Der Erlenbacher Gemeinderat Jonas Gafner erzÀhlt, was er gegen den verbreiteten «Kirchenfrust» tut.
SEITEN 28â29
PORNOS
PASSĂ
Wie die Ehe von Eva Lindt nach dem Tiefpunkt wieder neu zu blĂŒhen begann.
SEITEN 12â13
NATURGEWALT LEHRT DEMUT
Berichtet hautnah vom Murgang in Brienz: Revierförster Daniel Grossmann.
SEITEN 30â31 GESPRĂCH MIT BUNDESRAT PARMELIN
SEITEN 2â4 GELBE SOCKEN
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WEM FOLGEN SIE?
«Bewegig, Bewegig, Bewegig!» â «super gmacht!» â «hĂ€sch Ziit!»: Ich bin beeindruckt, wie engagiert die 22 MĂ€nner bei der Sache sind â und mittendrin mein «Hope»-Redaktionskollege Flo WĂŒthrich. Wenn er pfei , folgen sie ihm alle. Es gibt kaum Diskussionen, seine Entscheide werden akzeptiert.
Mit VergnĂŒgen beobachte ich das Geschehen auf dem Fussballplatz, wo sich zwei Mannscha en aus unteren Ligen gegenĂŒberstehen und Florian als Schiedsrichter amtet. WĂ€hrend das Spiel hin- und herwogt, denke ich: Interessant eigentlich, dass heutzutage, da Selbstbestimmung ĂŒber allem zu stehen scheint, sich Menschen so selbstverstĂ€ndlich den Urteilen eines anderen Menschen unterordnen. Wie ist das bei mir, wem oder was folge ich? Den Anweisungen des Chefs? Dem Rat der Ărztin? Den Regeln im Strassenverkehr? Ich stelle fest: Leben und vor allem Zusammenleben mit anderen geht nicht, ohne mich da und dort unterzuordnen. Das heisst aber nicht, dass meine Person und mein Denken nicht gefragt wĂ€ren oder dass ich nicht eigene Entscheidungen tre en soll.
Pfostenschuss â und an der Seitenlinie schreit einer aus voller Kehle: «Oh mein
Gott!» Ja genau, so ist es doch auch mit Gott: Er wĂŒnscht sich einerseits, dass die Menschen sich ihm unterordnen. Dass sie seine Göttlichkeit und ihre Menschlichkeit anerkennen. Dass sie ihm nachfolgen, wie Jesus gemĂ€ss der Bibel die Menschen immer wieder einlĂ€dt: «Folge mir nach!» Andererseits verleiht Gott den Menschen die grösstmögliche Anerkennung: Die Bibel nennt sie mehrfach Gottes Ebenbild und «wenig niedriger gemacht als Gott».
Ich lade Sie herzlich ein, in den Geschichten dieser «Hope»-Ausgabe zu entdecken, wem oder was die Protagonisten in ihrem Leben folgen â abgesehen vom P des Fussball-
Co-Chefredaktorin Hope
HERAUSGEBER
Diese Zeitung wurde durch die Redaktion von Livenet (Bern) gemeinsam mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA (ZĂŒrich) sowie verschiedenen Partnern realisiert. Mehr zum Projekt finden Sie unter: www.hope-schweiz.ch.
nden
REDAKTION
Daniela Baumann (db.)
Florian WĂŒthrich (fw.)
Mirjam Fisch (mf.)
Markus HÀnni (mhÀ.)
Manuela Herzog (mhe.)
Lydia Germann (lg.)
LAYOUT Andrina Mosimann
AUFLAGE 7'100
AUSGABE 2024/1
DANIELA BAUMANN
Florian
«ICH LERNE VIELES ĂBER MICH SELBST»
Der Emmentaler Flo WĂŒthrich ist Co-Chefredaktor von Hope und in seiner Freizeit als Schiedsrichter unterwegs. Auf dem Fussballplatz spĂŒre er den Puls der Gesellschaft. Im Interview spĂŒren wir seinem eigenen nach.
Wie kamst du zum Amt als Schiedsrichter?
Mein Vater war Schiedsrichter; schon als kleiner Junge habe ich ihn an Fussballspiele begleitet. Es faszinierte mich frĂŒh, wie er kni ige Spielsituationen beurteilte und mutig seine Entscheidungen vertrat. SpĂ€ter, mit Mitte 30, habe ich mich selbst der Herausforderung gestellt und bin nun im sechsten Jahr als Schiedsrichter auf den FussballplĂ€tzen der Region unterwegs.
Worauf fokussierst du bei einem Match als Zuschauer?
Da ich den Fussballsport auch als Trainer und Spieler kenne, springt mein Auge zwischen den Protagonisten stĂ€ndig hin und her. Aber klar, den Schiedsrichter habe ich immer im Blick. Ist er auf der Höhe des Geschehens? Kommuniziert er seine Entscheidungen klar? Wie hĂ€tte ich diese Szene gemeistert? Ob 3.-Liga-Spiel oder internationales Spitzenspiel: Jedes Fussballspiel ist spannend fĂŒr mich.
Hast du höhere Ziele als Schiedsrichter?
Nein, dafĂŒr bin ich zu alt. Ich sehe diese EinsĂ€tze als gute Charakterschule und als Aufgabe, die mich t hĂ€lt. Ich spĂŒre den Puls der Gesellscha und es ist spannend, das Verhalten der einzelnen Akteure zu beobachten. Auch emotional aufgeladene Momente gehören zum Fussball und reizen mich speziell. Dabei lerne ich viel ĂŒber mich selbst.
Hast du ein unvergessliches Erlebnis auf dem Rasen? FLORIAN WĂTHRICH
Name: Florian WĂŒthrich
Alter: 41 Jahre
Familie: Verheiratet, drei Kinder
Wohnort: Burgdorf
Ein schönes Erlebnis hatte ich, als ein StĂŒrmer bei einem Konter im Strafraum gefoult wurde â zumindest sah es aus meiner Sicht so aus. Mein P war bereits ertönt und es hĂ€tte Elfmeter gegeben. Der StĂŒrmer der angreifenden Mannscha signalisierte aber sofort, dass es kein Foul war, weil der Verteidiger den Ball gespielt hatte. Ich revidierte meinen Entscheid und dankte dem StĂŒrmer fĂŒr seine Ehrlichkeit. Solche Fairplay-Gesten sind selten.
Was ist dir wichtig im Umgang mit den Spielern?
Dass ich die Ruhe bewahre, allen respektvoll begegne und mich nicht selbst ins Zentrum stelle.
«NatĂŒrlich habe ich als Schiri die Fairness der Spieler nicht in der Hand, jedoch grossen Ein uss auf die Dynamik eines Spiels.»
Wie fĂŒhlst du dich, wenn sich andere deinen Anweisungen unterordnen?
Ich spĂŒre vor allem Verantwortung. Wenn ich wach und t bin (physisch und in Bezug auf die Spielregeln), kann sich ein schöner Wettkampf entwickeln. Wenn nicht, kann ich Unruhe und Chaos anrichten. NatĂŒrlich habe ich als Schiri die Fairness der Spieler nicht in der Hand, jedoch grossen Ein uss auf die Dynamik eines Spiels. Ich bin ein wichtiges Element in einem geordneten System mit klaren Spielregeln â wie im gesellscha lichen Zusammenleben, wo es gilt, Gesetze und Verhaltensregeln zu befolgen.
Sich anderen unterzuordnen und ihren Anweisungen zu folgen, wie ist das fĂŒr dich?
Das ist fĂŒr mich das Normalste der Welt. Wir Menschen brauchen eine Struktur mit zugewiesenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten â im Wissen darum, dass Fehler dazugehören.
Wie gehst du mit Fehlern und Fehlentscheiden um?
Innerlich analysiere und spiele ich meine Entscheide nochmals durch und kann nach dem Duschen meistens einen Schlussstrich ziehen. Je nach Tragweite eines Fehlentscheids verfolgt mich die Sache lĂ€nger. Irgendwann muss ich mir meinen Bock aber vergeben â spĂ€testens vor der HaustĂŒre, wenn ich zu meiner Frau und meinen Kindern komme. Sie dĂŒrfen nicht unter meinem Hobby leiden. Ich glaube, das lĂ€sst sich auch auf das Leben im Allgemeinen ĂŒbertragen.
Wer nicht lernt, Fehler zu verzeihen, ist irgendwann nicht mehr beziehungsfĂ€hig und verliert den Mut, sich der nĂ€chsten Herausforderung zu stellen. Das kann ich mir als Schiedsrichter, aber auch als Vater, Ehemann und im beru ichen Kontext als FĂŒhrungskra nicht leisten.
Du spielst selbst auch Fussball beim SC Huttwil in den Alterskategorien Ă30 und Ă40. Weshalb verbringst du so viel Zeit auf dem Fussballplatz?
Seit jeher liebe ich das Spiel mit dem Ball und habe in den Fussballvereinen immer wieder Freunde gefunden. Der Zusammenhalt ist gross. Durch meinen Glauben bin ich ein StĂŒck weit der «Teampfarrer». Zu Weihnachten habe ich allen eine Videobotscha geschickt und ihnen gratuliert, dass sie auch nach Corona im Vereinsleben aktiv geblieben sind. Einsamkeit und soziale Isolation sind ein ebenso grosses Gesundheitsrisiko wie Rauchen oder Ăbergewicht. Ich ermutige alle Leute, rauszugehen und sich (ehrenamtlich) zu engagieren.
Wer oder was steht in deinem Leben an erster Stelle?
Seit einer Gotteserfahrung als junger Mann ist Jesus Christus zentraler Orientierungspunkt in meinem Leben. Ich kann zu ihm kommen, wie ich bin und abladen, was mich belastet. Er vergibt mir und lĂ€sst mich immer wieder neu Ho nung schöpfen. Mein Glaube gibt mir Kra , auch in harten Zeiten nicht aufzugeben und einen Blick fĂŒr das Schöne im Leben zu bewahren. Keine Frage, das Leben hĂ€lt unzĂ€hlige Momente der EnttĂ€uschung, Verzwei ung und Einsamkeit bereit. Ich kann nachvollziehen, dass Menschen keinen Sinn im Leben sehen, die Ho nung verlieren oder zynisch werden. Wer weiss, wo ich ohne die Begegnung mit Jesus heute stĂŒnde? Zu erleben, dass da ein Vater ist, der uns liebt, lĂ€sst mich das Leben als Geschenk verstehen. In der Folge ist es nur vernĂŒn ig, Verantwortung zu ĂŒbernehmen und meinen Teil dazu beizutragen, damit die Welt zumindest fĂŒr ein paar Menschen zu einem besseren Ort wird.
«Mein Glaube gibt mir Kra , auch in harten Zeiten nicht aufzugeben und einen Blick fĂŒr das Schöne im Leben zu bewahren.»
«Hope Emmental» auch gestellt. Meine Gedanken dazu stehen noch heute: «Angesichts der zunehmenden Polarisierung, der immer extremer werdenden Ereignisse und der Art und Weise, wie Menschen in vielen LÀndern miteinander umgehen, frage ich mich schon, wohin diese Welt steuert. Wenn ich aber an all die schönen Begegnungen mit Menschen, an meine Kinder und an die Wunder der Natur denke, dann habe ich grosse Ho nung.» (mhe.)
Hier ïŹnden Sie das BZ-Interview:
ZUR PERSON
Was bringt dich zum Lachen?
Meine Kinder, zum Beispiel wenn sie Otto Waalkesâ MĂ€rchen «Susi Sorglos» singen.
WorĂŒber denkst du o nach?
Ăber die tiefere Bedeutung der Bibel. Ich bin immer wieder neu fasziniert, was alles in diesem Buch steckt.
Was wĂŒrde uns an dir ĂŒberraschen?
Dass meistens ich zu Hause die WĂ€sche erledige.
Was möchtest du gerne erleben?
Diese Zeitung trĂ€gt den Titel «Hope/ Hoffnung». Hast du fĂŒr diese Welt und die Menschheit Hoffnung?
Diese Frage hat mir die Berner Zeitung BZ nach einer Osterverteilung unserer Zeitung
Die SCL Tigers in einem PlayoFinal. Mit der guten Infrastruktur und den gesunden Strukturen, die in den letzten Jahren gescha en wurden, könnte ein solcher Exploit vielleicht mal gelingen. TrÀumen ist ja erlaubt.
BEAT REICHENBACH UND SUSANNE TEUSCHER
WEDER INKASSOBĂRO NOCH WEIHNACHTSMANN
Kredite, Ratenzahlungen, Autoleasing, Geld von Verwandten oder Freunden ... Das Leben auf Pump hat seinen Preis. Irgendwann ist die Luft raus, die Schulden wachsen in den Himmel und VerzweiïŹung macht sich breit. Dann helfen Beat Reichenbach und Susanne Teuscher von der Fachstelle fĂŒr Schuldensanierung FSS Berner Oberland weiter. Hope-CoChefredaktor Florian WĂŒthrich traf die beiden zum Interview.
