Landwirtschaftliche Mitteilungen Nr.1+2/2013

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Landwirtschaftliche Mitteilungen Auch als Download auf www.biomasseverband.at

15. Jänner 2013

Pflanzenschutz: Ausbildungs Landwirtschaftliche Facharbeiter können diese vom 1. März

Broschüre: Energie aus der Region Der Österreichische Biomasse-Verband präsentiert die neue Broschüre „Energie aus der Region: zukunftsfähig und nachhaltig“. Namhafte Branchenexperten widmen sich dort in neun Beiträgen der Rolle der Nachhaltigkeit für die heimische Land- und Forstwirtschaft und nehmen dabei Bezug auf die Energieversorgung. Österreichs Land- und Forstwirtschaft nimmt weltweit eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern und Agrarflächen ein. Da in einem zukunftsfähigen Energiesystem die Nachhaltigkeit oberster Grundsatz ist, sind die österreichischen Landwirte und Waldbesitzer ideale Partner für eine nachhaltige Versorgung mit Energie. Aus dem Inhalt: Hubert Hasenauer legt in seinem Beitrag dar, warum nachhaltig bewirtschaftete Wälder für das Klima einen wesentlich höheren Nutzen haben als unbewirtschaftete Wälder. Martin Höbarth sowie Erhard Höbaus und Michael Wolf informieren über Zertifizierungssysteme für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Horst Jauschnegg stellt in seiner Abhandlung die neuesten Zahlen und Daten aus der Energiebilanz vor. Erhältlich unter Tel. 01/533 07 97 0.

Schweine: Aus für 7 % der dänischen Halter Etwa sieben Prozent der dänischen Sauenbetriebe werden heuer im Zuge der – von der EU geforderten – Umstellung auf die Gruppenhaltung ihre Produktion komplett aufgeben, berichtet das Veterinäramt in Kopenhagen, das Mitte November eine anonyme Befragung von 385 Betrieben durchgeführt hat. Zum Zeitpunkt der Erhebung hielten 59 Prozent der Betriebe ihre Sauen bereits in Gruppen. Weitere 24 Prozent gingen davon aus, dass sie die EU-Anforderungen rechtzeitig bis zum 1. Jänner 2013 erfüllen werden. Sechs Prozent der Betriebe erwarteten, dass ihre betriebliche Umstellung nicht bis Anfang 2013 erfolgt, aber spätestens im ersten Halbjahr; darunter sind drei Prozent der Betriebe, die von einer Umstellung in den ersten drei Monaten im neuen Jahr ausgehen, teilt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit. Als Grund für die vielen verspäteten Umstellungen nennt das Veterinäramt, dass einigen Landwirten aufgrund verzögerter Finanzierungszusagen die Planungssicherheit fehlte.

Das neue Pflanzenschutzmittelgesetz verlangt von den ­Anwendern die „Sachkundigkeit“. Das Steiermärkische Pflanzenschutzmittelgesetz 2012 regelt die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, dient der Verminderung der Auswirkungen bei deren Verwendung auf den Menschen sowie die Umwelt und fördert den integrierten Pflanzenschutz. Damit soll die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sichergestellt werden. Welche wichtigen Änderungen und Notwendigkeiten kommen nun

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behörde beantragt, braucht bei nachgewiesener Sachkundigkeit keinen weiteren Kurs besuchen. Eine Ausnahme ist der Ergänzungskurs bei „kleiner Sachkundigkeit“. Die Kosten werden voraussichtlich 40 bis 45 Euro betragen. Versäumt man diese Frist, muss ein fünfstündiger Fortbildungskurs nachgewiesen werden, sofern die eigene Ausbildung nicht innerhalb der letzten drei Jahre abgeschlossen wurde (Grafik).

Frist nicht versäumen

Zum Nachweis der Sachkundigkeit hat sich dazu (fast) nichts geändert. Sämtliche landwirtschaftlichen Ausbildungen, die auch schon bis-

Wer die Ausbildungsbescheinigung ab dem 1. März 2013 bis zum 25. November 2013 bei der Bezirksverwaltungs-

ie Technische Universität Graz und der steirische Erwerbsobstbauverband haben ein Forschungsprojekt zur gezielten Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln im Obst- und Weinbau während der Fahrt gestartet. Die Pflanzenschutzmittel sollten dorthin transportiert werden, wo sie gebraucht werden. Ein Zuviel und Zuwenig an Luftvolumen wirken sich negativ auf die Bedeckung aus und belasten die Umwelt. Eine optimierte Gebläseluft bringt weniger Dieselverbrauch (weniger CO2 Belastung), Lärm sowie Pflanzenschutzmittel-Verluste und damit eine geringere Umweltbelastung.

