32 | 7.2.2022 | WISSEN
Was macht Schnee weiss?
Ist Schnee immer weiss? Eigentlich schon. Aber im Frühsommer lässt sich in den Bergen manchmal ein Phänomen beobachten, das «Blutschnee» genannt wird: Schneealgen haben die schmelzende Schneedecke besiedelt. Zum Schutz vor UV-Strahlen der Sonne bilden sie in ihren Zellen Farbstoffe, die den Schnee rot erscheinen lassen.
Schnee ist eine Mischung aus feinen Eiskristallen und Luft. Und genau an dieser Grenzfläche zwischen Eis und Luft bildet sich etwas Lichtundurchlässiges, was unseren Augen weiss erscheint. Eine Eisfläche praktisch ohne Luft kann das Licht hingegen ungehindert passieren. Das macht Eis durchsichtig.
Wie lange braucht eine Flocke, bis sie am Boden ist? Eine halbe Stunde bis eine Stunde. Sie fällt im Normalfall mit einer Geschwindig keit von ungefähr 4 Kilometern pro Stunde.
Warum sieht jede Flocke anders aus? Solange die Schneekristalle unter den gleichen Bedingungen entstehen, sehen sie sehr ähnlich aus. Aber bei einem Durchmesser von bloss einem Millimeter enthält ein einziger Kristall rund 100 Trillionen Wassermoleküle. Da reicht während der Entstehung eine winzige Abweichung, zum Beispiel eine benachbarte Schneeflocke, damit eine Flocke ein bisschen anders aussieht.
Wie gross kann eine Schneeflocke werden? Eine Flocke ist ein Verbund aus Schneekristallen – manchmal aus mehreren, manchmal aus sehr vielen. Üblicherweise misst sie ungefähr einen halben Zentimeter und hat ein Gewicht von 4 Milligramm. Aber es kommen durchaus viel kleinere Schneeflocken und solche von mehreren Zentimetern Grösse vor. Laut Guinness-Buch der Rekorde wurde 1887 in Montana USA eine Schneeflocke mit einem Durchmesser von 38 Zentimetern entdeckt.
Wieso knirscht Schnee beim Drauftreten? Die Schneekristalle am Boden sind zusammengewachsen. Wenn wir drauftreten, zerbrechen diese Gebilde. Am stärksten knirscht der Neuschnee – und Schnee, der zwischen –8 und –10 Grad kalt ist.
Braucht es Dreck, damit Schnee entsteht?
Ja. Schnee entsteht, wenn Wasserdampf seinen Zustand von gasförmig zu fest ändert, also zu Eis. Für diesen Prozess benötigen Wassermoleküle aber einen Gefrier- oder Kristallisationskeim, an den sie andocken können. Solche Keime sind meistens Russ- oder Staubpartikel.