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Chronik des Jahrganges 2019
Zuoz Club Board Chronik des Jahrganges 2019
VOR 10 JAHREN (2009)
Mit grosser Genugtuung kann Rektor Sommer bekannt geben, dass das Lyceum die Akkreditierung für den «Council of International Schools (CIS)» erhalten hat. Dies bedeutet für die Schule, dass sie die hohen professionellen Qualitäts-Standards für internationale Ausbildungen erfüllt und sich zur kontinuierlichen Verbesserung bekennt. Die Organisation ist in über 100 Ländern tätig; 14 Institutionen befinden sich in der Schweiz. Die Akkreditierung erlaubt den Absolventen und Absolventinnen einen erleichterten Wechsel zu anderen Schulen, oder den Zugang zu internationalen Universitäten. Die arbeitsintensive Vorbereitung erstreckte sich über 2 Jahre, und zur Abnahme kam ein 11 köpfiges Expertenteam, das während einer Woche alle Bereiche des Lyceums durchleuchtete.
Fives erfreut sich enormer Beliebtheit und weckt auch bei den Mädchen eine grosse Begeisterung. 5 Fives Mädchenteams reisten im März nach Eton, um an der National Fives Championship teilzunehmen. Dabei gelang Saskia Becker zusammen mit Franziska Kuenburg ein sensationeller Sieg der Meisterschaft.
Schülerorganisation mit Curt Schmitt
Die beiden in Wien lebenden Old Boys Francesco de Vecchi und Fabian Weingart hatten die Idee, gemeinsam mit dem Lyceum und den Old Boys einen Ball in der Wiener Hofburg zu organisieren. Unter tätiger Mithilfe von Regionalpräsidentin Heidi Ehrenberger wurde die Idee zur Realität und an der ersten rauschenden Ballnacht der Pharmacie nahmen schliesslich 26 Schülerinnen und Schüler und eine stattliche Anzahl von Young Girls und Old Boys teil. Dieser Anlass wurde dann für die Lyceaner während vieler Jahre zu einer schönen Tradition.
Der Zuozclub hielt seine jährliche Vorstandssitzung in Lausanne ab. Umrahmt wurde der Anlass mit einem unterhaltsamen Programm. Am Freitag organisierte Filippo Variola einen Apéro prolongé im urigen Keller des Chateau de Lutry, zu dem auch die Mitglieder der Regionalgruppe Suisse Romande eingeladen waren. Am Samstag luden Ehrenmitglied J.F. Kurz und seine charmante Frau Anne-Marie zu einem Apéro mit lokalem Wein in ihrem herrlichen Haus in Trélex ein.
VOR 20 JAHREN (1999)
Mit einer geschichtsträchtigen Rekordbelegung von 479 Schülern einschliesslich der Externen startet das Lyceum in das neue Schuljahr. Das Internat verzeichnet eine volle Auslastung der Internatsplätze. Die neu eintretenden Schüler legen als erste die typenlose Matura gemäss dem neuen eidgenössischen Maturitätsreglement MAR ab, und können so die Mittelschule ein Jahr früher verlassen.
Mit dem Media Art College bietet das Lyceum einen Profillehrgang mit der spezifischen Förderung der Medienkompetenz an. Dieser Lehrgang führt zusammen mit anderen Schwerpunkten zur allgemeinen Hochschulreife, zur schweizerischen Maturität oder zum deutschen Abitur.
Um der gestiegenen Nachfrage nach Mädchenzimmern gerecht zu werden, beschliesst die Generalversammlung des Lyceums eine Verdoppelung des Aktienkapitals auf 5.2 Mio Franken zum Bau des neuen Mädchenhauses (Haus Arpiglia). Es entstehen 37 Einzelzimmer mit Dusche und 5 multifunktionale modern eingerichtete Schulzimmer. Gleichzeitig erfolgt die dringend benötigte Sanierung des Arvenhauses (heute Nadighaus).
Das Projekt eines Golfplatzes in Zuoz geht in eine konkrete Planung. Streitpunkt mit dem Lyceum ist die angedachte ersatzlose Ueberlassung unseres Geländes auf A.I für eine Driving Range. Da die Cricketgrounds für das Lyceums unveräusserbar sind, wurde schliesslich ein Kompromiss gefunden. Das Lyceum benützt das Gelände bei Bedarf, und in der übrigen Zeit kann der Golfklub den Bereich belegen.
In seinem Bericht erklärt Club-Präsident Cyrus Maybud, dass der vom Club initierten Stiftung für Schüler-Stipendien am Lyceum kein Erfolg beschieden war.Die angestrebte Minimalsumme aus Spenden konnte bei weitem nicht erreicht werden. Ungünstig war sicher die gleichzeitige Zeichnung von Aktien für den Neubau am Lyceum.