Hope: Was versteht man unter einer Schuldensanierung?
BEAT REICHENBACH: Wir sehen uns als (neutrale) BrĂŒckenbauer zwischen GlĂ€ubiger und Schuldner und versuchen fĂŒr beide Seiten eine faire Lösung auszuhandeln. Wir sind Berater und Vermittler, aber weder InkassobĂŒro noch Weihnachtsmann.
SUSANNE TEUSCHER: Unser Ziel fĂŒr unsere Klienten ist die RĂŒckzahlung der Schulden â möglichst in drei Jahren. Dies kann eine vollstĂ€ndige RĂŒckzahlung oder einen ausgehandelten Teilerlass beinhalten â je nach Situation des Schuldners. Gleichzeitig ist es unser Anliegen, die Schuldner wĂ€hrend der Sanierungsphase in eine gesunde Finanzkompetenz zu fĂŒhren.
Was sind die hĂ€uïŹgsten Ursachen fĂŒr Ăberschuldung?
SUSANNE TEUSCHER: Sie sind vielfĂ€ltig. Sehr viele Menschen leben ohne Budget und ĂŒber ihre VerhĂ€ltnisse. Sie haben nie gelernt, mit Geld umzugehen. Dies ĂŒbertrĂ€gt sich o auf die nĂ€chste Generation. Auch Lebensereignisse wie Trennung, Scheidung, Stellenverlust, Krankheit sowie die hohe Steuerbelastung im Kanton Bern und die wachsenden Lebenskosten können Menschen in die
Name: Beat Reichenbach & Susanne Teuscher
Arbeitsort: Fachstelle
Schuldensanierung
FSS Berner Oberland
Schulden treiben. Die Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und des Onlineshoppings verleiten zu Anscha ungen, die man sich eigentlich nicht leisten kann.
«Viele Menschen verlieren den Ăberblick und wissen nicht mehr, wohin ihr Geld iesst.»
BEAT REICHENBACH: Konsum auf Pump ist ein verbreitetes PhÀnomen in unserer Gesellscha . Leben und Geniessen im Hier und Jetzt, immer und sofort das Neueste haben,
das ist bei vielen die Devise. In den letzten Jahrzehnten ist die Nachfrage nach Krediten massiv gewachsen und die Werbung ist aggressiver geworden. Ich denke etwa ans Autoleasing, das Aufmerksamkeit und Prestige verscha en kann. Hinter vielen Dingen stehen o tiefere SehnsĂŒchte. Zahlreiche Menschen «erkaufen» sich Anerkennung oder Zuwendung durch KonsumgĂŒter. Etwas zu besitzen, vermittelt ihnen Wert oder sogar IdentitĂ€t. DafĂŒr sind heute viele bereit, sich zu verschulden.
Gibt es bestimmte Berufsgruppen, die besonders hĂ€uïŹg von Ăberschuldung betroffen sind?
BEAT REICHENBACH: Es betri fast alle Berufsgruppen und Gesellscha sschichten.
Tendenziell sind MĂ€nner zwischen 25 und 35 Jahren ĂŒberdurchschnittlich betro en.
SUSANNE TEUSCHER: O kommen sie zu uns, wenn bereits Betreibungen oder PfÀndungen laufen.
Wie erkennt man, dass man ĂŒberschuldet ist, und wann ist es an der Zeit, professionelle Hilfe zu suchen?
BEAT REICHENBACH: Wenn Mitte Monat kein Geld und auch kein Erspartes mehr bleibt und man in Raten zahlt, wenn Mahnungen und Betreibungen eintre en und man die Post nicht mehr ö net. Das ist sehr zermĂŒrbend und schlĂ€gt o auf die Psyche. Man kann nicht mehr schlafen, resigniert und isoliert sich und steckt den Kopf in den Sand.
SUSANNE TEUSCHER: Solche Warnzeichen nicht ignorieren, sondern Hilfe holen! Wer zum Beispiel in eine LohnpfĂ€ndung geraten ist, scha es aus eigener Kra kaum mehr heraus. Die Spirale dreht ohne Ende und es entstehen viele Zusatzkosten. Schon in der Bibel wird der Fluch der Schulden beschrieben: «Ein Reicher herrscht ĂŒber Arme, und wer sich etwas borgt, wird zum Sklaven dessen, der es ihm leiht.» (SprĂŒche 22, Vers 7b.)
Welche ersten Schritte sind angesagt, wenn man sich ĂŒberschuldet fĂŒhlt?
BEAT REICHENBACH: Das Problem eingestehen und akzeptieren, dass man Hilfe braucht. Dann gilt es, sich der Situation zu stellen und genau hinzuschauen. Das erfordert Mut und kann mit Scham verbunden sein.
ĂBER DIE FACHSTELLE
SCHULDENSANIERUNG (FSS)
Die FSS Berner Oberland wurde 2000 vom steuerbefreiten Verein vitaperspektiv mit Sitz in Heimberg gegrĂŒndet. 2012 wurde die FSS Mittelland in Lyss erö net, 2017 die FSS Ostschweiz in Sirnach und 2021 die FSS Sarganserland in Sargans. Die Fachstellen sind Mitglied des Dachverbandes Schuldenberatung Schweiz (www.schulden.ch).
SUSANNE TEUSCHER: HĂ€u g melden uns Klienten zurĂŒck: «Wieso bin ich nicht frĂŒher gekommen?»
Welche Leistungen bietet Ihre Fachstelle und wo liegen die Grenzen?
SUSANNE TEUSCHER: Wir verfĂŒgen ĂŒber ein breites Fachwissen und begleiten Familien und Einzelpersonen durch den Dschungel von Gesetzen und WillkĂŒr, aus dem Teufelskreis von Verschuldung, Entmutigung und Verarmung. Wir lehren sie, mit Finanzen umzugehen. Ohne innere Bereitscha des Schuldners, an seinem Fehlverhalten zu arbeiten, sind unsere Möglichkeiten limitiert und Nachhaltigkeit nicht garantiert. Sollten wĂ€hrend einer Sanierung heimlich neue Schulden angehĂ€u werden, kann dies ein Grund sein, das Mandat niederzulegen. Auch wer akut in einer Sucht steckt, ist bei uns an der falschen Adresse. Ein geregeltes Einkommen ist Voraussetzung fĂŒr eine Sanierung.
«Ohne innere Bereitscha des Schuldners, an seinem Fehlverhalten zu arbeiten, sind unsere Möglichkeiten limitiert.»
BEAT REICHENBACH: Eine Erstberatung fĂŒhrt noch nicht zur Zusammenarbeit. Wenn sich aus der Analyse des GesprĂ€chs ergibt, dass eine Sanierung möglich ist, liegt es an den Schuldnern, ob sie dies mit uns angehen wollen. Wir ĂŒbernehmen die Verhandlungen mit den GlĂ€ubigern und begleiten die Klienten auch hinsichtlich Abzahlungsplan. Ob private oder o zielle Schulden â wir berĂŒcksichtigen die gesamte Schuldensumme.
Was sind die grössten Herausforderungen, denen eine Person/Familie mit Schulden gegenĂŒbersteht?
BEAT REICHENBACH: Unter der permanenten Anspannung leiden viele Beziehungen, man zieht sich zurĂŒck.
SUSANNE TEUSCHER: Die verschuldete Person steht in Gefahr, zu verdrĂ€ngen und die Wahrheit vor ihren NĂ€chsten zu verschweigen. GrundsĂ€tzlich fĂŒhrt kein Weg daran vorbei, Verantwortung zu ĂŒbernehmen und transparent zu werden.
Schuldenberatung Schweiz angeschlossen? Im Kanton Bern besteht eine Leistungsvereinbarung mit den meisten Schuldenberatungsstellen â alle haben ein Recht auf eine Beratung.
BEAT REICHENBACH: Verlangt ein Anbieter VorschĂŒsse, weist dies auf eine unseriöse Firma hin.
Kann ein Haushaltsbuch bei der Vermeidung von Ăberschuldung helfen?
BEAT REICHENBACH: Das FĂŒhren eines (vorgedruckten) Haushaltungsbuches ist sehr zu empfehlen. Der geringe Aufwand bringt einen grossen Nutzen. Man sieht genau, wo das Geld hingeht, kann es kontrollieren und bei Bedarf etwas Ă€ndern.
SUSANNE TEUSCHER: Budget-Apps von verschiedensten Anbietern sind ebenfalls zu empfehlen.
Was sind die Risiken von Krediten und worauf gilt es zu achten?
SUSANNE TEUSCHER: Mit der Aufnahme von Krediten sollte man zurĂŒckhaltend sein, denn es ist teures Geld. Auch Kreditkarten bergen die Gefahr, schnell hohe Schulden anzuhĂ€ufen. Daher ist es noch heute ratsam, nach dem Motto «Spare in der Zeit, dann hast du in der Not» zu handeln.
BEAT REICHENBACH: Kredite sind hÀu g SymptombekÀmpfung oder Umschuldung und lösen das Grundproblem der Verschuldung nicht.
Wie können Menschen ihre Ausgaben senken und ihr Einkommen steigern, um ïŹnanziell stabiler zu sein?
BEAT REICHENBACH: Die Miete ist ein schwerfĂ€lliger Posten im monatlichen Budget. Sie sollte ein Viertel bis maximal ein Drittel des Einkommens nicht ĂŒbersteigen. Auch beim Auto gibt es Sparpotenzial durch verbrauchsarme Modelle. Wirksamstes Mittel ist o , die persönlichen AnsprĂŒche anzupassen. Wo kann ich sparen oder Kosten reduzieren? Gibt es Möglichkeiten, mein Einkommen zu steigern, zum Beispiel meine Stellenprozente zu erhöhen?
«Wirksamstes Mittel ist o , die persönlichen AnsprĂŒche anzupassen.»
Mehr: www.schuldensanierung-fss.ch
Wie können sich Personen mit Schulden vor unseriösen Anbietern schĂŒtzen?
SUSANNE TEUSCHER: Sie sollten Hilfsangebote genau ĂŒberprĂŒfen: Sind sie glaubwĂŒrdig, ist der Anbieter dem Dachverband
Welche Erfahrungen haben Sie mit Schuldensanierungen gemacht?
BEAT REICHENBACH: Verschuldung hat o auch mit unguten Gewohnheiten zu tun.
Wir scha en einen Rahmen, in dem neue Gewohnheiten eingeĂŒbt werden können. Wir beten regelmĂ€ssig fĂŒr unsere Klienten und erleben dabei grosse und kleine Wunder der VerĂ€nderung.
SUSANNE TEUSCHER: Schulden werfen auch existenzielle Fragen auf. Finanzielle Not kann dazu fĂŒhren, dass Menschen aus dem Leben scheiden wollen. Es macht uns dankbar und lĂ€sst uns staunen, wenn Menschen neue LebensqualitĂ€t und -perspektive gewinnen.
«Wir scha en einen Rahmen, in dem neue Gewohnheiten eingeĂŒbt werden können. Wir beten regelmĂ€ssig fĂŒr unsere Klienten und erleben dabei grosse und kleine Wunder der VerĂ€nderung.»
Was bedeutet Freude, was Leid in Ihrer TĂ€tigkeit?
SUSANNE TEUSCHER: Mich freut und fasziniert die Arbeit mit den unterschiedlichen Menschen. Wir sind am Puls der Gesellscha und spĂŒren, was die Menschen antreibt, wo ihre Nöte liegen. Geld steuert so manchen Entscheid des Lebens. Wir sind mit den negativen Auswirkungen der Macht des Geldes in unserer Gesellscha konfrontiert: Druck, GefĂŒhl von Mangel, Unehrlichkeit, AbhĂ€ngigkeiten etc.
BEAT REICHENBACH: Ich schĂ€tze die Abwechslung und Vielschichtigkeit der Arbeit sowie den Kontakt mit den Klienten, GlĂ€ubigern und Behörden. Wir erfahren viel Vertrauen und Kooperationsbereitscha von verschiedenen Seiten. Eine Schuldensanierung ist hĂ€u g kein Spaziergang, sondern fĂŒr die Betro enen eher mit einer Bergtour vergleichbar. In der Begleitung unserer Klienten ĂŒber o mehrere Jahre erleben wir die Hochs und Tiefs des Lebens nahe mit.
Wie lange arbeiten Sie bei der FSS, was gibt Ihnen die nötige Energie und wo ïŹnden Sie Ausgleich?
