5 minute read

Freeriderin Lorraine Huber

Foto: Audi SERIE „MENSCHEN AUS LECH UND ZÜRS“ Lorraine Huber, Profi-Freeriderin, Skiführerin, Mental-Coach

DAS BESTE AUS SICH HERAUSHOLEN

Der Weltmeisterin im Freeriden Lorraine Huber ist es ein Anliegen, in Form von mentalem Coaching ihr Erfahrungswissen an Interessierte weiterzugeben.

Foto: Patrick Orton

Zur Person

Lorraine Huber Geboren 1980 Familie: Verheiratet Wohnort: Lech Beruf: Profi-Freeriderin, Skiführerin, Mental-Coach Hobbys: Surfen, Klavier spielen, Lesen Lebensmotto seit vielen Jahren: Life begins at the end of your comfort zone! (Neal Donald Walsh) Mehr Infos unter www.lorrainehuber.com

18 arlberg.at :: Die Zeitung für Lech und Zürs LECH: Lorraine Huber wuchs als Tochter einer Australierin und eines Vorarlberger Skilehrers in Lech am Arlberg auf, bevor sie als Achtjährige mit ihrer Familie nach Torquay in Australien zog. Regelmäßig verbrachte sie jedoch die Winter in Lech. „Wir waren immer fünf Wochen in Lech, während in Australien Sommer war. In der Skischule Lech habe ich das Skifahren gelernt“, erinnert sich die gebürtige Lecherin gerne zurück.

PIONIERIN DER FREERIDE-SZENE Mit achtzehn Jahren entdeckte sie das Freeriden: „Es hat gedauert, bis ich gelernt habe, den Blick zu heben und vorauszuschauen, das Gelände wahrzunehmen und meine eigene Spur zu suchen. Erst von den Snowboardern habe ich gelernt, kreativ zu sein und mit dem Gelände zu spielen. Da beginnt für mich das Freeriden.“ Die neue Leidenschaft wurde zum Lebensinhalt. Ab 2004 kämpfte Lorraine sich langsam an die Spitze der Freeriderinnen vor und wurde 2017 sogar Freeride-Weltmeisterin. Vor drei Jahren beendete sie ihre Wettkampf-Karriere, um Neues in Angriff zu nehmen. Lorraine hat in unzähligen Freeride-Filmen mitgewirkt, gründete und leitete fünf Jahre die erste Freeride-Schule Österreichs sowie die jährlich stattfindenden „Women’s Progression Days“ in Lech. „Das Freeride Center in Sölden, das ich mit meinem damaligen Freund gegründet habe, war ein wichtiger Zwischenschritt in meinem Leben. Ich habe damals in Wien BWL studiert und konnte meine Kenntnisse praktisch anwenden.“ Sehr faszinierend findet die Profisportlerin die Entwicklung der Freeride-Szene: „Als ich mit dem Freeriden begonnen habe, war niemand da, der den Weg geebnet hätte. Als erste Freeride-Athletin habe ich viel Pionierarbeit geleistet und war für viele ein Vorbild.“

DURCHHALTEVERMÖGEN Sie habe lange an ihren Fähigkeiten gezweifelt: „Ich bin jedoch stolz darauf,

ständig und unermüdlich daran gearbeitet zu haben, die beste Skifahrerin zu werden, die ich werden konnte. Viele Jahre lang hat es mit den Wettkämpfen jedoch nicht so recht geklappt. Ich bin gestürzt, habe meine Linie verloren und mich mitunter verletzt, was bedeutete, Reha machen zu müssen. Danach musste ich mein Selbstvertrauen wiederaufbauen.“ Lorraine Huber zeichnet ein unglaubliches Durchhaltevermögen aus: „Ich stand mir immer wieder selber im Weg, vor allem die Perfektionistin in mir, der ich immer gerecht werden wollte. Aber ich habe daran gearbeitet, an meine Fähigkeiten zu glauben. Nicht der Titel, der am Ende steht, ist das Wertvolle, sondern der Prozess, der dahintersteht. Außerdem habe ich erkannt, auch wenn ich mein Allerbestes gebe, kann ich mich verletzen. Wenn irgendwo ein verdeckter Stein liegt, kann man das einfach nicht wissen. Es gibt also trotz aller Vorbereitung und dem Training immer Dinge, die man nicht kontrollieren kann. Als ich gelernt habe, das zu akzeptieren und loszulassen, konnte ich viel freier fahren. Mein Ziel war nicht mehr zu gewinnen, sondern in den Flow zu kommen.“ Ein weiteres Ziel, das sich im Lauf der Jahre herauskristallisiert hatte, war, sich konkret und bewusst mentale Fähigkeiten anzueignen. Vorerst durch intensive Lektüre von Sachbüchern, dann durch unterschiedliche Coaches und schließlich durch ein Masterstudium für Mentales Coaching an der Universität Salzburg: „Mein Beruf und mein Studium haben sich bestens ergänzt. Ich finde es ausgesprochen spannend, wie stark mentales Coaching und Persönlichkeitsentwicklung zusammenhängen und welches Potenzial dahintersteckt. Während des Studiums war ich sozusagen mein eigenes Versuchskaninchen. Ich habe die jeweiligen Interventionen bei mir selber angewendet.“