Die Regionalgruppen (RG) berichten von ihren Ereignissen. In Kalifornien gibt P.W. Daetwiler das Präsidium aus Altersgründen ab. Kamuel Chow organisert Treffen in Hongkong bei Bedarf. Grossbritannien soll Austragungsort für die Nächste Zwischentagung sein. München feiert das 75 jährige Bestehen der Regionalgruppe mit Golf, Oktoberfest Cricket und einem Galadiner.
VOR 30 JAHREN (1989)
Markantestes Ereignis im Schulbetrieb war die Durchführung eines Langschuljahres, das in 4 Tertiale gegliedert wurde. Dadurch ist der Anschluss an den neuen schweizweit einheitlich geltenden Schuljahresbeginn im September (statt März) gewährleistet. Dies war auch der Grund, weshalb das «Last Weekend of July» als «Summergames» in den September verlegt wurde.
Nach 31 Jahren unermüdlichem und gewissenhaftem Einsatz für das Lyceum ist Ursula Kroseberg in Pension gegangen. Die «Kro», wie sie von allen genannt wurde, arbeitete als Direktionssekretärinfür 3 Generationen von Rektoren (Nadig, Bezzola, Gieré) und war überall sehr beliebt. Nebenamtlich wird sie sich jetzt noch um die Reorganisation des Schularchivs kümmern.
Benny Oei feiert seinen 65. Geburtstag mit den Zuozern auf dem Zürichsee

Am Lyceum wird umgebaut und renoviert. Der Speisesaal wird leicht vergrössert (um das ehemalige Lehrerzimmer), erhält schallschluckende Elemente und neue Fenster. Im «Grosshaus» werden Erneuerungen des gesamten Sanitärbereiches vorgenommen. Jedes Zimmer erhält ein Waschbecken und der Duschraum wird erneuert. Zwischen den Zimmern werden neue schallisolierte Trennwände eingebaut.
Trotz der schlechten Schneeverhältnisse konnten die Wintergames gegen die Schule durchgeführt werden. Auf dem Platz des Hotel Engiadina wurde Curling gespielt und auf A.I. konnte der Langlauf stattfinden. Das Eishockeyspiel und der Riesenslalom fielen dem Wetter zum Opfer.
Auf die Initiative von Eduard Freytag treffen sich in Zürich 20 Old Boys mit ihren Damen um das 50 jährige Jubiläum ihrer Matura zu feiern. Unter den Teilnehmern sind u.a. Frangenheim, McCord, Rauter und der beliebte Lehrer Dr. Slowik. Old Boy Ernst «Klini» Kleinberger erinnert in einem Artikel an den 100. Geburtstag von Gordon Spencer. Spencer gilt als Begründer der Games am Lyceum nach englischem Vorbild (fair play) und der Einteilung der Häuser Helvetia, Orania, Teutonia zum Zweck der Teambildung.
Der Zuoz Fivesclub Zürich feiert sein 25 jähriges Jubiläum. Old Boy und Architekt Eduard Freytag baute den Fivescourt in Geeren und wird zum ersten Präsident gewählt. Seit dieser Zeit wird regelmässig Fives auf gutem Niveau gespielt. Alte Kontakte von Gordon Spencer in England werden wieder aufgenommen. Die Zuozer können gegen englische Mannschaften an Orten wie Eton, Harrow oder Westminster spielen, und im Gegenzug besuchen uns die Engländer zu Matches in Zürich und Zuoz. Ein jährliches Highlight im Clubleben ist das Family Picnic.
VOR 40 JAHREN (1979)
Das Lyceum feiert sein 75 jähriges Bestehen in einem würdigen Rahmen. Der Festakt wird mit der Begrüssungsansprache von Rektor Bezzola eröffnet. Es folgen Reden von dem Verwaltungsratspräsidenten Dr. Tramèr, dem Schulratspräsidenten Dr. Rübel, dem Regierungsratspräsidenten des Kantons Graubünden Dr. Largiadèr und dem Präsidenten des Zuozclubs J.F. Kurz. Der Apéro mit Mittagessen findet in der Sporthalle statt. Am Nachmittag führen die Schüler das Drama «Oedipus» auf, und der Abend wird mit einem Festessen und rauschendem Tanz abgeschlossen. Im Rahmen der Feier bietet das Lyceum einen Veltliner als Jubiläumswein an.
