Innovationsstandort Deutschland

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INNOVATIONSSTANDORT DEUTSCHLAND

FOKUS: DIGITALE TRANSFORMATION

Oliver Süme klärt über die vielfältigen Möglichkeiten der KI auf Seite 06

Prof. Anabel Tèrnes von Hattburg über die Synergieeffekte von Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Seite 10

“Wir müssen dringend bessere Bedingungen für innovative Unternehmen schaffen.“

Investor Frank Thelen im Interview über Startups als treibende Kraft für digitale Transformation.

Seite 08–09

APRIL 2024

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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE MÄRZ 2024

Maren Limpert Deutsche Unternehmen befinden sich inmitten der digitalen Transformation. Sie bietet die Chance, zukunftsorientiert zu agieren und Innovationen voranzutreiben.

IN DIESER AUSGABE

Timm Stintzing Innovation ist essentiell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ethische Standards dürfen dabei nicht vernachlässigt werden.

Kassem Taher Saleh stellt Sachsen als Wirtschafts- und Industriestandort vor

Project Manager: Maren Limpert & Timm Stintzing Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development) Lea Hartmann (Head of Design) Cover: Frank Thelen ©AnneHufnagl Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m /w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Was Deutschland jetzt braucht? Unternehmerischen Aufbruch, Freude am Wandel und Stolz auf die Umsetzung innovativer Ideen

Innovationsstandort Deutschland

Innovation ist das Werk von Menschen – Menschen mit Ideen, Hartnäckigkeit und Leidenschaft. Sie setzen ihre Visionen in die Tat um und gestalten die Zukunft. Nicht nur in etablierten Branchen wie Fahrzeugbau, der Hightech-, Chemie- und Pharma-Industrie, sondern auch an unerwarteten Orten. Dort, wo Menschen Bedarf erkennen und Lösungen schaffen.

Kreative Teams mit klaren Visionen Innovationen blühen in vielfältigen Teams auf. Man trifft sie auf StartUp-Festivals und über Netzwerke, wie z. B. Thomas, Mauricio und Marlene, die aus landwirtschaftlichen Abfällen im Hopfenanbau recycelbare Baumaterialien herstellen oder Linda und Charlotte, die aus ökologischem Humus Biokohle entwickeln. Diese Teams eint eine klare Vision, Teamgeist auf Augenhöhe und internationale Diversität. Sie denken nicht nur in Produkten, sondern auch in Prozessen und Geschäftsmodellen.

Stabil, aber wenig dynamisch Der Innovationsindikator 2023 zeigt: Deutschlands Innovationssystem belegt einen stabilen mittleren Platz. Doch es fehlt an Dynamik. Die StartUp-Szene fordert daher mehr finanzielle Mittel und bessere Rahmenbedingungen vom Staat. Aber kann der Staat überhaupt Innovation vorantreiben? Historisch betrachtet ist der Staat nicht als Innovationsmotor bekannt. Dennoch gibt es genug Geld im Land. Ein Ansatz, den Svenja Lassen mit dem Female Investor Network vorantreibt, um Einfluss zu nehmen und Innovationen zu fördern.

Business Angels und unternehmerischer Aufbruch Ebenso wie Ina Schlie, Vorsitzende von encourageventures. Sie ruft Investoren dazu auf, privates Kapital zu mobilisieren und mutig in zukunftsweisende Unternehmen zu investieren. Verena Pausder, Vorsitzende des StartUp Verbands, betont: „Was unser Land jetzt braucht, ist ein unternehmerischer Aufbruch, der auf Freude am Wandel und dem Stolz auf die Umsetzung innovativer Ideen fußt.“

Deutschland hat das Potenzial, sich als Innovationsstandort weiter zu profilieren – wenn Menschen, Unternehmen

und der Staat gemeinsam an einem Strang ziehen. Gründerinnen und Gründer spielen eine entscheidende Rolle auch als Treiber der digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft.

Unverzichtbar sind dabei Mentoren wie Katja Ruhnke, Business Angel 2023. Sie setzt auf die Verbindung von Alt- und Neuwirtschaft. Erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer investieren nicht nur Kapital, sondern auch ihre Expertise und ihr Kontaktnetzwerk. Gerade in der frühen Phase der Gründung sind sie oft die einzigen Kapitalgeber. Hier sind weitere innovative Ansätze gefragt, da staatliche Förderprogramme oft mit langwierigen Antragsverfahren und Berichtspflichten verbunden sind, die die Flexibilität einschränken.

Vielfalt und Leidenschaft

Die Zukunft der Innovation ist vielfältig und leidenschaftlich. Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen tragen Ideen voran.

Ob im Bereich Technologie, Nachhaltigkeit oder sozialem Wandel –gemeinsam können wir die Innovationskraft und damit Fortschritt und Wachstum in Deutschland stärken!

Deutschland hat das Potenzial, sich als Innovationsstandort weiter zu profilieren.

Ruth Schöllhammer, Vorsitzende des Vorstands Deutscher Gründerverband, Gründerin und CMO smartaxxess Operation AG Foto © Deutscher Gründerverband

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Text Ruth Schöllhammer
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Die Zukunft ist digital!

Das Potential für eine schnellere und umfassendere Digitalisierung in verschiedenen Branchen und Wirtschaftsbereichen ist groß. Wie und warum Unternehmen und Organisationen innovative Technologien nutzen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, lesen Sie im Fachartikel von Claudia Becker.

Die digitale Transformation entfaltet mittlerweile ihre volle Kraft in Gesellschaft und Wirtschaft – allerorten führt sie zu einer enormen Beschleunigung. Diese Beschleunigungsprozesse werden von äußeren und inneren Faktoren getrieben, die neue Strukturen und Prozesse, aber auch die Verwendung neuer, geeigneter Tools erforderlich machen. Denn digitale Technologien und Medien verändern die Rahmenbedingungen für jedes Unternehmen grundlegend. Die Wertschöpfungsketten, der Markt und die Bedürfnisse sowie die Ansprache der Kunden sind heutzutage unbeständig. Die Kommunikation, das Geschäftsmodell sowie die Organisation innerhalb eines Unternehmens müssen sich deshalb weiterentwickeln. Wer Schritt halten will, agiert smart und digitalisiert Arbeitsabläufe, Dienste sowie alle Projekt- und Unternehmensdaten, um eine zentrale Übersicht und Verwaltung gewährleisten zu können. Dies erfordert jedoch nicht nur neue Tools, sondern auch neue Arbeitsweisen und Fähigkeiten bei den Mitarbeitenden. Digitale Tools verändern eben auch die Art und Weise interner Zusammenarbeit: Arbeitszeiten und -orte sind heute flexibler, hybrides Arbeiten immer populärer und stationäre Büroräume werden kaum bis gar nicht mehr genutzt.

Diese neue Art der Zusammenarbeit erfordert auch eine neue Form von Führung. Mit der Digitalisierung

haben sich oft neue Räume in Unternehmen aufgetan, für die es noch nicht die entsprechenden Prozesse und Entscheidungsstrukturen gibt. Aus dem Nine-To-Five-Mindset wird ein Denken in flexiblen Projekten und dynamischen Kollaborationen. Hierarchien werden flacher und Strukturen veränderlicher. Hier müssen Führungskräfte nachsteuern, denn es braucht heute mehr als früher auf allen Ebenen verbindliche Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten – die neuen Arbeitsabläufe müssen transparent sein, Rollen klar definiert.

Ohne diesen bisweilen mühsamen und schmerzhaften Kulturwandel in einem Unternehmen wird Digitalisierung scheitern. Wegen dieser vielschichtigen Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen ist es für jedes Unternehmen ratsam, seine Mitarbeitenden und Führungskräfte zu schulen und sich bei diesem Wandel begleiten zu lassen. Denn neben dem Tagesgeschäft noch ein Transformationsprojekt zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen, ist für jedes Unternehmen aus sich selbst heraus fast unmöglich. Transformation bedeutet eben auch immer Wandel und Veränderung. Gerade Veränderungsprozesse führen häufig zu Verlustängsten bei Mitarbeitenden und Führungskräften, diese sollte man durch Experten abfedern lassen, um Reibungsverluste zu minimieren und die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Wir betrachten jede digitale Transformation ganzheitlich – technologisch und kulturell. Unsere Kunden unterstützen und begleiten wir dabei, ein passgenaues Zielbild zu entwickeln, die entsprechenden Technologien auszuwählen und die Mitarbeitenden und Führungskräfte bei dieser Transformation zu schulen und zu unterstützen. Denn ein nachhaltiger Wandel kann nicht losgelöst von der konkreten Arbeit stattfinden, sondern sollte in diese eingebettet sein. Veränderung ist kein Ziel – es ist ein Prozess. Es geht nicht darum an einen Punkt kommen, sondern darum in mitten von Unsicherheiten wachsen zu können. Die Zukunft ist digital - dem können sich Unternehmen, die auch in Zukunft bestehen wollen, nicht mehr verschließen. Die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz werden diesen Trend noch weiter verschärfen. Denn auch der erfolgreiche Einsatz von künstlicher Intelligenz erfordert zu allererst gut strukturierte Datensätze und Prozesse sowie Mitarbeitende, die souverän mit dieser Technologie umzugehen wissen. Hier bestehen viele Möglichkeiten für Unternehmen ihre Produktivität zu steigern, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Wer heute nicht anfängt seine Unternehmensdaten und -prozesse zu digitalisieren und seine Mitarbeitenden und Führungskräfte weiterbildet, läuft Gefahr seine Zukunft zu verspielen.

