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Die Stadt im Zeitgeschehen

MAGDEBURG KOMPAKT 3. Jahrgang / Nr. 29

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

FREIEXEMPLAR • ZEITUNG FÜR DIE LANDESHAUPTSTADT

2. Ausgabe Juli 2014 WWW.MAGDEBURG-KOMPAKT.DE

Sind wir umweltbewusst? Magdeburger Nachhaltigkeit und was davon ankommt ab Seite 10 Mein Geschmack ist einfach. Oscar Wilde Ich nehme das Beste.

8. - 9. Nov. 2014

Magdeburg, Johanniskirche

expotec gmbh | Tel.: 030-22 90 80-0 | Fax.: 030-22 90 80-59 www.expotecgmbh.de


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IN DIESER AUSGABE

■ Editorial

TITEL

• Sind wir umweltbewusst

IN DIESER AUSGABE

Urlaub, Orient und Fairtraide

• Editorial • Inhaltsverzeichnis, Impressum

DIE DRITTE SEITE • Momentaufnahme • Der Fensterputzer

MAGDEBURG KOMPAKT

Seite 1 Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 3

ZEITGESCHEHEN

Liebe Leserinnen und Leser, Sommer, Sonne, Urlaubszeit – träumen Sie sich auch gerade an andere Orte, ferne Länder, schöne Urlaubsziele? Dabei muss man gar nicht unbedingt in die Ferne reisen, um Interessantes zu erfahren. Der Orient beispielsweise ist uns näher als gedacht. Kennen Sie den Pascha von Magdeburg? Geboren wurde er als Ludwig Carl Friedrich Detroit. Wir erzählen Ihnen seine Geschichte und welche Beziehung Magdeburg zum Osmanischen Reich hatte. Es ist überaus reizvoll, ferne Länder kennenzulernen. Reisen erweitert den Blick, lässt hinter den Horizont schauen. Auf andere Völker, andere Lebensweisen. Ledier gibt es nicht nur Schönes zu entdecken. Armut, Kinderarbeit, Müllberge … Dabei können wir gezielt dagegen angehen. Und zwar bequem hier zuhause. Wenn jeder von uns seinen eigenen Konsum kritischer betrachtet, kann sich auf der anderen Seite der Welt etwas ändern. Stichwort: fair trade (fairer Handel). Magdeburg geht voran, als erste Stadt Sachsen-Anhalts mit dem Titel „Fairtrade Town“. Was bedeutet das? Wir gehen der Frage nach und entdecken ein interessantes Netzwerk. Lassen Sie sich mit uns ein auf eine Reise durch die Gedanken, durch Visionen und Möglichkeiten. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit interessantem Lesestoff. Ihre Birgit Ahlert

Die Stadt im Zeitgeschehen Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 0391/79296759 Redaktion: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Norman Seidler (Sport), Monika Floum, Peter Gercke (Fotos), Tina Heinz Sara Krasemann Gastautoren: Lars Johanson, Andreas Dahm, Dr. Mieste Hotopp-Riecke, Anja Tuckermann, Ludwig Schumann, Jacqueline Heß, Eike Kühle, Toralf Sonntag Anzeigen: Britta Roders; Tel.: 0391/ 79296751 Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Es gilt die Preisliste Nr. 3 vom 1. März 2014

LEBENSART

• Winzer und ihre Weine zum 4. Mal zu Gast in Magdeburg Machen Sie’s französisch Hüpf-hüpf-hurra! Café-Geschischten Die Landschaft ist eine Bühne „Riverside“ – Sommer, Fluss und Gitarren am Lagerfeuer • Töpfermarkt auf dem Domplatz • REWE: Jeder Generation beim Einkauf gerecht werden • Treffpunkt Neugierde

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GESUNDHEIT

• Harninkontinez – Seite 28

kein Tabu-Thema

• „Magdeburger Modell“ Seite 29

macht Schule

• Der genormte Mensch • Geteiltes Land / Geteiltes Leben • Kompakt: Familien-Wohngebiet; • • • • • •

Gleisbau an der Klosterwuhne; Neuer Magdeburg Kompass Mehr Konsum und weniger auf der hohen Kante Leserpost Renaturierung der Alten Elbe Lostau fertiggestellt Internationales Forum soll „Grüne Städte“ vernetzen Schüler gewinnen Kompakt: Was sich Ingenieure von Pflanzen abgucken können

Seite 4 Seite 5

RATGEBER TECHNIK

• Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

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Seiten 30-33

GESICHTER & GESCHICHTEN • Das Erbe des Paschas von

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Magdeburg

Seiten 34-35

LITERATUR

Seite 7 Seite 7 Seite 7 Seite 7

JOBCHANCEN

• Schüler schätzen sich bei der Berufswahl oft falsch ein

• Plaudertaschen gesucht

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abstraktes Phänomen?

• Die Tochter fährt nach Polen Seite 10

• Lebensmittel teilen statt wegwerfen Seite 11 • Fairtrade Town Magdeburg – erste Stadt in Sachen-Anhalt

• „Schuld ist Micky Maus“ • Kompakt: Was ist fair trade?;

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Warum hierzulande?; Nachhaltige Angebote – Was ist wo in Magdeburg Seite 14 Müllen wir uns zu? Seite 15 Kompakt: Schüler für Rohstoffwochen im November anmelden; Telefon, Geschirrspüler, Auto: Vom Luxus zum Standard? Seite 15 Webel verspricht die grünste Autobahn Deutschlands Seite 16 Genießer-Tipps Seite 16 Crowdfunding: Viele schaffen mehr Seite 17

MAGDEBURGER SPORT • Der Weg geht nach oben –

bodenständig und nachhaltig Seiten 18-19

• Leistungen auf hohem Niveau verlangt • Charity-Golf im Herrenkrug • Kompakt: Sommerfestregatta

• Als es Rudi nicht gut ging, hat Gudrun einen Anderen

KOMPAKT SPEZIAL • Klimaschutz:

MAGDEBURG KOMPAKT

des USC; FSA sucht Geschäftsführer; Kroschke-Cup e.V. spendet Seite 21 • Der letzte große Anlauf? Seite 22

Seite 20 Seite 21

KULTUR • • • • • •

Sie kam, spielte und verliebte sich Backmores Night-Tour Lagerfeuer und Live-Musik News kompakt Festungsgeflüster Geheimnissen der Festung nachgespürt • Für ein buntes Magdeburg • Kompakt: Wechsel an der Spitze der Bibliotheksleitung; 100 neue Bücher für den Lesesommer XXL

RÄTSEL

• Kreuzwörträtsel

UNTERHALTUNG

• Ottos getrübter Domblick

MAGDEBURG INTIM

• In die Röhre geschaut • Abschied vom Elbauenpark • Salongeflüster

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FREIZEIT-TIPPS

• Monatsübersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino u.v.a.m. Seiten 44-47


DIE DRITTE SEITE

MAGDEBURG KOMPAKT

Momentaufnahme

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■ Der Fensterputzer

Das ist kein Schnappschuss vom Christopher-Street-Day, sondern im Moment festgehaltene Besucher der Rocky Horror Show. Foto: Peter Gercke

Gesetze in doppelter Lichtgeschwindigkeit

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lasse, wie klar doch die Fensterscheiben des Landtags derzeit sind. Das liegt bestimmt an der neuen Lichtgeschwindigkeit im Haus. Komisch, wenn es um bestimmte Themen geht, ist immer schnell alles klar und läuft wie am Schnürchen. Gott sei Dank bleibt das nicht so, sonst müsste ich wirklich um meinen Reinigungsjob fürchten. Bei der Diskussion um die eigene Bezahlung – was vieldeutig Diäten heißt, also eigentlich abnehmen – gibt’s hier keinen schmutzigen Streit und totalen Durchblick im Parlament. Bis auf zwei klitzekleine Schmutzfinken haben alle brav und sauber dafür gestimmt, dass es nach der nächsten Landtagswahl statt 5.655 dann 6.000 Euro Diät pro Kopf gibt. Auf der anderen Seite müssen die Abgeordneten der künftigen Legislatur übrigens auf acht Sitze verzichten. Da werden ab 2021 eine Millionen Euro eingespart. Das nenne ich mal eine saubere Sache. Außerdem sollen sich die späteren Diäten an der Lohnentwicklung im Land orientieren. Das nenne ich eine Prima-Idee. Habe ich vor Jahren schon mal in die Büros gerufen. Wollte nur keiner hören. Jetzt geht’s komischerweise. Vielleicht liegt das an der neuen Technik. Internet, Computer – ist jetzt alles mega-schnell und modern für 9,3 Millionen Euro umgebaut worden. Mal sehen, ob sich das auf die Gesetzgebung auswirkt, wenn alle fixer surfen können. Die Informationen gehen bestimmt in doppelter Lichtgeschwindigkeit durch die Büros. Nur die Klatsch- und Tratschgeschwindigkeit wird sicher nicht zu toppen sein. Ihr Konrad Klar, Landtags-Putzkolonne

MAGDEBURG KOMPAKT Die nächste Ausgabe erscheint am 31. Juli 2014 Ihr Exemplar erhalten Sie zweimal pro Monat an aktuell 950 Auslagestellen oder im Zeitungs- und Zeitschriftenhandel! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen? Anruf genügt: 0391/79296750


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ZEITGESCHEHEN

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Der genormte Mensch

Immer mehr Maßstäbe und Regeln bestimmen das Leben. Was ist gesund, was normal, was richtig oder falsch. Eine Orientierung gegen die Orientierungslosigkeit. Von Thomas Wischnewski

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ir lesen und hören fortwährend Ergebnisse neuester medizinischer Forschung. Dort wurde ein neuer Erreger identifiziert, an anderer Stelle erkannte man negative Folgen bestimmter Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln. Immer genauer wird die Diagnose bei Grenzwerten über die eigenen Werte im Körper. Die Psychologie ist in der Lage, noch differenzierter in die Seele zu schauen und Abweichungen im Verhalten oder bei emotionalen Zuständen von der Norm aufzuzeigen. Als Folge dieser Prozesse entstehen eine schier unübersichtliche Anzahl an Krankheitsdefinitionen. Je weiter Wissenschaft und Forschung in der Erkundung des menschlichen Funktionierens vorangehen, um so

mehr Messlatten und Regeln entstehen, unter denen wir uns abseits des Normalen begreifen müssen. Natürlich entstehen aufgrund des Fortschritts Gegenmittel, Therapien und Hilfsangebote, doch im Gegenzug wachsen Verunsicherung, Ängste und das Bewusstsein angeblich fehlentwickelt bzw. abnormal veranlagt zu sein. Der medizinische und psychische Bereich ist dabei ein unübersichtliches Feld, das Orientierungslosigkeit schafft. Die gesellschaftlichen Maßstäbe über Anforderungen im Arbeits- und Privatleben haben mittlerweile ebenso einen undurchdringlichen Dschungel an Verhaltensmustern produziert, in denen man kaum eine Richtung findet, die angemessenes Handeln und Bewerten ermöglicht. Die Regale der Buchhandlungen sind voll von Ratgebern über Ernährung, Kindererziehung, Liebe, und Geldverdienen. Immer heißt die Botschaft: So machen Sie es richtig! Doch jede Lektüre nennt eine andere Botschaft. In den Parlamenten werden fortwährend neue Gesetze geboren, die immer kleinteiliger regeln, wie sich wer in welcher Situation zu verhalten hätte. Verwaltungsbeamte erfinden dann dicke Durchführungsbestimmungen, die noch ausführlicher erklären sollen, wie etwas richtig oder falsch zu handhaben sei. Vom ordnungswidrigen Umgang mit Hundekot bis zu europäischen Vorschriften über Schadstoffgrenzen reicht die Palette der Regelkorsetts, in die man als Mensch heute gezwängt wird. Trotzdem wird über allem die Freiheit proklamiert, die Staat, Gesetzgebung und Ordnungsmacht politisch garantieren sollen. Kann ein Gefühl oder besser ein Bewusstsein von Freiheit unter der zunehmen-

den Entwicklung einschränkender Maßstäbe tatsächlich wachsen und gedeihen? Ist die Wahrnehmung darüber, dass ein offenbar größer werdender Bevölkerungsanteil unter zunehmender Definitionsdichte für Krankheiten, Verhaltensabnormitäten, Regelverstößen und anderen Auffälligkeiten gegenüber einem immer enger werdenen Begriff des Normalen, ausgegrenzt oder abgespalten wird. Es scheint als führe der Weg hin zu einem Ideal – zu einem Bild, in dem man sich als gesünder, gesellschaftlich gerechter und im Verhalten angemessener begreifen sollte. Und obwohl sicher in allen Bereichen positive Wirkungen dieses Differenzierungsprozesses an Normen gesehen werden können, erhält er ebenso ein Gegengewicht an hektischer Umtriebigkeit bis hin zu Zügen defensiven Versagens. Konfusion, Labilität, Affektivität und Aggressivität nehmen zu und werden wiederum in den Zahlen der Kriminalstatistiken sichtbar. Da sich das gesellschaftliche Getriebe in die Richtung des genaueren Messens und Bewertens weiterdreht, kann man am Ende nur vermuten, dass daraus eines Tages der Idealtyp eines genormten Menschens entstehen soll. Mit einem Facettenreichtum der Natur und den universalen Möglichkeiten des Lebens hat dies menschliche Streben allerdings wenig gemein. Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen, um nicht noch tiefer in den Sumpf des Regelwahns gezogen zu werden. Normal ist nämlich vor allem die Abweichung, das Anderssein. Wer seinen Geist mit immer mehr Vorschriften und Verhaltensnormen füllt, wird am Ende kaum noch Platz für Kreativität, Fantasie und neue Ideen fürs eigene Leben finden. Der genormte Mensch ist jedenfalls nicht normal.


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Geteiltes Land geteiltes Leben

„Ich lernte, das Leben anders zu schätzen“ Geschichten aus 50 Lebensjahren / Heute: Kathrin Delventhal

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n diesem Jahr jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Gleichfalls feiern Menschen des Jahrgangs 1964 (der geburtenreichste Jahrgang in der deutschen Geschichte) ihren 50. Geburtstag. Das bedeutsamste Ereignis

der jüngeren deutschen Geschichte liegt 2014 in der Mitte ihres Lebensweges. In MAGDEBURG KOMPAKT zeigen Leserinnen und Leser, welchen Einfluss der historische Scheitelpunkt für ihr Leben hatte.

Vorname, Name: Kathrin Delventhal Geburtsdatum: 28. 6.1964 Geburtstort: Magdeburg Wohnort: Beyendorf Erlernter Beruf: Wirtschaftskauffrau, BWL-Studium Ausgeübte Tätigkeit: Arbeitsvermittlerin Mein wichtigstes Ereignis vor 1989? Da gab es nichts besonders Auffälliges. Ich hatte ein gutes Leben, einen tollen Job als Disponentin, einen tollen Mann, der als Fußballer erfolgreich war … und zwei gelungene Kinder. Sie sind das Wichtigste vor 1989. Ihre Geburt hat mein Leben verändert. Sie haben es bereichert. Ich fühlte mich gut, gebraucht, das war schön. Am liebsten hätte ich fünf Kinder gehabt. Doch dann kam die Wende, sie hat vieles verändert. Vor acht Jahren bekam ich noch eine Tochter, darüber bin ich sehr glücklich. Das bedeutsamste Lebensereignis nach 1989? Durch die Wende ist meine Ehe gescheitert und ich habe meine Arbeit verloren, das war sehr schlimm. Ich dachte, dass ich nie wieder einen Job bekommen würde. Für mich war eine Welt zusammengebrochen. Einschneidend war auch der Verlust meines Bruders 1989. Er gehörte zu jenen, die in Ungarn die Tore der Botschaft geöffnet haben. Ich dachte, wir sehen uns nie wieder. Doch dann stand er im Winter 1990 plötzlich im Gemüseladen neben mir. Was für eine Freude! Er kam als Besucher nach Magdeburg zurück. Er hat in Bayern ein neues Zuhause gefunden. Einschneidend war auch der schwere Unfall meiner Schwester 1994. Sie lag lange im Koma. Damals war sie gerade 16 geworden. Dieses Erlebnis hat mein Leben geprägt und verändert. Bis heute. Ich sehe viele Dinge anders, gelassener, mache mir über Vieles nicht mehr so viele Gedanken. Ich kann auch das Jammern über Kleinigkeiten bei anderen schwer verstehen. Das ist für mich alles nicht mehr so wichtig. Ich habe gelernt, das Leben anders zu

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■ Kompakt Familien-Wohngebiet

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berbürgermeister Dr. Lutz Trümper und der Beigeordnete für Finanzen und Vermögen Klaus Zimmermann haben am 4. Juli Urkunden an 27 Familien mit Kindern übergeben, die in dem Wohnbaugebiet „Westlicher Rennebogen“ ein Baugrundstück erworben haben. Je nach Anzahl der Kinder erhalten diese Familien eine städtische Förderung von bis zu 30.000 Euro. „Mit diesem Baugebiet möchte die Landeshauptstadt junge Familien langfristig an die Stadt binden und einen Anreiz zum Bau eines Einfamilienhauses schaffen“, begründet Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Förderung. Bei dem Areal handelt es sich um einen Bereich mit ehemaligem Geschosswohnungsbau, der im Rahmen des „Komplexen Wohnungsbaus“ in den 1980er Jahren errichtet und im Zuge des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ 2005 und 2006 zurückgebaut wurde. Die 50 Eigenheimparzellen in dem neu geschaffenen Bebauungsgebiet „Westlicher Rennebogen“ befinden sich in einem Gebiet mit Eigenheimen, Doppelhäusern und mehrgeschossigen Wohnhäusern. Von den 50 Parzellen sind bisher 40 Parzellen veräußert bzw. vergeben, 27 davon an Familien mit Kindern, die eine Förderung von der Landeshauptstadt Magdeburg erhalten haben.

Gleisbau an der Klosterwuhne

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ie Barleber Straße ist in Höhe Klosterwuhne vom 13. bis 21. Juli voll gesperrt. Grund sind Gleisbauarbeiten der MVB. Der Verkehr wird über Klosterwuhne, Pablo-NerudaStraße und Salvador-Allende-Straße bzw. entgegengesetzt umgeleitet.

Neuer Magdeburg-Kompass

M schätzen. Hauptsache gesund! Meine Schwester musste vieles neu lernen. Heute ist sie verheiratet und Mutter. Sie wohnt in meiner Nähe, das ist wunderbar. Familie ist für mich das Wichtigste – zusammen sein, zusammenhalten, egal was passiert. Urlaub mit der Familie, mit meinen Lieben, mit Kindern und Enkel, das ist das Wertvollste. Wie hat das Ende der deutschen Teilung mein Leben bewegt? Auf verschiedene Weise. Ich liebe die Freiheit, zu wissen: Ich kann einfach verreisen, wohin ich will! Wenn das Geld da ist. Doch dafür kann ich ja sparen. Vieles ist einfacher geworden und bequemer, gerade im Haushalt, durch die Technik. Andererseits ist der Stress heute größer und für Familien ist es schwer. Und die Bürokratie ist unbeschreiblich. Die DDR will ich nicht zurück haben. Ich bin zufrieden mit meinem Leben, so wie es jetzt ist. Ich habe meine Familie und liebe Freunde und einen Job, den ich absolut liebe – das ist unglaublich viel wert! Ich genieße das Leben.

it einer Auflage von mehr als 10.000 Exemplaren und in frischer Optik wurde der Magdeburg-Kompass neu aufgelegt. Ab sofort ist die von der Stadtverwaltung herausgegebene Broschüre kostenlos erhältlich. Der Magdeburg-Kompass ist eine aktuelle Orientierungshilfe für alle Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie für Besucher der Ottostadt. Die Broschüre informiert detailliert zu den Themen Verwaltung, Freizeit und Erholung, Kultur und Kunst bis hin zu Wissenschaft und Technik. Ein aktueller Stadtplan mit Straßenverzeichnis hilft, die wichtigsten Anlaufstellen und Einrichtungen problemlos zu finden. Außerdem bietet die Publikation praktische Informationen zu verschiedenen Anliegen von A bis Z. So lassen sich im Magdeburg-Kompass leicht die entsprechenden Zuständigkeiten und Ansprechpartner in der Stadtverwaltung finden. Der Magdeburg-Kompass liegt ab sofort kostenlos in den Bürger-Büros, den Sozialzentren, der Städtischen Volkshochschule, der Stadtbibliothek, der Verwaltungsbibliothek, der Tourist-Information sowie im Alten Rathaus aus. Darüber hinaus steht der Wegweiser auch online unter www.magdeburg.de sowie in der App „Cityguide Magdeburg“ zur Verfügung.


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ZEITGESCHEHEN

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■ Leserpost Außergewöhnlich wahrhaftig

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ch bin weder Zeitungsartikelausschneiderin, noch ein Leserbriefschreiber, noch nicht einmal ein großer Sympathisant von Kostenloszeitungen. MAGDEBURG KOMPAKT, 1. Ausgabe Juli 2014, habe ich zufällig in die Hand bekommen und bis heute nicht im Altpapier verschwinden lassen. Es ist das Thema „Einsamkeit“, das mich angesprochen hat, besser gesagt, einige Beiträge dazu. Bereits den Auftaktartikel auf Seite 9 fand ich ausgesprochen feinfühlig. Den Beitrag auf Seite 20 hätte ich ohne weiteres der „Welt am Sonntag“ (nur beispielhaft) zugeordnet. Er war außergewöhnlich wahrhaftig in seinen Aussagen und genial in der Darstellungsweise als Dialog. Meinen Respekt und vielen Dank dafür. Auch für das versöhnliche Ende. Ich möchte gern ein paar ungeordnete Gedanken, die mir nach dem Lesen durch den Kopf gegangen sind, mitteilen: Einsamkeit hat eine sehr attraktive Schwester. Die heißt Freiheit und hat die Begabung, so manchen Kompromissen aus dem Weg zu gehen. Wer sich mit ihr angefreundet hat, möchte sie ungern wieder loslassen. Bei mir heißen Menschen, die bewusst allein durchs Leben gehen, nicht Singles (das hat inzwischen so einen Beigeschmack von „suche dringend“). Ich nenne sie (und mich) Solisten. Es gibt ein verwandtes Thema, an dem sich meines Wissens der Journalismus noch nicht entfaltet hat. Das ist die Diskriminierung von Alleinreisenden (Lage von Einzelzimmern, Preiszuschläge bei Einzelnutzung, Tischzuordnung in manchen Restaurants). Birgit B. aus Magdeburg (vollständiger Name liegt der Redaktion vor)

Während im Land die Ausgaben für den privaten Konsum im vergangenen Jahr stiegen, sanken die Spareinlagen, statistisch beeinflusst auch durch den Bevölkerungsrückgang.

Mehr Konsum und weniger auf der hohen Kante

Sachsen-Anhalter Besten Dank für Anregungen und Lob. Die Regaben 2012 mehr Geld daktion wird Gelegenheit erhalten, mit der „Freiheit“ ins Gespräch zu kommen. Allerdings war jene noch für den privaten Konnicht so frei, uns einen Termin einzuräumen. Bleiben Sie neugierig und gespannt, welche anderen sum aus und haben im Gesprächspartner Ihnen noch begegnen werden. Bundesdurchschnitt Service-Spezialisten weniger Geld auf dem Sparbuch.

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ie Konsumausgaben der privaten Haushalte in Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent gestiegen. Sachsen-Anhalt erreichte damit die gleiche prozentuale Erhöhung wie die neuen Bundesländer ohne Berlin, lag aber unter dem Bundesdurchschnitt von 2,4 Prozent. Insgesamt sind die Konsumausgaben in Sachsen-Anhalt auf 37.232 Millionen Euro gewachsen, 572 Millionen Euro mehr als im Jahr 2011. Ursache für die verhaltene Zunahme der Konsumausgaben in Sachsen-Anhalt war die Entwicklung des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte. Das verfügbare Einkommen entspricht den Einkommen, die den privaten Haushalten letztendlich zufließen und die sie für Konsum- und Sparzwecke verwenden können. Es enthält die Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen sowie Sozialleistungen und Transfers, vermindert um Steuern

und Sozialbeiträge. Das verfügbare Einkommen stieg im Jahr 2012 in Sachsen-Anhalt um 1,2 Prozent. Im Bundesdurchschnitt wuchs das verfügbare Einkommen um 2,3 Prozent, auch im Durchschnitt der neuen Länder ohne Berlin war die Zunahme mit 1,4 Prozent höher als in Sachsen-Anhalt. Insgesamt erhöhte sich das verfügbare Einkommen der SachsenAnhalter um 479 Millionen Euro auf 40.019 Millionen Euro. Das Sparen ist der nicht konsumierte Teil des verfügbaren Einkommens, vermehrt um die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche. Auf Grund der höheren Zunahme der privaten Konsumausgaben gegenüber dem verfügbaren Einkommen verringerte sich das Sparvolumen im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr. Es sank um rund 100 Millionen Euro auf 3.104 Millionen Euro. Das entsprach einem Rückgang von 3,1 Prozent, die höchste prozentuale Verringerung aller Bundesländer. Auch für die neuen Bundesländer ohne Berlin wurde mit 1,0 Prozent ein Rückgang ermittelt, dagegen wuchs das Sparvolumen im Bundesdurchschnitt um 1,6 Prozent. Die Sparquote für Sachsen-Anhalt betrug 7,7 Prozent im Jahr 2012, sie verringerte sich um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland betrug die Sparquote 10,3 Prozent, in den neuen Bundesländern ohne Berlin 8,2 Prozent. Die Sparquote ist der Anteil des Sparvolumens am verfügbaren Einkommen, letzteres erhöht um die Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche. Die Entwicklung des verfügbaren Einkommens, der privaten Konsumausgaben sowie des Sparens der privaten Haushalte wird auch durch die rückläufige Bevölkerungsentwicklung in Sachsen-Anhalt beeinflusst.


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

Renaturierung der Alten Elbe Lostau fertiggestellt

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ie Alte Elbe Lostau ist wieder zum Leben erweckt worden – mit Hilfe des bislang größten Renaturierungsvorhabens in Sachsen-Anhalt. Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte: „Mit diesem Projekt haben wir einen Beitrag zum Erhalt der Auenlandschaften geleistet. Wir geben nicht nur vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Habitate zurück, sondern wir werten auch den Freizeitund Erholungswert einer besonderen Landschaft unmittelbar vor den Toren Magdeburgs erheblich auf.“ Die Renaturierung der Alten Elbe Lostau ist eine Maßnahme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Insgesamt dauerten die Arbeiten knapp zwei Jahre. Mit der Renaturierung wurden mehrere Ziele

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lobal denken, lokal handeln. Für kaum ein Thema trifft diese Aussage so sehr zu, wie für den Klimaschutz. Die Herausforderungen sind groß und die weltweit stattfindenden Klimagipfel zeigten bisher leider keine schlüssigen oder befriedigenden Konzepte für die Lösung diesbezüglicher Aufgaben auf kommunaler Ebene. Dennoch wird Städten im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel eine immer größer werdende Bedeutung zugeschrieben. Längst sind hier nicht mehr nur die Ursachen des globalen Klimawandels zu finden. Zahlreiche Städte sind bereits selbst aktiv, um ihren Beitrag zur Problemlösung zu leisten. Sie entwickeln vielversprechende Klimaschutzkonzepte, setzen erfolgreich Klimaschutzprojekte um und beteiligen Unternehmen und Einwohner an lokalen und regionalen Initiativen gegen den Klimawandel. Tue Gutes und rede darüber. Und das am besten auf dem internationalen Forum „Green Cities – Green Industries. Magdeburg“. Mit diesem bietet die Landeshauptstadt Magdeburg vom 24. bis 26. November 2014 bereits zum dritten Mal eine Dialogplattform für den internationalen Erfahrungsaustausch. Zu der Konferenz werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verwaltungen von Großstädten weltweit, deutsche Kommunen und Entscheidungsträger, Unternehmerinnen und Unternehmer, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sowie Gesellschaften für internationale gesellschaftliche Zusammenarbeit in der Ottostadt erwartet.

