BURGENLÄNDERIN_Mai_2025_Vorschau

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Es gibt Magazine, die erklären die Welt –und solche, die die richtigen Fragen stellen.

Dieses hier tut beides: Es zeigt Zusammenhänge auf und lädt gleichzeitig dazu ein, sich selbst zu hinterfragen.

Denn was passiert, wenn frau vier Männer an einen Tisch setzt und sie nicht über Fußball, Autos oder Bundesheergeschichten reden – sondern über Feminismus? Was geschieht, wenn junge Musikerinnen sich nicht kleinmachen, sondern laut bleiben, obwohl einige in der Branche leise Anpassung verlangen? Und was, wenn eine Band wie Folkshilfe den Populismus kritisiert und ebenso wie Schauspielerin Patricia Aulitzky über Haltung spricht, nicht als Pose, sondern als tägliche Praxis?

„Diese Ausgabe lädt Sie ein, hinzusehen und laut zuzuhören.“

NICOLE

SCHLAFFER

Chefredakteurin

BURGENLÄNDERIN

Dann wird’s unbequem. Und genau das ist gut so.

Diese Ausgabe ist ein Plädoyer für den Eigensinn. Für Stimmen, die sich nicht mehr dämpfen lassen. Für Männer, die sich trauen, andere Männer zu kritisieren. Für Frauen, die auf Bühnen stehen, ohne sich verbiegen zu lassen. Für Menschen, die nicht länger auf ein „später vielleicht“ warten, sondern im Jetzt gestalten. Das klingt pathetisch? Vielleicht. Aber Pathos ist erlaubt, wenn es um Substanz geht. Wenn Mut nicht nur ein Instagram-Hashtag, sondern eine Haltung ist. Und es geht um die Frage, was wir alle tun können – inmitten dieser großen, grellen Welt –, um nicht zu jenen zu gehören, die wegschauen, wenn Machtverhältnisse verschleiert werden.

Diese Ausgabe lädt ein, hinzusehen. Laut zuzuhören. Und vielleicht ein bisschen klüger, wacher, mutiger weiterzugehen.

Schreiben Sie mir Ihre Meinung: nicole.schlaffer@dieburgenlaenderin.at

MACHT, MUSIK.

MENSCHEN

10 PATRICIA AULITZKY

Die Schauspielerin über ihre verschiedenen Projekte.

14 KATI CHER

Die Rockröhre aus dem Nordburgenland.

16 EMMA

Cool und authentisch aus Bad Sauerbrunn.

18 LISA MIKO

Die südburgenländische Schlager-Queen.

20 OBFRAUEN

Die beiden Obfrauen von „Kino Eisenstadt“ im Talk.

STYLE & BEAUTY

24 SHOOTING

Stilsicher in den Sommer mit südländischem Flair.

© Vanessa Hartmann, FAbian Karner

36 BEAUTY-MESSE

Wir begleiteten Kosmetikerin Luba Antonou nach Düsseldorf.

EMOTION

46 MÄNNERTALK

Vier Männer und zwei Journalistinnen zum Thema Männlichkeit, Feminismus und Rollenverteilung.

FREIZEIT & KULTUR

56 FOLKSHILFE

Die drei Musiker im persönlichen Gespräch.

60 MARIA RADUTU

Mit dem KEYS TO HEAVENFestival hebt sie klassische Musik auf das nächste Level.

64 NEUSIEDL AM SEE

Wir stellen euch die Stadt und ihre Geschäfte vor.

72 VORFREUDE AUF ...

Kulturelle Highlights im Mai von Viktória Kery-Erdélyi.

LEBEN & GESUNDHEIT

86 HEALTH-SPECIAL

Darmgesundheit und Hyaluronsäure bei Augenbeschwerden.

90 MÜTTER IN NOT

Eine dreifache Mutter über ihren Kampf im Alltag.

92 BEZIEHUNGSKOLUMNE

Schluss mit der heimlichen Mama-Rolle!

WOHNEN

94 GARDEN-ESCAPES

Der Garten als lebendige Oase. GENUSS

102 SALATE

Buchtipp „Salads every day“ inklusive Rezept.