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Claudia Becker Key Note Speakerin Industrie 4.0 & Digital Mindest

Sensoren in der industriellen Automation: Die Evolution durch Cloud und Edge Devices

In der Welt der industriellen Automation spielen Sensoren eine entscheidende Rolle. Sie sind die Grundlage für die Erfassung von Daten, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Produktionsprozesse zu optimieren, die Qualität zu verbessern und Kosten zu senken. Mit dem Aufkommen neuer Technologien wie Cloud Computing und Edge Devices hat sich die Art und Weise, wie Sensoren eingesetzt werden, grundlegend verändert und eröffnet neue Möglichkeiten für die Industrie.

Cloud Computing:

Eine neue Ära der Datenverarbeitung

Die Einführung von Cloud Computing hat einen Paradigmenwechsel in der industriellen Automation eingeleitet. Unternehmen können jetzt riesige Mengen an Sensor- und Produktionsdaten in der Cloud speichern und verarbeiten, was zu einer verbesserten Analyse und Entscheidungsfindung führt. Sensordaten können in Echtzeit erfasst, übertragen und in der Cloud analysiert werden, um Trends zu identifizieren, Anomalien zu erkennen und prädiktive Wartungen durchzuführen.

Ein weiterer Vorteil der Cloud ist die Skalierbarkeit. Unternehmen können je nach Bedarf die benötigte Rechenleistung erhöhen oder reduzieren, ohne in teure Hardware investieren zu müssen. Dies ermöglicht es Unternehmen jeder Größe, von den Vorteilen der Datenanalyse in der Cloud zu profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Edge Devices:

Intelligenz vor Ort Während Cloud Computing viele Vorteile bietet, gibt es auch Situationen, in denen eine schnelle Datenverarbeitung vor Ort erforderlich ist. Hier kommen Edge Devices ins Spiel. Diese intelligenten Geräte sind in der Lage, Sensordaten lokal zu verarbeiten und Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, ohne dass eine Verbindung zur Cloud erforderlich ist.

Edge Devices bieten eine Reihe von Vorteilen, darunter geringe Latenzzeiten, erhöhte Datensicherheit und die Möglichkeit, auch in Umgebungen mit begrenzter Konnektivität zu arbeiten. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre Produktionsanlagen effizienter zu steuern, Ausfälle zu minimieren und die Betriebskosten zu senken.

Unternehmen können nach Bedarf die benötigte Rechenleistung erhöhen oder reduzieren, ohne in teure Hardware investieren zu müssen.

Die Zukunft von Sensoren in der industriellen Automation

Die Kombination von Cloud Computing und Edge Devices verspricht eine aufregende Zukunft für die industrielle Automation. Durch die Integration von Sensordaten in umfassende Analysen in der Cloud und schnelle Entscheidungsfindung vor Ort können Unternehmen ihre Effizienz steigern, die Produktqualität verbessern und Innovationen vorantreiben.

Es ist klar, dass Sensoren weiterhin eine zentrale Rolle in der industriellen Automation spielen werden. Mit der zunehmenden Verbreitung von Cloud Computing und Edge Devices werden Unternehmen in der Lage sein, noch mehr aus ihren Sensorlösungen herauszuholen und neue Maßstäbe für Effizienz und Leistungsfähigkeit zu setzen.

Wandel gestalten. Gestern. Heute. Morgen.

Seit über 60 Jahren setzen wir Sensor People technologische Maßstäbe in der industriellen Automation. So machen wir unsere Kunden in einer sich ständig wandelnden Industrie dauerhaft erfolgreich. Von Beginn an waren wir Vorreiter und arbeiten an der Standardisierung der Industriekommunikation. Wir bieten Sensoren, die Daten, zum Beispiel durch IO-Link oder über OPC UA, an die Steuerung liefern oder der Cloud und Edge-Devices zur Verfügung stellen.

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Text Katharina Steinl
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Künstliche Intelligenz: Der Mittelstand ist am Zug

Dreiviertel der IT-Entscheidern sehen Künstliche Intelligenz (KI) als prägendsten Trend für die Business-IT in 2024. Tatsächlich ist generative KI wie ChatGPT in den Unternehmen angekommen. Doch die Möglichkeiten von KI gehen weit über die automatisierte Erstellung von Inhalten hinaus

Text Oliver Süme

Künstliche Intelligenz (KI) ist der Trend, der im Jahr 2024 die IT-Branche am stärksten prägen wird, davon sind rund drei Viertel (73,6 Prozent) der IT-Entscheidern überzeugt. Zum Start des Jahres 2024 hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. 352 IT-Entscheidern in einer offenen Befragung nach dem wichtigsten IT-Trend 2024 gefragt.

Tatsächlich bin ich überzeugt: Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) entlang der gesamten Wertschöpfungskette – etwa aus der Cloud und auf Basis von KI-Ökosystemen – können 2024 die internationale Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens stärken. Das belegt auch der eco Branchenmonitor, laut dem KI die Produktivität jährlich um 0,8-1,4 Prozent steigern kann. Mit den LLMs (Large Language Models) wie ChatGPT können bereits heute 15 Prozent aller Arbeitsaufgaben schneller und bei gleicher Qualität erledigt werden, der Anteil könnte zukünftig auf 56 Prozent anwachsen. Künstliche Intelligenz aus der Cloud Damit Unternehmen von KI profitieren, brauchen sie den Willen und den Mut zu Innovationen.

Cloudbasierte KI-as-a-Service-Angebote bieten auch kleinen und mittleren Unternehmen die Chance des niederschwelligen Einstiegs in neue KI-Anwendungen. Vor allem die Hyperscaler, sprich die sehr großen Cloud-Provider, aber auch regionale Cloud-Anbieter haben im vergangenen Jahr zahlreiche Neuerungen vorgestellt, die die Entwicklung von KI-Lösungen im großen Stil fördern werden.

Ihre digitalen Infrastrukturen sollten Unternehmen auf dem Stand der Technik halten, um von KI zu profitieren. Für viele KI-Daten ist es wichtig, diese mit niedriger Latenz so nahe wie möglich am Nutzungsort zu verarbeiten. Das gilt für Anwendungen in der Produktion oder im selbstfahrenden Auto ebenso wie für Anwendungen des immersiven Internets (Web3).

KI-Ökosysteme bieten Hilfestellung

Einen Einstieg in die Thematik schaffen Unternehmen beispielsweise über neue KI-Ökosysteme, die aktuell Unternehmens- oder gar branchenübergreifend entstehen. Neue KI-Anwendungsszenarien und KI-Ökosysteme erarbeiten Unternehmen beispielsweise in der eco Initiative „KI in der Praxis“, die unter anderem auch

Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) entlang der gesamten Wertschöpfungskette – etwa aus der Cloud und auf Basis von KI-Ökosystemen – können 2024 die internationale Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens stärken.

Oliver Süme Vorstandsvorsitzender des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V.

Hilfestellung bei Fragen zu Datenschutz und Sicherheit neuer KI-Geschäftsmodelle bietet. Doch auch Rückenwind von der Politik ist nötig, wir brauchen EU-weit einheitliche Kriterien in der Anwendung der Europäischen KI Verordnung und im Umgang mit KI-Systemen. Die Fehler der DSGVO dürfen sich nicht wiederholen –Deutschland oder andere EU-Mitgliedsstaaten sollten bei der Regulierung von GPAI-Modellen und Hochrisiko-Systemen keine nationalen Sonderwege gehen. Für ein echtes Level-Playing-Field in Europa braucht es einheitlich ausgelegte Pflichten, Anforderungen und Standards.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.eco.de

KI IN DER MEDIZIN SINNVOLL NUTZEN

Daten kondensieren zu Informationen und steuern die digitale Gesundheitsversorgung.

Wie kann die Behandlung eines Patienten verbessert werden und Technologie an dieser Stelle helfen? Viele Patienten profitieren bereits von der Unterstützung durch KI-basierte medizinische Anwendungen wie cloudbasierter Spracherkennung und die Bewertung von Bilddaten, insbesondere im Bereich der Onkologie bzw. Radiologie. Bei der Standardisierung der Daten und deren Austausch steht man aber in deutschen Krankenhäusern noch ziemlich am Anfang. In der Regel arbeiten in den Klinken verschiedene Silo-Systeme wie Intensivstation, Notfallambulanz oder stationäre Versorgung autark nebeneinander – ohne dass untereinander ein wirklicher Austausch stattfinden würde. Das Ziel heißt daher: semantische Interoperabilität. Daten werden von A codiert und von B inhaltlich verstanden. Dann können die Algorithmen der künstlichen Intelligenz für Krankenhäuser sowohl wirtschaftlich als auch qualitativ genutzt werden: Indem Daten korrekt, vollständig und unkompliziert an alle Instanzen der Behandlung geliefert werden und über diese Effizienzsteigerung auch die Erlössituation eines Krankenhauses optimiert werden kann. Die Daten können inhaltlich miteinander verknüpft und für die Therapie – sowohl im Sinne einer Empfehlung als auch im Sinne einer Prüfung – genutzt werden.

