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Projektwochen

Projektwochen sind wie das Salz in der Suppe. Mit einer Prise Wissen und einem Teelöffel Pfiff wird die Motivation der Schüler gefördert. Und zwar die Motivation, sich auf das Abenteuer Bildung einzulassen.

Als die Planung im Frühjahr startete, wussten wir nicht, wie die Welt im Herbst aussehen würde. So legten wir fest, dass wir sie zwar durchführen wollten, aber alle im Engadin bleiben mussten und Übernachtungen nur in Zelten oder Unterkünften ohne andere Personen möglich sind. Es kamen neue, wunderschöne und spannende Angebote zusammen. Der Biologe würde vielleicht sagen, dass die Entwicklung neuer Spezies durch eine rapide Änderung der Umgebungseigenschaften begünstigt wurde.

KRIMI-THEATER

So begaben sich die einen als «Learning Nomads» auf den Weg in Richtung Lavin und mussten im Zelt Regen und Schnee trotzen; sie lernten zu zeichnen wie die «Urban Sketchers», die kurz zuvor bei uns zu Gast waren. Andere durften hoch zu Pferd durch die Landschaft (und den Schnee) traben, Golf spielen (dem Schnee knapp entgangen) oder «Geo Cachers» suchen und herstellen und in der «Wirtschaftswoche» lernen, ein eigenes Unternehmen zu gründen und eine Generalversammlung abzuhalten. Gespannt warten wir noch auf den Kriminalfall, der im Theater einstudiert wurde. Kreidespuren am Boden deuten auf ein Verbrechen hin, das es vom Publikum zu lösen gilt. Die Schülerinnen und Schüler durften aus den verschiedenen Angeboten wählen. Die neue Spezies wird bestimmt überleben! Die diesjährige Projektwoche des Theaters wurde von den Corona-Massnahmen zum Umdenken angespornt und schuf eine Theateraufführung, die es so im Lyceum Alpinum zuvor noch nie gab. Im «Tatort Lyceum» sitzt das Publikum nicht nah beieinander auf den Sitzen des Zuoz Globes, sondern irrt in kleinen Grüppchen durch das Schulareal, um einen Kriminalfall zu lösen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden zu handverlesenen Detektiven, die aktiv mitmachen müssen, Fragen stellen und nach Spuren suchen, da in ihren Händen das Schicksal des Opfers und der Verlauf des Stückes liegt. Um das alles auf die Beine zu stellen, hatte die Gruppe von etwa zwanzig Schülerinnen und Schülern gerade mal fünf Tage Zeit. Der Theaterleiter Ivo Bärtsch hat das Gerüst der Handlung

erschaffen, in Gruppen haben die Schauspieler und Schauspielerinnen potenzielle Szenen dafür entworfen und sich überlegt, welche Informationen das Publikum erhalten muss. Am zweiten Tag, als die einzelnen Szenen bereits erarbeitet waren, begann einer der wohl faszinierendsten Prozesse eines jeden Theaterstücks: die Charaktere wurden erschaffen. Aus Figuren, die anfangs bloss Ideen im Kopf des Theaterleiters und anschliessend schwarz auf weiss auf einem Laptop festgehalten waren, sind zum Greifen nahe Charaktere entstanden. Mit diesen Figuren konnte man dann die Szene improvisieren und weiter aufbauen. Manche Szenen waren schon zu Beginn beinahe perfekt und andere mussten immer und immer wieder verändert werden, bis sie so sassen, wie sie sollten. Zur selben Zeit hat sich die SetDesign-Gruppe um Kostüme, die Gestaltung der Räume und um wichtige Details gekümmert, während sich die Gruppe der Musiker den passenden Soundtrack überlegt hat. Gegen Ende der Woche wurde aus all dem dann ein grosses Ganzes und «Tatort Lyceum» war bereit für die erste Testaufführung mit einem Publikum, welche die geborenen Detektive abgaben. Mit ihrem Feedback und einer weiteren Probe ist die Theatergruppe bestens für weitere Vorstellungen im November vorbereitet und hofft auf ein motiviertes und scharfsinniges Publikum.

Nadine, M4a

LEARNING NOMADS

Unser Ziel war es, mit den Zelten von Zuoz nach Scuol zu gelangen ohne zu erfrieren. Der Plan änderte sich, so dass wir fast alle Nächte in Chapella verbrachten: auch wenn wir die «Learning Nomads» genannt wurden, entwickelten wir uns zu den «Smart Nomads». Alle waren aufgeregt und motiviert wegen des Bevorstehenden, denn in den Tagen davor hatte es frischen Schnee gegeben. Die grösste Sorge war allerdings, mit dem schweren Gepäck über einen Umweg Chapella zu erreichen.

