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Ein Ratgeber über Atemwegserkrankungen
NICHT VERPASSEN:
Hausstauballergie
Symptome richtig deuten
Seite 05
COPD
Lungenunterstützendes
Verfahren kann Leben retten
Seite 08
Schnarchen und Schlafapnoe
Wie Schnarchtracking
Betroffenen helfen kann
Seite 09
Michelle Schindlmeier ist 24 Jahre alt und führt ein Leben mit ständiger Atemnot. Welche Krankheit sie hat, weiß niemand. Im Interview spricht sie über ihren Alltag, ihre Hoffnungen und Ängste.
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24. Deutscher Lungentag 2021 unter dem Motto Asthma & Allergien
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Asthma-Kontrolle per App
Mehr Lebensqualität für Patient(innen)
Einfach tief durchatmen und Luft holen – für die meisten Menschen ist das eine Selbstverständlichkeit. Tatsächlich verbirgt sich dahinter ein komplexes Wunder der Natur, das sich mit jedem Atemzug wiederholt – bis zu 20.000 Mal am Tag. An den Steuerhebeln dieses Wunders sitzt ein Organ, von dem viele seiner Eigentümer allerdings nur eine sehr vage Vorstellung haben. Das soll sich ändern – mit dieser Sonderpublikation zum Thema „Luft und Lunge“.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Kai-Michael Beeh Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie Institut für Atem -
GmbH und Privatpraxis für Pneumologie, Wiesbaden
Privatdozent Dr. med. Kai-Michael Beeh ist Internist und Pneumologe. 2004 gründete er das insaf Institut für Atemwegsforschung in Wiesbaden. Seit 2021 ist er zudem in eigener Privatpraxis ambulant tätig. Er ist Autor des Sachbuchs „Die atemberaubende Welt der Lunge“ (Heyne Verlag 2018) und zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften sowie Mitautor und Herausgeber von Standard-Lehrbüchern. Als Experte für Atemwegserkrankungen ist Dr. Beeh ein gefragter Vortragsredner und in den Medien als Interviewpartner zum Thema Lungengesundheit präsent.
Weitere Informationen unter: p3beeh.de
Sie zwickt nicht wie ein krankes Knie, pulsiert nicht wie ein aufgeregtes Herz und ist für das Auge unsichtbar – unsere Lunge. Dabei lohnt sich auch in einer Zeit, in der das Zurschaustellen äußerer körperlicher Merkmale in sozialen Medien zur Selbstverständlichkeit geworden ist, ein genauerer Blick auf unsere „Inneren Werte“.
Wer das sensible System der Atmung zu begreifen lernt, wird ein natürliches Interesse daran entwickeln, das wunderbare Organ „Lunge“ möglichst lange funktionsfähig zu erhalten. Atmung ist viel mehr als nur die reine Bereitstellung von Sauerstoff zur Energiegewinnung in Muskulatur und Gehirn. Sie ist die Verbindung unserer inneren Lebenswelt mit dem Außen und für viele Menschen seit Jahrhunderten ein Zugang zu Ruhe, Ausgeglichenheit und Spiritualität.
Welche zum Teil gravierenden Folgen es für Betroffene haben kann, wenn der empfindliche Prozess der Atmung durch krankhafte Veränderungen der Lunge und Atemwege gestört wird, zeigen die Beispiele dieser Sonderpublikation. Sie zeigen aber vor allem auch, wie sich aus einem profunden wissenschaftlichen Verständnis der Atmungsphysiologie erfolgreich wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Lungenerkrankungen entwickeln lassen. Gerade hier besteht ein großer Bedarf, denn: Lungenerkrankungen nehmen weltweit zu.
Dieser alarmierende Trend resultiert zumindest teilweise auch aus der Unachtsamkeit, mit der wir unser (flächenmäßig) größtes Organ behandeln. Die gleiche Luft, die unserem Organismus als Lebens- und Energiespender dient, ist für die Lunge zugleich eine Bedrohung. Mit jedem Atemzug muss sie Viren, Bakterien, Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Allergene abwehren und sich häufig noch mit Zigarettenrauch oder anderen „Genussmitteln“ herumplagen. Wie kein zweites Organ ist die Lunge durch Umwelt und Lebensführung gefährdet – und trotzdem schafft sie es auf erstaunliche Weise, bei den meisten Menschen lebenslang bis ins hohe Alter funktionsfähig zu bleiben.
Wie kein zweites Organ ist die Lunge durch Umwelt und Lebensführung gefährdet.
Dabei sollten wir sie nach Kräften unterstützen. Mit sauberer Luft, Bewegung und gesunder Lebensführung.
Merken wir uns: Freies, unbeschwertes Atmen ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit!
DIE ATEMBERAUBENDE
WELT DER LUNGE
Warum unser größtes Organ
Obst mag, wir bei Konzerten husten müssen und jeder Atemzug einzigartig ist
Dr. med. Kai-Michael Beeh
Feinstaub ist gefährlich für die Gesundheit des Menschen. In Büros sind hier Laserdrucker die Verursacher. Mit dem praktischen tesa Clean Air lassen sich jedoch nach einfacher Installation und aufgrund komplexer Technik die gefährlichen Feinstaubpartikel sicher filtern.
Er ist ein schädlicher Stoff in der Luft, es ist vor allem der Mensch, der ihn technisch produziert und er ist gefährlich für die Erde und seine Lebewesen – der Feinstaub. Zu seinen größten Verursachern draußen gehören Verbrennungsmotoren, Kohlekraftwerke, Industrieanlagen, Brems- und Reifenabrieb bei Fahrzeugen sowie die Landwirtschaft. In Innenräumen wiederum sind Toaster, Kerzen und Gasherde entscheidende Quellen von Feinstaub. Was die Wenigsten wissen: In Büros sind auch die weit verbreiteten Laserdrucker ein potenzielles Risiko. Viele Arbeitnehmer halten sich während der gesamten Arbeitszeit unweit von ihnen auf und setzen sich damit unwissentlich einer Gesundheitsgefährdung aus.
Mehr als der Drucker sind Laserdrucker, die für das Auge unsichtbare Staubpartikel freisetzen.
70%
Feinstaubbelastung durch Drucker Hinzu kommt: Mehr als 70 Prozent der genutzten Druckgeräte in deutschen Büros sind Laserdrucker. Sie setzen bei jedem Ausdruck für das Auge unsichtbare Staubpartikel frei, die durch Einatmen in die Lunge und sogar in den Blutkreislauf gelangen können. Die Feinstaubbelastung in Büroräumen gleicht durch einige Druckermodelle sogar der einer Hauptverkehrsstraße.
Gefährlich für die Gesundheit Außerdem problematisch: Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub-Emissionen sind von der Größe der Partikel abhängig. Größere Feinstaubpartikel, die zum Beispiel Autos ausstoßen, setzen sich schwerer im Körper fest als sehr kleiner Feinstaub aus den Laserdruckern. Je kleiner die Partikel sind, desto häufiger
beobachten die Mediziner also gesundheitliche Beeinträchtigungen des gesamten Organsystems. Die ultrafeinen Stäube gehören zu den hoch krebserregenden Partikeln und sind daher besonders schädlich: Studien zufolge können Partikel ab einer Größe von durchschnittlich weniger als 10 Mikrometern die Lungenfunktion verschlechtern, Partikel unter einer Größe von 2,5 Mikrometern können bereits systemische Krankheitseffekte wie Tumore oder Herz Kreislaufschwäche auslösen. Aber auch Asthma oder Allergien sind die Folgen.
