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Die Retter der Rehkitze

Hilfe aus der Luft

Mit Drohnen bewahren Jäger jedes Jahr Hunderte Rehkitze vor Mähmaschinen und dem sicheren Tod. So auch im St.Galler Fürstenland. Das Migros-Magazin hat die Retter begleitet.

Text: Simon Koechlin Bilder: Dani Taiani

Eine Mainacht im Fürstenland. Man sieht kaum die Hand vor den Augen. Doch auf dem Feldweg, irgendwo in der Gemeinde Oberbüren, leuchtet es rot und grün. Ein leichtes Surren ist zu hören, ein feiner Windstoss zu spüren. Blinkend hebt die Drohne ab. Daniel Naef blickt auf seinen Bildschirm. «Mal schauen, was wir finden», sagt er.

Naef ist einer von drei Drohnenpiloten der Jagdgesellschaft Glattburg-Oberbüren. Gemeinsam mit einem halben Dutzend Kollegen ist er auf Rehkitz-Rettungsmission. Rund 20 Wiesen müssen die Jäger heute Nacht absuchen, weil die Landwirte sie am Morgen mähen wollen. Die Drohne ist dabei ihr Auge in der Dunkelheit. Ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera kann sie die in der Wiese liegenden Kitze aufgrund ihrer Körpertemperatur aufspüren. Während sein Kollege Roman Taiani die Drohne auf einer Höhe von ungefähr 70 Metern in Bahnen über die Wiese steuert, blickt Naef konzentriert auf seinen Bildschirm. Rehkitze, erklärt er, wären darauf als helle oder rote Flecken zu erkennen. Plötzlich stutzt er. «Da», sagt er, «am rechten Feldrand». Roman Taiani hat den verdächtig hellen Fleck ebenfalls gesehen und spricht bereits Anweisungen ins Funkgerät. «Läufer unter die Drohne!»

Ein Rehkitz – oder nicht? Die Läufer, das sind zwei mit Gummistiefeln, Stirnlampe und Fangnetz ausgerüstete Zweierteams. Ihre Aufgabe ist es, im feuchten, hohen Gras zu überprüfen, was die Drohnenbilder angezeigt haben. Handelt es sich um ein Kitz, bringen sie es in Sicherheit. «Wir legen es

Daniel Naef mit einem wenige Wochen alten Rehkitz (grosses Bild). Eine Drohne mit Wärmebildkamera (oben links) spürt die Tiere auf. Links: Die Kitzretter bei der Arbeit: Daniel Naef und Roman Taiani analysieren die Bilder der Kamera (oben rechts).

Daniel Naef legt die geretteten Kitze unter Kisten. Sobald die Wiese gemäht ist, lässt er sie wieder frei. unter eine Kiste am Wiesen- oder Waldrand», erklärt Daniel Naef. «Sobald der Bauer die Wiese gemäht hat, lassen wir es wieder frei.» Jetzt, am Anfang der Setzzeit, sei das Einfangen einfach: In den ersten zwei bis drei Wochen ihres Lebens verlassen sich Kitze ausschliesslich auf ihre Tarnung. Nähert sich ihnen jemand, verfallen sie in eine Starre. Das ändert sich, wenn sie älter sind. «Wenn wir im Juni fliegen, erwischen wir die Rehkitze kaum mehr», sagt Naef.

Inzwischen ist ein Läufer unter der Drohne angelangt. Von dort aus dirigiert Roman Taiani ihn zu dem hellen Fleck. «Zehn Schritte nach rechts», sagt er, «nun drei nach links. Jetzt stehst du direkt davor.» Einen Moment lang herrscht ein gespanntes Schweigen. Dann kommt die Nachricht aus dem Funkgerät: «Das ist nur ein Dreckhügel.» Solche Strukturen speichern Tageswärme und werden die Läufer diese Nacht noch einige Male auf Trab bringen.

Kurze Zeit später leuchtet der Bildschirm wieder. Drei grosse, rote Flecken. Rehkitze? Daniel Naef schüttelt den Kopf. «Zu gross», sagt er. «Ich kenne das Revier: Das sind eine Rehgeiss und zwei Schmalrehe, Jungtiere aus dem Vorjahr.» Tatsächlich: Die roten Flecken beginnen sich

«Wenn wir im Juni fliegen, erwischen wir die Rehkitze kaum mehr.»

