvolles Winterdorf. Wie jedes Jahr ein weihnachtliches Kleinod, das viele Menschen anzog. Knapp 30 wechselnde Kunsthandwerksstände, herzhafte westfälische Spezialitäten, Glühwein, Kinderpunsch, Mitmachaktionen, musikalische Auftritte und der Nikolaus lockten bei gutem Wetter zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Und auch wenn jetzt der Sommer kommt – im Grunde freuen wir uns schon auf den nächsten Winter….

30. APRIL

Tanz in den Mai –Ü30-Edition

Schon ein fester Termin im Partykalender: Ab 19 Uhr heißt es Feiern in die laue Frühsommernacht auf zwei Areas mit 80ern, 90ern und aktuellen Charts. Tickets unter localticketing.de.

18. Mai

Bulgarisches Volksfest

Musik, Tanz, Trachten, Kulinarik und Kunsthandwerk bringen Bulgarien auf den Mühlenhof. Eintritt: Erw. 19 Euro, Kinder 11 Euro, Fam. 48 Euro, Studierende 13 Euro.

23. Mai

11. Mai

Open-Air-Quiz

Einlass 18 Uhr, Start 19.30 Uhr. Drei Stunden Rätselspaß unter freiem Himmel – bei schlechtem Wetter im Gräftenhof. Wie genau es funktioniert und was dahinter steckt, ist ab Seite 12 nachzulesen. Weitere Termine: 13.Juni, 18.Juli, 28.August, 19.September. Infos unter www.quizligamuenster.de/Termine/

Kreativmarkt

Von 10 – 18 Uhr zeigen rund 50 Aussteller Kunsthandwerk. Kinderaktionen, frisches Brot aus dem alten Backhaus und das Konzert von Dedacord (16 Uhr) im Gräftenhof runden den Tag ab.

Deutscher Mühlentag & Handwerkertag

Pfingstmontag von 10 - 18 Uhr: Mühlenromantik trifft Handwerkskunst –mit zahlreichen Vorführungen.

9. Juni

28./29.Juni

Frühmittelalter- & Wikingertage

Mühlenhof-Familienfest

Wir probieren mal wieder etwas Neues aus: Ein bunter Tag für die ganze Familie. Details zum Programm folgen bald online unter www.muehlenhof-muenster.org

6. Juli

Juli

Von 10 – 18 Uhr: Lagerleben, Handwerk, Kämpfe und Kulinarik – die Wikinger schlagen ihre Zelte auf. Ausblick

20. Juli

27. Westfälischer Töpfermarkt

Von 10 –18 Uhr bieten Keramiker*innen aus ganz Deutschland ihre Werke an. Interesse an Teilnahme? info@muehlenhof-muenster.org

Zichorienmühle/ Museumspädagogik

Fachwerkschuppen

Torhaus Eingang/Kasse

rot gefärbte Wege sind barrierearm

Apfelbäume alte Sorten

Weide

Werkhof

Feuerwehrgerätehaus

Mäusepfeilerscheune

Schreinerei

Schuhmacherhaus

Dorfkrug/ Museumscafé

Wagenremise

Garten mit Nutzpflanzen

Kopfweidenallee

Gräfte

Gräftenhof

Rossmühle

Bauerngarten

Speicher/ Schultenhof/ Museumspädagogik

Bleichhütte

Schafhütte

Sandsteinhaus Verwaltung

Hochdeutsch / Platt

Wechsel an der Spitze

Dat Ruder häff nu een annere in de Hand

„Der Mühlenhof ist ein riesiger Schatz“

Dr. Ulrike Löw folgt auf Marid Ramforth

Für Ulrike Löw ist die Alte Schule ein Lieblingsort auf dem Mühlenhof. Im Vordergrund: Marid Ramforth

Die bisherige Museumsdirektorin Marid Ramforth verlässt den Mühlenhof, Dr. Ulrike Löw übernimmt den Staffelstab. „Neues vom Mühlenhof“ traf die beiden zum Interview. Ein Gespräch über neue Ideen und ganz viel Kontinuitäten.

INTERVIEW: CHRISTOPH WÜLLNER

» Der Mühlenhof lebt zu einem großen Teil vom Engagement
Ehrenamtlicher –und das funktioniert richtig gut.«

MR: „Ja, ein spannendes Thema. Unsere Museumspädagogik ist da zum Glück sehr gut aufgestellt und wahnsinnig engagiert. Zum Beispiel wurde der Escape Room komplett selbstständig konzipiert und ausgebaut. Die Arbeit ist eng abgestimmt und läuft sehr gut – mit viel Eigeninitiative.“

NM: Wie sieht es mit ehrenamtlichem Engagement aus?

