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Multitalent Clemens Walch

Fotos: Walch
Clemens Walch mit Ehefrau Nicole.
„ICH BIN EIN MACHER“
Multitalent Clemens Walch braut seit drei Jahren mit dem Omes 2557 sein eigenes Bier direkt in Lech.
LECH: Clemens Walch setzt Ideen und Projekte nachhaltig um. Der innovative Bäcker- und Konditormeister betreibt das Café und Hotel Gotthard, ist im Gemeinderat Lech aktiv und Ehrenpräsident des Lecher Golfclubs. Vor drei Jahren kam eine weitere Projektidee hinzu: eine Brauerei im Hotel Gotthard. „Begonnen hatte alles mit einer kleinen Hausbrauerei. Der Grundstoff Hefe ist ja auch beim Backen entscheidend, diesem Rohmaterial bleibe ich beim Bierbrauen treu. Während beim Brotbacken das Salz für den Geschmack des fertigen Produkts entscheidend ist, ist dies beim Bier der Hopfen“, erklärt der gebürtige Lecher.
HOCHWERTIGE PRODUKTE In einem Brainstorming mit der Familie, also mit seiner Frau Nicole und den beiden Kindern Tim und Skye, wurde gemeinsam über die Zukunft des Hotelbetriebs beraten. Das Café Gotthard wurde bereits vor 90 Jahren durch Philomena Walch gegründet. Vor nunmehr 30 Jahren hat der heutige Inhaber die Geschäfte von seinen Eltern Vinzenz und Ida Walch übernommen. Die Anforderungen an Brot und Backwaren haben sich in dieser Zeit entscheidend geändert: „Brot war bislang immer nur ein Nahrungsmittel, es wurde immer mehr zum Genussmittel. Die Auswahl an Brotsorten wurde permanent erweitert.“ Backmischungen und Fertigprodukte sind in der Bäckerei Walch ein Tabu: „Ich habe begonnen, Sole – also natürliches Natriumchlorid – statt Salz zu verwenden und habe einen von mir speziell entwickelten Sauerteig verwendet.“ Man müsse die Identität des Produktes und des
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Veredlers belassen, nur so entstehe ein hochwertiges Endprodukt. Die Bäckerei hat zwischenzeitig ein Neffe, nämlich Martin Walch, übernommen.
MICRO BREWERYS ALS VORBILD Clemens Walch bleibt jedoch nicht untätig. Das vorerst als Hobby gedachte Bierbrauen lag ihm und so entschied er sich, die Brauerei nachhaltig zu erweitern. Die Philosophie zur Verwendung von bester Qualität im Rohmaterial führt er nun auch in diesem Metier weiter. Seine Frau Nicole stammt aus Australien, dort gibt es viele Micro Brewerys, welche als Vorbild dienten. Mit Martin Schnell, einem jungen Lecher, der das Bierbrauen in der Brauerei Fohrenburg in Bludenz gelernt hatte, wurde ein engagierter Mitarbeiter gefunden. Inzwischen werden vier unterschiedliche, sehr geschmackvolle Biersorten erzeugt: Weizenbier, Helles, Pale Ale und Kellerbier. Als neuestes Produkt wird ein Partyfass mit Omesbier angeboten, das auch bei Familienfeiern sehr guten Anklang findet. In der Vorweihnachtszeit wurden die in Lech gebrauten Biere auch rege als Geschenke gekauft: „Einige Firmen haben unser Omesbier als Weihnachtsgeschenk ihren Mitarbeitern und Kunden geschenkt, das hat uns sehr gefreut!“ Corona-bedingt wurde der OnlineShop auch permanent erweitert.
AUFWENDIGE HERSTELLUNG „Wir haben hier in Lech sehr gutes Wasser, was für die Gewinnung eines guten Biers unbedingt erforderlich ist“, führt Clemens Walch weiter aus. Der Herstellungsprozess ist aufwendig, vier große Kupferkessel stehen im ausgebauten Kellerbereich. „Die Gerste wird zuerst geschrotet, wobei wir ausschließlich Biogerste verwenden. Diese kommt in den Maische-Bottich und danach in den Läuter-Bottich, im Rahmen dieses Prozesses wird der flüssige vom festen Stoff getrennt. Die Maische wird übrigens auch noch zum Brotbacken verwendet. In einer Würzpfanne wird anschließend die flüssige Würze gekocht, das Ganze wird erhitzt und der Hopfen zugesetzt. Nach dem Kochen werden in einem Whirlpool nochmals die restlichen festen Stoffe abgesondert. Schließlich wird alles abgekühlt“, erläutert Clemens Walch den Brauvorgang. Im Gärtank befinde sich bereits die Hefe, nach der Gärung, die fünf Wochen dauere, wird das Bier dann abgefüllt. Die Abfüllung erfolgt in formschöne Flaschen, die von Nicole Walch sorgfältig ausgewählt wurden. Das Ehepaar ergänzt sich kongenial, die Begeisterung über ihre Ideen und Projekte ist ihnen beim Gespräch anzumerken.
GROSSE NACHFRAGE Im ersten Jahr wurden rund 15 Hektoliter erzeugt, der Verkauf fand im eigenen Haus und bei den Nachbarn statt. Inzwischen wurden die Produktion und die Verkaufsmöglichkeiten entscheidend erhöht. Der Biername Omes 2557 spiegelt den nahe gelegenen Berg Omeshorn mit dessen Höhenmetern wider. „Ich bin an allem, was mit Lebensmitteln zu tun hat, sehr interessiert. Seit zehn Jahren produziere ich luftgetrockneten Speck, aber ich brenne auch Schnaps und Gin selber. Wenn ich ein Projekt beginne, hole ich mir immer einen Professionalisten hinzu. Das funktioniert sehr gut. Ich bin ein Macher“, betont der umtriebige Brauer. Und er bleibt nach wie vor auf der Suche nach neuen Herausforderungen – das brauche er einfach. Informationen


Clemens und Nicole Walch Hotel Gotthard Omesberg 119 Lech am Arlberg Tel. +43 5583 3560-0 www.gotthard.at
