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Neuer Hubschrauber Gallus 1

Fotos: VN/Paulitsch

FÜR MEHR SICHERHEIT IM EINSATZ

Mit dem Gallus 1 ist seit Kurzem ein neuer, leistungsstärkerer Hubschrauber der Vorarlberger Bergrettung am Heliport Zürs in Betrieb.

4 arlberg.at :: Die Zeitung für Lech und Zürs LECH: Im vergangenen Dezember war es so weit: Der neue Gallus 1 wurde am Heliport Zürs in Betrieb genommen. Seither startet und landet der neue Hubschrauber vom Typ H135T3 am Heliport Zürs. Der Stützpunkt in Zürs wird durch die Bergrettung Vorarlberg bedarfsorientiert saisonal betrieben. So ist Gallus 1 von Anfang Dezember bis Ende April und von Ende Juni bis Anfang Oktober in Betrieb und entlastet in diesen Zeiten mit höherem Einsatzaufkommen den Ganzjahresstützpunkt in Nenzing, wo Christophorus 8 stationiert ist.

RUNDUM MEHR LEISTUNG In normalen Jahren, ohne COVIDEinschränkungen, kommen 400 bis 500 Einsätze zusammen. Im Jahr 2016 wurde der alte, in die Jahre gekommene Hangar abgerissen und am selben Ort eine neue Basis errichtet, die nunmehr zu den modernsten Stützpunkten im Alpenraum zählt. Der neue Hubschrauber-Typ besticht äußerlich zwar noch durch das beinahe selbe Erscheinungsbild, technisch wurde er aber mit rund 160 PS mehr Leistung, das sind insgesamt zwei Mal 667 PS, einem neuen Rotordesign, verbesserter Software und seitlichen Lufteinlässen aufgewertet. Leistungsstärkere Triebwerke verbessern die Flugeigenschaft bei Einsätzen in großer Höhe. Die Nutzlast des neuen Gallus 1 beträgt bis zu 260 Kilogramm mehr, zudem können nun Einsätze bis zu minus 45 Grad geflogen werden. Wucher investierte als Betreiber satte 3,6 Millionen Euro in das neue technische Wunderwerk. Gallus 1 hebt nicht nur für Rettungsflüge und den Transport von Patienten ab, sondern auch für Katastropheneinsätze. „Wir haben bislang nur sehr positive Erfahrungen mit dem neuen Gallus 1

gemacht. Alle Piloten sind sehr zufrieden“, erklärt Flugbetriebsleiter Stefan Ganahl.

FLUGRETTUNG ALS TEAMARBEIT Markus Amman ist seit nunmehr 24 Jahren in der Flugrettung Vorarlberg tätig. Vor einigen Jahren hat er die Funktion des stellvertretenden Flugrettungsreferenten sowie die Aufgabe des leitenden Flugretters am Stützpunkt in Zürs übernommen: „Speziell in dieser Funktion freue ich mich besonders, dass die Firma Wucher letztes Jahr kräftig investiert und uns einen modernen und leistungsstarken Hubschrauber für unsere Arbeit zur Verfügung gestellt hat.“ Für die tägliche Arbeit bedeute dies eine Erleichterung: „Flugrettung ist Teamarbeit! Unsere Crew besteht aus drei Personen, dem Piloten, dem Flugretter und dem Notarzt. Jedes Crewmitglied hat seine definierten Aufgaben. Der neue Hubschrauber erleichtert unsere tägliche Arbeit und macht diese noch sicherer. Bei unserem Stützpunkt handelt es sich aufgrund des Einsatzspektrums und der Lage auf rund 1.700 Metern um einen ‚alpinen Stützpunkt‘.“

ERSCHWERTE BEDINGUNGEN Die Einsätze finden oft im Hochgebirge statt. „Hier haben wir immer wieder mit widrigen Wetterverhältnissen zu kämpfen. Gerade in diesem Umfeld ist neben einem gebirgserfahrenen Piloten ein Fluggerät mit entsprechenden Leistungsreserven ein wesentlicher Faktor für unsere Sicherheit. Speziell bei Einsätzen, wo eine direkte Landung am Unfallort nicht möglich ist, werden Arzt und Flugretter am Tau hängend zum Patienten geflogen und da bedeutet jedes zusätzliche PS in den Turbinen eine zusätzliche Sicherheitsreserve“, so Amann. Auch wenn es darum gehe, zum Beispiel bei einem Lawineneinsatz, wo die Zeit sehr drängt, möglichst schnell möglichst viele Bergrettungskräfte an den Einsatzort zu bringen, bewähre sich neue Maschine bestens: „Abgesehen von den Leistungsreserven der Maschine erleichtert auch das moderne Cockpit die Arbeit für den Flugretter und den Piloten. So werden zum Bespiel die Koordinaten des Einsatzortes von der Leitstelle direkt an das Navigationssystem übermittelt. Aufgrund der deutlich größeren Bedienerfreundlichkeit der Geräte können wir Flugretter den Piloten noch besser bei seiner Arbeit unterstützen. So übernehmen wir die Kommunikation über Funk mit der Leitstelle oder den Einsatzkräften vor Ort und unterstützen bei der Navigation. Ist der Patient dann einmal an Bord, verfügt der Flugrettungsarzt über moderne medizinische Geräte, die während des Transports in ein geeignetes Krankenhaus eine optimale Patientenversorgung ermöglichen.“ Informationen

Heliport Zürs Tel. +43 (0)5583 2950 Hausnummer 428 6763 Zürs am Arlberg

Flugbetriebsleiter Stefan Ganahl und leitender Flugretter Markus Amann sind von den erweiterten Möglichkeiten des Gallus 1 begeistert.

Foto: Privat

arlberg.at :: Die Zeitung für Lech und Zürs 5

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