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Der Sturm von William Shakespeare im Theater am Kornmarkt
Mit William Shakespeares „Der Sturm “ kommt das Deutsche Theater Berlin erneut nach Bregenz.
Die Theateraufführungen im Theater am Kornmarkt sind inzwischen wieder fixer Bestandteil im Programm der Bregenzer Festspiele. Mit William Shakespeares „Der Sturm “ , einer Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin, kommt am 23. Juli um 19.30 Uhr ein außergewöhnliches Stück zur Erstaufführung in dieser Übersetzung. „Der Sturm “ stammt aus dem Jahr 1611 und ist eines der letzten Werke William Shakespeares und sein ultimativer Schöpfungsmythos, welcher das Theater als symbolische Insel der Möglichkeiten betrachtet. Die Ausnahmesituation wird zum Experiment eines Neuanfangs: Was würd’ ich machen, wenn ich König wär ’? Shakespeare streift dabei spielerisch Themenkomplexe wie Macht und Unterdrückung, Ausbeutung und Aneignung, Natur und Zivilisation. Auf einer einsamen Insel lebt Prospero, vormals Herzog von Mailand. Jahre zuvor war er durch eine Intrige seines Bruders Antonio vom Thron gestürzt und in einem Boot auf offener See ausgesetzt worden. Wie durch ein Wunder rettete er sich gemeinsam mit Tochter Miranda auf diese Insel. Hier hat er eine neue Welt aufgebaut und herrscht uneingeschränkt über Wesen und Geister – wie Caliban oder den Luftgeist Ariel, die Ureinwohner des Eilands. Eines Tages sichtet Prospero die Flotte des Königs von Neapel Alonso, der auch sein Bruder Antonio und Königssohn Ferdinand angehören. Mit Ariels Hilfe entfesselt er einen Sturm, der sie kentern und stranden lässt. Durch diesen inszenierten Schiffbruch ist nun Prospero zurück in der mächtigen Position, hat die Chance auf späte Rache oder Versöhnung und zieht alle Schicksalsfäden neu zusammen.
SPEZIELLE NEUÜBERSETZUNG Jakob Noltes Zugriff auf „The Tempest“ , wie das Stück im Original heißt, ist eine spezielle Neuübersetzung, die sich Wort für Wort durch das altenglische Original hangelt. Es entsteht eine Fantasiesprache, die sich über Melodie und Klang entschlüsselt und so bezaubernd seltsam ist wie die Bewohnerinnen und Bewohner jener Insel. Nach der erfolgreichen Aufführung von Don Quijote mit Ulrich Matthes und Wolfram Koch 2019 bringt Regisseur Jan Bosse erneut ein herausragendes Werk der Weltliteratur bei den Bregenzer Festspielen zur Premiere. Weitere Aufführungen am 25. und 26. Juli, jeweils um 19.30 Uhr im Theater am Kornmarkt.
c i v o l i a m S n i m r A : s o t Fo
UNGLÜCK UND WAHNSINN
Am 27. Juli wird „Kapitän Nemos Bibliothek“ auf der Werkstattbühne gezeigt.
Mit „Kapitän Nemos Bibliothek“ kommt ein Kompositionsauftrag und eine Koproduktion mit den Schwetzinger SWR Festspielen auf die Werkstattbühne. Es handelt sich dabei um eine ungewöhnliche Adaption des gleichnamigen Romans von Per Olov Enquist, welche zeitgenössisches Musiktheater, modernes Puppentheater und Neue Musik kombiniert. Inhaltlich folgt das Stück der Vorlage des Romans: In einem Dorf im Norden Schwedens wachsen zwei kleine Jungen auf. Spielkameraden, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Die Mutter von Sonnenschein Johannes ist eine kalte, anrüchige Außenseiterin, während die Mutter des verschlossenen Ich-Erzählers gesellschaftlich gut verankert ist. Als die Kinder sechs Jahre alt sind, entscheidet der Oberste Gerichtshof, dass sie bei der Geburt vertauscht wurden. Ihrer familiären Identität beraubt, müssen sie nun bei der jeweils anderen Mutter leben. Dieser gewaltsame Akt stürzt die Betroffenen in Unglück und Wahnsinn. In der unerträglichen Lebenssituation findet der Ich-Erzähler Zuflucht in seiner Fantasiewelt. Er taucht zur Bibliothek in Kapitän Nemos Unterseeboot Nautilus, das Jules Vernes Roman „Die geheimnisvolle Insel“ entnommen ist.
SCHMERZ UND AUSWEGLOSIGKEIT Komponist Johannes Kalitzke und Librettistin Julia Hochstenbach bleiben dicht bei der Vorlage des schwedischen Romanciers Per Olov Enquist. Die fiktive Büchersammlung erzählen sie als einen Fluchtpunkt aus Schmerz und Ausweglosigkeit. Literatur wird zum Anker, der IchErzähler kreiert im künstlerischschöpferischen Raum ein neues Selbst, das ihm hilft, mit seinem Leid umzugehen. Regisseur Christoph Werner, Intendant des Puppentheaters Halle, und Ausstatterin Angela Baumgart fangen durch den Einsatz von Puppen das subtile Spiel zwischen Wirklichkeit und Fantasie ein und erforschen, wie wir alle eigene Realitäten und subjektive Wahrnehmungen erschaffen. Die zweite Aufführung findet am 29. Juli um 20 Uhr in der Werkstattbühne statt.
KULINARIK. GENUSS. TRADITION.

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