Das Unternehmen ID mit Sitz in der Hauptstadt ist Spezialist für die Strukturierung von medizinischen Daten für die Dokumentation und Codierung, für die Qualitätssicherung und das sichere Medikamentenmanagement. ID-Produkte verarbeiten sämtliche

Daten, die rund um einen Patientenaufenthalt anfallen. Unabhängig davon, mit welchen IT-Systemen vor Ort gearbeitet wird und wie Patientendaten erfasst werden. Ein hilfreicher Service für Krankenhäuser, sich zeitgemäß und erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Dr. André Sander, CTO bei ID, erläutert dazu einige wertvolle Anwendungen für den Krankenhausalltag: „Wir haben Systeme entwickelt, die Daten aus unterschiedlichen Quellen für verschiedenste Anwendungszwecke von der Forschung bis zur Behandlung codieren. Dadurch können z. B. semantische Zusammenhänge hergestellt werden, durch die deutlich wird, dass ein bestimmtes Medikament für einen Patienten besser geeignet ist als ähnliche Präparate. Oder man kann aus den Laborwerten die Schlussfolgerung ziehen, dass ein Patient niereninsuffizient ist. Und aus dieser Niereninsuffizienz ergibt sich, dass ein bestimmtes Medikament kontraindiziert ist oder die Dosis falsch gewählt wurde. Das System unterstützt im Hintergrund und weist auf mögliche Probleme hin, die der Arzt übersehen könnte.“ Auch sprachliche Besonderheiten wie mehrdeutige Abkürzungen und Idiome sind in medizinischen Texten immer wieder ein großes Problem. Generative Modelle hingegen können den gesamten Kontext eines solchen Textes berücksichtigen und sind so sehr treffsicher, was die Auflösung von solchen Abkürzungen betrifft.

„Digitale Daten müssen maschinenverständlich sein. Wir wollen sicherstellen, dass Inhalte zwischen Computern übertragen werden können und ein Computer den Inhalt auch sinnvoll einsetzen kann“, so Dr. Sander.

ID-Produkte arbeiten mit einer Kombination aus regelbasierter und machine learning KI. Der große Vorteil: im Gegensatz zu reinen machine learning-Verfahren, geben diese dem Anwender die notwendige Transparenz zurück und können Hinweise und Entscheidungen explizit begründen. Bei solchen Systemen wird menschliches Wissen Stück für Stück dem Algorithmus beigebracht. Im Gegensatz zu machine learning-Verfahren, die, um zu lernen, auf sehr große und damit oft klinikübergreifende Patientendaten zurückgreifen müssen und daher schwierig datenschutzkonform zu implementieren sind.

„Für uns ist es wichtig, dass Software, die am Patienten eingesetzt wird, immer ein Medizinprodukt sein wird, das ist gar keine Frage. Denn ich möchte mich als Patient darauf verlassen, dass bei der Behandlung mit einer KI-Unterstützung eine nachvollziehbare und geprüfte Qualität zum Einsatz kommt.“ Was er sich für die Zukunft wünscht? „Ich möchte sicherstellen, dass nicht nur die Behandlung des Patienten lege artis erfolgt, sondern sämtliche eingesetzte Software ebenso hochwertig entwickelt und zertifiziert wird.“

Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-berlin.de

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Foto eco e. V.
Dr. André Sander CTO, ID GmbH & Co. KGaA Foto ID GmbH & Co. KGaA Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA entstanden.

Es klingt schon paradox: Der unstillbare Drang, die Grenzen des Wissens auszuloten, haben dahin geführt, uns selbst unseres vielleicht wichtigsten „Alleinstellungsmerkmals“ zu berauben. Intelligenz ist ab sofort keine exklusiv humane Eigenschaft mehr. Wir dürfen uns ihr jetzt als externem Service bedienen und daraus neue Welten erschaffen. Damit sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir zwei widerstrebende Antriebe in uns zusammenführen müssen: einerseits die Begeisterung für Innovationen, andererseits die gesunde Vorsicht gegenüber Neuem und Unbekanntem, dessen Tragweite wir noch nicht abschätzen können. In dieser Situation brauchen wir Richtlinien und Leitplanken, an denen wir uns orientieren. Dafür muss eine praktikable Balance zwischen Fortschrittseuphorie und menschenzentrierter Verantwortung gefunden, also Herz und Hirn in Einklang gebracht werden.

Der Umgang mit KI im Unternehmen Bezogen auf Unternehmen kommt ein weiterer Punkt hinzu: Sie müssen KI dafür nutzen, ihren Stakeholdern einen Mehrwert zu bieten. CGI sieht hier vier Imperative.

Der erste lautet: Denken Sie groß. Verstehen Sie das Potenzial der KI, entwerfen und formulieren Sie eine mutige, verantwortungsvolle KI-Zukunft für Ihr Unternehmen. Eine KI-Strategie fordert die Fantasie und den Mut, weit über den Tellerrand hinaus zu denken und tragfähige Ideen zu neuen Formen von Arbeit, Wertschöpfung und sozialer Verantwortung zu entwickeln. Dazu gehört das Verstehen und Erkennen des Potenzials von KI sowie des Ausmaßes und der Notwendigkeit strategischer Absichten, beispielsweise der Auswirkungen von KI auf das Unternehmen, die Werte, Mitarbeiter und Kunden. Der zweite Imperativ lautet: Fangen Sie klein an. Schauen Sie in alle Ecken Ihres Unternehmens und setzen Sie auf Projekte, die einen schnellen ROI versprechen.

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INNOVATIONSTREIBER KI: Brücken bauen zwischen technologischem Fortschritt und Verantwortung

Wir sind mittendrin in einer der dramatischsten Veränderungen, die die Menschheit je erlebt hat. Schließlich geht es um nicht weniger als das, was wir bis vor kurzem für uns selbst reserviert glaubten: Intelligenz. Doch das ist Vergangenheit. Und wir müssen lernen, kreativ und verantwortungsbewusst damit umzugehen.

Klug aufgebaut entwickelt sich so sukzessive eine Kultur des Möglichen, die die Potenziale von Menschen und KI verbindet. Und viertens: Skalieren Sie schnell und halten Sie den dynamischen Lebenszyklus von Daten, Modellen, Aktionen und die KI-MenschBeziehung aufrecht.

Agilität und Skalierbarkeit müssen bei der Operationalisierung von KI auf allen Ebenen von Anfang an mitgedacht und umgesetzt werden, ob es nun der Lebenszyklus von Daten und Modellen ist, oder die interne Organisation und Kultur eines Unternehmens selbst.

KI in der praktischen Anwendung KI verlagert sich aus der IT heraus zunehmend auf die Geschäftsbereiche. Sie können mit KI-Lösungen immense Werte schaffen. Das können Umsatzsteigerung durch die Erschließung neuer Einnahmequellen sein, etwa durch die Monetarisierung von Daten, oder die Verbesserung der Kundenbindung und der Kundenerlebnisse. Möglich sind aber auch Ergebnisverbesserung durch Effizienzsteigerungen im Betrieb mittels intelligenter Automatisierung oder die Schaffung völlig neuer Wertangebote und Geschäftsmodelle.

Trotz der großen Ungewissheit darüber, wie sich die KI-Welle ausbreiten und unser Leben umgestalten wird, können wir uns schon jetzt eindrucksvolle Beispiele für die Vorteile und innovative Kraft der KI vorstellen: Dazu zählen etwa die ökologisch sinnvolle Transformation von Produktion und Logistik, die Weiterentwicklung der Biowissenschaften oder Fortschritte in der Medizin, von denen letztlich wir alle profitieren werden.

der CGI Kunden sagen, der Kulturwandel im eigenen Unternehmen sei das größtes Hindernis bei der Digitalisierung.

Quelle: CGI Voice of our Clients 2023

Die Umsetzung starten Sie sinnvollerweise mit ersten kleinen Schritten, die schnell Ergebnisse zeigen, Lernfortschritte befeuern und intelligent weiterentwickelt werden können. Beginnen Sie zu experimentieren, arbeiten Sie iterativ auf agile Art und Weise, und tun Sie es verantwortungsvoll. Der dritte Imperativ lautet: Bauen Sie intelligent auf und beziehen Sie dabei die gesamte Organisation ein. Change Management mit zielgerichteter Kommunikation und Einbeziehung aller Beteiligten ist ein wichtiger Faktor, der leider aber allzu oft vergessen wird.