MR: „Der Mühlenhof lebt zu einem großen Teil vom Engagement Ehrenamtlicher – und das funktioniert richtig gut. Viele bringen sich mit Ideen ein, helfen bei Veranstaltungen oder übernehmen Verantwortung für bestimmte Projekte. Ein schönes Beispiel ist die nächste Ausstellung „`Feuer und Flamme`im Herbst im Webers Kotten, auf die ich mich schon sehr freue. Diese Energie aus dem Team ist unglaublich wertvoll.“

UL: „Das ist auch ein Punkt, den ich bewundere. Hier ist ein Ort, an dem viele Menschen mit Herzblut dabei sind. Ich möchte das unbedingt weiter pflegen – und vielleicht noch mehr Menschen dafür gewinnen, sich einzubringen. Denn genau darin liegt die Stärke eines solchen Ortes: in der Gemeinschaft.“

NM: Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

UL: „Mich interessieren besonders die Magazine – also die Objekte, die noch im Depot lagern. Ich habe

Marid Ramforth (l.) arbeitete ihre Nachfolgerin im März ein

früher schon im Museumsbereich gearbeitet und würde gerne schauen, was sich daraus entwickeln lässt. Vielleicht ergibt sich eine kleine Ausstellung oder etwas für die Website. Hier würde ich auch gerne mehr Gesichter zeigen: Wer arbeitet hier eigentlich? Wer steckt hinter den Projekten? Wichtig ist, dass es machbar bleibt: inhaltlich, zeitlich und finanziell.“

NM: Wie kann der Mühlenhof denn künftig stärker mit anderen Institutionen zusammenarbeiten?

UL: „Zuerst muss man sich klar machen, dass so gut wie kein Museum der Welt ohne Zuschüsse auskommen kann. Ich bin gut vernetzt in der Stadt und hoffe, dass hier ein wenig Bewegung in die Politik kommt. Aus meinen früheren Jobs bringe ich zudem viele Kontakte mit, etwa zu Jugendzentren und Kulturinitiativen – auch städteübergreifend. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Mühlenhof Station wird bei Projekten, bei denen Jugendliche die Kulturlandschaft des Münsterlands und des Ruhrgebiets erkunden. Solche Netzwerke sind sehr fruchtbar und helfen auch, neue Zielgruppen zu erschließen.

NM: Welche Rolle spielt der Veranstaltungsbereich künftig?

UL: „Veranstaltungen bleiben wichtig – sie bringen viele Menschen auf den Hof und schaffen Begegnung. Gleichzeitig ist es schön zu sehen, dass viele gute Ideen auch aus dem Team selbst kommen. Mir ist wichtig, dass die kleineren, inhaltlich orientierten Formate ihren Platz behalten. Workshops, thematische Führungen, Angebote für Schulen –das sind Dinge, mit denen wir viel bewegen können. Ich möchte den Mühlenhof als Lern- und Erlebnisort weiterentwickeln – und zwar für alle Generationen.“

NM: Zum Schluss: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

UL: „Ich wünsche mir, dass der Mühlenhof als Ort wahrgenommen wird, an dem man Geschichte nicht nur betrachtet, sondern erlebt – ein Ort, der inspiriert, der Fragen stellt und Antworten anbietet. Und ich wünsche mir, dass wir das als Team gemeinsam gestalten können. Ich freue mich sehr, dabei zu sein.“

NM: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Mitgliedsantrag

Durch Ihren persönlichen Beitrag unterstützen Sie unseren Mühlenhof, fördern die Kulturund Heimatpflege und helfen uns, das Freilichtmuseum in eigenständiger Trägerschaft abzusichern.

Die Mitgliedschaft beinhaltet den freien Eintritt für die ganze Familie!

Mühlenhof-Freilichtmuseum

Theo-Breider-Weg 1 48149 Münster

Tel.: 0251 98120-0 info@muehlenhof-muenster.org www.muehlenhof-muenster.org

Hiermit erklärt der/die Unterzeichnete den Beitritt als Mitglied zum Verein »De Bockwindmüel« e. V.

Der Jahresbeitrag wird in Selbsteinschätzung festgelegt auf EUR

Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtende Zahlung von EUR jährlich bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos

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Ich bitte um Zustellung der Vereinssatzung und der Jahreseintrittskarte für das Mühlenhof-Freilichtmuseum.