SUSANNE TEUSCHER: Ich arbeite seit 17 Jahren hier. Es ist fĂŒr mich noch heute eine spannende und erfĂŒllende Aufgabe. Die ematik ist zwar immer die gleiche, doch ist jeder Fall in sich verschieden â o ist in der Lösungs ndung KreativitĂ€t gefragt. Das gefĂ€llt mir. Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und etwas zu VerĂ€nderungen beitragen zu können, ist mein «Ding».
ZUR PERSON
Traumberuf als Kind: LokfĂŒhrer bei der SBB
Lieblingsfach in der Schule: Deutsch
Erstes selbstverdientes Geld: Mithilfe in der KĂŒche, am Bu et etc. im Familienbergrestaurant wĂ€hrend des Winters. Ausliefern von Waren der Molkerei mit meinem Vater in den Sommermonaten.
Coolstes Gratisangebot in un: Der Deutschkurs fĂŒr Frauen in der FEG Ste sburg mit fĂŒnf Niveau-Gruppen jeweils am Donnerstagmorgen
ZUR PERSON
Traumberuf als Kind: Als Kind wollte ich BĂ€uerin werden, in den Teenie-Jahren dann P egefachfrau.
Lieblingsfach in der Schule: Turnen und Handarbeit
Erstes selbstverdientes Geld: In meinem Ferienjob in einem Altersheim verdiente ich mein erstes Geld. Stolz erwarb ich mir einen Kassettenrekorder, womit ich endlich die Hitparade aufnehmen konnte.
Coolstes Gratisangebot in un: Die vielen frei zugÀnglichen BadeplÀtze am unersee
Im Gebet kann ich Belastendes besprechen und weiss, Gott mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten steht hinter mir. Mein Mann und ich sind o in der Natur unterwegs, da kann ich au anken. Zeit mit Freunden zu verbringen, gibt mir Energie.
«Wir sind am Puls der Gesellscha und spĂŒren, was die Menschen antreibt, wo ihre Nöte liegen.»
BEAT REICHENBACH: Ich bin seit 15 Jahren bei der FSS. Seit 25 Jahren gehört mein Leben Jesus Christus, der fĂŒr meine
Schuld am Kreuz gestorben ist. Aus seiner Vergebung, Liebe und Beziehung mit ihm lebe ich. Er gibt mir Kra und alles, was ich auch in meiner Arbeit benötige. Ihm vertraue ich die Anliegen und Situationen meiner Klienten an. Es begeistert mich, wenn Menschen frei von Schulden und anderen Belastungen werden. Energie und Wegweisung erhalte ich gleichzeitig durch Gottes Wort, die Bibel, sowie in unserer christlichen Gemeinde. Daneben nde ich Ausgleich beim Wandern und Spazieren, in der Beziehung zu meiner Frau, meinem Sohn, Familie und Freunden. (fw.)
JONAS GAFNER
VON UND ĂBER
GOTT REDEN
Jonas Gafner, evangelischer KirchengrĂŒnder aus Erlenbach im Simmental, trĂ€umt von einer Kirche, die von aussen als liebend, ehrend und zuvorkommend wahrgenommen wird. Als Gemeinderat setzt er sich auch fĂŒr die politische Gemeinde ein â zwischenmenschliche Beziehungen sind ihm wichtig.
Hope: Nehmen Sie uns mit in Ihre Geschichte!
JONAS GAFNER: Ich bin christlich sozialisiert im schönen Erlenbach im Simmental aufgewachsen. Meine Kindheit war unbeschwert und ich hatte ein liebevolles Elternhaus. Der Glaube an Jesus Christus war zuhause immer Thema â ich habe mich nie gefragt, ob es Gott gibt. Da ich lange Zeit als Sportler im BOSV (Berner OberlĂ€ndischer Skiverband) aktiv war, konnte ich bei meinem Onkel eine Schreinerlehre absolvieren und hatte nebenbei noch Zeit zum Trainieren.
«Ich bin nicht nur vielfÀltig engagiert, sondern auch vielseitig interessiert.»
Name: Jonas Gafner
Alter: 31 Jahre
Wohnort: Erlenbach im Simmental
Familie: Verheiratet, zwei Kinder
Sie sind sehr vielseitig engagiert âmuss bei Ihnen immer etwas laufen? Ich bin nicht nur vielfĂ€ltig engagiert, sondern auch vielseitig interessiert. Meine abwechslungsreichen Jobs helfen mir, am Ball zu bleiben.
Wenn man sich Ihre Familie ansieht, waren Sie eigentlich fĂŒr eine politische Karriere prĂ€destiniert. Was hat Sie dazu bewogen, in die Politik zu gehen?
Mein Vater ist schon lange in der EDU aktiv und hatte dort auch verschiedene Ămter inne â war aber nie im Grossrat. Er und meine Schwester kandidierten bei jeder Wahl, aber nie als Spitzenkandidaten. 2019 gelang es meinem Onkel, Andreas Gafner, einen Sitz im Nationalrat fĂŒr die EDU zurĂŒckzugewinnen. Ich war stolz auf ihn, dachte aber, dass Politik nicht so mein Ding ist. Bei den nĂ€chsten Wahlen kandidierte ich trotzdem, nur um Andy zu helfen, Stimmen zu sammeln. In der gleichen Zeit fand bei uns im Dorf eine Gesamterneuerungswahl fĂŒr den Gemeinderat statt. Da es nicht genĂŒ-
gend Kandidaten gab, kam man schliesslich auf mich zurĂŒck â und ich sagte zu. Nun bin ich seit Anfang 2024 als Ressortleiter Bildung im Gemeinderat von Erlenbach i.S. vertreten.
«Ich gehe sehr offen mit meinem Glauben um, kann es kaum vermeiden, weil ich Pastor und GemeindegrĂŒnder bin.»
Sie sind Gemeinderat und KirchengrĂŒnder und auch sonst sehr engagiert im Dorf â wie reagieren die Menschen, denen Sie begegnen, auf Sie und Ihren Glauben?
Es kommt vor, dass jemand einen blöden Spruch ĂŒber die Christen macht â aber das ist die Ausnahme. Die meisten Menschen reagieren gar nicht. Ich gehe sehr offen mit meinem Glauben um, kann es kaum vermeiden, weil ich Pastor und GemeindegrĂŒnder bin. Als studierter Theologe unterrichte ich auch am ISTL (International Seminary of Theology and Leadership).
«Bereits in der neunten Klasse wusste ich, dass ich Pastor werden will.»
Weshalb studiert ein junger Mensch heute noch Theologie, was hat Sie konkret dazu bewogen?
Bereits in der neunten Klasse wusste ich, dass ich Pastor werden will. Es war mir klar, dass es als Christ darum geht, Menschen fĂŒr Jesus zu gewinnen. Ich habe mich fĂŒr das ISTL entschieden, weil es durch das duale Ausbildungssystem sehr praxisorientiert ist. Was ich im Unterricht lerne, kann ich direkt im Alltag umsetzen. Theologie ist das griechische Wort fĂŒr «theos» (Gott) und «logos» (Wort). Man kann sagen, es bedeutet, von und ĂŒber Gott zu reden.
«Jeder Mensch gerĂ€t in seinem Leben einmal in eine Krise. Unsere Aufgabe als Christen ist es, fĂŒr die Menschen da zu sein, wenn sie in Not sind.»
Sie sind als KirchengrĂŒnder im Dorf aktiv â weshalb braucht es eine neue Kirche, wenn immer weniger Menschen in die Kirche gehen?
Schlicht und ergreifend, damit wieder mehr Menschen in die Kirche gehen. Bei vielen Leuten in meinem Umfeld ist ein «Kirchenfrust» zu spĂŒren. Ich setze mich hier im Dorf dafĂŒr ein, dass die Menschen die Kirche und das Christentum nicht mehr gleichstellen. Ich trĂ€ume von einer Kirche, die von aussen als liebend, ehrend und zuvorkommend wahrgenommen wird. Der Pastor des ICF-Berlin hat einmal gesagt: «Jeder Mensch gerĂ€t in seinem Leben einmal in eine Krise. Unsere Aufgabe als
Christen ist es, fĂŒr die Menschen da zu sein, wenn sie in Not sind.» Ich habe festgestellt, dass ich immer ein offenes Ohr haben sollte fĂŒr Menschen, wenn ich mit ihnen ĂŒber den Glauben reden möchte. Wenn sie mir in alltĂ€glichen Dingen nicht vertrauen, wird dies in Glaubensfragen nicht anders sein. Deshalb engagiere ich mich im FC EDO Simme. Ich möchte mit den Jungs aus dem Team Leben teilen, ihnen meinen Glauben an Jesus Christus authentisch vorleben und offen fĂŒr ihre Fragen sein.
Unsere Zeitung heisst «Hope». Was gibt Ihnen Hoffnung fĂŒr die Zukunft?
Die Zusage von Gott in der Bibel, in 1. Mose, Kapitel 8, Vers 22: «Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, KĂ€lte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben.» Auch meine Kinder geben mir Hoffnung. Mein Sohn ist so unbekĂŒmmert und frei von Alltagssorgen, die einen Erwachsenen umtreiben. Solange Gott so wunderbare Geschöpfe in die Welt stellt, gibt es Hoffnung. (lg.)
ZUR PERSON
Wie entspannen Sie sich nach einem anstrengenden Tag?
Ich mache es mir auf dem Sofa oder in der Badewanne gemĂŒtlich und höre einen Podcast oder ein Hörbuch.
WofĂŒr sind Sie in Ihrem Leben besonders dankbar?
Ich bin dankbar fĂŒr die LebensumstĂ€nde, in die ich hineingeboren wurde. FĂŒr die Familie, die Wohnsituation â das ist absolut fantastisch.
Mit welchen drei Wörtern wĂŒrden Sie sich selbst beschreiben? Interessiert, lustig und gesellig
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«BuuÀ mit VertruuÀ»
RUEDI JOSURAN
DER TALKMASTER GIBT DIE KARTEN AB
Ruedi Josuran â eine Schweizer Moderationsikone! Mit Herzblut moderierte er das Talkformat «Fenster zum Sonntag» noch bis diesen Sommer. Seine Leidenschaft, das persönliche GesprĂ€ch mit Menschen, wird er nie verlieren und er hat noch lange nicht ausgeplaudert.
15 Jahre lang hat Ruedi Josuran das Talkformat «Fenster zum Sonntag» im Schweizer Fernsehen moderiert. Vorher war er viele Jahre im Radio zu hören (damals DRS1). Gesamtha ist er seit ĂŒber 40 Jahren in der Medienbranche tĂ€tig. Diesen Sommer gab Josuran die Moderationskarten beim «Fenster zum Sonntag» ab. Es sei fĂŒr ihn «noch zu frĂŒh, um sich zurĂŒckzulehnen», das bekrĂ€ igte er im Livenet-Talk mit Hope-Chefredaktor Florian WĂŒthrich. Sehr gern wĂŒrde er seine Leidenscha , GesprĂ€che mit Menschen, weiter ausleben. Dazu Josuran: «Ich war nie der klassische Interviewer, ich habe einfach Interesse an meinem GegenĂŒber.»
«Ich war nie der klassische Interviewer, ich habe einfach Interesse an meinem GegenĂŒber.»
Name: Ruedi Josuran Wohnort: StÀfa Alter: 67 Jahre
er und sieht sich ins Radiostudio zurĂŒckversetzt: «Ich habe sehr viele Sportsendungen gemacht. Ich kenne die Namen der Vereine und Clubs und weiss, welche Emotionen sie auslösen. Das hil mir seit jeher, mit Menschen ins GesprĂ€ch zu kommen, besonders mit AuslĂ€ndern.» Er fĂŒgt an: «Bei kaum einem anderen Sport erlebt man so viele geballte Emotionen in so kurzer Zeit wie im Fussball. Klar, es ist nur ein Spiel, aber ich nde es schön, dass es jedes Mal wieder neu beginnt. Es gibt auch immer wieder ĂŒberraschende Spielsituationen â wie im echten Leben âŠÂ»
Empathie und Dankbarkeit
Fussball verbindet
Ruedi Josuran wuchs im italienischsprachigen Teil der Schweiz in Lugano auf und begeisterte sich frĂŒh fĂŒr Fussball. Aufs ema Fussball angesprochen, schmunzelt
Unvorhergesehene, schwierige Zeiten in seinem Leben kennt Ruedi Josuran zur GenĂŒge. Ende der 90er-Jahre fĂ€llt er in eine Erschöpfungsdepression. «Ich habe lange gebraucht, bis ich zum Arzt gegangen bin âzu lange», gibt er zu. 2009 folgt ein Herzin-
farkt und im Jahr 2019 werden ihm Tumore aus den Nieren entfernt. Eine erneut befallene Niere verliert er 2022 schliesslich ganz. Aufgrund dieser und anderer SchicksalsschlĂ€ge habe er wĂ€hrend seiner Sendungen «nie Empathie vorspielen» mĂŒssen. Trotz gesundheitlicher Probleme lieferte der versierte Medienmann seine Sendungen bestĂ€ndig ab. Josuran hĂ€lt fest: «In vielen Bereichen weiss ich ganz genau, wie sich jemand fĂŒhlt.» Er selbst habe in schwierigen Zeiten nie den Glauben verloren oder sei bitter geworden: «Das sehe ich persönlich als ein Geschenk!» Ruedi betont, dass Gott stets seine Hand ĂŒber ihm gehalten habe und resĂŒmiert: «Ich bin schlichtweg dankbar!» (lg.)
