MFG - Das Magazin / Ausgabe 37

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MFG SZENE

Handwerkskunst. Das Video zeigt zu Beginn einen leeren, herunter-

Bundesministerium erhalten, mit medientechnischen Jobs kommen sie

gekommenen Raum. Es handelt sich um die Gedankenwelt von Klaus, der

über die Runden. „Wir sehen es als Startkapital, wir investieren in uns

er nicht entkommen kann. Erst am Ende gelingt ihm der erlösende Aus-

selber, niemand zwingt uns zu dem, was wir tun. Und: Wir führen einen

bruch. Der Raum, in dem sich Klaus befindet, ähnelt einem Puppenhaus

asketischen Lebensstil“, fügt Kren schmunzelnd hinzu.

und ist das Set, welches Mike und Mirjam bauten. Um zum Beispiel die Struktur und Farbe einer alten, vergammelten Tapete zu erhalten, gossen die beiden Kaffee auf Papier und erhofften durch Trocknen den gewünschten Effekt, ehe sie mit dem Drucker eine für sich noch bessere Lösung entdeckten. Ähnlich aufwendig wie die Tapete enstanden Bett, Kasten, Heizkörper oder die Lichtschalter des Raumes – alles eigenhändig modelliert und geformt. „Die Band war sehr geduldig und hat uns den Rücken freigehalten, was uns sehr geholfen hat“, erinnert sich Kren. I Am Cereals über das Video nach der Zwischenpräsentation: „Die unglaubliche Detailverliebtheit hat uns immer wieder in Staunen versetzt. Die beiden haben damit etwas ganz Großes geschaffen.“ In einer Stop-Motion Animation wurde Klaus in seiner Gedankenwelt schließlich zum Leben erweckt. Diese Animationsform entsteht durch Einzelbildaufnahmen von Objekten, welche verschoben oder verändert werden. Beim Abspielen in Normalgeschwindigkeit werden so Bewegungsabläufe suggeriert. Für die Aufnahmen erhielt das Team von Nikon eine Spiegelreflexkamera gesponsert. Um die Bewegungen von Klaus möglichst lebendig und realisitsch zu gestalten, hat das Duo einen Tänzer organisiert. Anhand dessen Körpersprache wurde die Puppe animiert.

Asketischer Lebensstil.

Für das Musikvideo erhielten Kren und

Mike Kren, geboren am 22.4.1981, kommt aus Wien. Mirjam Baker, geboren am 7.7.1985, kommt aus Mank und lebt seit

Baker ein Grundkapital von I Am Cereals, die Finanzierung stellt jedoch generell ein Problem dar. „Die Musikwelt ist im Umbruch, die Gelder sind

2004 in Wien. Infos unter: www.cinemabochen.com

knapp“, so Kren. Für dieses Projekt haben die beiden eine Förderung vom – 53 – MFG


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