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Gezielter Tropfentransport Die Sprühgeräte-Herstellerfirmen geben darüber keine Auskunft. Sie liefern ihre Geräte aus ohne zu wissen, wie sich die Gebläseluft in der Kultur verhält. Deshalb wurde bereits vor 17 Jahren an der Obstbaufachschule Gleisdorf ein stationärer Luftprüfstand entwickelt. Unzählige Gebläsemessungen zeigten, dass bei Gebläsen vom gleichen Typ die Luftverteilung

Prüfeinrichtung und Sprühgerät wurden für Messung auf mobile Plattform montiert sehr unterschiedlich sein kann. Daher sollte jedes neue Gebläse vor Inbetriebnahme vom Hersteller einer Gebläse-Messung unterzogen werden. Diese Forderung mündete in das steirische Konzept „Verlustarmsprühen“, das auf der Homepage www.obstbau.at näher beschrieben ist. Die Obst Partner Steiermark (OPST) fördern für ihre Mitglieder die Anschaffung von Verlustarm-Sprühgeräten. Folglich begannen die Herstellerfirmen ihre Gebläse hinsichtlich symmetrischen Luftstroms zu verbessern.

Einstellungen Um das optimierte Sprühgerät ressourcenschonend einsetzen zu können, muss die Gebläseluft jeweils an die unterschiedlichen Bedingungen angepasst werden. Aufgrund der zahlreichen Einstellungsvarianten (unterschiedliche Baumhöhen, Belaubung) ist es schwierig, immer die passende Einstellung zu finden. Diese Einstellungsvorgaben können nicht aus den stationären Gebläsemessungen abgeleitet werden, da die Einflüsse der Fahrt auf die Ge-

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Arigo Pfl. Reg. Nr.: 3260 Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.

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Kleine Sachkundigkeit Einzig die „kleine Sachkundigkeit“, die man in den vergangenen Jahren durch den Besuch eines fünfstündigen Kurses erlangt hat, wenn man bisher keine landwirtschaftliche Ausbildung gehabt, aber am Betrieb schon viele Jahre gearbeitet hat, bedarf eines weiteren fünf-

Forschungsprojekt läuft, Ergebnisse werden bei den Einstellungs-Empfehlungen aufgenommen

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Wer sachkundig ist

her zum Erreichen der Sachkundigkeit gedient haben, (20-Stunden-Ausbildungskurs, der Abschluss einer landwirtschaftlichen Fachschule und höher oder eine abgeschlossene land- und forstwirtschaftliche oder einschlägige gewerbliche Berufsausbildung) gelten als Nachweis.

Optimierte Gebläseluft während der Fahrt

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aber auf die Anwender zu? Jeder der beruflich Pflanzenschutzmittel verwendet, wird eine Ausbildungsbescheinigung ab 26. November 2015 benötigen, um ab der Saison 2016 die üblichen Pflanzenschutzmittel überhaupt erwerben zu können. Als Bedingung muss neben dem Nachweis der Sachkundigkeit auch die Verlässlichkeit (keine einschlägigen Vorstrafen) mittels Eigen-erklärung nachgewiesen werden.

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bläseluft bisher unbekannt waren. In der ersten Hälfte dieses Forschungsprojektes konnten diese gerätespezifischen Einflüsse erfolgreich gemessen werden.

Auswertungen laufen Zuerst wurde der 17 Jahre alte Luftprüfstand durch einen neuen, präziseren Prüfstand mit größerer Messfläche angeschafft, damit auch die Luftströmungen für höhere Bäume erfasst werden können. Dieser Luftprüfstand wurde Ende August 2012 in der vom Land Steiermark errichteten Prüfhalle für Pflanzenschutzgeräte an der Obstbaufachschule Gleisdorf in Betrieb genommen. Das zweite Projektziel bestand aus einer Überprüfung der Messergebnisse im Rahmen eines Ringversuches (Südtiroler Beratungsring, Firma Lochmann und Marktgemeinschaft Bodenseeobst), um die überregionale Vergleichbarkeit der Messergebnisse zu gewährleisten. Das dritte Projektziel bestand in den eigentlichen Messungen während der Fahrt. Es wurden fünf Verlustarm-Sprühgeräte in Fahrt gemessen, bei denen zuvor im Obstgarten die optimale Kombination der Flügeldrehzahl und Fahrgeschwindigkeit ermittelt wurde. Die idealen Messbedingungen waren in einer Halle gegeben. Der-

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zeit laufen die Auswertungen der über 60 Messeinheiten. Als Zwischenergebnis zeigt sich, dass das Messprinzip „Luftmessung in Fahrt“ reproduzierbare und klare Ergebnisse liefert und die Messergebnisse den Erwartungen entsprechen.

Einstellungs-Empfehlung Die Luft-Messergebnisse werden künftig in die Einstellungsempfehlungen aufgenommen, die von der bestehenden Sprühgerätekontrolle kommen und den Betriebsführen über das Web-Betriebsheft „XComply“ für den Obstbau, Weinbau, Beerenobst und Holunder zur Verfügung stehen. Um die Pflanzenschutzarbeit auch angelernten Fremdarbeitskräften übertragen zu können, geht die Entwicklung zu einer automatisierten Datenübertragung bis zu einer fahrerunabhängigen Einstellung von Traktor und Karl Lind Sprühgerät.

Träger Projekt „Gebläseluft in Fahrt“: u Projektdurchführung: Technische Universität Graz, Verband Steirischer Erwerbsobstbauern. u Finanzierung: Ministerium, Länder NÖ, OÖ, Bgld, Stmk.


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