Filtertechnik mit tesa Clean Air
Die Lösung: Lüftet man die Büroräume regelmäßig, steigert man die Luftqualität. Noch wichtiger sind jedoch Feinstaubfilter für Laserdrucker, die die Verunreinigung der Büroluft deutlich reduzieren können. Tesa hat zum Beispiel mit dem tesa Clean Air einen Feinstaubfilter für Laserdrucker im Portfolio, der aus einem dreilagigen Spezialvlies besteht, bis zu 94 Prozent aller Feinund Ultrafeinstaubpartikel zurückhält und für eine gesündere Raumluft sorgt. Damit mindert der Druckerfilter das Gesundheitsrisiko, das von feinen und ultrafeinen Staubpartikeln ausgeht.
Mehrere Schichten gegen Feinstaub Praktisch: Der Feinstaubfilter wird einfach mit einem selbstklebenden Klettsystem am Abluftschlitz befestigt und eignet sich für alle Laserdrucker mit einer zentralen Lüftung, was auf circa 70 Prozent aller Geräte zutrifft. Jede seiner drei Schichten übernimmt eine wichtige Aufgabe: Die erste Lage filtert größere Staubpartikel. Die zweite Lage bindet kleinere Partikel dank elektrostatisch geladener Mikrofasern. Die dritte Lage ist extrem feinporig und filtert auch kleinste Feinstaubpartikel. Die Funktionsfähigkeit und Leistung des Druckers werden nicht beeinträchtigt. Last, but not least: Nach 70.000 Ausdrucken oder 12 Monaten kann der Druckerfilter mit dem Hausmüll entsorgt werden.
Das richtige Raumklima bei Atemwegserkrankungen –worauf ist zu achten?
Das richtige Raumklima für sich zu finden, ist grundsätzlich weder verkehrt noch einfach. Wer jedoch unter Atemwegserkrankungen leidet, der weiß die Wichtigkeit des Raumklimas in den eigenen vier Wänden besonders zu schätzen. Hier geht es nicht allein darum, irgendwie ein gutes Verhältnis aus Sauerstoff und Luftfeuchte zu erreichen, denn selbst, wenn diese Faktoren stimmen, kann es schadhafte Einflüsse auf das Klima geben. Dieser Artikel schaut sich die Thematik einmal genauer an und erklärt, worauf zu achten ist, wenn Erkrankungen vorliegen.
1Raumklima bei
Hausstauballergien
Die Hausstauballergie zählt mit zu den fiesesten Allergien. Sicher leiden Betroffene anderer Allergien auch an der Erkrankung, doch anders als beispielsweise bei Allergien auf Zitrusfrüchte kann man den Hausstaub nicht einfach weglassen. Hausstaub ist immer vorhanden, selbst in der reinlichsten aller Wohnungen. Wobei Hausstauballergiker weniger unter dem Staub leiden als an den Ausscheidungen der Milben, die sich im Staub aufhalten. Hausstaubmilben sind dabei auch kein Zeichen von Unreinheit, denn sie tummeln sich grundsätzlich dort, wo menschliche Spuren hinterlassen werden: Betten, Sofas, Teppichen. Sie völlig aus der Wohnung zu verbannen ist fast nicht möglich, doch gilt hier: Die Menge macht das Gift. Wichtig ist, zuerst eine Grundlage zu schaffen: Matratzen/Betten – Matratzen sollten mit einem entsprechenden Schoner aus Latex bedeckt werden, damit die Milben sich nicht des Nachts an Hautschuppen laben können. Sofas – auch hier gilt, dass Schutzdecken oder Überwürfe ratsam sind. Sie lassen sich gut in der Maschine reinigen. Teppiche – gerade Auslegwaren sind wahre Staub- und Milbenrückbestandsfänger und sollten daher nicht in Wohnungen sein, die von Allergikern bewohnt werden. Läufer, Brücken oder kleinere Teppiche hingegen sind in Ordnung, da sie gut gereinigt und auch mal in die Sonne gebracht werden können.
Generell ist eine regelmäßige Reinigung der Wohnung und der Polstermöbel notwendig. Für viele Staubsauger gibt es spezielle Milbenaufsätze, mit denen die Matratzen ordentlich gereinigt werden können. Zusätzlich gilt: Luftfeuchtigkeit – umso trockener die Raumluft, desto leichter wirbelt der Staub auf. Gut ist eine dauerhafte Luftfeuchtigkeit von ungefähr 50 – 60 Prozent. Höher sollte die Feuchtigkeit nicht steigen, da Schimmelsporen auf Luftfeuchte reagieren.
Lüften – das Lüften aller Räume ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Sicherlich wirbelt der Luftzug Staub auf, doch findet auch ein Luftaustausch statt.
Sauberer Staubsauger – Hausstauballergiker sollten nicht nur darauf achten, einen Staubsauger mit HEPA-Filter zu nutzen, sondern den Staubsauger anständig reinigen. In etlichen Tests kam heraus, dass Staubsauger für Allergiker echte Tücken sind, da wahlweise der Auffangbehälter nur unzureichend geleert und gesäubert wird und der Filter am hinteren Teil des Gerätes gar nicht beachtet wird. Und genau dieser Filter schützt davor, dass die angesaugte Luft, die wieder ausgestoßen wird, mit Staub- und Milbenpartikeln belastet ist.
2Raumklima bei weiteren Atemwegserkrankungen
Es gibt natürlich noch weitere Atemwegserkrankungen, auf die das Raumklima einen Einfluss hat. Die Erkrankung muss nicht so schwerwiegend wie COPD oder Asthma sein, selbst eine bloße Erkältung mit ordentlichem Husten kann durch das richtige Klima beeinflusst werden. Generell lässt sich sagen: Lüften – auch im tiefsten und kältesten Winter muss ausreichend gelüftet werden. Hierbei wird nicht das Fenster in die Kippstellung gesetzt, sondern es wird vollends aufgerissen. Noch besser ist es, wenn Durchzug geschaffen werden kann. Dieses Lüften garantiert einen vollständigen Luftaustausch und schützt zugleich vor Schimmel. Die Dauer sollte ungefähr 5 – 10 Minuten betragen und das Lüften findet zwei bis drei Mal täglich statt.
Temperatur – zu warme Luft schadet den Atemwegen. Pauschal kann die Temperatur auf 21 Grad, eventuell auch 22 Grad eingestellt werden, wobei das Schlafzimmer eine empfohlene Temperatur von maximal 18 Grad hat. Luftfeuchtigkeit – sie sollte immer zwischen 40 und 60 Prozent liegen, eine Luftfeuchte von circa 50 Prozent ist ideal. Die Luft bindet Staub, trocknet die Atemwege nicht aus und erhitzt sich recht gut.