HIER GEHTS ZUM TALK MIT RUEDI JOSURAN:
DANIEL GROSSMANN
«EIN WUNDER, HABEN ALLE ĂBERLEBT!»
Am Abend des verheerenden Milibach-Unwetters vom 12. August 2024 in Brienz befand sich Daniel Grossmann auf der anderen Talseite. Der Revierförster und Naturgefahrenberater blickt zurĂŒck â und voraus.
Grosse Regenzellen gab es diesen Sommer hÀu g. «Das Gebilde auf meiner WetterApp an jenem Augustabend bewegte sich aber verdÀchtig langsam», erzÀhlt Daniel Grossmann. Zu diesem Zeitpunkt stand er beim Forsthaus, beobachtete die ungewöhnliche Wetterlage und machte sich umgehend auf den Weg, die umliegenden BÀche zu kontrollieren. Unterwegs erfuhr er, der Milibach sei stark angeschwollen, die Lage in Brienz-West kritisch, die Feuerwehr vor Ort und erste Keller seien bereits vollgelaufen.
Was dann folgte, sorgte ĂŒber die Landesgrenzen hinaus fĂŒr Schlagzeilen. Gegen 18.30 Uhr trat der Milibach ĂŒber die Ufer. Brausende braune Wassermassen mit Holz und Geröll wĂ€lzten sich durchs Dorf, rissen mit, was sich im Weg befand, uteten den Bahnhof und strömten in den See. 70 Personen wurden evakuiert, Menschen verloren Haus, Hab und Gut.
«Die meisten Leute wussten sich in Sicherheit zu bringen, handelten instinktiv richtig.»
Randvoller Geschiebesammler
In der Woche nach dem UnglĂŒck habe eine grosse Anspannung geherrscht, schwierige Entscheidungen mussten getro en, das Wasser in den See geleitet, GelĂ€nde und Bachbett freigerĂ€umt werden. All dies,
Name: Daniel Grossmann
Wohnort: Brienz
Alter: 31 Jahre
Familie: Verheiratet, ein Kind
Beruf: Revierförster, Forstingenieur FH
ohne die Arbeiter und weitere Anwohner in Gefahr zu bringen. Schnell wurde klar: «Der Geschiebesammler, welcher 2017 fertiggestellt wurde, war mit 12'000 Kubikmeter Material randvoll. Er hatte die erste Front aufgefangen und eine schlimmere Lage verhindert. Darunter tĂŒrmte sich ein Schuttkegel mit 50'000 Kubikmeter Steinmassen, Erdreich, Geröll und Gehölz.»
«Der Milibach ĂŒberraschte uns, das Ereignis entwickelte sich in sehr kurzer Zeit und Nebel versperrte den Blick auf den Wasserfall», berichtet Grossmann. So sei fĂŒr ihn und die weiteren Fachleute eine frĂŒhere Warnung nicht möglich gewesen. «Es ist ein grosses GlĂŒck und Wunder, dass alle ĂŒberlebt haben. Die meisten Leute wussten sich in Sicherheit zu bringen, handelten instinktiv richtig.»
Erinnerungen ans UnglĂŒck 2005 FĂŒr den Vater einer einjĂ€hrigen Tochter, der selbst in der NĂ€he des Milibachs wohnt, war es der erste Einsatz als Naturgefahrenberater des Regionalen FĂŒhrungsorgans RFO Oberer Brienzersee. Beim verheerenden Murgang im August 2005, bei dem sechs Menschen ihr Leben verloren, war Daniel Grossmann in der sechsten Schulklasse. Zwei Jahre spĂ€ter wurde das Regionale FĂŒhrungsorgan (RFO) Oberer Brienzersee gegrĂŒndet, um die Bevölkerung in ausserordentlichen Lagen zu informieren und zu unterstĂŒtzen. Nebst seiner Arbeit als Abteilungsleiter in einem Forstbetrieb und seinem Amt als Revierförster engagiert sich Daniel Grossmann seit 2021 im RFO.
«Im Dorf herrscht eine Mischung aus Dankbarkeit, dass alle noch leben, und zugleich Frust oder Ăberforderung bei denjenigen, die nichts mehr haben.»
Auch emotional herausgefordert Schutt kann zur Seite gescha werden âdie Verluste der Menschen bleiben. Daniel Grossmann ĂŒber die GefĂŒhlslage der Bevölkerung: «Im Dorf herrscht eine Mischung aus Dankbarkeit, dass alle noch leben, und zugleich Frust oder Ăberforderung bei denjenigen, die nichts mehr haben.» Solchen Menschen zu begegnen und zu helfen, sei schwierig, sagt er und fĂŒgt an: «Es sind viele Familien betro en. Jetzt gilt es, nach Alternativen zu suchen und wieder Perspektiven zu scha en. Gerade die Kinder dieser Familien tun mir leid â das Ganze nimmt mich emotional stark mit.»
He ige Emotionen bei der Brienzer Bevölkerung löst auch der beschĂ€digte, zurzeit geschlossene Friedhof aus. Pfarrer Martin Gauch sagte nach dem UnglĂŒck gegenĂŒber SRF: «Alle in Brienz haben Erlebnisse mit dem Friedhof, haben von jemandem Abschied genommen.»
«Vor diesem Hintergrund sind Ereignisse wie der Milibach-Murgang auch gut, um uns alle Ehrfurcht und Demut zu lehren.»
Umdenken
Daniel Grossmann, der in einfachen VerhĂ€ltnissen auf einem Bauernhof aufwuchs und jeweils im Sommer auf der Alp lebte, p egt zeitlebens eine intensive Beziehung zur Natur. Auf die Frage nach der Zukun wird er nachdenklich: «Die Natur hat wunderbare eigene Gesetze. Es ist wichtig, dass wir den Kindern die ZusammenhĂ€nge unseres Ăkosystems nĂ€herbringen, sie ĂŒber die Folgen menschlichen Verhaltens au lĂ€ren und nicht nur den technologischen Fortschritt im Blick haben. Vor diesem Hintergrund sind Ereignisse wie der Milibach-Murgang auch gut, um uns alle Ehrfurcht und Demut zu lehren. Die Kra der Natur ist grösser als alle unsere Schutzmassnahmen oder menschlichen Möglichkeiten. Wenn wir den Respekt vor der Natur verlieren, kann sich das rĂ€chen.» (fw./mhe.)
ZUR PERSON
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ZUKUNFT IST HERKUNFT
Wir leben in einer spannenden Zeit des Umbruchs. Wir erleben eine Zeitenwende, die fundamentale VerĂ€nderungen mit sich bringt. Was passiert mit unserem Planeten? Auf welche Ressourcen greifen wir zurĂŒck? Welchen Wert hat das menschliche Leben und welchen Platz geben wir der kĂŒnstlichen Intelligenz?
Wohin die VerĂ€nderung fĂŒhrt, hĂ€ngt davon ab, wohin wir denken! Das 20. Jahrhundert brachte die SĂ€kularisierung. Im westlichen Europa haben wir uns weitgehend vom Christentum verabschiedet.
Seit der Au lĂ€rung war ein rein naturalistisches Weltbild prĂ€gend. Nur was naturwissenscha lich dargestellt werden kann, ist existent. Das hat Auswirkungen â auf unsere Weltanschauung und auf unser Menschenbild. Konsequent durchdacht ist der Mensch dann lediglich eine Ansammlung von Atomen. Moralisch leben wir nur, weil es uns einen evolutionĂ€ren Vorteil bringt. Doch lĂ€sst sich Leben tatsĂ€chlich so reduziert verstehen? Und wohin fĂŒhrt uns ein VerstĂ€ndnis des Menschseins ohne grösseren Sinn?
Unsere Gesellscha hĂ€lt Glaube fĂŒr veraltet. Wir haben Angst, im Staub der christlichen Tradition spirituelle Atembeschwerden zu bekommen, und meinen, besser ganz ohne einen Gottesbezug auszukommen. Dabei vergessen wir, dass jede Kultur vor uns einen Platz fĂŒr Transzendenz hatte.
Werte ohne Wurzeln
Was menschliches Leben ist und was ihm Wert gibt, war in einem biblisch-christlichen Welt- und Menschenbild begrĂŒndet. Die grosse Frage ist nun: Bleiben unsere bewĂ€hrten Werte â MenschenwĂŒrde, Gleichberechtigung, Demokratie, Moral, Ethik, ein Sozial- und Bildungswesen â auch ohne ihre christlichen Wurzeln erhalten?
Werte brauchen ein Fundament. Im lu leeren Raum werden sie sich nicht halten! Vielmehr gilt, was der Philosoph Hans-Georg Gadamer
sagte: «Zukun ist Herkun ». Wer Zukun gestalten will, muss seine Herkun kennen. Blöd nur, dass die Inhalte des Christentums uns nicht mehr vertraut sind und sein unermesslicher Wert im moralischen Versagen mancher Kirchenvertreter ertrÀnkt wird.
«Werte brauchen ein Fundament. Im lu leeren Raum werden sie sich nicht halten!»
Unsere Ăberzeugung, dass alle Menschen den gleichen Wert, eine WĂŒrde und dieselben Rechte haben, war in der Antike nicht verbreitet. Im griechischen und römischen Denken hatten freie MĂ€nner mehr Wert, WĂŒrde und Rechte als Frauen, Sklaven und Kinder.
Vom Göttlichen und Menschlichen In diese Welt kam im ersten Jahrhundert ein jĂŒdischer Rabbi, der Kinder wert-
schĂ€tzte, Frauen achtete, Arme liebte und Kranke heilte. Der Glaube daran, dass der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, spricht allen Menschen dieselbe WĂŒrde zu. Die Ăberzeugung, dass jeder Mensch von seinem Schöpfer so sehr geliebt ist, dass der sogar sein Leben fĂŒr ihn gibt, entfachte die NĂ€chstenliebe und brachte uns neue moralische Standards.
Dieses Fundament dĂŒrfen wir nicht leichtfertig preisgeben. Ich bin ĂŒberzeugt von dem, was der Philosoph und Theologe Johannes Hartl sagt: «Eine Gesellschaft, die das Göttliche verliert, verliert irgendwann auch das Menschliche.»
Wenn wir unsere Werte behalten möchten und nicht riskieren wollen, dass andere Religionen die WerteprĂ€gung ĂŒbernehmen, mĂŒssen wir unsere christliche Herkunft kennen â Sie und ich. Darum möchte ich Sie ermutigen, Ihre Herkunft und die Idee einer hoffnungsvollen Zukunft im Buch der BĂŒcher, der Bibel, neu zu entdecken.
Unsplash: Alfons Taekema
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Aufnahmeort: Golzernsee, oberhalb von Bristen im Urner Maderanertal
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Name: Adrian ZurbrĂŒgg
Alter: 35 Jahre
Wohnort: Höfen bei un
Familie: Verheiratet, zwei Kinder
ADRIAN ZURBRĂGG
BERGSTEIGER MIT BODENHAFTUNG
KĂŒrzlich titelte eine Schweizer Tageszeitung: «Zehn Gipfel in 37 Stunden: Historische Ăberschreitung in den Alpen». Gelungen ist diese ĂŒbermenschlich anmutende Leistung zwei Spitzenbergsteigern aus dem Berner Oberland. Einer von ihnen ist Adrian ZurbrĂŒgg, LandschaftsgĂ€rtner mit eigener Firma und Familienvater. Was treibt ihn zu solchen Abenteuern an?
Selbst liebend gern in den Bergen unterwegs, aber leider immer wieder von Höhenangst geplagt, erlaube ich mir, Adrian ZurbrĂŒgg zunĂ€chst die Frage zu stellen: Wie macht er â der in Rekordtempo Eiger, Mönch, Jungfrau und Co. bezwingt â mir plausibel, dass er nicht lebensmĂŒde ist? «Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich mit dem Tod bezahle, wenn Fehler passieren», nimmt er kein Blatt vor den Mund. «Aber ich kann aufgrund meiner Erfahrung objektive Gefahren wie zum Beispiel Steinschlag gut abschĂ€tzen und gehe sehr ĂŒberlegt vor.