Die Rolle der Entscheider Strategisch gesehen kann KI eingesetzt werden, um Umsatz und Rentabilität zu steigern, den Markt- und Markenwert eines Unternehmens zu verbessern oder völlig neue Wertangebote und Geschäftsmodelle zu schaffen. Auf operativer Ebene kann sie Produktivität und Effizienz, das Engagement der Mitarbeiter sowie die Kundenerfahrung verbessern. Zu den Aufgaben der Führungsebene gehört der verantwortungsvolle, sprich der robuste, vertrauenswürdige und von ethischen Werten geprägte Einsatz von KI ebenso wie der Kampf um Talente und die Vermeidung von Fallstricken und Risiken.

Daten sind das Lebenselixier von KI. Daher sind die Führungskräfte, die für die Unternehmensdaten verantwortlich sind, oft in einer einzigartigen Position, um die KI-Aktivitäten zu beeinflussen. Sie benötigen eine strategische Anleitung zur verantwortungsvollen und ethischen Entwicklung und Bereitstellung von KI-Lösungen sowie zur Verwaltung und Skalierung hochwertiger unternehmensweiter Daten. Wie die Schatten-IT wird dabei auch die Schatten-KI zu einer Herausforderung. Die primäre operative Herausforderung für diese Stakeholder besteht also darin, die KI-Technologie auf sichere und effektive Weise einzuführen.

Ralf Bauer ist Senior Vice President und leitet aktuell bei CGI das Deutschland-Business

Zum Umgang mit KI gehören neben technologischen Fortschritten aber auch ethische Verantwortung und die Ausrichtung auf menschliche Werte. Weder die Formulierung solcher Grundsätze noch deren laufende Anpassung an neue Gegebenheiten sind Selbstläufer. Dafür gibt es kein „Man nehme“- Rezept, aber handlungsweisende Orientierungspunkte und Prinzipien, die dabei helfen, die transformative Kraft der KI sinnvoll, gewinnbringend und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Disruptive Technologien, wie KI, verlangen mentale Veränderungen in einem Unternehmen. Alle Mitarbeitenden müssen mitgenommen werden, damit sie selbst zu Veränderungstreibern werden. Weitere

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit CGI Deutschland B.V. & Co. KG entstanden. Text Ralf Bauer
Informationen:
www.cgi.com/de
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DIGITAL FUTUREcongress virtual vom 23.-24.04.2024

Die Online-Kongressmesse mit Strategiesowie Technologie-Best Practices rund um Business-Digitalisierung richtet sich kostenfrei an Geschäftsführende und ITLeiter in mittelständischen sowie größeren Unternehmen. Als interaktive Austausch- und Informationsplattform bietet der DIGITAL FUTUREcongress ein vielfältiges WebkonferenzProgramm mit Keynotes, Vorträgen und Masterclasses zu den Themenschwerpunkten

- Digitalisierung & Transformation

- Online-Marketing & Sales

- Prozessoptimierung & Kommunikation

- New Work / Recruiting

- Cyber Security & Datensicherheit / IT-Recht

Die Live-Beiträge zeigen Potenziale und Möglichkeiten digitaler Trends beziehungsweise aktueller Verfahren wie beispielsweise KI, Cloud, IoT, Robotik, VR etc., die Firmen automatisiert bei ihren Arbeitsabläufen, im betrieblichen Management, in der Personalorganisation usw. unterstützen. Parallel können Besucher mit Experten, Lösungs- und Serviceanbietern unter anderem per Video-Chat in Kontakt treten sowie mit anderen Teilnehmern oder Anwendern netzwerken und ins Gespräch kommen.

Mehr Infos und Free Tickets unter: www.virtual.digital-futurecongress.de 23.-24. APRIL 2024

WACHSTUM IN DER WIRTSCHAFT

Investor Frank Thelen im Interview über Startups als treibende Kraft für digitale Transformation.

Wirtschaft lebt von Innovation. Welche Rolle spielen StartUps, wenn es um die Innovationskraft in der deutschen Wirtschaft geht?

StartUps sind ein wichtiger Treiber für Innovation. Größere Unternehmen haben oft das sogenannte Innovators-Dilemma: Sie scheitern daran, das Potenzial neuer Technologien zu erkennen, weil sie versuchen, diese auf ihre bestehende bestehende Produkte- und Wertschöpfungskette anzuwenden. Für echte Innovationssprünge müssten sie aber bereit sein, eigene Entwicklungen zu hinterfragen und diese durch neue, bessere Ansätze zu ersetzen – auch, wenn diese von außerhalb kommen.

Dass dies nur wenigen Unternehmen gelingt, zeigt ein Blick auf die deutsche Automobilindustrie: Wir “hängen” am Verbrenner, versuchen, ihn als Hybrid zu retten, anstatt mutig und konsequent auf die nächste Technologie zu wechseln. StartUps haben den Vorteil, dass sie auf einer grünen Wiese starten, nichts zu verlieren haben und es noch keine interne Politik gibt. Zusätzlich müssen StartUps echte Innovation liefern, um überhaupt eine Chance zu haben: Ihr Produkt muss deutlich besser sein als bestehende Lösungen etablierter Unternehmen.

Make modern happen.

Die Cloud-Transformation ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisieren, Kosten reduzieren und ihre Innovationskraft steigern möchten.

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, haben wir vier Lösungspakete entwickelt.

Erfahren Sie mehr und starten Sie Ihre IT-Transformation.

Welche Rolle können Tech-Unternehmen bzw. StartUps hier einnehmen und inwiefern können sie die Digitalisierung antreiben?

Insbesondere Technologie-StartUps können unserer Wirtschaft zu mehr Wachstum und Innovation verhelfen und unseren Mittelstand bei der Transformation ins nächste Zeitalter unterstützen. Ein Unternehmen aus Köln, in das ich über Freigeist investiert bin, hat zum Beispiel einen neuen Softwarestandard für die Industrie entwickelt, mit dem große Konzerne die Daten aus ihren Produktionen an einem zentralen Punkt zusammen bringen und mithilfe von KI ihre Prozesse in Echtzeit effizienter gestalten können.

Für echte Innovationssprünge müssten StartUps bereit sein, eigene Entwicklungen zu hinterfragen und diese durch neue, bessere Ansätze zu ersetzen.

Ein anderes bietet modulare Robotik-Lösungen für den Mittelstand an. Denn ein weiterer Vorteil von StartUps: Sie bedienen meist kleinere Marktsegmente, die von größeren Unternehmen oft nicht beachtet werden.

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Standardisierte Software ist für die meisten Mittelständler nicht kompatibel. Diese Marktlücke können StartUps füllen.

Welche Chancen ergeben sich für Unternehmen durch die Implementierung von Tools und Strategien in Bezug auf die digitale Transformation? Nur, wer neue Tools einsetzt und sein Unternehmen digitalisiert, bleibt wettbewerbsfähig. Die digitale Transformation führt zu enormen Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen. Unternehmen, die hier nicht mitziehen, werden früher oder später wie Dinosaurier aussterben. Jedes Investment in die digitale Transformation ist ein Investment in die Zukunftsfähigkeit meines Unternehmens.

In welchen Wirtschaftsbereichen sehen Sie die größten Wachstumspotenziale, sowohl aus Gründer- als auch aus Investorensicht?

Das Thema Nachhaltigkeit hat viel Aufmerksamkeit bekomme, die Umsetzung startet aber erst jetzt richtig. Wir brauchen dringend nachhaltige Lösungen in den Bereichen Mobilität, Gebäudebau, Produktion usw. Aber auch Künstliche Intelligenz wird nach wie vor ein zentrales Thema bleiben, das die Gesetze unserer Wirtschaft umschreibt.

Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nach jetzt wichtig, damit deutsche Unternehmen zukunftsfähig bleiben?

Co investieren. Mit Aachen, TUM und KIT haben wir starke Unis, aber bisher sind wir schwach darin, neue große Tech-Unternehmen aufzubauen.

15. MAI 2024 IN MÜNCHEN ..

Wir müssen dringend bessere Bedingungen für innovative Unternehmen schaffen – sonst wandern kluge Köpfe ab und nur wenige StartUps wachsen zu relevanten Unternehmern heran. Die kürzlich von Habeck und Lindner in Aussicht gestellten Förderungen für StartUps sind ein wichtiger Impuls, aber damit aus Europa heraus neue Weltmarktführer entstehen, muss noch einiges passieren.

Und auch unser Mittelstand sollte sich dringend mit den neuen Technologien auseinandersetzen und mutig und konsequent in künstliche Intelligenz, Robotik und

Weitere Informationen finden sie hier! LinkedIn: Frank Thelen

Deutscher Innovationsgipfel

am 15. Mai in München

Das crossindustrielle & technologieübergreifende Entscheider:innentreffen

Auf dem vom Innovation Network veranstalteten DEUTSCHEN INNOVATIONSGIPFEL kommen am 15. Mai in München wieder Vordenker:innen, Wegbereiter:innen u.a. kreative Köpfe von Unternehmen sowie ausgewählten Start-ups zusammen, die hier ihr Wissen, Ideen und Erfahrungen teilen.