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Der Mindestbeitrag beträgt für Privatpersonen 50,00 € und für Firmen 75,00 € pro Jahr.

WIE KINDER AUF DEM MÜHLENHOF SELBSTWIRKSAMKEIT ERLEBEN

„Ich kann das!“

Was macht ein Kind stark? Was gibt ihm das Gefühl, Herausforderungen meistern zu können – aus eigener Kraft? Die Antwort lautet: Selbstwirksamkeit. Ein etwas sperriger Begriff für etwas ganz Zentrales in der kindlichen Entwicklung. Und ein Prinzip, das auf unserem Mühlenhof mit vielen Angeboten längst gelebt wird.

TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

Selbstwirksamkeit – was ist das eigentlich? Der Begriff stammt aus der Psychologie und geht auf den Kanadier Albert Bandura zurück. Selbstwirksamkeit meint das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – also die Überzeugung: „Ich kann etwas bewirken. Ich kann etwas schaffen.“ Studien zeigen: Kinder, die erleben, dass sie durch eigenes Handeln etwas verändern können, sind motivierter, lösungsorientierter und widerstandsfähiger. Sie packen an, auch wenn es schwierig wird.

Gerade außerschulische Lernorte wie der Mühlenhof bieten ideale Bedingungen, um solche Erfahrungen zu ermöglichen. Denn hier dürfen Kinder aktiv werden. Sie lernen mit Kopf, Herz und Hand – und entdecken dabei ganz nebenbei ihre Stärken.

Lernen durch Tun – mit allen Sinnen

Die museumspädagogischen Programme des Hofs setzen genau hier an. Wenn Schulklassen oder Kindergruppen kommen, ist Mitmachen angesagt. Etwa bei unserem beliebten Programm „Vom Korn zum Brot“: Da wird mit dem Dreschflegel gearbeitet, das Korn gemahlen, Teig geknetet – und schließlich eigenes Brot gebacken. Wer hier mitmacht, sieht und spürt, dass Arbeit sich lohnt. Und dass man stolz sein darf auf das, was man mit eigenen Händen geschafft hat.

Gleiches gilt für das Programm „Schule früher“, wenn Kinder auf Schiefertafeln schreiben, sich in alten Benimmregeln üben und feststellen: So streng war der

Schulalltag früher wirklich! Oder einfach bei der großen Kartoffelaktion, bei der im Frühjahr gesät und im Herbst geerntet wird.

Gemeinschaft & Verantwortung

Viele unserer Programme fördern ganz nebenbei auch soziale Kompetenzen. Denn wer gemeinsam Mehl mahlt, Stoff bedruckt oder ein altes Handwerk ausprobiert, lernt Rücksicht, Kommunikation – und Verantwor-

tung. Diese Erfahrungen lassen sich nicht aus Büchern lernen. Sie entstehen im Tun. Im Erleben. Im gemeinsamen Handeln.

In einer zunehmend digitalen Welt, in der vieles virtuell passiert, bietet der Mühlenhof einen echten Erfahrungsraum. Hier darf es stauben, riechen, klingen. Hier wird gelernt mit der ganzen Person. Und genau das ist es, was Kindern hilft, sich selbst und ihre Fähigkeiten besser kennenzulernen.

Die außerschulische Bildung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung – und zum sozialen Zusammenhalt. Und wir freuen uns, dass der Mühlenhof ein Ort ist, an dem Kinder (und natürlich auch Erwachsene!) genau das erleben können. Denn: Wer weiß, was er kann, wächst manchmal über sich hinaus…

Hochdeutsch / Platt ernten inholen

»Sie packen an, auch wenn es schwierig wird.«

Egal ob Schafschur oder Korn mahlen - auf dem Mühlenhof können Kinder Selbstwirksamkeit erleben

Infos und Buchungsmöglichkeiten

Alle Programme für Schulklassen, Kindergruppen und Familien finden Sie auf unserer Website unter: www.muehlenhof-muenster.org

In der Schmiede auf dem Mühlenhof geht es oft heiß her

Holger Küper ist Metallbildhauer, Künstler, Forscher und Pädagoge in einer Person. Mit viel Leidenschaft haucht er der historischen Schmiede neues Leben ein – und bringt Besuchern ganz nebenbei ein fast vergessenes Handwerk näher.

Von der Kunst, zu schmieden

Holger Küper, geboren 1978 in Bochum, studiert Freie Kunst bei den Prof. Maik und Dirk Löbbert an der Akademie Münster, eine Klasse für Bildhauerei und Kunst im öffentlichen Raum. Zuvor studierte er Kunstpädagogik an der TU-Dortmund und war dort kurzzeitig Dozent.