Chemische Reize – vielleicht kennt das der eine oder andere von der letzten Erkältung. Die Duftstecker oder Lufterfrischer reizen während der Atemwegserkrankung besonders, obwohl sie sonst nicht auffallen. Wer an Atemwegserkrankungen leidet, der sollte schauen, ob die künstlichen Erfrischer nicht gegen andere Methoden ausgetauscht werden können. Eine Wasserschale mit ätherischem Öl auf der Heizung hat denselben Effekt – nur ohne Chemie.
3 Schimmelbildung nicht vergessen Ein wichtiger, wenn auch oft unsichtbarer, Faktor des Raumklimas ist Schimmel. Schimmelsporen umgeben uns praktisch überall, doch je nach Schimmelart und Konzentration schlägt sich ihr Vorhandensein deutlich auf die Gesundheit. In der Folge können Atemwegserkrankungen entstehen, Asthma, COPD wird verschlimmert und das Immunsystem im Allgemeinen angegriffen. Hinsichtlich der Raumluft gibt es überwiegend zwei Schimmelfaktoren:
Wandschimmel – ob dieser nun von schlecht gedämmten, undichten Fassaden stammt oder einfach durch ein miserables Lüftungsverhalten herbeigeführt wird: Er ist schädlich. Ursache ist eine Kombination aus zu wenig Luftaustausch bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, wodurch sich die Feuchtigkeit auf kalte Wandstellen absetzt und dort Schimmel verursacht. Bei miserabel gedämmten Wänden ist natürlich eine äußerliche Ursache zu finden. Blumenerde – gerade im Winter kommt dieser Schimmel gerne auf. Er zeichnet sich durch flauschig-weiße Schimmelflecken auf der Blumenerde aus.
Das richtige Heizen und Lüften ist schon ein guter Weg, um keinen Schimmel in der Wohnung zu haben. Nur lassen sich manche Räume nur schlecht lüften, zugleich ist die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent. Was kann hier getan werden? Ein Überblick:
Kleine Probleme – wer nur geringe Probleme hat und die Luftfeuchtigkeit sich halbwegs in Grenzen hält, der kann testen, ob Katzenstreu oder Salz in einer Schale eine Verbesserung der Feuchtigkeit bewirkt. Größere Probleme – Luftentfeuchter mit einem speziellen Granulat oder gar elektrische Entfeuchter helfen bei gröberen Problemen. Es gibt eine große Vielfalt auf dem Markt für unterschiedliche Anforderungen. Bei Schimmel auf der Blumenerde sollte dieser abgetragen und die Erde mitunter ausgetauscht werden. Eine Schicht Vogelsand auf der Erde beugt neuem Schimmel vor.
Fazit – Luftfeuchtigkeit spielt eine tragende Rolle. Zu trockene Luft reizt die Atemwege und wirbelt Staub auf, zu feuchte Luft fördert Schimmel und somit neue Schadstoffe. Wer an einer Atemwegserkrankung leidet, der sollte sich unbedingt Hygrometer anschaffen und mit ihnen die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Je nach Ergebnis helfen Entfeuchter oder auch Befeuchter. Zudem ist das Lüftungsverhalten wichtig, denn nur dieses hilft beim Luftaustausch.
Die ersten Anzeichen einer Hausstauballergie gleichen denen eines Infektes: Wer morgens regelmäßig mit Husten, Kopfschmerzen oder einer tropfenden Nase aufwacht, hat möglicherweise eine allergische Atemwegserkrankung.
Gleich nach Pollen und Blütenstaub stellen Hausstaubmilben mit 30 Prozent den zweithäufigsten Allergieauslöser dar, der auch chronische Atemwegserkrankungen, Atemnot oder Asthma verursachen kann.
Lebensraum für Hausstaubmilben
An einer Hausstauballergie leiden heute immer mehr Menschen. Allein in Deutschland sind etwa 4,5 Millionen Menschen davon betroffen. Der Begriff „Hausstauballergie“ ist zunächst irreführend, denn als Auslöser identifiziert wurde nicht das, was man gemeinhin mit einem Staubtuch vom Regal wischt, sondern ein winziges Lebewesen aus der Gattung der Spinnentiere, die sogenannte Hausstaubmilbe. Sie lebt bevorzugt in Haushaltstextilien, wie zum Beispiel Teppichen und Polstermöbeln, aber auch in Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen ist sie zu finden.
Mit bloßem Auge nicht zu sehen Hausstaubmilben loszuwerden, ist eine fast unlösbare Aufgabe. Nur 0,2 bis ein Millimeter groß, sind sie mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen. Die Milbe selbst ist zwar kein Überträger von Krankheiten, ihr Kot gilt jedoch als starkes Allergen, auf das eine wachsende Zahl von Menschen mit verschiedenen Symptomen reagiert. Die winzigen Kotbällchen der Milben zerfallen zu Staub und werden, aufgewirbelt mit der Raumluft, in die Atemwege aufgenommen. Kommen menschliche Schleimhäute mit den Milbenallergenen in Kontakt, werden Histamine freigesetzt, Entzündungsstoffe, die als Botenstoffe in unserem Körper eine Reaktion auslösen. Neben den bekannten Atemwegsbeschwerden können auch ständige Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche Anzeichen einer Hausstauballergie sein.
Millionen Milben in jedem Bett Wer sich des Nachts allein in seinen
Wie und wann hat sich die Allergie bei dir bemerkbar gemacht? Ich hatte schon immer einige Allergien. Mir waren Allergiesymptome daher niemals komplett fremd. Dann el mir aber auf, dass ich in der eigentlich allergiefreien Zeit im Herbst trotzdem Beschwerden hatte. Ich habe direkt einen Allergietest gemacht, bei dem meine Hausstaubmilben-Allergie festgestellt wurde.
Mehrere Millionen Milben befinden sich in jedem Bett.
Laken wähnt, der irrt: Mehrere Millionen Milben befinden sich in jedem Bett. Hausstaubmilben lieben das feuchtwarme Milieu der Bettausstattung, wo sie ideale Bedingungen und reichlich Nahrung in Form von abgestorbenen Hautzellen finden. Dort legen sie ihre Eier und vermehren sich schnell. Auch Schimmelpilze und Sporen, die fast überall in unserer Umgebung sind, fördern die Ausbreitung von Milben immens. Um eine Hausstauballergie nachzuweisen, wird ein Allergietest empfohlen. Dazu werden Hausstauballergene in gelöster Form unter die Haut gespritzt und überprüft, ob und wie stark die Hausstauballergie anschlägt. In der Regel ist innerhalb von 15 bis 20 Minuten eine Reaktion in Form von juckenden, geröteten Quaddeln zu erwarten. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, werden zusätzlich Allergene als Augentropfen oder Nasenspray direkt auf die Schleimhäute gebracht.
