Etappe Nr. 34 startet am Rilkeweg am Schloss Duino und endet abends in Prosecco
Auf Rilkes Spuren Man kann den Weitwanderweg Alpe-Adria-Trail auch in Teilstücken bewältigen: Unsere Autoren wanderten die drei Etappen von Duino nach Triest – und erlebten viel Schönes und Kulinarisches.
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M. & H. GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS
ie sich doch die Zeiten ändern. Als Jugendlicher war Wandern für unsereinen etwas mit Grausbirnenaroma. Und heute, das eine und andere Jahrzehnt später, steht eine Weitwanderung am Programm. Freiwillig, wohlgemerkt. Gut, es geht dabei nur um ein Teilstück des Alpe-AdriaTrails, aber immerhin: Drei Tage gehen, gut 60 Kilometer per pedes, von Duino über Prosecco nach Lipica und weiter nach San Dorligo bei Triest. Ein schönes, abwechslungsreiches Stück durch den Karst. Das lässt sich übrigens gut und einfach organisieren. Der Alpe-Adria-Trail (AAT), der in 37 Tagesetappen vom Großglockner nach Muggia führt, ist professionell gemanagt, man bucht zentral Quartiere und auch der Gepäcktransport ist um leistbare Euros zu haben. Das erleichtert die Sache ungemein: Erstens kann man viel mehr mitnehmen (auch Dinge, die man niemals braucht), und zwei-
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tens muss man die nicht selber von Quartier zu Quartier tragen. Mit vollem Gepäck wäre Weitwandern nämlich (für unsereinen) hart am Rande einer Strafexpedition. Nun kann man sich für eine AAT-Teilwanderung natürlich jede beliebige Etappe herauspicken – wir haben den Karst gewählt, weil das so wunderbar klingt: Duino, Rilke, Prosecco, Teran, Lipica, Val di Rosandra, Triest. Da sind schon einige Sehnsüchte inbegriffen. Zum Wanderstart führt das Navi in die „Casa del Sale“ in Duino, ein reizendes B & B mit nur zwei Doppelzimmern. Im Wohnzimmer parkt die Vespa der Hausherrin. Eine 33-jährige Primavera (die Vespa!), der Stolz von Anna (der Hausherrin), die zur Begrüßung Roten von Topwinzer Edi Kante auftischt, dazu getrüffelte Pilzpastete, Mandeln und Salzgebäck. Anna hat auch Lokaltipps parat, die „Dama Bianca“ (Sehnsuchtslokal vieler Österreicher) und das günstigere „Cavaluccio“ in der Duineser Bucht, das „Al Pescatore“ (Anna: „zu teuer!“) und das „Tre