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Mehrsprachig aufwachsen

Soll ich englisch mit dem Kind reden, wenn es nicht meine Muttersprache ist? Davon rät die Fachfrau ab: «Das ist nicht authentisch und irritiert Kinder nur.» Beim Au-pair aus China oder zweisprachigen Kitas hingegen sei die Sprache im Alltag notwendig, um sich mit der Bezugsperson in deren Muttersprache zu verständigen. Tipp: Eltern sollten von Anfang an diejenige Sprache an den Nachwuchs weitergeben, die ihre Herzenssprache ist.

Was, wenn sich das Kind einer Sprache verweigert? Gelassen bleiben und konsequent in der jeweiligen Sprache weiterreden, rät Vogt. «So bleibt dem Kind die Sprache erhalten, bis es sie später vielleicht doch noch anwendet.» Tipp: Flexibel bleiben! Es wird immer Phasen geben, in denen das Kind mal die eine, mal die andere Sprache bevorzugt. Brauchen mehrsprachige Kinder länger, bis sie eine Sprache gut können? Multilingual aufwachsende Kinder hören in den jeweiligen Sprachen weniger Worte und Sätze als Kinder, die alles in einer einzigen Sprache wahrnehmen. Ihr Lernen ist also auf mehrere Sprachen verteilt. Deshalb entwickeln sich die einzelnen Sprachen bei einigen Kindern zunächst etwas langsamer. Der Unterschied ist aber nicht gross, auch sonst sprechen die einen früher und die anderen etwas später. Tipp: Bei Unsicherheiten und Fragen lieber einmal mehr zum Kinderarzt gehen.

Wie vermeide ich ein «Chrüsimüsi» zwischen den Sprachen? Keine Sorge, der wilde Mix legt sich meist von selbst. Mehrsprachige Kinder mischen im Vorschulalter häufig: Was ein Kind in der einen Sprache noch nicht sagen kann, leiht es sich übergangsweise aus der anderen. Tipp: Statt kritisieren («Das hast du falsch gesagt! Richtig heisst es …») lieber beiläufig den Satz korrekt wiederholen und erweitern.

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Welche Vorteile hat Mehrsprachigkeit? Wer mehrere Sprachen kann, hat es nicht nur beim Kommunizieren leichter. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass multilinguale Menschen sich besser konzentrieren, in andere hineinversetzen und Konflikte leichter lösen. Zudem bleibt ihr Gehirn bis ins Alter flexibler.

Schon im Vorschulalter

Idealerweise lernt der Nachwuchs vor dem Chindsgi auch neben der Familie eine zweite Sprache kennen: durch Kontakte zu Familien, den Besuch von Kitas oder Spielgruppen. «Dafür brauchts kostenlose oder günstige Kitas und Spielgruppen», findet Franziska Vogt. Sie wünscht sich mehr Wertschätzung für Mehrsprachigkeit: «Deutsch-Englisch aufwachsen ist cool, aber auch DeutschAlbanisch oder Deutsch-Suaheli!» In der mehrsprachigen Spielgruppe des Interkulturellen Frauentreffs Karibu arbeitet Kinderpsychologin Sengül Ataç mit Betreuerinnen, die die Muttersprache der Kinder sprechen. «So können wir Lieder in Deutsch und der Erstsprache singen.» Aus Angst, ihr Kind habe in der Schule Nachteile, kommunizieren Eltern mit Migrationshintergrund oft gebrochen Deutsch statt in der Muttersprache. Aber «nur wer in der Muttersprache sicher ist, lernt gut Zweitsprachen». Das Projekt wird gefördert von der Initiative «ici. gemeinsam hier.».

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