Die Oberösterreicherin März 2017

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Leben

KRABBELN – DAS BRINGT‘S! 1. Kräftigung von Muskeln und Muskelketten: Jede natürliche menschliche Bewegung ist dreidimensional und belastet nicht einzelne Muskeln, sondern ganze Muskelketten. So auch das Krabbeln, das zudem einen Ausgleich zwischen der linken und der rechten Körperhälfte herstellt. „Jeder Mensch hat eine stärkere und eine schwächere Seite“, sagt Randolf, „und trainiert automatisch die stärkere mehr. Beim Krabbeln geht das nicht!“ 2. Kräftigung der Diagonale: Krabbeln stärkt laut Randolf vor allem die Kreuzungspunkte der Diagonalen im Körperschwerpunkt, dem Rumpf, was Rückenbeschwerden und Bandscheibenprobleme verhindert oder heilt. 3. Kräftigung des Oberkörpers: Durch den aufrechten Gang sind vor allem die Beine belastet, der Oberkörper kommt zu kurz. Das Krabbeln beansprucht beides – was besonders für Anfänger eine große Herausforderung ist. 4. Kräftigung der Beine: Vor allem die Übungen für Fortgeschrittene, bei denen Krabbler die Knie vom Boden abheben, stärken auch die Beine. 5. Kräftigung des Halses: Wer richtig krabbelt, hält den Kopf automatisch in der richtigen Position und stärkt dabei die Hals- und Nackenmuskulatur, was wiederum gegen Verspannungen und Schmerzen in diesem Bereich hilft. 6. Kräftigung der intrinsischen Muskulatur: Die intrinsischen Muskeln liegen unter den bekannten sichtbaren Muskeln und sind dafür zuständig, die Gelenke richtig in den Pfannen zu führen. Je besser diese Muskeln trainiert sind, umso geschmeidiger sind die Bewegungen und umso gesünder bleiben die Gelenke. 7. Mobilisierung der Wirbelsäule: Befindet sich der Mensch in der

SO KRABBELN SIE RICHTIG! Die Ausgangsstellung: Knie hüftbreit am Boden; die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Krümmung halten – unterstützend dazu die Bauchmuskulatur anspannen und dabei das Schambein ein wenig zum Bauchnabel ziehen. Die Gesäßmuskulatur ist automatisch angespannt. Die Ellbogen zeigen nach außen und sind leicht gebeugt. Die Finger sind zueinander gerichtet, die Hand liegt nicht flach auf,

sondern formt eine „Höhle“. Zu Beginn kann man die Handgelenke auch schonen, in dem man in den Unterarmstütz wechselt. Wichtig: Vor jedem Krabbel-Workout sollten Sie sich aufwärmen und besonders Wirbelsäule und Gelenke mobilisieren. Übungen dazu gibt es im Buch!

Waagrechten, also beim Krabbeln, ist der Druck von den Wirbeln und den Bandscheiben weg. Die Wirbelsäule befindet sich mit ihrer Krümmung in der von der Anatomie vorgesehenen Position. Wird sie wie beim Krabbel-Workout auch noch verschraubt, also der Oberkörper gegen den Unterkörper verdreht, hat das eine stark mobilisierende Wirkung auf die Wirbelsäule.

Becken automatisch in der anatomisch richtigen Position.

8. Verbesserung der allgemeinen Beweglichkeit: Durch zu viel Sitzen entsteht eine so genannte Beckenverkippung, die Probleme mit Hüften, der Lenden- und Halswirbelsäule sowie mit den Schultern zur Folge haben kann. Beim Krabbeln befindet sich das

10. Training des Gehirns: Die medizinische Forschung hat nachgewiesen, dass Krabbeln – ähnlich wie bei Babys – auch Impulse an das Gehirn von Erwachsenen sendet. Die Folgen sind eine höhere Merkleistung und ein geringeres Demenz- und Alzheimer-Risiko.

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9. Verbesserung der Koordination: Beim Krabbeln verbinden sich die linke und die rechte Körperhälfte besser miteinander. „In einem gut koordinierten Körper sind wir zu vielfältigeren und spontaneren Bewegungen fähig, etwa wenn wir uns beim Stolpern abfangen“, erklärt Randolf.


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