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GESUNDHEIT | 20.6.2022 | 57

Gut zu Fuss

Füsse müssen im wahrsten Sinn des Wortes oft einiges ertragen. Warum sie manchmal schmerzen und was dagegen hilft. Text: Asmus Frank

Tipps Die Füsse mit einem ­warmen Bad und einer Massage verwöhnen.

Welche Ursache haben Fussschmerzen?

Ein schönes Fussgewölbe ist nicht gottgegeben – es benötigt Muskeln. Denn die Muskeln an Füssen und Unterschenkeln halten die Füsse in Form. Schuhe mit ausgeprägtem Fussbett sind deshalb für gesunde Füsse kon­ traproduktiv, weil sie sie so gut stützen, dass die Muskeln er­ schlaffen. Die Folge: Die Füsse werden platt, weil das Fussgewölbe absinkt. Es kommt zu Spannungen in der Fusssohle und Fehlstellungen in den Gelenken sowie bei Ferse und den Zehen – und das kann schmer­ zen. Der Fersensporn oder Schmerzen in der Achillessehne haben häufig dort ihre Ursache. Ein anderer Grund für Fuss­ schmerzen sind Verletzungen, die nicht ausgeheilt sind, oder Übergewicht. Aber auch Erkran­ kungen wie Gicht, Rheuma, Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden in den Beinen, zum Beispiel wegen Diabetes oder Bandscheibenvorfall, kön­ nen Fussschmerzen verursachen.

Bild: Getty Images

Was kann man dagegen tun?

An erster Stelle steht das Dehnen der Muskulatur und das Training der Fuss- und Unterschenkelmus­ kulatur: Gehen Sie immer wieder einige Schritte auf den Fersen und auf den Zehen. Heben Sie einen Bleistift mit den Zehen vom ­Boden auf. Ziehen Sie ein breites, elastisches Gummiband mit dem Fuss oder den Zehen in verschie­ dene Richtungen. Vergessen Sie

dabei nicht, die Muskeln auch zu dehnen, zum Beispiel indem sie den Fuss über eine am Boden ­liegende Konservenbüchse rollen oder Sie einen langen Schritt ­machen und die Ferse des hinte­ ren Beins auf dem Boden lassen, um die Waden zu dehnen. Ganz wichtig: Laufen Sie auch barfuss! Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, deren Füsse noch in Entwicklung sind. Lassen sich Schmerzen damit nicht beheben, können Physio­ therapie, medizinische Schuhein­ lagen, gezielt gesetzte Spritzen oder eine Operation helfen, um die Schmerzen zu behandeln oder die Fussform zu korrigieren. Worauf sollte man beim Schuhkauf achten?

Ausgelatschte, zu weiche oder zu enge Schuhe sind Gift für die Füsse. Am besten bei schmerzen­ den Füssen sind Schuhe, die die Ferse etwas stützen, mit stabile­

Sind Schmerzmittel nötig: möglichst abends gegen die Reizung und für eine Muskel­entspannung einnehmen. So spürt man tagsüber besser, wenn die Füsse die ­Belastungsgrenze­ ­erreichen und kann darauf Rücksicht n ­ ehmen.

ren Sohlen, die etwa so steif sind wie die von Trekkingschuhen. Denn oft schmerzen die Füsse bei der Abrollbewegung, und steifere Sohlen entlasten die Gelenke. Kinder sollten keine Schuhe mit einem ausgeprägtem Fuss­ bett ­tragen. Was müssen Sportlerinnen und Sportler wissen?

Wer im Training zu schnell zu viel will, überfordert seine Füsse. Beim Trainieren sollte man im­ mer wieder die Schuhe wechseln und je nach Gelände unterschied­ liche Modelle benützen. Spezial­ schuhe sind nicht in jedem Fall nötig. Sich in einem Fach­geschäft beraten zu lassen, ist h ­ in­gegen sehr zu empfehlen. MM

Mehr zum Thema auf impuls.migros.ch/fusstraining iMpuls ist die Gesundheits­initiative der Migros.

Erkrankungen wie Gicht oder Diabetes rechtzeitig behandeln, damit es nicht zu Beschwerden kommt. Bei Gefühlsstörungen an den Füssen ­diese täglich auf unbemerkte ­Verletzungen kon­trollieren Bei wiederkehrenden oder starken Fussschmerzen einen Arzt aufsuchen, ebenso bei offenen Wunden, wenn sich der Fuss ­rötet oder ­anschwillt.

Dr. med Asmus Frank, Facharzt für Orthopädie FMH, Ortho­pädiezentrum, Medbase Kriens Mattenhof


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