Am ersten Morgen sassen wir alle im warmen Klassenzimmer, noch künstlerisch unbegabt und unwissend, was für Erlebnisse uns auf dieser Reise erwarteten. Nach einem informationsreichen Workshop hatten wir die Grundlagen des Skizzierens verstanden und konnten aufbrechen. Dank des Umwegs hatten wir schon nach wenigen Minuten Fussmarsch eine unvergessliche Begegnung mit einer Kreuzotter. Nach dem erleichterten Ankommen auf dem Campingplatz bauten wir alle rasch unsere Zelte auf, und versammelten uns für die erste gemeinsame Mahlzeit ums Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen trafen wir die Entscheidung, unsere Zelte stehen zu lassen und uns mit leichterem Gepäck auf den Weg nach Zernez zu machen. Dies war bei weitem die längste und schönste Wanderung dieser Woche. Mit schmerzenden Füssen mussten wir im letzten Teil pressieren, da wir unseren Zug noch erwischen wollten. Müde und geschlagen liessen wir uns wieder ums Feuer nieder und assen den leckeren Risotto, welchen uns die Schulküche und Herr Leimbacher liebevoll zubereitet hatten. Der dritte Tag verlief ziemlich unbeschwert. Wir fuhren mit dem Zug nach Susch und wanderten dann zurück nach Zernez. Auf dem Weg besichtigten wir den alten Galgen des Unterengadins und legten eine Pause ein, um zu skizzieren. Von Zernez fuhren wir mit dem Zug nach Lavin zu unserer ersten und letzten warmen Unterkunft.

Tag vier hatte das angenehmste Erwachen. Nachdem wir unseren «z’morge verputzt händ» machten wir uns auf den Weg über Guarda und Bos-cha nach Ardez. In Chapella sassen wir sehr lange am Feuer und genossen den letzten gemeinsamen Abend. Am Freitag machten wir uns auf den Rückweg nach Zuoz, auf dem wir in S-chanf Halt machten um unsere letzte Skizze zu voll- enden. Auf dem Campus angekommen herrschte gute Stimmung, die bis zum Abschied blieb und alle gingen mit wunderschönen Erinnerungen in die Ferien.

Ein grosser Dank geht an Herr Leimbacher, der uns das Skizzieren beibrachte und seine Skills zeigte. Auch an Frau Gees und Herrn Wittmer geht ein herzliches Dankeschön, dass sie alles organisiert und geplant haben und nicht zuletzt danken wir auch noch der Küche für das feine Essen, da wir ohne sie verhungert wären.

Anais und Tassilo, M2

GEOCACHING 2020

Geocaching: Das Hobby, das zu jeder Jahreszeit und auch in einer Pandemie verfolgt werden kann. Eine Schatzsuche, die global verteilt ist und an der wanderlustige Gesellen teilnehmen.

Das Lyceum Alpinum Zuoz bot in der diesjährigen Projektwoche Geocaching an. Eine kleine Schülergruppe nahm an diesem Projekt teil und begab sich auf ein Abenteuer. Am Montag lernten die Schüler die essenziellen Grundlagen für das Cachen und gingen am gleichen Tag auf die erste Schatzsuche. Ein sogenannter Bildercache und ein traditioneller Cache durch das idyllische Zuoz wurden von der Gruppe erfolgreich gefunden. Am nächsten sonnigen Morgen begab sich das Grüppchen auf eine Wanderung ins majestätische Val Roseg. Auf dem mit Schnee bedeckten Weg fanden sie einige knifflig versteckte Geocaches. Darauf folgte eine kurze Mittagspause und die Wanderung zurück. Am Mittwoch teilte sich die Gruppe und bereitete gegenseitig einen eigenen Bildercache vor. Ein-

mal im kleinen Dörfchen namens S-chanf und im traditionellen La-Punt. Die Schüler organisierten sich selbstständig mit ein bisschen Hilfe zweier Lehrer. Sie suchten die richtigen Koordinaten und zeichneten diese in einer Karte ein. Ein ausgeprägter Orientierungssinn war hier das A und O. Wieder im Klassenzimmer angekommen fing die Gruppe an, Mysterycaches zu lösen und ihren selbstgemachten Cache zu digitalisieren.