MEDIENINHABER & HERAUSGEBER

Die STEIRERIN Verlags GmbH & Co KG

Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax: 0316/84 12 12-709, o ce@dieburgenlaenderin.at

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle

HERAUSGEBER

Die STEIRERIN Verlags GmbH & Co KG

CHEFREDAKTEURIN

Mag. Nicole Schla er, nicole.schla er@dieburgenlaenderin.at

REDAKTIONSLEITUNG

BUNDESLÄNDERINNEN

Mag. Katharina Egger-Zierl

REDAKTION

Mag. Viktória Kery-Erdélyi, Yvonne Hölzl, Andrea Lichtfuss, Nicole Gerfertz-Schiefer, Daniela Hruschka, Claudia Toth, Leonie Werus

VERKAUFSLEITUNG

Rosemarie Wiedner, rosemarie.wiedner@dieburgenlaenderin.at

ANZEIGEN

Sheena Hausmann, sheena.hausmann@dieburgenlaenderin.at Eva Maria Plank, eva.plank@dieburgenlaenderin.at

ANZEIGEN BUNDESLÄNDERINNEN

Ing. Samira Kurz (Prokuristin Wienerin), Sabine Gallei (erweiterte Geschäftsleitung Bundesländerinnen), Simone Hetfleisch (Key Account Managerin)

ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Christian Forjan, Julia Kahofer, o ce@dieburgenlaenderin.at

ABO-SERVICE

Tel.: 0316/84 12 12-0, abo@dieburgenlaenderin.at

GRAFIK

Micki Weikhard, Natalie Marath, Daniela „Kasu“ Balazic, grafik@dieburgenlaenderin.at

LEKTORAT

Horn Translations –Mag. Viktoria Horn, BSc

DRUCK

Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn

VERTRIEB

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5412 Puch/Salzburg

Die Juni-Ausgabe erscheint am 30.05.2025 www.dieburgenlaenderin.at

Die Informationen zur O enlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können abgerufen werden unter www.dieburgenlaenderin.at

Was würde Ihnen guttun?

GESUNDHEITS FASTEN urlaub Unsere Angebote

BEGRÜNTE

STRASSEN

Paris hat bei einer Bürger:innenbeteiligung für autofreie Straßen gestimmt: 500 Straßen werden in den nächsten vier Jahren für Autos gesperrt und begrünt. Schon jetzt sind 220 Straßen autofrei, fast überall gilt Tempo 30.

Der französische Turnverband beschloss im Jänner, dass Turnerinnen statt enger Anzüge auch lockere Shorts über ihren Trikots tragen dürfen. Zuvor drohte ein Punktabzug von 0,3 bei Regelverstößen – eine Ungleichbehandlung, die für Männer nicht galt. Einige Sportlerinnen hatten kritisiert, dass sie sich vor Publikum und Fotograf*innen unwohl fühlten.

Ob große und kleine Held*innengeschichten, innovative Ideen oder inspirierende Momente – in unserer Artikelreihe sammeln wir positive Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt, die ermutigen, bestärken und Hoffnung machen.

Die Netflix-Miniserie „Adolescence“ löste nach ihrem Erscheinen einen Hype aus. Sie thematisiert Misogynie, Online-Radikalisierung und einen Teenager-Mord. Die Rekordproduktion hat eine große Debatte in Großbritannien ausgelöst: Die Regierung plant nun, neue Schulrichtlinien und langfristige Maßnahmen gegen Frauenfeindlichkeit einzuführen.

SYMBOLISCHE VERORDNUNG

Die amerikanische Stadt Boston hat sich offiziell zu einem Zufluchtsort für Mitglieder der LGBTQIA-Community erklärt. So will der Stadtrat ein Zeichen des Widerstands gegen politische Maßnahmen der US-Regierung setzen.

MENSCHEN

HOLPFER HOLT PROFITURNIER NACH HAUSE

Erstes Damen-Golfturnier in Österreich seit Jahren.

Die 24-jährige Golferin Isabella Holpfer aus Olbendorf hat maßgeblich zur Organisation des Allegria Open beigetragen, das von 21. bis 23. Mai in Stegersbach stattfindet. Das Turnier ist Teil der LET Access Series, der zweithöchsten europäischen Damentour, und markiert das erste Damen-Profiturnier in Österreich seit über 13 Jahren. Holpfer, die ihre Karriere als Kind in Stegersbach begann, kehrt damit nicht nur sportlich, sondern auch emotional an ihren Ausgangspunkt zurück. Als Mitorganisatorin will sie heimischen Talenten eine Bühne bieten, internationale Aufmerksamkeit erzeugen und junge Frauen für den Golfsport begeistern. 130 Spielerinnen kämpfen um 50.000 Euro Preisgeld – Golfgeschichte wird geschrieben. www.isabellaholpfer.com

Viele

LEBEN

Im Tiroler Landkrimi ist sie Ermittlerin Lisa Kuen, auf die Bühne bringt sie gerne Themen, die bewegen. Abseits davon ist Patricia Aulitzky Mama und Wildcamperin. Was die Schauspielerin ins Burgenland bringt, erzählt sie im Interview.