Ein in sich verzahntes Bausteinkonzept sorgt dafür, dass die Teilnehmer:innen schnell in intensive Gespräche kommen, neue Partner, Kunden und gemeinsame neue Geschäftsmodelle mit Zukunftsperspektive generieren. Über Keynotes, Showroom, CxO-Talk, Innovation Walk oder interaktive Intensiv-Workshops findet auf dem branchen- & technologieübergreifenden Entscheider:innentreffen – jede:r 2. Teilnehmer:in gehört der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand eines größeren Unternehmens an – ein intensiver Wissens- und Know-how-Transfer statt.

Tickets, Details, Referenten, Kurz-Video etc. unter www.deutscher-innovationsgipfel.de

Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 9 Sie stehen vor einer digitalen Herausforderung? Wir stellen Ihr Team. Individuell. Maßgeschneidert. Softwareentwicklung für Ihr Unternehmen. reanmo.com reanmo GmbH - Konrad-Zuse-Str.6, Bocholt - hello@reanmo.com Cloud, Frontend, Backend, Flutter Apps, UI/UX, ... Los geht‘s Wir müssen dringend bessere Bedingungen für innovative Unternehmen schaffen. ANZEIGE Foto Anne Hufnagl
Synergieeffekte von Nachhaltigkeit und Digitalisierung - Auf dem Weg zu einer umweltbewussten und digitalen Wirtschaft

Wie Unternehmen durch die Implementierung nachhaltiger Strategien und digitaler Lösungen ihre Geschäftsprozesse optimieren und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Umwelt nehmen können, haben wir mit der Expertin für digitale Nachhaltigkeit und LinkedIn Top Voice Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg diskutiert.

Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um ihren ökologischen Fußabdruck durch digitale Technologien zu reduzieren?

Unternehmen stehen vor der Herausforderung nachhaltige Praktiken zu implementieren, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Digitale Technologien bieten Möglichkeiten, Umweltauswirkungen zu minimieren. Hier sind einige Maßnahmen:

1.

Ecofriendly Data Storage: Nutzung energieeffizienter Server, erneuerbarer Energiequellen und virtueller Datenspeicherung.

2.

Ecofriendly Cloud Technology: Auswahl von Cloud-Anbietern mit erneuerbaren Energien und energieeffizienten Rechenzentren.

3.

AI-Dienste zur Suche nach passenden Inhalten: Optimierung des Energieverbrauchs durch KIAlgorithmen.

4.

Ecofriendly Websites, Software und Geräte: Entwicklung umweltfreundlicher Software, Nutzung nachhaltiger Materialien.

5.

Tracking-System: Monitoring des Energie- und Ressourcenverbrauchs zur Optimierung.

6.

Online-Nachhaltigkeitsbildung: Schulungen für Mitarbeiter und öffentlich zugängliche Bildungsressourcen.

Wie können Unternehmen ihre Prozesse optimieren, Ressourcen effizienter nutzen und innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln?

Unternehmen können ihre Prozesse optimieren und innovative Lösungen entwickeln, um Ressourcen effizienter zu nutzen. Maßnahmen sind unter anderem:

1.

Optimierung des Ressourcenverbrauchs durch effizientere Technologien und erneuerbare Energien.

2.

Reduzierung des CO2-Fußabdrucks durch energieeffiziente Technologien und Überprüfung der Lieferketten.

3.

Gewährleistung von Datenschutz und Informationssicherheit in der digitalen Infrastruktur.

4.

Minimierung der Umweltauswirkungen von Geräten durch Nutzung ressourcenschonender Materialien.

5.

Reduzierung von Geschäftsreisen und Förderung von Remote-Arbeit.

6.

Kontinuierliche Kommunikation und Einbeziehung aller Interessengruppen.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung nachhaltige Praktiken zu implementieren, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Welche Rolle spielen Daten- und Informationssicherheit bei der digitalen Nachhaltigkeit von Unternehmen? Datenschutz und Informationssicherheit spielen eine entscheidende Rolle für die digitale Nachhaltigkeit von Unternehmen. Maßnahmen wie Datenminimierung tragen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs bei. Datenschutz dient nicht nur der Privatsphäre, sondern auch dem Umweltschutz, indem er den Energieverbrauch minimiert und Ressourcen effizienter nutzt.

Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg LinkedIn Top Voice und geschäftsführende Direktorin des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement

Welche Strategien sind jetzt notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die digitale Transformation als Schlüssel zur Schaffung einer nachhaltigen Wirtschaft zu nutzen?

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und eine nachhaltige Wirtschaft zu schaffen, müssen Unternehmen verantwortungsbewusst KI einsetzen, Dark Data vermeiden, Mensch und Maschine vereinen, auf Kollaboration setzen, Innovation und Nachhaltigkeit integrieren sowie Netzwerke schaffen. Die digitale Transformation bietet, durch die Verbindung von Innovation und Verantwortung, Chancen für eine nachhaltige Zukunft.

Weitere Informationen: www.anabelternes.de

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Theresia Gwosdz
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH entstanden.

ZUKUNFTSLAND der erneuerbaren Energien

Wäre ganz Deutschland so weit wie Mecklenburg-Vorpommern, gäbe es im größten Industrieland Europas keine Energieengpässe. Schon jetzt produziert das Flächenland im Nordosten des Landes doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Quellen wie es verbraucht. Mecklenburg-Vorpommern ist das grüne Kraftwerk Deutschlands.

Text Thomas Einsfelder

Das ist wenig überraschend, bietet das Bundesland doch ideale Ausgangsbedingungen für einen langfristigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Von diesen profitieren nicht nur Stakeholder aus der Energiebranche. Jedes Unternehmen, das entweder besonders nachhaltig wirtschaften will oder auf die Dekarbonisierung angewiesen ist, kann sich in MV an die günstige Energieversorgung der Zukunft anschließen. Dazu kommt die Infrastruktur. Mecklenburg-Vorpommern darf sich als Knotenpunkt der vier großen nordeuropäischen Metropolen Hamburg, Berlin, Kopenhagen und Stockholm verstehen. Das Bundesland gilt als Gateway-Region für den gesamten Ostseeraum.

Nicht ohne Grund boomen der Rostocker Hafen – und weitere – seit Jahren. Und auch auf Straße und Schiene ist die Region multimodal erreichbar und für ihre wachsende Rolle vorbereitet. Aber was qualifiziert MV zum grünen Kraftwerk in Deutschland? Einiges. Die geografische Lage mit viel flachem Land in Meeresnähe ermöglicht On- und Offshore den flächendeckenden Einsatz von Windkraftanlagen. Viele Freiflächen schaffen die idealen Bedingungen für den weiteren Ausbau der Solarkraft. Dazu versorgen fünf große Universitäten und Fachhochschulen das Land mit Talenten. Besonders im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich sind die Potenziale für Investoren attraktiv. In MecklenburgVorpommern sind jüngst einige der innovativsten Unternehmen in der Wasserstoffbranche entstanden. Im Zukunftsland der erneuerbaren Energien wird Strom nicht nur erzeugt, sondern auch gespeichert.

Der Bund hat den strategischen Stellenwert des Nordostens längst erkannt und fördert die Infrastruktur mit Milliardenprogrammen. Das macht diesen Landstrich für künftige Investments extrem attraktiv.

noch unerschlossene Agrivoltaik. Diese kombiniert Landwirtschaft mit der Solarstromerzeugung. Entsprechende Module befinden sich beispielsweise am Rand von Ackerland. Mecklenburg-Vorpommern verspricht mit knapp 1,34 Mio. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche besonders viel Potenzial.

VIEL RAUM ZUM INVESTIEREN

Landesfläche: 23.213 km² Küstenlänge: 1.945 km

Einwohnerzahl: 1,63 Millionen

Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner:innen/km²

BIP: 46,567 Mrd. Euro Arbeitslosenquote: 7,3 % in 2022 (Durchschnitt)

Am Beispiel der Wasserstoff-Projekte in MecklenburgVorpommern wird deutlich, dass die Wirtschaft die Kernprobleme der Energiewende nicht nur erkannt hat, sondern einige bereits löst. Gilt die Stromerzeugung mittlerweile fast als unproblematisch, forderte die Speicherung der Energie die Wirtschaft lange heraus. Denn der Strom muss auch dann fließen, wenn Wolken den Himmel verdecken und nicht mal ein laues Lüftchen weht.

WO DER WIND OF CHANGE IN DEUTSCHLAND WEHT

Die deutsche Bundesregierung weist mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 den Weg zu großen Zielen: Bis 2030 will das Industrieland 80% des Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien decken. Wie kaum ein anderes Bundesland leistet Mecklenburg-Vorpommern bereits seinen Beitrag.

Besonders der Strom aus Windkraft wird die Energiewende treiben. Mehr als 2.000 On- und Offshore-Anlagen sind bereits in Mecklenburg-Vorpommern an das Netz angeschlossen. Aufgrund der optimalen geografischen und klimatischen Bedingungen entsteht derzeit ein nationales Testfeld für Offshore-Windenergie vor Rostock Warnemünde. Acht weitere Offshore-Windparks sind geplant. Im Umfeld der Windenergie eröffnen sich durch aktuelle Entwicklungen stetig neue Geschäftsbereiche für Unternehmen. Diese betreffen Repowering, Speicherung im Park oder Power-to-X Anwendungen – beispielsweise bei der Elektrolyse von Wasserstoff.