Der Zuozclub feiert mit dem Cricket-Jubilee 50 Jahre Cricket am Last Weekend of July. 1929 fanden sich zum allerersten Cricketspiel nur 6 Old Boys ein. Am heutigen Tag hingegen muss der Gamesmaster Myrsip eine Rekordanzahl von 5 Pitches bereitstellen, um allen Interessenten eine Spielmöglichkeit zu geben. Am Pavillon beim Brunnen zeugt eine Holztafel von diesem Ereignis. Weitere Wettkämpfe werden in Fives, Tennis, Handball, Fussball, Schwimmen und Damenvolleyball ausgetragen. Neuerdings wird am Freitag ein Golfturnier gespielt. Am Samstag Abend gibt es ein grosses Galadiner im Palace Hotel in St. Moritz mit über 270 Personen.
Galadiner im Palace Hotel

Jutta Lindner und veranstaltet ein Treffen auf der Ronneburg, wo man mit dem Essen in das Mittelalter versetzt wurde. Die RG Frankreich berichtet von ihrer Neugründung, die der Old Boy und Botschafter Paul Fischer in der Dänischen Botschaft ausrichtete. Die RG Holland feiert ihr 50 jähriges Bestehen. Auch die RG Zürich und Oesterreich berichten von ihren Treffen.
VOR 50 JAHREN (1969)
Die neue eidgenössische Maturitätsverordnung (MAV) ist in Kraft getreten. Sie besagt, dass auch die Maturitätsausweise privater Schulen vom Bund anerkannt werden, wenn diese im öffentlichen Interesse wirken und schweizerischen Charakter haben. Bisher erhielt man in Zuoz ein Maturitätszeugnis des Kantons Graubünden.
Die Frequenz der Schülerzahlen ist erfreulich gut und stieg erstmals über die Zahl von 300. Der Schulrat unter seinem Präsidenten Dr. Rübel setzt sich zum Ziel, den Aufbau und die Organisation der Schule zu überdenken. Ein Reglement ist in Vorbereitung. Um einer Aenderung des Erziehungsdepartementes des Kantons Graubünden zu entsprechen, wird der Leiter einer Mittelschule zukünftig nicht mehr als «Direktor», sondern als «Rektor» bezeichnet. Rektor Nadig befindet sich im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds in Marokko, um eine kaum bekannte Heuschreckenfauna zu erforschen.
Das diesjährige Last Weekend of July steht ganz im Gedenken an Gordon Spencer. Es wird bereits zum 2. Mal um den Spencer Cup gekämpft. Diesen neuen Cup erhält der Sieger aus der Summe aller zwischen dem Lyceum und den Old Boys ausgetragenen Sportmatches. Obwohl die Old Boys 3 von 4 Cricketspielen gewannen, ging der Cup wiederum an das Lyceum. Die neu gebauten und von den Old Boys finanzierten Fives Courts werden von Präsident Révay feierlich eingeweiht. Damit die zukünftigen Generationen am Lyceum an das Werk des ersten Gamesmaster Gordon Spencer erinnert werden, wird eine Gedenktafel enthüllt und die Courts tragen in Zukunft seinen Namen.
Schüler des Hauses «Helvetia»

Aus der Regionalgruppe Argentinien berichtet Präsident Curt Lindemann von einem Treffen auf dem Landgut von Old Boy Franz Schormaier. In Anbetracht der grossen Hitze wurde der Anlass kurzerhand an den Swimmingpool verlegt, wo man sich bei einem «Asado» stärkte.
VOR 60 JAHREN (1959)
Das Lyceum sieht sich mit einem akuten Problem konfrontiert, weil eine Reihe von langjährig am Lyceum gewesenen Lehrern gekündigt haben. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass an Kantonalen und anderen Privatschulen weit höhere Gehälter bezahlt werden. So sieht sich der Verwaltungsrat gezwungen, die Lehrergehälter anzugleichen. Es ist deshalb unerlässlich, die Preise für die Internatsschule ab dem nächsten Jahr zu erhöhen.
Lyceumsteam für die Bündner Mittelschulmeisterschaften

Das Lyceum erfreut sich einer Vollauslastung der Internatsplätze, weshalb viele Anfragen aus aller Welt nicht berücksichtigt werden können. Eine erfreuliche Zahl von externen Schülern aus vielen Engadiner Dörfern besucht das Lyceum. Daher ist man der Rhätischen Bahn dankbar, dass sie die Schulzeiten in ihren Fahrplänen berücksichtigt hat.
Der in seinem Jugendstil veraltete Konzertsaal wurde einer gründlichen Renovation unterzogen und mit einer Klimaanlage, einer Cinemascope Breitbild Einrichtung und vor allem mit einer neuzeitlichen Bühne ausgestattet.