Der nächste Morgen brach an und die zwei vorherig erwähnten Schülergruppen tauschten Dorf und Karten und versuchten sich daran, das Rätsel der anderen Gruppe zu lösen und das kleine Schätzchen zu finden. Einige Hürden stellten sich den Schülern in den Weg, doch mit einem kühlen Kopf und rationalem Denken fanden die Lernenden die Endkoordinaten und somit auch den Cache. Zur Mittagspause trafen sich die Schüler an dem Wasserfall mit dem Namen Sagl Arpiglia. Dort assen sie zu Mittag und marschierten dann zum nächsten Cache, der sich an der Spitze der Himmelsleiter befand. Den steilen Weg erklommen, machten sie sich auf zurück ins Tal. Am letzten Tag lösten einige Schüler weitere digitale Mysterycaches und die anderen suchten einen Cache in der Nähe. Schon fand die Woche ein erfolgreiches Ende und die Cacher starteten gut in die erholsamen Ferien.

Anamaria M4a und Nina Marie M4bil

WIRTSCHAFTSWOCHE

Während der Wirtschaftswoche vor den Herbstferien schlüpften 18 Schülerinnen und Schüler des Lyceum Alpinum in die Rolle von Unternehmensleitungen. Wie im realen Wirtschaftsleben entwickelten sie Strategien, sich mit den Aktivitäten der Konkurrenz und der Marktentwicklung auseinanderzusetzen. Sie erstellten Marketingkonzepte und mussten eine Vielzahl von Entscheiden fällen. Dabei erlebten sie realitätsnah, wie ein Unternehmen funktioniert; sie waren gefordert, kreativ und verantwortungsvoll zu führen. Am Ende der Woche präsentierten sie an einer Generealversammlung den Erfolg ihres Unternehmens.

Die Wirtschaftswochen werden von der «Ernst Schmidheiny Stiftung» organisiert. Ihren grossen Erfolg verdanken sie den Fachlehrpersonen: Zahlreiche Unternehmungen in der Schweiz stellen ihre Kaderkräfte für Einsätze zur Verfügung und garantieren so den Praxisbezug. Unsere Wirtschaftswoche wurde von Andreas Weigel und Marlène Zürcher von der Credit Suisse geleitet. Die beiden erfahrenen Fachlehrpersonen werden uns im kommenden Jahr wieder besuchen und am Lyceum Alpinum eine Tradition von «Entrepreneurship» aufbauen helfen.

Dr. Christoph Wittmer, Rektor

PROJEKTWOCHE M1

Unsere Klasse M1 hatte am Montag einen Ausflug ins Val Trupchun geplant. Laut Wetterbericht sollte das Wetter schlecht werden. Wir gingen trotzdem – und hatten Glück. Von Zuoz aus fuhren wir per Engadin Bus nach S-chanf zum Nationalpark, wo wir unseren Führer Martin Schmutz kennenlernten. Wir liefen ins Val Trupchun hinein. Später, als wir zu einem Stück kamen, wo Gesteinsschichten zu sehen waren, hielt Martin seinen ersten Vortrag über diese uralten Gesteine. Es ging weiter und bald sahen wir schon ein paar Tiere. Am Tag vorher hatte es geschneit; als wir in den Wald kamen, tropfte das Schmelzwasser von den Bäumen herunter. „Regnet es?«, dachte man sich. Aus dem Wald herausgekommen, sahen wir einen schönen grossen Hirsch. Während des Mittagessens konnten wir Steinböcke und Gämsen mit ihren Jungen sehen. Danach erklärte uns Martin die Unterschiede zwischen Bartgeier und Adler. Auf dem Rückweg hielt Martin bei einer kleinen Hütte den letzten Vortrag über Hörner und Geweihe. Was mit Tieren passiert, wenn sie Hörner respektive Geweihe verlieren, erzählte er uns ebenfalls. Das letzte Tier, das wir sahen, war 25 Meter entfernt und leckte bei den Steinschichten Salz: eine Steingeiss mit ihrem Jungen. Zurück beim Eingang des Parks verabschiedeten wir uns von Martin und warteten auf den Bus, der bald eintraf. So ging ein schöner und spannender Tag im Val Trupchun zu Ende.

Am Mittwochmorgen kamen wir von allen Richtungen aus dem Engadin zusammen: die ersten stiegen in Zernez ein und die letzten in Silvaplana. In Maloja starteten wir unsere Wanderung, über die Gletschermühlen Richtung Bergell. Am Anfang machten wir bei einer sehr gut erhaltenen Ruine namens Torre Belvedere eine Pause und Herr Stoffel erklärte uns, was diese Ruine einst war: ein Heim für schwer erziehbare Jungs. Wir gingen weiter bis zu einer anderen Ruine, die war früher einmal eine Kirche und heisst San Gaudenzio. Herr Stoffel sagte uns, dass wir auf einer Wiese oberhalb Casaccia essen werden. Also liefen wir weiter, und bei einer kleinen Skilift-Hütte angekommen, gab es zu essen. Zwei Jungs haben sogar ein warmes Raclette gegessen! Danach liefen wir zur Postauto-Haltestelle in Casaccia, und im angenehm geheizten Postauto ging es nach Stampa, zum Museum Ciäsa Granda. Im Museum gab es zuerst eine kleine Einführung in die Giacometti- Familie. Nachher wurde die Klasse M1 in zwei Gruppen aufgeteilt und die einen konnten das Atelier von Giovanni Giacometti besichtigen gehen, während die anderen sich das Museum anschauten. Es gab eine Ausstellung vom Leben in früheren Zeiten, über die Giacometti-Familie und über die Natur. Die Natur-Abteilung mit den vielen ausgestopften Tieren war bei uns in der Klasse sehr beliebt.