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■ Schüler gewinnen

erreicht: Dazu gehört, dass die Ehle wieder durch die Alte Elbe in die Elbe fließt und die Wasserqualität verbessert wurde. Und Hochwasser kann nun aus dem Einzugsgebiet der Ehle nach dem Rückgang des Elbehochwassers durch die Ableitung über den Ehlekanal und die Alte Elbe schneller abgeführt werden. Das gesamte Gebiet wurde ökologisch aufgewertet sowie der parallel zur Ehle verlaufende Elberadweg erhalten. Um die Alte Elbe Lostau wieder zu neuem Leben zu erwecken, mussten 149.000 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert, Abflusshindernisse beseitigt, neue Brückenbauwerke angelegt und auentypische Gehölze angepflanzt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro.

Internationales Forum soll „Grüne Städte“ vernetzen

„Green Cities – Green Industries“ – „Magdeburger Protoll“ zum Klimaschutz geplant.

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Die Gäste diskutieren Zukunftsfragen des kommunalen und regionalen Klimaschutzes, präsentieren Best Practice Projekte und Modellvorhaben, stellen neue Technologien und wissenschaftliche Studienergebnissen vor und erarbeiten gemeinsam Handlungsempfehlungen. Organisiert wird das Forum vom Internationalen Büro für Wirtschaftsförderung im Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Magdeburg. Für den Wirtschaftsbeigeordneten Rainer Nitsche steht es außer Frage, dass Kommunen aktiv werden müssen, um realisierbare Lösungen zu entwickeln. „Der Austausch der Städte untereinander wird bedeutend erfolgreicher sein als Sonntagsreden auf dem Weltklimagipfel, denn für eine Region ist ökologisch nur das realistisch und sinnvoll, was wirtschaftlich realisierbar ist.“ , sagte er mit Blick auf das Forum. Als Ergebnis der diesjährigen Konferenz ist die Unterzeichnung eines „Magdeburger Protokolls“ vorgesehen, in dem deutsche und internationale Städte zukünftige Kooperationen zum lokalen und regionalen Klimaschutz der teilnehmenden Partner festschreiben. Unterstützt wird die Magdeburger Initiative von einem Beirat, der die Kriterien des „Magdeburger Protokolls“ konkretisiert und die Programmplanung der Konferenz inhaltlich strukturiert. Bisher haben sich zur Mitarbeit am Beirat „Green Cities - Green Industries. Magdeburg“ folgende Institutionen bereit erklärt: die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, die Hochschule MagdeburgStendal, das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg, die Industrie- und Handelskammer Magdeburg, die Getec AG Magdeburg, das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, die Deutsche Energie Agentur (dena), die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Netzwerk „SolarValley Mitteldeutschland“. Infos unter: www.greencities-magdeburg.com (nd)

MAGDEBURG KOMPAKT verlost drei Schülerferientickets

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ir verlosen für Schüler bis zum 22. Lebensjahr drei Schülerferientickets. Mit den Tickets kann man im gesamten Mitteldeutschen Verkehrsverbund und einmal nach Berlin reisen (Wert 24 Euro). Zusammen mit dem Ticket gibt es ein Gutscheinheft für zahlreiche Freizeiteinrichtungen. Das Schülerferienticket ist noch bis zum 28. August gültig. Wer eines gewinnen möchte, schreibt einfach eine E-Mail an post@magdeburg-kompakt.de, Betreff: Schülerferienticket. Bitte Vorname, Name und Anschrift nicht vergessen. Einsendeschluss ist der 18. Juli 2014. Der Rechtsweg ist bei der Verlosung ausgeschlossen. Die Gewinner werden benachrichtigt. Das Schülerferienticket gilt vom 19. Juli bis 3. September 2014 in den gesamten Sommerferien. Für nur 24 Euro sind Schülerinnen und Schüler bis einschließlich 22 Jahre mit Bahn und Bus in Sachsen-Anhalt und MDV-Gebiet mobil. Zum Schülerferientickettag am 6. August gibt es weitere Überraschungen bei Partnern des Tickets. Rund 33.000 Schülerinnen und Schüler waren im Sommer 2013 mit dem Schülerferienticket unterwegs.

■ Kompakt Was sich Ingenieure von Pflanzen abgucken können?

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er nächste thematische Rundgang in den Gruson-Gewächshäusern am kommenden Sonntag (13. Juli, um 15 Uhr ) steht unter dem Titel „Bionik – Was sich Ingenieure von Pflanzen abgucken können“. Der Mensch macht sich viele „Erfindungen“ der Natur zu Nutze. Das bekannteste Beispiel aus dem Pflanzenreich ist der Lotuseffekt. Der Leiter der Gruson-Gewächshäuser, Dr. Ludwig Martins, stellt bei der Führung aber auch andere technische Erfindungen vor, die ihre Vorbilder im Pflanzenreich haben. Die Veranstaltung kostet einschließlich Eintritt 4,50 Euro (ermäßigt 3 Euro).


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JOBCHANCEN

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Schüler schätzen sich bei der Berufswahl oft falsch ein

Der Traumberuf ist häufig nicht die richtige Karriereentscheidung.

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ntscheiden sich junge Menschen für eine Ausbildung, spielen häufig zwei Dinge eine große Rolle: Zufallsinformationen und irrationale Gründe. „Das können Fernsehserien sein, die Erzählungen vom Onkel oder Berufe, die gerade bei den Freunden als hip gelten“, sagt Heinrich Wottawa, Psychologie-Professor an der Universität Bochum. Die meisten Jugendlichen wüssten nur wenig über die Berufswelt und die konkreten Anforderungen einzelner Berufe, kritisiert er. Kein Wunder, schließlich ist das Angebot enorm. Derzeit gibt es mehr als 450 Ausbildungsberufe in Deutschland. Das macht es sowohl für Jugendliche als auch für Lehrer und Berufsberater schwer, alle Optionen und ihre Anforderungen zu überblicken. Auf Berufsmessen und in Beratungsgesprächen setzt man daher gern auf Interessen – ganz nach dem Motto: „Du hast gerne mit Computern zu tun? Dann wäre doch ein IT-Beruf etwas für dich!“ Oftmals werden sogenannte Interessenstests eingesetzt, um Jugendlichen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. „Die sind schnell durchzuführen, man braucht bei der Auswertung keine psychologischen Kenntnisse und sie haben eine hohe Akzeptanz bei den Jugendlichen“, sagt Wottawa. Schließlich ist es sehr plausibel, eine Ausbildung zu machen, die einen interessiert. Den vermeintlichen Traumberuf für sich entdeckt zu haben, reicht allein nicht aus. Genauso wichtig sei es, herauszufinden, was man tatsächlich könne. Das Gegenteil führt oft zu Frustrationen. Wer in seinem Job deutlich unterfordert ist, bricht nicht sel-

ten seine Ausbildung ab. Und das geschieht in Deutschland immer öfter: Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde im Jahr 2012 nahezu jede vierte Lehre vorzeitig beendet. Das ist der höchste Stand seit dem Wirtschaftsboom nach der Wiedervereinigung. Die meisten Azubis halten im Handwerk nicht durch, wo 32 Prozent frühzeitig abbrechen. Die Orientierung an den Interessen sei nur dann gerechtfertigt, wenn diese auch mit den Lernpotenzialen übereinstimmen, behauptet Barbara Zimmer, Beraterin bei Eligo in Bochum, einem Spezialisten für Personaldiagnostik. Doch wie stark beide voneinander abweichen können, zeigt eine Studie der Universität Bochum. Dazu wurden die Daten von knapp 7.000 Schülern ausgewertet, die unabhängig von einer konkreten Bewerbung verschiedene Testverfahren für Schulabgänger bearbeitet haben. Die Interessen der Jugendlichen wurden dabei zu den fünf Berufsgruppen „Büro“, „Dienstleistung“, „Handwerk“, „Technik“ und „Umwelt und Natur“ zusammengefasst. Dann wurden ihnen – basierend auf den Analysen der Bundesagentur für Arbeit – die dafür erforderlichen Arbeitshaltungen zugeordnet. Der Abgleich von Interessen und Fähigkeiten führte zu einem überraschenden Ergebnis: So haben sich gerade einmal etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Schüler selbst richtig eingeschätzt. In allen fünf nach Interessen gebildeten Berufsgruppen würde deutlich mehr als die Hälfte besser zu einer anderen Berufsgruppe passen, ginge es nach ihren tatsächlichen Potenzialen. So sind zum Beispiel 18 Prozent der Schüler, die sich laut Interesse der Berufsgruppe „Büro“ zuordnen, besser für die Berufsgruppe „Technik“ geeignet. „Es ist also offenbar ein Kunstfehler, wenn man nur von den Interessen ausgeht“, sagt Eligo-Beraterin Zimmer. Noch viel größer ist der Unterschied im Bereich „Technik“. Nach ihren Potenzialen würden 20 Prozent zu dieser Berufsgruppe passen – und damit mehr als dreimal so viele wie nach dem Interessenstest.

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an Ihre neuen Aufgabengebiete herangeführt, sodass auch immer ein Ansprechpartner in der Nähe ist an den man sich wenden kann. Wer sich angesprochen fühlt, kann seine Bewerbung per Post oder per E-Mail an Office People schicken. Christian Franz: „Geeignete Bewerber laden wir zu einem Gespräch in die Niederlassung Breiter Weg ein. Danach wird es noch eine zweite Gesprächsrunde direkt beim Kunden geben, damit die Bewerber die Gegebenheiten kennenlernen.“ Deutschlandweit ist Office People mit Hauptsitz in Beckum derzeit mit 57 Standorten und mehr als 3.800 Mitarbeitern vertreten. In Magdeburg bilden Niederlassungsleiterin Diana Pioch sowie Jeannette Bein und Daniela Klemmer ein junges, dynamisches Team, das viel Wert auf Teamarbeit und auf gute interne Kommunikation legt. Office People legt sich für Sie ins Zeug – egal ob es um Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, Temp 2 Perm oder attraktive Arbeitsplätze geht, die Ihnen als Arbeitnehmer Zukunftssicherheit zu attraktiven Konditionen bieten. Mit Schnelligkeit, sportlichem Engagement und absoluter Vertrauenswürdigkeit werden wir den Erwartungen aller Beteiligten gerecht.


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Klimaschutz: abstraktes Phänomen?

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Gutes Klima und funktionierende Umwelt sind für jeden spürbar, aber ein Mitwirken fällt offensichtlich schwer.

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limawandel, durchschnittliche Temperaturerhöhung, Umweltschutz, Nachhaltigkeit – zahlreiche Schlagworte, die sich mit unseren klimatischen Umweltbedingungen beschäftigen, stehen im Mittelpunkt von politischen und gesellschaftlichen Appellen, werden dauerhaft in Medien diskutiert und rütteln permanent am menschlichen Gewissen, achtsamer mit Ressourcen umzugehen, weniger Müll zu erzeugen und Energie sparsamer einzusetzen. „Wenn es um Folgen der Klimaveränderung geht, ist das Bewusstsein durch spürbar extreme Wetterlagen oder Flutfolgen geschärft. Geht es darum, etwas zum Klimaschutz zu vermitteln, kommt dies anscheinend schwerer in den Köpfen vieler an, weil die Wirkungen eben nicht sofort spürbar werden“, sagt Monique Strübig, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz / Umweltvorsorge der Magdeburger Stadtverwaltung. Erst die Summe aus allen kleinen Aktivitäten, die jeder für sich in seinem Alltag leistet, bewirken einen spürbaren Gegentrend. Doch dieses bürgerliche Engagement steckt offenbar noch in den Kinderschuhen, erstickt an der persönlichen Natur-Trägheit des Menschen oder wird damit abgetan, dass man erst etwas ändern würde, wenn es die anderen auch täten. Dennoch versucht die Stadt, sich gewissermaßen an die Spitze der Bewegung zu stellen. Mit einem ganzen Bündel unterschiedlicher Initiativen sollen Grundsteine für einen besseren Umgang mit Natur, Umwelt und Klima gelegt werden. „Magdeburg will ihren Energieverbrauch bis 2015 um mehr als fünf Prozent reduzieren“, benennt Monique Strübig ein wichtiges Ziel dazu. Bereits seit 1993 – als eine der ersten ostdeutschen Kommunen – gehört die Stadt dem „Klima-Bündnis europäischer Städte mit indigenen Völkern des Regenwaldes“ an. Das Energie- und Klimaschutz-Management ist zunächst noch ein gutes Schlagwort, dessen konkreter Inhalt nicht gleich sichtbar wird. Doch Magdeburg wurde 2013 von der Deutsche Energie-Agentur (GmbH) als „dena-Energieeffizienz-Kommune“ für die Einführung eines kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagements ausgezeichnet. Dieses Managementsystem soll die Energieeffizienz- und Klimaschutzbelange in allen kommunalen Handlungsfelder verankern. Ein wichtiger Baustein des Managements ist das im April 2013 beschlossene Energie- und Klimaschutzpro-

Karte: GEO-NET Umweltconsulting GmbH/Landeshauptstadt Magdeburg, Umweltamt (Hrsg.)

gramm 2013 bis 2015. Darin enthalten sind z. B. der pilothafte Einsatz von LED-und Dimmschranktechnik in der Straßenbeleuchtung, die schrittweise Ausstattung vieler kommunaler Liegenschaften mit LEDLampen. Eine Verkehrsmanagement-Zentrale, in der auch die Uni mitwirkt, soll den Verkehr flüssiger machen. Grün- und Ausgleichsflächenmanagment haben das Stadtklima im Auge und sorgen dafür, dass versiegelten Flächen stets ausreichend Grün entgegengesetzt wird. „Grundsätzlich haben wir durch unsere zahlreichen Grünflächen und die vorrangige Westwindrichtung ein ganz gutes Klima in der Stadt“, sagt die Leiterin der Klimaschutzstelle. Aber man kann Unterschiede zwischen Stadtteilen sogar sehr deutlich

nachvollziehen. Zum Beispiel liegen im stark überbauten Stadtteil Altstadt die Temperaturen in der Regel 1,5 bis 2 Grad Celsius über den geringer bebauten Magdeburger Randbereichen. Hier zeigt sich die Auswirkung stark versiegelter Flächen mit geringem Grünflächenanteil. Grün bringt Kühlung. Bis 2050 soll sich der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß innerhalb der Stadt zu heute halbiert haben. Derzeit liegen wir bei 7,1 Tonnen je Einwohner pro Jahr (Bundesdurchschnitt 9,1t). Gegenüber 1990 wurde die Belastung bereits einmal halbiert. Allerdings ist die positive Entwicklung vorrangig auf das Wegbrechen der Großindustriebetriebe zurückzuführen. Gelingen kann ein spürbarer Klimaschutz nur, wenn jeder das eigene Verhalten auf den Prüfstand stellt, die Verantwortung nicht auf andere abwältzt und sich selbst als Mitverursacher des Klimawandels begreift. (tw)


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Lebensmittel teilen statt wegwerfen W

ährend Millionen Menschen auf unserem Planeten an Unterernährung leiden und sterben, schmeißen Abermillionen andere immense Mengen brauchbarer Lebensmittel auf den Müll. In Deutschland landen satte 20 Prozent der Nahrungsmittel von Privathaushalten in der Tonne, obwohl auch hier hunderttausende Kinder nicht genug zu essen bekommen. Supermärkte schmeißen dem Ablaufdatum nahe Lebensmittel in Mengen absurden Ausmaßes weg – obwohl sie noch gut und genießbar sind. Doch – zum Glück – schärft sich anscheinend das Bewusstsein für diese unnötige Lebensmittelverschwendung immer mehr. Die Online-Plattform foodsharing.de hat auch in Magdeburg bereits viele Partner und Unterstützer. Über die Facebook-Gruppe Foodsharing Magdeburg organisiert von der Grünen Hochschulgruppe Magdeburg, wird seit Oktober 2013 das Prinzip des Austauschs von Lebensmitteln umgesetzt: „Hat jemand Interesse an einer Papiertüte voll Mini-Zwiebeln aus eigenem Anbau? – Ja, ich will.“ Adresse ausgetauscht, Zwiebeln abgeholt. So einfach läuft das. Seit Anfang 2014 gibt es den ersten und bislang einzigen festen Foodsharing-Verteilerstützpunkt in der Elbestadt: das Kinder- und Familienzentrum „Emma“ des Spielwagen e.V.. Freiwillige Helfer kümmern sich um die Abholung und Verteilung der Lebensmittel und organisieren Aktionen, die auf das Projekt aufmerksam machen. Mittlerweile gibt es sechs feste Zulieferer, darunter Bäckereien und Supermärkte, die kistenweise Waren zur Verfügung stellen, welche sonst weggeschmissen werden würden. In der „Emma“ werden diese zwischengelagert und an zwei Tagen in der Woche verteilt. „Zu uns kommen Studenten, Rentner, Randgruppen wie Obdachlose, aber auch viele ,ganz normale’ Leute aus der Nachbarschaft“, erzählt Ralf Weigt, Leiter der „Emma“. Viele bringen selbst etwas aus dem Garten oder ihren Kühlschrankinhalt vor einem anstehenden Urlaub mit. Jeden Mittwoch wird mit Kindern und Nachbarn ein großes Gemeinschaftsessen aus den abgegebenen Lebensmitteln zubereitet. „Wir wollen die Leute zusammenführen und freuen uns, wenn sie sich hier austauschen und über Ernährungsweisen diskutieren können“, so Weigt. Und noch mehr gute Projektideen geistern in den Köpfen der Macher. „Wie in anderen großen Städten würden wir gern rund um den Schelli in einem Nachbarschaftsprojekt die Bepflanzung der Vorgärten mit Gemüse organisieren“, erzählt Weigt. „Wir würden auch gern Produkte an Asylbewerberheime verteilen,“ so Weigt, „aber da fehlen uns einfach die Leute“. Es gäbe auch bereits Angebote, freistehende Gärten für das Projekt zu nutzen. Aber auch dafür fehlen freiwillige Helfer. Wer also gern Zeit und Kraft in ein nachhaltiges gemeinnütziges Projekt investieren möchte, ist jederzeit willkommen. (sk)

Information Verteilerstützpunkt: Kinder- und Jugendzentrum „Emma“ des Spielwagen e.V., Annastraße 32, 39108 Magdeburg Abgabe von Lebensmitteln: täglich 12 bis 17 Uhr Verteilerzeiten: mittwochs und freitags von 11 bis 13 Uhr Newsletter und Helferanfragen: foodsharing@spielwagen-magdeburg.de Facebook: facebook.com/groups/foodsharingMD

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Vertreter der lokalen Steuerungsgruppe und der Stadt nahmen die Auszeichnung zur „Fairtrade-Town“ im Rathaus entgegen.

Fairtrade Town Magdeburg erste Stadt in Sachsen-Anhalt

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ls erste Stadt in Sachsen-Anhalt hat Magdeburg den Titel „Fairtrade Town“ erhalten. Mit einer Urkunde übergab der Fairtrade-Ehrenbotschafter diese Auszeichnung im Rathaus an die Initiatoren und Engagierten der Stadt. Sind wir nun eine Stadt des fairen Handels? Die offiziellen Kriterien sind jedenfalls erfüllt. So muss eine Stadt in der Größe von Magdeburg • mindestens 30 Geschäfte und Gastronomiebetriebe vorweisen können, die fair gehandelte Produkte anbieten oder vertreiben. • in verschiedenen Einrichtungen Bildungsveranstaltungen anbieten • eine lokale Steuerungsgruppe bilden und wenn dies in einem ausreichenden Maß in den lokalen Medien berichtet wurde. Die Steuerungsgruppe hat sich 2012 zusammengefunden. Seitdem treffen sich die engagierten Mitglieder regelmäßig zu Ideenfindung und Erfahrungsaustausch. Sie hat eine Internetseite zur Information aufgebaut, zu finden unter www. magdeburg.fairtrade-town.de An Geschäften und Restaurants mit fairen Angeboten hat Magdeburg mittlerweile rund doppelt so viele wie gefordert. Auf der Liste der Steuerungsgruppe sind rund 70 eingetragen. Auch Schulen beteiligen sich. Die Idee der fairen Städte stammt aus England. Sie fand vor Ort reichlich Zuspruch und förderte den Handel. Netztwerke entstanden mit Interessenten, die sich gegenseitig förderten. Der Erfolg

zeigte sich in Zahlen, die Händler verzeichneten größere Gewinne als zuvor. Aus der Idee hat sich eine feste Marke entwickelt: Fair-Trade-Stadt ist heute ein Zertifikat, das nur von einer anerkannten Fair-Trade-Zertifizierungsstelle vergeben werden darf und urheberrechtlich geschützt ist. Nach Großbritannien schloss sich Australien der Aktion an und schließlich weitere 24 Länder. Auch in Deutschland wächst das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Seit 2009 können auch hier sich Kommunen um den Titel „Fairtrade-Stadt“, „Fairtrade-Kreis“ oder „Fairtrade-Gemeinde“ bewerben. Über 200 Städte des fairen Handels gibt es mittlerweile in der Bundesrepublik, darunter Saarbrücken, Neuss, Hamburg, Dortmund und Marburg. Eine Übersicht über die Städte gibt es übrigens unter www.fairtrade-towns.de im Internet. Die Initiative zur Vergabe des Zertifikats kann übrigens von jeder Bürgerin, jedem Bürger ausgehen. In Magdeburg kam der Anstoß von den Bündnisgrünen. Der Stadtrat schloss sich dem im November 2012 an. „Fairtrade-Towns“ fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Das hat Auswirkungen weltweit. Jeder Mensch kann etwas dafür tun und sich so beispielsweise aktiv gegen ausbeuterische Kinder- und Zwangsarbeit einsetzen. Wir beeinflussen durch unser Handeln, unseren Konsum. Es liegt also an uns, mehr Fair-Trade-Produkte zu kaufen und somit ein Zeichen zu setzen. (ab)

■ In Stichpunkten • Die lokale Steuerungsgruppe wurde in Magdeburg 2012 ins Leben gerufen. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig und sammeln Ideen, stehen im E-Mail-Austausch wie im persönlichen Kontakt und führen Veranstaltungen durch. Neue Mitglieder werden gern aufgenommen. Kontakt übers Internet unter magdeburg.fairtrade-towns.de • Faire Woche: Jedes Jahr im September veranstaltet TransFair zusammen mit vielen Partnerorganisationen die Kampagne „Faire Woche“, bei der sich in ganz Deutschland Tausende von Menschen für den Fairen Handel einsetzen. • Eigenes Handeln gefragt: Für fairen Handel kann jeder Mensch etwas tun und sich so beispielsweise aktiv gegen ausbeuterische Kinderund Zwangsarbeit einsetzen. Die Bedingungen werden durch das Kaufverhalten in den westeuropäischen Ländern stark beeinflusst. Dafür ist es wichtig, dass die Nachfrage nach fair gehandelten Konsumgütern zunimmt. Wer Fair-Trade-Produkte kauft, setzt ein Zeichen. • Fairtrade-Stadt kann sich eine Stadt nennen, die nach den Richtlinien des TransFair e.V. handelt. Dazu gehört eine Mindestzahl an Anbietern in der Stadt. In rund 42.000 Supermärkten, Bioläden, Kaufhäusern, Drogeriemärkten, in den Weltläden sowie in Fachgeschäften sind Produkte mit dem Fairtrade-Siegel erhältlich. • Fairtrade in Magdeburg: Informationen unter www.fairtrade-magdeburg.de oder per Mail an info@fairtrade-magdeburg.de oder bei facebook „MagdeburgFairTradeTown“


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„Schuld ist Micky Maus“ Was ist fair trade, was trägt Magdeburg dazu bei? Im Gespräch mit Petra Sperling.

Petra Sperling, Pressesprecherin der Projektgruppe „fair trade town“. Foto: B. Ahlert

■ Kompakt Was ist fair trade? air trade ist eine Strategie zur Armutsbekämpfung. Durch gerechtere Handelsbeziehungen soll die Situation der benachteiligten Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden.

Warum hierzulande?

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iele Produkte unseres täglichen Bedarfs haben schon einen langen Weg hinter sich und kommen aus den so genannten Entwicklungsländern. Sie werden in Deutschland sehr billig angeboten und das hat seinen Preis: Viele Menschen in den Anbauländern arbeiten unter unwürdigen Bedingungen oder erhalten für ihre Ernteerträge so niedrige Preise, dass nicht einmal die Produktionskosten gedeckt sind. Die Existenz von unzähligen Kleinbauern- und Arbeiterfamilien ist bedroht. Der Faire Handel ermöglicht vielen Klein-

Gibt es ausreichende Angebote in unserer Stadt? Es ist mehr geworden. Viele nehmen das Thema bewusster wahr und fragen gezielt nach Fair-TradeProdukten. Es gibt wunderbare Angebote wie Vitopia oder die Streuobstwiesen …

bauern und Arbeitern die Verbesserung ihrer Lebensund Arbeitsbedingungen, garantiert faire Mindest-

preise über dem Weltmarktniveau und Prämien für Gemeinschaftsprojekte, hat transparente Handelsbeziehungen, schließt unfairen Zwischenhandel aus, sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichstellung der Geschlechter innerhalb der beteiligten Organisationen, fördert die Umstellung auf biologische Landwirtschaft.

Biologischer Anbau, Nachhaltigkeit, fair trade – gehört das zusammen? Schön wäre es, doch noch unterteilt es sich. Fair trade heißt: fairer Umgang mit den Menschen, die Produkte herstellen. Faire Preise, Kinder- und Zwangsarbeit sind verboten. Nachhaltigkeit umfasst den bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Im Idealfall biologisch, nachhaltig und fair angebaut und vertrieben.

Fair-trade-Produkte sind meist teurer. Das hält Käufer zurück. Sie sind teurer, richtig. Weil die Menschen, die an der Produktion beteiligt sind, fair behandelt werden. Wie auch wir fair behandelt werden wollen. Zum anderen lässt der Preis uns mehr nachdenken darüber, was wir kaufen. Ob wir wirklich eine Kanne Kaffee aufbrühen müssen und dann weggießen, was zu viel ist – oder ob wir nur so viel zubereiten, wie wir trinken. Oder ob wir Lebensmittel wegwerfen ... Man wird aufmerksamer.

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Was bedeutet für Sie fair trade? Konsumkritischer Einkauf. Zu hinterfragen: Woher kommen diese Artikel, wie wurden sie produziert, unter welchen Arbeitsbedingungen? Wie leben die Beschäftigten, wie werden sie bezahlt? Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern für alle Produkte.

Wo sind Fair-trade-Produkte zu haben? Ein spezieller Stadtplan war im Gespräch ... Die Angebote nehmen stetig zu. Der Stadtplan ist in Arbeit, besteht derzeit erst virtuell. Die Grüne Hochschulgruppe der OvGU um Emanuel Fischer kümmert sich darum. Ehrenamtlich, das braucht Zeit. Aktuell gibt es spezielle Stadtführungen von „Magdebewusst“ zu Fragen wie: Was hat mein Handy mit dem Kongo zu tun und wie Bio ist Bio wirklich? Zum ökologischen Gärtnern oder „mein Bioladen“ mit konkreten Anlaufpunkten.

