Lawinenlagebericht von Freitag, 18.01.2013, 7:30 Uhr In hohen Lagen herrscht erhebliche Lawinengefahr. Frische kammnahe, meist kleinere Triebschneeansammlungen sind störanfällig. regionale Gefahrenstufen
Gefahrenstellen vorwiegend (schwarz)
Entwicklung 14.01.2013 - 18.01.2013
Rückblick
3 2000m ___________ 2 3 2000m ___________ 2 3 2000m ___________ 2 3 2000m 3 2200m ___________ ___________ 2
2
3 2200m ___________
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Steilgelände, Triebschnee in exponierten Kammlagen, Übergänge von wenig zu viel Schnee; < 2200 vereinzelt Gleitschneeausbrüche
2
Beurteilung der Lawinengefahr: Oberhalb etwa 2000 m, in der Silvretta und im Rätikon oberhalb etwa 2200 m, besteht erhebliche Lawinengefahr. Gefahrenstellen sind im Steilgelände, in windbeeinflussten Kammlagen sowie an Übergängen in Rinnen und Mulden anzutreffen. Schneebrettauslösungen sind dort bei geringer Zusatzbelastung möglich. Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr ist wichtig. Die Verbreitung der Gefahrenstellen und die Störanfälligkeit des lokal frischen Triebschnees nehmen mit der Seehöhe zu. Die Auslösebereitschaft wird durch die Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen Verfestigung der Neuschneeschicht begünstigt. Spontan sind Lockerschneelawinen aus sehr steilen, felsdurchsetzten Geländeabschnitten möglich. Trotz der tiefen Temperaturen sind vereinzelte Gleitschneeausbrüche unterhalb etwa 2200 m vor allem aus steilen, sonnseitigen Grashängen möglich. Risse und Gleitschneemäuler weisen auf solche Gefahrenbereiche hin.
Schneedecke / Allgemeines: Bei starker bis dichter Bewölkung schneite es schwach bis mäßig. Mit meist wenig Windeinfluss und tiefen Temperaturen fielen 5 bis 10 cm lockerer Neuschnee. Gestern mittags lag die Lufttemperatur in 2000 m bei minus 16 Grad. In den letzten drei Tagen wurde ein Neuschneezuwachs von etwa 30 cm registriert. Die kritische Neuschneemenge für Skifahrerlawinen bei den vorherrschenden Bedingungen ist somit erreicht. Die Bindung des Neuschnees zur Altschneedecke ist nur mäßig bis schwach. Mit Ausnahme windbeeinflusster Bereiche ist die Neuschneedecke meist weich. Mit zunehmender Seehöhe sind vor allem in Kamm- und Passlagen kleinräumig frische und ältere Triebschneepolster anzutreffen. Solche liegen in schattigen Bereichen meist auf lockeren, weichen Schichten, sonst oft auf verharschten Krusten. Älterer Triebschnee ist nun überschneit und daher schwieriger zu erkennen. Insgesamt ist die Altschneedecke überwiegend gut verfestigt und spannungsarm. In tieferen und mittleren Höhenlagen gleitet die Schneedecke unabhängig von der Tageszeit auf glattem, warmem Untergrund.
Alpinwetterbericht der ZAMG Tirol und Vorarlberg: Heute ist es sonnig, aber in allen Höhen herrschen tief winterliche Temperaturen. Temperatur in 2000m: -10 Grad. Höhenwind: Schwacher Wind aus nordöstlicher Richtung.
Tendenz: Die Lawinengefahr ändert sich vorerst nicht wesentlich. Bernhard Anwander Dieser Lagebericht stellt eine allgemeine Übersicht dar. Zusätzliche Empfehlungen der örtlichen Lawinenkommissionen sind zu beachten. Gefahrenstufen: 1 = gering, 2 = mäßig, 3 = erheblich, 4 groß, 5 = sehr groß © Landeswarnzentrale Vorarlberg Tel.: +43(0)5574/511-21126, Fax: +43(0)5574/ 511-21197 Email: lawinenwarndienst@lwz-vorarlberg.at - Internet: http://www.vorarlberg.at/lawine Dieser Lagebericht ist unter der Rufnummer +43(0)5574 201 1588 jederzeit abrufbar.