Lisa aus Hamburg hat immer versucht, die Kontrolle über ihre Allergie zu behalten – mit symptomlindernden Medikamenten. Doch ständiges Niesen, Einschränkungen im Job und Alltag wollte sie nicht länger hinnehmen und entschied sich für eine Allergie-Immuntherapie mit Tabletten. In einem Interview erzählt Lisa, wie es ihr heute geht. Den
Warum hast du dich für eine Hyposensibilisierung entschieden? Ich habe mich lange mit Allergie-Medikamenten vollgepumpt. An vielen Tagen ging es mir nicht gut. Ich hatte verquollene, rote Augen, meine Nase war komplett zu. Häu g wurde meine Allergie für eine Erkältung gehalten. Ich hatte immer die Sorge, beru ich unterschätzt zu werden. Seit einem dreiviertel Jahr bin ich nun in Behandlung. Bereits nach einem halben Jahr habe ich gemerkt, dass sich meine AllergieSymptome deutlich gebessert haben. Inzwischen nehme ich nur noch etwa zehn Prozent meiner Allergie wahr. Dafür lohnt es sich, diese Behandlung zu beginnen und durchzuhalten.
Symptome einer Hausstauballergie auf einen Blick
Verstopfte oder laufende Nase
Anschwellende Schleimhäute und Nasennebenhöhlenentzündungen können die Folge sein.
Juckende Nase und Niesreiz
Im Gegensatz zu einer Erkältung juckt die Nase häufig.
Tränende, juckende und gerötete Augen
Der Allergenkontakt kann eine allergische Bindehautentzündung auslösen.
Gut zu wissen: Anders als bei Heuschnupfen treten die Symptome einer Hausstauballergie meist ganzjährig auf –verstärkt in Innenräumen und vor allem morgens und abends. Zudem kann die Haustauballergie zu einer Bronchitis und zu allergischem Asthma führen, was schlimmstenfalls mit akuter Atemnot einhergeht.
Wieso hast du dich für eine Tabletten-Therapie entschieden? Die Behandlung lässt sich sehr gut in den Alltag einbinden. Man nimmt täglich eine Tablette und das war’s. Das ist besonders sinnvoll für Menschen, die einen gut durchstrukturierten Alltag haben und exibel mit Terminen umgehen müssen. Mit der Tablette ist die Handhabung viel einfacher. Wenn man sie in seinen Alltag einbaut, zum Beispiel bevor man ins Bett geht, wird es zur Routine und man vergisst es nicht.
Sie auf: allergiecheck.de/ beat-your-allergy
Was rätst du anderen Menschen mit Allergien? Die Hyposensibilisierung hat viel in meinem Leben verändert –ich fühle mich so viel besser. Eine Allergie schränkt im Alltag stark ein, daher empfehle ich auch anderen Menschen die Therapie mit einer Hyposensibilisierung. Viele wissen weder von dieser Behandlung – noch, dass es dafür speziell ausgebildete Ärzte gibt. Daher möchte ich, dass auch andere Menschen mit Allergie wissen: „Du musst nicht unter dieser Allergie leiden. Wenn es dich stört, dann kannst du etwas dagegen tun.“
Im Gespräch mit Dr. Roger Pierenkemper, Geschäftsführer schwa-medico GmbH, über die saubere Luft der Zukunft.
Text Benjamin PankDie schwa-medico GmbH blickt, als eines der führenden Medizintechnik-Unternehmen unter der Leitung von Dr. Roger Pierenkemper, auf eine 45-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Das Unternehmen hat sich mit seinen innovativen und hochwertigen medizinischen Produkten unter anderem in den Bereichen Therapie, Rehabilitation, Muskeltraining und Wellness positioniert. Bereits im letzten Frühjahr hat das Unternehmen mit den AernoviR Luftreinigern eine Produktreihe auf den Markt gebracht, die Lufthygiene in geschlossenen Räumen sicherstellt, Keime zerstört, Viren deaktiviert und zusätzlich die allergene Wirkung von Pollen entschärft.
Die schwa-medico GmbH hat mit dem AernoviR als eines der ersten Unternehmen im letzten Jahr Luftreiniger zum Schutz vor Coronaviren auf den Markt gebracht. Wie kam es dazu?
Als Firmengruppe beschäftigen wir uns schon lange intensiv mit dem Thema „Luftreinigung“ in unterschiedlichen Bereichen. So sind unsere Systeme seit vielen Jahren in der Industrie und im Medizinsektor im Einsatz. Mit dem Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 und infolge der Erkenntnisse zu den Übertragungswegen erlangte das Thema Raumluft und deren Reinhaltung vermehrt Aufmerksamkeit. Wurde die Luftqualität thematisiert, galt das Augenmerk bislang vor allem der Luft im Freien, während die Qualität der Luft in geschlossenen Räumen vernachlässigt wurde. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der heutige Durchschnittseuropäer 90 Prozent seines Lebens in geschlossenen Räumen verbringt.
Welche Technologie steckt hinter der Funktion der Hochintensiv-Plasma-Luftreiniger?
Die AernoviR Produktreihe genügt als Medizinprodukt Klasse I höchsten Ansprüchen. Mit der Kombination von Plasmatechnologie, HEPA-Filtern und Aktivkohlefiltern, nutzen wir das Beste aus allen Welten und bieten ein Produkt, das sich auf dem aktuellen Stand der Technik befindet. Als Modulsystem lassen sich so, je nach Bedarf, die unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten zusammenstellen: Abhängig von Einsatzort und Raumgröße ist der AernoviR in vier Ausführungen erhältlich mit Reinigungsvermögen von 115 Kubikmetern bis zu 500 Kubikmetern je Stunde.
Wie unterscheidet sich die HPL-Technologie somit von den „herkömmlichen Haushaltsgeräten“?
Bei der Plasmaluftdesinfektion wird in der Verbindung von Dielektrikum und Hochspannung ein Plasma erzeugt, das in der Verbindung von Ozon und UV-Strahlung eine effektive Keimabtötung und Virendeaktivierung erzielt.
Der Vorteil der Plasmatechnologie liegt in der großen Fläche des Oberflächenkontaktes der Luft mit den Plasmaelektroden. Dieses sorgt für nachweislich hohes Reinigungsvolumen und dauerhaft gleichbleibende Entkeimung.
Das komplette Interview lesen Sie auf: gesunder-koerper.info
Du leidest seit deiner Kindheit an einer unbekannten Lungenkrankheit. Bitte gib uns einen Einblick in den Krankheitsverlauf.
Ich war ein kerngesundes Baby. Im Kleinkindalter hatte ich ganz viele grippale Infekte, hier mal eine Lungenentzündung, da mal eine Bronchitis. Zudem hatte ich mit starken Allergien zu kämpfen und ab meinem dritten Lebensjahr kam auch noch eine starke Neurodermitis dazu.
Wie sind die Erinnerungen an deine Kindheit und Jugend?
Ich hatte eigentlich eine ganz normale Kindheit, außer dass ich häufiger krank war als andere und schneller außer Puste war. Als ich zwölf Jahre alt war, sagte mir ein Lungenfacharzt, dass ich eine Lungenfunktion einer Sechsjährigen habe.
Der Verlauf wurde immer schlechter, sodass meine Lungenfunktion während der Ausbildung auf 30 Prozent sank. Seit 2017 brauche ich rund um die Uhr Sauerstoff, meine Lungenfunktion beträgt noch 20 Prozent. Seitdem hat es sich aber zum Glück nicht weiter verschlechtert.