Es gab unter anderem Fische und auch Vögel, Angeln und Gewehre waren auch zu betrachten. Bündner Wildtiere wie Steinbock, Adler und Hirsch gab es zu besichtigen. Im Bus fuhren danach alle in das weite Engadin nach Hause.

Am Donnerstag hatten wir den Plan mit Herrn Stoffel und Frau Fuchs zum Schloss Tarasp zu gehen und es zu besichtigen und danach zum Bogn Engiadina zu laufen. Im Schloss empfing uns eine nette Dame. In der Waffenkammer hatte man Angst, dass einem ein Schwert auf den Kopf fiel. Im Schloss fand man viele mittelalterliche Sachen und auch Kunstwerke, die vom heutigen Besitzer ausgestellt wurden. Als die Führung vorbei war, liefen wir zu dem antik aussehenden Kurpark von Vulpera und assen dort zu Mittag. Danach ging es weiter zum Bogn Engadina. Es gab unter anderem ein Salzwasserbecken und ein Dampfbad. Die Heimreise bestritten wir mit dem Postauto und danach wieder mit der RhB.

Gianluca, Ben und Kimi, M1

NATUR-MENSCH-TIER

It was Monday morning and we all were very excited. We took the train to Guarda to meet Christina, who attended us the whole week with her horses. An elder woman, who has been living in Guarda for a very long time, showed us the beautiful, little village. In the afternoon we got the horses from the meadow and brought them back to the stable, next to Christina’s house.

The next day we got splitted in two groups. One group walked the Schellen-Ursli trail and the other group worked with the horses, in the afternoon we changed. We learned about the story of Schellen-Ursli and the tradition Chalandamarz with the help of a few stations about information throughout the hike. The other group brushed the horses and went for a walk while leading each other. We changed in the afternoon, but then the group that was hiking took the wrong way.

Wednesday: Half of the week was over and it was finally time for us to go up the mountain. While the weather got worse and worse, we took our backpacks, prepared the horses and set off. Our aim was a little hut far up the mountain, where the snow was still lying. While we were racing with the wind to escape the rainy, cold weather, the air in this altitude got thinner and we slowly ran out of breath. We made a break to eat lunch and refuel energy before we went on.

The horses were always by our side. We led them up the mountain and even got to ride them. Like in a fairytale, we rode the horses through the snowy forest, caught in an everlasting enchantment – the Swiss nature.

In the afternoon we arrived at the hut. We were dirty, wet and exhausted but primarily hungry. Everyone was excited to taste the Swiss specialty Raclette in the evening. We prepared the dinner and moved into the rooms. We talked and laughed and everyone was happy to be in the dry. After the delicious dinner, we all played games together to finish off the day before we went to bed – what a successful day!

When the sun fell through our window and brought light into our sleepy room, we slowly woke up. The white mountains towered majestically around us in the sky, a view that most of us have never seen before. Still in our pyjamas we ate breakfast. Birchermüsli, croissants, buns with Nutella and marmalade, milk, tea and hot chocolate. The food strengthened us so that we could leave shortly afterwards. Higher up, where the snow touched our feet, where the weather slowly got colder, the wind surrounded our bodies and our scarfs tried to keep us warm. There the ground was wet and we all slipped more than once. But the horses did a great job and after a couple of hours we all reached Guarda safely again. The sun welcomed us and we left the small village full of history, with a warm smile on our faces. Beautiful four days in the mountains, with nothing than the nature and the horses.

Throughout the four amazing days that we spent in Guarda, we were offered an arrangement of fun and interesting activities. The thing that all the activities had in common was that they would let us connect, learn, and experience the nature in and around the town. This week was unforgettable. It was filled with amazing experiences and connections. All the activities were fun and memorable, we could all tell that it was well planned and thought out to give us the best time possible. We also had a lot of connections with each other, with the horses, and with the nature. After all this we are sure of one thing, no one in this group regrets their choice for the project week.

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