Der Old Boy Ernest Blake (Lyceum 1923 bis 1932 ist stolzer Besitzer eines grossen Skigebietes in Taos Valley (New Mexico, USA) mit interessanten und tollen Abfahrtspisten. Zuozer sind herzlichst eingeladen, seine Skilifte gratis zu benützen.
Die Regionalgruppen (RG) sind sehr aktiv. In London treffen sich die Zuozer zu einem Dinner im Hurlingham Club. Die Holländer versammeln sich im Königlichen Ruder- und Jachtclub in Rotterdam zu ihrem jährlichen Meeting mit Apéro, Souper und Tanz. Anlässlich eines Besuches von Präsident Jauslin in New York traf man sich im Apartment von Old Boy Henry Low zu einem gemütlichen Beisammensein. Die Münchner treffen sich monatlich im Nürnberger «Bratwurstglöckchen» und während der Sommermonate wird der Anlass im «Augustiner Biergarten» abgehalten. In Zürich trifft man sich im Zunfthaus zur Zimmerleuten zu einer Vorlesung von Prof. Carl Helbling (ehemals Schulrat, Lehrer und Internatsleiter) aus seinem neuen Buch «Ich wurde Mittelschullehrer», worin er auch seine Zeit am Lyceum schildert.
VOR 70 JAHREN (1949)
Die hohe Regierung des Kantons Graubünden hat beschlossen, dem Lyceum die Berechtigung der Handelsmaturität zu erteilen, womit ein alter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Nun können die Schüler von ihren eigenen Lehrern direkt im Lyceum geprüft werden und müssen hierfür nicht mehr an eine Kantonsschule gehen.
Für das «Grosshaus» wird eine neue Haus- und Disziplinarordnung eingeführt. Um die Selbstverantwortung und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern, werden die Internen nicht mehr nach Alter auf die Stockwerke zugeordnet, sondern in die traditionellen «Sporthouses» eingeteilt (z.B. die Holländer in Orania). In diesem Rahmen sind dem «Housecaptain» gewisse Rechte und Pflichten übertragen worden.
Der von den beiden Old Boys Ernst Kleinberger und Ebi Grohmann 1943 gestiftete «Pepperbox» Pokal für das beste School Fives Team wird dieses Jahr von Wilhelm Schulz und Dieter Schwarzenbach gewonnen. Zum ersten Mal seit 1929 durften die Sieger wieder das Lyceum bei der English Public School Championship vertreten. Gespielt wurde an verschiedenen Orten wie Eton, Harrow oder Highgate. Tagung der Holländischen Zuozer Auf dem Nebelhorn versammeln sich die Zuozer bereits zum zweiten Mal nach dem Weltkrieg. Die 50 Teilnehmer, damals noch ohne Damen, freuen sich besonders über die Teilnahme von Direktor Nadig. Leider konnten die Holländischen Zuozer und Gordon Spencer nicht dabei sein, da die Einreisevisa nicht pünktlich eintrafen. Sportlicher Höhepunkt war ein von Oskar Kehl organisierter Riesentorlauf. Anlässlich des Besuches von Direktor Nadig organisiert Präsident Nico Kamp in Amsterdam ein Treffen der Holländischen Zuozer. Nach einer Motorbootfahrt und einem Spaziergang durch die Stadt, trafen sich alle im Büro der Neederlands Maatschapij, wo Old Boy Joost Roelofsz zu einen Apéro einlud, an dem viel Genever getrunken wurde. Das Abendessen nahm man im Vondelparkpavillon ein.
VOR 80 JAHREN (1939)
gruppen stammen nach wie vor aus der Schweiz, Holland und Deutschland. Dank einem jährlichen Wirtschaftsabkommen der Schweiz mit Deutschland war die zuverlässige Ueberweisung von Devisen zum Zweck von Schulaufenthalten möglich geworden. Direktor Knabenhans betont die Vorteile des Lyceums in Bezug auf das gesunde Klima, die Nähe zur Natur, und an diese der «geistigen Vertiefung förderliche Entrücktheit fern aller chaotischen Ablenkungen der grossen Wohnzentren mit dem Hang zu jenen schlaffen und den Elan lähmenden Mussebetätigungen». Infolge der kritischen politischen Situation kamen besorgte Anfragen von Eltern, ob die Schüler auch im Kriegsfalle am Lyceum


verbleiben können.