John
ornton
Meine oberste PrioritĂ€t ist immer, gesund wieder nach Hause zu kommen.» So sei er im Training nie in absturzgefĂ€hrdetem GelĂ€nde unterwegs und mĂŒsse eine Tour nicht auf Biegen und Brechen durchziehen.
«Wenn Fehler passieren, bezahle ich mit dem Tod.»
Die Leistung ist sekundÀr
Ohnehin geht es Adrian ZurbrĂŒgg nicht um Rekorde, Ruhm und Ehre. «Ein Ziel zu haben, egal in welchem Bereich des Lebens, etwas auszuprobieren, dranzubleiben und zu schauen, was möglich ist, nde ich wichtiger als das Erreichen des Ziels an sich.» Er geniesst das Unterwegssein und die Einsamkeit in der Natur â trainiert deshalb gerne allein. Er liebt das Bergerlebnis, besondere Morgenstimmungen und Abenteuer. So kommt es, dass der Vater von zwei kleinen Kindern fĂŒr sein ausserordentliches Hobby morgens um 2 Uhr aufsteht, um einen Berg zu erklimmen und anschliessend pĂŒnktlich um 8 Uhr bei einem Kunden auf der Matte zu stehen, dessen Garten er neu gestaltet. Dass er dies vollkommen aus Eigenmotivation tut, wird spĂ€testens klar, als er anfĂŒgt: «Ich habe mich noch nie unter Druck oder gezwungen gefĂŒhlt, zu trainieren. Ich tue es nach Lust und Laune.»
«Ich habe mich noch nie unter Druck oder gezwungen gefĂŒhlt, zu trainieren. Ich tue es nach Lust und Laune.»
Kinder im Fokus
Adrian ZurbrĂŒgg ist sogar ĂŒberzeugt, dass genau diese Lockerheit und Bescheidenheit ihn davor bewahren, dass es ungesund wird. Er hat deshalb auch keinen Coach und verzichtet auf jegliche Gadgets, hat o nicht einmal eine Uhr dabei. «Wenn ich ehrgeizig wĂŒrde, kĂ€me es nicht gut, dann wĂŒrde ich frĂŒher oder spĂ€ter ausbrennen.» Er lĂ€sst sich seinen Lebensrhythmus nicht vom Sport bzw. dem Training diktieren, sondern setzt den Fokus auf die Familie. Es sei ihm wichtig, dass er auch seine Frau freisetzen könne, indem er zuhause prĂ€sent sei. Dies wie auch die Tatsache, dass er ein eigenes GartenbaugeschĂ€ gegrĂŒndet hat, fĂŒhren dazu, dass
der Bergsport nicht zu wichtig wird. «Bei der FirmengrĂŒndung oder der Geburt eines Kindes habe ich zeitweise fast gar keinen Sport gemacht. Auf Dauer wĂŒrden mir die Berge schon fehlen, aber ich kann problemlos eine Woche Ferien mit meiner Familie verbringen, ohne Sport zu treiben.»
Beinahe abgestĂŒrzt
Dass er mit 35 Jahren bald 50-mal auf dem Eiger stand und mehrere Geschwindigkeitsrekorde hĂ€lt â die sogenannte «Swiss Skyline Route» ĂŒber Eiger, Mönch und Jungfrau in 3 Stunden und 8 Minuten oder die sieben höchsten Gipfel der sieben AlpenlĂ€nder in 5 Tagen (bzw. 111:40 Stunden) â, kommt nicht ganz von ungefĂ€hr. Seine Eltern haben ihn schon sehr frĂŒh auf Bergtouren mitgenommen, mit acht Jahren stand er auf seinem ersten 4000er. So war das Bergsteigen fĂŒr ihn von Beginn weg etwas SelbstverstĂ€ndliches. Zu Ă€ndern drohte sich dies fĂŒr Adrian ZurbrĂŒgg bis heute nur zweimal: «Als sich mein Ă€lterer Bruder das Leben nahm, beschĂ€ igte mich der Gedanke: Mir darf nichts passieren, damit meine Eltern nicht noch ein Kind verlieren.» Er habe gehadert, aber der enge Familienzusammenhalt, sein intaktes Umfeld und der Glaube, dass es nach dem Tod weitergehe, hĂ€tten ihm auch Ho nung gegeben. Ebenso wenig von seiner Leidenscha abbringen konnte ihn das einzige Mal, als er in den Bergen fast ums Leben gekommen wĂ€re. «Wir gerieten am Eiger in ein Gewitter und mussten in der Wand ausharren. HĂ€tten wir uns nicht halten können, wĂ€ren wir ĂŒber 1000 Meter abgestĂŒrzt.» Er bezeichnet es als Wunder, dass er und sein Begleiter diese Situation heil ĂŒberstanden haben. «Es hĂ€tte Schluss sein können und ich bin sehr dankbar, dass es nicht so war.» Wenn es ein Abenteuer gibt, zu dem er nein sagen wĂŒrde, wĂ€re es Höhenbergsteigen. «DafĂŒr fehlt mir die Erfahrung. Es spielen andere Faktoren rein, man weiss zum Beispiel nicht, wie der Körper auf die Höhe reagiert. In den Alpen hingegen bringt mich nicht viel aus der Ruhe.»
«In den Alpen bringt mich nicht viel aus der Ruhe.»
Kein Leben ohne Risiko
Auf die Risiken angesprochen, die ihn auf seinen alpinen Touren in hÀu g ausgesetztem GelÀnde, bei jeder Tages- und Nachtzeit
und kaum Pausen, geschweige denn Schlaf, begleiten, entgegnet der gebĂŒrtige Frutiger: «Ich bin mir bewusst, dass es weniger gefĂ€hrliche Hobbys gibt. Der Bergsport hat mich aber auch sensibler gemacht fĂŒr Gefahren im Alltag.» Und er stellt sogar die ese auf, ein gewisses Restrisiko im Leben sei ein Grundrecht. Umgekehrt gesagt: Die Tendenz, möglichst alle Risiken zu eliminieren, hĂ€lt er nicht fĂŒr eine gute Entwicklung. Angesichts der Risiken hĂ€lt Adrian ZurbrĂŒgg die Selbstverantwortung im Bergsport fĂŒr zentral. Und er mag es auch, soweit möglich die Kontrolle
John ornton
6000 HĂHENMETER FĂR 600 KINDER
Mit dem nĂ€chsten Projekt im Sommer 2025 verfolgt Adrian ZurbrĂŒgg nicht nur das Ziel, zum 50. Mal auf dem Eiger zu stehen. Vielmehr möchte er damit fĂŒr 600 Kinder in der Kilimanjaro-Region Tansanias Zugang zu sanitĂ€ren Anlagen nanzieren. Dazu bestreitet er die Strecke vom Eigerplatz in Bern auf den Gipfel des Eigers, rund 100 Kilometer und 6000 Höhenmeter, als Solo-Muskathlon in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Compassion. Bei den sogenannten Muskathlons der 4M Association Switzerland werden mit einer sportlichen Herausforderung zu Fuss oder mit dem Velo Spendengelder gesammelt, um einen Beitrag fĂŒr mehr Gerechtigkeit zu leisten.
Im Fall von Adrian ZurbrĂŒggs Projekt kann man zwar nicht selbst mitlaufen. Dennoch gibt es zwei Möglichkeiten der UnterstĂŒtzung: Erstens lĂ€u bis Ende dieses Jahres eine Challenge, um gemeinsam Kilometer zu sammeln. Egal ob Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern â jede AktivitĂ€t zĂ€hlt. Der Community-Event auf Strava bietet die Möglichkeit, die eigenen sportlichen AktivitĂ€ten per GPS zu tracken und die gesammelten Kilometer beizusteuern. Gemeinsam soll die symbolische Marke von 18â000 Kilometern erreicht werden. Zweitens werden fĂŒr die Toiletten fĂŒr 600 Kinder Fr. 18â000.â benötigt und auch hier gilt: Jede Spende zĂ€hlt.
KILOMETER
SAMMELN:
zu haben. «Aber es entlastet mich zu wissen, dass Gott alles in der Hand hat â auch das, was ich nicht beein ussen kann. Ich gebe mein Bestes, handle nach bestem Wissen und Gewissen und rechne gleichzeitig mit Gottes Schutz.» Wenn er trainingshalber stundenlang allein unterwegs ist, sind dies fĂŒr Adrian ZurbrĂŒgg o auch Zeiten, in denen er sich Gott nahe fĂŒhlt. Die ĂŒberwĂ€ltigende Schönheit und Stille der Bergwelt oder der Anblick eines Sonnenaufgangs mögen das ihre dazu beitragen.
«Es entlastet mich zu wissen, dass Gott alles in der Hand hat â auch das, was ich nicht beein ussen kann.»
Eiger zum 50. Mal Als naturverbundener Mensch stimmt es
Er verspĂŒre gegenĂŒber dieser Entwicklung eine gewisse Ohnmacht und frage sich, wie viel er beitragen könne, sie zu bremsen. Zugleich ist er ĂŒberzeugt, dass alles Mögliche dagegen unternommen werden muss.
Das nĂ€chste grosse Ziel von Adrian ZurbrĂŒgg ist nĂ€chstes Jahr seine 50. Besteigung des Eigers. Er möchte auf dem Eigerplatz in Bern starten und möglichst schnell den gleichnamigen Gipfel erreichen. Ob es klappen wird? FĂŒr den bodenstĂ€ndigen OberlĂ€nder ist das wie immer zweitrangig. Sicher aber wird sein Dank auch an Gott gerichtet sein, wenn er einmal mehr auf dem Eiger stehen und das Panorama geniessen wird. (db.)
ADRIAN ZURBRĂGG
LIVE AM HOPE-EVENT!
GELD
SPENDEN:
HOPE-EMPOWERMENT IN DER WESTHALLE THUN
WAS GIBT MIR DIE KRAFT WEITERZUGEHEN?
ERMUTIGENDE GEDANKEN FĂRS LEBEN UND ZEIT ZUM KENNENLERNEN
BEI EINEM APĂRO: DIES ERWARTET SIE AM 8. NOVEMBER 2024 AM HOPEEVENT IN DER WESTHALLE THUN. DER EINTRITT IST FREI.
UNSERE TALK-GĂSTE:
FC un-PrÀsident
Andres Gerber kennt das GefĂŒhl, alle Kra fĂŒr ein Ziel eingesetzt zu haben und dann brutal zu scheitern. Der Aufstieg in die Super League war im FrĂŒhling 2024 fĂŒr «seinen» FC un zum Greifen nah. Wie gelang es ihm, selbst wieder aufzustehen und den ganzen Sta des Vereins auf die neue Saison einzustellen?
Auch den Spitzenbergsteiger Adrian ZurbrĂŒgg können Sie beim «Hope Empowerment»-Event von Livenet und CGS Schweiz live erleben. Der 35-JĂ€hrige wird weitere Einblicke in sein Leben geben. Wo nimmt er seinen Antrieb her, immer wieder Ziele anzupeilen, wie die GeschwindigkeitslĂ€ufe auf den höchsten Gipfeln der Alpen?
Die beiden MĂ€nner sind zu Gast auf dem Podium, moderiert von Barbara Grimm, Redaktorin Radio neo1
FREITAG, 8. NOVEMBER
Ab 18.00 Uhr in der uner Westhalle
Was steckt hinter «Hope Empowerment»?
â GĂ€ste erleben Inspiration durch Keynote und Podium, musikalisch umrahmt von Joel Goldenberger.
â Partner erhalten Einblick in die Arbeit von Hope Schweiz und Livenet (Herausgeber).
â Firmen und Organisationen pro tieren von der Gelegenheit zur Vernetzung.
Damian Gsponer in Bratsch die Schule, die er als Kind gern besucht hĂ€tte. Das Interesse daran ist gross âbis zu 80 Kinder erlebten seither eine neue, innovative Art von Unterricht. HopeRedaktorin Mirjam Fisch hat die Schule Bratsch besucht.
Vier Kinder erwarten mich an der Endstation des Postautos in Bratsch, direkt vor ihrem Schulhaus. Bevor die Privatschule einzog, hatte es sieben Jahre lang leer gestanden. Die aufgeweckte Gruppe freut sich darauf, mit einer Journalistin mittag zu essen und aus dem Schulleben zu erzÀhlen. Das passt zum Konzept: Die Kinder sollen ihr Potenzial entfalten, der Schulleiter traut ihnen diese Aufgabe zu.