SOLARKRAFT AUS DEUTSCHLAND

Die Welt setzt zusehends auf Solar, die Kraft der Sonne gilt als vielversprechendste Quelle unter den Erneuerbaren. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Nutzung von Solarenergie stark vertreten und wird intensiv ausgebaut. Beobachter:innen sprechen sogar von einem Boom. Als Region mit den statistisch meisten Sonnenstunden sowie den entsprechenden Freiflächen erfüllt das Bundesland die wichtigsten Kriterien für effiziente Stromerzeugung aus Solarkraft. Ein attraktives Geschäftsfeld bietet die bislang

POTENZIAL IM BEREICH ARBEITSKRÄFTE

5 Universitäten verabschieden im Jahr ca.

3.500 MINT Absolvent:innen

64.000 Pendler:innen, die rückkehrbereit sind

63.500 Menschen, die im Technologie-Sektor arbeiten

8.500 Arbeitssuchende im technischen Bereich

EUROPAS GRÖSSTE WASSERSTOFFPRODUKTION

Aus Sicht von Investoren besonders spannend: Ein multinationales Forschungsteam aus Australien und China konnte kürzlich Wasserstoff direkt aus Meerwasser erzeugen Mit Blick auf das Salzwasser-Reservoir der Ostsee stärkt das die Zukunftsaussichten von MecklenburgVorpommern.

MW

13 GROSSGEWERBESTANDORTE Wasserstoffproduktion bis 2026

Bereits heute kann das Land wichtige WasserstoffProjekte aufweisen. Zudem gelten die Regionen Wismar und Neubrandenburg/Mecklenburgische Seenplatte als wichtige Regionen hierfür. Der Rostocker Hafen will seine Schlüsselposition in der deutschen Energiewende Deutschlands festigen. Der Seehafen wird künftig große Mengen Wasserstoff importieren und sich ebenfalls an dessen Produktion beteiligen. Eine Wasserstoffanlage in völlig neuer Dimension befindet sich in den finalen Planungsprozessen.

• der benötigte Strom stammt hauptsächlich aus den Offshore Windparks in der Ostsee

• Finanzierung: 200 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt

• bis 2026: Wasserstoffproduktion von 0,1 GW bis 2030: Wasserstoffproduktion von 1 GW

Ein weiteres Beispiel dafür, wie lokale Unternehmen den Strom aus energiereichen Tagen konservieren können, liefert ein innovativer und bundesweit beachteter Stromspeicher mit rund 55.000 Lithium-IonenAkkus. Dieser stabilisiert das Stromnetz, indem er innerhalb von Millisekunden Netzschwankungen ausgleicht. Also entweder Strom aus den Batterien in das Netz einspeist – oder Überproduktionen einspeichert. Den Strom aus erneuerbaren Quellen speichern können – das bedeutet: Energiesicherheit für alle Unternehmen, die dekarbonisiert und günstig produzieren wollen.

WARUM INVEST IN MV?

Invest in MV ist die Wirtschaftsfördergesellschaft für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und damit Ihr erster Ansprechpartner. Als One-Stop-Agency und FullService-Dienstleister für Unternehmensansiedlungen und Standortmarketing begleiten wir Ihr profitables Investment in Mecklenburg-Vorpommern. Unsere Berater:innen unterstützen in den folgenden Bereichen:

1. INDUSTRIEFLÄCHEN- UND STANDORTSERVICE Flächen und Immobilien für Ihre Vorhaben Aktuelle Vorschläge aus ganz MV, maßgeschneidert auf Ihre Anforderungen

• Organisation gemeinsamer Standortbesichtigungen und Gesprächsrunden mit kommunalen Partner:innen und Eigentümer:innen

2. FÖRDER- UND FINANZIERUNGSSERVICE

Das Land der kurzen Wege

• Unterstützung bei Beantragung von Fördermitteln

• Vermittlung von Kontakten zu Politik, Verwaltung, Banken, Institutionen und Forschungseinrichtungen

3. FACHKRÄFTE- UND TALENTE-SERVICE

Offene Stellen optimal besetzen

• Zusammenarbeit mit erfahrenen Netzwerkpartnern

• Projektbezogene Arbeitskräfteanalysen

• Informationen zu Rekrutierungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten

4. NETZWERK

Voranbringende Verbindungen

• Vermittlung von Kooperations- und Geschäftspartnern

• Aufbau von Kontakten zur Business Community in MV und Identifikation möglicher Synergien

• Einbinden in bestehende (Branchen-)Netzwerke

Weitere Informationen: www.invest-in-mv.de

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Fotos Invest in MV

Die deutsche Wirtschaft findet ihre Heimat im Osten: Sachsen als Wissenschaftsund Industriestandor t

Ob in Dresden, Magdeburg oder Grünheide: Ostdeutschland ist ein Magnet für die Ansiedlung von Innovation und Wirtschaft. So gab es in den ostdeutschen Bundesländern 2023 insgesamt mehr Wirtschaftswachstum als im Rest Deutschlands. Das passiert nicht erst seit gestern: Bereits jetzt kommt jeder dritte produzierte Chip in Europa aus Sachsen.

Das sogenannte Silicon Saxony, ein Cluster von Mikroelektronikherstellern im Norden von Dresden, hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Heute ist es der größte Standort für Mikroelektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnik in Europa sowie der fünftgrößte weltweit. Der gleichnamige Branchenverband umfasst in seinem Netzwerk fast 500 Mitglieder. Die Vernetzung im Bundesland ist groß: Sachsens Wirtschaft ist Teamarbeit.

Das Team der sächsischen Wirtschaft ist aber noch viel größer als die prominente Mikroelektronik: Sachsen hat die größte Handwerksdichte in ganz Deutschland. Die kleinen und mittelständischen Betriebe des Handwerks sind der Nährboden für das Wirtschaftsnetz in Sachsen. Es wird keine Chipfabriken geben, wenn es niemanden

gibt, der den Grundstein legt, die Hallen baut oder die Solaranlage auf dem Dach montiert. Wir können in den Parlamenten die besten Wirtschaftskonzepte entwickeln, aber wenn wir keine Leute vor Ort haben – und das ist das Handwerk – dann können wir unsere Ziele nicht erreichen. Keine grüne Wirtschaftswende, keine Energiewende und keine Bauwende.

Aber auch hier ermöglichen wir neue Perspektiven in der Teamarbeit: Der Strukturwandel in der Lausitz ist eine riesige Chance und so siedeln sich in den kommenden Jahren mehrere Forschungszentren in Sachsen an, beispielsweise das LAB – Living Art of Building zur nachhaltigen Bauforschung mit einer Förderung von 70 Millionen Euro durch den Bund – oder ein Astrophysikzentrum mit einer Förderung von 40 Millionen Euro. Insgesamt werden hier Mittel in Höhe von 2,2 Milliarden Euro aus dem Kohleausstiegfonds bereitgestellt.

Sachsen gestaltet den Strukturwandel mit einer riesigen Perspektive auch für die ländlichen Regionen im Bundesland. Eine Lücke gibt es momentan in Westsachsen: Auch hier braucht es Investitionen im Vogtland, das Potenzial der Region ist groß.

Ob in Dresden, Magdeburg oder Grünheide: Ostdeutschland ist ein Magnet für die Ansiedlung von Innovation und Wirtschaft.

Kassem Taher Saleh, Diplom-Bauingenieur und Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/ Die Grünen aus Sachsen

Vor allem mit Blick auf die Preis-Dumping-Attacken von chinesischen Herstellern, die Produkte weit unter den Herstellungskosten verkaufen, müssen wir gemeinsam einen strategischen Fokus auf die deutsche Wirtschaft und ihre Akteure legen: Vom mittelständischen Handwerksbetrieb in Görlitz bis zum großen Solarproduzenten aus Dresden. Sei es das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesebene oder die duale Hochschulreform des sächsischen Landtags: Mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen wir die Basis für eine funktionierende Wirtschaftsstruktur.

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Text Kassem Taher Saleh Foto Stefan Kaminski

Europaweit wurden 2023 rund 16,2 GW Windenergiekapazitäten neu installiert und in Deutschland lag der durch Erneuerbare Energien erzeugte Stromanteil am Gesamtenergiemix bei 55 Prozent. Diese Rekordwerte zeigen, dass die Energiewende auf dem richtigen Weg ist und eine Vollversorgung aus grünen Ressourcen in greifbare Nähe rückt. Um dieses Ziel zu erreichen und um sich künftig vollends unabhängig von ausländischen Gas- und Ölimporten zu machen, muss der Ausbau von Windenergie und Photovoltaik kräftig vorangetrieben werden. Zu dieser wichtigen Aufgabe sprachen wir mit Dr. Felix Grolman. Er ist CEO der VSB Gruppe, die in Deutschland zu den Pionieren in der Entwicklung von Wind- und Solarenergieprojekten gehört.

Die VBS Gruppe ist ein europaweit tätiger Projektentwickler im Bereich Erneuerbare Energien. Wir entwickeln, planen, bauen und betreiben Wind- und Solarparks.

