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Affenpocken

SYMPTOME Welche sind die Symptome?

Erkrankte Personen haben zunächst grippeähnliche Beschwerden: Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Und sie sind erschöpft. Meistens entwickelt sich nach wenigen Tagen ein Ausschlag mit Bläschen und Pusteln, die aufplatzen und verkrusten. Typischerweise ist zuerst das Gesicht betroffen, danach weitere Körperteile. Die Krankheitszeichen treten nach aktuellem Wissensstand fünf bis 21 Tage nach der Infektion auf.

Woher kommen Affenpocken?

Wie das Coronavirus ist der Erreger der Affenpocken sehr wahrscheinlich aus dem Tierreich auf den Menschen übergesprungen – man spricht von einer Zoonose. Affenpocken wurden erstmals bei einer Affenart beobachtet, daher auch der Name. Das Virus ist jedoch vor allem unter Nagetieren verbreitet und kann von ihnen auf Menschen übertragen werden.

Wie kann man Affenpocken von anderen Hautausschlägen unterscheiden?

Bei den Affenpocken zeigen sich alle Bläschen im gleichen Reifestadium, anders als bei Windpocken, einer harmlosen Kinderkrankheit. Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die sehr ähnliche Hautausschläge wie eine Affenpockeninfektion verursachen, zum Beispiel die erwähnten Windpocken oder Gürtelrose. Um akute neu auftretende Hautausschläge richtig zu diagnostizieren, muss eine ärztliche Fachperson konsultiert werden. Wie steckt man sich an?

Das Virus wird primär bei engem Hautkontakt mit einer infizierten Person übertragen. Oder über Schleimhäute (Mund, Nase, Augen, Geschlechtsorgane). Weiter kann man sich über den Kontakt mit infiziertem Wundsekret, Blut oder grösseren Atemwegströpfchen anstecken. Auch über gebrauchte Bettwäsche, wahrscheinlich jedoch nicht über Aerosole, die in schlecht gelüfteten Räumen schweben. Weniger heimtückisch als Covid sind Affenpocken auch, da sie wahrscheinlich nur von Menschen übertragen werden, die bereits Symptome haben.

Welche Personen sind besonders gefährdet?

Prinzipiell sind alle gefährdet, die engeren Kontakt mit Erkrankten hatten. Die meisten bestätigten Fälle betrafen bis jetzt Männer, die Sex mit anderen Männern hatten. Ein höheres Risiko für einen schwereren Verlauf scheinen auch immungeschwächte Personen sowie Säuglinge, Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen zu haben. Wie schlimm ist die Krankheit?

Es gibt zwei Formen von Affenpocken: die westafrikanische und die zentralafrikanische. Letztere nimmt einen deutlich schwereren Verlauf. Glücklicherweise ist in Europa bisher nur die westafrikanische Variante verbreitet. Diese verläuft in der Regel mild, und Betroffene erholen sich innerhalb weniger Wochen. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Je nach Symptomen stehen jedoch verschiedene lindernde Mittel zur Verfügung.

Wieso breitet sich das Virus gerade jetzt aus?

Affenpocken gibt es in West- und Zentralafrika schon länger. Zum Beispiel sind in der Demokratischen Republik Kongo dieses Jahr bereits 1200 Fälle mit 57 Toten aufgetreten. Erstmals nachgewiesen wurde die Krankheit 1970. Der Grund für die aktuelle Häufung ausserhalb Afrikas ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Eine Rolle spielen dürfte die vermehrte Reisetätigkeit nach der Pandemie und dass seit 1980 keine Pockenimpfungen mehr durchgeführt werden, weil diese viel gravierendere Krankheit ausgerottet wurde. Die Impfung schützt anscheinend auch gegen Affenpocken. Wie kann man sich schützen?

Ausser dem Einhalten der üblichen Hygieneregeln wie regelmässigem Hände- waschen gibt es kaum Möglichkeiten, sich vor Infektionen zu schützen. Gemäss aktuellen Kenntnissen schützen Kondome nicht vollständig vor Affenpocken, weil die Übertragung über kleinere Verletzungen der Haut erfolgt. Personen, die älter als 50 Jahre sind und noch gegen Pocken geimpft wurden, dürfen jedoch auf einen guten Schutz vertrauen. In der Schweiz wurde die Impfung 1972 eingestellt und ist seither nicht mehr verfügbar.

Was tun bei Verdacht?

In der Verantwortung stehen vor allem Personen mit Verdacht auf Affenpocken. Sie sollten sich von anderen fernhalten und sich möglichst schnell ärztlich abklären lassen. Bei einem positiven Testergebnis ordnen Kantonsärztinnen und -ärzte Isolation an. Ausserdem sollten sämtliche Personen informiert werden, die engeren Kontakt mit der erkrankten Person hatten.

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