Was bedeutet ein Lungenvolumen von 20 Prozent für deinen Alltag?
Ich kann gar keine Treppen mehr steigen. Mein Mann trägt mich immer die Treppen hoch, wenn es keine andere Option gibt. Wenn wir spazieren gehen, bin ich eigentlich die ganze Zeit im Rollstuhl und stehe nur bei geraden Strecken mal auf, um ein paar Meter zu gehen.
Wie schaffst du es, mit deinem Schicksal umzugehen?
In meiner Teenagerzeit hatte ich sehr
damit zu kämpfen. Andere sind in Klubs gegangen, sind gereist und haben einfach unbefangen das Leben genossen, während ich zu Hause war und nichts mit mir anzufangen wusste. Um zu lernen, damit umzugehen, bin ich zu einer Psychotherapeutin gegangen, was mir sehr geholfen hat und nach wie vor hilft, mich mit meinem Schicksal zu arrangieren. Auch mein heutiger Partner hat mir sehr geholfen, da er seine Partyzeit schon hinter sich hatte und es ihn nicht gestört hat, mit mir zu Hause zu bleiben.
Wie geht dein Partner mit deiner Erkrankung um?
Er wusste das von Anfang an. Damals, vor neun Jahren, war es zwar noch besser als heute, doch er war immer an meiner Seite, wenn ich einen Rückfall hatte, im Krankenhaus auf der Intensivstation lag. Das hat ihn nicht abgeschreckt, was bei vermeintlichen Freunden schon so war. Viele konnten damit nicht umgehen. Er schon. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Dein täglicher Begleiter ist dein Sauerstoffgerät. Manche Betroffene geben ihren Medizinprodukten, die sie ständig begleiten, einen Namen. Wie ist das bei dir?
Mein Sauerstoffgerät hat keinen Namen, aber mein Port. Er heißt Piggy (lacht).
Wie kamst du auf den Namen?
Wenn ich meine Antibiotikainfusion bekomme, muss man den Port anstechen. Und dieser Schlauch, der dann dort dranhängt, heißt pig tail, also Schweineschwanz. Die Ärztin meinte dann zu mir, dass ich den Schweineschwanz halten soll. Das fand ich lustig. Seitdem heißt er nun Piggy.
Deine Krankheit gibt auch Ärzten Rätsel auf. Gehst du regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen? Wie sehen diese aus?
Ich gehe alle vier bis sechs Wochen in eine Lungenfachklinik. Dort wird ein Lungenfunktionstest gemacht, Blut abgenommen und es findet ein langes Arztgespräch statt. Das finde ich sehr wichtig. Denn manchmal sind die Werte anders als mein Befinden. Durch die Gespräche fühle ich mich gut versorgt.
Für deinen Arzt muss es doch frustrierend sein, dass er zwar sieht, dass du krank bist, dir aber nicht wirklich helfen und die Krankheit nicht benennen kann.
Ist es auch. Bei Ärztekongressen ist meine Krankheit auch immer wieder Thema, um zu schauen, was „hinter dem Ganzen“ steckt. Bisher immer ohne Erfolg.
Gibt es denn einen Verdacht, was es sein könnte?
Bei mir wurden Bronchiektasen festgestellt, das sind Vernarbungen in der Lunge. Die haben eigentlich einen Auslöser. Bei der Mukoviszidose ist es der Gendefekt. Den gibt es bei mir aber nicht. Die Bronchiektasen sind einfach da und keiner weiß, warum.
Bei der Mukoviszidose hilft inhalieren. Gibt es neben deinem Sauerstoffgerät noch andere Hilfsmittel oder Therapien, die dir helfen?
Ich inhaliere auch zwei bis dreimal am Tag mit Feuchtinhalation. Dann habe ich ein Spray, das ich regelmäßig nehmen muss, und alle drei bis vier Monate die Antibiotikatherapie. Zudem mache ich zweimal pro Woche eine Atemtherapie, was mir sehr hilft.
Hast du Angst, dass es schlimmer wird?
Angst habe ich nicht mehr. Früher hatte ich das sehr. Ich hatte Angst zu schlafen, weil ich dachte, dass ich nachts ersticke. Durch die Therapie habe ich das im Griff. Ich bin mit meinem Arzt sehr glücklich, weil ich auch durch ihn seit drei Jahren stabil bin. Natürlich hoffe ich sehr, dass meine Lunge auch weiterhin stabil bleibt und ich mein Leben, auch wenn es vielleicht nicht perfekt ist, genießen kann.
Auf deinem Instagram-Account verbreitest du Hoffnung und Optimismus – trotz deiner Krankheit. Warum gehst du mit deiner Erkrankung an die Öffentlichkeit?
Damals habe ich mich nicht getraut, mich mit Nasenbrille oder Rollstuhl zu zeigen. Durch Instagram und all die positiven und aufmunternden Reaktionen fühle ich mich stärker. Zudem zeige ich anderen, ebenfalls kranken Menschen, dass sie sich nicht verstecken müssen. Es gibt mir Kraft und ich mache anderen Mut, aus diesem Grund mache ich das.
Ich hoffe, dass meine Lunge stabil bleibt und ich mein Leben, auch wenn es vielleicht nicht perfekt ist, genießen kann.
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Eberhard Jordan hat COPD im vierten Stadium. Anfangs nahm der Wiener seine Erkrankung nicht ernst. Welche dramatischen Folgen das hatte und warum er in diesem Jahr 843 Stufen erklimmen möchte, erzählt er im Interview.
Die meisten Patienten nehmen die Symptome einer COPD nicht ernst. Was hat Sie damals bewogen, zum Arzt zu gehen?
Mir ging es einfach nicht gut.
Meine Leistungsfähigkeit nahm rapide ab, ich kam mit den anderen einfach nicht mehr mit und wurde immer kurzatmiger. Der Arzt teilte mir dann mit, dass ich eine COPD habe. Das war vor 21 Jahren.
Haben Sie nach Ihrer Diagnose aktiv etwas an Ihrem Lebensstil geändert?
Nein, ich habe das schlichtweg ignoriert. Das ist, meiner Meinung nach, die typische Reaktion von 90 Prozent der COPD-Patienten. Natürlich weiß man, dass man anfangen sollte, Sport zu machen und nicht mehr zu rauchen. Das habe ich alles nicht gemacht – ich habe weiter geraucht und Sport war nach wie vor ein Fremdwort für mich. Ich war der Meister der Ausreden, um es nicht tun zu müssen (lacht). Natürlich war mir bewusst, dass ich was tun müsste, doch ich habe es einfach nicht geschafft. Zudem bekommt man einfach nicht die Hilfe, die man eigentlich bräuchte.
Welche Hilfe hätten Sie sich gewünscht?
Ich hätte gern eine ambulante Reha gemacht, doch es gab Kommunika-
tionsprobleme mit meinem Arzt, und so blieb mir diese leider verwehrt.
Gab es dann diesen einen Moment, in dem Sie dachten, „jetzt muss ich etwas ändern“? Den gab es.
Was ist passiert?