Herr Grolman, bitte stellen Sie uns kurz die VSB Gruppe vor. Wofür setzen Sie sich ein, was ist Ihre Vision?

Die VSB Gruppe ist ein europaweit tätiger Projektentwickler im Bereich Erneuerbare Energien, das heißt, wir entwickeln, planen, bauen und betreiben mit großer Expertise und Leidenschaft Wind- und Solarparks. Dabei ist es unsere Überzeugung, dass eine Energieversorgung auf Basis von ausschließlich Erneuerbaren Energien möglich ist. Für dieses Ziel engagiert sich die VSB Gruppe seit 1996, wobei heute europaweit – von Finnland bis nach Italien – über 500 Mitarbeitende in neun Ländern für VSB tätig sind. Insgesamt haben wir aktuell ca. 15,9 Gigawatt in der Pipeline, wobei 1 GW ca. 750.000 4-Personen-Haushalte mit sauber produziertem Strom versorgt.

Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei der VSB Gruppe möchte ich an der Spitze einer tiefgreifenden Umgestaltung der europäischen Energielandschaft stehen. Ein Schwerpunk liegt für uns bei der Automatisierung und Industrialisierung aller Prozesse, sodass die Gigawatt so schnell wie möglich

ErneuerbareEnergien-Boom in Europa

So

gelingt die Energiewende

gebaut werden können. Dafür verfügen wir als Gesellschaft sowohl über die notwendigen Technologien als auch über das nötige Investitionskapital. Was wir jetzt dringend brauchen, sind noch bessere regulatorische Rahmenbedingungen für eine deutlich schnellere Projektumsetzung. Unser Ziel für VSB ist es, europaweit der beste Projektentwickler zu werden. Dazu müssen wir unsere Projektpipeline effizient und qualitativ hochwertig abarbeiten.

Gleichzeitig ist es elementar, dass wir ständig alle uns zur Verfügung stehenden Potenziale kon quent nutzen. Nur so werden wir es schaffen, die ehrgeizigen europäischen Klimaziele zu erreichen. Lösungen dafür sehen wir in sogenannten Hybrid-Parks, die Windenergie und Photovoltaik kombinieren, der Anbindung von Speichern und dem Repowering von Altwindparks.

Was versteht man unter Repowering und welche Vorteile bieten HybridParks?

Unser aktuelles Repowering-Projekt „Elster“ im Landkreis Wittenberg (SachsenAnhalt) gehört europaweit zu den größten Repowering-Vorhaben überhaupt. Im Windpark werden 50 Windenergieanlagen durch 16 leistungsstärkere und modernere Anlagen ersetzt. Dabei verkleinert sich die Fläche des Windparks um ca. 1/3, gleichzeitig erhöht sich die installierte Gesamtleistung von ursprünglich 30 MW auf stattliche 105,6 MW. So wird der Windpark nach seiner geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2025 jährlich rund 235 GWh Strom generieren – genug, um mit einer kleineren Fläche nun statt 35.000 mehr als 170.000 Menschen mit sauberer, bezahlbarer und regional erzeugter Energie zu versorgen.

erfolgreich entwickelten Windparks „Karahka“ und „Juurakko“ einen starken Markteintritt hinlegen. 2022 wurden beide Projekte an das finnische Energieunternehmen Helen verkauft, wobei wir weit über die eigentliche Projektentwicklung hinaus wichtige regionale Partnerschaften eingehen konnten. So kann VSB auch in Zukunft die finnische Energiewende mit weiteren Projekten nachhaltig vorantreiben – so wie jetzt mit dem Projekt „Puutionsaari“.

Allgemein lässt sich erfreulicherweise feststellen, dass Investitionen in Erneuerbare-EnergienProjekte für Banken und Investoren immer attraktiver werden. Dabei geht es weit über den reinen Imagegewinn hinaus, tatsächlich stehen die Themen ESG, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität für die Finanzpartner immer mehr im Vordergrund. Das Fördern von Erneuerbaren Energien bedeutet nicht nur eine Investition in mehr Umweltschutz, es geht auch um neue Arbeitsplätze und eine bessere Lebensqualität. Hier konnte VSB ein sehr starkes Partnernetzwerk aufbauen.

Gibt es weitere Geschäftsfelder, deren Erschließung bei Ihnen im Fokus steht?

Die gibt es! 2018 gelang VSB mit dem europaweit ersten langfristig angelegten Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement/PPA) zwischen Industrie und Windbranche Pionierarbeit. Der damals neue Produktionsstandort von Mercedes-Benz im polnischen Jawor erhielt eine umweltfreundliche Stromversorgung durch den rund 10 km entfernten VSB-Windpark „Taczalin“.

Auch in Bezug auf Hybrid-Parks – also Energieparks, die auf einer Fläche mehrere Energieträger kombinieren – haben wir ein absolutes Leuchtturmprojekt der europäischen Energiewende in unseren Reihen. In Finnland wird gerade der Energiepark „Puutionsaari“ von uns zur Umsetzung vorbereitet. Er umfasst 49 Windturbinen mit einer Leistung von 350 MW, ergänzt durch einen Solarpark mit 100 MWp – insgesamt entstehen hier also sagenhafte 450 MW Leistung! Das sind schon herausragende Projektdimensionen. Das Gleiche gilt für das Investitionsvolumen, insgesamt nehmen wir hier weit über 500 Millionen Euro in die Hand.

Das ist in der Tat viel Geld. Sie erwähnten eingangs kurz, dass das Kapital für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien grundsätzlich vorhanden sei. Das stimmt. Aber egal, wie viel Geld man als Unternehmen selbst hat – ein solches Mammutprojekt setzt man nie allein um. Dafür braucht es starke Finanzpartner. Beim bereits angesprochenen Elster-Projekt konnten wir z. B. mit der Landesbank Baden-Württemberg und der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank zwei renommierte Häuser von unserem Projekt begeistern – am Ende stand die vertrauensvoll abgeschlossene Projektfinanzierung über insgesamt 174,7 Millionen Euro. Finnland ist als Markt innerhalb der VSB Gruppe vergleichsweise jung, trotzdem konnten wir mit den

An diesen Erfolg haben wir unlängst angeknüpft: Im Herbst 2023 haben Lhyfe, einer der weltweiten Pioniere in der Produktion von grünem Wasserstoff, und VSB Frankreich die Unterzeichnung eines PPAs bekanntgegeben. Die neue Lhyfe-Anlage in der bretonischen Region Morbihan, die täglich bis zu 2 Tonnen Wasserstoff produziert, erhält in den kommenden 16 Jahren Ökostrom direkt aus unserem Windpark „Buléon“.

Besonders stolz bin ich auf unseren jüngsten PPACoup: Seit dem 1. Januar 2024 deckt Carrefour, einer der größten Einzelhändler Frankreichs, einen bedeutenden Teil seines Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien. Der Einzelhandelsgigant sicherte sich grünen Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen der VSB für die Versorgung seiner Märkte und Logistikzentren. PPAs sind eine zentrale Säule in der Wertschöpfungskette der VSB und ermöglichen unseren Kunden aus Industrie und Wirtschaft die Transformation in ein neues Zeitalter der Energieversorgung. Insbesondere gilt dies in Kombination mit den von uns geplanten und umgesetzten Batteriespeichersystemen, die auch dann eine Versorgung mit grünem Strom ermöglichen, sollte der Wind einmal ausbleiben.

Weitere Informationen: www.vsb.energy

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der VSB Gruppe entstanden. Dr. Felix Grolman, CEO der VSB Gruppe Foto Ben Gierig Foto Windpark Juurakko
Elster-Repowering ©VSB Gruppe
© Ulrich Mertens Atelier für Kunst und Fotografie Foto

DIGITALISIERUNG:

Hybride Speditionen bleiben marktfähig

Wie sich die digitale Evolution in der Speditionsbranche aktuell entwickelt, erklärt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V.

Digitalisierung ist kein Prozess, der einmal initiiert wird und einige Zeit später erfolgreich abgeschlossen ist. Allein die Fähigkeit, sich von starren Unternehmensstrukturen zu lösen, lässt Digitalisierungsfortschritte zu, um auf rasche Veränderungen im Markt zu reagieren und logistische Dienstleistungen standortübergreifend zu skalieren. Digitales Vermögen ist nicht abhängig von der Unternehmensgröße, sondern vom konkreten Geschäftsmodell. Bei der Mitarbeiterrekrutierung tun sich Mittelstandsbetriebe allerdings oft schwerer als Konzernspeditionen. Um digitales Expertenwissen buhlen nicht nur Logistikunternehmen untereinander, sondern auch im Wettbewerb mit anderen Branchen.

Digitalisierung ist kein Prozess, der einmal initiiert wird und einige Zeit später erfolgreich abgeschlossen ist.

