KOMPAKT magazin Nr. 16

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KOMPAKT

Nr. 16 | Winter 2019/20

magazin Alles hat ein Ende

Urkunden ohne ein Ende

Zeitreise Reisezeit

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Großreich der Nächstenliebe

Sachsen-Anhalts Gedächtnis

Ohne Ende reisen

Neuer Glanz für alte Mauern

Zwischen Fürsorge und Flucht


Endeeschön

AM WIRD ALLES

MEIN M

e infa ch nur

WOW

Möbel-HAUS

Gustav-Ricker-Straße 63 • 3 9 12 0 Magdeburg www.maco-magdeburg.de


editorial

Der Anfang vom Ende Liebe Leserinnen und Leser, kein Mensch kann sich durch sein Handeln ohne zeitlichen Bezug begreifen. Der Tag beginnt und geht zu Ende und schließt darin das Tagwerk ein. Wir tun für andere etwas, weil es eine Situation zu einer bestimmten Zeit erfordert. Wir blicken jetzt gemeinsam auf das Ende des Jahres 2019, um am 1. Januar einen neuen Jahresabschnitt zu begrüßen. Das war uns Anlass das Wort „Ende“ aufzugreifen und uns mit einigen Betrachtungsmöglichkeiten zum sogenannten Schlusspunkt zu beschäftigen. Es ist eine Binsenweisheit, dass Anfang und Ende nicht voneinander zu trennen sind. Und oft erscheint uns ein Anfang im positiven Licht. Es muss jedoch meist etwas vorbei sein, damit Neues in Angriff genommen werden kann. Jede Betrachtung über ein unweigerliches Aus wird möglicherweise deshalb eher destruktiv gesehen, weil damit oft Vorstellungen über Abschied und Verlust verknüpft werden, statt die Überwindung von Zuständen oder die Chance für ein Fortkommen bzw. einen Entwicklungssprung. Der düstere Endblick rührt aber ganz bestimmt aus der Gewissheit über die eigene Endlichkeit, obwohl ewiges Leben eigentlich hieße, dass man alle Probleme und Missgeschicke weitertragen würde. Wahrscheinlich erreichten sie in ihrer unaufhörlichen Anhäufung sogar ein gefährliches Potenzial. Insofern haben wir mit dem Titel „Alles hat ein Ende …“ eher schöne Seiten aufgegriffen. Selbst jede wundervolle Reise, die man in unseren Empfehlungen im Sonderteil in der Mitte des Heftes aufnehmen kann, wird immer ein Ende haben. Was bleibt, sind dann die guten Erinnerungen daran. Der Beitragsmix in dieser Magazin-Ausgabe reicht weit über jedes Ende hinaus. Vielleicht werden Sie von manchen Zeilen durch Ihre eigene Fantasie mitgenommen oder zum Denken angesteckt. Wenn dies auch nur durch einen Satz gelingen sollte, hat dieses Druckerzeugnis, dass in seiner Seitenzahl endlich ist, für einen neuen Anfang gesorgt. Und nun wünschen wir Ihnen einen guten Auftakt bei der Lektüre. Herzlichst Ronald Floum und Thomas Wischnewski

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: KOMPAKT MEDIA GmbH & Co. KG Redaktion: Thomas Wischnewski, Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Rudi Bartlitz, Swantje Langwisch (Studentin) Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Reinhard Szibor, Prof. Dr. Markus Karp, Prof. Dr. Viktor Otte, Prof. Dr. Peter Schönfeld Prof. Dr. Gerald Wolf, Gastautoren: Birgit Fritzsche, Peter Dunsch,

Dieter Mengwasser, Volker Wittich Anzeigen: Britta Roders, Kerstin Kunde-Würpel, Michaela Sternberg Buchhaltung/Gestaltung: Nicole Schulz Adresse: Breiter Weg 202 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79 29 67 50 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Verbreitete Auflage: 30.120 Exemplare KOMPAKT magazin erscheint viermal jährlich und ist

der Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT beigelegt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für das KOMPAKT magazin entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet. Das nächste Magazin erscheint im März 2020. Es gilt die Preisliste vom 1. Januar 2020.

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lles hat ein Ende! Tatsächlich? Mein Zweifel reibt sich dabei gar nicht an der Wurst mit ihren zwei Enden. Aber das Lebensmittel mit fast identischen Abschlüssen schenkt mir zumindest den Hinweis darauf, dass zwei Endpunkte eine reine Definitionssache sind. Genauso gut kann man von zwei Anfängen ausgehen. Unter Anfang, auch Beginn genannt, versteht man einen zeitlichen oder räumlichen Ausgangspunkt eines Vorgangs oder einer Sache. Es kann sich dabei um einen einmaligen Neuanfang als auch um einen wiederholten Anfang handeln. So steht es bei Wikipedia geschrieben. Jeder Tag beginnt und endet. Also insbesondere unter Zeitabschnitten erkennen wir einen Start- und einen Schlusspunkt. Das versteht schon jedes Kind, jedenfalls ab einem bestimmten Alter. Und da haben wir auch schon den Schlamassel: Man muss etwas verstehen können bzw. Erfahrungen mit Beginn und Aufhören haben. Wir werden in die Welt hineingeboren und haben nämlich zunächst gar keine Ahnung von unserem eigenen Anfang. Erst die Berichte unserer Eltern, die uns von unserer Geburt berichten und jedes Von Thomas Jahr mit uns den Tag feiern, an dem sich dieses Ereignis jährt. Insofern muss man annehmen, dass jeder Ausgangspunkt zunächst eine vermittelte, intellektuelle Leistung ist. Zwar sind wir bei unserer eigenen Geburt anwesend, doch gleichsam völlig ahnungslos, dass da etwas für uns und unsere Eltern und all die anderen Menschen anfängt, die davon Kenntnis erhalten. Den Ausgangspunkt des Homo sapiens können wir nach wir vor nicht datieren, obwohl die Wissenschaft versucht, sich eine Vorstellung davon zu machen, wann das so ungefähr hätte sein können. Nach ältesten Knochenfunden, die sich zeitlich und als Skelett unserer Vorfahren bestimmen lassen, geht man von einem Erscheinen des modernen Menschen vor über 315.000 Jahren aus. Niemand, seit unsere Gattung das Überliefern durch die Schrift erfunden hat, war tatsächlich am Anfang der Menschen dabei. Und schließlich wissen wir seit der Entwicklung der Evolutionstheorie durch Charles Darwin, dass es wohl lange Übergänge und Ausleseprozesse gegeben haben muss, bis der genetische Code des modernen Menschen in seiner heutigen Fassung geschrie-

ben ward. Aber vom Anfang haben wir keine Ahnung. Mit dem Universum ist es ähnlich. Zwar einigt sich die Mehrheit der Astrophysiker heute auf ein Standardmodell zur Urknall-Theorie. Ob man dies jedoch wirklich als Beginn von allem begreifen kann, bleibt vorerst Theorie. Man kann an der Stelle auch die Idee von Gott einführen, um sich unter einem höheren religiösen Verständnis der Begriffe Anfang und Ende zu entledigen. Gott führt uns in seiner Selbstverschlüsselung eben nicht an den Anfang, und der göttliche Impuls im Alten Testaments war ebenso eine menschliche Erzählung, wie alle Versuche, sich einem absoluten Anbeginnen von allem zu nähern. Was Gott und sogar dem ganz praktischen Leben, das uns allen widerfährt, innewohnt, ist doch der Schlussakkord. Irgendwann schlägt jedem und allem die letzte Stunde. Die statische Laufzeit eines Menschen beträgt etwa 80 Jahre. Die entsprechen übrigens 2.522.880.000 Sekunden. Wollten wir jede dieser Sekundentakte messen, stünden wir 2,5 Milliarden Anfängen und Enden gegenüber. Welche tiefere Erkenntnis bringt das? Auf jeden Wischnewski Fall diese, dass ein Ende einer Zeiteinheit zugleich der Anfang einer neuen ist. Und logisch dürfte man schlussfolgern, wenn kein Anfang ohne Ende, dass nach jedem Schlusspunkt etwas neues anfängt. Ergo muss auch der Anfang von allem ein Ausdruck für ein Ende sein. Das tröstet uns zwar nicht über die eigene Vergänglichkeit hinweg, schenkt aber doch die Hoffnung, dass selbst naturwissenschaftlich physikalische Verständnisse keine abschließende Theorie über alles entwerfen können. Das erscheint auf den ersten Blick wie ein schicksalhafter Endpunkt für die menschliche Erkenntnis. Doch der Schein trügt, denn wiederum wäre dies gleichsam ein Aufbruch zu neuen Ufern. Daraus mag die Vorstellung entsprungen sein, dass sich alles wiederholt, die Dinge kreis- oder spiralförmige Entwicklungen nehmen würden. Aber das ist sicher genauso abstrus, wie über Anfang und Ende nachzudenken. Wir kennen den eigenen Anfang nur vom Hörensagen. Aber am eigenen Ende werden wir irgendwie teilnehmen, während anderes beginnt, ohne davon zu wissen. Es bleibt nur ein Fazit: Anfang kommt vom Ende her, sonst würde es selbigen nicht geben.

Anfang kommt vom Ende

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„Versuchungen sollTe maN nacHgeben. weR weiß, ob sIe wiederkommen. ” Oscar Wilde

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enn Herbst und Winter einen Geschmack hätten, dann wäre es jener des Glühweins. Aromatisch, süß, heiß: kaum jemand, der dieser Versuchung widerstehen kann. Die Tage sind wieder kürzer, dunkler und nicht selten nasskalt. Da macht der Genuss des Glühweins wieder Saison und auch doppelt Spaß. Mit dem Eintreten des alljährlichen „Schmuddelwetters“ meldet sich bei vielen auch die Lust auf das alkoholische Wintergetränk schlechthin. Wein in Kombination mit Gewürzen – diese Mischung gab es schon bei den Römern in der Antike. Als sogenannter „conditum paradoxum“ („erlesener Würzwein“), der Zucker, Honig und Gewürze wie Sternanis, Zimt und Lorbeer enthielt, gehörte er bei den genußfreudigen Römern zum „must have“ in jedem Haushalt. Auch im Mittelalter tranken die Menschen kalten gewürzten Wein, der zudem als hilfreiche Medizin gegen allerlei Wehwehchen half. Als Heißgetränk, wie man ihn heute kennt, wurde der Würzwein erstmals 1956 in Flaschen abgefüllt. Der Zusatz von Zucker verstieß damals allerdings gegen das Weinrecht, sodass der Abfüller, ein Winzer aus Augsburg-Pfersee, eine Strafe zahlen musste. Später wurde das Recht jedoch gelockert und Glühwein damit legalisiert. Für den Weinmoment daheim sollte man das Getränk nicht über 80 Grad erhitzen. Der Alkohol verdampft sonst und die Gewürze verändern ihren Geschmack. Am besten schmeckt die in Gläser gefangene Versuchung mit Freunden oder in Familie. Knisterndes Kamin- oder Lagerfeuer geben den Genußmomenten die richtige Würze. Ein paar neue Geschmacksnoten hält Magdeburgs ältestes Fachgeschäft Bottle & Pipe am Alten Markt bereit. Vorbeischauen lohnt sich.

Der Loimu 2019 - ein arktischer Luxus Glöög auf Rotweinbasis aus Finnland - ist unter den Glühweinen etwas ganz Besonderes. Ganz skandinavisch schmeckt der Glöög von Loimu immer ein wenig nach nordischen Wäldern. Für die 2019er Version wurden arktische Himbeeren, Gewürze und Bitterorange verwendet, um dem Glögg seine einzigartigen Aromen zu verleihen. Genießen kann man den Glögg in guter Gesellschaft aus einer Tasse oder einem speziellen Glögg-Glas. Oder am besten alleine – der Saft hat Abhängigkeitspotenzial.

Der Bellabomba Bombardino ist ein köstlicher Berglikör aus Trentiner Milch, Eigelb und Rum. Er schmeckt kalt, kann jedoch auch erwärmt und mit einem Häubchen Schlagsahne und bitterem Kakaopulver serviert werden. Ideal auch zu Eis und gefrorenen Desserts oder als Hauptzutat für absolut originelle Cocktails.

Nicht nur für Jäger - notfalls auch für Wilderer - ist Liebl´s Jagapunsch eine beliebte Bayerische Spezialität. Eine Komposition aus feinen Teesorten, Fruchtsäften, Gewürzen und Echtem Jamaica-Rum geben unserem Jagapunsch seine besondere Note.

Neu im Sortiment bei Bottle & Pipe ist der Heissmacher, ein heißer Cocktail aus Oberbayern, mit 10,5 % Vol. und jeder Menge Geschmack. Er erobert dieses Jahr neu die Magdeburger Glühweinfreunde. Hauptmerkmal ist ein kräftiger Sud, der mit weniger Süße auskommt. Also etwas für Glühweinfreunde, die nicht ganz so viel Süßes mögen....

Alles für lange Genussabende Das Fachgeschäft für Tabakspezialitäten, Spirituosen & Wein Geschäftsführerin: Jennifer Stein Hartstr. 1 • 39104 Magdeburg Tel: 0 39 1/5 41 42 34 info@Bottle-and-Pipe.de www.Bottle-and-Pipe.de sowie auf Facebook und Instagramm


Homo digitalis Von Dieter Mengwasser

eine Nachbarin hat die 80 überschritten, sie ist geistig sehr rege, hat mehrere Zeitungen und Zeitschriften abonniert, verfolgt aufmerksam das Fernsehen. Neulich fragte sie mich: „Was ist eigentlich Digitalisierung?“ Ich stotterte darauf etwas vom Fließen des elektrischen Stroms, dass der Stromfluss mit Hilfe der Ziffern 0 und 1 in verschiedenen Zuständen dargestellt werden kann und ähnliches.

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Es war der älteren Dame anzusehen, dass sie mit dieser Antwort nicht zufrieden war. Ich selbst ärgerte mich, dass ich nicht in der Lage war, ihr das Wesen der Digitalisierung zu erläutern. Denn gerade jetzt höre und lese ich dieses Wort gefühlt mindestens hundert Mal am Tage, sogar in verschiedenen Versionen des Wortes: digital, digitalisieren, Digitalisierung und sogar – hier kann ich ein ganz genaues Datum angeben: 30. Oktober – Digitalisat. Es passt zwar noch nicht an dieser Stelle in den Rahmen des vorliegenden Artikels, aber, sozusagen aus aktuellem Anlass, gleich eine knappe Erläuterung zu diesem Digitalisat: Ein künstlerischer Fotograf hat seine Fotoaufnahmen von der Wendezeit 1989 dem Stadtarchiv Magdeburg in Form von über 100 Digitalisaten übereignet. Dieser Ausdruck Digitalisat ist offensichtlich in Analogiebildung zu anderen Fremdwörtern mit ähnlichem Klangbild in der zweiten Silbe entstanden: Beispiel destillieren – Destillat. Destillat ist das beim Destillierprozess erhaltene Ergebnis. Wir können damit annehmen, dass das Digitalisat auch das Ergebnis einer Digitalisierung ist, ohne dass wir jedoch genau wissen, was die Digitalisierung überhaupt ist. Wir können sicherlich davon ausgehen, dass die genannten Ausdrücke digitalisieren und Digitalisierung vom Ursprungswort digital abgeleitet sind. Digital findet sich überall, angefangen ganz oben, bei unserer Bundesregierung. Herr Scheuer steht dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vor. Auf einer anderen Ebene gibt es in unserem Bundesland ein Ministerium für Wirtschaft. Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. Die altehrwürdige Universität in Halle hat 430.000 Euro bekommen, damit ihre Bibliothek historische Zeitungen digitalisieren kann. Die Träger sollen nun gescannt und damit digitalisiert werden. – Hier, lieber Leser, finden wir nun endlich mal einen Hinweis, was mit Digitalisieren gemeint ist (Die Träger sind die Zeitungen.). Es bleibt die Frage, ob das Scannen von Büchern nicht schon seit mindestens 15 oder gar 20 Jahren praktiziert wird. Denn schon ziemlich lange kann ich sogenannte elektronische Bücher auf meinen PC gegen Bezahlung oder auch „free“, also ohne Entgelt, herunterladen und lesen. Es gibt Anbieter, wie Kindle oder Tolino, die auf Lesegeräte in Größe eines Tablets spezialisiert sind. Und es gibt E-Bücher, von denen man heutzutage kaum noch ein auf Papier gedrucktes Exemplar findet. Aber: Damals, als die ersten E-Ausgaben auf den Markt kamen, hat noch niemand von Digitalisieren gesprochen. Fahren wir fort, wo noch überall digital auftaucht. In ihrer Rede am

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Tag nach der Europawahl, die am 26. Mai stattfand, hat Frau Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Eigenschaft als CDU-Vorsitzende eine Auswertung der Wahlergebnisse vorgenommen. Sie sprach dabei von der Rolle der Medien des analogen Bereichs und der Medien des digitalen Bereichs. Mir fiel dabei – der Leser möge mich entschuldigen – die Geschichte mit den Armbanduhren ein. Es muss so ungefähr 40 Jahre her sein, da tauchten auf dem Schwarzmarkt in der DDR Uhren mit völlig anderem Aussehen auf. Dienstreisende, Rentner oder andere, die den Westen besuchen durften, brachten sie mit. 10 DM West, 100 Markt Ost, mehr als die monatliche Wohnungsmiete in der DDR, das war doch ein lukratives Geschäft. Auf der Uhr blinkten anstelle des Zifferblatts Zahlen: 09:10, 09:11, 09:12 usw. Das war also jetzt die neue Anzeige der Uhrzeit. Diese Uhren wurden als Digitaluhren bezeichnet. Meine alte Armbanduhr, mit dem Zifferblatt und dem großen und dem kleinen Zeiger, war eine sogenannte Analoguhr. Weil wir oben schon mal von Analogiebildung gesprochen haben, geben wir eine kurze Erläuterung zu analog, denn es scheint doch zumindest eine Verbindung oder gar einen Gegensatz zwischen den Wörtern analog und digital zu geben. analog = entsprechend, ähnlich, gleichartig; analoges Signal = in der Physik, in der Datenverarbeitung Signal mit beliebigen Zwischenwerten. Von Analogiebildung wird eigentlich nur in der Sprachlehre gesprochen, wenn nämlich ein Wort oder ein Satz nach einem ähnlichen Muster, wie es schon vorhanden ist, gebildet wird. Ehrlich gesagt, damit bin ich aber noch nicht weiter gekommen, das Phänomen zu klären. Da spricht der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes davon, dass die Digitalisierung eine Bedrohung für die Arbeitenden darstellen könnte. Die Arbeitgeber sagen hingegen, dass sich neue Chancen eröffnen. Von der Bundesregierung wurde am 28. und 29. Oktober in Dortmund der Digital-Gipfel organisiert, der, nach den Worten von Minister Altmaier, die „KI made in Germany“ vorantreibt (KI = Künstliche Intelligenz). Digital, digital. Wo überall taucht dieses Wort auf! Wenn Sie gerne grillen, braten, kochen usw., dann wäre es doch angebracht, dass Sie sich eine digitale Heißluft-Fritteuse zulegen. Und mancher würde sich über ein neues Fernglas freuen, und zwar so eines, das einen 5-fachen optischen Zoom und einen 5-fachen digitalen Zoom in sich vereinigt. Was hat die viel beschworene Digitalisierung in der Wirtschaft und im gesellschaftlichen Leben mit der digitalen Heißluft-Fritteuse zu tun? Natürlich, es geht um Technik, um Technologie, es geht um Höchstleistungen von Technikern und Wissenschaftlern, vor denen wir den Hut ziehen müssen. Die Menschheit hat ein unüberschaubar hohes Niveau der Technisierung erreicht, das betrifft auch die genannte Fritteuse und die hohe Geschwindigkeit des chinesischen Eisenbahnzuges. Es bleibt für mich dennoch die Frage: Was ist Digitalisierung, was bedeutet digital?


Ich schaue dazu, wie ich es bei Fragen zu Problemen der Sprache mache, in Nachschlagewerke. Dabei auch in solche, die schon relativ alt sind, da findet man mitunter Informationen, die neuere Lexika nicht immer bieten. Fremdwörterbuch, 1963, VEB Bibliographisches Institut Leipzig: digital = mit dem Finger; (Math:) ziffernmäßig; in Zahleneinheiten od. abgegrenzten Wertstufen dargestellt, berechnet bzw. rechnend (lat.). So also lautet der Eintrag. Die erste Erläuterung, die „mit dem Finger“, können wir doch gleich vergessen, das andere trifft doch wohl viel eher auf unsere Fragestellungen zu. „Mit dem Finger“ – gleich vergessen? Ich denke an meine Schulzeit zurück, erste Klasse, zweite Klasse. Wie haben wir da gezählt und gerechnet? Mit den Fingern! 3+2, da wurden drei Finger abgezählt, dann noch zwei dazulegt, und dann wurde alles zusammen gezählt. Wir können uns vorstellen, dass zu Urzeiten, als der Mensch seine ersten Schritte mit Viehzucht und Ackerbau begann, zuerst die Finger genommen wurden, um die Zahl der Schafe zu bestimmen. Man könnte sich auch denken, dass es heutzutage noch Völker in Kulturen gibt, die keine Schrift kennen, deren Leben sich auf einer Ebene abspielt, die sich von unserer Zivilisation stark unterscheidet und wo algebraische Operationen mit Hilfe der Finger ausgeführt werden. Und der Mensch hat zehn Finger, und unser ganzes jetziges Zahlensystem beruht auf 10 Ziffern, von 0 bis 9. Im Taschen-Heinichen, einem Wörterbuch Lateinisch-Deutsch, wird mir nochmals bestätigt: digitus = Finger, Fingerbreite. Digitalis ist der Fingerhut, eine Giftpflanze. Damit haben wir wohl zumindest die sprachliche Herkunft des Wortes Digitalisierung geklärt. Wie sieht es nun mit der Verwendung, mit dem Gebrauch der Wörter digital, digitalisieren, Digitalisierung in unserem Leben aus? Wenn ich so die Medien betrachte, dann leben wir ja eigentlich nur noch digital. Digitale Liebesgeschichte (Kinofilm „Gut gegen Nordwind“); digital lässt sich für Patienten mit chronischen Hauterkrankungen über G0100 ein Antragsformular der Krankenkasse bestellen; das Fondsmagazin der Sparkassen kommt nicht mehr in der Print-, sondern in der Digitalversion; usw. Es würde zig Seiten füllen, Beispiele für den Gebrauch von digital und Digitalisierung anzuführen. Digital ist als Wort seit vier bis fünf Jahren überall. Die Menschen sind dabei aber auch schon vorher über DSL-Leitungen, Smartphones, WLAN, PCs oder Tablets vernetzt. Als nächsthöhere Stufe, so schätzen es Forscher und Informatiker, kommt das Vernetzen, das Verbinden untereinander, einer Vielzahl von Geräten mit Künstlicher Intelligenz. Eine eindeutige Definition für Digitales könnten von der technischen Seite her vielleicht nur Informatikspezialisten oder sogenannte Digitalisierungsexperten liefern. Wir als „normale“ Menschen sind schon überfordert zu verstehen, wenn von der ziffernmäßigen Darstellung beliebiger Größen in der Rechentechnik mit Hilfe elektronischer Verfahren mit Umwandlung digitaler Eingangssignale in analoge bzw. umgekehrt analoger Eingangssignale in digitale Ausgangssignale die Rede ist. Und ich habe etwas das Gefühl, dass nicht überall, wo Digital draufsteht, auch wirklich Digitales drin ist. Da werden uns, wenn das Gesetz für eine bessere Versorgung des Medizinwesens durch Digitalisierung und Innovation im Bundestag beschlossen wird, dann „digitale Gesundheitsanwendungen“ versprochen. Gemeint ist nicht, dass am Patienten digitale Apparate (wenn es solche geben sollte) eingesetzt werden, sondern dass über ihn als „digitalen Patienten“ eine lebenslang geführte elektronische Akte mit allen Informationen zu seinem Gesundheitszustand gespeichert wird. Eventuell können Sie, lieber Leser, schon im nächsten Jahr auch Bekanntschaft mit

Gerda machen. Gerda ist die Abkürzung für Geschützter-E-RezeptDienst der Apotheken. Der Arzt stellt Ihnen ein Gerda-Rezept aus, das Sie dann digital einer Apotheke zuweisen. Mit dem Digitalisierungsgesetz sollen hilfreiche digitale Gesundheitsanwendungen schneller in die Regelversorgung gebracht werden, so die Argumentation im Gesundheitsministerium. An dieser Stelle soll auch nicht verschwiegen werden, dass es dagegen auch Widerstand gibt. Datenklau und Technikausfall werden ins Feld geführt. Aus meiner Sicht wird digital so eine Art Universalwort. Frankreich droht den großen Informatikriesen Google und Co. mit einer Digitalsteuer, Spekulanten erhoffen sich mit der von Facebook initiierten Digitalwährung Libra große Gewinne. Es scheint, dass alles, was mit Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone verbunden ist, als digital bezeichnet wird. Selbst das Herstellen von Kinofilmen ist fast vollständig digitalisiert. Nur der Regisseur Quentin Tarantino schwöre angeblich noch auf analoges Filmmaterial. – Hier haben wir wieder den bereits weiter oben erwähnten Gegensatz zwischen analog und digital. Analog in der Bedeutung von herkömmlich, ursprünglich, während digital für den Einsatz neuer Techniken steht. Dabei ist der Unterschied in der Projektion, also beim Abspielen der Filme im Zuschauersaal, nicht erkennbar. Universalwort bedeutet auch, dass viele Menschen es gebrauchen, ohne genau zu wissen, was darin steckt. Das Wort ist wie ein Behälter, ein Container, von dem man den Inhalt nur vage, ungenau, kennt. In unserem täglichen Leben haben wir es oft mit solchen „sprachlichen Containern“, manchmal auch Worthülsen genannt, zu tun. Sie werden gehört oder gelesen und weitergereicht, aber nicht immer geöffnet. Da tauschen sich ältere Damen bei ihrem Kaffeekränzchen über ihre Krankheiten aus und verwenden dabei Ausdrücke, die sie beim Arzt gehört haben, aber von deren Bedeutung sie häufig nur unklare Vorstellungen haben. Im Bundestag haben die Abgeordneten über eine Vielzahl von Gesetzen aus tatsächlich allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens zu entscheiden, und es fragt sich, ob sie wirklich immer das Innere dieser „Container“ kennen. Dass solche „Sprach-Container“ bestehen, ist der ungeheuer tiefgehenden Spezialisierung unseres Lebens geschuldet. Was die schon erwähnte digitale Heißluft-Fritteuse und das Fernglas mit digitalem Zoom angeht: Sind es nicht Instrumente, die der sogenannten visuellen Kommunikation dienen oder dementsprechend ausgestattet sind? Die Fritteuse hat ein Bedienfeld mit Touchscreen, auf dem sieben Backprogramme eingestellt werden können. Ähnliches gab es schon vor vielen Jahren, nur fehlte da die Bezeichnung „digital“. Anders offensichtlich beim digitalen Fernglas: Es ist mit Batterien bestückt; die eingehenden Signale, also das Sichtfeld, werden über Sensoren zu elektrischen Signalen verarbeitet, die wiederum auf einem Bildschirm als Bild zu sehen sind. Ohne Zweifel eine Meisterleistung genialer Konstrukteure. Sehen wir uns zum Schluss noch den Homo digitalis an. Schweigend, leicht vorgebeugt, Nacken gekrümmt, Blick nach unten, in der Hand einen flachen viereckigen Gegenstand mit einer Glasscheibe haltend. Ab und zu zuckt ein Finger auf diese Scheibe. In der Regel ist dieser Mensch nicht allein, sondern in Gesellschaft mit anderen Menschen. Aber nicht so, dass diese sich miteinander in einer hörbaren Sprache unterhalten. Ja, lieber Leser, genießen Sie die wunderbare Technik der Digitalisierung. Aber denken Sie auch an Ihre Gesundheit: Wenn das menschliche Auge längere Zeit und des Öfteren immer wieder denselben Fokus hat, verkümmern die kleinen Muskeln des Auges.

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Fotos: MACO Home Company


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Am Ende wird alles schön Von Ronald Floum

lara und Lars starren die leeren Wände an. Links sind noch die Spuren der Schlafcouch von Jens-Eric zu sehen. Beim ehemaligen Schreibtisch unterm Fenster zieren Spuren von Kugelschreibertinte und die verschütteten Kaffeereste die Tapete übern Heizkörper. Von der Decke baumelt nur noch eine 3-Watt-LED-Lampe. Stille im Raum. Bis Lars das Schweigen bricht: „Na dann wollen wir es mal anpacken!“.

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Der letzte Sprössling von drei Kindern hat vor wenigen Stunden die letzte Umzugskiste in seinen kleinen VW-Polo geladen. Der tränenreiche Abschied aus der elterlichen Wohnung ist vollbracht. Für Clara und Lars steht fest: schnellstmöglich die leeren Räume mit neuem Leben zu erfüllen. Umziehen aus der Eigentumswohnung kommt nicht in Frage. Zu schön ist die Lage am Strom mit einer grünen Aussicht vom Balkon. Was jetzt kommen soll, ist ein neuer Lebensabschnitt mit anderen Qualitäten. Ein Esszimmer wünscht sich Clara, in dem sich die ganze Familie treffen kann. Und auch die kleine Computerecke aus dem Schlafzimmer weicht einem eigenen Büro für Lars. Das Schlafzimmer, das seit zwei Jahrzehnten Reminiszenzen vergangener Epochen ausströmt, soll einer modernen Landhausidylle weichen. Und wenn man schon mal dabei ist: Die Küche, die seit 1994 treue Dienste geleistet hat, muss auch raus. So wie Clara und Lars geht es vielen Menschen. Die Kinder verlassen Haus oder Wohnung. Andere Lebensumstände zwingen uns, von Althergebrachtem Abschied zu nehmen und neue Lebensräume zu beziehen. Dabei spielen Einrichtungen eine besondere emotionale Rolle. Jeder kennt das Gefühl, einen Raum zu betreten und sich sofort wohl zu fühlen. Die Möbel, Materialien und auch die Anordnung gefallen auf den ersten Blick. Der Raum gibt einem das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Solche Wohnräume zeugen von Individualität und Kreativität. Jedes Zuhause ist deshalb unverwechselbar, weil es Stil, Vorlieben und Emotionen des Bewohners wiederspiegelt. Nicht umsonst gilt: Sag mir, wie Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist. Getreu diesem Motto bestimmt die Ausgestaltung der eigenen vier Wände ein Faktor maßgeblich: Emotionalität. Es trägt zum Wohlfühlen im „Rückzugsund Regenerationsgebiet“ Wohnung bei. Schicke Möbel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Statt einer „Verwahrstelle des Lebens” mit Schrankwand & Co. gilt die Wohnung heute als Statussymbol. Die Innenausstattung spiegelt den Charakter der Bewohner wider - man zeigt gerne, was man hat, wer

man ist. Es ist ein Lebensgefühl, das jeder selber gestalten kann. Dabei bietet das eigene Heim die besten Möglichkeiten, in einer Form der Selbstverwirklichung Ideen und Visionen umzusetzen. Vor der Einrichtung steht die Idee. Und vor der Idee steht die Inspiration. Bei MACO kann man sich für neue Trends begeistern und sich neue Ideen für Küchen und Möbel holen. Die Ausstellung ist eine Erlebnis-Landschaft und entführt Kunden in schicke Wohnwelten. Hier entdeckt man praktische Tipps und Tricks für seine ganz individuelle Einrichtung. Flippig, kreativ und modern und dennoch spießig, verantwortungsvoll und traditionell. Das alles ist die MACO Home Company. Home Company überzeugt sogar den spießigsten Mitbürger von neuen Wohntrends und Trendsetter von klassischen Designmöbeln. Wie das geht? Mit einer erlesenen Auswahl an Möbeln und Küchen, hochwertigen und vielfältigen Marken und zuverlässigen Möbelhändlern in ganz Deutschland. So kann man bei der MACO Home Company außergewöhnliche Einrichtungsideen, erstklassigen Service und beste Qualität erleben. Das Einrichtungshaus gehört seit nahezu drei Jahrzehnten zu den Vorreitern bei den Inszenierungen der Wohnwelten. Mit den besten Innenarchitekten entstanden ansprechende Wohnwelten, die inspirieren. Die MACO Home Company hat genau das, was man sucht. Ohne es vorher zu ahnen. Denn die Fachberater bei MACO hören hin. Sie haben offene Ohren für Wünsche, Ideen und Bedürfnisse. In dem vielseitigen Möbelsortiment findet man dann genau das, was exakt auf seine Vorstellungen passt. Und wenn einmal etwas nicht vor Ort vorrätig ist, bestellen die Fachberater die Lieblingsmöbel, liefern sie nach Hause und bauen sie dort gerne auch gleich auf. Ab dem Kauf bekommen die Kunden die beste Leistung zum besten Preis. MACO räumt ein spezielles Umtauschrecht für Polstermöbel für 360 Tage ab Kauf ein. Außerdem kann man bis zu drei Tage lang daheim alles aus der Ausstellung testen, was in einen privaten Pkw passt. Beim Besuch der MACO Home Company mit ihren zahlreichen Themenwelten verliebten sich Clara und Jens sofort in den Stil und das liebevolle Arrangement der Wohnbeispiele. Genau unser Geschmack, war das Resümee der beiden. Mit konkreten Beispielen haben sie jetzt ihr neues Zuhause geplant. Bei der Umsetzung stehen die Experten der MACO Home Company mit Rat und Tat zur Seite.

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Urkunden ohne Ende

Sachsen-Anhalts Landesarchiv ist das Gedächtnis der Region und verwahrt Schätze aus zehn Jahrhunderten. Ein Besuch im Haus an der Magdeburger Brückstraße. Von Rudi Bartlitz

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s ist nicht überliefert, dass sich Goethe, dieses große deutsche Universal-Genie, in seiner so facettenreichen Schaffenszeit auch noch explizit dem Archivwesen zugewendet hätte. Und doch könnte ein Satz aus seinen „Maximen und Reflexion“ den Dokumenten-Sammlern dieser Welt geradezu auf den Leib geschrieben sein: „Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist.“ Eine Weisheit, der Detlev Heiden, der Leiter des sachsen-anhaltischen Landesarchivs, gewiss zustimmen könnte. Denn eine Chronik des Lebens in jener Region, die heute den Namen Sachsen-Anhalt trägt, wird in dem roten Klinkerbau an der Magdeburger Brückstraße auf jeden Fall geschrieben. In seinem Haus, sagt er, gilt nicht nur als Maxime, gewissermaßen das „Gedächtnis des Landes“ zu sein, sondern ebenso „ein bürgerorientierter Informationsdienstleister“. Und obendrein mit seinen kostbaren Schätzen aus der Historie wichtige Fingerzeige für die Beurteilung und Einordnung aktuellen Geschehens zu liefern. Manchmal sogar mehr als nur reine Fingerzeige. In den Magazinen im Osten der Landeshauptstadt wird das Motto dieses vorliegenden „Kompakt“-Heftes, wonach alles eben irgendwann ein Ende habe, nachgerade auf den Kopf gestellt. Nein, so schreit es dem Besucher aus den unzähligen Regalen regelrecht entgegen, Geschichte ist kein Ende - und darf kein Ende sein. „Die Gegenwart begreifen und die Zukunft gestalten“, so hatte es Alt-Bundespräsident Horst Köhler einmal vor Bewahrern historischen Schriftguts formuliert, „das sind Aufgaben, für die ein klarer Blick auf die Vergangenheit unverzichtbar ist.“

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Genau diesen Blick will das Magdeburger Archiv liefern. Wenn man sich mit Heiden auf eine Zeitreise durch die Sammlung von Akten, Urkunden, Amtsbüchern, Zeichnungen, Plänen, Karten und Fotos begibt, ist der Stolz des promovierten Historikers auf Schritt und Tritt zu spüren. Hier ist vor sieben Jahren aus einer alten, dahinmodernden Russen-Kaserne, seinerzeit ein Schandfleck im Stadtbild, ein wahres Kleinod entstanden. Ein Komplex, der heute keinen Vergleich mit anderen Landesarchiven in Deutschland scheuen muss. 24 Millionen Euro hat das gekostet. Nur einmal zum Vergleich: Die Errichtung der kaum mehr als einen Steinwurf entfernt gelegenen Fußball-Arena schlug mit knapp 31 Millionen Euro zu Buche. „Dabei war der Zustand des Baus, der nach dem Abzug der Russen lange vor sich hingedämmert hatte, schon eher gruselig“, erzählt Heiden. Das Dachgebälk war komplett morsch. Da aber die Kern-Bausubstanz eine Rekonstruktion zuließ, entschied man sich gegen einen kompletten Neubau. Mit einer Ausnahme: das hinter dem Haupthaus auf dem ehemaligen Russen-Exerzierplatz errichtete Magazin-Gebäude. Es erinnert von weitem an einen von Riesenhand über die Elbwiesen gekullerten überdimensionalen Rubikschen Zauberwürfel. Andere vergleichen sein Äußeres mit der Kaaba, dem berühmten Islam-Heiligtum in der Moschee von Mekka. Schnelles Handeln war seinerzeit im Baugeschehen an der Brückstraße angesagt. Die Zeit drängte. Zum einen mussten die bewilligten Gelder für das von Bundes- in Landesbesitz übergegangene Gelände „an den Mann gebracht“ werden, zum anderen platzte das alte Archiv in der Hegelstraße, das heute wieder als Wohngebäude dient, schon längst aus allen Nähten. Kleiner Vorgriff auf die Zukunft: Inzwischen ist absehbar, dass im jetzigen Modul schon in fünf Jahren kein Platz in den Regalen mehr sein wird. Da ein „Zusammenstreichen“ der Bestände aus Platzmangel „prinzipiell nicht in Frage kommt“, haben Heiden und seine Mannschaft bereits den Bau eines zweiten Moduls im Auge. Hinten, auf der grünen Wiese. Da, wo sich im neuen Domizil einst enge Mannschaftsstuben der unteren Dienstgrade und Offizierstrakte aneinanderreihte, finden sich jetzt ein moderner Lesesaal, lichtdurchflutete, von gläsernen Trennscheiben unterbrochene und mit künstlerischen Elementen versehene Korridore und die Arbeitszimmer der Archivare. Alles gehalten in einem mehrstufigen Rot. Mit einem späten Gruß und nostalgischen Gedanken an die einstigen Hausherren von der Roten Armee und deren martialischer Mission hat dies allerdings nichts zu tun. Die Rot-Töne sollen vielmehr, so Heiden, die Farbe der äußeren Klinkersteine aufnehmen. Grelles Rot schlägt auch demjenigen entgegen, der den scheinbar hermetisch abgeriegelten Würfel betreten darf. Vier Geschosse, Kantenlänge über alles: 37 mal 37 Meter. Heiden: „Das mit den vier gleichlangen Seiten entsprang keineswegs einer Laune des Architekten. Es ging um möglichst kurze Wege.“ Hier im Würfel befindet man sich quasi im Herzen des Archivs. „Wir verwahren“, so der Chef, „zurzeit 52 laufende Kilometer Akten.“ Hinter den „laufenden Kilometern“ verbirgt sich so etwas wie eine spezielle Maßeinheit der Archivare. Die ist sozusagen weltweit untereinander anerkannt. Anders gesagt: Im hiesigen Magazin sind Sammlungsstücke - dazu zählen neben Akten ferner 55.000 Urkunden, 300.000 Karten und Pläne, rund 2,5 Millionen Fotos und Filme sowie Tonbänder - auf einer Fläche von 3.900 Quadratmetern untergebracht. Wenn es noch eines Beweises für die Dokumentations-, Kontroll- und Speicherwut der einstigen DDRFührung bedurft hätte, das Landesarchiv liefert sie. Mit 19 Kilometern Akten bilden schriftliche Hinterlassenschaften aus dieser historisch doch kurzen Zeitspanne weit mehr als ein Drittel des Gesamtbestandes. Die meisten Archivale, so der Fachausdruck für Archivgut, ruhen in speziell angefertigten, zehn Zentimeter hohen Pappkartons, die sich in riesigen Rollschränken stapeln. Die Kartons sollen das wertvolle Gut zusätzlich vor Licht und anderen schädlichen äußeren Einflüssen schützen. Um Feuchtigkeit zu absorbieren, hängen zusätzlich an den Decken spezielle Faserplatten. Apropos Klima. Eines der wichtigsten, und sensibelsten, Themen an der Brückstraße überhaupt. Weil: An den Dokumenten – die ältesten

Fotos: Peter Gercke

Detlev Heiden, Leiter des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.

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stammen aus dem 10. Jahrhundert - nagt der Zahn der Zeit, und zwar gehörig. Manches droht regelrecht zu zerbröseln. Wer in Heiden bisher nur einen Herrscher über Aktenberge gesehen hat, erkennt jetzt schnell, dass er durchaus einen passablen Klimatechniker abgeben könnte. „Die richtigen Bedingungen für unsere Stücke und das Wissen darum, wie diese Bedingungen geschaffen werden können, sind für unsere Arbeit das A und O“, sagt er. Also lernt der Laie im Schnelldurchgang: Archivgut fühlt sich am wohlsten bei 16 bis 18 Grad, eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 Prozent behagt ihm. Heiden und seine Kollegen haben es geschafft, dass dies bei ihnen im Haus ohne aufwendige (und teure!) Kühltechnik erreicht wird: „Wir nutzen eine weitgehend passive Klimatisierung.“ Dazu trägt vor allem der massive, fensterlose Baukörper bei, der nahezu luftdicht nach außen abgeriegelt ist. Hinzu kommt ein Luftaustausch über Lüftungsanlagen. Ständig findet ein Abgleich mit den Außentemperaturen statt. Das heißt in der Praxis: An heißen Sommertagen werden die Schotten dicht gemacht. Im Winter hingegen kann die Temperatur schon mal bis 14 ° C heruntergehen, dann wird die Heizung angeworfen. Heiden: „All diese Prozesse laufen fast völlig automatisch.“ Und da Feuer, neben Wasser, einer der Erzfeinde jedes Archivs ist, hat man sich auch da gewappnet. Rauchmelder und Sprengler sucht man trotzdem vergebens. Für den Fall des Falles, so Heiden, steht ein Hochdruck-Nebel-Löschsystem bereit. Sein wichtigstes Merkmal: Es arbeitet kaum mit Wasser. Was bleibt ist ein Gesamteindruck, den der Uneingeweihte von außen so kaum vermutet: Hier an der Brückstraße steht tatsächlich ein richtiges kleines technisches Wunderwerk. Moderne Technik ist gleichfalls gefragt, wenn es um die Sicherung der Archivbestände für die nächsten Jahrhunderte geht. Schrittweise Digitalisierung heißt hier das Zauberwort. Über 2,5 Millionen sogenannte Digitalisate – das bedeutet: online einsehbar verfügt das Landesarchiv heute schon. „Wir wollen eben nicht nur

wegspeichern“, betont der Archiv-Chef. Im nächsten Jahr werden beispielsweise die 450 Meter Akten über die einstige preußische Provinz Sachsen komplett im Internet zugänglich sein. Den Verwaltern des Gedächtnisses von Sachsen-Anhalt kommt generell entgegen, dass die Landesverwaltung Schritt für Schritt auf elektronischen Aktenverkehr umstellt. Spätestens hier stellt sich die Frage, wer überhaupt darüber befindet und entscheidet, was in ein Landesarchiv aufgenommen wird. Heiden: „Es besteht generell eine Angebotspflicht der Verwaltung. Wir entscheiden dann, was genommen wird.“ Zu beachten seien jedoch bestimmte Schutzfristen, die auf manchen Akten liegen und 30 Jahre gelten könnten - „bei personenbezogenem Material eventuell sogar noch länger“. Würde man, um vielleicht neues teures technisches Knowhow zu erwerben oder aus einem eventuellen finanziellen Engpass herauszukommen, das eine oder andere Prunkstück an Privatsammler oder ausländische Museen veräußern? Heiden hebt die Hände zu einer abwehrenden Geste: „Um Gottes Willen. Nein. Keinesfalls. Archivgut ist unveräußerlich.“ Auf die (für Journalisten möglicherweise erlaubte) Frage nach dem Wert der gelagerten Schätze oder dem besonderer einzelner Glanzstücke passt er: „Das lässt sich beim besten Willen nicht sagen. Außerdem würde solche Gedanken dem Selbstverständnis unserer Arbeit zuwider laufen.“ Er lacht: „Ich würde aber sagen, ihr Wert ist unschätzbar.“ Allein bei der Ausleihe besonders kostbarer Urkunden werden heute schon Versicherungsprämien von bis zu einer Viertelmillion Euro aufgerufen. Sammeln und Sichten, Bewerten und Bewahren von Millionenbeständen – das ist, wie ein Besuch an der Brückstraße zeigt, zwar alles andere denn eine Sisyphos-Arbeit, eine Mammutaufgabe jedoch allemal. Und sicher ein Werk Hunderter fleißiger Hände und Köpfe. Zumal zum Landesarchiv neben Magdeburg noch die Standorte Dessau, Wernigerode und Merseburg gehören. Heiden kontert mit einer bemerkenswerten Zahl: Bei ihm sind 69 Frauen und Männer angestellt. Mehr nicht? „Mehr nicht!“

Der Koffer als Emblem

sumgütern ebenso offenlegen wie die durchgängige Materialknappheit in den Betrieben – und Tonbandaufzeichnungen werden die Wendetage noch einmal lebendig. Allein 4233 Tonbänder, 197 Kassetten und 170 Schallplatten lagern in der Sammlung an der Brückstraße. Über den Morgen nach dem Mauerfall, den 10. November, ist anhand von Original-Dokumenten der SED-Bezirksleitung viel über die damalige Gemütslage im Bezirk zu erfahren. „Bis 11.30 Uhr wurde in den VPKA (Kreisämtern der Volkspolizei, d. Red.) über 7.000 Personen, ohne Magdeburg, für die Reise in die BRD abgefertigt“, meldete sie, stolz auf die eigene bürokratische Leistung, in einem chiffrierten Fernschreiben an das Berliner Zentralkomitee der Einheitspartei. Kleinlaut hieß es weiter: „12.000 bis 15.000 Bürger stehen noch vor den VPKA.“ Einen Monat zuvor, auch das belegen Dokumente, kabelte dieselbe Bezirksleitung noch jubilierend über den Verlauf und die politische Atmosphäre während des DDR-Staatsfeiertages nach Berlin, die Bürger des Bezirks Magdeburg hätten „ein eindrucksvolles Bekenntnis zu ihrem sozialistischen Staat abgelegt“. In derselben Vitrine, direkt daneben, ist ein Bericht über einen Polizeieinsatz in Magdeburg am 7. Oktober gegen 150 Jugendliche wegen der Störung der öffentlichen Sicherheit und Rowdytums zu sehen – 130 von ihnen wurden an diesem Abend verhaftet.

Die DDR zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine Ausstellung im Landesarchiv über die Wendetage 1989 im Bezirk Magdeburg. „Neues Emblem für DDR-Fahne – Koffer“ oder „7. Oktober – Tag der Hinterbliebenen“. Was Volkspolizisten da an verschiedenen Ecken des Bezirkes Magdeburg in den Septembertagen 1989 angesichts der Fluchtwelle in den Westen tagtäglich an Sprüchen der Bevölkerung aufschnappten, notierten und pflichtgemäß nach oben weitergaben, grenzte in den Augen ihrer Vorgesetzten schon an Verrat. Aus einem anderen Ort meldeten die Grünröcke den Slogan „Erich hat die Blumen abgeschafft – er kann das Wort Gießen (Flüchtlingslager in der BRD für DDR-Bürger, d. Red.) nicht mehr hören.“ Oder: „Impfung gegen (Buda)-Pest“. Tja, der berühmte Volksmund zeichnete sich eben immer schon nicht nur durch Mutterwitz und Originalität aus, ihm haftete ebenso ein kräftiger politischer Biss an … Wer sich einen Einblick in die Stimmung weiter Teile der Bevölkerung vor 30 Jahren verschaffen will, der ist in der neuen Ausstellung des Landesarchivs („Revolution! 1989/90 in Magdeburg und im Bezirk“) genau richtig. Anhand von Original-Schriftstücken – die die schlechte Versorgungslage mit Kon-

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Sommer ohne Ende...

ennen Sie das auch? Kaum hat man sich an die freien Tage des Urlaubs gewöhnt, die Sonne auf der Haut gespürt, das Meer um die Füße gehabt und ferne Welten erkundet - und schon ist der Urlaub vorbei. Doch nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub: Zum Jahresanfang, wenn sich der Winter in seiner vollen Kälte präsentiert, werden die Pläne für die schönste Zeit des Jahres geschmiedet – den Urlaub. Jeder kann selber bestimmen, ob er eine der klassischen Pauschalreisen buchen will oder seinen Ferienaufenthalt lieber individuell zusammenstellt. Entscheiden kann man sich für Hotel oder Ferienhaus, Kreuzfahrtschiff oder eigenen PKW, Rundreise oder Städtetrip, all-inclusiveAngebote oder Reisen last minute. Internet war gestern, Messe ist heute. Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. Wer sich auf seinen Urlaub freuen will, der braucht Informationen, Erlebnisberichte, authentisches Feeling, Antworten, Einstimmung. Dieses Gefühl bekommt man nicht via Mausklick, das erhält man nur im direkten Gespräch mit Menschen, die sich auskennen. Sie führen anschaulich vor Augen, wohin die Reisetrends gehen, was man aus einem Urlaub machen kann und wie das im besten Preis-Leistungs-Verhältnis möglich ist. Genau das bietet die TOURISMA & Caravaning Magdeburg 2020. Hier bekommt man Ideen für aktive Ferien im Wohnmobil, mit dem Fahrrad oder auf dem Campingplatz und möchte am liebsten gleich die Sachen packen.

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Kuren und Kreuzfahrten über Städtetrips und Busreisen bis hin zu Individualreisen und Campingferien ist für jeden Geschmack etwas dabei. Buchbar sind Destinationen auf allen fünf Kontinenten. Auch das Reiseland Deutschland wartet mit einer Vielfalt touristischer Angebote auf. Die drei großen Ausstellungsbereiche – Touristik, Caravaning und Fahrrad – haben nochmals deutlich zugelegt und warten mit einer großen Bandbreite auf. Insgesamt werden sich rund 150 Aussteller mit ihren Dienstleistungen und Produkten vorstellen. Urlaub abseits des Massentourismus zählt für viele Menschen zu den schönsten Arten der Freizeitgestaltung. Caravanfans erwartet in Halle 1 ein großes Angebot an Marken und Modellen. Das Sonderthema E-Bike wird in Halle 3 präsentiert. Alle Räder können auf dem großen Testparcours ausgiebig Probe gefahren werden. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm macht die Reisemesse zum Erlebnis für die ganze Familie. Dazu gehören die tägliche Verlosung von Reise- und Sachpreisen sowie ein spannendes Vortragsprogramm. Namhafte Weltenbummler berichten in Multivisions-Shows und Vorträgen von ihren außergewöhnlichen Reiseerlebnissen rund um den Globus. Caravaning, Camping, Outdoor Campingurlaub ist nach wie vor „in“. Ob auf dem Zeltplatz oder unterwegs auf den eigenen vier Rädern, ob als Wochenendausflug oder mehrwöchige Reise: Urlaub in der Natur abseits des Massentourismus zählt für viele Menschen zu den schönsten Arten der Freizeitgestaltung. Auf dem Messegelände wartet auf die Besucher eine Fülle von Fahrzeugen und Zubehör. Gern infor-

Magdeburg 2020 4. - 6. Januar 2020 Messe Magdeburg KOMPAKT magazin 15


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Foto: Maximilian Semsch

Foto: Tourismusverein Usedom

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rer Neigetechnik. Zum wiederholten Mal auf der Reisemesse ist der Fahrradhändler Little John Bikes, der ein umfangreiches Programm und zahlreiche Neuheiten rund ums Fahrrad präsentiert. Bei der bike2care GmbH kommen Produktion, Verkauf, Versand und Service aus einer Hand. Das Geschäftsmodell ist zudem auf den Onlinehandel fokussiert. Zum zweiten Mal vor Ort ist die Greenbike Berlin GmbH. Das Unternehmen entwickelt E-Bikes, die nachhaltig und fair produziert werden. Zusätzlich ist ein Sortiment an Zubehör im Angebot, das auf die Greenbikes perfekt abgestimmt ist. Der Magdeburger Tourismusverband Elbe-BördeHeide e.V. informiert über touristische Highlights, radfreundliche Unterkünfte, Veranstaltungen und Wissenswertes rund um den Elberadweg. Informationen zu Radtouren in der Erzgebirgsregion sind „erfahrbar“ am Stand von „Das Erzgebirge – die Erlebnisheimat“. Für jeden Anspruch und jede Kondition ist etwas dabei. Gesundheit, Kuren, Wellness Urlaub mit hohem Erholungsfaktor ist zunehmend gefragt: Orte der Ruhe und der Regeneration, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Wer Kur- oder Wellness-Angebote sucht, wird auf der TOURISMA & Caravaning garantiert fündig. In der Kristall Kur- & Gradier-Therme Bad Wilsnack kann man in 32° bis 36° warmer Thermalsole aus eigener Quelle angenehm relaxen. Highlight ist der Salzsee mit 24 Prozent Solegehalt, in dem man auf dem Wasser schweben kann wie im Toten Meer. Das Hotel Ratswaage befindet sich mitten in der Magdeburger Innenstadt. Im angeschlossenen Salzland kann man sich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen und in der Salzgrotte entspannen. Kur, Urlaub und Wellness sind die Schlagworte des Berliner Kurreisespezialisten FFAIR Reisen. Der Reiseveranstalter bietet Wellness vom Feinsten, Kuren oder Wohlfühlaufenthalte in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn und der Slowakei. Flexible Aufenthalts- und Anreisemöglichkeiten und ein Haustürtransfer im Kleinbus ergänzen das Angebot. Als einer der Kurreisespezialisten Ostdeutschlands punktet das mittelständische Familienunternehmen Vetter Touristik vor allem im Bereich Kurreisen an die polnische Ostsee, aber auch Aufenthalte in Deutschland sind buchbar. Rad-/Wandern mit der perfekten Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte hält der Naturpark Elm-Lappwald mit den Städten Helmstedt, Königslutter am Elm und Schöningen bereit. Auf mehr als 600 Kilometern ausgewiesenen Radund Wanderwegen kann man die größten Buchenhochwälder Norddeutschlands erobern. Das staatlich anerkannte Heilbad Schönebeck/Bad Salzelmen ist das älteste Soleheilbad Deutschlands. Der SOLEPARK Schönebeck/Bad Salzelmen eröffnet verschiedenste Möglichkeiten, Ruhe und Entspannung zu genießen. Aktives Segeln auf komfortablen Yachten mit erfahrenen Skippern bietet SY-MAGELLAN seinen Gästen.


Foto: Europapark Rust

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Internationale Reiseziele Von Pauschal- und Individualreisen über Städtetrips und Kurzreisen bis hin zu Studienreisen – für jeden Geschmack ist auf der TOURISMA das passende Urlaubsziel dabei. Per se international sind der Flughafen Berlin-Brandenburg und der Flughafen Hannover-Langenhagen. Insgesamt 150 Ziele in 56 Ländern werden von den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel direkt angeflogen. Von der niedersächsischen Landeshauptstadt aus werden über 80 Direktverbindungen angeboten, vorwiegend in die europäischen Metropolen und zu vielen Zielen im Mittelmeerraum. Vetter Touristik ist eines der größten Reiseunternehmen in Sachsen-Anhalt. Neben Bus-, Flug- und Kurreisen ist das Familienunternehmen seit über zehn Jahren auch im Kreuzfahrt-Geschäft tätig. Besucher der TOURISMA & Caravaning haben die Möglichkeit, sich einmalige Schnäppchenangebote zu sichern. Mit modernen Fernreisebussen besucht Fuhrmann Mundstock (FUMU-Reisen) zahlreiche Länder innerhalb und außerhalb Europas. Das Programm umfasst mehr als 400 Reisen in 40 Länder. Grenzenlose Urlaubsvielfalt zum fairen Preis – das ist das Motto von Polster & Pohl Reisen. Aus dem 1996 gegründeten Busreiseunternehmen ist heute Ostdeutschlands größter Reiseveranstalter geworden, dem jährlich über 300.000 Reisegäste ihr Vertrauen schenken. Als Spezialanbieter für Fernreisen stellt Meso Reisen Touren in die USA, nach Kanada, Asien, Mittel- und Südamerika sowie nach Afrika zusammen. Mit Busreisen, Flugreisen, und Kreuzfahrten zu mehr als 100 Destinationen weltweit zählt PTI Panoramica zu den erfolgreichsten Reiseanbietern in den neuen Bundesländern. Das Familienunternehmen mit Sitz in Rostock wurde 1990 gegründet und ist auch in Sachsen-Anhalt stark vertreten. Außergewöhnlichen Fernreisen mit besonderen Ideen und Routen hat sich die Marke TARUK verschrieben. Das brandenburgische Unternehmen aus Caputh bei Potsdam bereist Länder in Afrika, Asien, Amerika und Australien. Erlebnisreisen zu besonderen Themen stehen bei Maertens - Meine Reisewelt im Mittelpunkt. Besonders beliebt sind Reisen mit Eisenbahn-Romantik in Sonderzügen oder Dampf- und Museumsbahnen. Urlaub in Deutschland Warum in die Ferne schweifen…? Deutschland bietet abwechslungsreiche Landschaften, ob Berge oder Meer, das alles liegt direkt vor der Haustür. Der EUROPA-Park in Rust ist der größte saisonale Freizeitpark der Welt. 15 europäische Themenbereiche, die Wasserwelt Rulantica und jede Menge weitere Attraktionen sorgen für strahlende Gesichter bei Groß und Klein. Der Tourismusverband Erzgebirge e.V. vermittelt Einblicke in eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft mit mehr als 800 Jahren Bergbautradition. Der Magdeburger Tourismusverband Elbe-BördeHeide e.V. präsentiert Kulturangebote in der Landeshauptstadt und Ideen für Ausflüge in die nähere Umgebung. Usedom ist die

zweitgrößte deutsche Ostseeinsel mit einem kilometerlangen weißen Badestrand. Bei der Wahl einer Unterkunft ist der Tourismusverein Ostseeinsel Usedom e.V. gerne behilflich. Das Busreiseunternehmen Sudenburger Reise-Spatz bietet Tages- und Mehrtagesreisen in Deutschland und ganz Europa an. Wie immer werden für die Besucher der TOURISMA & Caravaning einstündige Stadtrundfahrten durch die Landeshauptstadt angeboten – Beginn und Ende ist jeweils auf dem Messegelände. Die Hotelkette travdo hotels & resorts führt 21 Hotels in Tourismusregionen Mittel-, Ost- und Norddeutschlands. Die Ferienaufenthalte sind auf die individuellen Wünsche der Gäste abgestimmt. Dazu gehören Aktivurlaub, Erlebnisreisen, Wellness- und Gesundheitstrips und Geschäftsreisen sowie Angebote für romantische Auszeiten oder zu Fest- und Feiertagen. Die Weisse Flotte Müritz GmbH verfügt neben modernen Linienschiffen auch über einen aufwendig restaurierten Oldtimer sowie einen Dampfschiffneubau. Die Schiffe können auch für Veranstaltungen ausgerüstet werden und fast allen Wünschen gerecht werden. Rahmenprogramm macht Lust auf Individualurlaub Neben dem Ausstellungsbereich ist das Rahmenprogramm das Herz der Veranstaltung. Namhafte Weltenbummler berichten in spannenden Multivisions-Shows und Vorträgen von ihren außergewöhnlichen Reiseerlebnissen rund um den Globus. Ergänzt wird das Vortragsprogramm durch eine unterhaltsame Bühnenshow und täglich eine Tombola. Von seinen Erlebnissen in zwei wahrlich ungewöhnlichen Reiseländern berichtet Dr. Klaus Beyer in den Vorträgen „2300 Kilometer mit dem Auto durch die Nordmongolei“ und „Urlaub in Nordkorea“. Dem Thema Nachhaltigkeit widmet sich Tobias Hoffmann in seinem spannenden Vortrag „Die Balkanexpedition – nachhaltig ins nächste Abenteuer“. Frank Hoffmann, seines Zeichens Geschäftsführer der expotec gmbh, liest aus seinem ersten Roman „Der schmale Pfad zum Blau“. Wieder mit dabei ist Jörg Knorr. Diesmal hat er die Vorträge „Paddelland Schweden“ und „69°Nord – Lofoten & Vesterålen“ im Gepäck. Das Reisen mit dem Kajak eröffnet ganz besondere Blickwinkel und erlaubt Einblicke in grandiose Landschaften und Begegnungen mit Mensch und Tier gleichermaßen. Radreise-Fans können sich wieder auf Maximilian Semsch freuen, der fast 30 Länder mit dem Fahrrad durchfuhr. Sein Vortrag „Mit dem E-Bike durch die unbekannte Heimat“ zeigt, dass es auch ein Abenteuer sein kann, durch Deutschland zu radeln. Auf der 7.500 Kilometer langen Reise erkundete er alle 16 Bundesländer. Als weiteres Highlight hat er seine Tour auf dem Donauradweg im Gepäck - 3.500 Kilometer von der Quelle bis zur Mündung durch 8 Länder.

Der Eintritt beträgt 8,00 Euro für die Tageskarte und ermäßigt 6,00 Euro (gilt für Rentner, Schüler, Studenten und alle Leistungsempfänger gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises). Die Familienkarte kostet 18,00 Euro (zwei Erwachsene und alle Kinder). Die Messe ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Informationen unter: www.expotecgmbh.de

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Kulturschock und asiatische Gelassenheit raumhafte Strände, atemberaubende Flora und Fauna, kulinarische Besonderheiten, freundliche Menschen, uralte Kultur und schillernde Moderne: Asien steht als beliebtes Reiseziel hoch im Kurs – vor allem die Länder im Osten des Kontinents, von China über Südkorea bis Japan, und im Südosten, von Kambodscha über Laos, Malaysia, Myanmar bis zu den Philippinen, Thailand, und Vietnam. Der Tourismuskaufmann Gordon Keirat von TUI Magdeburg spricht über die Faszination, die von diesen Ländern ausgeht.

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Herr Keirat, wenn Sie sich für ein Lieblingsziel in Asien entscheiden müssten, welches wäre es? Das ist eine gemeine Frage und es ist unmöglich, sich auf nur ein Ziel festzulegen. Da gibt es die brummenden Metropolen der Superlative wie Bangkok, Shanghai oder Tokio, die vor allem auf junge Menschen eine große Faszination ausüben. Zahlreiche asiatische Länder haben zudem für kulturhistorisch interessierte Menschen viel zu bieten – von den Kaiserpalästen im japanischen Kyoto über die heiligen Berge des Buddhismus in China bis zu den Tempelanlagen von Angkor in Kambodscha. Aber auch Aktivurlauber kommen auf ihre Kosten, beispielsweise beim Wandern entlang der endlos scheinenden Reisterrassen Vietnams oder beim Radfahren entlang des Flusses Mekong. Und natürlich locken die warmen Temperaturen, die weißen Sandstrände und das kristallklare Wasser Indonesiens, Thailands oder der Philippinen viele Urlauber an – nicht nur zum Baden und Entspannen, sondern auch zum Segeln, Surfen oder Tauchen. Aber auch andere Regionen haben eine große Vielfalt für Reisende zu bieten. Was macht das Besondere an Asien aus? Ich denke, es ist die Mischung auf verhältnismäßig kleinem Raum, die den Reiz ausmacht. Dieser Mix aus Exotik, beeindrukkenden Sehenswürdigkeiten, kultureller Vielfalt, köstlichem asiatischem Essen und dieser unglaublichen Gastfreundschaft. Das alles kombiniert findet man in dieser Art nur in den Ländern des südost- und ostasiatischen Raums. Hinzu kommen die Gegensätze, die ebenso charakteristisch für diese Region sind: einerseits trockene Wüsten, andererseits tropische Wälder; winzige Dörfer und überbevölkerte Metropolen; weite Ebenen und in die Wolken ragende Berge; einsame Tempel und von Touristen überrannte Schreinanlagen; Jahrhunderte alte Geschichte neben modernem Hightech. Asien ist irgendwie anders.

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Was genau meinen Sie mit „anders“? Abgesehen von den verlockenden Reisezielen, ist es vor allem die kulturelle Andersartigkeit, denke ich, die auf uns eine so große Anziehungskraft ausübt. Wenn wir innerhalb Europas verreisen oder Nordamerika oder auch Australien besuchen, dann ist der Kulturschock einfach nicht so groß. Die Sprachen sind uns vertrauter, gewisse Bräuche bekannt oder nicht ganz so fremd. Die Sprachen in Asien klingen viel exotischer, die Schriftzeichen geben uns Rätsel auf, wirken eher wie Kunstwerke und wir könnten sie ohne die entsprechende Umschrift nicht ansatzweise lesen – von der richtigen Aussprache mal abgesehen. Die alltäglichen Gepflogenheiten sind uns genauso fremd wie die religiösen Riten. Es gibt also sehr viel zu entdecken und dabei trifft man auf Menschen, die so viel zufriedener wirken als wir Europäer und das obwohl ihr Lebensstandard ein ganz anderer ist. Wie drückt sich diese Zufriedenheit Ihrer Ansicht nach aus? Viele Bewohner Asiens schaffen diese Gratwanderung, einerseits zurückhaltend, dabei jedoch nie abweisend, sondern im Gegenteil sehr aufgeschlossen zu sein. Das resultiert dann in einer Freundlichkeit, die man als Reisender andernorts nicht unbedingt erfährt. Was nicht heißen soll, dass Gastgeber in anderen Teilen der Welt unfreundlich sind. Es ist einfach diese besondere Form der Freundlichkeit gepaart mit Bescheidenheit, Höflichkeit und Respekt, mit Geduld und einer unglaublichen Gelassenheit, die uns im Alltag auch guttun würde. Gewisse Dinge geschehen in Asien hin und wieder etwas langsamer, was uns vielleicht nervt. Aber dann muss man sich nur mal die Einheimischen anschauen – diese zufriedenen Gesichter, die dir oft ein Lächeln schenken – und sich fragen: Warum muss es denn unbedingt schneller gehen? So ist es doch viel entspannter!

Fotos: Peter Gercke


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Die Kunst des Genießens 2013 im Best Western Hotel Halle-Merseburg eröffnet erfreut sich das Steakrestaurant „AZado“ bei den Hotelgästen und den Merseburgern großer Beliebtheit. Hier verwendet der Chef de Cuisine nur bestes Fleisch vom südamerikanischen Weiderind, welches sich durch eine erstklassige Konsistenz und seinem einzigartigen aromatischen Geschmack auszeichnet. Den perfekten Fleischgenuss garantiert die Küchencrew, die jedes einzelne Qualitätsstück perfekt auf dem Lavasteingrill schonend zubereitet. Nur so kann das Fleisch seinen Geschmack voll entfalten und die Steaks kross, saftig und rosa (je nach Geschmack des Gastes) auf dem Teller landen. Neben den Klassikern, wie Hüftsteak, Rumpsteak, RibEyeSteak und Flanksteak in unterschiedlichen Gewichtsklassen, stehen hauchfeines Carpaccio, würzige Spare Ribs, Schweinefilet sowie Fjord-Lachs und eine große Auswahl an saftigen Burgern – mit und ohne Cheese oder Bacon–, Schweinenakken und Hähnchenbrust auf der Speisekarte. Beilagen sind Kartoffelspalten, Süßkartoffelfries und Steakhaus Pommes Frites, Ofenkartoffeln und verschiedene Saucen und Dips. Doch nicht nur Fleischliebhaber kommen im „AZadoRestaurant“ auf Ihre Kosten: Neben knackigen Salaten, Veggie Burger, kleinen AZado-Kartoffeln mit Gemüse gibt es selbstverständ-

Foto: Pocha-Burwitz

lich auch leckere Suppen, wie Chili con Carne, französische Zwiebel- und die hausgemachte Gulaschsuppe. Und auch die süßen Desserts ‚für danach‘ sowie der frische Kuchen zur Kaffeezeit sind wahre Gaumenfreuden. Darüber hinaus gibt es über das Jahr eine monatlich wechselnde Saisonkarte zu kulinarischen Schwerpunkten, wie Spargel, Pilze, Wild etc. … und auch typische Oster- und Weihnachtsspezialitäten. Einladend ist das ‚tierische‘ Ambiente mit Felltapete und -sitzkissen. Hier lassen sich angenehme Stunden mit Geschäftspartnern, Freunden und der ganzen Familie verbringen. Jeden Dienstag gibt es im Sommer auf der Außenterrasse ab 18 Uhr einen Grillabend mit leckerem Buffet. Dazu schmecken auch der monatlich wechselnde AZado-Cocktail und die klassischen Mix-Drinks am besten! Beliebt als Firmen- und Familien-Events sind die Kochkurse mit Tipps und Tricks aus der Profiküche. Sie haben bereits einen Menüwunsch? Das Team macht auch gerne Vorschläge. Buchbar bis 12 Personen, Termine auf Anfrage. Das AZado Steakrestaurant hat täglich von 18 bis 22 Uhr geöffnet (zeitweise mittags mit kleiner Karte), für Gruppen gibt es auch Ausnahmen. Tischreservierung, telefonisch unter 03461 350-0 oder auch per Mail an info@bestwestern-merseburg.de. www.bestwestern-halle-merseburg.de

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Die Kulturreisen von MAGDEBURG KOMPAKT geben der Historie Mitteldeutschlands ein Gesicht. Schärfen Sie Ihren Blick für das Besondere und tauchen Sie mit fachkundiger Wissensvermittlung in vergangene Epochen ein. Wir stellen Ihnen die geschichtsträchtigen Orte vor - Sie erweitern mit diesen Reisen Horizonte auf die schönste Weise!

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15. Januar 2020 Klosterruine Memleben

Die romantisch anmutende Ruine der früheren Klosterkirche Memleben bietet einen unverwechselbaren Eindruck. Der Ort im Burgenlandkreis ist untrennbar mit der Geschichte des sächsischen Königsgeschlechtes der Liudolfinger verbunden, die später die Ottonen genannt wurden. Doch wie war es tatsächlich um seine Königswahl bestellt? Sie erfahren, warum sich Heinrich von seiner ersten Gemahlin trennte und sie ins Kloster verbannte, obwohl sie ihm bereits einen Sohn geboren hatte. Brisante Details einer machtpolitisch orientierten Karriere werden spannend erzählt.

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Goseck ist vor allem durch sein wiedererbautes Sonnenobservatorium berühmt. Bei der Besichtigung von Schloss Goseck und der ehemaligen Schlosskirche gibt es viele spannende Einblicke zu entdecken. Nach dem Mittagessen fahren wir zum Sonnenobservatorium, das es bereits vor 7000 Jahren gab. Die Gosecker Edelherren waren lange Zeit die Pfalzgrafen von Sachsen. Prominentester Vertreter war im 11. Jahrhundert Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen. Von seinem Einfluss auf die Reichspolitik erzählt Zeitwanderin Greta Neumann.

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Egeno II. von Konradsburg erschlug Adalbert II. von Ballenstedt. Als Sühneleistung für diesen Mord mussten er und seine Familie die Konradsburg für immer verlassen. Sie gründeten stattdessen ein Kloster und ließen sich im nahegelegenen Selketal eine neue Burg errichten: die Burg Falkenstein, nach der sie sich später benannten. Ihr berühmtestes Familienmitglied Hoyer von Falkenstein unterstütze Eike von Repgow bei der Niederschrift des „Sachsenspiegel“. Unterwegs erzählt Zeitwanderin Greta Neumann über die Familie der Konradsburger/Falkensteiner und über den möglichen Hintergrund des folgenreichen Mordes.

14. Oktober 2020 Halberstadt

Bischof Burchard II. von Halberstadt, auch Bukko von Halberstadt genannt, lebte zur Zeit des umstrittenen Kaisers Heinrich IV (Gang nach Canossa). Wir besichtigen den Halberstädter Dom mit seinem berühmten Domschatz. Nach einer Mittagspause fahren wir wenige Kilometer zum Kloster Huysburg, das wir ebenfalls besichtigen können. Wenn es Zeit und Wetter und Wanderlust erlauben, können wir eine kleine Wanderung zur nahen Höhle des berüchtigten Räubers Daneil unternehmen. Wie immer kennt Zeitwanderin Greta Neumann die Geschichte dazu.

11. März 2020 Bad Gandersheim

Das Frauenstift Gandersheim wurde bereits gut 80 Jahre früher als das Stift Quedlinburg gegründet und zählt somit zu den ältesten überhaupt. Prominenteste Vertreterin war Roswitha von Gandersheim, die erste deutsche Dichterin. Sie lebte zur Zeit Kaiser Ottos des Großen, mit dessen Familie sie offenbar eng verbunden war, den sie verehrte und dem sie ihre „Gesta Ottonis“ widmete. Wir erleben eine Führung durch die Klosterkirche, in der ein Teil des Kirchenschatzes ausgestellt wird. Nach dem Mittagessen haben Sie Gelegenheit zu einem Bummel durch die heutige Kurstadt Bad Gandersheim.

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13. Mai 2020 Hildesheim

Bischof Bernward von Hildesheim entstammte altem, sächsischen Adel. Seine Vorfahren gehen möglicherweise sogar auf Herzog Widukind, dem Gegner Karls des Großen zurück, was sich jedoch nicht zweifelsfrei beweisen lässt. Bernward selbst zählte nach dem frühen Tod Kaiser Otto II. zu den Beratern der Kaiserin Theophanu. Durch Bernwards Förderung wuchs die Goldschmiedekunst zu höchster Blüte. Während einer Führung durch den Mariendom erleben Sie einzigartige Kunstwerke, die bis heute ihresgleichen suchen. Nach dem Mittagessen haben Sie Gelegenheit, die historische Altstadt Hildesheims zu erkunden.

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15. Juli 2020 Burg Falkenstein/ Konradsburg Ermsleben

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Besuch der Ruine der ehemaligen Klosterkirche, die eigentlich Teil eines Kollegiatstiftes war. Dieses stiftete Lothar II. von Walbeck als Sühne. Denn er hatte sich an einer Verschwörung gegen Otto I. beteiligt. Dass Otto von seinem Vater Heinrich I. zum Nachfolger bestimmt worden war, passte seinen Brüdern ganz und gar nicht. Ein Mordkomplott wurde aufgedeckt und vereitelt. Auch Lothar von Walbeck wurde des Verrats angeklagt und entging nur knapp dem Todesurteil. Wie es dazu kam und wie sein Leben weiter verlief, erfahren Sie von Zeitwanderin und Reisebegleiterin Greta Neumann.

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15. April 2020 Schloss Goseck

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12. Februar 2020 Klosterruine Walbeck

10. Juni 2020 Merseburg

Merseburg atmet so viel Geschichte, dass ein Tag eigentlich nicht ausreichen kann. Beginnen wir mit den berühmten Merseburger Zaubersprüchen; ein wahrlich magisches Erlebnis. Mindestens genauso bekannt ist der Chronist Thietmar von Merseburg. Nicht zuletzt werden wir im Merseburger Dom die verdorrte Hand besichtigen, die Rudolf von Rheinfelden, einer der Gegner Kaiser Heinrich IV., in der Schlacht bei Hohenmölsen abgeschlagen wurde. Also wappnen Sie sich: bei der Besichtigung des Merseburger Domes wird es ziemlich gruselig.

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12. August 2020 Naumburg

16. September 2020 Harzburg und Goslar

Der Naumburger Dom wird stets genannt im Zusammenhang mit der Stifterfigur der Uta. Wer war diese Frau, deren Schönheit uns heute noch beeindruckt? Dazu muss man anmerken, dass die Figur etwa 200 Jahre später entstand. Uta von Ballenstedt war die Schwester des Stammvaters der Askanier und die Ehefrau des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen. Wie lebten adlige Frauen vor ca. 1000 Jahren? Spannende Einblicke dazu erzählt Zeitwanderin Greta Neumann. Eine Führung durch den Naumburger Dom mit seinen insgesamt 12 Stifterfiguren vermittelt auch einen Blick auf die hohe Kunst der Steinmetze im 13. Jahrhundert.

Die Harzburg wurde von den Saliern errichtet, um die nahe Kaiserpfalz in Goslar zu schützen. Während der schweren Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Kaiser Heinrich IV. wurde sie zerstört. Heute ist nicht mehr viel davon zu sehen, doch der Berg, der sie einst trug, bietet einen herrlichen Blick über den Harz. Vom Parkplatz in Bad Harzburg fahren wir mit der Seilbahn hinauf und Zeitwanderin Greta Neumann erzählt, warum die Sachsen gerade diese Burg so sehr gehasst haben. Nach dem Mittagessen geht es weiter zur Stadtführung inklusive Glockenspiel nach Goslar.

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16. Dezember 2020 12 Kloster Michaelstein

11. November 2020 Süpplingenburg und Königslutter

Zunächst betreten wir das frühere Burggelände, das die Heimat des späteren Kaisers Lothar III. gewesen ist. Er war auch der Großvater Heinrich des Löwen. Dort ist noch die zur gleichen Zeit erbaute St. Johannis Kirche zu besichtigen. Nach einer Mittagspause fahren wir wenige Kilometer nach Königslutter, wo wir den Kaiserdom besichtigen werden. Unterwegs erzählt Zeitwanderin Greta Neumann wie immer spannende Geschichten über Lothar von Süpplingenburg, der die politische Bühne nie betreten brauchte, weil er auf ihr geboren wurde.

und Heimburg Beatrix II. von Winzenburg, Äbtissin im nahen Stift Quedlinburg, gründete das Kloster Michaelstein, in dem sich heute eine bemerkenswerte Sammlung barocker Musikinstrumente befindet. Äbtissin Beatrix selbst entstammte einer wahrlich interessanten Familie. Zeitwanderin Greta Neumann weiß mehr über die geheimnisvollen Zusammenhänge. Nach einer Mittagspause legen wir bei Heimburg einen Zwischenstopp ein, um den kleinen Burghügel zu erwandern. Von dort bietet sich eine wahrlich grandiose Aussicht über das Harzvorland und zum markanten Regenstein.

In komfortablen Reisebussen erkunden Sie bei den exklusiven Tagestouren (Abfahrt ca. 8 Uhr, Ankunft ca. 18 Uhr, Zentraler Busbahnhof Magdeburg) die mittelalterliche Geschichte. Die Kulturreisen von KOMPAKT MEDIA und dem Partner Sudenburger Reise-Spatz sind informativ und werden von Zeitreise-Experten begleitet. Im Preis enthalten sind Reiseorganisation und Reiseleitung, Fahrtkosten für den Bus, alle Führungsgebühren und Eintrittspreise sowie ein Mittagessen (1 Tellergericht und 1 Softgetränk).

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Reservierungen und Buchungen direkt bei MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202 in 39104 Magdeburg unter Telefon 0391-79 29 67 50 oder E-Mail: event@kompakt.media *Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen für Tagesfahrten.


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Internatsschule Hadmersleben

Schule zum Wohlfühlen – Lernen mit Erfolg

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n der Internatsschule Hadmersleben lernen gegenwärtig mehr als 170 Mädchen und Jungen in den Klassen 5 bis 12 des Gymnasiums. Ein Drittel der Schüler wohnt in der Woche im Internat, während die Tagesschüler die Ganztagsschule um 15:30 Uhr verlassen. In dieser kleinen Schulgemeinschaft erfährt jeder Schüler eine individuelle schulische Begleitung. Die Klassen sind mit ca. 16 Schülern überschaubar und ermöglichen ein intensives Lehrer-Schüler-Verhältnis. Recht geben die guten Ergebnisse in den Abiturprüfungen der vergangenen Jahre. Vielen Schülern fällt das selbstständige Lernen schwer. Die meisten Schüler müssen zunächst „lernen zu lernen“, um Grundlagen für einen lebenslangen Lernprozess zu schaffen. Aus diesem Grund wird an der Internatsschule Hadmersleben in den Klassenstufen 5 bis 10 das Unterrichtsfach SL (selbstständiges Lernen) erteilt. Die Stundentafel erfährt auch durch zusätzliche Unterrichtsangebote in den Bereichen Sport und Musik eine Erweiterung. Der Tagesablauf an der Internatsschule Hadmersleben unterliegt einem festen Rhythmus. Die Hausaufgaben werden unter Aufsicht eines Pädagogen angefertigt, der die Vollständigkeit der erledigten

Aufgaben und die Einhaltung der Form überprüft bzw. kleine Hilfestellungen geben kann. Eventuelle Schwächen oder Unterrichtsversäumnisse werden im wöchentlichen Förderunterricht thematisiert. Auch oder gerade in einer Schule soll viel gelacht werden. Lehrer und Schüler der Internatsschule haben die Erfahrung gemacht, dass Fröhlichkeit motiviert und den Umgang miteinander erleichtert. Gleichzeitig ist die Durchsetzung klarer Normen der Disziplin und Ordnung unabdingbare Voraussetzung für einen geregelten Ablauf des Schul- und Internatsalltags. Erziehung zu Pünktlichkeit, Höflichkeit im Umgang miteinander, Ehrlichkeit, Ausdauer, Hilfsbereitschaft bis hin zur Einhaltung der Körperhygiene sind nur einige Beispiele, die für die Pädagogen in Hadmersleben im täglichen Erziehungsprozess von wesentlicher Bedeutung sind. Entscheidend für ein lebendiges Schulleben ist auch die deutliche Identifikation der Schüler mit ihrer Schule. Dies wird an der Internatsschule z. B. durch das Vermitteln des Gefühls der Geborgenheit, die räumliche Gestaltung, den eigenen Schulnamen, ein eigenes Schullogo und durch Feste und Traditionen erreicht. Weitere Informationen unter: www.privatgymnasium.de

Schlösser aus dem Dornröschenschlaf wachküssen

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eit Jahren befindet sich das Schloss Dornburg bei Gommern im Dornröschenschlaf. Von der vom Barockbaumeister Friedrich Joachim Stengel (1694–1787) geplanten Schlossanlage wurde nur der Mittelbau, das Corps de Logis, fertiggestellt. Bis vor Kurzem befand sich die Anlage noch im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt und wurde als Depot und Restaurierungswerkstatt des Landesarchäologen für die Vor- und Frühgeschichte genutzt. Der bauliche Erhaltungszustand ist bedenklich. Jetzt hat das Schloss einen neuen Eigentümer, der das Schloss in Dornburg und den

Gutshof Königsborn – auch Schloss Königsborn genannt – aus dem Dornröschenschlaf holen möchte. Beide historische Anlagen sollen für Events, Vorträge bis hin zu Shootings oder Dreharbeiten genutzt werden können. Das Schloss Königsborn verfügt allerdings derzeit noch über keine funktionierende Heizungsanlage und eignet sich deshalb nur für die warmen Monate. Für eine Nutzung sollen zunächst nur Verbrauchskosten wie Strom, Wasser und Heizung berechnet werden. Wer eine Idee hat, kann diese an die E-Mail-Adresse der Villa K GmbH senden: jamanagement@web.de

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Renaissance von Glanz und Gloria ie Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt zeichnet eine unglaubliche Fülle an erhaltenswerten Baudenkmälern aus. An den Beispielen der Wandlung frühmittelalterlicher Burgen zu imposanten Schlossanlagen in Dresden und in Haldensleben-Hundisburg soll dies vergleichend näher betrachtet werden. Im Dehio, dem Handbuch deutscher Kunstdenkmäler, wird 1140 erstmals eine „Hunoldisburch“ etwa 25 Kilometer nordwestlich von Magdeburg erwähnt. Dies bestätigt die Kunsthistorikerin Marie-Luise Harksen in ihrer Publikation von 1961 mit der Mitteilung, dass „Hunoldesburg“ in jenem Jahr als Sitz eines Propstes Witoldus genannt wird. Dieser stand einem Stift mit fünf Kanonikern vor und befolgte wahrscheinlich die Augustinerregel. Es wird vermutet, dass er auf der Burg ansässig war. Ein größeres Dorf gab es noch nicht. Diese Burg wurde 1196 von dem Markgrafen Otto von Brandenburg dem Erzbischof Ludolf von Magdeburg überlassen. 1544 musste sie einem Schlossneubau größtenteils weichen.

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Hundisburg, errichtet als Rundburg mit 150 Meter Durchmesser, war eine umstrittene Grenzfeste zwischen dem Erzbistum Magdeburg und dem Herzogtum Braunschweig als. Noch heute ist dies an der gut erhaltenen Bausubstanz ablesbar. Zahlreiche bauliche Veränderungen prägten die acht Jahrhunderte der Burg. Im Besitz der Familie von Alvensleben ab 1452 erfolgte von 1544 bis 1602 die Errichtung eines Renaissanceschlosses, welches im Dreißigjährigen Krieg schwere Schäden davon trug. Aus der Entstehungszeit der Hunoldesburg findet man heute nur noch den Bergfried und Baureste romanischer Ringmauern sowie gotischer Wohnbauten. Ludolf X. von Alvensleben hatte sie zum größten Teil abreißen lassen, als er 1544 das „alte Schloss“ erbaute. Bis auf Teile von Mauern und Kellern ist von diesem Renaissanceschloss in Hundisburg nichts mehr erhalten. 1568 soll der südliche Schlossturm ausgebaut worden sein. Man nennt ihn auch Tempelherrenturm, weil man ihn aus den Trümmern der nahen Templerburg Wichmannsdorf am Nonnenspring unweit von Haldensleben errichtete. Nach seiner Verwüstung 1634 wurde 1654 der mittelalterliche Bergfried mit einer welschen Haube bekrönt. 1571 entstand das „Neue Werk“ als Südflügel der Burg. Ein Brand vernichtete 1615 die obersten Stockwerke. Vermutlich befand sich früher ein zum Innenhof völlig oder teilweise offener Wehrgang im Südflügel. 1602 kam es zum Bau der neuen Schlosskapelle, die nicht mehr vorhanden ist. Im Dreißigjährigen Krieg war das Schloss Hundisburg nicht bewohnbar. Bis 1645 war der Wiederaufbau vollendet. Auf Drängen des Dienstherrn und Gönners des Besitzers, Freundes und Bauherrn Johann Friedrich II. von Alvensleben (1627–1728) und des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714) kam es ab 1694 zum Bau der größten Barockanlage von Niedersachsen: dem Barock-

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schloss Hundisburg. Diesen Bau der Familie Alvensleben vollendete 1714 der Braunschweigische Landbaumeister Hermann Korb (1656–1735). Herzog Anton Ulrich verstarb am 27. März 1714 und erlebte die Vollendung dieser vor allem von ihren Ausmaßen imposanten Schlossanlage um 1730 nicht mehr. Bereits um 1750 bekam der östlich vorgelagerte barocke Lustgarten ein anderes Aussehen und verschwand mit der Zeit wieder. Dies wäre auch fast mit dem Schloss am 28. November 1945 geschehen, als ein verheerender Schlossbrand fast zum Totalverlust führte. Zur DDR-Zeit beherbergte die Burganlage ein volkseigenes Gut und im nicht ausgebrannten Südflügel des Schlosses war eine Betriebsberufsschule untergebracht. In den 1960er Jahren führte die Magdeburger Dombauhütte Sicherungsarbeiten am fast dachlosen Hauptgebäude durch, die man aber aufgrund politischer Entscheidungen der DDR-Regierung wieder einstellte. Nahezu fünf Jahrzehnte nagte der Zahn der Zeit an dem einst prachtvollen Barockschloss – an eine Wiederherstellung glaubte kaum jemand. Erst mit der Deutschen Einheit keimte für die Rettung der barocken Landschlossanlage neue Hoffnung auf. Für eine symbolische Mark erwarb 1995 die Stadt Haldensleben den Komplex von der Treuhand. Es gründete sich ein Trägerverein, der sich allerdings für den Wiederaufbau streckenweise schwer tat. Vielleicht hätte eine Treuhandstiftung, die zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit Sitz in Bonn gehörte, erfolgreicher agiert. Noch immer fehlt es an einemerfolgversprechenden Nutzungskonzept. Im Moment hängt vieles noch an EU-Fördertöpfen. 1994 wurde das Dorf Hundisburg zur Stadt Haldensleben eingemeindet, was sich nach 25 Jahren im Erscheinungsbild noch zu wenig positiv widerspiegelt. So hat sich aufgrund der schlechten Finanzausstattung der morbide Charme von Hundisburg bis heute gehalten.


Ganz anders entwickelte sich die sächsische Burganlage in Dresden, die es wohl schon Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts als Gründung durch die Markgrafen von Meißen gab. Zwischen 1206 und 1216 soll es nach der Kunsthistorikerin Brunhild Gonschor zur Stadtgründung von Elbflorenz gekommen sein. Nach ihrer Auffassung ist die Lage dieser Burg vermutlich durch den östlichen Teil des heutigen Großen Schlosshofes bezeichnet. Zu ihrem Aussehen können nur Vermutungen angestellt werden. Im heutigen östlichen Nordflügel befanden sich wohl die frühesten Gebäude des Nordflügels der Dresdner spätmittelalterlichen Burg. Die Anfänge einer befestigten Burganlage werden nach 1142, als der Gau Nisan wieder an die Mark Meißen zurückfiel, datiert. Als damaliger Baumeister wird der Markgraf Conrad (1123–1157) vermutet. Zu dieser Uferrandburg ist leider nichts überliefert. Erst während der Regierungszeit des in Dresden residierenden Markgrafen Heinrich des Erlauchten (1221–1288) soll es zu umfangreicheren Baumaßnahmen gekommen sein. Dazu rechnet man die Errichtung des nördlichen Gebäudes als Palais und das bis zum ersten Obergeschoss aufgehende Mauerwerk im östlichen Nordflügel. Unklar ist ebenso der spätere Umbau des Hausmannsturms, der angeblich zu einer Erhöhung des Wohnturms geführt haben soll. Er soll nach der 1966 erschienenen Publikation von Bruno J. Sobotka und Jürgen Strauss um 1400 als nordwestlicher Eckturm und Bestandteil des östlichen Teils des Nordflügels errichtet worden sein. Bereits 1289 findet man die erste Erwähnung der Burg als „castrum“. Interessant ist der Übergang vom quadratischen in den oktonalen Grundriss, damit vertritt der neu entstandene Dresdner Turm einen bereits im 12. Jahrhundert anzutreffenden Bergfried-Typus. Im 14. Jahrhundert soll diese Burg schon weitere Gebäude besessen haben. Man vermutet eine isolierte Stellung dieser einzelnen Gebäude auf dem Taschenbergplateau in einer Art Rundburg. Unter dem Markgrafen Wilhelm I. (1379– 1407) soll diese Burg bauliche Veränderungen erfahren haben und Residenz geworden sein. Was schließlich zum teilweisen Abbruch des heute östlichen Nordflügels geführt haben könnte. Sein Wiederaufbau erfolgte mit veränderter Stockwerkseinteilung, was vermutlich durch das gehobene Hofniveau begründet war. Außer den Spitzbogenportalen am Nordflügel als ein stilkritisches Moment als Hinweis auf die Zeit des „weichen Stils“ um 1390 bis 1430 lässt sich heute nichts mehr nachweisen. Während der Hussitenkriege in der ersten Hälfte des 15. Jahrhun-

derts blieben die Stadt und ihre Burg verschont. Nur zeitweise war sie Wohnsitz von Friedrich dem Streitbaren. Erst die gemeinsame Hofhaltung des Kurfürsten Ernst und des Herzogs Albrecht seit 1464 führte wohl zu einer erforderlichen räumlichen Erweiterung. Mit Sicherheit bestand das Wettiner Fürstenhaus auf den Umbau der Markgrafenburg zu einer repräsentativen Residenz nach ihren Vorstellungen. Dabei bezog man teilweise die Burg in die Stadtbefestigung ein und schuf nach außen hin eine stärkere Einheitlichkeit mit einem großen Raumkomplex im Inneren. Folge davon war die Entstehung einer Vierflügelanlage, die – von Italien beeinflusst – seit dem späten Mittelalter zum idealen Schlosstypus auch in Sachsen wurde. Der Umbau erfolgte zwischen 1470 und 1480. Der Ost- und vermutlich auch der Westflügel wurden an den Nordflügel herangeführt. Im Süden ist ein Zwischentrakt als Abschluss angebracht. Die Kapelle im Westflügel mit ihrem Sterngewölbe entstand auch zu dieser Zeit. Erstaunlich ist, dass erst in dieser Umbauzeit im Nordflügel nachträglich die bis heute fast unverändert erhaltenen Keller eingebaut wurden. Der Wunsch nach mehr Repräsentation verkörperte auch der neu geschaffene „Dantzsaal“. Vermutlich sollte so im geschlossenen Hof ein Ort für Turniere und Fastnachtspiele geschaffen werden. Vermutlich tat sich dabei der kurfürstliche Baumeister Arnold von Westfalen hervor, dem der nicht erhaltene Westflügel zugeschrieben wird. 1485 kommt Dresden zur albertinischen Linie der Wettiner und wird Residenzstadt. Spätestens jetzt hatte der Wandel zur kurfürstlichen Renaissanceanlage begonnen und nach der Belehnung mit der Kurwürde auf Grund des Sieges bei Mühlberg begann Moritz (1541–1553, seit 1547 Kurfürst) 1548 mit dem Umbau der spätmittelalterlichen Anlage zum repräsentativen Renaissanceschloss. Nach Plänen und unter Leitung des mit französischen und osteuropäischen Schlossbauten vertrauten Dresdner Festungsbaumeisters Caspar Voigt von Wierandt entstand erstmals für die mitteldeutsche Architektur des 16. Jahrhundert ein Schlossumbau mit einer Gesamtkonzeption unter Einbezug der zu erhaltenden mittelalterlichen Bauten. Am 13. und 14. Februar 1945 wurde das Dresdner Schloss zerstört. Nach dem Restaurator und Baudenkmalpfleger Gerhard Glaser war die Übernahme der Ruinen des Johanneums und des Stallhofes durch das DDR-Ministerium für Verkehrswesen und deren Ausbau zum Verkehrsmuseum Dresden der entscheidende Schritt zur Erhaltung und Erschließung des Schlossensembles als städtebauliches Bindeglied zwischen dem Zwinger und dem Stallhof. Seit 1986 laufen die Restaurierungsarbeiten und noch ist die Schloss-Instandsetzung nicht abgeschlossen. Ein Höhepunkt in jüngster Zeit war die Eröffnung der Prunk-Etage im Dresdner Schloss am 28. September dieses Jahres. Dazu hatte 1997 die Regierung des Freistaates Sachsen den Beschluss zur Rekonstruktion der komplett im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fest-Etage in der barocken Fassung gefasst. Kupferstiche aus dem 18. Jahrhundert und einst ausgelagerte Silber- und Prunkmöbel ermöglichten eine fast originalgetreue Wiederherstellung. So wird das Residenzschloss als eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Deutschlands mit baulichen Resten der einstigen frühmittelalterlichen Burg Dresden sicher erneut Sachsens Glanz und Gloria verkörpern. Ein Vergleich dieses baulichen Engagements mit dem in Hundisburg ist natürlich schwer. Eine Landeshaustadt von der Größe Dresdens und die Wirtschaftskraft des Freistaates bieten eben andere Möglichkeiten als die von Haldensleben und Sachsen-Anhalt. Volker A. W. Wittich

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Schlösser Gärten Auenland Dessau eben.

20 Jahre UNESCO-Welterbe Dessau-Wörlitzer Gartenreich visitdessau.de


izuna, Postelein, Hirschhornwegerich, Zuckerhut – das klingt ziemlich exotisch, oder? Und wächst hier bei uns in der Börde, direkt vor den Toren der Landeshauptstadt. Genau gesagt, in Hohendodeleben, auf dem Feld des Biohofs Weißmeyer. Alle 14 Tage wird die Biokiste mit erntefrischem Gemüse, auch etwas Obst und Kräuter sind dabei, frei Haus an die Abonnenten geliefert. Angefangen hat die Geschichte vor über 30 Jahren. Thomas Weißmeyer, gelernter Landmaschinenschlosser, baut seit 1987 Gemüse an, seine Frau Birgit steigt kurz nach der Wende mit ein. Weil es für Privatleute damals weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel gibt, muss es ohne gehen – und es geht, genau dieses scheinbare Manko wird zum Erfolgsmodell. Seit 1990 wirtschaftet man ökologisch, dafür stehen die Mitgliedschaft bei Demeter und im Verbund Ökohöfe. Gerade Demeter stellt höchste Ansprüche, die weit über die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung hinausgehen. Heute bewirtschaften die Weißmeyers eine Fläche von 11 ha, davon 7 Hektar mit Gemüse und verschiedenen Beeren. Die verbleibende Fläche wird zur Fruchtfolgegestaltung mit Kartoffeln und Kleegras-Luzerne-Gemisch bestellt. Der Bedarf an Biokisten kam zu Beginn der 1990er Jahre auf, mit den Altbundesbürgern, die ihre Gewohnheiten mitbrachten. Im Westen der Republik war die Zustellung frischer Vitamine ins Haus längst gang und gäbe. Den Überschuss nahm der TerraNaturkost-Großmarkt in Berlin ab, bis heute ein enger Kooperationspartner. Das klingt einfach, war aber eine echte Herausforderung, wenn man nicht mit einem vollbeladenen Transporter in die Bundeshauptstadt und mit einem leeren wieder zurückfahren wollte. Man erinnere sich: Die wenigsten hatten damals ein Telefon oder gar Fax, an Handys war noch nicht einmal zu denken. Aber wo ein Wille ist … Thomas Weißmeyer schaffte es mit Hilfe von besser ausgestatteten Nachbarn, sich mit den Berlinern zu verabreden. So traf man sich auf dem Rasthof Börde an der A 2 und lud das Bio-Gemüse vom kleinen Transporter der Weißmeyers in den großen der Firma Terra. Die Biokisten entpuppen sich als wahre Überraschungsträger: Außer Kartoffeln und Möhren wechselt alles andere je nach Saison. Was erntereif ist, wandert in die Kisten – farbenfroh und formenreich, in der neuen Waschanlage bereits vom Bördestaub befreit. Das meiste bleibt dabei unverpackt. Die Kartoffeln dürfen eine hauchdünne Erdschicht als Lichtschutz behalten, befinden sich in einer Papiertüte. Kleinteiliges wie Boh-

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Fotos: Peter Gercke

Bio-Gemüse aus der Kiste

nen, Erbsen und Feldsalat kommt in einen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Folienbeutel. Hier denkt man ganzheitlich. Auf diese Weise wird man als Abonnent ganz sanft „gezwungen“, auch mal etwas Neues auszuprobieren – oft liegt sogar ein Rezept bei. Der Mut wird dann insofern belohnt, dass man aus dem gewohnten Ess-Radius einmal ausbrechen und neue Geschmacksrichtungen erkunden kann. Jedes zweite Jahr im September lädt der Biohof Weißmeyer seine Kunden zum Feldtag ein, das ist quasi der Tag der offenen Tür im Freien. Neben einem Plausch bei Essen und Trinken gibt es die Möglichkeit, mit dem Öko-Landwirt ums große Feld zu laufen und ihm dabei Löcher in den Bauch zu fragen. So erfährt man nicht nur etwas über Sorten und Standortansprüche, sondern beispielsweise auch, dass der Wind seit einigen Jahren eine größere Rolle in der Börde spielt. Als Folge daraus ist der Aufwand bei den Tomatenpflanzen gestiegen, deren Triebe alle einzeln befestigt werden müssen, damit sich die Früchte nicht gegenseitig beschädigen. Und natürlich wirkt sich auch die Trockenheit der vergangenen Sommer auf die Entwicklung der Pflanzen aus, Beregnung ist nur begrenzt möglich. Unter Wassermangel leidende, geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Schädlinge, die so leichteres Spiel haben. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass dieses große Feld nicht clean, also komplett unkrautfrei, ist. Munter wachsen auch Franzosenkraut und Melde. Hier will und darf man nicht die chemische Keule schwingen, zumal Unkrautsamen für die nächsten Jahrzehnte im Bördeboden lagern dürften. Doch solange die Relation zwischen Nutzpflanzen und „Beikräutern“ gewahrt ist, kommen alle damit klar. Im Februar dieses Jahres fand die Staffelstabübergabe von Thomas Weißmeyer an Sohn Martin statt. Letzterer ist als Kind mit Gemüse aufgewachsen, hat sich als Gartenund Landschaftsarchitekt das nötige Rüstzeug geholt und schon viele Jahre hier mit Hand angelegt. Übrigens, schöne Tradition der Weißmeyers ist es, dass in der letzten Biokiste des Jahres, kurz vor Weihnachten, stets ein großer Rotkohl liegt. So kann beim Festtagsschmaus nichts mehr schiefgehen.

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Zu Besuch bei alten Freunden Drei Wochen bereiste Peter Dunsch alias Karikaturist PeDu das Land Mosambik

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ar ich so gut – war ich so schlecht, dass ich wegmusste? Diese Frage bewegt mich bis heute. Kurz und knapp: Im Jahr 1978 exportierte mich die Obrigkeit der DDR-Polizei für drei Jahre nach Mosambik, als Lehrer an der dortigen Polizeischule nahe der Hauptstadt Maputo. Als die Portugiesen im 16. Jahrhundert diese Region im südlichen Afrika unter ihre Herrschaft brachten, bezeichneten sie dessen Bewohner als „die Freundlichen“. Wer das Land erlebt, schließt es in sein Herz, vor allem seine Menschen. Im aktuellen Bezug zu Europa besonders auch, da dort sowohl das Christentum in seinen beiden Spezies nebst allen Randgruppen in Harmonie mit dem Islam, Hinduismus, Judentum, Taoismus & Konfuzianismus sowie Buddhismus um die Seelen werben. Man kann jedoch heute noch als Weißer, Grüner, Gelber oder wie auch immer nachts durch die Straßen bummeln, ohne ängstlich auf andere Passanten schauen zu müssen. Die potentielle Gefährdung dürfte noch weit unter der eines nächtlichen Spazierganges in Magdeburg liegen. Die Achtung gegenüber diesem freundlichen Volk war 2016 für meine Frau und mich der Anlass, konkrete Hilfe zu leisten. Über einen Verein der evangelischen Kirche wirkten wir für vier Wochen in einem Camp für mosambikanische Kinder. Ursprünglich als AIDS-Hilfe gedacht, hat sich der Charakter des Camps „Gott sei Dank“ mangels entsprechender Opfer gewandelt. Es sind Kinder im Vorschulalter, Kinder aus ärmlichen Verhältnissen, die betreut werden. Es schließt Mahlzeiten, Spiel, Gesang und Lernstunden ein. Die Kleinen kommen früh und traben am Nachmittag nach Hause. Für längere Anmarschwege gibt es sogar einen Kleinbus. Das für mich größte Erlebnis waren meine oder auch unsere Zeichenstunden mit den Kindern. Meine frühere Lehrtätigkeit an der Polizeischule kränkelte zu Beginn an Lücken mit der portugiesischen Sprache. Von klein auf an die bildhafte Umsetzung von Ideen und Situationen gewöhnt, half mir damals Kreide und die Tafel. Das wurde mit der Zeit so perfekt, dass ich mich mit der Rückkehr in den Feuerwehrdienst der DDR u. a. mit Hilfe des Magdeburger Zeichenlehrers Wilhelm Paulke zum staatlich geprüften Pressezeichner qualifizierte. So der verliehene

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Amtstitel, ich fühle mich eher als Karikaturist. Einen Pferdefuß hatte der August 2016 für uns. Es war weitestgehend Arbeitszeit, das Camp befindet sich außerhalb der Hauptstadt Maputo. Die Kontakte begrenzten sich hauptsächlich auf die Kinder. Strandbesuche waren die Ausnahme am Wochenende. Mal einen Löwen zu streicheln oder einen Elefanten zu küssen, das ging gar nicht. Also reifte der Entschluss, Mosambik nochmal als Urlauber zu besuchen. Das umso mehr, da jetzt auch wieder Kontakte zu meinen früheren Schülern bestanden. Es gab zunächst Bedenken und ein schlechtes Gewissen. Frühjahr 2019 wurde Mosambik von wenigstens zwei Naturkatastrophen erschüttert. Das Toben des Indischen Ozeans und Regenmassen nach einer langen Dürre erschütterten das eh arme Land. Der Weg nach Mosambik ist natürlich eine Tagesreise mit rund 14 Stunden purer Flugzeit. Ende September 2019 ging es los. Jetzt war genug Zeit, um zunächst durch die Hauptstadt zu pilgern. Ein völlig anderes Bild: Mit Ausnahme der Neubauten ist vieles in der Stadt dem Verfall preisgegeben. Ein Grund dafür ist die Landflucht und somit die Übervölkerung einer Stadt, die vom dörflichen Leben überrollt wird. Das führt zu einem irren Widerspruch. Die Straßen in der Hauptstadt zerbröseln. Im Landesinneren hingegen sind einige Straßen entstanden, die Städte und Provinzen verbinden und in der Qualität manche deutsche Autobahn übertreffen. Straßen – eine weitere Besonderheit. In Maputo erfreut sich eine Karl-Marx-Straße an der Nachbarschaft der Lenin-Straße oder der Straße „Friedrich Engels“. Es gibt noch viele andere Namen. So die Avenida Mao Tse-tung, die trotz „Wende“ ihren Namen behielten. Der Besuch der von uns gewünschten Löwen, Antilopen und allen anderen Getiers gestaltete sich schwierig in Begleitung eines Funktionärs der mosambikanischen Einwanderungsbehörde. Die Gespräche betrafen nicht nur Löwe und Elefant. Seine Klagen waren verständlich. Hat hier in Deutschland irgendeiner unserer Politiker je einen Hinweis dazu gegeben, dass Mosambik gegenüber der reichen Bundesrepublik vor gleichen, armutsbedingt wohl gar schwierigeren Flüchtlingsproblemen steht? Vor rund 15 Jahren strömte die erste Welle ins Land. Darunter viele Weiße,


Auch der Feuerwehrkommandant der Hauptstadt hatte diese Ausbildung durchlaufen. Es gibt in Mosambik nur Berufsfeuerwehren. Umso mehr erstaunt der große Anteil an Feuerwehrfrauen. In diesem Zusammenhang eine Randnotiz. Im Dezember 2019 wird es in der Stadtbibliothek Magdeburg die Ausstellung „Polizei und Feuerwehr aufgespießt/Karikaturen von Pedu“ geben. Ein, zwei Zeichnungen von mir werden auch das Wirken der Feuerwehr in Afrika zum Thema haben.

die dem Umschwung in Südafrika entflohen. Nicht Hungersnot trieb sie, es war hier eher die Angst vor Vergeltung. Heute sind es vor allem Kriegsflüchtlinge aus dem Kongo. Aus Äthiopien entstammte eine weitere große und problembeladene Flüchtlingswelle, zum Teil mit radikalem islamischen Gedankengut belastet. Nicht zwei, vier oder zehn, es geht um tausende Menschen. Gewiss hat Deutschland auch in Mosambik eine Botschaft. Es ist allerdings heute mehr die nackte Selbstverwaltung. Wer zweifelt, möge mal versuchen, diese Botschaft zu kontaktieren. Es ist vergleichbar mit dem Versuch, den eigenen Bauchnabel zu küssen. Im Norden des Landes, da, wo auch die Flüchtlingsströme die Grenze passierten und noch passieren, ist auch die politische Situation gegenüber dem südlichen Teil weniger stabil. Im Norden wurden nennenswerte Erdgasvorkommen entdeckt. Besteht ein Zusammenhang zwischen Erdgas und politischer Situation – ich fürchte, ja. Wenn irgendwo etwas zu holen ist, wird man an der Börse munter. Im Moment erscheint mir dieses Erdgasvorkommen mehr als ein Fluch denn als Segen für das arme Land.

Aber nun zurück zur früheren Verbundenheit mit Mosambik. Gibt es in Sachsen-Anhalt eine Städtepartnerschaft zu einer mosambikanischen Stadt? Vielleicht tue ich meiner Heimat unrecht und eine solche ist mir nur nicht bekannt oder in der Praxis zu unscheinbar. Ich fürchte aber, unsere früheren „Freunde“ sind auch diesbezüglich der Marktwirtschaft zum Opfer gefallen. Der Zufall zeitlicher Abfolgen führte uns am 8. Oktober in die Stadt Chibuto. Es war der 48. Jahrestag der Verkündung des Stadtrechtes für diesen Ort. Ergreifend zeigte sich die Teilnahme der Bevölkerung am mehrstündigen offiziellen Festakt, gefüllt mit Musik, Tanz und natürlich Rednern. Wie Magdeburg liegt auch Chibuto an einem Strom. Er nennt sich Limpopo und sichert mit seinem Wasser noch weniger als die Elbe die Schifffahrt, dafür aber Reisanbau und diverse Plantagen, so auch für den Exportschlager Cashewnüsse. Chibuto ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Gaza und hat geschätzte 60.000 Einwohner. Ich kann aus den Gesprächen mit Repräsentanten versichern, man wäre froh über einen Kontakt zu einer ostdeutschen Stadt. Das auch deshalb, weil auch Chibuto und Umfeld Wohnsitz vieler „Madgerman“ sind. Und Chibuto ist auch der Wohnort einer in Mosambik sehr anerkannten Familie, der Familie Chissano. Joaquim Alberto Chissano wirkte von 1975 bis 1986 als Außenminister der Republik Mosambik und wurde im Anschluss bis 2005 ihr Staatspräsident. Er war übrigens auch der erste Hochschulabsolvent in Portugal mit afrikanischer Abstammung. Der Jüngste von seinen sieben Geschwistern, Miguel, war 1978/79 einer meiner Schüler an der Polizeischule und avancierte im Anschluss zunächst zum Chef des Pass- und Meldewesens. Ich durfte ihn dann begleiten, um landesweit „sein“ Personal zu schulen. Dabei entwickelte sich aus dem von Beginn an guten Verhältnis echte Freundschaft. Es ergab sich ein enger familiärer Kontakt inklusive unserer Teilnahme an seiner Hochzeit.

Mehr als ein Jahrzehnt war das Leben in der DDR eng mit den Menschen der Volksrepublik Mosambik verbunden. Ich erinnere an die zahlreichen freundschaftlichen Kontakte in Magdeburg, Schönebeck oder Staßfurt. In Mosambik ist das heute noch zu spüren, nicht nur in dem Missklang, dass die Mehrzahl der Heimkehrer von den Regierungen um ihr hier, sprich in der DDR, verdientes Geld betrogen werden. Als sogenannte „Madgerman“ demonstrieren die früheren Vertragsarbeiter heute noch um den damals einbehaltenen Anteil ihres Lohnes. Es interessiert keine Regierung. Erhalten ist dennoch die Erinnerung an das Leben im Osten Deutschlands. Es sind durchweg positive Erinnerungen und wir waren erstaunt, wie tief diese Eindrücke haften geblieben sind. Heute noch verrichten viele der „Madgerman“ Dienst in zivilen Wachdiensten. Die in Deutschland erworbenen Standards wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden von den Banken, Großrestaurants oder Kaufhäusern als Auftraggeber sehr geschätzt. So ist der aktuelle Chef der Feuerwehren des Landes ein Absolvent der Feuerwehrschule Heyrothsberge.

Erfreulich war der Zusammenschluss der Tierreservate Mosambiks, der Republik Südafrika und Eswatini (Swasiland) zu sehen. Es vereint heute den Kruger-Nationalpark mit dem Limpopo-Nationalpark. Es ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Tierpopulation, Elefanten, Nashörner und Löwen danken es heute schon. Bei günstigen Preisen hilft jeder Besucher mit, den Erhalt und Ausbau des riesigen Tierparks zu unterstützen. Wir hatten den Eindruck, die Elefanten grüßten dankbar zurück. Über Mosambiks schöne Strände zu reden ist wie das Transportieren von Eulen nach Athen. Mit Ausnahme des südlichsten Strandes „Ponta do Ouro“, die absolute Perle, erfreut man sich der Ruhe, frei von Massenandrang. Ein kleiner Missklang ist allerdings, dass an einzelnen Stränden die Plastifizierung auch des Indischen Ozeans seine Spuren hinterlässt. Es sind kleinste Partikel Plastemüll, die bei Ebbe als glitzernde Streifen die Strände umsäumen. Davon war vor 40 Jahren noch keine Spur sichtbar. Den Badespaß verderben sie allerdings nicht direkt, es ist hier vor allem das Nachdenken über die Folgen. Peter Dunsch

Fotos: Privat

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Großreich der Nächstenliebe enauso lang und kurios wie der Name „Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“, ist die über 950 Jahre alte Geschichte des kleinsten souveränen Staates der Welt, der Ritterorden und kirchlicher Orden zugleich ist, diplomatische Kontakte zu 107 Staaten pflegt und über eigene Pässe und Münzen verfügt. Der Malteserorden war Wegbereiter für die heutige Krankenpflege und Hospizarbeit, gab Menschen Herberge und war selbst Jahrhunderte lang auf der Flucht. „Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend dieser Welt ist – und weil, so Gott will, es immer Menschen geben wird. Die daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“ (Der selige Bruder Gerhard - Abbildung)

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Das erste Hospital und die „Herren Kranken“ Es beginnt 1048 in Jerusalem. Italienische Kaufleute aus Amalfi errichten als Laienbruderschaft in Jerusalem ein Hospital, eine Mischung aus Herberge, Krankenhaus, Gasthaus und Obdachlosenasyl. Pilgern wird dort, lange vor den Kreuzzügen, unabhängig von Glauben und Rasse Schutz und Obdach gewährt. Die Bruderschaft handelt dabei nach den Worten Jesus Christus: „Was ihr den geringsten meiner Brüder getan habet, das habt ihr mir getan“ (Matthäusevangelium, Kapitel 25). Der Kranke wird folglich zum „Herren Kranken“, dem sich liebevoll zugewendet wird, und sein Helfer zum Diener. Als der erste Kreuzzug (1096-99) Jerusalem erobert, schließen sich viele Ritter der Bruderschaft an. Zu dieser Zeit ist der selige Gerhard Vorsteher des Hospitals und gründet den sogenannten „Orden vom Spital des Heiligen Johannes zu Jerusalem“. Viele der behandelten Kreuzritter verschenken aus Dankbarkeit einen Teil ihres Vermögens und Grundbesitzes, wodurch die Bruderschaft stetig wächst. Diese wird 1113 durch eine päpstliche Bulle als kirchlicher Orden bestätigt. Die Ritter verpflichten sich als Religiöse fortan der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams. Durch die unaufhörlichen Kämpfe mit den Moslems (zweiter Kreuzzug 1147-49) entwickelt sich der Hospitalorden immer mehr zum Ritterorden. Zu den karitativen Aufgaben kommen der militärische Schutz der Pilger und der heiligen Stätten hinzu. Die Bruderschaft trägt rote Mäntel mit einem achtspitzigen weißen Kreuz, das bis heute Zeichen des Ordens ist. Flucht aus Jerusalem und Ende der Kreuzzüge Bis 1187 verteidigen die Kreuzritter erfolgreich die Heilige Stadt. Aufgrund der Besetzung Jerusalems durch Sultan Saladin flüchtet der Orden 1206 nach Akkon an die Küste von Palästina. In den folgenden Jahren des dritten (1189-92) und vierten (1202-04) Kreuzzuges gelingt es nicht, Jerusalem zurückzuerobern. Im Gegenteil. Nach einem 14-tägigen, harten Kampf um die Stadt Akkon, vertreibt König Saladin im Jahr 1291 die Ordensritter endgültig aus dem Heiligen Land.

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Zwischenstopp auf Zypern und Rhodos Der Orden siedelt zunächst nach Zypern um und errichtet nach kurzer Zeit bereits wieder ein Hospital. Als dann genuesische Piraten dem Großmeisters Fra` Foulques de Villaret vorschlagen, gemeinsam Rhodos und andere Inseln des oströmischen Kaisers zu erobern, sind die Ritter hellauf begeistert. Nach drei Jahren schwerer Kämpfe erobern die Ritter 1309 die Inselhauptstadt und verlegen im Jahr 1310 ihren Ordenssitz nach Rhodos. Ein Großmeisterpalast, eine Herberge und ein Krankenhaus werden errichtet. Das Hospital ist damals das fortschrittlichste Europas. Dennoch müssen die Ordensritter abermals im Jahr 1523 nach sechsmonatiger Belagerung durch Sultan Suleiman dem Prächtigen die Insel Rhodos räumen. Während der folgenden sieben Jahre bleibt der Orden heimatlos und zieht mit einer winzigen Flotte durch halb Europa. Malta als Namensgeber für die Ritter Im Jahr 1530 überlässt Kaiser Karl V. mit Zustimmung von Papst Clemens VII. dem Orden die Insel Malta. Fortan nennen sich die Ordensritter nun „Malteserritter“, befestigen und entwickeln Malta, übernehmen die Krankenpflege und den Kriegsdienst. Der Orden verpflichtet sich, bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen christlichen Nationen neutral zu bleiben. Fast zwei Jahrhunderte später wird ihnen dies zum Verhängnis, als Napoleon 1798, auf dem Weg nach Ägypten, die Insel wegen seiner strategischen Bedeutung besetzt. Den Rittern ist untersagt, gegen Christen die Waffen zu erheben, sodass sie die Insel verlassen müssen. Der Orden findet endgültig Zuflucht in Rom Nachdem sich der Orden vorübergehend nach Messina, Catania und Ferrara zurückgezogen hatte, lässt er sich im Jahr 1834 endgültig in Rom nieder. Er ist mittlerweile ein souveräner Staat ohne Territorium und widmet sich der Krankenpflege und karitativen Tätigkeiten weltweit. Ab 1852/53 werden in Deutschland und anderen Ländern nationale Malteser Assoziationen gegründet. Zwischen 1864 und 1918 übernehmen die Malteser Assoziationen in verschiedenen Kriegen Lazarettdienste und gründen erste Krankenhäuser in Deutschland. Die beiden deutschen Zweige (rheinisch-westfälische und schlesische Ritter) gründen 1950 gemeinsam mit dem deutschen Caritasverband den Malteser Hilfsdienst. Mit über einer Million Mitgliedern und Förderern ist die katholische Hilfsorganisation als eingetragener Verein sowie gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung bundesweit an mehr als 700 Orten vertreten und damit einer der großen karitativen Dienstleister in Deutschland. Im Mittelpunkt der Arbeit steht noch heute der christliche Dienst am Bedürftigen. Die Malteser engagieren sich unter anderem in den Bereichen Rettungsdienst, Kathastrophenschutz, Erste Hilfe, Jugend, Soziale Dienste, Flüchtlings- und Auslandsarbeit, Hospiz- und Trauerbegleitung sowie schulische Integration.


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Die letzte Zeit: ein besonderes Stück Leben Hopizarbeit und Trauerbegleitung Hospizarbeit bei den Maltesern rührt aus der 900-jährigen Ordensgeschichte. Schon 1113 widmete sich der „Souveräne Ritterorden vom Hospital des Hl. Johannes zu Jerusalem“ den Tugenden der Gastfreundschaft und Krankenpflege. Der Begriff „Hospiz“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Gast, Herberge, Gastfreundschaft. Die moderne Hospizidee meint jedoch keinen Ort, sondern eine Haltung und ein Tun. Hospizarbeit möchte die Lebenssituation von schwerkranken und sterbenden Menschen verbessern. Dazu gehören weitestgehende Schmerzfreiheit, Entlastung der Angehörigen und menschliche Zuwendung. Qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiter schenken schwerkranken und sterbenden Menschen Zeit und begleiten sie am Ende ihres Lebens. Zur Hospizarbeit gehört auch die Trauerbegleitung. Trauer ist eine normale natürliche Reaktion auf den Verlust eines nahestehenden Menschen. Trauer ist keine Krankheit. Sie ist ein Prozess, braucht Zeit und ist ganz individuell. In dieser krisenhaften Zeit unterstützt die Trauerbegleitung mit fachlicher Beratung und Begleitung oder einem Austausch mit anderen Betroffenen. Es geht darum, Trauer zuzulassen, sie zu durchleben und das Leben nach dem Verlust wieder neu zu definieren. Die Malteser unterstützen Sie vor Ort Der Malteser Hilfsdienst begleitet an den Standorten Haldensleben, Magdeburg und Zerbst schwer kranke und sterbende Menschen und ihre An- und Zugehörigen. Standortabhängig werden palliativpflegerische und psychosoziale Beratungen, Trauerberatung, Einzelbegleitung und Austauschtreffen in Cafés für trauernde Menschen angeboten. Im Kinderhospizdienst begleiten haupt- und ehrenamtliche Malteser lebensverkürzend erkrankte Kinder/Jugendliche und ihre Familien sowie abschiednehmende Kinder/Jugendliche. Trauercafé „Leben“ (1. Mittwoch im Monat, 15.00 - 17.00 Uhr, Friedrich-Naumann-Str. 37, Zerbst) Cafè für trauernde Menschen (1. Donnerstag im Monat, 16.00 Uhr - 17.30 Uhr, Othrichstraße 30, Magdeburg) Ehrenamtliche gesucht! Schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige zu begleiten ist ein anspruchsvolles, dankbares und herausforderndes Malteser Hilfsdienst e.V. Ambulantes Hospiz- und Palliativberatungszentrum Neustädter Bierweg 15 | 39110 Magdeburg Antje Schmidt | Tel.: (0391) 60783910 E-Mail: Antje.Schmidt@malteser.org

Ehrenamt. So genannte ehrenamtliche Hospizbegleiter/innen und Trauerbegleiter/innen unterstützen dabei durch Gespräche, praktische Hilfen in alltäglichen Dingen, Zeit und Zuhören. Ehrenamtliche werden regelmäßig an allen Standorten gesucht und umfangreich ausgebildet. Der nächste Befähigungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter/innen in Zerbst startet im Januar 2020. Letzte Hilfe Kurse: das 1x1 der Sterbebegleitung Was tun, wenn ein Angehöriger oder uns nahestehender Mensch stirbt? Viele Menschen sind überfordert und hilflos, wenn sie mit den Themen Sterben, Tod und Abschied konfrontiert werden. Antworten auf diese und viele andere Fragen erhalten Interessierte beim „Letzte Hilfe Kurs“. Die nächsten Kurse finden jeweils 17-21 Uhr am 24. März 2020 in Magdeburg und am 25. März 2020 in Zerbst statt. Anmeldungen sind bei den Ansprechpartnerinnen vor Ort möglich. Weitere Informationen unter: www.letztehilfe.info. Wunsch am Ende: Der Herzenswunsch-Krankenwagen Träume und Wünsche bekommen eine ganz andere Dimension, wenn Menschen wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben. Diese letzten Wünsche erfüllen die Malteser schwerkranken und sterbenden Menschen mit dem Herzenswunsch-Krankenwagen. Er bringt Menschen dorthin, wo sie allein nicht mehr hinkommen – sei es ein letztes Mal ein Konzert besuchen oder noch einmal das Meer sehen. Begleitet werden die Fahrten von zusätzlich qualifizierten Rettungsoder Notfallsanitätern der Malteser. Das Angebot ist kostenfrei. Kontakt: Antje Schmidt unter Telefon: 0391-60783910.

Malteser Hilfsdienst e.V. Ambulanter Hospiz- und Trauerbegleitungsdienst Gröperstraße 12 | 39340 Haldensleben Gabriele Tanious | Tel.: (03904) 7258263 E-Mail: Gabriele.Tanious@malteser.org

Malteser Hilfsdienst e.V. Ambulanter Hospiz- und Trauerbegleitungsdienst Friedrich-Naumann-Str. 37 | 39261 Zerbst Gundula Heyn | Tel. (03923) 6129151 E-Mail: Gundula.Heyn@malteser.org

www.malteser-magdeburg.de Mit Ihrer Spende oder Fördermitgliedschaft unterstützen Sie den Herzenswunsch-Krankenwagen sowie die gesamte Hopiz- und Trauerarbeit der Malteser. Spendenkonto: Malteser Hilfsdienst e. V., IBAN: DE38 4006 0265 0033 5003 00, BIC: GENODEM1DKM

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Ende von Staub & Co

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Bald jeder dritte Staubsaugerkäufer in Europa greift heute zu einem Gerät mit Akku, Tendenz weiter steigend. Der Miele Triflex HX1 sagt in jedem Haushalt dem Staub und Dreck den Kampf an. Seine Saugeigenschaften und die außergewöhnliche Flexibilität machen den Triflex zu einem wahren Multitalent. Zudem machen 120 Minuten Akkupower den Triflex im Markt einzigartig. „Herzstück“ ist die PowerUnit, bestehend aus Motoreinheit, Akku und Staubbox, die sich in wenigen Sekunden umbauen lässt. Ist die PowerUnit direkt unter dem Griff angebracht, kommt man bequem unter die Möbel oder kann, bei Abnahme der Elektrobürste, auch an der Decke saugen. Befindet sie sich dagegen im unteren Bereich, verschiebt sich der Schwerpunkt entsprechend – das ist die beste Position, um auch große Flächen anstrengungsfrei saugen zu können. In dieser Einstellung kann der Triflex zudem eigenständig stehen, praktisch auch für die kurze Saugpause, wenn etwa das Telefon klingelt oder das Essen vom Herd zu nehmen ist. Zum Entfernen von Krümeln auf dem Frühstückstisch oder im Auto ist der Solobetrieb der PowerUnit ideal. Fünf Farbvarianten stehen zur Auswahl: Lotosweiß, Graphitgrau und Rubinrot für die Basisvariante, Infinitygrau pearlfinish für das Spitzenmodell HX1 Pro und Obsidianschwarz für den HX1 Cat & Dog, der zusätzlich über eine Electro Compact Handbürste verfügt, die Polstermöbel oder Autositze leicht und zuverlässig von Tierhaaren und Flusen befreit.

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Power für den nächsten Kuchen Fans der Sat1-TV-Backshow „Das große Backen“ liebäugeln schon lange mit der Power der „Hauptakteure“ der Backshow – den Kenwood-Küchenhelfern. Machen auch Sie Ihre Küche zum Back- und Koch-Studio mit der Kenwood KVC5391S Chef Elite. Egal ob Sie ein ganz neues Rezept ausprobieren oder ein Traditionsrezept backen – mit dieser Küchenmaschine überraschen Sie Freunde und Familie mit Selbstgebackenen im Handumdrehen. Mit einer Leistung von starken 1200 Watt hat die Chef Elite jede Menge Power, um auch feste und schwierige Teige effizient zu bearbeiten. Dank stufenloser Geschwindigkeitsregelung mit Impuls- und Unterheb-Funktion gelingen auch empfindliche Teige problemlos. Und durch das umfangreiche Zubehörset mit Trommelraffel, Glas-Mixaufsatz und extra Zweitschüssel unterstützt Sie die Chef Elite nicht nur beim Backen. Heben Sie Ihre Koch- und Backkünste auf eine neue Ebene. Über 20 zusätzliche Zubehörteile beleben dabei jede Kreativität. Die hochglanzpolierte gebürstete Edelstahl-Rührschüssel verfügt über 4,6 Liter Fassungsvermögen. Zudem arbeitet die Chef Elite perfekt bei jeder Füllmenge, egal ob nur ein Eiweiß oder bis zu 3 Kilo Teig – dem Rührsystem entgeht nichts.

Individuell für jeden Geschmack Mit dem Saeco SM 7683/10 Xelsis Kaffeevollautomaten genießt man 15 Spezialitäten von starkem Ristretto bis hin zu perfektem Cappuccino – für perfekten Kaffee, genau nach seinen Vorlieben. Über den Touchscreen wähl man sich sein gewünschtes Kaffeegetränk aus. So lassen sich Stärke, Menge, Temperatur und Geschmack des Kaffees, Menge des Milchschaums und sogar die Reihenfolge von Kaffee und Milch individuell einstellen. Der Clou: Die Einstellungen für ein Lieblingsgetränk lassen sich über den innovativen Coffee Equalizer speichern - und dies sogar für insgesamt sechs Nutzer dieses Kaffeevollautomaten. Vom perfekt samtigen Milchschaum bis hin zu heißer Milch – die Saeco Latte Perfetto-Technologie liefert Milchschaumergebnisse wie vom echten Barista. Das Mahlwerk besteht aus hochwertiger Keramik, was es besonders hart und präzise macht. So werden frische Bohnen sanft gemahlen ohne sie zu überhitzen. Darüber hinaus ist die Pflege und Wartung des Kaffeevollautomaten denkbar einfach: Die Brühgruppe ist einfach zu reinigen und dank der HygieSteam-Funktion wird der gesamte Milchkreislauf mit Dampf gereinigt.

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Der Ton macht die Musik

Der Philips 65 OLED 984 wartet gleich mit drei Lautsprecher-Sets aus Hoch- und Tieftönern auf. Das Ergebnis: Ein sauberer Klang mit bester Sprachverständlichkeit und idealer Raumabbildung. Nicht zuletzt dank dem von Bowers & Wilkins entwickelten Soundsystem gewann Philips zum dritten Mal in Folge den renommierten EISAAward für den Home Theatre TV des Jahres. Die Begründung der Jury: „Einfach atemberaubend!“ Mehr Ambiente geht nicht – Mit dem vierseitigen Ambilight springen Sie ins Filmerlebnis. Vier intelligente LEDs umrahmen den Fernseher und projizieren die auf dem Bildschirm gezeigten Farben in Echtzeit an die Wand. Die perfekte Ergänzung zu den besonders scharfen und farbstarken Bildern, die durch den hauseigenen Bildprozessor P5 auftrumpfen. Lassen Sie sich in den Bann ziehen!

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Das letzte in diesem Magazins:

Leben ohne Ende? enn einem halbwegs bewusst ist, wer, wie und was man ist, hat das zumeist noch junge Leben schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich war. Vielleicht vier oder fünf Jahre? Ich finde mich im Kindergarten wieder. Einer Institution, die mich behütete und beschäftigte, während Mama und Papa arbeiten gingen. Jeden Wochentag wurden wir dorthin gebracht und spielte mit den anderen. Das Schrecklichste war dabei der Mittagschlaf. Heute ist das Schläfchen zwischendurch eher ein Segen. Es gibt die Möglichkeit, nach einer stressigen Phase noch einmal Energie für den Rest des Tages zu sammeln. In der Kita aber fiel es mir ungemein schwer, mitten am Tag einfach für zwei Stunden still zu sein und sinnlos herumzuliegen. Die Jahre zogen ins Land. Ich wurde größer. Die Erwachsenen fingen irgendwann an, die Schule anzupreisen und versuchten mich davon zu begeistern, dass Schule ein ganz toller neuer Lebensabschnitt sei. Plötzlich war das bisher Vertraute – der Kindergarten, der Spielplatz auf dem Hof und auch der Mittagsschlaf – Vergangenheit. Ende der ausschließlichen Spielzeit. In der Grundschule ging man nicht mehr so sanft mit den kleinen Großen um. Plötzlich hatten wir Unterricht und müssten den ganzen Tag – also vier Unterrichtsstunden lang – stillsitzen und aufmerksam zuhören. Zwischen den Stunden gab es kleine Pausen und eine große Hofpause, in der man toben konnte. Die Zeit zum Spielen war begrenzt. Dafür hielten schriftliche Übungen, Vergleichstests, Klassenarbeiten und mündliche Leistungskontrollen Einzug. Vor der Klasse Rede und Antwort zu stehen, fühlte sich manchmal erniedrigend an, Stress war das immer. Doch man wächst mit den Aufgaben, und so ward mir nach und nach bewusst, dass ich mich in einer neuen Phase befand. So ist das Leben, dachte ich wohl darüber. Man müsse lernen und mit neuen Menschen klarkommen. Nach der zweiten Klasse hatte ich mich in den Schulbetrieb eingewöhnt. Die Leute um mich herum sind Freunde oder Feinde geworden, Lehrer schüchtern mich weniger ein. In der vierten oder fünften Klasse hieß es, dass bald eine Versetzung in eine weiterführende Schule anstünde. Man solle sich qualifizieren und zeigen, wie gut man inzwischen geworden sei. Gymnasium oder Oberschule? Zukunft oder Brettercollege? Der Entscheidung wurde ein erdrückendes Gewicht gegeben.

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Es schien, als würde davon das ganze weitere Leben positiv oder negativ beeinträchtigt werden. Als wäre ein Weg nach links statt nach rechts, eine Entscheidung für oder gegen die eigene Zukunft. Aber das stimmt nicht. Ja, eine gewisse Richtung wird damit eingeschlagen. Allerdings kenne ich Menschen mit Abitur, deren Intelligenz mir erscheint, als könne diese an zehn Metern Feldweg messen. Und andere ohne Abi, mit einer Ausbildung in der Tasche, die zu Recht über eine großes Selbstbewusstsein verfügen und das Leben bestens meistern. Mein Weg führte ins Gymnasium. Dort gehörte ich in der siebten Klasse plötzlich wieder zu den „Kleinsten“. Die Zeit als ich eine große Sechstklässlerin war, war zu Ende. Und mir wurde klar, dass die Grundschule wirklich nur einen Grundstein gelegt hatte. Wieder ging es darum, neue Menschen in mein Leben zu lassen. Am Anfang hatte ich oft das Gefühl als sei der neue Abschnitt eine übergroße Herausforderung. Doch Schritt für Schritt, Woche für Woche nahm alles um mich herum wieder eine gewisse Normalität an. Etwas mehr Ernsthaftigkeit lag schon über dem Unterricht und doch waren alle irgendwie lockerer. Sicher rührte dieser Eindruck aus der gewachsenen Erfahrung und einem gestiegenen Selbstvertrauen. In diesen Jahren entwickelte sich bestimmt ein wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit heraus. Ich wollte wissen, wo ich und die anderen stehen. Meinungen waren jetzt politischer, Musik war Ausdruck des persönlichen Geschmacks. Nach und nach begann ich zu begreifen, wie vielschichtig das Leben ist und dass es mehr als nur schwarz oder weiß gibt. Kurz vor dem Abitur kam Euphorie in unserem Abschlussjahrgang auf. Es ging an die Planung des Abiballs und einiger Chaostage mit all den Parties, um das Ende der Schule zu feiern. Wir glaubten alle, dass wir den schwierigen Teil dann hinter uns hätten. Dass wir, mit dem Abi in der Tasche, alles erreichen könnten. Aber das war nur ein Irrtum. Denn dieses Ziel – eines von vielen, die man sich im Laufe seines Lebens setzt – ist nur eine Hürde auf dem weiteren Weg. Wieder lag etwas Erstrebenswertes vor mir. Und solange man sich neue Aufgaben stellt, könnte man glauben, dass nach dem Erreichen eines Zieles alles gut werden würde. Versagt man, müsste man erst gar keine neuee Ziele stecken. Komischer Weise sind beide Annahmen falsch. Das lehrte mich das bisherige Leben. Wir wachsen zwar an einem erreichten Ziel, aber auch am Scheitern. Und beide Zustände sind kein endgültiges Urteil über das Leben oder über sinnvolle Existenz. Die Kindheit ist eben nicht mit dem Verlassen der Kita vorbei. In bestimmten Situationen lebt die kindliche Naivität. Und das ist schön. Es gibt Menschen, die kommen mir so vor, als hätten sie bereits in jungen Jahren einen erfahrenen Geist. Das Leben besteht aus Auf und Abs und ist stets in Bewegung. Deshalb erscheint ein Ende heute nicht mehr wie ein Ende. Vielmehr kann man Abschnitte erkennen. Ein Zeugnis ist nur ein Papier. Nichts ist damit fertig. Alles, was mir geschieht, sind persönliche Erfahrungen. Und mit jeder muss ich umgehen. Es ist wohl nie wirklich etwas zu Ende. Selbst der Tod mag nur ein Übergang aus dem Leben in etwas anderes sein. Wer weiß schon wirklich, was danach geschieht? Swantje Langwisch




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