Ich bin 2014 auf der Intensivstation gelandet. Mein Körper hat damals beschlossen, dass es reicht. Und als ich das Krankenhaus verlassen habe, konnte ich ohne Begleitung meiner Kinder oder meiner Freunde nicht das Haus verlassen. Es stand sehr schlecht um mich, und das hat mein Denken komplett verändert. Das war der Wendepunkt in meinem Leben. Hätte ich das nicht geschafft, wäre ich heute tot. Ich habe aufgehört zu rauchen und angefangen zu trainieren.
Wie ging es weiter?
Ich habe mich mit zunächst kleinen Zielen, wie den kurzen Fußweg von zu Hause zur Bushaltestelle zu schaffen, zurück ins Leben gekämpft.
Wie meistern Sie heute Ihren Alltag mit COPD? Ich versuche, mir nicht so viele Gedanken darum zu machen. Ja, ich habe COPD und die werde ich auch nicht mehr los, aber ich
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit XENIOS, A FRESENIUS MEDICAL
versuche, zu leben und alles zu machen, was noch geht. Ich habe eine chronische Erkrankung und mit der muss ich leben.
Sie sind der Initiator der myCOPD-Challenge. Was hat es damit auf sich und was hat Sie dazu bewogen, diese Challenge ins Leben zu rufen? Seit 2018 stelle ich mir jedes Jahr eine persönliche sportliche Herausforderung. Damit kämpfe ich nicht nur gegen das Fortschreiten meiner Erkrankung an, ich möchte auch mehr Aufmerksamkeit für die schwere, chronische Lungenerkrankung erreichen. Obwohl in Deutschland 6.000.000, in Österreich 400.000 und in der Schweiz 400.000 mit der Krankheit diagnostiziert sind, kennt die Mehrheit die Erkrankung nicht oder unterschätzt die massiven Auswirkungen, die sie auf das Leben hat.
Welchen Herausforderungen haben Sie sich schon gestellt? Treppensteigen ist eine der größten
„Wir schenken den Ärzten lebenswichtige Behandlungszeit“
Ein Gespräch mit Dr. Jürgen Böhm, CMO bei der XENIOS AG, über ihre Verfahren zur Unterstützung von Lungen- und Herzpatienten und Vorteile für Ärzte und Patienten.
Ihr Unternehmen versteht sich als Pionier in der extrakorporalen Herz- und Lungenunterstützung. Können Sie das näher erklären?
Unser Ausgangspunkt war die „Extrakorporale Membranoxygenierung“ oder kurz ECMO. Der Arzt kann damit Blut des Patienten außerhalb des Körpers teilweise oder vollständig von Kohlendioxid befreien und mit Sauerstoff anreichern. Das ECMO-Gerät befördert mit Hilfe einer Pumpe eine definierte Blutmenge pro Zeit über einen Gefäßkatheter aus dem Körper des Patienten und durch einen Membranoxygenator. Dieser Oxygenator ersetzt den Gasaustausch in der Lunge: Er entfernt Kohlendioxid aus dem Blut und reichert es mit Sauerstoff an. Danach gelangt das aufbereitete Blut über einen weiteren Gefäßkatheter zurück in den Blutkreislauf des Patienten.
Wo kommen Ihre Verfahren zum Einsatz und welche Vorteile haben sie? Sie eignen sich grundsätzlich für Patienten mit einem Versagen der Herzkreislauf- und Lungenfunktion. Wir haben eine Variante entwickelt,
die ideal für das reine Lungenversagen geeignet ist. Bedeutend ist sie für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) im späten Stadium. Dank dieses Verfahrens, das mit nur einem Gefäßkatheter möglich ist, lässt sich CO2 außerhalb des Körpers entfernen. Das ist weniger belastend, Patienten sind in der Regel nicht sediert und können so durchaus an ihrer Genesung mitarbeiten, um die Beatmungstherapie gegebenenfalls zu verkürzen. Einsetzbar ist sie auch für Lungenpatienten, die aufgrund von Infekten mechanisch beatmet werden müssen: Bei der mechanischen Beatmung wird das Lungengewebe mechanisch belastet. In Kombination mit unserem Verfahren ist eine schonendere Beatmung möglich, was potentielle Folgeschäden und entsprechend die Liegedauer auf der Intensivstation reduzieren kann.
Zum Einsatz kommt unser Verfahren aber auch bei Untersuchungen im Herzkatheterlabor. Wir bieten ein Verfahren an, das dank innovativer Pumpentechnologie kurze Zeitintervalle zwischen zwei Herzschlägen nutzen kann. Das Gerät pumpt sozusagen pulsatil und nur, wenn
Herausforderungen für Menschen mit COPD. Also habe ich damit angefangen. 2018 bin ich den Stephansturm mit 343 Stufen raufgestiegen. 2019 bezwang ich die 776 Stufen des Wiener Donauturms. Für 2020 hatte ich die 843 Stufen des Millennium Tower im Visier. Doch wegen Corona hat das nicht geklappt. Das werde ich aber dieses Jahr noch nachholen. Mit all diesen Challenges möchte ich beweisen, dass man auch mit COPD im Endstadium ein aktives Leben führen kann.
COPD-Patienten geraten gerade beim Treppensteigen oft in Atemnot. Was raten Sie COPDPatienten?
Mit kleinen Schritten beginnen, so wie ich es vor sieben Jahren getan habe. Mit akuter Atemnot ist es nicht leicht, sich aufzuraffen, doch das ist die einzige Möglichkeit. Also, lauft los und lasst euch Zeit dabei. Und wenn es am Anfang nur zwei, drei Stufen in fünf Minuten sind, egal. Es werden immer mehr, glaubt mir.
das Herz eine Pause macht. Wir pumpen deshalb nicht gegen das Herz an, was dessen Arbeit und damit den Sauerstoffverbrauch erhöhen würde. Dadurch sollen zum Beispiel nach einem Herzinfarkt wichtige Organe besser durchblutet und Belastungen für das Herz reduziert werden. Zum Einsatz kommt das Verfahren aber auch, wenn der Zustand des Patienten noch nicht so kritisch ist: Ärzte können es zur Stabilisierung des Patienten während der Diagnose oder Therapie im Herzkatheterlabor verwenden.
Was bedeutet Ihre Technologie für die zukünftige Versorgung der Patienten? Unsere Technologie behandelt nicht die Ursachen, aber wir unterstützen bei zwei wichtigen Punkten: Der Gasaustausch und der Herzkreislauf werden aufrecht und damit der Patient am Leben erhalten. Und der Arzt bekommt während Diagnostik und Therapie im Wortsinn mehr lebenswichtige Behandlungszeit. Und die ist in der Behandlung von essenzieller Bedeutung.
Mehr Informationen: xenios-ag.com
In vielen deutschen Schlafzimmern sind sie Nacht für Nacht zu hören: laute, störende Schnarchgeräusche, die mögliche Partner, aber auch die Schnarcher selbst vom Schlaf abhalten können. Ab dem 65. Lebensjahr sind schätzungsweise 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung betroffen. Doch neben dem akustischen Störfaktor kann Schnarchen auch gefährlich werden: nämlich wenn die Atemwege sich beim Schnarchen derart verengen, dass die Atmung zeitweise aussetzt (sogenannte Schlafapnoe). Wir sprachen mit dem Experten Prof. Ingo Fietze über Schnarchen, gefährliche Atemaussetzer und die innovativen Möglichkeiten, die Schnarchtracking für Betroffene bieten kann.