«Wir haben viel Freiheit, bestimmen selbst, wann wir an welchem Thema arbeiten oder wie lange wir Pause machen.»
wird besprochen und bei Schwierigkeiten nach Lösungen gesucht. In der Regel werden die Kinder wÀhrend der gesamten Schulzeit vom gleichen PÀdagogenteam begleitet. Das lÀsst tiefe Beziehungen wachsen.
Keine Hausaufgaben
«Wir werden in drei Stufen unterrichtet», ergĂ€nzt Matteo, 14. Nicht das Alter, sondern FĂ€higkeiten und Möglichkeiten bestimmen die Einstufung. «Wenn JĂŒngere nachrĂŒcken, werden sie von uns betreut. Ich lerne auch dazu, wenn ich ihnen etwas erklĂ€re», bestĂ€tigt die 13-jĂ€hrige Noemie. Die tĂ€gliche Austauschrunde vor Schulschluss nden alle sehr wertvoll. Da werden schöne Erlebnisse, aber auch Unstimmigkeiten des Tages angesprochen und gemeinsam Lösungswege erarbeitet. Im Anschluss geht Maja (12) ihrem Tanz-Hobby nach, Hausaufgaben gibt es nicht. Ihre Freude an Tieren lebt sie bei der P ege der Schul-Schildkröten aus. Andere Kinder halten HĂŒhner, fĂŒr die sie einen Stall gebaut haben â bester Anschauungsunterricht fĂŒr Mathematik und Geometrie!
«Jedes Kind ist einzigartig. Wir bereiten die Eintritte jeweils gut vor und stehen mit den Eltern im Austausch.»
Einzigartig und wertvoll
Damian Gsponer hat die Schule Bratsch 2016 gegrĂŒndet. Mit seinem Team unterrichtete er bis zu 80 Kinder zwischen 4 und 16 Jahren vom Kindergarten bis zum Ăbertritt in die Mittelschule oder Berufslehre. Einige seiner SchĂŒtzlinge sind beeintrĂ€chtigt, zum Beispiel durch das Downsyndrom oder wie seine Ă€lteste Tochter durch frĂŒhkindlichen Autismus. FĂŒr betro ene Kinder werden Fachpersonen beigezogen, diese beraten die LehrkrĂ€ e spezi sch. Kinder, die in Bratsch wohnen oder solche, deren Geschwister bereits die Schule besuchen, dĂŒrfen nach Möglichkeit hier zur Schule gehen. Beim Eintritt in die Schule wird sorgfĂ€ltig geprĂŒ , welches Pensum sinnvoll ist. So können KindergĂ€rtler auch stundenweise einsteigen. «Jedes Kind ist einzigartig. Wir bereiten die Eintritte jeweils gut vor und stehen mit den Eltern im Austausch», bekrĂ€ igt Gsponer. «Es ist mir sehr wichtig, auch die passenden PĂ€dagogen anzustellen. Sie mĂŒssen sich mit unseren Werten identi zieren können.» Er nennt Freundlichkeit, eine dienende und liebevolle Haltung und den Ansatz, Gutes zu sĂ€en, um Gutes zu ernten, als Erfolgsrezept. Damian Gsponer selbst richtet sich dabei nach den Werten der Bibel, spricht ĂŒber seinen Glauben, wenn er danach gefragt wird.
Schwieriger Start
«Ich war ein rebellischer SchĂŒler», blickt der Schulleiter zurĂŒck in die eigene Kindheit. «Es schwirrten schon damals viele Ideen in meinem Kopf herum, die ich gern umgesetzt hĂ€tte.» Immer wieder habe er versucht, LĂŒcken im System zu nden: «Das Ă€rgerte die Lehrer!» Auch als Messdiener wollte sich Gsponer, der in Gampel katholisch aufwuchs, nicht einsetzen lassen. Er empfand dies als Druck seitens der Kirche und verweigerte sich. Als er wĂ€hrend seiner Ausbildung an der pĂ€dagogischen Hochschule Nicole kennenlernte, erzĂ€hlte ihm diese von ihrer Beziehung mit Jesus. Damit wollte der junge Mann nichts zu tun haben. Aber die hĂŒbsche Kommilitonin faszinierte ihn.
Neue Herzenshaltung
Und so begleitete er Nicole einige Male in den Gottesdienst ihrer Freikirche. Er wĂŒrde die Predigten der Pastoren auf ihre Rhetorik hin ĂŒberprĂŒfen, nahm er sich vor. Aber dann wurde ein Lied gespielt, das ihn mitten ins Herz traf: «Gott, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst âŠÂ» Gsponer wird klar: «Gott kennt mich, samt meines rebellischen Wesens â und er liebt mich dennoch!» Der junge Mann beginnt, in der Bibel zu lesen, spĂŒrt, dass die Worte wahr sind und lĂ€dt kurz darauf Jesus in sein Leben ein.
Alles zu seiner Zeit
Gern wĂŒrde Damian Gsponer seine Schule unter dem Dach des Kantons fĂŒhren. Bisher
ist dies nicht möglich. Sein Konzept hingegen interessiert viele. Der ehemalige Leiter der Sekundarschule Leuk und Dozent an der pĂ€dagogischen Hochschule hĂ€tte nichts dagegen, die Schulform zu multiplizieren. Der Zeitaufwand dafĂŒr ginge jedoch stark zu Lasten der guten Beziehung zu seinen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern. Deshalb beschloss er gemeinsam mit seiner Frau, sich vorerst auf seine TĂ€tigkeit als Schulleiter und PĂ€dagoge in Bratsch zu konzentrieren. Wenn die eigenen drei Kinder â heute zwischen 7 und 13 Jahre alt â selbststĂ€ndiger sind, werde die Zeit kommen, das Erfolgsrezept in der Schweiz und mit der Welt zu teilen.
Geld vom Himmel
Damian und Nicole Gsponer haben die Entwicklung ihrer eigenen Kinder seit Geburt an mitverfolgt. Stets war ein Elternteil zuhause und fĂŒr die Kinder da, wĂ€hrend der andere fĂŒrs Einkommen sorgte. «Wir leben mit viel Gottvertrauen», bestĂ€tigt Damian Gsponer. Darauf sieht er sowohl seine Familie als auch die Schule angewiesen. Nicole und er erlebten, wie Gott ganz praktisch half, als die Schule finanziell herausgefordert war: «Unerwartet ĂŒbernahmen eine Stiftung und eine Privatperson die ausstehenden Rechnungen. Das war ein Wunder!», sagt Gsponer. Er lĂ€chelt â im festen Vertrauen darauf, dass es nicht das letzte gewesen sein wird. (mf.)
Helene Schneider aus Ostermundigen war drogensĂŒchtig und dem Tod nah. Heute ist sie gesund, arbeitsfĂ€hig, verheiratet und voller Liebe fĂŒr Menschen, die wie sie damals am falschen Ort nach ErfĂŒllung suchen.
«Ich war neugierig, eine DraufgĂ€ngerin, wollte etwas erleben, wollte anders sein», erklĂ€rt Helene Schneider. WĂ€hrend der Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau in Bern gerĂ€t sie in die Drogenszene, konsumiert LSD und Kokain, zuletzt Heroin. Mit 22 Jahren landet sie in ZĂŒrich-Letten. Mehrfach versucht Helene, clean zu werden âvergeblich. Sie bekennt: «Tag und Nacht tat ich fast alles, um an Sto zu kommen. Meine Arme und Beine hatten Wunden und Abszesse, ich war abgemagert, kra los und psychisch ein Wrack.» Auch ihre Eltern belĂŒgt und bestiehlt Helene: «Meine Eltern litten sehr, trotzdem gaben sie mich nie auf â dafĂŒr bin ich ihnen zutiefst dankbar.»
Name: Helene Schneider
Alter: 53 Jahre Wohnort: Ostermundigen
«Ich war neugierig, eine DraufgÀngerin, wollte etwas erleben, wollte anders sein.»
Ein Schock und zwei EntschlĂŒsse Mit 25 folgt die Diagnose Hepatitis C und die Warnung ihres Arztes: «Wenn Sie so weitermachen, sind Sie innert KĂŒrze tot.»
Im Sune-Egge der Sozialwerke Pfarrer Sieber (SPS) bezieht Helene Methadon. Der Anblick von Aids-Patienten schockiert
sie: «So will ich nicht enden!», nimmt sie sich vor. Helene kommt in ein Haus der SPS im BĂŒndnerland. An einem Abend besucht sie einen christlichen Anlass. Der Redner, ein ehemaliger Guru, war einst von zerstörerischen okkulten MĂ€chten geplagt und durch Jesus davon befreit worden. Helene ist sehr bewegt. Sie erinnert sich: «In meinem Zimmer ging ich auf die Knie und schrie zu Jesus: âčIch will auch frei werden â bitte hilf mir!âș» Eine Spontanheilung erlebt sie nicht, doch mit der Zeit kommt sie von den Zigaretten los und braucht bald auch kein Methadon mehr. Es folgen eine Reha und intensive, lehrreiche Jahre in einer christlichen Lebensgemeinscha .
«Wenn Sie so weitermachen, sind Sie innert KĂŒrze tot.»
Leben und Liebe teilen
Helene schliesst sich einer Berner Freikirche an und lÀsst sich taufen. 2007 lernt sie dort Andreas kennen und lieben, heiratet ihn ein
Jahr spĂ€ter. Auch Andreas hat eine strube Vergangenheit und wie Helene ein Herz fĂŒr Menschen mit Nöten. Zusammen mit Andreas und Leuten aus ihrer Kirche engagiert sich Helene bis heute in der Gassenarbeit, verteilt Essen, Kleider und SchlafsĂ€cke an Suchtkranke und Obdachlose, leiht ihnen im Gassenbus ihr Ohr, verschenkt Zeit. Mit ihrer Familie hat sie sich versöhnt, der Vater starb frĂŒh. Seit bald 18 Jahren arbeitet Helene wieder im Verkauf. Die stellvertretende GeschĂ€ sleiterin eines DamenmodegeschĂ€ s fĂŒhrt auch mit Kundinnen immer wieder persönliche GesprĂ€che. Wer sie auf ihre Geschichte anspricht, dem erzĂ€hlt Helene von ihrer Wiederherstellung. Sie weiss: «Ich kann nur einladen und fĂŒr die Menschen beten, retten kann ich niemanden. Es ist Jesus, der die Kra schenkt, NĂ€gel mit Köpfen zu machen.» (mf.)
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Name: Michael (30) und Eva Lindt (28)
Wohnort: Chur
FREIHEIT HINTER DER
«SCHWARZEN MAUER»
Eva und Michael Lindt aus Chur haben eine heftige Ehekrise hinter sich. Er gestand ihr seine Pornosucht. Gemeinsam machten sie sich daran, ihre Beziehung zu retten. Seit das Thema auf dem Tisch liegt, hat ihre Ehe an Tiefe gewonnen.
Wer dem jungen Ehepaar in die Augen sieht, ahnt nichts von den immensen Herausforderungen, denen die beiden vor wenigen Jahren gegenĂŒberstanden. Michi Lindt arbeitet in der Metallbranche, Eva ist gelernte Reittherapeutin und leitet seit vier Jahren den Buch- und Geschenkeladen PrĂ€sent in Chur. «Es ist ein schöner Ausgleich zu meinem lebendigen Alltag», erklĂ€rt die zweifache Mutter mit Blick auf ihre Kinder â einen Jungen (3) und ein MĂ€dchen (5 Mt.).
«Paketbombe»
Alles andere als ein schönes Geschenk legt Michi seiner Liebsten 2019, zwei Jahre nach der Hochzeit, auf den Tisch. WĂ€hrend der Ferien gesteht er Eva seine Pornosucht. Schon lange spĂŒrt er, dass er damit seine Werte verrĂ€t. «Wenn Frauen Gewalt angetan und sie unterdrĂŒckt werden, blutet mein Herz», gesteht der 30-JĂ€hrige. Dennoch konsumierte er Bilder, die o unter solchen UmstĂ€nden entstanden sind. Und er betrĂŒgt damit seine Frau. «Ich kenne Eva und wusste, dass sie das sehr verletzt.» Das Bekenntnis verlangt ihm alles ab, er hat grosse Angst, sie zu verlieren. Doch er hĂ€lt den Druck, Eva etwas zu verheimlichen, nicht mehr lĂ€nger aus. Zu gross ist das schlechte Gewissen, zu laut hört er die Stimme, die ihn au ordert, sich seiner Ehefrau anzuvertrauen. «Diese Stimme», so ist Michi ĂŒberzeugt, «war Gott. Er wollte, dass ich aus meiner Gefangenscha frei- und von diesem destruktiven Verhalten loskomme.»
Grosse Zweifel
Eva erinnert sich an jenen Moment: «Es war ein Schlag ins Gesicht, nichts war mehr wie zuvor.» Die damals 24-JĂ€hrige gerĂ€t ins Zweifeln, stellt ihre gemeinsame Zukun in Frage. FĂŒr sie gilt, was sie vor dem Traualtar versprochen hat, und sie kennt ihren Mann als o enen, authentischen Menschen. Nun ist sie schockiert: «Wie konnte das passieren? Warum habe ich nichts gemerkt? Ich habe ihm voll vertraut â und dann hintergeht er mich so!», beschreibt Eva ihre Reaktion. Sie sinniert: «Das ema Pornogra e war wie eine schwarze Mauer zwischen uns gestanden, unsere SexualitĂ€t unbefriedigend geworden. Michi wurde dadurch getriggert, Pornos zu konsumieren.»
Pure Liebe
Auf das GestĂ€ndnis ihres Mannes reagiert Eva völlig unerwartet. «Mein Kopf sagte: Das lasse ich nicht mit mir machen!» Aber dann geschieht etwas ganz anderes. Gott fĂŒllt ihr Herz mit tiefer Liebe. Sie erzĂ€hlt:
MICHI UND EVA LINDT
«Ich nahm Michi in den Arm und tröstete ihn â das hat Gott bewirkt.» Menschlich sei dies nicht zu erklĂ€ren. Sie versucht es dennoch: «Ich spĂŒrte, dass Gott auch mit Michi leidet. Er begegnet ihm trotz seiner Fehler mit Liebe und Barmherzigkeit.»
Von nun an kĂ€mpfen Eva und Michi gemeinsam fĂŒr ihre Ehe. Sie reden o en ĂŒber alles, was zur AbhĂ€ngigkeit gefĂŒhrt hat, verschweigen sich nichts. «Das war fĂŒr mich weit weniger verletzend, als wenn Michi mir sein Tun weiterhin verheimlicht hĂ€tte», erklĂ€rt die junge Ehefrau. Sie erkennen den Schaden, den der Pornokonsum ihrer Beziehung zufĂŒgt.
«Pornos vermitteln ein falsches Bild, die Frau wird zum Objekt.»
Umkehr
Es sei ein langer Prozess gewesen, frei zu werden, gesteht Michi: «Pornos vermitteln ein falsches Bild, die Frau wird zum Objekt.» Es sei nicht einfach, dem Rausch zu widerstehen, den die Bilder und Videos auslösen. Nachweislich verĂ€ndert Pornokonsum die Hirnstruktur und kann sĂŒchtig machen. «In unserer christlich geprĂ€gten Jugend wurden emen wie Selbstbefriedigung oder Pornokonsum als verwer ich dargestellt, aber darĂŒber reden konnte man nicht», halten die beiden fest. Das soll sich Ă€ndern.
Ehrliche GesprÀche
Das Paar vertraut sich seinen Herkun sfamilien an, tauscht sich auch mit Freunden ĂŒber das belastende ema aus. Beide lassen sich von Seelsorgern begleiten, reden viel miteinander. Eva lernt, dass sie weder Polizistin noch Michis erapeutin sein muss. Damit wĂŒrde sie eine falsche Rolle ĂŒbernehmen. Beide erkennen, dass nicht der Partner fĂŒr ihr GlĂŒck verantwortlich ist, sondern jeder fĂŒr sich selbst. Eva lĂ€sst die Sorge um Michi los und erlebt, dass Gott sich um sie beide kĂŒmmert. «Bei Gott konnte ich mich auskotzen, alle GefĂŒhle zulassen, ihn anklagen und hinterfragen. Er hielt das aus.» Schritt fĂŒr Schritt erlebt das Paar, dass Gott das Zerbrochene heilt. «Ich weiss nicht, wie es uns ohne Gottes Hilfe heute gehen wĂŒrde â vielleicht wĂ€ren wir nicht mehr zusammen», hĂ€lt Eva nĂŒchtern fest.
Ich will sie nicht verlieren Zehn Jahre war Michi in seiner Sucht gefangen, nun ist er frei. «Gott war mein bester erapeut», bekrĂ€ igt der junge Mann. «Er hat mich von zerstörerischen Verhaltensmustern befreit und Wunden geheilt, die mir im Laufe der Jahre zugefĂŒgt worden
waren.» Er hat seinen Schöpfer gebeten, ihn zu warnen, wenn er in Versuchung gerĂ€t. «Ich spĂŒre dann jeweils wieder die Angst,
FRAGEN AN MICHI
Einer meiner LieblingsplĂ€tze im GraubĂŒnden: Igis
Mein Lieblingsbuch: «Noah» von Damaris Kofmehl
Meine liebste Jahreszeit ist ⊠jetzt (ich mag die Abwechslung)
Eine App auf meinem Mobile, die nicht alle haben: Malteser Taschengeld App
Krise kommt,» sagt sie. Michi resĂŒmiert: «Es fĂŒhlt sich gut an, zu den Tatsachen zu stehen, aus der Dunkelheit ans Licht zu kommen. Es ist, als hĂ€tte ich das Leben jahrelang nur schwarz-weiss wahrgenommen. Jetzt sehe ich wieder farbig!»
Erkenntnis teilen
Michi und Eva haben beim LiSa Eheatelier eine Seelsorge-Ausbildung fĂŒr Paare absolviert. «Wir lernten dort, wie wichtig eine o ene Kommunikation ist.» Sie ermutigen, in die Ehe zu investieren und Probleme anzusprechen, bevor die grosse Krise da sei. Das Paar wĂŒnscht sich, dass seine O enheit bewirkt, dass auch andere den Mut nden, sich von Gott aus diesem GefĂ€ngnis befreien zu lassen. (mf.)
Eva zu verlieren. Und das will ich auf keinen Fall!» Dankbar fĂŒgt er an: «Ich wusste gar nicht mehr, wie Freiheit schmeckt â sie zu erleben, ist ein unverdientes Geschenk!»
«Es ist, als hÀtte ich das Leben jahrelang nur schwarzweiss wahrgenommen. Jetzt sehe ich wieder farbig!»
Farben sehen
Eva bestÀtigt und ergÀnzt: «Mein Vertrauen in meinen Mann ist wieder ganz da. Gott kann aus Dreck Gutes wachsen lassen.»
Absolute Sicherheit vor einem RĂŒckfall gebe es nicht, aber sie gehe Schritt fĂŒr Schritt vorwĂ€rts. «Gott wird da sein, wenn wieder eine
FRAGEN AN EVA
Einer meiner LieblingsplÀtze in Chur: Rheinufer
Mein Lieblingsbuch: «Im Herzen die Freiheit» von Elisabeth BĂŒchle
Meine liebste Jahreszeit ist ⊠der FrĂŒhling
Eine App auf meinem Mobile, die nicht alle haben: Bring! (Einkaufsliste)
Ausstieg aus der Pornosucht: escape.jetzt
BUNDESRAT GUY PARMELIN
«ICH SPĂRE, DASS
GOTT MIR NAHE IST âŠÂ»
Seit 2015 sitzt der WaadtlĂ€nder Guy Parmelin fĂŒr die SVP im Bundesrat. Im GesprĂ€ch mit Hope-Redaktor Markus HĂ€nni Ă€ussert der Vorsteher des Eidgenössischen Departements fĂŒr Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) Gedanken zum Thema Hoffnung und verrĂ€t Kraftquellen.
Die UniversitĂ€t St. Gallen erhebt jĂ€hrlich einen Hoffnungsbarometer. Die Erkenntnisse fĂŒr dieses Jahr zeigen, dass junge Menschen im Vergleich zum letzten Jahr unzufriedener und hoffnungsloser sind und sich emotional und sozial weniger wohlfĂŒhlen. Nehmen Sie diese Entwicklung wahr?
Ja und nein. Die Kriege in Europa, im Nahen Osten oder andernorts hinterlassen ihre Spuren. Allerdings erlebe ich auch viele Jugendliche, die trotz allem sehr ho nungsvoll und motiviert sind. Sie haben PlÀne und geniessen immer noch das Leben, soweit dies unter diesen UmstÀnden möglich ist.
Ihre Amtskollegin Viola Amherd sagte in der Hope Schweiz 2023, sie schöpfe Hoffnung, wenn sie sehe, dass Menschen sich gegenseitig unterstĂŒtzen und solidarisch seien. Was gibt Ihnen Hoffnung im Leben?
Ich bin von Natur aus ein Optimist. Ich lebe ganz nach einem Zitat, welches dem Reformator Martin Luther zugeschrieben wird: «Wenn ich wĂŒsste, dass morgen die Welt unterginge, wĂŒrde ich heute noch ein ApfelbĂ€umchen p anzen». Diese Haltung entspricht meiner. Ich gebe die Ho nung nie auf!
Was tun Sie als Bundesrat, um der Bevölkerung Hoffnung zu geben?
Ich arbeite jeden Tag, um Verbesserungen fĂŒr unsere Gesellscha und unser Land zu erreichen.
Name: Guy Parmelin
Alter: 64 Jahre
Wohnort: Bursins VD
Familie: Verheiratet
Beru iches: Landwirt und Winzer, seit 2015 im Bundesrat
Die Verfassung wird von der PrĂ€ambel eingeleitet, die mit dem Gottesbezug «Im Namen Gottes des AllmĂ€chtigen» beginnt. Im Parlament gab es Bestrebungen, diesen Passus aus der Verfassung zu streichen, weil er nicht mehr zeitgemĂ€ss sei. Wie stehen Sie zu diesem Gottesbezug? Wir sind ein christliches Land mit einer christlichen Tradition. Diese sollten wir aufrechterhalten. FĂŒr mich kommt dies mit der PrĂ€ambel bestens zum Ausdruck.
«Wir sind ein christliches Land mit einer christlichen Tradition. Diese sollten wir au echterhalten.»
Auch die folgende Frage gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen: Herr Bundesrat, brauchen wir eine neue Nationalhymne?
Nein, das brauchen wir nicht. Diese historische Hymne passt gut zu unserem Land. Ich freue mich, wenn an einem Fussballmatch alte und auch jĂŒngere Personen stolz diese Hymne singen. Dann bekomme ich fast immer HĂŒhnerhaut.
Was empïŹnden Sie, wenn die Menschen mit Inbrunst «Betet, freie Schweizer, betet ...» singen?
Eine sehr schöne Hymne! Ich ho e einfach, dass die Menschen vom Beten nicht nur singen ...
Brauchen wir den Glauben an Gott ĂŒberhaupt noch? Könnten der Glaube an den Fortschritt und die Globalisierung nicht genĂŒgen?
Interessante Frage! Die Antwort fĂ€llt mir nicht leicht. Der Fortschritt und die Globalisierung sind o enkundig, und sie sind nicht vom Teufel. Wenn wir GĂŒter aus EntwicklungslĂ€ndern importieren, helfen wir auch den dortigen Bauern und Arbeitern. Man kann bestimmt an beides glauben: an Gott und an die Globalisierung.
Weshalb glauben Sie in einer weitgehend gottlosen Gesellschaft noch an Gott?
Das kann ich nicht erklĂ€ren. Das ist seit jeher meine persönliche Ăberzeugung. Ich spĂŒre, dass Gott mir nahe ist, wenn ich mit meinen Anliegen und Problemen zu ihm komme. Ob er mich immer hört, weiss ich nicht.
«Am meisten Kra gibt mir meine Familie, mit der ich mich eng verbunden fĂŒhle.»
zVg.
Haben Sie manchmal den Eindruck, Gott höre Sie nicht?
Ich denke, Gott ist nicht so, dass ich alle fĂŒnf Tage einmal mit einer Bitte kommen und meinen kann, er solle mich gleich erhören. Er ist kein Automat. Es geht um eine stĂ€ndige Verbundenheit mit ihm. Es macht
«DARAN HALTE ICH MICH: GOTT IST DA» ...
... lautete der Titel eines Interviews mit Bundesrat Guy Parmelin. Das christliche wöchentliche Nachrichtenmagazin Idea Schweiz hatte ihn 2020 ausfĂŒhrlich zu diversen emen befragt. Im aktuellen Interview nden sich auch Fragen und Antworten aus jener Ausgabe. Wir empfehlen Ihnen die vollstĂ€ndige LektĂŒre des Idea-Interviews gern.
HIER GEHT ES ZUM INTERVIEW AUF IDEASCHWEIZ.CH:
mich ruhiger, wenn ich weiss, dass er immer hier ist und ich immer zu ihm kommen kann.
Woher nehmen Sie die Kraft, um Ihren vollen Terminkalender zu bewÀltigen?