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi

FOTOS: Vanessa Hartmann, ORF/ZDF/KGP, ORF/ARD/WDR, Patrick Topitschnig

Aus ihren Kopfhörern kommt Entspannungsmusik, verrät sie später, und auf den Kuchen freut sie sich schon den ganzen Tag, lacht Patricia Aulitzky, während sie vor der Vitrine des Cafés gustiert. Sie kommt gerade aus Deutschland, hat vor dem Interview ihre Tasche daheim abgestellt, die Woche hat noch viel zu bieten: Vorbereitung auf eine neue TV-Hauptrolle und eine große Premiere mit dem Trio Frühstück im Wiener Musikverein. „The Rise and Fall of a Wild Flower“ ist weit mehr als ein Konzert mit Lesung: Der Abend bietet überraschende Performance, in die sich die Schauspielerin voller Hingabe hineinwirft. „Lieben denkt die andere Person in Freiheit“, zitiert sie etwa Marlene Streeruwitz. Das Publikum ist begeistert.

kostete und „das auch alle Schulklassen ab 14 sehen sollten“, sagt sie.

Ich habe „Nachschrift“ im Wiener Theater Nestroyhof Hamakom erlebt, es ließ mich lange nicht los. Ihr habt das Stück mehrmals erfolgreich gespielt und bringt es erstmals ins Burgenland. Wie beschreibst du es?

Es kann auch mal krachen, wichtig ist mir als Mutter ein geborgener Umgang.
Patricia Aulitzky, Schauspielerin

Sie war 2008 Jacky an Falcos Seite (mit Manuel Rubey), eine lange Liste an Film- und TV-Rollen folgte, die Hebamme „Lena Lorenz“, die sie trotz großen Erfolgs nach Jahren hinter sich ließ, um Neues zu wagen, war eine davon. Sie mag Projekte, die ordentlich aufwühlen, die etwas bewegen. Wie zuletzt der preisgekrönte Film „Wir haben einen Deal“, in dem es um Missbrauch im Sport geht.

Mit Clara Frühstück, der herausragenden Pianistin und Performancekünstlerin aus Horitschon, kommt Patricia Aulitzky im Mai nach Eisenstadt: mit einem Stück über den Holocaust, dessen Er- und Aufarbeitung sie viel Substanz

Patricia Aulitzky: Heimrad Bäcker fand, dass man das Grauen und Schrecken der Nazis nicht interpretieren kann, dass man einfach ihre Listen, Schriften, Aufzählungen, Sprache stehen lassen muss. Der Autor verarbeitete das in konkreter Poesie und Regisseur Bernd Liepold-Mosser scha t uns einen Rahmen, in dem wir gemeinsam ein Stück kreieren. Ich nehme an die sieben verschiedene Figuren ein: Täter, Opfer, Mitläufer … Man kann sich nicht genug mit dem Holocaust beschäftigen, weil es erschreckend ist, wie nahe wir heute an dieser grauenhaften Zeit sind. Worte, die teilweise die Nazis verwendeten, werden wieder salonfähig.

Wie ging es dir mit dem Inhalt?

Ich spiele es gerne, weil es wichtig ist. Aber ich habe nach den ersten Vorstellungen lange gebraucht, um mich zu erholen. Wenn man viel recherchiert und sich acht Stunden am Tag im Probenkeller mit Massenmorden beschäftigt, geht das nicht spurlos an einem vorbei. Die Bilder und Geschichten haben sich in mir eingebrannt. Ich wollte den

SPOILER. Im nächsten Tiroler Landkrimi geht Patricia Aulitzky als Boxerin undercover.

Menschen eine Stimme verleihen, aber es kam auch irgendwann das Gefühl: Seelen, ihr könnt mich jetzt wieder verlassen.

Normalerweise gehe ich in die Natur, um meine Batterien wieder zu laden, diesmal konnte ich nicht irgendwo allein sein. Aber zu Hause mit der Familie so zu tun, als wäre nichts, ging auch nicht. Ich bin nach London gefahren, weil ich gerne in einer Stadt bin, wo es so viele multikulturelle Geschichten und Menschen gibt. Ich war in Galerien, im Theater, in einem Jazzclub und hatte das Gefühl, in der Kunst dort den Gegenpol zum „Bösen“ zu finden, den „Beweis“, dass der Mensch auch viel Schönes und Gutes scha en kann.

Das Reisen ist ein wichtiges Thema in deinem Leben …

Ich bezeichne mich als moderne Nomadin, auch meine Familie ist international verstreut: in Australien, Venezuela und Afrika. Andere haben sich irgendwann ein Auto gekauft, ich bin immer lieber verreist. Darum habe ich auch leider nichts gespart (lacht).

So bist du reich an Eindrücken. Wo ist aktuell dein Lebensmittelpunkt?

Lange waren es Berlin und Wien, jetzt wird es mehr Wien. Mein Sohn kommt in die Schule, ich mache mir ein bisschen Sorgen, wie wir alles organisieren werden. Letztes Jahr habe ich beispielsweise an 21 Tagen den Tiroler Landkrimi gedreht, zu seinem Geburtstag habe ich ihn zu mir geholt, so etwas wird in Zukunft schwieriger.

Wie vereinbarst du Beruf und Muttersein? – Die Frage ist oft verpönt, ich finde, wichtig wäre es nur, sie auch Männern zu stellen.

Ja! Männern sollte man sie allein schon stellen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen – und am besten mit Kamera, damit man sieht, wie sie reagieren. Wie ich es vereinbare? Manchmal leichter, manchmal weniger leicht. Recht viel Geld, das ich verdiene, geht in die Kinderbetreuung. Nichtsdestotrotz sollte es der Frau überlassen sein, wie sehr sie sich der beruflichen Herausforderung stellen will oder nicht. Es darf nicht heißen, „die kriegt ein Kind, die fragen wir jetzt nicht mehr“.

Wie geht es dir mit dem Thema emotional?

Das schlechte Gewissen kommt ein bisschen mit den Phasen des Kindes. Wenn ich länger als eine Woche am Stück weg bin, nimmt er mir das übel. Ich fühle mich manchmal schlecht, denke mir aber trotzdem: Wie viele Väter sind wochenlang nicht da oder kommen nur zum Wochenende? Wichtig ist auch: Wie „verkauft“ das der Partner? Ist es ganz normal, dass die Mami arbeiten ist – oder heißt es: „Du Armer, jetzt ist die Mami wieder nicht da.“

Was liegt dir bei der Erziehung deines Sohnes am Herzen?

Puh, große Frage. – Teilweise sind es traditionelle Werte, wie Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, dass man keine Gewalt anwendet und Grenzen respektiert. Dass es ein Miteinander geben muss und nicht nur ein Ich, aber dass man auch ein Recht auf ein Ich hat, und zwar unabhängig vom Alter. Es kann auch mal krachen, aber wichtig ist mir vor allem ein liebevoller, geborgener, respektvoller Umgang.

… und o enbar Welto enheit – ihr seid auch zusammen gerne unterwegs.

Ja, am liebsten irgendwo mit unserem alten VWSyncro-Pritschenwagen, da haben wir ein Dachzelt drauf.

Fürs Wildcampen bin ich leider zu feig. Bist du da angstfrei?

Ja, ich war schon mit 16 Horse Wrangler in Kanada und habe monatelang ohne Strom und fließendes Wasser mit Pferden in der Natur gearbeitet.

Meine Große wird 16, das ist für mich gerade unvorstellbar.

Meine Mutter ist im Kongo aufgewachsen, sie hat solche Dinge ganz anders erlebt. Als ich das erste Mal nach Kanada bin, habe ich lange vergessen, mich zu melden, dass ich gut angekommen bin. Wenn ich daran denke, dass sich mein Sohn am anderen Ende der Welt zwei Wochen nicht meldet, bekomme ich Panikattacken (lacht). Meine Mutter hat früher gesagt: „No news is good news.“

Du hast kürzlich den dritten Tiroler Landkrimi mit Mirjam Unger gedreht, den zweiten – „Der Tote in der Schlucht“ – gibt’s noch auf ORF ON. Wie kam Ermittlerin Lisa zu dir?

Ich bin halb in Salzburg, halb in Tirol aufgewachsen. Eva Testor ist selbst Tirolerin, eine tolle Kamerafrau – und Drehbuchautorin. Sie hatte mich schon

Wie viele Leben verändert ein Verkehrstoter? –„Hundertdreizehn“ startet im Herbst 2025.

beim Schreiben ein bisschen im Kopf. Die Rolle Lisa Kuen ist etwas schro , wie die Berge, aber sie hat einen weichen Kern. Ich mag sie, weil sie so unkonventionell ist – und sportlich. Sie ist Bergläuferin und – so viel darf ich spoilern – sie geht im nächsten Teil als Boxerin undercover.

Ein spannendes Serienprojekt, das im Herbst 2025 kommen soll, ist „Hundertdreizehn“. Worum geht’s?

Laut einer Untersuchung sind es statistisch jeweils 113 Menschen, deren Leben sich nach einem Verkehrsunfall mit einem Toten nachhaltig verändert. In dieser Story kommt es zu einem Busunfall mit vielen Verletzten, der Fahrer stirbt. Als es um dessen Identifikation geht, melden sich zwei Frauen, die sagen, „das ist mein Mann“ – die eine spiele ich. In jeder Folge wird der Fokus auf jeweils andere Personen gelegt und die Geschichten verweben sich immer mehr – sehr spannend.

Du machst gerne Musik, aber ich hab keine Verö entlichung gefunden. Habe ich etwas übersehen?

Nein, es muss noch reifen. Ich suche auch nach den Menschen, die mit mir auf einer Wellenlänge das machen, wohin ich gerne möchte: elektronische Musik mit deutschen und englischen Texten. Aber ich stresse mich nicht mehr. Ich bin Mama und drehe viel, ich will Musik machen und schreibe auch an einem Filmprojekt. Ich bräuchte drei Leben für all das, was ich machen möchte. Aber ich habe gelernt: Der Weg ist auch das Ziel.

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NACHSCHRIFT

Heimrad Bäckers „Nachschrift“ gilt als eine der radikalsten Auseinandersetzungen mit dem Holocaust in der Literatur. Pianistin und Performancekünstlerin Clara Frühstück und Schauspielerin Patricia Aulitzky machten unter der Regie von Bernd Liepold-Mosser ein Bühnenstück daraus, das nach erfolgreichen Au ührungen erstmals ins Burgenland kommt (27. Mai, 19.30 Uhr, Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt). Im Rahmen der Reihe „Positionen. Theater der Gegenwart“, eine Veranstaltung der Kultur Betriebe Burgenland, ist der Eintritt unter 27 Jahren frei.

ANMELDUNG erforderlich, Tel.: 02682/719-1000 oder eisenstadt@ kulturzentren.at (Erwachsene: € 20,–)

Näher bei dir ist, wer Vertrauen zur besten Anlage macht.

BELIEVING in yourself MAGIC IS

REDAKTION: Nicole Schlaffer |  FOTO: Reinhard Gombas

Vom kleinen Keyboard im Kinderzimmer zur Arena-Tour mit Rocklegenden: Kati Cher ist mehr als eine Backgroundsängerin – sie ist ein musikalischer Wirbelwind mit großen Plänen. Und hat bereits ihre erste eigene Single verö entlicht.

Wenn sie singt, vibriert die Energie im Raum. Ob daheim im Nordburgenland in ihrem Home- Studio oder in einem professionellen Studio in Arizona oder auf der Bühne mit Rock-Größen wie Glenn Hughes: Kati Cher lebt und liebt die Rockmusik. „Die Bühne ist mein Zuhause“, sagt die Sängerin, die gerade mit „Rock Meets Classic“ durch Deutschlands große Arenen tourt und uns zwischendurch ein Interview gibt.

Es war es ein langer Weg von ihrem ersten Kinder-Keyboard bis zu diesen Momenten unter tausenden Augen. „Ich war womöglich noch nicht mal im Kindergarten, als ich angefangen habe, mir selbst Lieder beizubringen“, erinnert sie sich. Später folgten Klavierunterricht, das erste selbst finanzierte Schlagzeug mit 15, Gitarrenstunden – und schließlich der große Schritt ans Mikrofon. „Mit 22 hatte ich mein ‚Coming-out‘ als Sängerin.“

Dass es Rockmusik sein musste, war für sie keine Frage. Der Moment, als sie zum ersten Mal AC/DC hörte, war entscheidend. „Ich habe Blut geleckt und wusste, das ist die Richtung, die ich einschlagen möchte. Rock gibt mir irrsinnige Energie, ich liebe es, meine Power in die Songs zu stecken.“

Zwischen Bühne und Studio. Neben ihren Live-Auftritten produziert Kati Cher auch regelmäßig Gesangs-Videos für die renommierte Ken Tamplin Vocal Academy in Arizona. Jedes Jahr fliegt sie dafür in die USA. Dort entstehen in nur wenigen Wochen bis zu 15 hochklassige Demos. „Die Latte liegt jedes Mal höher. Aber genau das bringt mich weiter.“ Hauptsächlich aber lebt sie für den direkten Kontakt mit dem Publikum. Ob im akustischen Cover-Duo mit Songs der 80er- und 90er-Jahre oder als Backgroundsängerin bei großen Produktionen – ihre Stimme ist gefragt. Doch das ist nur der Anfang: „Mein nächstes Ziel ist es, mich auf meine Solokarriere zu konzentrieren. Ich will eigene Songs schreiben und mit meiner Musik auf Tour gehen.“

Künstlerin mit Kante. Kati Cher ist ein Künstlername, doch er klingt kaum anders als ihr bürgerlicher. „Ich habe ihn einfach nur internationaler gemacht“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. International wirkt auch ihre Bühnenpräsenz – klar, kraftvoll, selbstbewusst. Dabei hat sie sich diese Haltung hart erarbeitet, in einer Branche, die für Frauen oft doppelt hart ist.

„Als Frau in der männerdominierten Rockszene brauchst du ein dickes Fell.

Es gibt viele, die dich ausnutzen oder mit leeren Versprechungen locken“, sagt sie o en. „Oft wird versucht, das musikalische Talent mit Looks oder Sexualität zu überschatten.“ Ihre Reaktion: klare Grenzen setzen. „In solchen Momenten ist es wichtig, Dinge anzusprechen oder sich komplett von der Situation zu entfernen.“

Aber sie kennt auch die andere Seite: die ehrliche Unterstützung, das Miteinander, die Kraft echter musikalischer Zusammenarbeit. „Es gibt auch gute Menschen in der Szene, die an dich glauben und dir eine Chance geben.“

Der Sound des Erfolgs. Was bedeutet Erfolg für sie? Nicht Ruhm oder Klickzahlen – sondern Echtheit und Ausdauer. Obwohl sie auf Social Media hunderttausende Menschen begeistert, geht für sie Authentizität über alles. „Werde Frau deines Könnens, investiere Zeit, bleib dir treu, gib niemals auf. Konstant bleiben ist der Weg zum Erfolg.“ Rückschläge gehören dazu, sagt sie –und lässt sich von ihnen nicht aus der Bahn werfen: „Davon lernen und weitermachen.“ Eine Haltung, die sich auch in ihrer ersten eigenen Single „Alive“ widerspiegelt. „Es war ein persönlicher Traum, endlich eigene Musik zu verö entlichen. Wenn sich Menschen in meinen Songs wiederfinden – das ist das schönste Gefühl.“

Mut zur Magie. Und was rät Kati Cher jungen Talenten, die vom Burgenland aus die Welt erobern wollen?

„Investiere Zeit in dein Talent und werde Meister darin. Bleib dir selbst treu und gib niemals auf!“

Und dann zitiert sie einen Satz, der sie schon ihr ganzes Leben begleitet: „Magic is believing in yourself. If you can dream it, you can do it.“

www.katicher.com Instagram: kati.cher

EHRLICH

REICHT!

„emma“ ist erst 20, weiß aber schon genau, was sie will: auf die Bühne. Ihre Songs haben Tiefgang, ihr Auftreten ist authentisch – und genau das macht sie zu einer der spannendsten PopHoffnungen des Landes.

REDAKTION: Nicole Schlaffer |  FOTOS: Fabian Karner

Mit Songs wie „kaputter käfig“ (Anm.: die Kleinschreibung ist ihr Markenzeichen) oder ihrem brandneuen „fick dich“ zeigt die 20-Jährige aus Bad Sauerbrunn, dass Popmusik auch unangepasst und trotzdem verletzlich sein darf. Emma Lisa Reithofer alias emma wirkt auf den ersten Blick wie viele in ihrem Alter: Studi-WG in Kufstein (wo sie Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement studiert), Filmabende mit Freundinnen, manchmal Fußballtraining, wenn es sich ausgeht. Doch wenn sie singt, wird aus Alltäglichkeit echtes Gefühl. Ihre Songs sind nahbar, sensibel, aber nie weichgespült. Sie erzählen von innerem Aufbruch, Selbstfindung und kleinen Revolutionen. Und das auf eine Art, die hängen bleibt.