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Interessante Links www.magdeburg.fairtrade-towns.de www.utopia.de/blog/gruener-leben

Nachhaltige Angebote – Was ist wo in Magdeburg? Seit wann interessieren Sie diese Themen? Begonnen hat es, als ich sechs Jahre alt war. Sie werden es kaum glauben, aber schuld ist Micky Maus, die Zeitschrift, und ein Bericht über Regenwälder in Brasilien, die zerstörte Tierwelt, das wachsende Ozonloch. Ich wollte etwas dagegen tun. Später war ich in Indien, habe ein Praktikum bei einer Hilfsorganisation gemacht. Mich hat sehr bewegt, was ich dort sah, und bestärkt im Handeln. Wenn ein Kind nicht in die Schule gehen kann, sondern arbeitet, weil die Familie kaum etwas verdient – das hat Auswirkungen auf das ganze Leben. Es ist wie ein Strudel, man kommt nicht raus aus der Armutsspirale. Haben Sie Bilder von den Arbeitsbedigungen, die wir dazu veröffentlichen können? Nein. Mir kommt es nicht darauf an zu zeigen: Schaut, da mach ich was Gutes! Es geht um Sensibilisierung, dass jeder bei sich beginnt zu schauen: Was kann ich tun? Wie wichtig ist fairer Umgang? Nicht nur irgendwo weit weg auf der Welt, sondern hier, bei uns, vor der eigenen Haustür. (Es fragte: Birgit Ahlert)

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egelmäßig lädt der BUND zur Konsumsprechstunde ein, um gemeinsam einen nachhaltigen Weg durch den Konsumdschungel zu finden. Es geht um Fragen wie: Wo können umwelt- und sozialverträglich hergestellte Produkte in Magdeburg oder online erworben werden? Auf welche Siegel kann ich mich verlassen? Wie kann ich mich möglichst emissionsfrei fortbewegen? Auf diese Fragen und mehr möchte die Konsumsprechstunde eine Antwort geben. Sei es im Bereich Kleidung & Schuhe, Wasch- und Reinigungsmittel, Wohnen, Mobilität, Geldanlagen, Lebensmittel, Elektronik und Reisen – wir möchten Ihnen möglichst nachhaltige Konsummöglichkeiten für Dinge des täglichen Bedarfs aufzeigen. Die Konsumsprechstunde findet von Dienstag bis Donnerstag zwischen 13 und 15 Uhr statt. In dieser Zeit können Interessierte entweder telefonisch oder persönlich in der Geschäftsstelle Informationen zu Fragen des nachhaltigen Konsums in Magdeburg erhalten. Ansprechpartner ist Timo Gedlich, Telefon: 0391 / 56 30 78 17, E-Mail: Timo.Gedlich@bund-sachsen-anhalt.de


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Genug gelabert! Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein: Worten sollten endlich Taten folgen. von Monika Floum

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achhaltigkeit, ökologisches Denken, Umweltverträglichkeit, grüne Zukunft - viele dieser Schlagwörter durchstreifen die Nachrichten und unser Leben. Doch die Botschaft erreicht kaum noch die Menschen. Denn der alltägliche Wahnsinn in der schnelllebigen Konsumwelt degradiert sie zu leeren Worthülsen. Es fängt schon beim Einkauf im Supermarkt um die Ecke an. Schnell ist an der Kasse der Griff nach unten getan. Der Plastikbeutel für 15 Cent bringt die oftmals bis zu dreifach verpackten Lebensmittel steril und keimfrei in die heimische Küche. Dem soll jedoch ein Riegel vorgeschoben werden. Denn jeder Deutsche verbraucht 65 Plastiktüten im Jahr, macht über fünf Milliarden Plastiktüten allein in Deutschland. Der Stoffbeutel oder das in ostdeutschen Gefielden bekannte (und auch oft gehasste) „Einkausfnetz“ - griffbereit im Auto oder in der Handtasche - könnte Entlastung bringen. Oder sollte man lieber wie in der guten alten Zeit der Krämerläden seine Waren in die schon längst ausgelesenen Zeitungen verpacken lassen? Ein echter Mehrwert: Es spart Plastikmüll und man bekommt auch gedruckte Neuigkeiten (auch wenn sie etwas älter sind) frei Haus geliefert. Das Verpackungsmaterial stünde dann auch quasi unbegrenzt zur Verfügung - denn jeder kennt den Anblick gestapelter Zeitungen in den Hausfluren. Statt in der blauen Tonne zu landen, könnte so manche bedruckte Zeitungsseite auch in Tütenform die neuen Kartoffeln nach Hause transportieren. Als Urlauber mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet erkennt man in den beliebten Tauchregionen der großen Ozeane den Wahnsinn des Müllaufkommens. Ein Meer von Plastikmüll dümpelt an der Oberfläche, auf dem Grund der Strände lagern Tonnen von Abfällen. Damit die Urlauber in den sonnigen Oasen von all den verkappten Müllbergen nichts mitbekommen, suchen umgebaute Müllfangschiffe die Uferregionen nach Plastik ab. In Norddeutschland durchstreifen jeden Morgen Freiwillige die deutschen Urlaubsstrände nach Müll. Dabei könnte jeder mit wenig Einsatz die Müllberge verringern. Doch

da steht der Satz im Raum: „Warum gerade ich?“ Obwohl Sachsen-Anhalt zu den Regionen gehört, die mit dem zweitbesten Trinkwasser europaweit geadelt ist, schleppen die Magdeburger tagtäglich ihr Trinkwasser aus den Supermärkten. Ganz zu schweigen von der Qualität der abgefüllten Wassermengen, kommen so bergeweise Einwegflaschen zusammen. Irgendwann zerschreddert ein Rücknahmeautomat sie in handliche Form. Wenn nur jeder Sachsen-Anhalter wöchentlich auf eine Flasche Wasser in Einweg-PETFlaschen verzichten würde, bräuchte die Industrie pro Jahr 120 Millionen Flaschen weniger zu pressen. Kaum ein Elbestädter kommt auf den Gedanken, dass Wasser einmal für ihn versiegen könnte. Dabei gibt es Regionen auf dieser Welt, in der man fließendes - und sogar noch warmes Wasser aus der Wand für Hirngespinste hält. Niemand kann sich vorstellen, sein morgendliches Kaffeewasser aus einem Erdloch in 12 Kilometern Entfernung zu holen. Dennoch verbrauchen wir pro Kopf und Tag 100 Liter Wasser. Was den Magdeburger auszeichnet, ist sein chronischer Hang zum Meckern. Kaum ist mal eine Baustelle auf dem Ring, auf dem sich dann zehn Autos hintereinander stauen, ist das Geschrei

groß. All diese Staumuffel sollten die Möglichkeit zu einem kollektiven Klassenausflug nutzen und sich mal die staugeplagte Bundeshauptstadt begeben. Oder mal am Freitagnachmittag zu einer Shoppingtour mit dem Auto in Stuttgart aufbrechen. Spätestens nach zwei Stunden Schritttempo hätte man wieder Sehnsucht nach „MD“. Dabei muss es doch nicht immer das Auto sein, um sich fortzubewegen. Kleine Wege lassen sich bequem auch per Pedes, mit dem Rad oder den „Öffentlichen“ erledigen. Der geistreiche Spruch der Werbeagentur Jung von Matt „Geiz ist geil“ prägte ein völlig neues Einkaufsverhalten. Keiner fragt sich am Fleischstand im Supermarkt, wie man ein Kilo Schweinefleich für nur 2,99 Euro produzieren kann. Die Kunst des Lebens und Genießens bezahlen andere Europäer lieber mit ein paar Euro mehr - und damit auch mehr Qualität. Wir alle haben genug gelabert, uns auf Worthülsen ausgeruht, den schwarzen Peter woanderst gesucht. Nachhaltigkeit fängt zuerst im eigenen Kopf an. Und so wie gute Eltern ihren jüngsten Sprösslingen beim Radfahren den schützenden Helm über den Kopf streifen, sollten wir alle uns an die eigene Nase fassen und darüber nachdenken, was wir zukünftigen Generationen hinterlassen.


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■ Kompakt Schüler für Rohstoffwochen im November anmelden

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einen los! Klar zur Rohstoffwende!“: Unter diesem Motto informieren der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (SAB) und das Gemeinschaftsunternehmen Lightcycle während einer Rohstoffwoche vom 3. bis 7. November über die Themen Ressourcenschutz, Kreislaufwirtschaft und Recycling. Die Rohstoffwoche ist eine mobile Bildungsinitiative für Schulen, bei der unter anderem der Besuch eines Wertstoffhofes geplant ist. Anmeldungen von Schulklassen sind ab sofort beim SAB möglich. Ziel der Rohstoffwoche ist es, Schülern ab der 5. Klasse die Zusammenhänge des globalen Rohstoffabbaus und des eigenen Konsumverhaltens spannend und anschaulich begreifbar zu machen, ihnen mögliche Handlungsoptionen aufzuzeigen und sie für Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren. Dabei begeben sich erfahrene Umweltpädagogen mit den Schülern auf eine spannende Spurensuche nach Rohstoffen. Faszinierende Live-Satellitenbilder machen im Vergleich mit Archivaufnahmen die globalen ökologischen und sozialen Folgen von Rohstoffabbau, -transport, -verarbeitung, -nutzung und -entsorgung sichtbar. Da noch einige Plätze für Schulklassen frei sind, können sich interessierte Magdeburger Schulen bei der Abfallberatung (Tel. 0391/54046 66, E-Mail: abfallberatung@ sab.magdeburg.de) für die Rohstoffwoche anmelden. Über die Teilnahme entscheidet die Reihenfolge der Anmeldung.

Telefon, Geschirrspüler, Auto: Vom Luxus zum Standard?

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in immer größerer Teil der Hausarbeit wird mittels elektrischer Haushaltsgeräte durchgeführt. In den letzten zehn Jahren steigerte sich besonders deutlich der Ausstattungsgrad bei Geschirrspülmaschinen (+ 15,9 Prozent) und Mikrowellen (+ 16,1). Inzwischen verfügen auch knapp 4/5 der Haushalte in Sachsen-Anhalt über einen PC sowie knapp drei Viertel über einen Internetanschluss. Vor 10 Jahren war das nur bei 54,7 Prozent (PC) bzw. 36,5 Prozent (Internetanschluss) der Haushalte der Fall. Manche Geräte verschwinden auch zusehends aus den Wohnungen. Hatte 1993 noch jeder zweite Haushalt eine Nähmaschine und rund ein Drittel einen Kassettenrecorder, so schafften es diese Haushaltsgüter 2013 nicht mehr auf die Liste der relevanten Gebrauchsgüter. Ein Blick auf die Ausstattung mit Fahrzeugen zeigt, dass 74,4 Prozent der privaten Haushalte zwischen Altmark und Burgenland im Jahr 2013 über einen Pkw verfügten, das entspricht einem Plus von 3,8 Prozentpunkten gegenüber 2003. Dabei stieg der Anteil der fabrikneu gekauften Fahrzeuge von rund 34 Prozent auf 36 Prozent an. Im Jahr 1993 konnte nur ein Fünftel der Sachsen-Anhalter einen PKW ihr Eigen nennen. Ebenso stieg der Anteil der Haushalte mit einem Fahrrad bis 2013 um 5,4 Prozentpunkte auf 83,3 Prozent und liegt um 3,1 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.

Abfallbilanz für Magdeburg in Kilogramm pro Einwohner (Problemabfälle wie Batterien, Haushaltsgeräte etc. und nachweispflichtige Abfälle ausgenommen). Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Müllen wir uns zu?

Obwohl das Müllaufkommen seit 2002 gesunken ist, produzieren wir nach wie vor einen riesigen Abfallberg. Von Tina Heinz

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in warmer Sommerabend neigt sich dem Ende zu. Die zahlreichen Menschen, die zum Grillen, Entspannen oder Spielen gekommen waren, verlassen den Stadtpark. Die Wiesen und Wege sind fast leergefegt… Ruhe kehrt ein. Und der Müll bleibt zurück. Der Abfall türmt sich nicht nur in den dafür vorhergesehenen Behältern, weil darin meist zu wenig Platz ist. Einweg-Grill, Pappteller, Kunststoffbecher, Flaschen, Verpackungen für alle möglichen Lebensmittel stapeln sich auch links und rechts der Mülleimer. Aber schon bald danach sind die Müllberge wieder verschwunden… Aus den Augen, aus dem Sinn? 274,07 Kilogramm kommunale Abfälle wurden in Magdeburg im Jahr 2012 durchschnittlich pro Einwohner „produziert“, wie der Abfallbilanz des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt zu entnehmen ist (siehe Grafik). Das Wertstoff-Abfallaufkommen betrug 112,59 Kilogramm pro Einwohner, 104,82 Kilogramm Bioabfälle gelangten in die Tonne und 59,57 Kilogramm Bauabfälle wurden entsorgt. Insgesamt erzeugte ein Einwohner im Jahr 2012 also 551,05 Kilogramm Müll – nachweispflichtige Abfälle und Problemabfälle wie beispielsweise Batterien und Haushaltsgeräte nicht eingerechnet. Bei

232.203 Einwohnern entspricht das 127.955,463 Tonnen Müll. Zwar hat sich die Bilanz im Vergleich zu 2002 (siehe Grafik) verbessert, aber wir produzieren noch immer deutlich zu viel Müll – nicht nur in Magdeburg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2012 etwa 98 Prozent der Abfälle weiterbehandelt: 34 Prozent wurden auf Deponien gelagert, 27 Prozent recycelt , 20 Prozent durch Verbrennung für die Energie-Gewinnung verwertet, 15 Prozent kompostiert und 4 Prozent durch Verbrennung beseitigt. Auch wenn die Deutschen als Meister der Mülltrennung gelten, so halten sich einige, das Recyceln betreffende Vorurteile hartnäckig: Biomüll wird sowieso verbrannt, unterschiedlich gefärbtes Glas wird am Ende wieder zusammengeschüttet oder Batterien werden durch Sortieranlagen vom Restmüll getrennt. Wozu also das Theater? Recycling ist sicher zeit- und energieaufwändig und nicht immer möglich. Vermutlich gibt es auch bessere Sortiermöglichkeiten als die gelbe Tonne. Wie fast überall scheiden sich auch beim Thema Mülltrennung die Geister. Bei einer Sache sollte allerdings Einigkeit herrschen: Je weniger Abfall wir produzieren, desto besser. Wir kaufen XXL-Packungen, weil sie billiger sind und werfen die Hälfte dann weg, weil der Inhalt vor Ablauf des angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht verbraucht wird. Im Supermarkt kaufen wir Obst und Gemüse und verwenden für jede Sorte ein separates Plastiktütchen. Beim Kauf von Batterien oder anderem elektronischen und technischen Kleinkram haben wir keine andere Chance, als die im Geschäft angebotene, viel zu große Verpackung zu nehmen. In unseren Briefkästen stapelt sich die Werbung, die häufig ungelesen in die blaue Tonne wandert. Wir werfen leichtfertig Dinge weg, die wir eigentlich hätten reparieren können. Und warum? Weil wir zu bequem sind? Weil wir keine Zeit haben? Oder weil wir vor Ort nicht das Passende geboten bekommen?


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iele reden über Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wir VOM FASS machen es! Bei uns steht nicht nur die Qualität der Produkte im Mittelpunkt, sondern auch deren umweltschonender Herstellungs- und Vertriebsaspekt. Sie kaufen hier niemals „die Katze im Sack“. Überzeugen Sie sich vor dem Kauf vom Geschmack und der Qualität. Sie können jedes Produkt vorher probieren. Wie bieten Ihnen die Möglichkeit, von jedem Produkt unseres vielseitigen Sortiments nur genau so viel zu kaufen, wie Sie wirklich benötigen. Ihre sorgsam gereintigten Flaschen befüllen wir immer wieder gern aufs Neue. Es gibt kein Pfandsystem und es wird nichts weggeworfen. Nachhaltiger und umweltschonender geht es wirklich nicht. Außerdem halten wir für Sie zahlreiche individuelle Flaschen, Fläschchen und Behälter bereit. Die machen sowohl in Ihrer Küche als auch als besonderes Geschenk innerhalb der Familie oder für Freunde eine ausgezeichnete Figur. Sie erhalten bei VOM FASS also Geschmack, Qualität und vermeiden zugleich Müll. Wir reden nicht nur, wir tun eben auch. Machen Sie einfach mit und lassen Sie sich als Genießer von unseren Produkten – egal, ob es Öle, Spirituosen, Weine, Essig, Feinkostwaren oder andere sind – überzeugen. Gehören Sie nicht zu denen, die nur über Umweltschutz reden. Mit uns können Sie ganz konkret etwas tun. Sie wissen doch: es sind die vielen kleinen Schritte, die etwas voranbringen. Genuss mit gutem Gewissen – das ist mein Leitspruch. Am besten überzeugen Sie sich bei einem Besuch selbst. Ihnen das beste Sommergenuss-Wetter Ihr Toralf Sonntag, Inhaber VOM FASS

VOM FASS Magdeburg Breiter Weg 214, 39104 Magdeburg Tel. 0391/5313140

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10 bis 18 Uhr; Sa. 10 bis 12 Uhr

ie künftige A14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin sei die grünste Autobahn Deutschlands, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel kürzlich in Colbitz (Landkreis Börde). Zwischen der A 2 im Süden und der A 24 im Norden schließe die A-14-Nordverlängerung eine Lücke im Autobahnnetz, weshalb dem Projekt eine große überregionale Bedeutung beigemessen werde, so Webel. Die neue Trasse verlaufe auf einer Gesamtlänge von 155 Kilometern durch Sachsen-Anhalt (97 km), Brandenburg (32 km) und Mecklenburg-Vorpommern (26 km). Für die Realisierung des Vorhabens würden insgesamt rund 1,25 Milliarden Euro veranschlagt. „Die grünste Autobahn Deutschlands ist Sachsen-Anhalts herausragendes Verkehrsprojekt der kommenden Jahre. Im Herbst wird der erste, knapp sechs Kilometer lange Abschnitt hier bei Colbitz für den Verkehr freigegeben“, fügte er hinzu. Webel hob vor allem die Verbesserung der Standortqualität, die wirtschaftliche Entwicklung durch Mobilität und somit eine angemessene Anbindung von Börde und Altmark an die großräumige Straßeninfrastruktur hervor. „Der A14-Lückenschluss trägt zur Komplettierung des Autobahngrundnetzes im Verkehrskorridor Hamburg/ deutsche OstseehäfenMagdeburg-Halle/Leipzig- Zwickau/ Chemnitz/ Dresden-Tschechien bei“, sagte der Minister und verwies zugleich auf die Verbesserung der Hinterlandanbindung des Ostseehafens Wismar an Magdeburg und die Metropolregionen Halle/Leipzig und

Dresden/Zittau/Chemnitz. Außerdem verbessere die A 14 die Fahrzeiten zur nächsten Autobahnanschlussstelle für rund 330.000 Einwohner. Diese benötigen heute im Mittel 50 Minuten bis zur nächsten Anschlussstelle. Diese Fahrzeit verkürze sich durch die A 14 auf 20 Minuten und erreiche somit einen allgemein üblichen Standard in Deutschland. Laut Webel seien die Planer dem selbst gesetzten Anspruch, die notwendige Entwicklung der Infrastruktur mit den Belangen des Umwelt- und Naturschutzes in Einklang zu bringen, in bislang nie da gewesenem Umfang gerecht geworden. „Rund 25 Prozent der Gesamtbausumme von rund 815 Millionen Euro – für das Autobahnteilstück, welches durch Sachsen-Anhalt verläuft – fließen in so genannte Grün-Maßnahmen und ökologisch bedingte Trassierungen, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden“, hob der Minister hervor. Zwischen Dahlenwarsleben im Landkreis Börde und der Landesgrenze zu Brandenburg werde es u.a. vier Wildbzw. Grünbrücken, fünf Wildunterführungen sowie zehn Fledermausüberführungen und 30 fischottergerechte Querungen geben. Auch auf dem Abschnitt bei Colbitz sei – für alle deutlich sichtbar – eine 30 Meter breite Fledermausbrücke errichtet worden. „Obwohl es aufgrund von Klagen gegen die nördlich folgenden Bauabschnitte (ColbitzDolle/L29 und Dolle/L29-AS Lüderitz/L30) zu Verzögerungen kommt, bin ich überzeugt davon, dass im Jahr 2020 die Autos über die A 14 rollen werden“, sagte Webel abschließend.

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obil sein ist das A und O, um in Gesellschaft zu bleiben, am täglichen Leben teilnehmen zu können. Ob für den Weg zum Einkaufen oder ein Ausflug in die Natur – das Elektromobil „Mezzo“ ist der Allrounder für alle Wege. Er hat das einzigartige Indego-Federsystem. Das bedeutet: Er kann beim Fahren die Bewegungen nicht nur nach vorn und hinten ausgleichen, sondern sogar nach links und rechts. Gerade auf unebenem Untergrund vermeidet es die von anderen Geräten (anderer Produzenten) bekannte „Huckelei“. Dabei ist das Mobil sehr belastbar, bis 160 Kilogramm. Es ist robust und hat einen bequemen, rundum gefederten Sitz. Zudem gibt es genug Freiraum für Beine und Füße. Der „Mezzo“ hat einen Aktionsradius bis 50 Kilometer und kann bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h gefahren werden. Sie müssen damit nicht auf der Straße fahren, sondern können in der Stadt die Fußwege nutzen. Und schick ist der Flitzer auch noch. Das Elektromobil „Mezzo“ ist erhältlich in Schwarzmetallic mit grünem oder silbergrauem Farbakzent. Kommen Sie einfach vorbei und informieren Sie sich bei uns im Fachgeschäft. Wir beraten Sie gern und laden Sie zu einer Probefahrt, um die Vorzüge des Mobils kennenzulernen und zu testen.

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Crowdfunding: Viele schaffen mehr W as einer alleine nicht schafft, das vermögen viele – diese ebenso einfache wie erfolgreiche Idee ist die Basis für das Wirken der Volksbanken Raiffeisenbanken und ihrer Partner. Unter www.volksbank-magdeburg.vieleschaffen-mehr.de ist die erste Crowdfunding-Plattform für regionale Projekte online gegangen. Crowdfunding ist ein innovatives Finanzierungsmodell, bei dem eine Vielzahl von Menschen online gemeinsam Projekte finanzieren. In diesem Fall Menschen aus dem Geschäftsgebiet der Volksbank Magdeburg. Viele Menschen haben gute Ideen, wie sie das Leben für sich und andere noch besser gestalten können. Was oft fehlt, sind die nötigen finanziellen Mittel, um diese Pläne zu verwirklichen. Die Lösung der Volksbank lautet: Viele schaffen mehr. Wenn sich Unterstützer zusammenschließen, um eine gute Idee gemeinsam umzusetzen, dann wird möglich, was vorher utopisch schien. Ganz so, wie es die genossenschaftlichen Gründungsväter schon vor mehr als 160 Jahren erlebt haben. Der Ort, an dem die innovativen Ideengeber von heute ihre Unterstützer finden, ist das Crowdfunding-Portal viele-schaffen-mehr. Gemeinnützige Einrichtungen und Träger können auf der Plattform Projektideen aus der Region

vorstellen und Projektunterstützerkönnen helfen, diese zu finanzieren. Die Volksbank Magdeburg hat die Plattform bereitgestellt, um das individuelle Engagement in der Region zu fördern. Die Dachreparatur am Kindergarten, Trainingsgeräte für die

Turner, eine neue Schaukel für den Spielplatz, oder, oder, oder. Wann immer man ein Projekt für einen Verein oder eine gemeinnützige Einrichtung realisieren möchte, kann man sich auf viele-schaffen-mehr.de finanzielle Unterstützung suchen und finden. Einfach registrieren und los geht’s. Erst wenn eine Mindestanzahl von Unterstützern für ein Projekt erreicht ist, beginnt die Finanzierungsphase. Dann heißt es für den Verein kräftig die Werbetrommel zu rühren, um den benötigten Betrag online zu sammeln. Doch dabei allein bleibt es nicht, denn bei dem ersten gemeinsam zu finanzierendem Projekt legt die Bank für jede Unterstützung ab zehn Euro ein Prozent der Spendensumme zu. Bei dem ersten Crowdfunding-Projekt handelt es sich um die Finanzierung eines tanzgerechten Bodens für die kleinen und großen TänzerInnen des TSV Magdeburg. Noch bis zum 14. August hat der TSV Magdeburg Zeit, den für sein Projekt benötigten Betrag in Höhe von 4.000 Euro zusammenzubekommen. Dabei setzt er natürlich auf eine breite Unterstützung der Menschen aus der Region und hat sich dafür je nach Spendenbetrag verschiedene Formen des Dankeschöns ausgedacht. www.volksbank-magdeburg.viele-schaffen-mehr.de

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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

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Der Weg geht nach oben – bodenständig und nachhaltig Erst 29 Jahre jung, die Leidenschaft für Basketball im Blut und Mut, einen Verein zu bewegen. Ein Gespräch mit Toni Kohlmeyer.

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in kahler Raum. Lediglich die Sonne verirrt sich heute in das Büro. Da sitzt er vor seinem Monitor und löffelt die Suppe der Finanzen, die die Anderen haben erkalten lassen. Er rührt und rührt, sucht Zutaten zusammen und gräbt in seinem Kopf nach dem einen Rezept. Toni Kohlmeyer ist seit dem 1. Juli neuer Geschäftsführer beim angeschlagenen Basketball Club Magdeburg e.V. (kurz:

BBC). „Ich bin Basketballer seitdem ich denken kann“, eröffnet Kohlmeyer das Gespräch. „Ich bin sehr sportbegeistert und schaue natürlich nicht nur gern beim Basketball zu.“ Damals, das war vor zweieinhalb Jahren, war er noch Trainer. Die Oberliga war sein zu Hause und sein Team hieß Baskets Wolmirstedt. Zuvor war es der VfL Kalbe Milde in der 2. Regionalliga. Es folgte der Sprung zum Basketball Verband Sachsen-Anhalt. Geschäftsführer und Vereinsberater ab Januar 2012. „Am Wochenende bin ich meistens im Einsatz. Aber ansonsten gönne ich mir gern eine Auszeit mit der Familie oder meiner Freundin“, erzählt der erst 29Jährige. Nun steht der 1,90-Meter große junge Mann vor seiner größten Aufgabe. Sie lautet: Basketball Club Magdeburg e.V. Herr Kohlmeyer, welche Erfahrungen konnten Sie beim BVSA (Basketball Verband Sachsen-Anhalt) sammeln? Mit der Arbeit beim Verband verknüpfe ich eine schöne Zeit. Damals wurde ich von Vorstand Thomas Schaarschmidt angesprochen, weil es beim BVSA einen „Kahlschlag“ gab. Letztlich war es die richtige Entscheidung, denn wir haben viel bewegt: nicht nur zusammen mit den Mitgliedern, sondern auch finanziell und strukturell. Und hier konnten wir uns sogar in zwei aufeinander folgenden Jahren steigern. Weg vom verwalten, hin zum

Mit Ball und Trikot: Toni Kohlmeyer ist seit dem 1. Juli Geschäftsführer des BBC Magdeburg e.V. Fotos: Sportfotos Magdeburg


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kreieren und gestalten. Die Verbandsarbeit bot die Chance auf eine gute regionale Vernetzung, das heißt, ich kenne jeden Verein und dessen Ansprechpartner, Geschäftsführer bzw. Vereinsberater. Zusätzlich entwickelte ich eine Vernetzung zu den Verbänden und Ligen, bis hin zur DJL GmbH (2.Basketball-Bundesliga) und kann diese jetzt und später nutzen. Was motiviert Sie, beim BBC anzutreten? Basketball hat in Magdeburg eine lange Tradition. Hier gibt es viele Leute hinter einem, die diesen Sport nach vorn bringen wollen. Dazu kommt die große Fangemeinschaft. Ligatechnisch ist Pro B Profibasketball, also Sport auf Bundesliga-Ebene. Es ist auch das Level, auf dem sich die Landeshauptstadt bewegen muss. Die Herausforderung, selbst mitzuwirken, wie sich der Profibasketball hier in Magdeburg entwickeln kann, reizt mich. Ich weiß, wo es hingehen kann und das motiviert ungemein. Basketball war für mich nie nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft, mit der ich auch mein Geld verdienen wollte. Es ist ein Segment, in dem ich mich wohlfühle. Welche sind ihre ersten Schritte beim BBC? Mein Job ist es, hier aufzuräumen. Wir müssen schauen, wo wir jetzt stehen und wie wir die Fehler der Vergangenheit aufarbeiten. Finanzielle Belastungen wollen wir nicht mit in die Zukunft übertragen. Zu erkennen gilt es, wer unsere Partner sind, die hinter der sportlichen Entwicklung stehen und mit denen wir gemeinsam in die Zukunft gehen. Natürlich betrifft das die neue wirtschaftliche Ausrichtung: Noch mehr Sponsoren und Partner hinter uns wissen, um neue Strukturen zu schaffen, denn zunächst bilden die drei zuletzt vorhandenen Ehrenämter nun ein Hauptamt. Zukünftig sollten das jedoch mehr werden. Wir müssen zu einer professionellen Struktur gelangen. Das bedeutet, basketballerischen Mehrwert in Magdeburg zu schaffen. Die gesamte Region muss in das Konzept eingebunden werden. Das betrifft vor allem umliegende Vereine und die Sportschule, damit wir mittelfristig auf Nachwuchsstrukturen zurückgreifen können. Dazu müssen wir die Fangemeinde mitnehmen. Ich denke, in vier bis fünf Jahren können wir auf eine erste Nachwuchsarbeit zurückblicken und haben Spieler, die aus der Region kommen. Wird der BBC weiterhin unter dem Namen Otto Baskets agieren? Die Otto Baskets werden mit der 2. Bundesliga Pro B weiterhin professionellen Basketball zeigen. Unter diesem Namen Otto Baskets Magdeburg können wir die Stadt positiv präsentieren. Der Name sorgt für Aufsehen und man beschäftigt sich mit uns und der Region. Die Identifizierung ist sehr groß. Schon vor dem Ende der Saison gab es Gerüchte um finanzielle Schwierigkeiten beim BBC, mit Abschluss der Saison wurde es Gewissheit. Wie sieht es wirklich aus? Der BBC Magdeburg e.V. hat einen erheblichen Verlustvortrag, das werde ich nicht leugnen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Berichterstattung darüber. Die Zahl der offenen Verbindlichkeiten bewegt sich jedoch unter den in den Medien kursierenden 400.000 Euro. Es ist weitaus weniger. Wörter wie Insolvenz oder Verschleppung ha-

In der Spielsaison 2013/2014 lag der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen der „Otto Baskets“ bei 664 (Gesamt: 9.960).

ben in diesem Moment nichts zu suchen, denn sie erschweren einem die Arbeit. Wir wollen alles daran setzen, dass wir hier bald einen Strich ziehen können, denn dazu sind wir den Fans und Sponsoren gegenüber verpflichtet. Mein Anspruch ist, offen und ehrlich zu kommunizieren, denn das lief vielleicht in der Vergangenheit falsch. Wir müssen künftig die Einnahmen maximieren, dafür muss der Verein sauber und konzentriert arbeiten können. In der letzten Presseerklärung hieß es „Die Entwicklung professioneller Strukturen steht im Vordergrund“, was genau bedeutet das für den BBC? Wir wollen davon weg, dass das Ehrenamt federführend ist. Das operative Geschäft wird von mir übernommen. In Zukunft soll das heissen, dass sich der Verein breiter aufstellt. Ich plane ein hauptamtliches Marketing und Ticketing, damit wir die Einnahmenseite ausbauen. Außerdem werden wir jemanden für die Sportkoordination ins Boot holen und mittelfristig mit regionalen Vereinen dann in Richtung Jugendkoordination gehen. Für die Talentesichtung muss die Zusammenarbeit mit den regionalen Vereinen vorangetrieben werden. Nachwuchsbundesliga und Schulsportbetreuung, all das spielt eine Rolle, aber ich sehe es auch realistisch: Ich muss erst wissen, ob ich jemanden bezahlen kann, bevor ich ihn einstelle. Wie kann man den Verein möglichst schnell und erfolgreich sanieren? Schnell sanieren geht überhaupt nicht, das wäre Wunschdenken. Wir müssen uns ganz klar auf zwei Sachen konzentrieren: Die Zukunft des rein Sportlichen und die Klärung der Altlasten. Letztere sind in diesem Fall sehr zeitintensiv. Wir führen derzeit viele Gespräche, in denen wir bereits jetzt

viel Entgegenkommen und Unterstützung erfahren, für welche ich sehr dankbar bin. Es wird jedoch seine Zeit dauern, um einen Strich ziehen zu können. Wie kann man hierbei das Vertrauen der Fans und Sponsoren zurückgewinnen? Mit Offenheit und Ehrlichkeit. Einen Schleier über die Situation zu legen, bringt nichts. Wir kommunizieren offen, dass wir Probleme haben. Diese entstanden, weil letztes Jahr der Schritt mit der Wildcard gegangen wurde, um zwei Ligen höher zu starten. Man muss auch anerkennen, dass die Vereinsführung den Mut dazu hatte. Die Zuschauer durften Spiele auf hohem Niveau sehen und es ist kein Geheimnis, dass Bundesliga Basketball eine tolle Sache für die Region ist. Wir dürfen jedoch jetzt keine überzogenen Erwartungen schüren. Deshalb ist der BBC auf die Unterstützung der Fans angewiesen und dafür stellen wir jetzt ein neues Team zusammen. Große Hau-Ruck-Aktionen sind dabei jedoch nicht zu erwarten. Es heißt jetzt, Geduld wahren und transparent Handeln. Die Fans müssen sich zugehörig fühlen. Was können Sie sportlich über die Otto Baskets in der kommenden Spielzeit sagen? Die Spielersuche läuft natürlich auf Hochtouren. Wir sind wie letztes Jahr in der Situation, dass wir wieder bei Null beginnen. Trotzdem wollen wir einen Play-Off-Platz in der Pro B erreichen (Top 8). Ganz bewusst wird das Wort Wiederaufstieg nicht in den Mund genommen, denn es ist derzeit überhaupt nicht planbar. Den Play-Off-Platz werden wir den Zuschauern zurückzahlen, denn wir sind es ihnen schuldig. Ein „Wir-Gefühl“ wollen wir verstärken. Der Weg geht nach oben – gesund, bodenständig und nachhaltig muss er sein. (ns)


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Marcus Vieth beim Zuspiel. Er gibt in jeder Saison Vollgas. Foto: Wasserball Union Magdeburg e.V.

Leistungen auf hohem Niveau verlangt

Marcus Vieth: Wasser ist sein Metier. Mit seinem WUM-Team hat er sich noch einiges vorgenommen. Von Norman Seidler

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ie erste Saison des Herren-Teams der WUM-Wasserballer aus Magdeburg in der 2. Wasserball Liga, Landesgruppe Ost, ist bereits seit dem 11. Mai Geschichte. Sie ist nicht ganz so verlaufen, wie es sich die Verantwortlichen und Spieler des Vereins erhofft hatten. Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga sollte möglichst die Teilnahme am Aufstiegsturnier, in dem die Sieger der vier Landesgruppen zwei Bundesligaaufsteiger ermitteln, erreicht werden. Das hat man bei Punktgleichheit aufgrund des um neun Tore schlechteren Torverhältnisses gegenüber den Brandenburger Wasserballern knapp verpasst. Doch deshalb stecken die WUM-Verantwortlichen den Kopf nicht in den Sand. Bevor es ab September mit der Vorbereitung auf die neue Saison losgeht, feiern sie am Samstag, dem 12. Juli, ab 11 Uhr im Freibad in Niederndodeleben traditionell das Sommerfest. Doch was macht ein Wasserballer in den Sommermonaten, in der spielfreien Zeit? Zur Klärung dieser Frage hat sich MAGDEBURG KOMPAKT mit dem 30-jährigen Magdeburger Wasserball-Urgestein Marcus Vieth unterhalten. Marcus, welche sportlichen Voraussetzungen braucht man für den Wasserballsport? Grundlage sollte eine gute schwimmerische und konditionelle Ausbildung sein. Denn in unserer Sportart bewegt sich das Spiel durch die begrenzten 30 Sekunden Angriffszeit ständig zwischen den Toren. Zudem sollte man ein bisschen Spielverständnis bzw. Ballgefühl mitbringen und auch körperlich standhaft sein, denn es geht im Spiel nicht gerade zimperlich zu. Da wird schon mal zugepackt.

Der Wasserballer Marcus Vieth. Foto: WUM e.V.

Wie hältst du dich während des Sommers fit? Im bin im „richtigen“ Leben Polizeibeamter und schon deshalb verpflichtet, meine Leistungsfähig-

keit auf einem hohen Niveau zu halten. Dazu kommen dann noch die Trainingseinheiten bei der WUM. Immerhin durchpflügen wir viermal die Woche für jeweils zwei Stunden das Wasser der Dynamo Schwimmhalle. Kraft- und Landeinheiten ergänzen das Ganze. Zudem nutze ich die Sommerpause, um mich auch anderen Sportarten zu widmen. Jetzt ist Spielpause, die Schwimmhallen schließen. Was macht ein Wasserballer in der eigentlichen „Badesaison“? Natürlich treten auch wir sportlich etwas kürzer. So eine Wasserball-Saison zehrt doch ganz schön an den Kräften. Da bleibt dann die Zeit, das eine oder andere Wehwehchen auszukurieren. Ich freue mich schon darauf, auch mal die Füße hochlegen zu können und auszuspannen. Doch ganz ohne sportliche Aktivitäten geht es in der freien Zeit nicht. Will man zum Saisonstart nicht bei null anfangen, muss die Fitness erhalten bleiben. Ich persönlich nutze dazu die Gelegenheit des lockeren Trainings im Freibad in Niederndodeleben. Dazu kommen Laufeinheiten und natürlich Strandsportarten wie Beachvolleyball oder Beachsoccer mit Freunden. Im letzten Jahr haben wir mit unserem „WUM-WUM-GESCHOSS“ auch am Drachenbootrennen am Salbker See in Magdeburg mit dem Sieg in der FUN-Klasse eine gute Figur gemacht. Natürlich darf auch Wasserball nicht fehlen. Wir fahren in kleinen Teams zu Sommerturnieren im Bundesgebiet. Aber hier geht es mehr um den Spaß und die Kontaktpflege als um den Sieg. Wann geht es für euch wieder in die Vollen? Der Plan für die neue Saison ist noch nicht raus. Aber das scharfe Training startet spätestens Anfang September und die Liga-Spiele im Oktober/November 2014.


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Charity-Golf im Herrenkrug

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s ist 7:30 Uhr. Ein lauter Knall. Startschuss am Loch 1. Johannes Kempmann, Präsident des Golfclubs Magdeburg e.V. eröffnet die SWM Open 2014. „Wir mussten eine halbe Stunde früher beginnen, die Nachfrage an diesem Turnier war enorm. Aber es läuft alles nach Plan“, erklärt Kempmann. Das Turnier hat für die Magdeburger Golfer große Tradition und ist seit Jahren überzeichnet - es gibt mehr Bewerber als Startplätze. Insgesamt starteten in diesem Jahr 92 Golfer, die für den guten Zweck spielen. Der Erlös des Charity-Turniers kommt der Lebenshilfe Magdeburg zu Gute. Kempmann dazu: „Die Spende ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil des Turniers. Die Startgebühren der Teilnehmer an den SWM open stocken wir immer noch etwas auf, sodass am Ende 4000 Euro zu Buche stehen.“ Unumstritten sind die SWM Open eines der Golf-Turniere in Magdeburg mit dem größten Stellenwert. Der Charity-Charakter steht natürlich im Vordergrund. Doch auch die großartige Abendveranstaltung lockt in den Golf-Club im Herrenkrug. Gleichzeitig spielen die Sieger bei der inoffiziellen Magdeburger Meisterschaft mit, den Magdeburg Masters. Wer die Anlagen und Bahnen des Golf-Clubs Magdeburg durchstreift, ist schnell begeistert. Denn der Golfplatz in den Magdeburger Elbauen überrascht mit einer Einzigartigkeit: drei Bahnen verlaufen inmitten der traditionsreichen Galopprennbahn im Magdeburger Herrenkrug. Der Golfplatz Magdeburg wurde als 9-Loch-Platz angelegt; doch er vermittelt durch seine 18 verschiedenen Abschläge und unterschiedlichen Fairways den Eindruck einer 18-Loch-Anlage. Feinster Rasen, tolle Wasseranlagen und natürlich Herausfor-

derungen an jedem Loch. Doch das ist seit nicht mal mehr einem Jahr so: Stichwort Hochwasser 2013. „Damals dachte ich, das war's, wir haben keine Chance mehr“, eröffnet der Präsident zum Schlagwort Hochwasser mit Ehrfurcht. „Es war alles voller Schlamm, der Gestank war infernal. Zum Glück ist das Areal versichert und die Stadt Magdeburg und die ÖSA haben sehr schnell reagiert. Die Sanierung wurde in Eigenregie durchgeführt, mehr als 1,5 Millionen Euro flossen in den Neuaufbau und in die Sanierung. Aber nicht nur das, sondern jede Menge Freiwilligenarbeit und Herzblut.“ Das unterscheidet die Golf-Club-Mitglieder von anderen Gleichgesinnten. „Wissen Sie, genau das schweißt zusammen. Für mich war klar, dass im September 2013 feststehen muss, ob es weiter geht oder nicht. Denn bis dahin läuft die jährliche Kündigungsfrist für Mitglieder. Doch in unserem Club gibt es ein Zusammengehörigkeitsgefühl, welches unbeschreiblich ist. Wir verloren kein einziges Mitglied, im Gegenteil, es kamen noch zwei hinzu.“ Nachwuchssorgen? Keine Spur: Die Jugendarbeit funktioniert. Freitags gibt es das Kindertraining mit 30 Teilnehmern auf der Driving Range, dazu winken Schnupperkurse für Erwachsene. Und was ist mit dem Nimbus Golf und der Aussage: „…das spielen nur die reichen Schnösel!“? Johannes Kempmann dazu: „Na klar, darunter leidet dieser Sport. Die Wahrheit ist aber bei uns eine ganz andere: Wir bedienten immer den Querschnitt der Magdeburger Bevölkerung. Von den Kosten ist es für die Mitglieder nicht viel anders als bei einem guten Sportstudio. Hier spielt jeder, egal ob Vollverdiener oder Student.“

Sommerfestregatta des USC

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m 12. / 13. Juli findet auf dem Barleber See die Sommerfestregatta des USC Magdeburg e.V. statt. Die Abteilung Segelsurfen unter Regattaleitung von Matthias Hebecker wird Samstag 13 Uhr und Sonntag 11 Uhr zur Tageswettfahrt aufrufen. Neben Grillparty, Kaffee und Kuchen und einer anschließenden Siegerehrung bietet der Barleber See ein tolles Ambiente für dieses traditionelle Event.

FSA sucht Geschäftsführer

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er Fußballverband Sachsen-Anhalt sucht seit dem 1. Juli einen neuen Geschäftsführer. FSA-Vize für Rechts- und Satzungsfragen Matthias Albrecht: „Aufgrund der Umstrukturierung in der Geschäftsstelle, dem Zusammenlegen von Aufgaben und gleichzeitig dem Hinzukommen von neuen Aufgaben in Bezug auf die Umsetzung des DFB-Masterplans, sowie des altersbedingten Ausscheidens von Mitarbeitern, hat sich das Präsidium dazu entschieden, die Stelle des Geschäftsführers neu zu besetzen. Dies erfolgt in wohlwollender Abstimmung mit dem bisherigen Geschäftsführer Klaus Decker, der als sportlicher Direktor weiter in Leitungsfunktion für den FSA tätig sein wird.“

Kroschke-Cup e.V. spendet

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Heike Woost, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Magdeburg, konnte in diesem Jahr den Erlös des Charity-Golfturniers in Höhe von 4.000 Euro vom Golfclub-Präsidenten Johannes Kempmann (r.) und Helmut Herdt, Sprecher der SWM-Geschäftsführung, in Empfang nehmen. Foto: Ronald Floum

eim Stadtpokalendspieltag der Magdeburger Fußball-Jugend verlieh der Kroschke-Cup e.V. auf dem Gelände des Nachwuchsleistungszentrums vom 1. FC Magdeburg den obligatorischen Scheck. Jörg Vaupel nahm die 2000 Euro Spende von Kroschke-Cup Präsident Heiner Laugisch und Schatzmeisterin Ursula Ramdohr entgegen. Das Geld wird genutzt, um Startgebühren entfallen zu lassen und um Medaillen, Pokale und Schiedsrichtervergütungen zu deckeln. Der Kroschke-Cup e.V. spendete bereits das dritte Jahr in Folge.


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Robert Stieglitz am 1. März nach seiner zweiten Niederlage gegen Arthur Abraham. Jetzt nimmt er noch einmal Anlauf auf die WBO-Krone. Foto: Peter Gercke

Der letzte große Anlauf?

Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage … Boxprofi Robert Stieglitz muss sich erneut an die Spitze kämpfen

Von Thomas Wischnewski

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ich im Erfolg sonnen zu können, hat etwas Erhabenes. Die Seele mag sich daran laben und im Spiegel der Anerkennung wachsen Stolz, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Dem Magdeburger Boxprofi Robert Stieglitz ist dieser Sonnenschein offenbar nicht dauerhaft vergönnt. Dabei könnte der 33-Jährige vom Alter und der Erfahrung her eigentlich im Karriere-Zenit eines Berufsboxers stehen. 50 Fights bestritt er in 13 Jahren, seit seinem Debüt 2001. 46 Mal hatte er den Ring als Sieger verlassen. Viermal musste er sich geschlagen geben. An Stieglitz persönlichem Weg lässt sich auch ganz hautnah die Entwicklung des Magdeburger Profistalls

SES nachvollziehen. Alle großen Meilensteine, die Promoter Ulf Steinforth und sein Team in den letzten Jahren erreichten, hatten stets etwas mit dem Aushängeschild Stieglitz zu tun. Wichtige Fights und bedeutende TV-Übertragungen machten sich oft an den Siegen des Super-Mittelgewichtlers fest, obwohl im Stall bereits viele andere erfolgreiche Faustkämpfer trainieren. Und eigentlich sollten sich am 1. März endgültig die Weichen für eine unanfechtbare Spitzenstellung des Boxprofis als auch seines Promoters gestellt haben. Doch da gibt es noch einen, mit dem die Stieglitz-Laufbahn eng verwoben ist. SauerlandKämpfer Arthur Abraham durchkreutzt in der GETECArena mit einem Punktsieg über den SES-Star den Plan. Zum zweiten Mal musste der Magdeburger – und diesmal vor heimischen Fans – den WM-Gürtel an den Berliner abtreten. Das Ergebnis der Punktrichter mag am Ende nicht alle überzeugt haben. Allerdings hatte Abraham irgendwie kleverer im Ring gestanden, den typischen Dauerdruck von Robert Stieglitz an der Deckung abprallen lassen und dafür wirkungsvolle Treffer ins Ziel gebracht. Die Wege von Stieglitz und Abraham müssen sich anscheinend wie im Schicksal immer wieder kreuzen. Ohne den direkten Vergleich kommt man anscheinden nicht aus. Warum? Es gibt derzeit einfach keine großen populären Profi-Stars. Die ARD will das Boxen am liebsten ganz aus dem Programm nehmen. SES kann derzeit noch auf den Senderverbund von SAT.1 bauen. RTL zeigt ohnehin nur „DSDK“

(Deutschland sieht die Klitschkos). Also muss Robert Stieglitz wieder ausziehen, um erneut einen Anlauf auf den WBO-Thron nehmen zu können. Am 26. Juli steigt er in der Dessauer Anhalt-Arena gegen den Weißrussen Sergey Khomitsky in den Ring. Mit 39 Jahren und 29 Siegen in 41 Kämpfen hat Khomitsky sicher den Höhepunkt seiner Laufbahn überschritten. Für Stieglitz sollte ein Sieg also sicher sein. Natürlich ist der Weißrusse international erfahren. Aber im Ausland konnte er sich fast nie durchsetzen. In Dessau will der Magdeburger die WBO-Interkontinentale Krone erobern – einen Gürtel, der ein wichtiger Hebel sein kann, um vom WBO-Weltverband vom aktuellen Platz 4 wieder nach vorn geschoben werden zu können. Um Abraham noch einmal den Thron streitig machen zu können, braucht Stieglitz die Poleposition der Rangliste. Sowohl für Stieglitz und als auch für Abraham würde ein weiteres Aufeinandertreffen wichtiger denn je sein, um das Profiboxen im Premiumprogramm der TV-Sender halten zu können. Das Interesse beider Promotoren an einer vierten Auflage wird sicher aus denselben Gründen gespeist. Die Mission von Robert Stieglitz heißt also zum fünften Mal: Quälen im Training, Motivieren für den Sieg und im Ring überzeugen. Sollte sich die ARD in der Tat ganz vom Boxgeschäft verabschieden, wird auch für Abraham die Quadologie der Begegung wie eine Pflicht. Robert Stieglitz macht sich in Dessau dahin auf den Weg. Es könnte der letzte große Anlauf sein. Mehr Infos zu Dessau: www.sesboxing.de


LEBENSART

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Winzer und ihre Weine zum 4. Mal zu Gast in Magdeburg

Bereits zum 4. Mal findet das Magdeburger Winzerfest vom 11. bis 13. Juli auf der Wiese am Rathaus statt.

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inzer aus ganz Deutschland kommen für drei Tage nach Magdeburg, um ihre besten Weine zu präsentieren. Aber nicht nur die guten Traubensäfte kann man beim Fest auf der Wiese (Martin-Luther-Platz) neben dem Rathaus genießen, dazu gibt es auch den passenden Imbiss für den Gaumen. Das auf die erlesenen Weine abgestimmte Speiseangebot reicht von Schlemmerschnitten, Scampi-Spießen, Antipasti-Tellern bis zu einer reichen und edlen Käseauswahl.

Perlhuhnbrustpraline auf Avocadosalat mit Dattelsauce

Öffnungszeiten Magdeburger Winzerfest: Freitag 16 – 23 Uhr Samstag 11 – 23 Uhr Sonntag 11 – 20 Uhr 11. Juli 2014 Livemusik „Gary O’Connor“ 12. Juli 2014 Die WBG Otto von Guericke eG lädt ab 14 Uhr zu Ottos Winzertag ein. 13. Juli 2014 Livemusik mit den Arneburger Blasmusikanten & Manuel Richter Weitere Informationen unter: www.winzerfest-magdeburg.de

Neben den zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten werden die Besucher an allen drei Tagen mit einem gehaltvollen Live-Programm für unterschiedliche Geschmäcker unterhalten. Am 12. Juli findet in der Zeit von 14 bis 20 Uhr Ottos Winzertag statt. Hierzu lädt die Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG Ihre Mieter herzlich ein. Es wird ein buntes Programm mit Chanson von Juliane Schmidt, OttoBingo und andere Livemusik geben. Durch den Tag führt die Moderatorin „Motte“.

■ Machen Sie’s französisch!

Den Saft edler Trauben aus ganz Deutschland kann man zum Winzerfest probieren.

Zum Winzerfest kann man Weine und ihre Winzer aus allen Teilen des Landes kennenlernen.

Rezepte aus der Küche des echten Franzosen / Teil V Zutaten für die Perlhuhnbrustpraline: 150 g Perlhuhnbrust 75 ml Sahne 1 Scheibe Toast 250 g Mandelblättchen 2 Tropfen Trüffelöl 10 g Pistazien Salz, Pfeffer 30 g Butter Schnittlauch Zutaten für den Avocadosalat: 1 reife Avocado, ½ Tomate, ½ Knoblauchzehe, 30 g Zwiebeln, Himbeeressig, Salz, Pfeffer Zutaten für die Dattelsauce: Dattelessig, Salz, Pfeffer, Zucker, Öl Zubereitung der Perlhuhnbrustpraline: • Die Perlhuhnbrust parieren, klein schneiden • Toast in kleine Würfel schneiden • Perlhuhnbrust und Toast mit der kalten Sahne im Mixer pürieren. • Mit gehackten Pistazien, Trüffelöl, Salz und Pfeffer abschmecken. • Den gehackten Schnittlauch hinzugeben. • Die Masse zu Kugeln formen und anschließend in den Mandelblättchen wälzen. • Später in heißer Butter bräunen. • Die Perlhuhnbrustpralinen für 5 Minuten in den vorgeheizten Ofen (ca. 160°C) stellen. Zubereitung Avocadosalat: • Zuerst eine reife Avocado schälen, entkernen und würfeln. • Anschließend die Tomate waschen, vierteln, entkernen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. • Jetzt Knoblauch und Zwiebeln fein hacken. • Alles miteinander vermengen, Salz, Pfeffer zufügen und mit Himbeeressig abschmecken. Zubereitung Dattelsauce: • Dattelessig mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. • Vorsichtig Öl hinzugeben bis die Sauce sämig ist. Bon appétit wünscht Ihnen Eike Kühle Inhaber des Restaurants „Bon Apart“


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■ Café-Geschichten

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Hüpf – hüpf – hurra!

Großer Spaß für kleine Leute. Start in die Ferien mit 20 Attraktionen zum Hüpfen, Toben, Klettern! Sommer, Sonne, Ferienreisen

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ind Sie auch schon im Ferienfieber? Alle reden von Ferien und Urlaub und was sie unternehmen werden. Auch bei uns im Café. Von weiten Reisen und kurzen Ausflügen. Die einen schippern mit Luxuslinern über die Meere. Andere fahren mit dem Wohnmobil quer durchs Land. Gern hören wir natürlich auch Sätze wie „Hier bei Ihnen zu sein ist wie Urlaub“. Das ist es nämlich auch: Sonne auf der Terrasse genießen, dazu ein guter Kaffee und ein Stück Kuchen oder leckeres Eis. „Nicht mehr lange, dann kommt mein Enkel zu Besuch“, erzählt eine Frau freudestrahlend. Sie wirkt fast zu jung dafür und so gar nicht wie eine Oma. Als ich ihr das sage, lächelt sie und erzählt: „Unsere Anna kommt in den Sommerferien immer zu mir und dann unternehmen wir etwas.“ Aber erst einmal fährt sie ins Ferienlager. Zum allerersten Mal. Ob es ihr gefällt? Ferienlager sind ja so eine Sache – nicht jedes Kind will von zuhause weg. Doch es ist ja auch schön, mal ohne Eltern etwas zu unternehmen, neue Freunde kennenzuerlernen und mit ihnen Spaß zu haben. Das hat übrigens eine lange Tradition. Wir haben sogar ein Foto aus den 1920er Jahren bei uns im Café, das zeigt Magdeburger Kinder auf dem Weg in die Ferienfreizeit. Das können Sie gern ihren Kindern und Enkeln zeigen. Und dazu lassen Sie sich von uns kulinarisch verwöhnen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Bedienung vom Café Alt Magdeburg Anzeige

Das Café „Alt Magdeburg“ ... und die dazu gehörige „Gemäldestube“ laden täglich zum Besuch ein. Geöffnet wird bereits um 8 Uhr für ein gemütliches Frühstück. Es ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle von Magdeburg, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof und über die Terrasse (Kreuzgangstraße). Reservierungen gern unter Tel. 0391/5 82 31 54.

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er Gedanke an die großen Sommerferien lässt wohl die Herzen tausender Schulkinder in Sachsen-Anhalt vor Freude höher schlagen. In diesem Jahr gibt es noch einen Grund mehr zum Jubeln: Gleich in der ersten Ferienwoche können sie sich in einem Paradies aus Hüpfburgen, Trampolinen und Kletterburgen im Elbauenpark so richtig austoben. 20 Attraktionen warten vom 19. bis 27. Juli täglich von 10 bis 18 Uhr darauf, von der Kinderschar erobert zu werden. Spendiert wird dieses besondere Highlight von der Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft Wobau. Und die lässt zur Premiere gleich die beliebtesten Spielgeräte aufbauen: Hüpfburgen, Bungee Trampoline, Wasserpools, Kletterberge und vieles mehr! Mit insgesamt 20 Stationen werden dem Hüpfen, Toben und Klettern keine Grenzen gesetzt. Mit einer Wobau-Card können Kinder kostenfrei in den Park und zu den Attraktionen. Am 19. Juli

können sie zudem kostenlos mit der Panoramabahn fahren, teilen die Veranstalter mit. Für alle anderen kostet der Eintritt zum Ferienspaß vier Euro. Dabei ist der Parkeintritt inklusive. Erwachsene zahlen nur den Parkeintritt von drei Euro. Der Wobau-Ferienspaß lädt vom 19. bis 27. Juli ein und ist zu den Öffnungszeiten des Elbauenparks geöffnet: täglich von 10 bis 18 Uhr.

Breite Straße 45 39326 Samswegen

Telefon: (03 92 02) 84 87 42 www.kb-haargefühl.de Öffnungszeiten: Di - Fr 9.00 - 18.00 Uhr Sa 8.00 - 12.00 Uhr


SEHENSWERTES

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Die Landschaft ist eine Bühne... „Fast hätte ich vergessen, zu erwähnen, daß sich hinter den Guthsgebäuden ein zweckmäßig angebauter, und zugleich durch reich und mannigfach besetzte Blumenfelder geschmückter Garten befindet.(…) der Garten steht jedem Gebildeten offen, weil dessen Eigenthümer nur in dem Mitgenusse Andrer seine nächste Freude findet.“

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ie Landschaft, die im Zitat Karl Witte 1824 in „Zichtau oder die Altmärkische Schweiz“ beschreibt, ist wirklich mannigfaltig. Gut Zichtau wird um 1420 von Ludolf dem VI. von Alvensleben, einem alten Adelsgeschlecht, erworben und bleibt mehr als 400 Jahre im Besitz der Familie. Um 1630, unter Busso XIII. von Alvensleben (1600 bis 1654), wird Gut Zichtau in zwei Rittergüter – Busso hatte zwei Söhne – geteilt: die „Alte Seite“ und die „Neue Seite“. 1811 erwirbt Kreishauptmann Johann Christian Solbrig (1778-1850) die „Neue Seite“ und 1847 die „Alte Seite“. Um 1820 forstet er das Gelände auf und legt den damals viel beachteten Landschaftspark mit Teichen, Parkwegen, Pavillons, Bänken und Skulpturen am Gutshaus an und bezieht in seine landschaftlichen Verschönerungen auch die Umgebung mit ein. Dazu gehören ‚LustWanderungen’ zum Stakenberg und Waldhausberg mit breiten, von Obstbäumen, Pappeln und jungen Birkenpflanzungen gesäumten Fußwegen, die Errichtung von Aussichts- und Ruhepunkten, ausgestattet mit Tischen und Bänken, hölzerne Tempel und Häuschen, sowie drei Fischteiche, wovon einer, zum Waldbad umgestaltet, bis heute erhalten blieb. Johann Christian Solbrig war 1823 „wirklich auswärtiges Mitglied“ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten“ kurz Berliner Gartenbauverein. Zu den elf Gründungsmitgliedern gehörten auch der Gartendirektor der königlichen Gärten Peter Joseph Lenné. Diese frühe Mitgliedschaft Solbrigs spricht für sein hochgradiges Interesse an Gartenbau und Gartenkunst und allem Neuen und vermutlich auch für den Wunsch nach Austausch mit Gleichgesinnten. Der Hauch der großen Berliner Welt färbte so auch im altmärkischen Gut Zichtau ab. Die Wiedervereinigung der beiden Güter erfolgt

Landschaftspark Gut Zichtau

1860 mit dem Verkauf durch die Erben Solbrigs an den Herzog-Anhaltischen Köthener Staatsminister Gustav Albert von Goßler (1807-1869). 1945 wird Gut Zichtau im Zuge der Bodenreform enteignet – ein Saatgutbetrieb, später eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft bewirtschaften das Gut. Mit dem Erwerb durch Hasso Lebrecht von Blücher, ein Enkel des letzten Besitzers Fried-Albert von Goßler, erwacht Gut Zichtau Mitte der 1990er Jahre zu neuem Leben. Hasso von Blücher verbrachte seine ersten Lebensjahre auf dem Gut Zichtau. An die westlich des Dorfplatzes mit der Kirche aus dem 16. Jahrhundert gelegene Gutsanlage schließt nördlich und westlich der rund 12 Hektar große, denkmalgeschützte Landschaftspark mit seinem ausgeklügelten System an Teichen, Gräben und Quellen und seinen waldartigen Beständen an, dazu kommen noch die angrenzenden Bereiche im Dorf. Die Gutsgebäude (Kornspeicher, Orangerie und Rinderstall) erhielten von 2009-2011 eine grundlegende Sanierung, ein Großteil des Parks ist seit 2012 wiederhergestellt. Zu den Sehenswürdigkeiten im Park gehören heute der Küchengarten, Lindendom, Wasserfall und Schlossteich. Das Gutshaus „Alte Seite“ mit Nebengebäude musste im Sommer 2012 aufgrund starker Baufälligkeit abgerissen werden; erhalten blieb der unter Denkmalschutz stehende Pavillon. Die Umgebung wird von den Hellbergen (hell = schräg, hängig) geprägt, auch Altmärkische Schweiz genannt. Der Lange Berg (159,9 m) und der Stakenberg (148,3 m) bilden dabei die größten Erhebungen. Durch gezielte Auslichtungen im Gehölzbestand kann man historische Sichtbezüge und ehemalige Wiesenräume wieder erleben. 2011 kamen ein Rotwildgatter und 2013 schottische Hochlandrinder hinzu.

Zichtau mit dem Gut im Zentrum soll im Sinne der Landschaftsverschönerungsbestrebungen von Johann Christian Solbrig (1778-1850) soll sich wieder zu einem einzigartigen Garten- und Kulturlandschaft entwickeln. Ein besonderes Augenmerk gilt der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Erwachsenenbildung. In den Gutsgebäuden und auf dem Gutshof finden Konzerte, Lesungen und Märkte statt. Orangerie, Kornspeicher und ehemaliger Rinderstall können für private und betriebliche Veranstaltungen und Feiern gemietet werden. Geplant sind auch ein Hotel und eine Kreativwerkstatt. Gut Zichtau ist seit März 2011 auch Sitz der gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V.

Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Gerade im mitteldeutschen Raum, und im Speziellen in der Region um Magdeburg, kann man sie Verborgene Schätze an der heute auf Zeitreisen erkunStraße der Romanik den. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Nach Geschichte und Geschichten, die bis in die heutige Zeit reichen. Die neue touristische Leitmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entführt Besucher zu diesen Orten. Jetzt in jeder Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT. Zichtau blüht GmbH

Am Gutshof 2, 39638 Gardelegen OT Zichtau Telefon: 039085-305 info@gut-zichtau.de www.gut-zichtau.de

Ferienpark Zichtau

Zum Tempelberg 5, 39638 Gardelegen (Ortsteil: Zichtau) Telefon: 039085-304 info@ferienpark-zichtau.de www.ferienpark-zichtau.de


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Marko Dietel lädt am 2. August zur Sommerparty ans „Elbelandhaus“ mit Lagerfeuer-Stimmung und Gitarren. Foto: Peter Gercke

„Riverside“ – Sommer, Fluss und Gitarren am Lagerfeuer

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Arbeit an der historischen Töpferscheibe.

Töpfermarkt auf dem Domplatz

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er traditionelle Magdeburger Töpfermarkt am ersten Augustwochenende findet auch 2014 statt, allerdings dieses Jahr auf dem Domplatz unter der historischen schönsten Kulisse der Stadt. Teilnehmer sind Töpfermeister und Kunstkeramiker, ergänzt durch Textil-Designer, Steinbildhauer und Korbmacher, aus Berlin, Brandenburg, Bremen, Sachsen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Litauen, der Ukraine und natürlich zehn aus Sachsen-Anhalt. Das Entstehen eines gut geformten Gefäßes aus einem unförmigen Tonklumpen nach der Vorstellung des Töpfers gehört nach wie vor zu den faszinierenden Vorgängen im Töpferhandwerk: „Mit Fantasie gestaltet - aus Liebe zum Handwerk“ ist das Motto. Töpfern ist eine kreative und fantasievolle Tätigkeit. Der Ton hat eine hohe Plastizität und verleiht kunstvollen Objekten eine schöne Form. Die moderne Töpferei mit vortrefflichen Keramikarbeiten hat ihren Platz gefunden in der Kunst, es entstehen Skulpturen, Reliefs und auch Schmuck.

Samstag, 2. August von 10:30 bis 18:00 Uhr Sonntag, 3. August von 11:00 bis 17:00 Uhr

ie Public-Viewing-Stimmung hat mit dem Erfolg der Deutschen Nationalelf weiter zugenommen. Zum „Elbelandhaus“ strömen nun immer mehr Menschen, um gemeinsam die Spiele zu erleben. Bis zum Finale werden dort alle WM-Duelle live zu sehen sein. Danach gilt es für Marko Dietel und sein Team, das nächste große Event vorzubereiten. Am 2. August steigt das traditionelle Fluss-Spektakel „Riverside at Night“. „Im letzten Jahr waren wir von der tollen Resonanz nach der Flut wahnsinnig überrascht. Die große Sommerhitze sorgte für reichlich Durst, der gar nicht so leicht zu stillen war“, sagt Marko Dietel. Deshalb wird in diesem Jahr aufgerüstet. Zusätzliche Mitarbeiter und Ausschankkapazitäten sollen dem Spaß und der Sommererfrischung „Crossfire“ aus Magdeburg wird zur „Riverside at Night“ unplugged am Lagerfeuer spielen.

der Gäste gerecht werden. Damit am Fluss auch eine richtig heiße Sommerparty zünden kann, hat sich die Magdeburger Band „Crossfire“ etwas besonderes einfallen lassen. „Wir machen am 2. August eine echte Lagerfeuer-Fete mit Klampfen, guter Laune, alten und neuen Hits sowie eigenen Songs“, verspricht Sänger Michael Isensee. Das „Elbelandhaus“ wartet in den Sommermonaten auch stets mit einem saisonal köstlichen Speisenprogramm auf, bei dem frischer Fisch, insbesondere Matjes auf den Tisch kommt. Und die hausgemachte Limonade „Summertime“, die es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gibt, sollte man als genialen Durstlöscher auf jedem Fall ausprobieren. Weitere Infos unter: www.elbelandhaus.de


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Treffpunkt Neugierde Attraktive 2x20jährige Torhüterin mit Nachwuchsverteidiger und Mittelfeldspielerin sucht sportlichen und humorvollen Stürmer mit Kreativität und Übersicht. (Bluntmail@gmx.de) Ihn traf ich gestern, Dich suche ich heute, natürlich für morgen. Damals war ich 50, jetzt bin ich wieder 30 und suche einen etwa gleichaltrigen Mittvierziger mit Blick nach vorn und dem Verständnis von Zweisamkeit. (Chiffre 06/0714)

Ob in der HermannHesse-Straße oder der Alber-Vater-Straße, die REWE-Mitarbeiter stehen Kunden jeder Generation mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Peter Gercke

REWE: Jeder Generation beim Einkauf gerecht werden Egal, ob Kinder, Familien, Senioren oder Behinderte – ein REWEEinkauf soll stets ohne Beschwernis sein.

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eim Einkauf jeder Generation gerecht werden – das gehört bei den REWE-Märkten in der Hermann-Hesse-Straße und der AlbertVater-Straße zur Selbstverständlichkeit. Doch wie geht Generationenfreundlichkeit beim Einkauf wirklich? „Zunächst ist dies ein Qualitätssiegel, für das man viele Kriterien erfüllen muss. Es wird vom Handelsverband Deutschland – Der Einzelhandel (HDE, Anm. d. Red.) nach gewissenhafter Prüfungvergeben“, erklärt REWE-Kaufmann Volker Brand. Schon auf dem Parkplatz müssen wichtige Voraussetzungen erfüllt sein, die Ausweisung von Parkplätzen für Behinderte, Frauen oder Familienparkplätzen. Natürlich spielt Barrierefreiheit eine große Rolle. Stufen, Kanten oder andere bauliche Absätze bergen für ältere Menschen und Kinder ein erhöhtes Sturzrisiko. Sind diese entsprechend Brand oHG Albert-Vater-Straße 79 39108 Magdeburg Mo-Fr 7-24 Uhr, Sa 7-20 Uhr

gekennzeichnet oder besser gar nicht vorhanden. Eine helle, freundliche Ausleuchtung, eine gut sichtbare Kennzeichung der Waren- und Produktbereiche gehört ebenso dazu wie überall gut lesbare Schilder. Die Gänge zwischen den Regalen müssen ausreichend Platz bieten, damit Rollstuhlfahrer bequem einkaufen können und nicht mit anderen Kunden und ihren Einkaufswaren kolliedieren. Stichwort Kinderfreundlichkeit: Auch daran denken die REWE-Mitarbeiter. So stehen z. B. spezielle Einkaufswagen für Kinder bereit. Solchen und vielen anderen Kriterien muss ein Einzelhandelsmarkt Rechnung tragen, bevor er vom HDE das Qualitätssiegel erhält. Es geht jedoch nicht um nur die sichtbaren Zeichen, sondern auch um den Service, den die Mitarbeiter an den Tag legen. Wird im Markt ein Besucher bemerkt, der Unterstützung für seinen Einkauf benötigt? Die Teams in der Hermann-HesseStraße und der Albert-Vater-Straße begleiten jemanden zum gesuchten Produkt, beraten zu den angebotenen Waren oder helfen auch, wenn es Schwierigkeiten geben sollte, den Einkauf nicht allein zu meistern. Die beiden REWE-Teams haben sich für die Verleihung des HDE-Qualitätssiegels ins Zeug gelegt und bleiben am Ball, dass sie die Ansprüche auch künftig erfüllen. „Einkaufen darf niemals schwer sein, egal, ob man Kind, Familie, Senior oder Behinderter ist“, sagt Volker Brand.

Brand oHG Hermann-Hesse-Straße 1A 39118 Magdeburg Mo-Fr 7-22 Uhr, Sa 7-20 Uhr

Besser leben.

Durchlebte Nächte, durchtanzte Schuh. Temperamentvolle Sie, 32, 175, mit spanischen Wurzeln, sucht passenden Amigo, der keine Angst vor Feuer hat. (Chiffre 07/0714) Neustart mit 44. Auf der Suche nach neuem Freundeskreis in Magdeburg. Für Theater, Kino, Spaß am Leben! (Chiffre 08/0714) Das Leben ist wie der Tanz auf einem Vulkan. Doch wer will sich schon verbrennen? Vielleicht beginnen wir vorerst mit einem heißen Tango. Magdeburger Mitfünfziger, 180 cm, sportlich und gern in Bewegung sucht kluge Partnerin nicht nur für ein paar Tanzstundenschritte auf dem Parkett. (Chiffre 09/0714) Wir lesen vor – Ihre Gäste amüsieren sich! „Das kann ja heiter werden“ – „Frivole Nachtgedanken“. Alle Leseprogramme: www.mdcc-fun.de/vorlesehumor Der Zenit des Lebens verweilt lange und deshalb wünsche ich Dir, liebste Anke, zu Deinem 42. Geburtstag, dass Du mit Ideen, Kreativität, Mut und Kraft für alle Tage, die noch kommen die Lebenshöhepunkt dauerhaft auskosten kannst. Dein Bruderherz.

Sie möchten einem spannenden und interessanten Menschen begegnen oder suchen ein emotional inspirierendes Treffen? Sie sind neu in Magdeburg, wollen Anschluss finden, Gleichgesinnte für Ihre Hobbys, Reisen und Leidenschaften treffen? Dann machen Sie hier auf sich neugierig! Und so gehts: Bis zu 200 Anschläge kosten pauschal 10 Euro, je 100 weitere Anschläge nochmals 3 Euro. Abdruck nur gegen Bargeld oder per Bankeinzug. Anzeigentext mit Bargeld oder Angabe der Bankverbindung einsenden an: MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg oder per E-Mail unter Angabe der Bankverbindung an: treffpunkt@magdeburg-kompakt.de


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Harninkontinenz – kein Tabu-Thema

Der Begriff Harninkontinenz betrifft ein weites Feld urologischer Krankheitsbilder. Grundlegend haben diese Erkrankungen eine Gemeinsamkeit: Es ist ein Zustand, bei dem ein objektiv nachgewiesener unfreiwilliger Abgang von Urin ein soziales und hygienisches Problem darstellt. Von Jacqueline Heß

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ine häufige Form ist die Dranginkontinenz, zung der Schwere der Erkrankung. Neben der kliniauch als Reizblase oder hyperaktive Blase schen Untersuchung erfolgt ein Ultraschall der Harnbezeichnet. Typisch ist eine Überempfindblase, Niere und ggf. Prostata. Zur weiteren Diagnostik lichkeit der Blase oder eine Hyperaktivität können sich urodynamische Untersuchungen (Blades Blasenmuskels. Es resultiert ein zwinsendruckmessung) und/oder eine Blasenspiegelung gender, plötzlicher, unkontrollierter Harndrang durch (Zystoskopie) anschließen. In Einzelfällen ist auch Fehlregulation der Blasenmuskelaktivität mit häufigem eine Röntgendiagnostik nötig“, so Prof. Martin Schound nächtlichem Wasserlassen“, so Prof. Dr. Martin stak. Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie Im Mittelpunkt der Behandlung steht nach allgeund Kinderurologie Magdeburg. meinen Maßnahmen wie Gewichtsreduktion und Ursachen können eine Blasenentzündung, ProstaBlasentraining, zunächst die medikamentöse Theratavergrößerung, Harnröhrenstriktur, Tumore, Folgen pie mit unterschiedlichen Wirkstoffen, die eine Enteiner Bestrahlung oder Chemotheraspannung der Harnblasenmuskulatur pie, Fremdkörper, interstitielle Zystitis, bewirken sollen, so dass das Faspsychische, neurologische und ansungsvermögen der Harnblase zudere Erkrankungen sein. nimmt und damit die Häufigkeit der Männer leiden seltener an HarninToilettengänge reduziert wird. Bei kontinenz als Frauen. Hier ist das Proausbleibendem Erfolg mit Tabletten blem nicht selten Folge einer vorauskann ein Medikament (Neurotoxingegangenen Prostataoperation. In Botulinustoxin=Botox) operativ in die fortgeschrittenem Alter kann es allerBlasenschleimhaut gespritzt werden. dings ohnehin zu Inkontinenz durch Ergänzend können ein Blasentraining Nachlassen der Schließmuskelfunk(Antrainieren von festen und langtion kommen. sam zunehmenden Intervallen des „Vor einer Behandlung steht die Wasserlassens) und psychotheraDiagnostik. Mittels Fragebögen wird peutische Behandlungen (Erkennen die Anamnese erhoben. Oft hilft hier von seelischen Konfliktsituationen, auch ein Miktionstagebuch, in dem die sich auf die Blase auswirken könProf. Dr. Martin Schostak, Häufigkeiten des Wasserlassens, auch nen) durchgeführt werden. Direktor der Universitätsnachts, sowie Inkontinenzepisoden Nach Ausschöpfen der konservatiklinik für Urologie und aufgelistet werden. Ein PAD-Test, also ven Therapie gibt es eine Reihe von Kinderurologie Magdeeine Messung des Urinverlustes operativen Möglichkeiten. Dazu geburg. Fotos: Uniklinik durch Auswiegen von verbrauchten hört der s.g. „Blasenschrittmacher“ und Medtronic Vorlagen, erleichtert eine Einschätbzw. die „Sakralnervenstimulation“

oder „sakrale Neuromodulation“. Nach einem Test, der Sprechstunde klärt, ob für Harninkontinenz diese MeOA Dr. A. Janitzky thode für Tel.: 0391 / 67-13132 den Patienten infrage kommt, werden dünne Drähte in die untere Wirbelsäule (Kreuzbein) eingebracht und mit einem Schrittmacher, der oberhalb des Gesäßes unter der Haut implantiert wird, verbunden. Sowohl eine Überaktivität der Harnblase als auch eine Unteraktivität (s.g. schlaffe Blase, z.B. bei neurologischen Erkrankungen, nach Wirbelsäulenverletzungen, Operationen im Bekkenbereich oder bei Multipler Sklerose) kann durch die sakrale Neuromodulation positiv beeinflusst und vom Patienten mit einer Fernbedienung gesteuert werden. Weitere Möglichkeiten sind die Implantation eines s.g. Bandes unter die Harnröhre oder eines künstlichen Schließmuskels. „Häufig ist das Thema Inkontinenz aufgrund der Scham ein Tabu-Thema. Fakt ist: Je länger man den Besuch beim Arzt aufschiebt, desto schlimmer werden die Symptome und können auch noch andere körperliche Effekte nach sich ziehen. Scheuen Sie sich daher nicht, Ihren Urologen anzusprechen, um sich beraten zu lassen. Eine Inkontinenz kann in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden“, so der Klinikdirektor.


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Norbert Bischof, „Minister für Arbeit und Soziales, Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt. und Dr. Hans-Hermann Ladetzki, Ärztlicher Direktor des MVZ Herderstraße (links). Foto:Peter Gercke

„Magdeburger Modell“ macht Schule

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it dem „Magdeburger Modell“ beschritten bereits im Jahre 2009 die AOK Sachsen-Anhalt, das MVZ Herderstraße und die Managementgesellschaft der Kassenärztlichen Vereinigung (KVMG) neue Wege in der Behandlung von nicht heilenden Wunden sogenannte Chronische Wunden. Hierbei handelt es sich um eine auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Behandlung, bei der alle Beteiligten – Vertragsärzte, Wundschwestern, Sanitätsfachhandel, ambulanter Pflegedienst – wie ein Zahnrad ineinandergreifen. Seit 2009 wurden bereits mehr als 590 Versicherte im Rahmen dieses Modells erfolgreich behandelt. Nach durchschnittlich 2,5 Monaten waren die Wunden geschlossen, gegenüber mehr als 1,5 Jahren in der sonst üblichen Versorgung. Das Problem chronischer oder schlecht heilender Wunden ist dabei so alt wie die Menschheit selbst, jahrelanges schmerzvolles Leiden und weit reichende Einschränkungen der Lebensqualität inbegriffen. Das Kompetenzzentrum „Chronische Wunde" im medizinischen Versorgungszentrum „Herderstraße“ spezialisierte sich auf chronische Wunden wie das offene Bein (Ulcus cruris), das Druckgeschwür (Decubitalulcus), Wundheilungsstörungen bei Diabetes mellitus oder aber die chronischen Wunden bei arteriellen Durchblutungsstörungen. All diese Wundformen bedürfen eine besonderen Zuwendung und ungeteilten Aufmerksamkeit. Organisatorische Aufgaben, wie die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, dem Pflegedienst und Hausärzten werden dabei über-

nommen, bedürfen aber einer spezialisierten Versorgungsstruktur. Norbert Bischof, „Minister für Arbeit und Soziales, sieht es aus dem Blickwinkel der Betroffenen. „Viele Menschen haben in ihrem direkten Umfeld Familienangehörige mit chronischen Wunden. Gerade deshalb ist es wichtig, vernetzte Therapieformen zu kennen, um die Leiden der Betroffenen besser anzugehen. Mich interessierte besonders, wie das Spezialistenteam im MVZ zusammenarbeitet, um den Patienten schnell zu helfen“, so Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales. „In den vergangenen vier Jahren haben bereits 590 bei der AOK versicherte Patienten mehr Lebensqualität durch solch eine leitliniengerechte Behandlung gewonnen. Das ist gut für die Patienten und auch wesentlich günstiger für die Kasse“, so Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt. Er betonte, das im Durchschnitt 566 Tage benötigt werden, um chronische Wunden verheilen zu lassen. Dies bedeute neben Schmerzen auch eine massive Lebensbeeinträchtigung. „Die Haus und Facharztkollegen nutzen das Angebot einer Zuweisung für maximal drei Quartale zu Gunsten ihrer oft seit längerem betroffenen chronischen Wundpatienten in ein spezialisiertes, integratives Kompetenzzentrum. Sie selbst profitieren unmittelbar durch eine Entlastung von der besonderen Behandlungsintensität und Praxisorganisation bei chronischen Wunden“, ergänzte Dr. med. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. Er betonte, dass es immer mehr Ärzte gebe, die sich

auf bestimmte Therapieformen spezialisiert haben. Diese Leistungen müsse man vor allem im Interesse der Patienten bündeln. „Durch weitere engagierte, spezialisierte niedergelassene Partner ist die integrative Versorgung auch in der Fläche über Magdeburg hinaus in Sachsen-Anhalt präsent und somit wohnortnah realisierbar. Dies hat zu einer weiteren Steigerung der Zufriedenheit der behandelten Patienten geführt“, erläutert Gabriele Wenzel, Geschäftsführerin der Managementgesellschaft der Kassenärztlichen Vereinigung. „Die Entwicklung einer netzadaptierten Organisationsstruktur von Spezialisten auf dem Gebiet der chronischen Wunden, eine besondere personelle und apparative technische, wie räumliche Ausstattung, die mittlerweile nach ISO9001 zertifiziert ist, war entscheidend. Die regelmäßige Kommunikation und Transparenz der Protagonisten findet dabei vertieft in einem vierteljährlich stattfindenden Qualitätszirkel statt. Alle zentralen fachlichen Themenbereiche, um die qualitätsorientierte, leitliniengerechte besondere Versorgungsstruktur weiter auf- und ausbauen zu können, werden hier diskutiert und umgesetzt. Weiterhin unterstützt ein interprofessionelles und intersektorales Netzwerk aus festgelegten Kooperationspartnern diese umfassende Behandlungs- und Therapiestruktur. Der informierte Patient wird zum verantwortlichen Partner des besonderen Behandlungsangebotes über seine Teilnahmeerklärung und seine Behandlungstreue“, sagt Dr. Hans-Hermann Ladetzki, Ärztlicher Direktor des MVZ Herderstraße. www.aok.de/sachsen-anhalt


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Actioncams für Sport und Fun

Rollei | Actioncam S-50 WiFi Uuuund Action - Mit der kompakten Rollei-Actioncam lassen sich Videos im Zeitraffermodus aufnehmen — und das in herausragender Qualität: Die Cam ist mit einem 14-Megapixel- CMOS-Sensor ausgestattet und macht Full-HD-Videos mit einer Auflösung von 1080p. Für megascharfe Zeitlupen kann die Framerate auf bis zu 60 fps (1080i) hochgesetzt werden und darüber hinaus können auch Fotos während der Videoaufzeichnung gemacht werden. Für Live-Video-Streaming und Sofort-Upload zu sozialen Netzwerken können Action Begeisterte dank des integrierten WLAN (bis zu 20 m Reichweite) über Smartphone via Gratis-App (für iOS und Android) auf die Kamera zugreifen und Videos und Fotos in Echtzeit betrachten oder teilen.

GoPro | Actioncam Hero 3 BLACK Edition Und Action: Ultraklein, Ultraleicht, Ultrastark - die Hero 3 ist die weltweit erste Fun-Kamera im wasserdichten Gehäuse mit 4K Auflösung. Sie kann ultrabreite HD-Videos drehen und schießt 12 Megapixel-Fotos bei einer Rate von 30 Bildern pro Sekunde, was sie zur vielseitigsten Kamera macht. Das integrierte WiFi und eine universelle Flachlinse (für Über- und Unterwassereinsatz) prädestinieren die BLACK Edition für den kompromißlosen Einsatz in der Luft, zu Land und im Wasser. Eine Kamera für Skateboarder, Skifahrer, Radfahrer, Fahrer, Taucher, Basejumper – praktisch für jeden, der draußen Zeit verbringt und das für die Welt dokumentieren will. Mit nur 77 Gramm Gewicht und einer Größe von

nur 5,7 x 2,0 x 4,0 Zentimeter große Kamera ist robust verarbeitet und bietet mit nur drei Knöpfen einen einfachen Bedienungskomfort. Vor allem wenn die GoPro an schwer zugänglichen Stellen, etwa am Ende des Surfbretts oder auf dem Motorradhelm befestigt ist, profitiert der Nutzer von der kleinen Funkfernbedienung. Sie spiegelt komplett das Display der Kamera. Die Hero 3 speichert die Bilddaten auf einer microSD-Karte, die eine Kapazität von maximal 64 Gigabyte aufweisen. Im Lieferumfang ist eine Fernbedienung enthalten inklusive verschiedener Halterungen und von Befestigungsmaterialien. Die Bedienung ist sowohl über iOS- und Android-App möglich.

Magdeburg im A2 Center Am Pfahlberg 7 Telefon: 0391/2802-0

Magdeburg im Bördepark Salbker Chaussee 67 Telefon: 0391/8108-0


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Wearables Funktionsreicher Trendsetter Wearables, wie etwa ein Fitness-Armband für den Sport, liegen voll im Trend. Nach den Smartphones und Tablets folgen nun die Smart Wearables. Die neuen Geräte unterstützen im Alltag mit Informationen und zeichnen Bewegungs- und Standort-Daten zur späteren Auswertung auf. Im Zusammenspiel mit einem Smartphone lassen sich ganz persönliche Trainingspläne erstellen, sportliche Erfolge aufzeichen oder der Schlafrhythmus analysieren. Daneben dienen einige Fitness-Armbänder auch als interaktive Fernbedienung für das Smartphone. Wearable Gadgets verschmelzen mit dem Outfit und ersetzen die Uhr oder den Notizblock. Vor allem der Fitnessbereich hat die Wearables für sich entdeckt. So zeichnen die Armbänder das gesamte Leben auf und zeigen umfangreiche Daten und Statistiken auf dem Smartphone an. Viele der neuen Armbänder verbinden sich einfach per Bluetooth mit dem Handy und der mitgelieferten App.

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GESICHTER & GESCHICHTEN

MAGDEBURG KOMPAKT

Das Erbe des Paschas von Magdeburg Die Magdeburger Orient-Kulturgeschichte ist hierzulande wenig bekannt. Eine Sonderausstellung in Wustrau wird dagegen bei Wissenschaftlern und im Ausland viel beachtet. Von Dr. Mieste Hotopp-Riecke

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tliche Exponate und Mosaiksteine von Orientgeschichte aus Sachsen-Anhalt sind die derzeit die Hauptattraktionen einer Sonderausstellung und zweier Bildungsprogramme im In- und Ausland. Die Sonderausstellung „Türcken, Mohren und Tartaren - Islam in Brandenburg-Preußen“ im Brandenburg-Preußen Museum (Wustrau bei Berlin) schlägt seit März alle bisherigen Besucherrekorde und ist bis 2016 bereits gebucht für Kasan (Republik Tatarstan), Istanbul, Warschau und Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Teile dieser Ausstellung beruhen auf der reichen christlich-islamischen Beziehungsgeschichte Magdeburgs bzw. des heutigen Sachsen-Anhalts. Da Magdeburg und Sachsen-Anhalt jedoch noch viel mehr an historischen Fundstücken zur orientalisch-abendländischen Geschichte zu bieten hat, wurde ein Jugendbildungsprogramm mit dem Titel „Ali und Hanife in SachsenAnhalt“ aufgelegt, das in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt realisiert wurde, denn an diesen Biographien und Geschichten kann eindrücklich deutlich gemacht werden, das vermeintliche Phänomene der Jetztzeit wie Migration, Vielsprachigkeit und Integration alltäglicher waren als uns heute bewusst ist. Mehmed Ali Pascha, war kein echter Osmane, sondern erblickte als Ludwig Carl Friedrich Detroit das Licht der Welt. Er stammte also aus Magdeburg, wenn auch einige Autoren Brandenburg als Geburtsort an-

geben, einer Verwechslung von Anfang des 20. Jahrhunderts folgend. So heißt es etwa in „Brandenburg an der Havel und Umgebung“ (Böhlau-Verlag) Ludwig Detroit sei ein „türkischer Feldmarschall deutscher Herkunft, der in Brandenburg als Sohn einer Hugenottenfamilie geboren wurde“. Und auch bei Ronald Oesterreich heißt es noch 2011 im Buch „100 berühmte Brandenburger“ (Erfurt: Sutton), Mehmed Ali Pascha sei in Brandenburg geboren. Das kann so nun nicht mehr behauptet werden, denn in Magdeburg fand Dr. Mieste Hotopp-Riecke, Leiter des ICATAT, die Taufurkunde des Ludwig Carl Friedrich Detroit. Sie ist im Evangelischen Landesarchiv, datiert auf den 18. November 1827. Das Dokument wird nun als Kopie aufbewahrt im Archiv des Instituts für Caucasica-, Tatarica-, und Turkestan-Studien Magdeburg (ICATAT) und belegt zweifelsfrei die Magdeburger Herkunft des Ludwig Detroit alias Mehmed Ali Pascha. Doch noch gibt sein Leben Rätsel auf vor allem zu seiner Schulzeit und Karriere im Osmanischen Reich. Mehmed Ali Pascha, geboren am 18. November

1827 als Ludwig Carl Friedrich Détroit, war hugenottischer Abstammung und der Sohn des preußischen Hofmusikers Prof. Carl Friedrich Détroit und dessen Ehefrau Henriette Jeanette Séverin (Womöglich sind die heutigen Familien Severin in Magdeburg deren Nachkommen?). Nach dem Abbruch der kaufmännischen Lehre beim Magdeburger Kaufmann Köpke und abenteuerlicher Flucht auf einer Brigg durch Ostsee und Mittelmeer wurde er der Ziehsohn des osmanischen Außenministers Mehmed Emin Ali Pascha. Alsdann avancierte der kleine Ludwig nun als Mehmed Ali unter der Obhand des Osmanenminsiters rasch zum Generalfeldmarschall der Osmanischen Armee. Wer dann allerdings der Friedrich Detroit ist, der im Jahrbuch des Dom-Pädagogiums von 1830 und auch schon im Jahrbuch 1828 in der Unter-Secunda geführt wird („Abgegangen zu (…) b. zu Michaelis 1830: (…) b. Aus Ober-Secunda: Friedrich Detroit, aus Magdeburg“), muss noch eruiert werden. Mit drei Jahren war dies sicher nicht „unser Pascha“. Liegen hier Verwechslungen oder Druckfehler vor?


MAGDEBURG KOMPAKT

GESICHTER & GESCHICHTEN

sein würde. Nur er sei dazu in der Lage gewesen, da er als Diplomat nicht auf das Außerlandesschaffen von solchen traditionsreichen Kunstgegenständen hin untersucht worden sei. Tatsächliches Alter und Provenienz der Sammlerstücke werden jetzt allerdings erst eingehend von Kunsthistorikern begutachtet. Was vorerst bleibt, ist die Legende. Einer der Urenkel von Mehmed Ali Pascha gelangte ein Jahrhundert später zu Berühmtheit in der Türkei und weltweit: Der türkische Nationaldichter Nazim Hikmet, Kommunist Der „Tatarenstein“ zum Gedenken an die, die und zeitlebens verfemt in der in deutschen Kriegsgefangenenlagern des 1. Heimat. Weltkrieges gestorbenen tatarischen und Ein Zeitgenosse des Mehmed baschkirischen Muslime. Architekt des Ali Pascha war der Altphilologe Mahnmals war der Magdeburger Otto Stiehl. und Schulpolitiker Gottfried Friedrich Aly (*12. Februar 1852 in Magdeburg), ein Nachkomme des Friedrich Christian Aly, aus dem Osmanischen Reich stammend und 1692 getauft in Grieben bei Tangermünde. Dieser Friedrich Christian Aly ist mittlerweile zum Aushängeschild der Sonderausstellung im Brandenburg-Preußen-Museum avanciert („Preuße mit Migrationshintergrund“) und zusammen mit dem „Pascha von Magdeburg“ bis nach Istanbul, Helsinki oder Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, bekannt. Ab 1702 diente Friedrich Christian Aly als „Cammertürcke“ der preußischen Königin Sophie Charlotte und wurde nach seiner Entlassung der Stadthauptmann von Lietzenburg (heute Berlin-Charlottenburg). Weitere Nachkommen von ihm sind etwa der Lehrer am Friedrichs-WaisenDr. Mieste Hotopp-Riecke erwähnt in seinen haus und Pfarrer der reformierStadtrundgängen auch die Magdeburger ten Gemeinden in Jerichow und Sage vom goldenen Zelt. Ziesar, Ernst August Wilhelm Aly (1768–1825) und einer der renommiertesten Historiker im Das Erbe des Paschas Deutschland unserer Tage, Götz Aly. Doch Friedrich Christian Aly war nicht der erste ie lebendig das narrative Erbe rund um die„Beutetürke“, der – gefangen genommen in den sosen Pascha aus Magdeburg unter der Begenannten Türkenkriegen im heutigen Ungarn und völkerung nach wie vor ist, illustrieren nicht Österreich – bei uns „Integrationskurs und Einbürzuletzt einige Exponate der Ausstellung „Mohren, gerungstest mit anschließender Zwangstaufe absolTürcken und Tartaren“ im Brandenburg-Preußenviert. Wie der Historiker Dr. Stephan Theilig, VizediMuseum Wustrau. Diesen Prunksäbeln und –dolrektor des ICATAT, in seiner Dissertation beschreibt, chen hängt eine Legende an, die zu überprüfen war der erste Taufakt eines „Beutetürken“ überhaupt nicht mehr möglich sein wird, aber schön diese lein Magdeburg verzeichnet: Der osmanische Gefanbendige Erzählung rund um den Pascha wiederspiegene Salomon Bugalli, geboren 1544 in Ungarn, gelt: Die Familie, die diese Prunkwaffen als Kollek1565 gefangen genommen bei Veszprém, ausgetion einem Magdeburger Kunsthändler veräußert bildet in Küstrin, wurde in Magdeburg getauft auf hat, soll die Waffen als Teil des „Schatzes des Sultan den Namen Paul Willig und diente dann ebenfalls Saladin“ angeboten haben. Womöglich im Stadtteil dem Hause Brandenburg als Kammertürke. Cracau seien diese orientalischen Prunkstücke von Ob die beiden Osmanen im Magdeburger Dom Mehmed Ali Pascha bei seinem letzten Magdeburglediglich ein Hinweis auf die siegreichen Feldzüge in Aufenthalt 1878 alten Magdeburger Freunden zur den Türkenkriegen sind, an denen der Domherr JoAufbewahrung anvertraut worden, wohl voraus ahhann von Lossow teilnahm, oder ob auch er „Beunend, dass seine Zeit am Bosporus bald abgelaufen tetürcken“ mit nach Magdeburg bracht, muss erst

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noch geklärt werden. Sicher ist, dass die beiden kauernden Türken unter seinem Epitaph, das im Bombenhagel 1945 zerstört wurde, auf die Teilnahme an der Schlacht an der Raab hinweisen. Seit dem Zweiten Weltkrieg stehen sie nun allein auf der Rasenfläche des Kreuzgangs im Magdeburger Dom. Ebenfalls im Kreuzgang zu sehen sind Putzritzzeichnungen aus dem Jahre 1235. Die dazwischen erkennbaren Medaillons mit Tierfiguren sollen laut Kunsthistorikern ebenfalls eine Transponierung analoger Motive des islamischen Kunsthandwerks aus der Levante darstellen. Das Gleiche gilt für den Reif mit 19 Kugeln, die Spharia, getragen vom Kaiserpaar in der Heiliggrabrotunde des Magdeburger Doms. Auch diese frei schwebenden Kugeln seien eine Übernahme aus der safawidischen oder abbasidischen Kultur des Islam. Fast zeitgelich wie die Tierfiguren im Kreuzgang entstand vor dem Dom der sogenennte Tatarenturm aus Angst vor Angriffen der Muslime aus dem Osten: 1241 wurde er als verstärkender Wehrturm der Magdeburger Festungsanlagen erbaut. Erstmals erwähnt wird der Name „Taterntorm“ im Urkundenbuch der Stadt Magdeburg I aus dem Jahre 1403. Damit steht Magdeburg in Deutschland recht einzigartig dar: Der Tatarenturm ist das am weitesten westlich gelegene und auch älteste erhaltene Bauwerk aus der Zeit der „Mongolennot“ mit „Tatar“ im Namen, errichtet natürlich nicht mit Hilfe von Tataren als vielmehr aus Angst vor imaginären Tataren! Trotz gegenteiliger Überlieferung kamen echte Tataren erst im Zuge der Napoleonischen Kriege nach Magdeburg: Nun jedoch als Befreier und/oder Besatzer, denn muslimische Tataren dienten nun auf allen Seiten. Sowohl in der französischen, preußischen, sächsischen und russischen Armee dienten die begehrten muslimischen Lanzenreiter. Der preußische „Tatarengeneral“ schlechthin war Johann Heinrich von Günther (* 1736 in Neu-Ruppin). Er verbrachte seinen Lebensabend mit dem Einkommen aus Domänen (Präbende) der Domgemeinde zu Magdeburg. Auch in späteren Jahrhunderten verbanden Biographien wie die vom „König von Albanien“, von Bruno Taut, Friedrich Schrader oder Ernst Reuter Magdeburg mit dem Orient. Ein Licht auf die Beziehung zwischen Magdeburg und dem Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs wirft zum Beispiel die Biographie des Architekten Otto Stiehl. Einerseits gestaltete der Magdeburger den „Tatarengedenkstein“ auf dem Friedhof der Muslime im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf/Zossen, andererseits publizierte er das Buch „Charackterköpfe unserer Feinde“, das schon einen Schatten der nationalsozialistischen rassistischen Greuel des 20. Jahrhunderts vorauswarf Nach wie vor bleibt Mehmed Ali Pascha aus Magdeburg also eine spannende Figur: Für die einen als historische nur teilweise erforschte Biographie, für viele Magdeburger als Legende und für Turkologen und Historiker als Zugang zu integrativen interdisziplinären Bildungsprojekten. Zum 115 Geburtstag des türkischen Nationaldichters Nâzim Hikmet und dem 190. Geburtstag von Carl Ludwig / Mehmed Ali ist in Magdeburg ein internationale Festwoche geplant – unter Beteiligung von Universitäten und Künstlern aus der Türkei, Tatarstan, Polen und Westeuropa. Dieser kurze Exkurs verdeutlicht wie abwechslungsreich, spannend Regionalgeschichte sein kann und sollte nicht unterschätzt werden, in der interkulturellen Bildung junger Menschen in und außerhalb der Schule.


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LITERATUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Als es Rudi nicht gut ging, hatte Gudrun einen Anderen

Seit März ist die Berlinerin Anja Tuckermann für ein Jahr Magdeburgs Stadtschreiberin. Jetzt entdeckte sie ihre elbestädtischen Familien-Wurzeln

Von Ludwig Schumann

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m 19. Juni postete Anja Tuckermann auf der Seite www.stadtschreiber-magdeburg.de einen ihrer unnachahmlichen Texte:

Gespräche Zwei Menschen: Hei. Hallo. Na? Na? Was machstn? Nix. Was wolln wirn machen? Weiß nicht. Kein Plan. Hm. Darunter: „Menschen sprechen viel... Sogar geflügelte Worte haben sie: ‚Der Magdeburger an sich ist ein wenig grob, aber er meint das auch so...’“ Ja, das ist sie: Unsere Stadtschreiberin auf Erkundung in Magdeburg. Eigentlich erkundet sie in ihrem Blog nicht Magdeburg, sondern Rudi und Gudrun. Als es Rudi nicht gut ging, hatte Gudrun ihn verlassen und ging mit einem Anderen. Nun sieht man die beiden wieder zusammen. Wer die beiden sind? Nun mal langsam. Das lesen Sie am Schluss dieses Kapitels. Jetzt erfahren Sie erst einmal etwas über Anja Tuckermann, 2014 Stadtschreiberin in Magdeburg. In Bayern geboren, in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, arbeitete sie in der Kinderfunkredaktion des RIAS, leitete Schreibwerkstätten für junge Leute und Erwachsene, schrieb Romane, Theaterstücke, Libretti. Mit dem Roman „Mooskopf“ debütierte sie 1988. Ihre Bücher sind inzwischen ins Norwegische, Schwedische, Dänische, ja, sogar ins Chinesische übersetzt. Sie schrieb für das GRIPS-Theater, über Jugendliche in Berlin-Hellersdorf, erhielt u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis und war, auf Einladung des Goethe-Instituts auch einmal Stadtschreiberin von Ankara. Ganz schön viel Qualifikation, um Stadtschreiberin von Magdeburg zu werden, oder?

war mir das völlig fremd und auch ein wenig unheimlich, dass da nur Deutsche da waren.“ Ja, und nun dieser Roman. „Bruchstück“ ist der Arbeitstitel. „Ich erzähle von Brüchen in der Familie, durch den Krieg, durch die Teilung des Landes, die Mauer. Mein Vater kam als Junge aus Schlesien. Er erlebte den Krieg als den schönsten Teil seiner Kindheit, weil der Vater nicht zu Hause war.“ Nein, das wird keine reine Familiengeschichte, es wird eine deutsche Geschichte. „Ich erhielt eines Tages Post von einer polnischen Familie, die beim Renovieren ihres Hauses in einer Wand Kinderzeichnungen und Dokumente einer Familie mit meinem Namen gefunden hatten.“ Die polnische Familie hatte Anja Tuckermann ausfindig gemacht und ihr nun den Fund überstellt. TuckerStadtschreiberin Anja Tuckermann hat in Magdeburg familiäre Wurzeln mann forschte nach und entdeckt. Foto: Peter Gercke entdeckte, dass die Papiere von der Familie der CouOder, besser gesagt, um in der Atelierwohnung mit sine ihres Vaters stammten. Sie fuhr nach Polen, um Blick auf die Otto-von-Guericke-Avenue und die die Finder kennenzulernen. „Hier in Polen fand ich Reuter-Allee Rudi und Gudrun beobachten zu könin einer oberschlesischen Stadt noch Werke meines nen. Wer zum Teufel sind Rudi und Gudrun? GeGroßvaters, der Bildhauer gewesen ist. Zunächst duld. Dazu kommen wir noch. Einen neuen Roman wusste dort niemand mehr, von wem die Skulptumöchte sie zum glücklichen Ende hier bringen. Als ren, die nach wie vor im Stadtbild standen, stammsie sich bewarb, wusste sie noch nicht, dass ihre Faten. Also die Reise ist eine gegenwärtige, dient aber milie auch Magdeburger Wurzeln hat. Bayern, Berder Spurensuche und brachte einiges Neue zutage.“ lin-Kreuzberg, Magdeburg, mit Zwischenstopp in AnDaraus entstandten in der Folge neue Verbindunkara. So wird Magdeburg Teil der Welt. Weltstadt sogen, zum Beispiel zu einem Heimatforscher in zusagen. Zumindest ist Magdeburg eine eigene Schlesien, für den heute auch die deutsche GeWelt, könnte man auch sagen. In dieser Welt fand schichte seiner Stadt interessant geworden ist. „Der Anja Tuckermann dank eines hervorragend geführhat mir wiederum von seiner Kindheit erzählt.“ Und ten Stadtarchivs ihre familiären Spuren: „Mein Großso wird die Geschichte immer verzweigter und lässt vater ist in Magdeburg geboren. Ich habe sogar das sich kaum noch bändigen. „Als ich das Haus hier in Haus wiedergefunden, in welchem er im zweiten Magdeburg sah, in dem mein Großvater geboren Stock geboren wurde. Das ist schon merkwürdig. war, da verstand ich plötzlich etwas, was ich schon Du stehst da plötzlich vor diesem Haus, dass du längst geschrieben hatte. Ich sah jetzt, aus welchem nicht kanntest, und es ist Teil deiner eigenen GeMilieu er gekommen war.“ Die Magdeburger Spuren schichte.“ So besuchte sie mit ihrer Mutter auch erbrachten noch mehr: So gehörte für zehn Jahre Merseburg, den Geburtsort der Großmutter. „Das die Apotheke am Alten Markt einem Magdeburger hat mich früher nie interessiert. Man beschäftigt sich Vorfahren, Ferdinand Tuckermann und seiner Frau doch eher nicht mit dem Geburtsort der Großeltern. Sophie Luise, einer Nachfahrin der Familie Gruson. Aber nach dem Mauerfall waren das plötzlich Das verspricht noch spannend zu werden. Städte, die in Reichweite gerückt waren. Jetzt lernt „Ich war immer sehr abgelenkt von dem Federman als Berliner die Landschaften kennen, in die vieh hier oben“, sagt sie. Deshalb hat sie ihren Blog die Stadt eigentlich hineingehörte.“ Aber auch eine den Tauben gewidmet. Besonders zweien, Rudi solche Erfahrung gehört zu ihr, der Kreuzbergerin: eben und Gudrun. Das Tauben das auch nicht an„Als die Mauer aufging und ich nach Ostberlin kam, ders machen, als die Menschen...


LITERATUR

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Die Tochter fährt nach Polen Anja Tuckermann – Auszug aus dem neuen Roman „Bruchstück“

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uf dem Bahnsteig in Breslau? Auf dem Bahnsteig in Wroclaw standen Zuzanna und ihr Vater, sie hatte vor der Reise Fotos ihrer ganzen Familie geschickt: Hello! Zuzanna mit Augen so blau wie ein klarer See, wenn der Wind den Himmel ganz rein gepustet hat. Durch das farbige Glas der Bahnhofshalle fiel das Sonnenlicht in bunten Farbtupfern ein, Zuzanna war neunzehn, und fuhr über das Wochenende mit mir nach Hause, nach Swidnica. Nach Schweidnitz, sagte sie. Kaum saß ich im Auto, vorn musst du sitzen, Zuzannas Vater Piotr am Steuer, reichte Zuzanna von hinten einen Beutel: für dich, für jetzt. Darin befanden sich zwei belegte Brötchen, Schokolade, ein Apfel und eine kleine Packung Orangensaft. Da merkte ich, wie durstig und hungrig ich war – hungrig und durstig auch danach, dass jemand, irgendjemand, mir ein Brot schmierte und einen Apfel schenkte. Zuzannas Mutter Anna hatte nussbraune Haare und Augen, schwarz wie reife Holunderbeeren. Morgen zeigen wir dir alles in Schweidnitz. Hast du ein paar Tage Zeit? Hast du Kinder? Hast du Geschwister? Was haben deine Eltern gearbeitet? Wo lebte dein Vater als Kind? Wo gingen sie hin? Wie ist es ihnen ergangen? Wir brauchen eure Geschichten. Wir sind aus dem Osten, wir haben nur Familienüberlieferungen aus dem Osten. Unsere ganze Familie hat sich immer für Geschichte interessiert. Zuzannas Mutter Anna war Polnischlehrerin und unterrichtete auch Heimatkunde in einer Grundschule. Die Kinder sind alle hier geboren, ihre Eltern auch, aber noch fremd hier. Ich habe mit den Kindern über früher gesprochen, niemand weiß etwas von vor dem Krieg hier. Die Verwurzelung an einem Ort fängt mit den Geschichten an, die die Älteren zu Hause den Kindern von früher erzählen. Aber alles was die Kinder erfahren, hat mit ihrem Geburtsort nichts zu tun. In den Familien hier liegt alle Erinnerung in der Ferne, in einem Nebel.

Es gibt hier nur Geschichten von anderswo Zuzannas Mutter Anna sprach mit den Kindern,

die sie unterrichtete, über ihre Hobbys. Sie kamen auf das Sammeln und so bat Anna die Kinder, ihre Sammlungen oder Teile daraus am nächsten Tag mit in die Schule zu bringen. Ein Junge kam mit einer Tasche hölzerner Kleiderbügel, die er sammelte. Auf allen waren deutsche Aufschriften und Adressen, Breslau, Berlin, Schweidnitz, Hirschberg, Modegeschäfte, Warenhäuser. Als die anderen Kinder diese Sammlung sahen, brachten sie dem Jungen von zu Hause Kleiderbügel mit deutscher Schrift darauf aus ihren alten Schränken. Andere Kinder sammelten alte Schlüssel oder Briefmarken, Figuren, Münzen.

Zuzannas Urgroßmutter aus Galizien wird in Swidnica alt Jeden Morgen packte die alte Frau ihren Koffer und sagte: Ich muss jetzt gehen. Die Großmutter Maria oder die Mutter Anna sagte: Bleib hier. Und sie packten den Koffer wieder aus. Manchmal aber war niemand bei ihr, da zog sie sich etwas über, nahm den Koffer und ging. Mit der Straßenbahn fuhr sie zum Bahnhof und sagte: Vielen Dank für die Gastfreundschaft,

aber ich muss jetzt wirklich nach Hause fahren. Nach dem richtigen Zug nach Osten suchte sie, aber es fanden sie rechtzeitig, bevor sie abfuhr, Anna oder Maria und begleiteten sie wieder nach Hause, in das Zuhause von heute, von 50 Jahren. Aber sie kam dort nie wieder an – zu Hause.

Freunde der Familie Wir sind auch aus dem Osten, sagte Jestek, wie alle hier. Die alten Leute, eure und unsere, haben ein Recht darauf zu erzählen – von ihrem Leid, ihrer Traurigkeit, ihrer Angst. Sie haben ein Recht zu weinen und zu erzählen. Man muss darüber sprechen können, was geschehen ist. In Polen wurde früher über alles geschwiegen, sagte Anna und eine Zeitlang war alles, was deutsch war, schlecht. Wir wussten nicht, wo die Deutschen geblieben waren, wussten nicht, wie es ihnen ergangen war. Wir wussten nicht, woher und unter welchen Umständen die Polen hierher gekommen waren, wie es ihnen ergangen war, sagte ich. Schreib über uns auch.


KULTUR

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Sie kam, spielte und verliebte sich

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„Wie wunderschön, dachte ich, und fühlte mich gleich zuhause.“ Marie Matthäus fand von Usedom über Berlin und Hamburg nach Magdeburg. Und blieb.

s war das „Land Ohnegleichen“, das sie nach Magdeburg führte. Marie Matthäus hatte ihre Ausbildung an der Musicalschule Hamburg gerade hinter sich, hörte vom Casting für das Magdeburger Sommertheater der Compagnie 09 und bewarb sich. Es war ihre erste Bewerbung für ein Bühnenengagement und wurde gleich ihr erster Erfolg. Und: Sie verliebte sich in die Stadt. Sie fühlte sich angekommen, fernab der Heimat zuhause. Sie kam auf einem Umweg. Er begann auf der idyllischen Insel Usedom. Sie wuchs auf, wohin sich junge Mädchen gern träumen: auf einem Reiterhof. Doch Marie wollte weg, raus aus der Idylle, rein ins prickelnde Leben. Da war sie gerade 19, Trainerin für Pferdesport, im Kopf Visionen, in der Tasche den Berufsabschluss als Bürokauffrau. Ein „ordentlicher Beruf“, auf Rat der Eltern. Das fachliche Fundament, das ihr heute als Freiberuflerin zugute kommt. Doch zunächst zog es die junge Frau von der Insel in die Hauptstadt. „Ich wollte was erleben, Action!“, erzählt sie und in ihren Augen blitzt die Abenteuerlust. Davon gab es in Berlin reichlich. „Ich habe alles mitgenommen, was geht“, sagt sie und lacht. Dann gehen ihre Erinnerungen zurück in eine Bar. Dort saß eine betagte, offensichtlich unglückliche Frau. „So willst du nicht werden, hab ich mir geschworen.“ Sie erinnerte sich an ihren Traum: auf der Bühne zu stehen und das Publikum applaudieren zu hören. Keine Zeit wollte sie mehr verlieren. Marie bewarb sich an der Musicalschule in Hamburg. Drei Jahre Ausbildung folgten, daneben Privatunterricht im Schauspiel. Gesungen hat sie bereits im Kinderchor, besuchte die Musikschule in Wolgast und spielte Theater in der Gemeinde. Als Achtjährige brachte sie Wallensteins Tod als Solistin auf die Bühne, nach dem Vorbild ihrer älteren Schwester. Mit elf schrieb sie ihr erstes Theaterstück: über eine Oma, die ihre Männer totfüttert mit Hefeklößen. Geschichten sind ihre Leidenschaft, sagt Marie Matthäus, das habe sie wohl von ihrer Oma, die ihr gern Fantasiegeschichten erzählte. Und ihre Tante hatte Marie darin bestärkt, ihren Traum zu leben. Eine Tante, die übrigens in Magdeburg lebte. Maries großen Auftritt in ihrer Stadt hat sie allerdings nicht mehr miterMarie Matthäus im Klosterbergegarten. leben können, kurz vorher war Foto: Peter Gercke sie verstorben.

Von Birgit Ahlert

Ihr erstes Engagement brachte der jungen Musicalabsolventin gleich 10 Rollen im selben Stück. Darunter die königliche Editha sowie Richard Wagners Mutter. Herausforderungen an die darstellende Kunst. Variantenreich mit wenigen Requisiten und viel schauspielerischer Überzeugung. Marie brillierte und fand sich bestätigt. Hier ist sie genau richtig. „Als ich nach Magdeburg kam, dache ich: Das ist es!“ Das viele Grün erinnere sie an ihre Heimat Usedom. Auch ist die „Stadt nicht so überfüllt“, sagt Marie, es gibt viele Möglichkeiten, Ruhe zu finden. „Das ist es, was für mich Heimat ausmacht.“ Außerdem sei sie noch nirgends so herzlich in einem Bürgerbüro empfangen worden, wie bei der Anmeldung in Magdeburg, berichtet sie freudestrahlend. Sie fühlt sie angekommen und aufgenommen. Eine Wohnung hat sie in der Nähe des AMO gefunden. Von dort aus ist es nicht weit in den Klosterbergegarten. Einer der Liebslingsorte zum Textlernen. Auch geht sie gern an die Elbe, mit Decke und Notizbuch, für die spontanen Einfälle zwischendurch. Die notiert sie sich für ein eigenes Programm. Eins zum Singen. Erste Konzerte hat es bereits gegeben, weitere sind geplant, gern auch in Magdeburg, sagt sie. Doch zunächst gibt es erst einmal wieder Theater. Mit der Compagnie Magdeburg 09. „Natürlich“, sagt Marie und zeigt ihr herzliches Lächeln und schwärmt: „Es macht unglaubliche Freude, mit dem Ensemble zu spielen“. Ab 15. Juli ist das neue Stück „Leben. Endlos. Ein Traum.“ im Garten der Möllenvogtei am Dom zu erleben. Diesmal hat Marie Matthäus „nur“ zwei Rollen, darunter die Frau des Protagonisten Franz Mustermann. Eine „typische Hausfrau“, beschreibt sie diesen Part, „die überall für Ordnung sorgt. Auch im Himmel.“ Eine Geschichte zwischen Komik und Ernst über den Wunsch, ewig zu leben. Geschrieben und umgesetzt von Bernd Kurt Götz (Autor, Hauptrolle), Christoph Deckbar (Musik) und Gisela Begrich (Regie). Ein Dreiergespann, das Erfolg verspricht – und hält. Compagnie Magdeburg 09: „Leben. Endlos. Ein Traum.“ Sommertheater mit Musik, von Bernd Kurt Goetz und Christoph Deckbar. Vom 15. Juli bis 3. August im Garten der Möllenvogtei am Dom, täglich außer montags. Karten: bei Magdeburg Information, im Volksstimme-Service-Center, Fabularium (Grüne Zitadelle) und Kartenhaus (Allee-Center). Abendkasse ab 20 Uhr.


KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Blackmores NightTour

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■ Festungsgeflüster

Diese Band fasziniert mit ihren unvergleichlichen Arrangements aus Renaissance-Musik und Folk sowie diversen Instrumenten, die den Stücken eine unverwechselbare Note verleihen! Ritchie Blackmore & Candice Night sind auf Sommertour und werden am 9. August die Kulturfestung rocken. Wer dieses

Lagerfeuer und Live-Musik

Mit dem Charme der Grünen Insel: Irische Nacht am 12. Juli

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änner, AAAchtung! Alle man in Deckung! Angriff der kleinen Erdbällchen! Erdbällchen? Ähm... Moment mal ... Doch! Erdbällchen! So ist es angedroht! Tja Männer, da staunt ihr! Was es alles gibt! Also: Zack! Zack! Angetreten zum Sturm! Schlachtplan entwickeln! Wir müssen vorbereitet sein! Angriff am 13. Juli! Titel: Urban Gardening! Mir nicht bekannt, diese Garnison. Aber bomben wollen die! Jawoll! Mit Samenbomben! Was auch immer das ist! Wir müssen mit allem rechnen! Vor allem mit den Wählerischen! Denen ist grün nicht genug! Die wollen bunt. BUNT! In einer Festung! Wo gibt’s denn sowas?! Da brat mir einer nen Blümchen! Mitbomben sogar ausdrücklich erwünscht! Was soll das?! Wie geht das?! Das wollen die Wählerischen in einer geheimen Videobotschaft mitteilen. Psst! Aufpassen! Unauffällig beobachten! Im Internet unter www.die-waehlerischen.de! Hingesehen! Aufgemerkt! Weitersagen! Und dabei sein! Ab 16 Uhr. Leute, Leute, das werde ich im Blick behalten! Abmarsch! Wir sehen uns. Der Festungskommandant

S

ix Years of Irish and Celtic Folk“ heißt das musikalische Werk, mit dem Dizzy Spell gerade die Musikwelt erfreut. Die Leipziger Band ist so autenthisch, dass sie sogar von der irischen Botschaft eingeladen wurde, um zum St.-Patricks-DayEmpfang aufzuspielen! Jetzt kommen die Musiker in die Kulturfestung, um das Flair der Grünen Insel zu verbreiten und die Besucher zu begeistern. Ihnen zur Seite steht ein uriges Magdeburger Gewächs, das sich ebenso der Folkmusik verschrieben hat: die Starbridge Folk Band. Mit Akkordeon, Gitarre und Vocals träumen sie uns an die wilde irische Küste, gehen mit uns in den Pub und auf Seefahrt. Sie musizieren ebenso gemütlich wie ausgelassen. Jede Formation für sich ist einen Besuch wert, jetzt beleben sie zu zweit den Festungshof. Es gibt Party, Lagerfeuer und Spezialitäten wie Irish Stew, Schwein am Spieß, Guinness, Kilkenny und Irish Whiskey. Mit gemütlichem Ausklang im Hohen Gewölbe. Die Irische Nacht am Sonnabend, 12. Juli, beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr).

■ Kompakt Das Fußball-WM-Finale am 13. Juli wird ab 21 Uhr live in der Festung Mark gefeiert. Einlass ab 20.30 Uhr, Eintritt frei! +++ Der Auftritt von Helge Schneider, am 28. August in der Festung Mark geplant, wurde wegen der großen Nachfrage in den Elbauenpark verlegt. Mit seinem Programm „Pretty Joe & die Schönheiten“ wird er nun auf der Seebühne zu erleben sein. Der Tag bleibt derselbe, Beginn 20 Uhr. +++

AAAchtung! Hier fliegt was durch die Luft!

Dizzy Spell (Foto) und die Starbridge Folkband sorgen für gemütliche Atmosphäre am Lagerfeuer.

Festung außer Haus: mit Bühnenprogramm, Trommlern, Tänzern und Fabelwesen bei der Zoonacht am 9. August. Besucher zahlen lediglich den üblichen Eintrittspreis für den Zoologischen Garten. +++ Das Impro Revival 2014 steigt am 30. August ab 18 Uhr auf dem Festungshof. Mit dabei: Pankow, Karussel, Engerling, MTS und Crossfire. Zur After-Show-Party rockt Charlies Crew. +++ Eintrittskarten für Veranstaltungen in der Kulturfestung gibt es im Büro am Hohepfortewall 1 oder über Telefon 0391/ 6 62 36 33.

Geheimnissen der Festung nachgespürt

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in wahrer Zauber umgibt die alten Festungsanlagen am Hohepfortewall. Wer bekommt da nicht Lust, die Hohen Gewölbe und Kanonengänge zu erkunden? Entdecken Sie die geheimnisvollen Nischen und Rätsel der Festung Mark bei einer der Führungen. Die ehemaligen preußischen Festungsanlagen öffnen die Tore zu einem spannenden Rundgang, bei dem die Besucher in fast alle Bereiche des Hauses werfen und hinter die Kulissen des Veranstaltungshauses schauen können. Auch gibt es Erklärungen zu baulichen Besonderheiten und aktuellen Bauvorhaben der Anlage aus dem 19. Jahrhundert. Termin ist der 27. Juli, 14 Uhr. Anmeldung bei der Tourist-Information Magdeburg, Tel. 0391/ 83 80 403.


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7-2014

KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

Für ein buntes Magdeburg

„City of Ideas – Deine Idee für Magdeburg“ zeigt Visionen von Jugendlichen für ihre Stadt. Ab sofort in der Zentralbibliothek.

D

ie Ausstellung zeigt, wie sich junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für ein buntes und offenes Magdeburg einsetzen“, sagt Kathrin Preyer vom Projektbüro „Gemeinsam Chancen bieten“. „Es gab keine inhaltlichen Vorgaben, wichtig sind die Ideen und das Engagement der Jugendlichen.“ Die Ausstellung zeigt Collagen von Projekten mit interkulturellem Bezug, die von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen Herbst 2013 und Juni 2014 realisiert worden sind. Die Bilanz ist positiv: Von einem Computerkurs für ältere Migrant/-innen, über Breakdance-Veranstaltungen zur Ermutigung junger Mädchen und Frauen bis zu einem Musikworkshop, der Fans bulgarischer Folklore und elektronischer Musik zusammenbrachte, sind ganz unterschiedliche Projekte vertreten. Das Programm „City of Ideas – Deine Idee für Magdeburg!“ wird von der djo – Deutsche Jugend in Europa Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. organisiert und von der Aktion Mensch finanziell gefördert. Insgesamt wurden 21 Kleinprojekte in zwei Jahrgängen umgesetzt. Ein Programmzyklus umfasste ein Einführungsseminar im Herbst zu den Themen Projektmanagement, Öffentlichkeits-

■ Kompakt Wechsel an der Spitze der Bibliotheksleitung

Jugendliche fertigen beim Abschlussseminar Collagen für die Ausstellung. Foto: djo

arbeit und Finanzen, die Durchführung eines Kleinprojekts und ein Bilanzseminar im Frühsommer. „Wir konnten durch das Programm der djo lernen, wie man ein eigenes Projekt umsetzt“ freut sich Mengru Qu, die für internationale Studierende Workshops zum Erlernen traditioneller chinesischer Tänze organisierte. Der mit dreizehn Jahren jüngste Teilnehmer Doménique Haack ist stolz auf sein Videoprojekt über Magdeburger Kinder und ihre Sicht auf die Stadt: „Ohne Eltern ein bisschen Action, das war cool!“ Einige der Projekte zogen sogar landesweite Aufmerksamkeit auf sich. So wurde das Projekt „Die afrikanischen Metropolen“ mit einem Preis beim freistil-Jugendengagementwettbewerb Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. „Es ist wichtig, dass Jugendliche viel über andere Länder wissen und die Welt außerhalb von Sachsen-Anhalt und Deutschland kennenlernen“ so Mohamed Camara, der ursprünglich aus Mali stammt. Er führte im Projekt Workshops für Kinder und Jugendliche durch und diskutierte mit ihnen über Vorurteile gegenüber Afrika und die moderne Realität. Die Ausstellung ist ab sofort und bis zum 30. Juli in der Zentralbibliothek, Breiter Weg 109, zu sehen. Der Eintritt ist frei. www.djo-sachsen-anhalt.de

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ie liest gern und interessiert sich für Medien: Die neue Leiterin der Zentralbibliothek ist Dr. Cornelia Poenicke. Die studierte Germanistin tritt damit die Nachfolge von Peter Petsch an, der Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde. Cornelia Poenicke wechselte vom Rathaus an die neue Wirkungsstätte, sie war Sprecherin der Stadtverwaltung Magdeburg. Zuvor hatte sie über drei Jahre die Volkshochschule geleitet. „Das hat mir sehr viel Freude bereitet“, sagt sie und sieht Ähnlichkeiten zur Bibliotheksleitung: „Es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten.“ Es gehe nicht nur um Bücherschränke. „Bibliotheken sind Lernorte und Orte der Begegnung, sie haben eine pädagogische und soziale Funktion.“ Als besondere Herausforderung sieht sie den Wandel zu eBooks und Onlineangeboten. „Die Medien befinden sich im Umbruch, das schließt auch eine Bibliothek nicht aus.“ In der Vielzahl von elektronischen Büchern, Blue Rays & Co. gilt es herauszufinden: Wohin entwickeln sich die Wünsche der Leser? Das ist spannend, sagt Poenicke. Sie selbst liebt das Lesen „mit Papier in der Hand“. Doch auch einen E-Book-Reader nennt sie ihr eigen. „Vor allem auf Reisen ist er sehr praktisch, hab ich damit doch gleich ein ganzes Bücherregal im Koffer.“ (ab)

100 neue Bücher für den Lesesommer XXL

A

b sofort können sich wieder Kinder und Jugendliche für den „Lesesommer XXL“ anmelden. Er wird bereits zum fünften Mal ausgerichtet und startet am 14. Juli. Bis zum 3. September können sich Ferienkinder nach Herzenslust mit Literatur beschäftigen. Die Stadtbibliothek Magdeburg hält dafür exklusiv weit mehr als 100 brandneue Kinder- und Jugendbücher zur Ausleihe bereit – in der Zentralbibliothek ebenso wie in den Zweigstellen. Jeder Teilnehmer bekommt einen persönlichen Lesepass und kann sich mindestens zwei Bücher aus der Lesesommer-Aktion aussuchen. Bei der Rückgabe werden ein paar Fragen zum Buch gestellt und auf einer Bewertungskarte kann die persönliche Meinung zu jedem Buch eintragen werden. Das bringt nicht nur interessante Leseunterhaltung in die Ferienzeit, die Teilnahme kann von der Schule zudem auf dem nächsten Zeugnis als besondere Leistung eingetragen werden. Bedingungen gibt es keine. Einfach anmelden, egal bei welcher Bibliothek – und ran ans Regal! Mitmachen können alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren, egal ob mit oder ohne Bibliotheksausweis.


RÄTSEL

MAGDEBURG KOMPAKT

ruhig, abgeklärt

Empfang

höchste ägyptische Göttin

prahlerischer Mann

kleiner Ausschnitt

Hautentzündung

altgriech. ÖlbaumPhilosophen- gewächs schule

Absonderung

Kfz-Z. Rosenheim

7-2014

australisches Beuteltier

eine Sitzgelegenheit

enorm

Südosteuropäer

41

G

Rankpflanze Spielgeld in Casinos

zentraler Punkt

verbergen

älteste lat. Bibelübersetzung

Siegerin im Wettkampf

Fremdwortteil: vier

Bezugnahme

Schelle

Festumzug

Abschnitt des Korans

Pelzart Filmlichtempfindlichkeit Spielfigur beim Bowling

dt. Motorenerfinder

ehrenhaft

früher, einst einstimmig (alle)

Gardine

ostchinesische Provinz

französisch: eins

heikle Situation

Ort im Westerwald Blutbestandteil Land im Wasser

Radiozubehör

Holzraummaß

veraltet: neben Tafelaufsatz im MA.

Hunnenkönig

Abk.: Bundestag

Geübtheit

baumgesäumte Straße Abk.: circa

Schaffensfreude

Dummheit

geländegängiges Motorrad

Fakultätsvorsteher

Gewinn (ugs.)

Kaltstarthilfe (Auto) Fremdwortteil: über, oberhalb

jüdisches Fest

Wahrzeichen von Brüssel

54 32 706

Bewoh- kleine ner der SchmutzHptst. Italiens stelle

,! '

kaufm.: ohne Abzug

Filmmannschaft

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Zustimmung (Abk.)

hochbetagt

sehr starker Wind

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Ostseeinsel

hebräischer Buchstabe

Lehrmeinung

Steuer im MA.

Zeitmesser

Kfz-Z. Geilenkirchen

früher als Abk.: Verhandlungsbasis

proben

unterwürfig

Meinung Begründer der Waldorfschulen

unerbittlich

Ausstrahlung

Fischeier

italienisch: ja

Greifvogel

Pleite, Konkurs

linke Kontoseite

Ölpflanze

Juristentracht bei Gericht

Fußbekleidung europ. Hauptstädter

israel. Staatsmann † 1995 Keimgut

engl. Parlamentsentscheid

Friseurladen

linksrhein. Mittelgebirge

Kleidungsstück

Rundgesang

altröm. Wahrsagepriester

Kfz-Z. Lübben

0

Kniebeuge im Ballett gebratene Fleischschnitte

Leibriemen

eine Weltreligion

Anstrichmittel

+

Meeresstachelhäuter (Mz.)

sehr bejahrt

ind. Bundesstaat

schwach glänzend

&

Eigene Abschiedsräume u. Kaffeezimmer.

Bergbach

Brauch

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mattgelb

Königin von Thailand

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Laut des Ekels

eine Jahreszeit

MK14-25b


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7-2014

UNTERHALTUNG

MAGDEBURG KOMPAKT

So stehen die Sterne

Ottos getrübter Domblick

Sie müssen Ihre Einstellung zur Beziehung ändern. Sie erwarten viel vom Partner und achten nicht auf seine WIDDER 21.03-20.04. Wünsche.

… das schwere Leben als Mieter und andere rechtliche Lebensumstände

Erwarten Sie nicht, dass man Sie im Beruf auf Rosen bettet. Gehen Sie weiterhin den Weg der kleinen, STIER 21.04.-20.05. erfolgreichen Schritte. Es ist nicht nötig, dass Sie sich schonen. Sie sind gesundheitlich in Bestform und sollten ZWILLINGE sich auch an harte 21.05-21.06. Brocken heranwagen. Sie erwartet eine aufregende Zeit im besten Sinne des Wortes. Vergessen Sie dabei aber nicht die kleinen Dinge KREBS 22.06.-22.07. des Lebens. Lassen Sie sich vom Chef nicht unter Druck setzen. Ihre Projekte werden nur erfolgreich LÖWE sein, wenn alle Details 23.07.-23.08. genau stimmen. Sie neigen dazu, sich zu überschätzen. Schonen Sie vor allem Ihre Nerven und lassen Sie JUNGFRAU sich nicht von Hektik 24.08.-23.09. anstecken. Leidenschaft gehört zu einer intakten Beziehung. Überdenken Sie einmal kritisch, wie es damit zurzeit bei Ihnen WAAGE 24.09.-23.10. bestellt ist. Ihr Chef wird demnächst Ihre Leistungsbereitschaft kritisieren. Beweisen Sie ihm, SKORPION dass er sich gründlich 24.10.-22.11. geirrt hat. Meiden Sie Hektik und Stress. Dann wird Ihnen jetzt alles gelingen und sich Ihre VerSCHÜTZE fassung zunehmend 23.11.-21.12. stabilisieren. Geben Sie dem Partner keine Schuld an Ihrer Unzufriedenheit. Tragen Sie tolerant zu STEINBOCK einer entspannten At22.12.-20.01. mosphäre bei. Halten Sie zu Ihrem Chef stets kritische Distanz. Man könnte Ihnen sonst vorwerfen, WASSERMANN sich einseitig Vorteile 21.01.-19.02. sichern zu wollen. In Ihrem Körper schlummert noch ein Krankheitsherd. Lassen Sie es also lieber nicht auf sportliche RekordFISCHE 20.02.-20.03. versuche ankommen.

I

n 5 Minuten sollte also Frau Stubenrein, die Eigentümerin des Wohnhauses, in dem Otto seit 26 Jahren seine Junggesellenwohnung mit ungetrübtem Blick auf den Dom bewohnt, erscheinen, um seine neu installierten Rauchmelder zu besichtigen. So zumindest hatte sie am Telefon mit liebevoller Schwafelei Ihr Anliegen an sein Ohr herangetragen und die Verabredung getroffen. Na schön – soll sie halt, dachte sich Otto – und darüber hinaus nichts weiter… Klingeling – da war sie schon vor der Tür und huschte nach dem Öffnen jener unvermittelt an Ottos Astralkörper vorbei, um die angekündigte Inspizierung der neu installierten Brand- und Rauch-Warngerätschaften seiner Behausung zur Vollziehung zu bringen. „Ahja – da sind sie ja, fein, fein!“ gluckste es aus Stubenreins Vermietermund heraus… „Jaja“, erwiderte Otto kommunikativ unwertvoll, jedoch sozial adäquat und erbat sich justament von seiner Vermieterin, dass sich diese „…. nun, nach seinem angestrengten Arbeitstage entfernen solle, um ihm seinen täglichen, innere Ruhe verschaffenden Domblick allein zu ermöglichen.“ Schließlich hatte sie sich „die neuen Dinger an der Decke ja angesehen“. Doch eh er sich´s versah, begann Stubenrein durch alle Räume seiner Wohneinheit zu flitzen, um sich „einen Überblick über ihr Eigentum zu verschaffen“, wie sie lautstark von sich gab. Sie verschob hier und da ein paar Möbelstücke, riss die Fenster auf, zuppelte an seiner Gardine herum, wischte mit einem Finger staubprüfend über Fensterbänke, Türrahmen und Fußbodenleisten und erging sich in harscher Kritik ob Ottos „unmöglicher Wohnungseinrichtung“, seines „unausgereiften Männergeschmacks“ und „sauhaufenartiger Unreinlichkeit“. Da platzte Otto der Mieterkragen, woraufhin er die „Sauberfrau“ einfach an den Oberarmen packte, emporhob und unvermittelt über die Schwelle seiner Eingangstür trug, um sie, nunmehr kreischend und mit den Beinchen strampelnd, sodann auf dem Hausflure abzustellen, quasi „aushäusig zu entsorgen“. Rumms – und die Tür war zu… Otto fand nach einigen Stunden beim Blick auf sein geliebtes Bauwerk im gotischen Stile seine innere Ruhe wieder, deren Dauer allerdings nicht von Nachhaltigkeit geprägt war – nur 3 Tage währte… Herr Hermes, Mitarbeiter der Deutschen Post übergab ihm nämlich nun, genau an der Schwelle, die vor 3 Tagen Madame Stubenrein einmalig überschritten hatte, nun ein Schreiben höchstpersönlich, für das Otto sogar quittieren musste. Er hielt die Kündigung in den Händen. Sein geliebtes Domizil sollte er verlieren, es unvermittelt besenrein beräumen „mit sofortiger Wirkung außerordentlich und fristlos“, schrieb die Anwaltskanzlei „Hotzenplotz und Partner“, da er „… unangemessen und mit roher Gewalt, mithin rechtswidrig und sittenlos, nötigend und ehrverletzend, noch dazu gesundheitsschädigend und unbillig, ja gar mit äußerster Brutalität und Strafe fordernd, sowie schmerzensgeldverdächtig gegen das berichtigte Interesse der ach so armen Vermieterin, die sich lediglich vom ordnungsgemäßen Zustand ihres Eigentums überzeugen wollte“, vorgegangen war. Zu Recht? Gegen Otto wurde Räumungsklage erhoben, aber das Amtsgericht gab ihm Recht und so verlor Frau „Saubermann“ in der ersten Instanz. Dagegen wurde Berufung eingelegt und das Landgericht sah die Sache anders, verurteilte Otto tatsächlich zum Auszug… Und weiter ging es – bis hin zum Bundesgerichtshof. Der war der Auffassung, dass die Vermieterin keinen Grund zur Kündigung hatte (BGH, Urt. v. 04.06.2014, Az. VIII ZR 289/13). Sie hatte nämlich entgegen der vorherigen Ankündigung und Absprache eine weitergehende Besichtigung der Wohnräume durchführen

Von Fall zu Fall

wollen, wozu sie nicht berechtigt war. Mit dem Versuch, die ganze Wohnung trotzdem und vor allem gegen Ottos Willen zu inspizieren, hatte sie sein Hausrecht verletzt. An dem Vorfall trägt sie daher zumindest eine große Mitschuld. Selbst wenn Otto, als er die Vermieterin kurzerhand vor die Tür trug, die Grenzen der Notwehr geringfügig überschritten haben sollte, wäre das nach Ansicht der Karlsruher Richter keine so gravierende Pflichtverletzung, die es für die Vermieterin unzumutbar gemacht hätte, das Mietverhältnis fortzusetzen. Nicht einmal ein berechtigtes Interesse an der Beendigung des Mietverhältnisses billigten die Richter der Vermieterin zu, obwohl sich diese durch Ottos Verhalten zutiefst erschrocken und dann auch noch gedemütigt gefühlt hatte. Recht so. Der vom BGH entschiedene Fall ist allerdings eher als Ausnahme zu betrachten. Hier ein paar andere Urteile, die das belegen: Das AG München (Urt. v. 07.02.2013, Az. 411 25348/12) entschied z.B., dass die Beschimpfung des Hauswartes als „Verbrecher, Spitzel und Lügner“ einen Kündigungsgrund darstellen kann. Auch das LG Halle (Urt. v. 08.06.2011, Az.: 2 S 277/10) hat für die Mieterbehauptung, Mitarbeiter des Vermieters kämen aus dem Rotlichtmilieu, diese Auffassung vertreten. Gewalttätigkeiten gegen Vermieter oder andere Mieter führen ebenfalls regelmäßig zu einer wirksamen Kündigung (so z.B. LG Berlin, Urt. v. 26.06.2008, Az. 67 S 337/07 für fünf Faustschläge). Und die Moral von der Geschicht? Huscht jemand ungewollt ins Haus, expedier ihn höflich raus. Folgt er Deinem Wunsche nicht – mach ihm ruhig „am Rade Licht“. Auch der BGH sieht’s so – Recht so! Wunderschöne Ferien ohne fremde Besucher und andere ungebetene Gäste wünscht Ihnen, Ihr Rechtsanwalt Andreas Dahm


MAGDEBURG KOMPAKT

MAGDEBURG INTIM

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n Salongeflüster

Fahnenappell Wort-Coiffeur Lars Johansen

In die Röhre geschaut

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h je - die gute alte Zeit der Röhre. Da kommen sentimentale Erinnerungen hoch. Kaum ein anderer Gebrauchsgegenstand dokumentiert die Entwicklung von Technik, Design und Zeitgeist mehr als ein Fernsehgerät. Die Ausstellung „Auf Sendung! Das Jahrhundert des Fernsehens“ entführt noch bis 19. Juli Besucher des Allee Centers in die Vergangenheit. Aufgebaut wie ein museales Einrichtungshaus lädt die Mall des

Abschied vom Elbauenpark

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igentlich müsste Jürgen Ludewig eine Inventarnummer auf dem Rücken tragen. Er gehörte mit zu dem Team, das die Bundesgartenschau im Jahr 1999 zu einem Mega-Erfolg machte. Noch bevor hier alles grünte und blühte, plante der ehemalige Leichtathlet und Leistungssportler die sportlichen Veranstaltungen auf der BUGA. Auch nach der Gartenschau blieb er dem Elbauenpark treu. Es gab kaum eine Veranstaltung in den Folgejahren, in denen Jürgen Ludewig als Teamleiter Veranstaltungen nicht seine Finger im Spiel hatte. Besonders ans Herz gewachsen waren ihm die magischen Momente beim Ballonglühen. Doch jetzt ist damit Schluss - das Faktotum des Elbauenparks räumt den Schreibtisch und macht Platz für die nächste Generation. Den Eintritt in das offizielle Rentenalter genießt Jürgen Ludewig an Bord einen Kreuzfahrtschiffes.

Centers zu einer Zeitreise ein. Auf die begab sich auch Karstadt-Chef Rolf Lay, der mal schnell in die Rolle des Nachrichtensprechers schlüpfte. Ob es die Nachrichten waren, die Janet Selent zum Lachen brachten oder die einzigartigen Kulisse der Ausstellunge mit den Touch von Nostalgie - ein Abstecher in die Welt der alten TV-Geräte bringt viele Besucher zum schmunzeln. Eben ein Erlebnis der besonderen Art.

D

irekt nach dem Frankreichspiel tauchte er mit einer schwarzrotgoldenen Papierperücke bei mir im Salon auf, lallte „So sehen Sieger aus“ und wollte eine ebensolche Siegerfrisur. Ich hätte ihm gerne erwidert, dass ich da sehr lange schneiden müsste und auch dann garantiert kein Sieger dabei heraus käme. Vielleicht würde es zum vorletzten Platz reichen, aber auch nur, wenn ich sein Gesicht austauschen könnte. Doch er hätte mich wohl nicht verstanden. Also wartete ich, bis er eingeschlafen war, machte ihm die Haare nass und setzte ihn dann vor die Tür. Zur Zeit wollen viele meiner Kunden so aussehen wie Jogi Löw. Oder wenigstens wie Per „Eistonne“ Mertesacker. Für die Männer mache ich das ja gerne, aber jetzt wollen die Frauen das auch. Damals, bei der Generation Rudi Völler, war das noch einfach. „Tante Käte“ trug die Haare so metrosexuell, das reichte für mindestens zwei Geschlechter. Aber jetzt ist das schwieriger. Diejenigen, die Fußballerfrisuren verlangen, sind meistens sowieso schwer betrunken und lallen nur irgendeinen Schland daher. Wenn ich ihnen also einen ganz normalen Schnitt mache, fallen sie beim Aufwachen nicht gleich vor Schreck wieder um. Mein Nachbar hat es da schwerer. Der ist Inhaber eines Tätowierstudios. Wenn die Kunden da Löw oder Özil wollen, kann er nicht einfach ein Herz stechen. Also überredet er alle zu Thomas Müller auf dem Oberarm. Der sieht so verwechselbar aus, dass man ihn zur Not als jeden, sogar als eine (nicht gerade ausgesprochen attraktive) Exfreundin ausgeben kann. Was mich beim Sofafußballhelden wirklich stört, sind die Fahnen. Reicht die eigene Alkoholfahne beim Public Drinking nicht völlig aus? Von mir aus auch in Schwarzbier, Rotwein und Goldbrand. Und ihr könnt auch gerne nach dem Spiel wie ein durchgeknalltes Kinderkarussell hupend um den Hassel rasen. Aber bitte ohne Deutschlandfahne. Sonst schneide ich euch beim nächsten Mal tatsächlich eure Traumfrisur. Und das erklärt dann mal der Mutti zuhause. Also: Der Nächste bitte.


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7-2014

FREIZEIT-TIPPS

Veranstaltungen Juli - September 2014

Sonnabend,

12.7.

Konzerte

AMA / verschiedene Epochen und Stile der internaONE NIGHT OF ABBA tionalen Musikszene / 20:00 Sonnabend, 19. Juli 14, 20.30 – ca. 23.30 Uhr mit Pause Uhr / Molls Laden 20 Jahre Akademisches OrEinzigartiges, musikalisches Feuerwerk chester / Peter Iljitsch SEEBÜHNE im Elbauenpark Tschaikowsky, 1. Klavierkonzert / 17:00 Uhr / TeleTRAUMMELODIEN mann Konzerthalle DER OPERETTE LéOparleur: „Faut Du Sonntag, 20. Juli 14, 15.30 - ca. 18.00 Uhr mit Pause Rêve" / spannendsten Livemusikalisches Feuerwerk aus den acts in Sachen Ethnorock / beliebtesten und bekanntesten 20:00 Uhr / Moritzhof Operettenmelodien Jubiläumkonzert / 17:00 SEEBÜHNE im Elbauenpark Uhr / Kloster Unser Lieben KLEINER HÄUPTLING WINNEFrauen TOU Sonntag, 3. August 2014 16:00 - 18:00 Uhr Musiktheater mit Geschichten des kleinen Indianerjungen Winnetou ( empfohlen ab 5 Jahre) SEEBÜHNE im Elbauenpark

Theater/Show

Früh übt sich / Theaterballettschule Magdeburg e.V. stellt sich vor / 14:30 Uhr / Opernhaus Bühne Kalimandscharo Festspiele PRINZESSINNENTAG Zielitz / Sommertheater auf Sonntag, 10. August 2014 dem Salzberg / Zielitz 11:00 - 17:00 Uhr Sonnenschirmrevue / verkleiden, mitmachen, erleben Einmal Prinzessin oder Prinz sein! 19:30 Uhr / StraßenbahndeELBAUENPARK pot Sudenburg Sommerf(r)ische oder BALLONGLÜHEN F(r)isch zu viert / Moritatmit Lasershow... sachenbericht über eine Samstag, 16. August höchst beklagenswerte Af17:00 - 23:00 Uhr Ballonriesen im Elbauenpark ! färe / 20:30 Uhr / Theater Präsentiert von radio SAW Party, an der Angel mit den radio SAW Dancern und DJ sowie der Partyband „Biba und die Butzemänner" ELBAUENPARK Tausend Takte Sonntag, 7. September 15 - 17 Uhr Musikalischer Nachmittag mit dem Großen Orchester des Landespolizeiorchester Sachsen Anhalt SEEBÜHNE LANDESERNTEDANKFEST Sa. - So., 20. - 21. September 10 - 18 Uhr Große Präsentation alter Handwerkstraditionen, historische und moderne Ernte-und Landmaschinen, Tierschau, Ökodorf, Gartenmarkt, Verkauf von regionalen Spezialitäten... GROSSER ANGER

Infos unter Tel. 0391 5934-50 und www.mvgm.de, Eintrittskarten im Vorverkauf erhältlich bei Magdeburg Ticket, Telefon 0391 5334-80

Comedy/Kabarett

SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum Wo ein Weg ist fehlt der Wille / mit Marion Bach und Hans- Günther Pölitz / 20:00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

Typographie – ein Spiel? / Ausstellung noch bis zum 18.07. von Prof. Gert Wunderlich / Literaturhaus

Kleines Kino

MAGDEBURG KOMPAKT

/ Kunst- & Handwerkermarkt / 15 Uhr / Moritzhof

Führungen

Abendlicher Stadtrundgang / mit historischen und sagenhaften Persönlichkeiten / 18 Uhr / Faunbrunnen

... und außerdem

„Zumba on stage“ / 1. Zumba-Party / 18:00 Uhr / Seebühne Irische Nacht / Liveprogramm am Lagerfeuer / 20:00 Uhr / Festung Mark Großes Winzerfest / 11:00 Uhr / Martin-Luther-Platz Holi Open Air / mit Stevie T. (89.0 RTL), Soundplayerzz, HouseAkrobaten / 12:00 Uhr / Wissenschaftshafen DJ's life / Black Music mit DJ Cut o Holic / 18:00 Uhr / Club 56

Sonntag,

Konzerte

Theater/Show

Früh übt sich / Theaterballettschule Magdeburg e.V. stellt sich vor / 14:30 Uhr / Opernhaus Bühne Hofspektakel 2014: Oscar / Willkommen zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Sommerf(r)ische oder F(r)isch zu viert / Moritatsachenbericht über eine höchst beklagenswerte Affäre / 20:30 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 17:00 Uhr / Technikmuseum

Für die Jüngeren

„Die Old“ / Theaterjugendclub / 11 Uhr / Moritzhof Belle und Sebastian / Freundschaftsgeschichte zwischen Sebastian und einer Hündin / 11:00 und 14:00 Uhr / Moritzhof Leon und die magischen Worte / Film über die Macht der Worte / 11:30 und 14:30 Uhr / Moritzhof

Familien-Flohmarkt / 9:00 Uhr / Nordpark Home Kleines Montmartre

Mo. Di.

Mi.

Do.

Fr.

Pomp and... / Orgelpunkt / 16:00 Uhr / Dom

Kleines Kino

Messe/Märkte

Fahrplan Hauptsaison 2014 (01.05. - 30.09.)

13.7.

2 Herbst 3 Winter / unkonventionelle Geschichte über das Leben dreier Franzosen / 17:00 Uhr / Moritzhof Miss Sixty / Komödie über die Schwierigkeit des Altern mit Iris Berben / 17:00 und 21:00 Uhr / Studiokino Tardi - Schwarz auf Weiß / Krieg und Kriegs- gefangenschaft / 18 Uhr / Moritzhof Belle und Sebastian / Freundschaftsgeschichte zwischen Sebastian und einer Hündin / 15:00 Uhr / Moritzhof

Magdeburger Weiße Flotte

Das Geheimnis der Bäume / faszinierender Dokumentarfilm über das Wunderwerk Baum / 19:00 Uhr / Moritzhof 2 Herbst 3 Winter / unkonventionelle Geschichte über das Leben dreier Franzosen / 18:15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Sa.

So.

11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:30 - 17:45 17:30 - 18:30 18:00 - 21:00 09:30 - 11:00 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:30 - 17:45 17:30 - 18:30

Stadtfahrt Panoramafahrt Westerhüsen Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Fahrt mit Livemusik (nicht jeden Sa.) Panoramafahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt

Tagesfahrten nach Tangermünde am 22.05./ 12.06./ 26.06./ 10.07./ 24.07./ 07.08. / 21.08.

Tickets / Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de Tourist-Information Magdeburg Ernst-Reuter-Allee 12 ● 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

Messe/Märkte

Fischmarkt-Tuchmarkt / 9:00 Uhr / Stadthalle Trödelmarkt / 9:00 Uhr / Trödelmarkt

Führungen

„Unbekannte Ecken entdecken" / Stadtrundfahrt / 14:00 Uhr / Alter Markt Vor der Natur gewachsen / Sonntagsführung / 15:00 Uhr / Kunstmuseum Offener Wasserturm / 164 Stufen sind zu erzwingen / 14:00 Uhr / Wasserturm Salbke

... und außerdem

WM Finale / 20:00 Uhr / Molls Laden Großes Winzerfest / 11:00 Uhr / Martin-Luther-Platz

Montag,

14.7.

Kunst/Literatur

„Warschau - Eine europäische Hauptstadt" / Fotoausstellung / 18:30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 Blumen für Otello / Konzertlesung / 20:00 Uhr / City Carré

Kleines Kino

2 Herbst 3 Winter / unkonSonntagsbrunch / 10:00 bis ventionelle Geschichte über 15:00 Uhr / Le Frog das Leben dreier Franzosen


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

/ 20:15 Uhr / Moritzhof Philomena / umwerfend komischen Annäherung zweier grundverschiedener Menschen / 17:30 Uhr / Studiokino

Führungen

Führungen

Hundertwasser in hundert Schritten / Sonderführung / 14:00 Uhr / Grüne Zitadelle

... und außerdem

Zumba / mit dem Tanzclub Vilando / 19:00 Uhr / Bodystyl-Fitness-Center Rechtliche Neuigkeiten zur Patientenverfügung / Referent: Notar Joachim Schnei... und außerdem der-Slowig / 18:30 Uhr / KaLeben mit der Energietharinenhaus wende 2 / Dokumentation / Salsakurs / mit Caro & Ron 19:00 Uhr / Café Central Varadero / 21:00 Uhr / One Oldie-Disco / mit DJ Carsten / 22:00 Uhr Dienstag, Stadtrundfahrt zu Lande und zu Wasser / 10:00 Uhr / Treffpunkt: Otto-v.-Guericke-Denkmal

15.7.

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / Möllenvoigteigarten

Mittwoch,

16.7.

Konzerte

Theater/Show

Kunstpause / Führung und Ausstellung / 12:30 Uhr / Kunstmuseum

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Comedy/Kabarett Sommertheater mit Musik SuperManni / mit den der Compagnie Magdeburg Hengstmännern / 21:00 09 / 21:00 Uhr / MöllenUhr / Technikmuseum voigteigarten Sommerf(r)ische oder Kunst/Literatur F(r)isch zu viert / MoritatVernissage da oben / Aussachenbericht über eine stellungseröffnung der Mal- höchst beklagenswerte Afgruppe Regenbogen / 17:00 färe / 20:30 Uhr / Theater Uhr / Feuerwache an der Angel

Kleines Kino

Kleines Kino

Comedy/Kabarett

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kunst/Literatur

Miss Sixty / Komödie über die Schwierigkeit des Altern mit Iris Berben / 20:00 Uhr / Studiokino Philomena / umwerfend komischen Annäherung zweier grundverschiedener Menschen / 17:30 Uhr / Studiokino

SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kunst/Literatur

Theater/Show

Freude, Farbe, Fantasie / Vernissage / 18:00 Uhr / Flurgalerie Eisenbart

Kleines Kino

Nymphomaniac 1 / wilde und poetische Geschichte der Reise einer Frau / 17:30 Uhr / Studiokino

17.7.

Hofspektakel 2014: Oscar / Willkommen zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / Möllen-

45

Sommerf(r)ische oder F(r)isch zu viert / Moritatsachenbericht über eine höchst beklagenswerte Affäre / 20:30 Uhr / Theater an der Angel

voigteigarten Sommerf(r)ische oder F(r)isch zu viert / Moritatsachenbericht über eine höchst beklagenswerte Affäre / 20:30 Uhr / Theater an der Angel

Junges Podium / Jubiläumskonzert / 17:00 Uhr / Gesellschaftshaus Kammerkonzert / / Werke von u.a. Max Bruch, BeetFür die Jüngeren hoven, Carl Maria von Weber / 18:00 Uhr / Gesell- Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre / 15:00 Uhr / Kunstschaftshaus museum Konzert der Streicher / 18:00 Uhr / Konservatorium „Georg Philipp Telemann“ Donnerstag, Open Mic Night / 19:00 Uhr / Kunstkneipe Nachdenker

Comedy/Kabarett

7-2014

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / Möllenvoigteigarten

Maman und ich / eigene Geschichte vom Erwachsenwerden / 17:30 Uhr / Studiokino Fascinating India / Dokumentationsfilm / 19:00 Uhr / Moritzho

Führungen

SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kleines Kino

Zoran - Mein Neffe, der Idiot / skurrile Komödie / 17:30 Uhr / Studiokino

Hundertwasser in hundert Schritten / Sonderführung / 14:00 Uhr / Grüne Zitadelle

Führungen

... und außerdem

... und außerdem

Firmenstaffel / 18:00 Uhr / Elbauenpark Elternfrühstück / Ferienzeit schön gestalten - nur wie? / 9:30 Uhr / Familienhaus im Park

Freitag,

18.7.

„Unbekannte Ecken entdecken" / Stadtrundfahrt / 14:00 Uhr / Alter Markt Schimpansen - Tierisch Nah / Eröffnung der neuen Schimpansenanlage / 9:00 Uhr / Zoo

Sonnabend,

Konzerte

19.7.

MDR-Musiksommer / Schütz Symphoniae sacrae „Homecoming-Konzert" / Dresdner Kammerchor und mit Axel Bosse / 19:00 Uhr / Barockorchester / 17:00 Volksbank BraWo Bühne Uhr / Dom

Konzerte


46

FREIZEIT-TIPPS

7-2014

One Night of Abba - Der Kult lebt! / 20:30 Uhr / SeebĂźhne

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MÜllenvoigteigarten

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kunst/Literatur

HuckelNuckel - Monochrome Freunde / Vernissage von Eddi Nox / 18:00 Uhr / Ristorante Vessuvio Nicola Carotenuto

Kleines Kino

Maman und ich / eigene Geschichte vom Erwachsenwerden / 17:30 Uhr / Studiokino Boyhood / emotional tief berßhrendes Porträt der Jugend / 20:00 Uhr / Studiokino

FĂźr die JĂźngeren

Neues von Pettersson und Findus / Komisch, warmherzig und sehr liebenswert / 15:30 Uhr / Moritzhof Pippi Langstrumpf / witzige Geschichten ab 6 Jahre / 15:00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Familien-Flohmarkt / 9:00 Uhr / Nordpark

Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MĂśllenvoigteigarten

Theaterschiff Magdeburg

MAGDEBURG KOMPAKT

... und auĂ&#x;erdem

Sommerferien-Auftakt 2014 / 10:00 Uhr / Volksbad Buckau Bildhauerworkshop / Gestaltung von Tierfiguren / Zoo Der groĂ&#x;e WOBAU FerienspaĂ&#x; / 10 Uhr Elbauenpark

Dienstag,

22.7.

Theater/Show

"

!!!

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 17:00 Uhr / Technikmuseum

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MÜllenvoigteigarten

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kleines Kino

Boyhood/ 16:30 Uhr / Studiokino Fascinating India / 17:00 Uhr / Moritzhof

Zoran - Mein Neffe, der Idiot / skurrile KomĂśdie / 17:30 Uhr / Studiokino Alles inklusive / urkomischer Film / 18:30 Uhr / Moritzhof

FĂźr die JĂźngeren

FĂźr die JĂźngeren

Kleines Kino

Neues von Pettersson und Findus / Komisch, warmherzig und sehr liebenswert / 14:30 Uhr / Moritzhof Pippi auĂ&#x;er Rand und Band - ab 6 Jahre / 14 Uhr / Moritzhof

FĂźhrungen

Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus / 16:15 Uhr / Moritzhof Pippi geht von Bord / witzige Geschichten mit Pippi Langstrumpf, ab 6 Jahre / 16:00 Uhr / Moritzhof Teddy Brumm / ab Jahre / 10:30 Uhr / Puppentheater

„Unbekannte Ecken entdeFĂźhrungen cken" / Stadtrundfahrt / Hundertwasser in hundert 14:00 Uhr / Alter Markt FĂźhrungen Schritten/ 14:00 Uhr / Offener Wasserturm / 164 Abendlicher StadtrundStufen sind zu erzwingen / GrĂźne Zitadelle gang / 18:00 Uhr / Faun14:00 Uhr / Wasserturm ... und auĂ&#x;erdem brunnen Salbke Im Reich von Biber und ... und auĂ&#x;erdem Seeadler / Ferienprogramm Montag, Der groĂ&#x;e WOBAU FerienfĂźr Kinder / 13:00 Uhr / NaspaĂ&#x; / mit Ăźber 20 Kinderturkundemuseum aktionen / 10:00 Uhr Elbau- Kleines Kino Sandmann & Co. - Der UmZoran - Mein Neffe, der enpark gang mit Medien / Angebot Idiot / skurrile KomĂśdie / fĂźr Eltern mit kleinen KinSonntag, 17:30 Uhr / Studiokino dern / 15:30 Uhr / FamiliAlles inklusive / urkomienhaus im Park scher Film / 18:30 Uhr / Der groĂ&#x;e WOBAU FerienKonzerte Moritzhof spaĂ&#x; /10 Uhr Elbauenpark Traummelodien der OpeFĂźhrungen rette / 15:30 Uhr / SeeMittwoch, Hundertwasser in hundert bĂźhne Schritten / 14:00 Uhr / 7. Orgelpunkt / „Trumpet Theater/Show GrĂźne Zitadelle sound" / 16:00 Uhr / Dom Hofspektakel 2014: Oscar / Stadtrundfahrt mit DomTheater/Show fĂźhrung / 14:00 Uhr / Treff- Figurentheater zum 100. Hofspektakel 2014: Oscar / punkt: Guericke-Denkmal Geburtstag von Louis de Figurentheater zum 100. Funès / 20:30 Uhr / PupStadtrundfahrt zu Lande Geburtstag von Louis de und zu Wasser / 10:00 Uhr / pentheater Funès / 20:30 Uhr / PupLeben. Endlos. Ein Traum / Guericke-Denkmal pentheater Sommertheater mit Musik

21.7.

20.7.

23.7.

otto zum verschenken Hochwertige Souvenirs und magdeburgtypische Geschenkideen ďŹ nden Sie bei uns! >> Tourist-Information Magdeburg Ernst-Reuter-Allee 12 . 39104 Magdeburg Tel. 03 91 - 83 80 403 webshop.magdeburg-tourist.de

der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MĂśllenvoigteigarten

der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MĂśllenvoigteigarten

Comedy/Kabarett

Comedy/Kabarett

SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kunst/Literatur

Kunstpause / Ausstellung und FĂźhrung / 12:30 Uhr / Kunstmuseum

Kleines Kino

Maman und ich / Film mit selten feinem Humor / 17:30 Uhr / Studiokino Der wundersame Katzenfisch / warmherzige Geschichte ßber zufällige Begegnungen / 18:15 Uhr / Studiokino

FĂźr die JĂźngeren

Pfeifen, Flaschen und Gebläse / Orgelfßhrung fßr Kinder / 9:30 Uhr / Gesellschaftshaus Teddy Brumm / Figurentheater, ab 3 Jahre / 10:30 Uhr / Puppentheater Pettersson und Findus / Komisch, warmherzig und sehr liebenswert / 16:15 Uhr / Moritzhof Pippi im Taka-Tuka-Land / 16 Uhr / Moritzhof

... und auĂ&#x;erdem

Der groĂ&#x;e WOBAU FerienspaĂ&#x; 10 Uhr Elbauenpark

Donnerstag,

24.7.

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik

SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum 4. Elbsommernacht / Faszination des Reisens / 18:30 Uhr / Theaterschiff

Kunst/Literatur

„Lieber einmal mehr, als mehrmals weniger“ / Lesung, Ăźber Brandenburg / 20:00 Uhr / Scheune

Kleines Kino

QISSA – Der Geist ist ein einsamer Wanderer / Kampf mit der Ewigkeit / 18:15 / Moritzhof Eine ganz ruhige Kugel / unverwechselbare KomÜdie / 20:00 Uhr / Studiokino

FĂźr die JĂźngeren

Neues von Pettersson und Findus / Komisch, warmherzig und sehr liebenswert / 16:15 Uhr / Moritzhof

... und auĂ&#x;erdem

Der groĂ&#x;e WOBAU FerienspaĂ&#x; / 10 Uhr Elbauenpark

Freitag,

25.7.

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Geburtstag von Louis de Funès / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / MÜllenvoigteigarten

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum 4. Elbsommernacht / Faszination des Reisens /18:30 Uhr / Theaterschiff

Kleines Kino

Maman und ich / berührend, komisch und selten feinem Humor / 17:30 Uhr / Studiokino

... und außerdem

Orgelkunst I / Werke von Der große WOBAU Ferien- Nowowiejski, Mendelssohn spaß / 10 Uhr Elbauenpark und Liszt / 19:30 Uhr / Fenster zum Turm - Das Dom Open Air / 17:00 Uhr / WasComedy/Kabarett serturm Salbke „Magdebürger Nachschlag“ / mit Lars Johansen / 19:30 Uhr / Moritzhof

Führungen

Spezialführung / durch DIE GRÜNE ZITADELLE / 18:00 Uhr / Treffpunkt: Information - DIE GRÜNE ZITADELLE

Führungen

... und außerdem

26.7.

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater / 20:30 Uhr / Puppentheater Leben. Endlos. Ein Traum / Sommertheater mit Musik der Compagnie Magdeburg 09 / 21:00 Uhr / Möllenvoigteigarten

Comedy/Kabarett SuperManni / mit den Hengstmännern / 21:00 Uhr / Technikmuseum

Kleines Kino

Sonntag,

27.7.

Konzerte

8. Orgelpunkt / Orgelsymphonik / 16:00 Uhr / Dom

Abendlicher Stadtrundgang / 18:00 Uhr / Faunbrunnen Mondscheinflanieren über den Fürstenwall / 20:00 Uhr / Treffpunkt: Am Gouvernementsberg

Stadtrundfahrt mit Domführung / 14:00 Uhr / Treffpunkt: Otto-v.-GuerickeDenkmal Stadtrundfahrt zu Lande und zu Wasser / 10:00 Uhr / Treffpunkt: Otto-v.-Guericke-Denkmal

Dienstag,

29.7.

Theater/Show

Hofspektakel 2014: Oscar / Figurentheater zum 100. Theater/Show Geburtstag von Louis de Alle Fäden in der Hand / Fi- Funès / 20:30 Uhr / Pupgurentheater, Reich der pentheater Phantasie / 15:00 Uhr / Leben. Endlos. Ein Traum / Puppentheater Sommertheater mit Musik Leben. Endlos. Ein Traum / der Compagnie Magdeburg Sommertheater mit Musik 09 / 21:00 Uhr / Möllender Compagnie Magdeburg voigteigarten 09 / 21:00 Uhr / MöllenKleines Kino voigteigarten Eine ganz ruhige Kugel / Kleines Kino unverwechselbare Komödie Alles inklusive / urkomi/ 17:30 Uhr / Studiokino scher Film / 16:00 Uhr / Stereo / verzwickter und Moritzhof verwirrender Film / 18:30 Boyhood / 20:00 Uhr / Stu- Uhr / Moritzhof diokino

Oktober November / über zwei Geschwister / 17:00 Für die Jüngeren Uhr / Moritzhof Pettersson und Findus / Eine ganz ruhige Kugel / unverwechselbare Komödie Komisch, warmherzig und sehr liebenswert / 14:30 / 17:30 Uhr / Studiokino Uhr / Moritzhof Für die Jüngeren Pippi geht von Bord - ab 6 Kuddelmuddel bei Petters- Jahre / 14 Uhr / Moritzhof son und Findus / 15:30 Uhr Führungen / Moritzhof „Unbekannte Ecken entdePippi außer Rand und cken" / Stadtrundfahrt / Band / ab 6 Jahre / 15:00 14:00 Uhr / Alter Markt Uhr / Moritzhof öffentliche Führung / BeMesse/Märkte sichtigung eines Stückes Flohmarkt / 9:00 Uhr / JoStadtgeschichte / 14:00 Uhr hanniskirche / Festung Mark

Führungen

Hundertwasser in 100 Schritten

Fascinating India / Dokumentarfilm / 19:00 Uhr / Moritzhof Eine ganz ruhige Kugel / unverwechselbare Komödie / 17:30 Uhr / Studiokino

Teddy Brumm / Figurentheater, ab 3 Jahre / 10:30 Uhr / Puppentheater

Sonnabend,

47

Kleines Kino

Für die Jüngeren

Der große WOBAU Ferienspaß /10 Uhr /Elbauenpark Kunst unterm Baum / weltmusikalisches Futter für die Seele / 19:00 Uhr / Reblaus Weinkontor

7-2014

... und außerdem

Der große WOBAU Ferienspaß / 10 Uhr Elbauenpark

Montag,

Konzerte

28.7.

Für die Jüngeren

Neues von Pettersson und Findus / 16:15 Uhr / Moritzhof Im Reich von Biber und Seeadler / Ferienprogramm für Kinder von 6 bis 12 Jahre / 13:00 Uhr / Naturkundemuseum Wir suchen Schulgespenster, Bücherwürmer und Fehlerteufel ... / Ferienprogramm für Kinder von 6 bis 10 Jahre / 15:00 Uhr / Kulturhistorisches Museum

Führungen

Schritt für Schritt können sich Besucher ab dem 7. Juli auf den Künstler Friedensreich Hundertwasser (19282000) zubewegen. Genau 100 Schritte führen durch die Ausstellung „Hundertwasser in Magdeburg“. „Wir möchten, dass sich Besucher vor allem auf das grafische Schaffen des Künstlers einlassen“, sagt Kurator Patrick Knobbe-Berlt. Denn: Friedensreich Hundertwasser, den viele vor allem als Architekten und Freigeist kennen, hat auch ein beeindruckendes grafisches Erbe hinterlassen. In der GRÜNEN ZITADELLE von Magdeburg, seinem letzten fertig konzipierten Bauwerk, ist in einer Schau Hundertwassers grafisches Werk zu sehen: Serigraphien, Holzschnitte oder Lithographien. Es sich nun gleich hundertfach, auf die Bilder zuzugehen. Auf dem Boden werden Fußspuren zu sehen sein. Hundertmal setzt man einen Fuß vor den anderen, wird in einem großen Raum an fast 110 Bildern vorbeigeführt. „Manche Werke wirken erst, wenn man sie aus der Ferne betrachtet“, weiß der Kurator der Schau. „Bei anderen werden Details nur sichtbar, wenn man unmittelbar davor steht.“ Die hundert Schritte starten beim Frühwerk, das Anfang der 50er Jahre entstanden ist, führen den Betrachter unter anderem zur Lithographie „Die Flucht des Dalai Lama“, die aus der Nähe gesehen ungewöhnliche Klebespuren erkennen lässt. Warum das so ist, und was der Künstler sich bei anderen Werken gedacht hat, erklären die Gästeführer jeweils um 14 Uhr bei den knapp 45-minütigen Rundgängen. Wer lieber allein die hundert Schritte machen möchte, kann auf dem Faltblatt „100 Fakten zu Hundertwasser“ erstaunliche Hintergründe nachlesen. Dort steht auch, warum es sich lohnt, mindestens einen Zusatzschritt direkt bis kurz vor die Werke der „Regentag-Mappe“ zu machen. So viel sei verraten: Hundertwasser arbeitete mit ungewöhnlichen Materialien. „Eine reflektierende Glasstaubauflage wirkt, als könnte man in 3-D-Dimensionen sehen“, sagt Patrick Knobbe-Berlt. Um solche Details zu vermitteln, haben sich der Kurator und sein Team die 100-Schritte-Sonderführung ausgedacht: „Man kann durch eine Schau einfach durchgehen, oder man kann sich einlassen und auf die Werke zugehen – im wörtlichen und übertragenen Sinne. Die Zahl 100 lag natürlich bei diesem Namen ganz nah.“

Stadtrundfahrt mit Domführung / 14:00 Uhr / Treffpunkt: Otto-v.-GuerickeDenkmal Stadtrundfahrt zu Lande und zu Wasser / 10:00 Uhr / Bis zum 27. Juli können Besucher bei den SonderfühTreffpunkt: Otto-v.-Guerirungen „Hundertwasser in hundert Schritten“ den künstcke-Denkmal lerischen Gedanken Hundertwassers auf dem Fuße folgen. Die Führungen beginnen jeweils um 14 Uhr.


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