Herr Prof. Fietze, viele Menschen schnarchen im Schlaf, aber außer über die störenden Effekte, die es haben kann, macht man sich oft wenig Gedanken darüber. Schnarchen kann aber durchaus auch gefährlich werden. Inwiefern, und wie viele Menschen sind betroffen?
Man kann davon ausgehen, dass in jedem zweiten Schlafzimmer geschnarcht wird, mal lauter, mal leiser. Schnarchen ist vererbbar und oft die Vorstufe einer nächtlichen Atmungsstörung. Je enger der Rachenbereich, desto höher die Wahrscheinlichkeit fürs Schnarchen.
Woran kann der Betroffene oder ggf. der Schlafmediziner feststellen, ob gesundheitliche Risiken mit dem nächtlichen Schnarchen einhergehen?
Der Partner oder die Partnerin kann Atmungsstörungen (oder gegebenenfalls Atempausen) in der Nacht feststellen.
Je lauter das Schnarchen, umso wahrscheinlicher sind auch Atmungsstörungen und auch das Herzkreislaufrisiko. Nicht erholsamer Schlaf bei bekanntem Schnarchen sollte abgeklärt werden. Ein Anzeichen dafür ist eine zunehmende Tagesmüdigkeit.
Im Zeitalter von Smartwatches und Fitnesstrackern ist auch das Thema Schlaftracking gerade in aller Munde. Was kann das Schlaftracking gerade für schnarchende Betroffene, gegebenenfalls mit Atemaussetzern, leisten? Das sollten Schnarchtracker leisten können: lautes Schnarchen erkennen und dann auch regelmäßige Pausen zwischen lauten Schnarchgeräuschen. Das Problem: Es sollte nur einer im Zimmer schnarchen und es sollten sonst wenige Nebengeräusche auftreten.
Welche Werte sind beim Schlaftracking zu Hause besonders wichtig, vor
Prof. Dr. med. Ingo Fietze Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Charité Berlin
allem wenn die Werte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden sollen? Welche Rolle spielt hier der ODI?
Wenn man nachts den Sauerstoffgehalt im Blut trackt, dann kann man Sauerstoffabfälle feststellen. Wenn die vermehrt und periodisch auftreten, dann werden sie gezählt und ergeben geteilt durch die Schlafstunden einen Sauerstoffentsättigungsindex (ODI, oxygen desaturation index). Ist dieser größer 10 pro Stunde oder treten tiefe Abfälle auf (oft unter 85 Prozent), dann sollte man sich danach (nach dem Tracking) beim Schlafmediziner vorstellen. Da die Körperlage, guter oder schlechter Schlaf et cetera dabei eine Rolle spielen können, kann man gern auch wiederholt tracken!
Schlaftracking ist eine tolle Sache, kann aber eine fachmännische medizinische Betreuung nicht ersetzen. Kann es aber einen Baustein der Therapie bilden?
Das Schnarchtracking beziehungsweise Schlafapnoe-Tracking ist ein guter Hinweis, wo die Reise in der Diagnostik und Therapie hingeht. Das Schlaftracking mit Detektion der Schlafqualität ist weniger gut geeignet. Brauchbar ist hier nur das Tracken der Schlaflänge, also möglicherweise eines Schlafdefizits.
Es gibt viele verschiedene Arten von Schlaftrackern: Smartwatches, Armbänder, Ringe ... Was muss ein Tracker mitbringen, damit er verlässliche
Daten liefert und dem Nutzer tatsächlich hilft?
Egal wie gut der Tracker aussieht, sich anhört oder wie teuer er ist: Der Schlaf(-Qualitäts)-Tracker ist noch nicht geeignet und nicht verlässlich. Das Schnarch- und Schlafapnoe-Tracking ist besser und für den weiterbehandelnden Arzt ein guter Hinweis für das weitere Management, immer im Zusammenspiel mit den subjektiven Beschwerden.
Dr. med. Hans Strubel sprach mit uns über seine Erfahrungen mit dem neuen Schnarchtracker in Ringform
Sie benutzen seit einiger Zeit den Schlaf- und Schnarchtracker Circul. Was hat Sie dazu bewegt, den Ring zu nutzen?
Ich leide seit etwa 30 Jahren an dem sogenannten Restless-Leg-Syndrom und nehme dazu auch Medikamente ein. Seit einem Jahr weiß ich, dass ich auch ein gemischtes Schlafapnoe-Syndrom mit zentralen Anteilen habe. Den Ring nutze ich, um die nächtlichen Entsättigungen und die Auswirkungen meiner Medikamente aufzuzeichnen.
Schlaftracking kann man ja mittlerweile mit Smartwatches und Co. betreiben. Warum haben Sie sich für den Circul-Ring entschieden und was sind Ihre Erfahrungen damit?
Ich habe mich für diesen Ring entschieden, weil der den SpO2-Wert kontinuierlich misst. Besonders für mich als Mediziner ist es ein Wert, den ich objektiv und sinnvoll bewerten kann. Meine Erfahrungen mit dem CIRCUL Ring sind bisher durchweg positiv.
Wie würden Sie die Vorteile des Schlaf- und Schnarchtrackings mit Circul für sich beschreiben? Die kontinuierliche Messung ist wohl der wichtigste Vor-
teil. Momentaufnahmen allein würden für ein langfristiges Schlaftracking wahrscheinlich nicht ausreichen. Die Bauform unterstützt diese kontinuierliche Messung durch einen nicht störenden Sitz am Finger zusätzlich.
Wie schätzen Sie das Preisleistungsverhältnis des Circul Rings ein?
Auch wenn der CIRCUL Ring mit 300€ sicherlich nicht günstig ist, habe ich ein Gerät gesucht, das vor allem die Sauerstoffsättigung präzise misst. Ich glaube, dass der Ring mit hohem Tragekomfort und einer präzisen Messung seinen Preis sehr gut rechtfertigen kann.
Für wen ist der Ring Ihrer Meinung nach geeignet?
Ich denke, dass der Ring im professionellen Bereich von Ärzten für Schlaf-Screenings eingesetzt werden könnte, aber natürlich auch von interessierten Patienten, die im Rahmen ihrer Therapie objektive und gut nachvollziehbare Werte nutzen möchten, um diese im Verlauf nachvollziehen zu können.
www.mycircul.de
Online-Seminar am 25. September 2021 (Samstag), 11–13 Uhr für Patient*innen und Eltern
Unser Thema: ASTHMA & ALLERGIEN
Moderation:
Prof. Dr. Christiane Lex
Hilfe, mein Kind ist allergisch! (Prof. Dr. Christiane Lex, Göttingen)
Aktuelles zur Diagnostik und Therapie von Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen
Sport & Bewegung bei Asthma? Ja, unbedingt! (Dr. Thomas Spindler, Davos/Schweiz) Sport und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Asthma
Mein Kind verträgt keine Nüsse?! (Frau Sharon Nagel, Frankfurt) Diagnostik und Therapie von Nahrungsmittelallergien im Kindesalter
Moderation:
Prof. Dr. Marek Lommatzsch
Mein Asthma habe ich im Griff! (Prof. Dr. Heinrich Worth, Fürth) Diagnostik und Therapie von Asthma inkl. Patientenschulung
Ich inhaliere alles, was es gibt, und trotzdem bekomme ich keine Luft ...