Speditionen haben sich längst von reinen Softwareanwendern hin zu Logistikdienstleistern mit weitgehend

digitaler Abwicklung der meisten Geschäftstransaktionen entwickelt. Digitale Dokumente zur schnelleren Übermittlung von Informationen, Smart Contracts zur automatisierten Vertragsabwicklung, Robotik zur fehlerlosen Kommissionierung und Verladung sowie automatisiertes Fahren beschleunigen Prozesse und machen sie effizienter. Teilsegmente des globalen Speditions- und Logistikmarktes sind heute schon Anwendungsbereiche von Hightech und Innovation. Auf EU-Ebene wurden mit der eFTI-Verordnung einheitliche Vorschriften für die elektronische Übermittlung gesetzlich vorgeschriebener Informationen zur Güterbeförderung geschaffen. Kontrollbehörden in den Mitgliedstaaten werden verpflichtet, Frachtinformationen in elektronischer Form zu akzeptieren. Die Initiative, so verspricht es sich die Speditionsbranche, könnte die Abkehr von der immensen Last der Papier- und Zettelwirtschaft bedeuten – sofern staatliche Stellen mitspielen und digitale Belege bei behördlichen Kontrollen auslesen und akzeptieren können.

Die besonderen Stärken des Speditionssektors sind Erfahrungen im Supply Chain Management – also Flexibilität und Wissen. Die Datenbestände, die der globale Gütertransport täglich aggregiert, gelten als Paradebeispiel für die Anwendung selbstlernender Algorithmen zur Effizienzsteigerung, sprich: der künstlichen Intelligenz (KI). Sie kann das Flexibilitäts- und Wissensmanagement der Branche grundlegend verändern. Die fortschreitende Digitalisierung der Speditionsbranche stützt sich deshalb neben dem Internet of Things, Big Data, Blockchain, digitalen Zwillingen, Virtual Reality und Robotik zunehmend auf Anwendungen, die auf KI basieren. Denn wachsende Anforderungen der Logistikkunden an Transparenz, Echtzeitmonitoring und Nachhaltigkeit steigern und verstärken den Rationalisierungsdruck in den Lieferketten.

Zusätzlich vernebeln geopolitische Verwerfungen, instabile Verkehrsinfrastrukturen und Extremwettereignisse den Planungshorizont der weltweiten Logistik. KI fungiert hier als Navigator in der Datenflut der Logistikströme. Algorithmen durchforsten Millionen von Datensätzen, entschlüsseln komplexe Muster und treffen zunehmend präzisere Entscheidungen in Echtzeit. Das Ergebnis: optimierte Routen, effizientere Lagerhaltung und eine punktgenaue Supply Chain. KI übernimmt repetitive Aufgaben und schafft so Freiräume für strategische Entscheidungen.

Erfolgreich digitalisieren setzt auch Data Sharing voraus. Das fehlende Vertrauen in den Schutz eigener Firmenund Kundendaten steht der unternehmensübergreifenden Interoperabilität neben fehlenden Standards und der grundsätzlichen Heterogenität logistischer Prozesse heute noch entgegen.

MESSETIPP

15. - 16. MAI 2024 IN DORTMÜND

Fachmesse

LOGISTICS & AUTOMATION – Praxisnah & persönlich

Was sind die Trends in der Intralogistik? Welche Neuigkeiten gibt es, wie lässt sich der innerbetriebliche Materialfluss optimieren? Diese Fragen stellen sich Entscheider in allen Industriebranchen und Logistikunternehmen. Beantwortet werden sie, auf den beiden Fachmessen

LOGISTICS & AUTOMATION. Vom 15.-16. Mai 2024 in Dortmund und vom 12.-13. Juni 2024 in Hamburg. Beide Messen werden mit der Fachmesse EMPACK veranstaltet und decken die Prozesskette LagernKommissionieren-Verpacken-Versenden ab.

Mehr Informationen www.intralogistik-messen.de

12. - 13. JÜNI 2024 IN HAMBÜRG

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LOGISTIK 4.0

Logistik 4.0 bezeichnet die Integration modernster Technologien und Konzepte in die Logistikbranche, um Effizienz, Flexibilität und Transparenz der Lieferkette zu verbessern.

Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsund Geschäftsprozessen ist ein wesentlicher Teil dieser Idee. Wir erläutern deren Schlüsselmerkmale auf einen Blick:

1

Digitalisierung: Logistik 4.0 nutzt fortschrittliche Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Big Data Analytics, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um Daten über die gesamte Lieferkette zu sammeln, zu analysieren und zu nutzen.

2

Vernetzung: Durch die Vernetzung von Systemen, Maschinen und Geräten können verschiedene Akteure in der Lieferkette nahtlos miteinander kommunizieren. Dies ermöglicht Echtzeittracking und -transparenz sowie eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Lieferanten, Herstellern, Logistikdienstleistern und Kunden.

3

Automatisierung: Logistik 4.0 umfasst die Automatisierung von Prozessen und Abläufen, einschließlich Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung und Transport. Automatisierte Systeme wie autonome Fahrzeuge, Roboter und Drohnen können die Effizienz steigern und menschliche Fehler reduzieren.

4

Predictive Analytics: Durch die Nutzung von Big Data und fortgeschrittenen Analysetechniken können Unternehmen zukünftige Trends und Bedarfe vorhersagen. Dies ermöglicht eine bessere Planung von Lagerbeständen, Routenoptimierung und die Vermeidung von Engpässen in der Lieferkette.

5

Kundenorientierung: Logistik 4.0 stellt den Kunden in den Mittelpunkt, indem es personalisierte Dienstleistungen und Lieferoptionen ermöglicht. Durch die Integration von Kundenfeedback und Präferenzen in die Lieferkettenplanung können Unternehmen die Kundenzufriedenheit steigern und Wettbewerbsvorteile erzielen.

Insgesamt ist das Ziel die Lieferkette agiler, effizienter und anpassungsfähiger zu gestalten, um den sich ständig verändernden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation in der Logistikbranche.

Das IoT (Internet of Things) bezieht sich auf die Vernetzung von physischen Geräten, Maschinen, Objekten und sogar Lebewesen, die mit Sensoren, Software und anderen Technologien ausgestattet sind, um Daten zu sammeln, zu kommunizieren und zu interagieren. Diese Daten können dann analysiert werden, um Einblicke zu gewinnen, Automatisierung zu ermöglichen und Effizienz zu steigern. Im Wesentlichen erlaubt das IoT die Schaffung eines digitalen Ökosystems, in dem alles miteinander verbunden ist und Informationen austauscht.

Eine Blockchain ist eine dezentrale, verteilte Datenbank, die kontinuierlich erweitert wird und Informationen in Form von Blöcken speichert. Jeder Block enthält eine Liste von Transaktionen sowie einen kryptografischen Hash des vorherigen Blocks, wodurch eine unveränderliche Verkettung entsteht. Dadurch wird die Integrität der Daten gewährleistet und es ist schwer, sie zu manipulieren. Blockchain-Technologie wird oft in Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet, hat aber auch Anwendungen in vielen anderen Bereichen wie Supply Chain Management, Finanzwesen und Gesundheitswesen.

Smarte Verträge in der Logistik sind computerprotokollbasierte Verträge, die automatisch und transparent ausgeführt werden, sobald die festgelegten Bedingungen erfüllt sind. Sie nutzen BlockchainTechnologie, um sicherzustellen, dass alle Parteien den Vertrag einhalten, ohne auf einen Dritten wie einen Anwalt oder eine Bank angewiesen zu sein. In der Logistik können smarte Verträge verwendet werden, um Zahlungen freizugeben, sobald Warenlieferungen verifiziert wurden, oder um Lieferkettenprozesse zu automatisieren, indem sie Ereignisse wie den Wareneingang oder -ausgang überwachen und entsprechende Aktionen auslösen.

Big Data bezieht sich auf riesige Mengen an Daten, die zu groß, komplex oder schnelllebig sind, um sie mit herkömmlichen Datenverarbeitungsmethoden zu analysieren oder zu verarbeiten. Diese Daten können strukturiert, unstrukturiert oder halbstrukturiert sein und aus verschiedenen Quellen stammen, wie zum Beispiel soziale Medien, Sensoren, Transaktionen und mehr. Big Data wird oft durch die sogenannten "3 V's" charakterisiert: Volumen (die Menge der Daten), Vielfalt (die verschiedenen Arten von Daten) und Geschwindigkeit (die Rate, mit der die Daten generiert und verarbeitet werden). Die Analyse von Big Data kann Einblicke in Muster, Trends und Zusammenhänge liefern, die Unternehmen und Organisationen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Innovationen voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

Digitale Zwillinge sind virtuelle Repräsentationen von physischen Objekten, Prozessen oder Systemen in der digitalen Welt. Sie werden oft durch die Verwendung von Sensordaten, IoT-Geräten, Big Data-Analyse und Simulationen erstellt. Diese virtuellen Modelle ermöglichen es, reale Objekte oder Prozesse genau zu überwachen, zu analysieren, zu simulieren und zu optimieren, ohne direkt auf die physischen Objekte zugreifen zu müssen. Digitale Zwillinge finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie der Fertigungsindustrie, dem Gesundheitswesen, der Logistik und dem städtischen Management, um Effizienz zu steigern, Probleme vorherzusagen und bessere Entscheidungen zu treffen.

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Text Katharina Lassmann
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