Besonders. Angefangen hat alles auf einem Schulskikurs-Karaokeabend.

Kein Plan, keine Erwartungen. „Ich hatte davor nie Gesangsunterricht“, sagt sie. Was andere auf Instagram inszenieren, passiert bei ihr eher nebenbei. Und doch war da etwas – diese Stimme, die einen sofort ein bisschen aufhorchen lässt. Vielleicht, weil sie nicht perfekt ist. Aber besonders. emma selbst hat’s dann einfach ausprobiert. 2024 bewarb sie sich bei der ORF-Castingshow „Die große Chance“ – ein Impuls. Und plötzlich stand sie im Finale. Kein Styling-Gewitter, kein Star-Allüren-Drama. Einfach sie. Ehrlich. Sympathisch. Mit Songs, die etwas sagen.

mehr passiert als zufälliges Songwriting. Geschrieben hat sie ihn gemeinsam mit Thorsteinn Einarsson, Julia Kautz und Gabriel Geber bei einem Camp in Gmunden. Der Track ist eingängig, aber nicht banal. Es geht um das Gefühl, irgendwo drinzustecken – in Erwartungen, Bildern, Freundschaften. Um das Sich-Befreien. Und das gelingt ihr musikalisch genauso wie inhaltlich. Ihre aktuelle Single trägt den Titel „fick dich“ – ein ziemlich direkter Schlussstrich unter eine Freundschaft, die nicht gut für sie war. „Toxische Menschen kennt jeder. Und irgendwann reicht’s einfach.“ Dass ein Song mit diesem Titel gleichzeitig radiotauglich und berührend klingen kann, muss man erst mal hinbekommen.

Songs mit Tiefgang. „Allein sein“ hieß ihre erste Single – ein Lied über das Gefühl, zwischen all den Pärchen und Happy-End-Storys sich selbst nicht zu verlieren. „Ich wollte damals eine Beziehung – aber heute denk ich mir: Es geht mir allein richtig gut.“ Eine Haltung, die viele teilen dürften – und genau deshalb hat der Song funktioniert. Ihre Stimme ist weich, aber bestimmt. Ihre Texte sind klar, manchmal frech, aber immer emotional aufgeladen. Popmusik mit einer Attitüde, die sich nicht anbiedert. Oder wie emma es sagt: „Wenn’s sich nicht echt anfühlt, lass ich’s.“ Spätestens bei ihrem zweiten Song „kaputter käfig“ wurde klar, dass hier

Da kommt was. emma ist keine Rampensau. Sie ist nicht laut, nicht schrill, nicht künstlich auf cool gemacht. Sie ist empathisch, lustig, ein bisschen frech, aber nie aufgesetzt. Und das macht sie zu einer Künstlerin, die man gern verfolgt – weil man sich irgendwie gesehen fühlt. Bei ihren TV-Auftritten und auch bei unserem Interview kommt sie sehr gechillt rüber und auch auf Social Media gibt sie sich echt. „Ich probier grad aus, was mir liegt. Covers, Studioeindrücke, Fotoshootings –aber es muss sich für mich gut anfühlen.“ Kein Algorithmus-Marathon, kein Influencer-Gehabe. Ihr Freundeskreis steht voll hinter ihr, ihr Label glaubt an sie, ihre Musikvideos sind reduziert, aber eindrucksvoll. Sie wirkt nicht wie eine, die sich verbiegen lässt. Eher wie jemand, der im richtigen Moment genau das sagt, was andere denken –und daraus einen Song macht. Ihre Karriere steht jetzt am Anfang, doch die nächsten Monate wird sich das ändern. „Ich arbeite derzeit an neuen Liedern. Sobald mein Repertoire groß genug ist, will ich live spielen. Es ist schon einiges in Planung für die nächste Zeit, aber mehr darf ich im Moment noch nicht verraten.“ Man spürt: Da kommt was. emma geht ihren Weg mit einem Ziel. Schritt für Schritt. Und dabei klingt sie so, wie viele sich fühlen – nur eben mit Mikro.

Instagram: itsemmalisa

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