Schon früh lernte er Grundkenntnisse des Schmiedens von seinem Vater, einem Huf- und Kunstschmied. Richtig entfacht wurde seine Leidenschaft jedoch erst 2019, als er im Rahmen einer Ausstellung der Kunstakademie die Schmiede auf dem Mühlenhof neu belebte. „Die stand damals einfach leer. Ich wollte ihr wieder Leben einhauchen“, erinnert sich Küper. Aus dem dreimonatigen Projekt wurde eine dauerhafte Zusammenarbeit. Seitdem ist er regelmäßig auf dem Hof aktiv – mal mehrmals pro Woche, mal sporadisch, je nach Projekt und Zeitbudget.

Holger Küper will künftig auch Workshops anbieten

Fest steht: Schmieden ist harte Arbeit

Altes Wissen, neue Fragen

Was Küper antreibt, ist nicht nur der Erhalt eines alten Handwerks. So arbeitet er zurzeit an einem Buchprojekt über die Eisenverwendung im Frühmittelalter, gefördert durch ein Stipendium. Es geht ihm vielmehr um eine tiefere Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft. „Wir sind heute so weit entfernt von der Herstellung der Dinge, die wir täglich nutzen. Selbst ein einfaches Eisenblech scheint uns wie aus dem Nichts zu kommen.“ Seine Arbeit ist damit auch ein Plädoyer dafür, Dinge wieder mit den eigenen Händen zu begreifen. Seine künstlerische Arbeit sieht er als aktiven Beitrag zur Wissensvermittlung: „Man kann an jedem Werkzeug, an jedem Arbeitsschritt die Geschichte des Schmiedehandwerks erzählen – und damit auch etwas über uns selbst.“ Denn eines hat Holger Küper erkannt: „Egal, wie digital die Welt wird – jemand muss die Dinge machen, die wir täglich nutzen.“

Es ist ein Blick auf Vergangenheit und Zukunft gleichzeitig, ist sich Küper sicher: „Um die Aufgaben der Zukunft in unserem Land zu meistern, müssen Forschung, Industrie und Handwerk in der Lage sein, kreative und individuelle Lösungen zu finden. Eine Fähigkeit, die beispielhaft in der Tätigkeit des Schmiedens und der Eisenherstellung des Frühmittelalters zu finden ist.“

Hochdeutsch / Platt Hufeisen Huffiesen

Möchten Sie die Grabstätte eines Angehörigen gepflegt wissen oder für sich selbst Vorsorge treffen? Schließen Sie bei uns einen Treuhandvertrag zur Grabpflege ab.

Harbaum e.K

Gregor Harbaum

Himmelreichallee 45 48149 Münster

Tel.: 0251 / 80132 www.harbaum.de

Dieses Messer fertigte Küper aus heimischem Erz

Das Blumenhaus am Zentralfriedhof

Unser Treuhandpartner: Gesellschaft für Dauergrabpflege Westfalen-Lippe mbH

Blumenhaus

EXPERTEN FÜR

UNTENRUM

#wirsindbogatzki

Zwei Unternehmen, ein Ursprung!

Stratiebo und Galabo - Experten für Untenrum stehen seit Jahren in Münster für zuverlässiges Handwerk, handfeste Projekte und konstant hohe Qualität. Dabei hat jede Firma ihr eigenes Spezialgebiet. Galabo primär den Landschafts- und Sportplatzbau. Stratiebo fokussiert sich hingegen auf den Straßen- und Tiefbau.

In Summe blicken beide Unternehmen auf eine über sechzigjährige Erfolgsgeschichte zurück, sind inhabergeführt und auch für die Zukunft bestens aufgestellt.

stratiebo.de galabo-muenster.de

Iris Dohr & Monika Trub

Alte Tradition, neues Leben: Im 1. Stock des Webers Kotten tummeln sich inzwischen häufiger zwei Damen, mitunter gekleidet wie in alten Zeiten. Iris Dohr und Monika Trub (r.) betreiben eine Handwerks gruppe, die das alte Näh handwerk wieder zum Leben erweckt. Grund genug, beide zu bitten, den Fragebogen auszufüllen…

Persönlich

Der Mühlenhof ist für uns…

Auf den Gedanken unser Handwerk hier zu pflegen kam uns …

Im Sommer freue ich vor allem auf …

Vielen Dank!

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Mühlenhof Magazin #9 by muehlenhof-magazin - Issuu