(Prof. Dr. Marek Lommatzsch, Rostock) Neuigkeiten zur Allergenimmuntherapie (Hyposensibilisierung) und zur Therapie von schwerem Asthma
Asthma und Beruf: Auf was muss ich achten?
(PD Dr. Alexandra Preisser, Hamburg) Aktuelles zur Berufswahl und Berufsausübung
Veranstaltungskalender unter: lungentag.de
E-Mail: info@lungentag.de
plötzlich
Arnaud Paciel hat eine schwere Form von Asthma. Wie er damit lebt und was er Betroffenen rät, lesen Sie im Interview.
Text Franziska ManskeEs gibt verschiedene Formen von Asthma. An welcher leiden Sie?
Ich habe eosinophiles Asthma. Eosinophile sind eine Untergruppe von weißen Blutzellen und somit Teil des Immunsystems. Bei Asthmatikern, die eine erhöhte Anzahl von eosinophilen Granulozyten im Blut aufweisen, können sie schwere Entzündungen im Lungengewebe auslösen.
Der Grund, weshalb Menschen Asthma entwickeln, ist noch nicht vollständig geklärt, obwohl man weiß, dass sowohl Gene als auch Umgebungsfaktoren eine Rolle spielen. Können Sie sagen, was bei Ihnen der Auslöser war?
Das weiß ich leider nicht. Bei mir ist das Asthma erst sehr spät ausgebrochen. Ich war schon 35 Jahre alt. Vorher hatte ich keinerlei Probleme – weder Allergien noch Probleme mit der Lunge oder der Atmung. Ich habe sehr viel Sport gemacht, bin Halbmarathon gelaufen.
Wann und wie hat sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtert? Das war 2015. Plötzlich konnte ich nachts nur noch sehr schwer atmen, ich habe kaum Luft bekommen. Es wurde immer schlimmer, ich hatte große Angst und bin zum Arzt gegangen. Der hat mich untersucht und Blut abgenommen. Anhand des Blutbildes, eines Lungenfunktionstests und einer Bronchoskopie wurde es dann diagnostiziert. Meine Lungenleistung war damals bei gerade
noch 50 Prozent. Zum Glück war die Diagnose dann aber schnell da und mir konnte geholfen werden.
Wie beeinflusst die Krankheit Ihren Alltag? Heute zum Glück kaum noch. Ich kann ein normales Leben führen. Natürlich trage ich immer mein Notfallspray bei mir, aber ich musste es noch nie benutzen. Ich kann sogar wieder Sport machen und eigentlich ein ganz normales Leben führen.
Es gibt eine Vielzahl an therapeutischen Hilfen, um Asthma zu behandeln. Wie sieht Ihr Therapieplan aus und was hilft Ihnen am besten, um so gut wie möglich mit der Krankheit leben zu können?
Da ich eine schwere Form von Asthma habe, spritze ich mir, zusätzlichen zur täglichen inhalativen Therapie, alle zwei Wochen Medikamente. Das ist eine Antikörpertherapie. Das hilft mir sehr gut und ich bin sehr dankbar, dass es diese Therapien gibt.
Es heißt, dass jeder dritte Asthmapatient die Therapie vernachlässigt. Wie war/ist das bei Ihnen und was raten Sie anderen Betroffenen?
Es kommt vor, dass ich vergesse zu inhalieren, aber sehr selten (lacht). Ich rate jedem, glücklich zu sein – auch mit Asthma. Das Leben darf sich nicht um die Krankheit drehen, denn dafür ist es viel zu schön!
Wie Apps den Umgang mit einer Atemwegserkrankung erleichtern können
Patient(innen), die an einer chronischen Atemwegserkrankung wie beispielsweise Asthma oder COPD leiden, stehen jeden Tag vor der Herausforderung, ihren Alltag mit der Erkrankung zu bestreiten. Da jeder Patient und jede Patientin einen ganz individuellen Krankheitsverlauf hat und damit auch die Therapie entsprechend angepasst werden muss, ist der enge Austausch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin und die Überwachung der Krankheitsaktivität sehr wichtig. Besonders in Zeiten der COVID-19-Pandemie war aber genau das nicht ganz einfach umzusetzen. Viele Ärzt(innen) haben daher vermehrt digitale Sprechstunden angeboten, die Digitalisierung hat besonders im Gesundheitsbereich entsprechenden Aufwind bekommen.
Patient(innen) stehen aber zusätzlich zu den Angeboten der Ärzt(innen) auch vermehrt digitale Helfer in Form von Apps zur Verfügung, die dabei helfen können, die Krankheitsaktivität und den Therapieerfolg zu tracken. Speziell im Bereich Asthma Bronchiale gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Apps, die den Betroffenen die Möglichkeit geben, beispielsweise krankheitsrelevante Parameter wie Wetterentwicklungen, Umweltdaten wie die aktuelle Feinstaubbelastung in der Luft oder den Pollenflug zu tracken. Das wiederum gibt Betroffenen die Möglichkeit, tagesaktuell zu reagieren und die Alltagsplanung entsprechend anzupassen. Zudem bieten solche Apps oft auch die Möglichkeit, die persönlichen Krankheitssymptome zu tracken und die Medikamenteneinnahme zu kontrollieren oder gegebenenfalls anzupassen. Bei Asthmatikern kann das beispielsweise der Peakflow
sein. Der Peakflow ist, ähnlich wie der Blutzucker bei Diabetikern, ein Messwert, um den Krankheitsverlauf zu interpretieren und zu beobachten. Meist haben diese Apps auch eine Erinnerungsfunktion, damit keine Medikamenteneinnahme verpasst wird. Manche Apps verfügen sogar über Tutorials zur richtigen Einnahme der Medikamente oder zu Atemübungen, die dabei helfen können, den Alltag mit der Erkrankung besser zu bestreiten. So kann der individuelle Umgang mit der Erkrankung ganz einfach in den Alltag integriert werden und der Patient oder die Patientin selbst kann einen großen Teil des Therapiemanagements selbst in die Hand nehmen. Da diese Apps ganz einfach auf dem Smartphone installiert werden, die sowieso mittlerweile fast in
jeder Tasche stecken, hat man seinen persönlichen Gesundheitsmanager jederzeit dabei.
Die Nutzung solcher Apps kann natürlich den Austausch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin nicht ersetzen. Die Daten, die der Patient oder die Patientin in der App sammelt, können aber durchaus einen nützlichen Baustein bilden, wenn es um individuelle Therapieentscheidungen geht, da die Daten mit dem Arzt oder der Ärztin gemeinsam in Form eines Reportings besprochen werden können. So bekommt der Patient oder die Patientin ein großes Stück Eigenverantwortung für das Management der Erkrankung übertragen und kann mit dem Arzt zusammen gut informierte Entscheidungen treffen.