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Die Toten Hosen, Madonna, Greenday: Der Innviertler Günter Unger hat bei „Warner Music Austria“ mit sämtlichen Größen des Musik-Business gearbeitet. Heute ist er mit seiner eigenen Firma für das Exklusiv-Management von Parov Stelar zuständig.

Fotos: Martin Siebenbrunner, EQ GmbH, JKP

FREUNDE. Günter Unger mit den Toten Hosen und Star-Geiger David Garrett

Sie sind seit 37 Jahren im internationalen Musikgeschäft tätig, davon mehr als 30 Jahre für Warner Music Austria. Wie sind Sie zu diesem Job gekommen? Da muss ich etwas weiter ausholen (lacht). Seit meinem neunten Lebensjahr bin ich Rolling Stones-Fan, nachdem ich im Fernsehen ein Konzert von ihnen im Hyde Park gesehen habe. Das mit dem Gitarrespielen-Lernen hat leider nicht funktioniert, also bin ich auf eine andere Weise ins Musik-Biz gegangen. Mein Bruder hat 1978 ein Inserat in der Zeitung gesehen – für den Job bei Warner Music. Das Unternehmen hieß damals allerdings noch anders. Am Inserat prangte das legendäre Zungen-Logo der Stones. Ich habe im Vertrieb angefangen, hatte im Lauf der Jahre die verschiedensten Funktionen inne und bin so zum Urgestein des Unternehmens geworden.

verbunden. Es war meine Firma, mein Leben. Aufgrund der massiven Krise in der Musikindustrie war ich als Geschäftsführer dann damit beschäftigt, jene Umstrukturierungen, die uns die Amerikaner aufgedrückt haben, in Österreich umzusetzen. Konkret hieß das: Leute zu kündigen. Das Team wurde halbiert. Mitansehen zu müssen, wie alles zerbröckelt, das war nicht mehr lustig. Außerdem haben wir die Landesfarben verloren. Das Produzieren hat nicht mehr stattgefunden. Aus diesem Grund habe ich eine eigene Gesellschaft gegründet und viele Stars sind mit mir mitgegangen.

Dennoch haben Sie sich 2009 mit Ihrer eigenen Firma selbstständig gemacht. Warum war dieser Schritt für Sie notwendig? Ich habe mit 20 Jahren bei Warner Music begonnen. Es war mein einziger Job, den ich nach der Schule gemacht habe. Darum war ich sehr mit dem Unternehmen

Stichwort Parov Stelar. Marcus Füreder, der hinter dem Künstlernamen steckt, kennen Sie ja schon sehr lange … Das stimmt! Mit Marcus habe ich schon immer Kontakt gehabt. Und ich kann mich noch erinnern, als er mich vor 20 Jahren – damals war er gerade beim Bun-

Welche Stars waren das? Albano Carrisi zum Beispiel, Hubertus von Hohenlohe und natürlich Parov Stelar. Dadurch hatte ich einen guten Start.

desheer – angerufen und nachgefragt hat, weil er das Gefühl hatte, dass nix weiterging. Ich habe ihm gesagt, dass er noch etwas Geduld brauche, ich aber überzeugt sei, dass er der nächste Moby sein wird. Inzwischen ist ein sehr nettes Erfolgskonzept daraus geworden. Das kann man wohl sagen! Stimmt es, dass eine Zusammenarbeit mit Robbie Williams im Raum steht? Das war eine ganz unglaubliche Geschichte, als ich plötzlich eine Nachricht von Guy Chambers, dem Mastermind von Robbie Williams, in meiner Mailbox hatte. Das ist der Mann, der Welthits wie „Angels“ und „Let me entertain you“ geschrieben hat. Beim Linz-Konzert haben Oberösterreicherin | 127

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