Toni mit der aus England importierten Mähmaschine zur Pflege der Cricketgrounds. In den Kriegsjahren mangelte es an Ersatzteilen
Mit grosser Freude erwähnt der Direktor in seinem Jahresbericht die Vereinigung der «Altschüler» (Old Boys), die im vergangenen Jahr eine gelungene Tagung in Heidelberg organisiert haben. Der Club hat jetzt 400 Mitglieder aus aller Welt. Dieses Fest beweist ihm eindrücklich, «wie stark das Band wahrer und tiefer Freundschaft unsere Ehemaligen über Länder und Grenzen hin zusammen hält, und wie sie an ihrer alten Schule hängen und zu schätzen wissen, was sie ihnen mit ins Leben gegeben hat».
Die Schweizer Zuozer treffen sich im Juni zu einem Gourmet Nachtessen im Hotel Storchen in Schönenwerd. Dass ausgerechnet dieser zentral gelegene Ort gewählt wurde, liegt an der «Faulheit der Zuozer, die auch mit einem 100 PS starken Wagen offenbar eine lange Anfahrt scheuen». Somit hatten alle in etwa den gleich langen Heimweg.
VOR 90 JAHREN (1929)
Das Lyceum feiert sein 25 jähriges Jubiläum. Zeitgleich halten die Ehemaligen ihre Tagung in Zuoz ab, sodass sie an den Festlichkeiten teilnehmen konnten.
Ein geschichtlicher Rückblick zeigt eine wahrliche Erfolgsgeschichte, die durch Krisen unterbrochen wurde. Einige kluge Engadiner ergriffen die Initiative und errichteten 1904 das Haus «Engadina». Zweck war die Errichtung einer Schule, welche die hygienischen und gesundheitlichen Vorzüge
des Höhenklimas nutzen soll. Mit anfänglich 10 Schülern und ebenso vielen Lehrern wuchs die Nachfrage rasant an, sodass 1912 das «Grosshaus» mit Direktionstrakt gebaut wurde. Der erste Weltkrieg brachte das Lyceum in finanzielle Nöte, die nur durch die grosszügige Kreditvergabe der Banken gelöst werden konnte. Nach dem Ausfall deutscher Schüler gelang der Aufschwung durch die Gewinnung von Schweizern und besonders von Holländischen Schülern.
Anfangs der 1920er Jahre befasst man sich mit der Verbesserung der bestehenden Sportanlagen (Tennis, Pfosiplatz) und einer wesentlichen Erweiterung des Geländes durch den Kauf von A.I. für die Mannschaftssportarten und die Games. Die günstige Entwicklung der Schule hatte eine Raumnot zur Folge, weshalb das Haus «Aenania» (beim Torbogen) gekauft und die Villa «Monod» angemietet wurde. Feier zum 25. Jubiläum des Lyceums mit Direktion, Lehrern und Alt Zuozern Für Direktor Knabenhans ist es eine grosse Genugtuung, dass die «Alt Zuozer» an diesem Fest teilnehmen, was ein Beweis für ihr Zusammengehörigkeitsgefühl zu ihrer alten Schule ist. Der Club ist inzwischen auf 300 Mitglieder angewachsen. Am Bankett des Haupttages nahmen 80 Personen im Speisesaal teil, worunter auch der erste Direktor Dr. Vellemann und einige frühere Lehrer waren. An der Hauptversammlung des Clubs wurde als Zeichen der Anhänglichkeit eine Stiftung errichtet, deren Gelder zum Bau einer Clubhütte im Bereich von Zuoz verwendet werden soll, die aber nie gebaut wurde.
VOR 100 JAHREN (1919)
An dieser Stelle soll wieder einmal an die «Urzuozer», auch bekannt als «Jahrgang 1903» oder «Heidelberger Kreis», erinnert werden. Sie besuchten das Lyceum in den Anfangsjahren seines Bestehens und gründeten 1923 den Club der «Ehemaligen Zuozern». Unter den wenigen Schülern der damaligen Zeit bildete sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, was zu einem ganz engen Band der Freundschaft führte, das ein Leben lang andauern sollte. Weil es ein besonderes Privileg war, das Lyceum besuchen zu dürfen, entstand daraus auch eine ausgeprägte Dankbarkeit und Anhänglichkeit an die alte Schule. Diese unverbrüchlichen Freundschaften überdauerten weit über nationale Grenzen und Feindseligkeiten hinweg alle Krisen und Kriege dieser Welt und bewiesen auf das Eindrücklichste den «Spirit of Zuoz».
In der Schulleitung ist und war man sich immer über die Bedeutung der Ehemaligen bewusst, stellen sie doch ein nicht zu unterschätzendes Marketinginstrument dar.

Urzuozer bei einem Treffen in Zürich ca. 1974

VOR 110 JAHREN (1909)
Lese- und Zeichensaal in der Engiadina