So werden Rehkitze gerettet

Laut Jagdstatistik werden jährlich über 1000 Rehkitze durch Mähmaschinen getötet. Früher versuchten viele Landwirte Rehe von ihren Wiesen fernzuhalten, indem sie am Vortag des Mähens flatternde Aluminiumoder Plastikbänder aufhängten. Diese Massnahme wirke aber längst nicht immer, sagt Daniel Naef. «Rehgeissen gewöhnen sich oft rasch daran.» Wärmebilddrohnen sind deshalb in den vergangenen Jahren zur Rehkitzrettungsmethode Nummer eins geworden. Schweizweit wurden 2021 auf diese Weise mehr als 2500 Rehkitze gerettet, bei einem Rehbestand von etwa 140000 Tieren. Es existieren aber auch andere Methoden, um Rehkitze aufzuspüren:

Suchhunde können zur Rehkitzsuche ausgebildet werden. Allerdings haben Kitze keinen Eigengeruch. Das macht es nicht nur Fressfeinden wie dem Fuchs schwer, sie aufzuspüren, sondern auch Hunden.

Eine deutsche Firma hat eine 5,5 Meter lange Aluminiumstange auf den Markt gebracht, die mit zehn Infrarotdetektoren ausgerüstet ist. Landwirte können mit diesem Gerät frühmorgens die Wiese in regelmässigen Linien absuchen.

Am einfachsten wären Sensoren, die den Landwirt warnen, wenn ein Rehkitz vor dem Mäher liegt. Neuerdings gibt es solche Warnsysteme. Eines verwendet einen Infrarotsensor, ein anderes setzt auf optische Sensoren.

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Heute lernen wir mit der Langhe-Region das Piemont von seiner allerschönsten Seite kennen. Wir zeigen Ihnen das herrliche Alba, die „Stadt der hundert Türme“. Weiter geht es durch das weltbekannte Barolo Weinanbaugebiet – hier gedeihen die königlichsten Weine Italiens. Wir besuchen eine renommierte Weinkellerei und erfahren bei einer Führung alles über die Herstellung der edlen Tropfen.

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zu bewegen und sind schon bald aus dem Blickfeld der Drohnenkamera verschwunden. «Wahrscheinlich», sagt Naef, «setzt sie ihre Kitze erst später – es ist noch etwas früh im Jahr.»

Bei Sonnenaufgang ist Schluss Die Wiese ist abgesucht, die Drohne ist sicher auf dem Feldweg gelandet, die Läufer sind zurückgeeilt. Mit geübten Handgriffen verstauen die Rehkitzretter ihre Ausrüstung in den Autos. Dann geht es weiter zum nächsten Feld. Dort beginnt eine neue Suche. Die Männer arbeiten konzentriert und rasch. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. «Sobald die Sonne am Morgen auf die Wiesen scheint, finden wir nichts mehr», sagt Daniel Naef. «Dann leuchtet alles rot auf dem Bildschirm.»

Nach einigen Wiesen übernimmt er das Drohnensteuer von Roman Taiani. Mehr Glück bei der Suche hat er aber nicht. Nirgendwo leuchtet ein Rehkitz auf dem Monitor. Die Morgendämmerung bricht herein. Noch fehlen drei Wiesen. Da! Ein roter Punkt! Die Läufer bringen sich in Position, nähern sich der Wärmequelle. Die Spannung ist spürbar. Doch da bewegt sich der Punkt. «Eine Katze», tönt es aus dem Funkgerät.

Um 7 Uhr in der Früh ist Schluss. Alle Felder sind rehkitzfrei. Die Bauern werden informiert, dass sie ruhigen Gewissens mähen können. Die Rettungstruppe lässt die anstrengende Nacht bei einem Morgenkaffee und einem Gipfeli ausklingen. Viel Zeit haben die meisten aber nicht. Denn nun beginnt für sie ein ganz normaler Arbeitstag. Daniel Naef etwa arbeitet als Leiter Einkauf bei den Migros Unternehmen Aproz, Bina und Jowa.

Ungefähr zehn Nächte pro Jahr geht die Jagdgesellschaft GlattburgOberbüren auf Rehkitzsuche. Oft erfolgreicher als in dieser Nacht: Je nach «Heuet» retten sie bis zu 35 Rehkitze pro Jahr vor dem sicheren Tod durch die Mähmaschine. Und tatsächlich kommt ein paar Tage später die Nachricht von Daniel Naef: «Heute Morgen geflogen: Fünf Kitze gerettet!» MM

Sehr junge Rehkitze verfallen in eine Starre, wenn sich jemand nähert, deshalb kann man sie gut aufspüren.

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