EIGENE ERFAHRUNGEN WEITERGEBEN Mittlerweile hat sich auch ihr Berufsbild verändert, so ist die innovative junge Frau nach wie vor Freeride-Profisportlerin, arbeitet mit ihren Sponsoren in der Produktentwicklung, für Marketing-Kampagnen sowie für Events. Außerdem ist sie KeynoteSpeakerin beispielsweise für die Firmen Audi und Omicron. Als Mental Coach ist es ihr ein Anliegen, ihre eigenen Erfahrungen weiterzugeben: „Für die Wettkämpfe habe ich alles von mir abverlangt. Jetzt fühle ich mich freier und habe die Muße, mich anderen Dingen voll und ganz zu widmen.“

Foto: Audi

Lorraine Huber ist auch als KeynoteSpeakerin für internationale Firmen tätig.

Foto: Jakub Sedivy

arlberg.at :: Die Zeitung für Lech und Zürs 19

Pädagogin Maria Dietrich vermittelt die Liebe zur Kunst, hier mit Isabella Ender. Teo Petruse gestaltete einen Wald.

Stella Kitzmüller war mit Begeisterung dabei.

Y BREITES SPEKTRUM AN KÜNSTLERN

Im Rahmen der Ausstellung „15 Jahre Lebensraum Lech“ stellen auch junge Künstler unter Leitung der Pädagogin Maria Dietrich in der Raiffeisenbank aus.

LECH: Die Förderung und Präsentation von Kunst und Kultur ist der Raiffeisenbank Lech ein großes Anliegen. So werden bereits seit 15 Jahren unterschiedliche Workshops zu Kunst, Handwerk, Ernährung, Kreativität und altem Wissen veranstaltet. Seit 2010 finden auch immer wieder Maltage mit unterschiedlichen Künstlern statt. Nicht zuletzt deshalb ist es der Raiffeisenbank Lech ein großes Anliegen, die daraus entstandenen Kunstwerke gesammelt zu präsentieren. Bei der aktuellen Ausstellung „15 Jahre Lebensraum Lech“ waren Landschaftsmalereien oder Porträts genauso willkommen wie etwa abstrakte Kunstwerke. Die Raiffeisenbank Lech möchte damit die Vielfalt des künstlerischen Schaffens der Arlbergregion zeigen: von Aquarell über Acryl bis hin zu Öl oder Kohle.

Johannes Gantschnig.

20 arlberg.at :: Die Zeitung für Lech und Zürs FÜR NACHWUCHS IST GESORGT Die teilnehmenden Künstler sind Johannes Beiser, Fee Hoch, Sabine Lingenhöle-Rainer, Johanna Moosbrugger-Lettner mit ihren Töchtern Kristina und Florentina, die leider verstorbene Angelika Stark-Wolf, Christine Walch, Maria Walch, Andrea Wingelmayr sowie die Warther Künstler Angelika Brenner und Hubert Strolz. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Kunstwerke der Kreativ-Gruppe ATELIER der Mittelschule Lech, geleitet von Pädagogin Maria Dietrich, deren eigene Kunstwerke ebenfalls vertreten sind: Isabella Ender, Johannes Gantschnig, Julian Greussing, Stella Kitzmüller und Teo Petruse. „Maria gibt ihre Liebe und Leidenschaft zur Malerei im Rahmen des Unterrichts an die Lecher Schüler weiter, für den Nachwuchs ist also gesorgt. Es freut uns, dass ein Teil der Schüler an der Ausstellung teilnimmt. Die Schüler hatten auch schon des Öfteren die Möglichkeit, einen Tag mit einer Künstlerin zu arbeiten“, erklärt Klaudia Fischer von der Initiative Lebensraum Lech.

Julian Greussing.

Fotos: Maria Dietrich

Die Bilder können während der Öffnungszeiten besichtigt werden: Montag bis Freitag von 8.30 – 12 Uhr und von 14.30 – 17.30 Uhr

This article is from: