Männer
„Mein gut bezahltes Hobby“ Mit Reinhard Waldenberger ist mit Jahresende ein Urgestein des ORF Oberösterreich in Pension gegangen. Wir haben mit dem 65-Jährigen über Erfolge und GänsehautMomente gesprochen – und darüber, warum er schon immer Reporter werden wollte. Text: Nicole Madlmayr
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Fotos: Andreas Röbl
o richtig vorstellen kann er es sich noch nicht, wie es sein wird – im Ruhestand zu sein. Denn Reinhard Waldenberger, langjähriger Programm- und Sportchef des ORF Oberösterreich, hat schon während seiner Schulzeit in der Handelsakademie nebenbei als Journalist beim „Volksblatt“ gearbeitet. Er ist Reporter durch und durch. Und darum hat er auch seinen Dienstvertrag bis zum letzten Tag ausgekostet und bis 31. Dezember gearbeitet. Wir haben den 65-Jährigen noch im Dezember in seinem gläsernen Büro inmitten der ORF-Redaktion besucht.
OBERÖSTERREICHERIN: Sie haben bis zum letzten Tag Ihres Dienstvertrages gearbeitet. Warum? Angst vor dem Pensionsschock? Nein, gar nicht, aber ich habe immer gern gearbeitet – schon während meiner Schulzeit in der Handelsakademie habe ich nebenbei für das „Volksblatt“ geschrieben. Weil es einfach eine extrem spannende Arbeit ist. Für mich war es nie ein Beruf, sondern vielmehr ein gut bezahltes Hobby (lächelt). 100
Ich vermute, Sie werden sich demnach nicht vollkommen aus der Medienbranche zurückziehen ... Es gibt tatsächlich viele Angebote, aber das werde ich mir ansehen, wenn es so weit ist. Vielleicht werde ich im Medienbereich weitermachen. Es ist ein bisschen wie im Spitzensport, wo man auch nicht abrupt aufhören kann. Zumal es für mich ein absolut positiver Stress ist und keine Qual. Radio Oberösterreich ist in unserem Bundesland der meist gehörte Sender. Macht Sie dieser Erfolg auch nach so vielen Jahren noch stolz?