Am meisten Kraft gibt mir meine Familie, mit der ich mich eng verbunden fĂŒhle. Dann ist sicher auch genĂŒgend Schlaf sehr wichtig. Ich gehe am Abend relativ frĂŒh schlafen, stehe aber als ehemaliger Landwirt auch jetzt noch jeden Morgen frĂŒh auf. Die gewohnten AblĂ€ufe machen mich stark und geben mir die Möglichkeit, tatkrĂ€ftig und mit Weitsicht zu handeln.
Sie sind Winzer und bauten selbst Chasselas-Trauben an. Bitte verraten Sie uns Ihren ganz persönlichen Weintipp!
Es gibt so viele ausgezeichnete Schweizer Weine! Das Wichtigste fĂŒr mich: Der Wein muss zur Stimmung oder dem Essen passen. Zum Beispiel ein Chasselas aus Vinzel ist immer top! (mhĂ€.)
ZUR PERSON
Was bringt Sie zum Lachen? Karikaturen ĂŒber mich in den Zeitungen
WorĂŒber denken Sie o nach?
Neben den Herausforderungen in der Regierungsarbeit denke ich immer wieder ĂŒber Lösungen beim Sudoku oder einem kni igen KreuzwortrĂ€tsel nach.
Was wĂŒrde uns an Ihnen ĂŒberraschen?
Das ist sehr schwierig zu sagen, da schon fast alles ĂŒber mich bekannt ist. Dass ich Opern liebe?
Was möchten Sie gerne erleben? Dass mein geliebter «FC LausanneSport» Schweizer Meister wird.
Wann geraten Sie in einen Flow? Wenn ich mit guten Freunden bei einem feinen Essen und noch besserem Wein zusammensitzen und den Moment geniessen kann.
zVg.
MELANIE BEUTLER
GrossrĂ€tinâÎâThun
RENĂ MĂLLER
Grossratâ âAdelboden
MARC JOST
NationalratâÎâThun
CHĂSCHTIGS
Niesen-Metzg â di regionali Metzgerei
Artikel können auch gemietet werden.
Heimberg | Burgdorf | Langnau
MICHELLE OSCHWALD
ENTSCHEIDUNG ĂBER DER WC-SCHĂSSEL
Ohne Partys und Cannabis konnte sie kaum leben. Heute ïŹndet Michelle Oschwald ErfĂŒllung in ihrem Glauben. Die angehende SozialpĂ€dagogin erzĂ€hlt von ihrem Doppelleben, das sie schier zerriss.
Michelle, wie sah dein Leben aus?
Mit 15 entdeckte ich den Reiz von Partys, Alkohol und Ki en, feierte die Wochenenden durch. Damals lebte ich fĂŒr den Augenblick, nicht fĂŒr den Erfolg. Ich suchte nach ErfĂŒllung, auch nach Sinn.
ErzĂ€hle uns von dieser Sinnsuche! Als ich 18 war, lud mich eine Freundin zu einem Gottesdienst ein. Ich wollte wissen, was die spiessigen Christen so treiben und ging mit. Damals spĂŒrte ich Gott so stark, dass ich fast weinen musste. Diese Menschen besassen etwas, wonach ich mich zutiefst sehnte. Nach einem weiteren Anlass konnte man unter vier Augen Fragen stellen. Das tat ich â mit dem Hintergedanken, mir selbst zu beweisen, dass der Glaube nichts fĂŒr mich ist. Aber diese Erkenntnis kam nicht ...
«Ich wollte wissen, was die spiessigen Christen so treiben und ging mit.»
HOPE-TALK MIT MICHELLE IN VOLLER LĂNGE:
Bist du weiterhin in diese Kirche gegangen?
Ja, ich habe einen Deal mit Jesus gemacht, dass ich in die Kirche komme, aber die MÀnnergeschichten, das Ki en und die Partys mein Ding bleiben. Damals hatte ich nur noch Ki er-Freunde, rauchte bis zu vier Joints tÀglich. Ich betete zu Jesus, er möge mir helfen, davon loszukommen, indem er mich zum Erbrechen bringt oder mir das ganze Zeug auf einmal zuwider ist. Ich hielt dieses Doppelleben nicht mehr aus. Nach meiner Ausbildung als Fachperson Betreu-
Name: Michelle Oschwald
Alter: 26 Jahre
Wohnort: Kaiseraugst
ung Kind (FaBeK) hatte ich noch mehr Freizeit, habe noch mehr geraucht â und nach einer Ăberdosis he ig erbrochen. Den Kopf ĂŒber der WC-SchĂŒssel beschloss ich, mit dem Ki en aufzuhören.
Hat sich danach etwas verÀndert?
Als ich Jesus in mein Leben einlud, war ich mir der Folgen nicht bewusst. Ich durchlief einen he igen Entzug. FĂŒr meine Familie war es schwer, diesen Prozess mitzuerleben, es ging mir nicht sofort besser. Auch in der Kirche konnte kaum jemand nachvollziehen, was in mir ablief, wie sehr ich meine Ki erFreunde und den alten Lifestyle vermisste. Ich war am Anfang einsamer als zuvor.
Wie geht es dir heute?
Meine Freizeit sieht heute ganz anders aus. Wir haben eine Hauskirche und ich liebe es, zusammen zu beten, die Bibel zu lesen und christliche Lieder zu singen. Man lebt Gemeinscha , streitet sich auch mal und versöhnt sich dann wieder. Dieser authentische Lebensstil gefĂ€llt mir sehr. Nebst meinem Studium als SozialpĂ€dagogin arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen aus schwierigen FamilienverhĂ€ltnissen â bewusst in einem sĂ€kularen Betrieb. Der Umgang mit kirchenfernen Menschen ist sehr wertvoll. Immer wieder bietet sich die Möglichkeit zu erzĂ€hlen, dass Gottes Liebe das Leben positiv verĂ€ndern kann. Ich bin der beste Beweis dafĂŒr! (lg.)
SPOKEN WORD
ICH BIN DER WEG ...
STEFAN «SENT» FISCHER Bibellesebund Schweiz, spokenword.blb.ch
zVg .
Man sagt ja: «Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.» Die Reise unseres Lebens beginnt mit einem krassen Schnitt. Einige beginnen sie komplett t, andere geraten schon frĂŒh aus dem Tritt. Die Unterschiedlichkeit von uns Menschenwesen zeigt sich in der Farbpalette unseres Erlebens.
Die einen sehen von Beginn an den roten Faden der Gnade, die anderen sehen einfach nur rot â schade! Bei den einen ist alles im grĂŒnen Bereich, auch wenn noch gleichfarbig hinter den Ohren. Die anderen kommen auf keinen grĂŒnen Zweig und Ă€rgern sich grĂŒn und blau â verloren!
Doch egal, welche Farbe dein Leben trÀgt, die Lebensreise von uns allen ist von SCHWEIZER ORTEN geprÀgt.
Von KINDHAUSEN an stehen wir allmĂ€hlich auf EIGERen Beinen. Wir BAUEN auf Vertrauen â egal ob wir LACHEN oder WEININGEN. Wir erKĂNTEN und erFORCHen unsere kleinen Welten. Wir erringen und erHALTEN IdentitĂ€t und SCHĂNEN-WERTE
In wachsender Eigenverantwortung erklimmen wir so manchen GIPFel. Wir lösen und binden uns, mit weiten und ENG-STRINGEN. Wir arbeiten und erblĂŒhen in den unterschiedlichsten BerUFENAU
Einige treiben als Hirten SCHAF-IS-HEIM, andere warten als JĂ€ger VOR-DEM-WALD. Einige verwalten als Banker das GELT-ER-KINDEN, andere steuern als Chau eure ihre Kunden mit den WAGEN nach HAUSEN Einige tre en als Musiker gekonnt die UNTERTERZEN, QUINTEN und QUARTEN, andere begleiten Menschen als Seelsorger in allen HOHENRAINen und TIEFENAUen.
Und irgendwann geniessen wir die Freiheiten des RuheSTANS Eine Lebensweisheit sagt: «GlĂŒcklich ist, wer nicht alles hinausZUGert bis dann.» Denn â kein SCHERZ â irgendwann werden wir alle das Zeitliche segnen, deshalb lasst uns das Leben geniessen â und zwar REIT-NAU!
Doch eine wichtige Frage bleibt o en: Was ist das Ziel unserer Schweizer Reise? Einige meinen, das Ziel zu kennen, doch beginnen bei der ersten Gefahr wie aufgescheuchte Hennen zu rennen. Andere meinen, das Ziel zu kennen, sei irrelevant. Sie orientieren sich am maximal optimierten GlĂŒckszustand. Wieder andere scheinen fĂŒr ihr Ziel zu brennen, scheinen aber nicht den Unterschied von «begeistern» und «bedrĂ€ngen» zu kennen.
Stefan Fischer alias «Sent» ist ein BibelNerd und Spoken-Word-KĂŒnstler. Er liebt es, mit dieser Kunstform biblische Stories auf frische Art mit viel Humor und Wortakrobatik auf die BĂŒhne zu bringen.
Einer ist anders als alle anderen. Er sagt nicht nur: Ich kenne den Weg zum Ziel, sondern: Ich BIN der Weg UND das Ziel. Er sagt nicht nur: Ich kenne die Wahrheit ĂŒber das Leben, sondern: Ich BIN die Wahrheit UND das Leben. Das ist die erstaunliche Botscha des christlichen Glaubens: Der Weg, die Wahrheit und das Leben ist eine Person. Sie heisst Jesus Christus.
Bist du ihm auf deiner Reise schon begegnet?
Wie hat er sich dir gezeigt? Als Kruzi x-Figur? Als Schauspieler im Film «Ben Hur»? Als Gottesdienst-Garnitur? Als Propaganda im Kampf der Kulturen?
Irgendeinmal wirst du ihm begegnen. Dem Echten. Dem echt gestorbenen und echt wieder lebendig gewordenen. Er wird dich ansprechen und du wirst fragen: Meinst du mich? Er wird dir sagen: Ich tat all das fĂŒr dich!
Ja, wir alle haben leider Dreck am Stecken. Unsere weissen Westen tragen gescheckte Flecken. Wir verĂ€ndern unsere Bad Habits wie feststeckende Schnecken. Doch Jesus ist gestorben, damit wir von diesem Dreck am Stecken und diesen gescheckten Flecken gewaschen werden. Er ist gestorben, damit wir mal mit weisser Weste vor Gott stehen und er uns durch seine Vergebung das ewige Leben gönnt. Wir sind dann auf Rosen gebettet â verwöhnt!
Jesus lÀdt uns ein, ihm unsere ganze Reise anzuvertrauen.
Doch ein Leben mit Jesus ist nicht einfach ein Warten auf das Bonusmaterial nach dem Tod. Denn auf der Reise bis zu dieser BrĂŒcke erleben wir alles Mögliche.
Herrliche Gipfel des Erfolgs, gefĂ€hrliche AbgrĂŒnde der Not und des Scheiterns, wundervolle Panoramen voller Sehnsucht, eklige Stolpersteine voller selbst- und fremdverschuldeter MissstĂ€nde.
In allen Etappen ist ER mittendrin. Sind wir auf der Gewinnerstrasse, feiert er. Leiden wir, leidet er.
Einiges Schweres bleibt schwer, aber gewisse Nöte lindert er.
Er schenkt Ho nung inmitten von dunklen Stunden und Leere auf eine ewige Zukun ohne Gegnerheere und TrÀnenmeere.
Eine Zukun voll von IHM!
Endlich zuhause.
Endlich nicht mehr allein.
Endlich von aller Last befreit. Komplett geheilt.
SĂŒndenregister? Keins! Nice!
Wie ist deine Reaktion auf Jesus?
Gewisse können nichts damit anfangen und denken: Um Himmels Willen lieber GRILLEN
Andere sehen den Glauben als Wellness-Oase. Um Himmels Willen CHILLEN
Andere wollen schlicht und einfach Heilung fĂŒr ihre Wunden. Um Himmels Willen PILLEN
Einige glauben, Glaube sei wie militÀrischer Gehorsam. Um Himmels Willen DRILLEN
Traurigerweise meinen einige Fehlgeleitete sogar, sie mĂŒssten um Himmels Willen KILLEN
Gewisse sind GrossmÀuler, wissen immer alles besser.
Wie diejenigen, die bei einem schreienden Baby panisch meinen: Um Himmels Willen STILLEN
FĂŒr andere ist der Glaube eine Garantie fĂŒr Wohlstand.
Um Himmels Willen VILLEN
Dabei liegt dem Glauben nicht etwas zugrunde, das wir tun, sondern SEINE Tat, er steht in unsere Schuhe. Er erwirkt fĂŒr uns die ewige Ruhe.
Gott liebt alle Menschen, jede und jeder wertvoll wie sein Augapfel.
Um Himmels Willen PUPILLEN!
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