Bauen mit Holz – Wohnbauten. Umbauen – erneuern – erweitern

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Bauen mit Holz – Wohnbauten Umbauen – erneuern – erweitern



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Renovieren und Holz verwenden – ein vernünftiger Entscheid Ein Haus nach eigenen Vorstellungen auf einem gut gelegenen Grundstück in der gewünschten Region zu bauen – und das alles noch zu bezahlbarem Preis –, das ist leichter gesagt als getan. Der Kauf eines bestehenden Gebäudes ist deshalb für viele der Schlüssel zum Eigenheim. Solche Häuser sind oft schon in die Jahre ge­ kommen und entsprechen bezüglich Wärmedämmung und Raumangebot selten mehr heutigen Ansprüchen. Der Gedanke liegt nah, der Kauf eines be­ stehenden Hauses erfordere einen Ver­ zicht auf Komfort und Modernität. Die Beispiele in dieser Broschüre zeigen, dass solch vorgefasste Meinungen nicht berechtigt sind. Ein Altbau lässt sich mit gestalterischer Phantasie und dank der Holzbauweise in ein modernes und luftiges Wohnbijou verwandeln, das ­ heutigen Ansprüchen gerecht wird. Um dies zu erreichen, ist eine umfas­ sende Sanierung zu planen. Diese ist mit Fachleuten anzugehen, welche die Bausubstanz untersuchen, die techni­ schen Einrichtungen überprüfen und eigneten Sanierungsmassnahmen die ge­

vorschlagen. Im Abgleich mit der loka­ len Gesetzgebung und der geeigneten Haustechnik lässt sich das Potential eines Gebäudes ausloten. Ob es nun eine Auf­ stockung, einen Anbau, einen teilweisen Umbau oder bloss energetische Ver­ besserungen braucht – das Haus erfährt in jedem Fall eine Wertsteigerung. Eine Bauerneuerung erweist sich oft schwieriger als ein Neubau. Das beginnt zum Beispiel bei den Limitierungen durch begrenzt belastbare Fundamente, Ein­ schränkungen durch das gebaute Um­ feld oder lokale Bauvorschriften. In vielen Fällen erbringt Holz die überzeu­ gendsten Lösungen. Sein geringes Ge­ wicht belastet bestehende F­ undamente kaum, aufwendige Verstärkungen der Fundamente entfallen. Vielseitig, leicht zu bearbeiten und leicht transportierbar, passt sich Holz besser als jedes andere Material dem Bestand an. Eine Bauweise mit hohem Vorfertigungs­ grad reduziert den Aufwand auf der Bau­ stelle, die Räume können rasch bezogen werden. Die Rahmenbauweise enthält zum Beispiel nebst bereits integrierten

Installationskanälen für die Haustechnik oft auch schon eingebaute Fenster und fertig montierte Fassadenbekleidungen. Holz spielt bei aktuellen gesellschafts­ politischen Fragen eine Schlüsselrolle. Der Bund fordert in seiner Umwelt- und Energiepolitik eine drastische Reduktion des CO2-Ausstosses und einen deut­ lichen Rückgang des fossilen Energie­ verbrauchs bis 2050. Holz ist dabei der wichtigste erneuerbare Baustoff, wächst dank Sonnenenergie nach und bindet je Kubikmeter rund eine Tonne CO2. Sein Einsatz ersetzt Materialien mit einem ­hohen Anteil an grauer Energie (Produk­ tion und Transport), und die nachhaltige Bewirtschaftung des Schweizer Waldes wird langfristig gesichert. Wer sein Haus durch den Einsatz des viel­ seitigen Materials Holz aufwertet, erhält gleichzeitig einen Mehrwert an Komfort und Ästhetik und leistet einen Beitrag an die nachhaltige Entwicklung. Das zielt in die richtige Richtung! Daniel Ingold 3


Holz – Baustoff des 21. Jahrhunderts Herausforderung Umweltschutz Der Kugelschreiber hat im 20. Jahrhun­ dert Grossvaters Federhalter abgelöst. Er ist Symbol einer Phase sorglosen Kon­ sums, ein preiswertes Wegwerfprodukt, passend zum damaligen Wirtschafts­ wunder und Lebensstil. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden die Grenzen des Wachstums, die Endlichkeit ­unserer Ressourcen und die Fragilität u ­nseres Planeten erkennbar. Das durch den Menschen ausgelöste Ungleichgewicht im Ökosystem wird offenkundig. Wenn der weltweite Konsum einem Schweizer Haushalt gliche, entspräche dies einem 2,8-Fachen dessen, was unser Planet zur Verfügung hält. Die Natur kann mit­ dieser Entwicklung nicht Schritt ­halten; sie kann die entzogenen Rohstoffe nicht mehr genügend schnell regenerieren. In der Schweiz stehen die H ­ aushalte nach der Industrie an zweiter Stelle in der Rangfolge des Energiekonsums, ein­ gerechnet den Verbrauch für Heizen, Elektrizität, Warmwasser, Abwasser und 4

Abfall.1 Der Gebäudepark mit 940 km2 Stockwerkfläche konsumiert fast die Hälf­­ te aller fossilen Energieträger pro ­Jahr.2 Damit sind die Haushalte für rund 40% der Treibhausgasemissionen ver­ ­ antwortlich.3

Klima- und Energiepolitik Heute ist es den meisten klar, dass wir für die Klimaerwärmung selber verant­ wortlich sind. Die Konsequenzen sind bereits sichtbar, so beim rapide fort­ schreitenden Gletscherschwund in den Alpen. Im Kyoto-Protokoll hat sich un­ ser Land dazu verpflichtet, bis 2020 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 20% zu senken. Die Energie­ politik des Bundesrats sieht vor, den CO2-Ausstoss je Kopf bis 2050 um eine Tonne zu reduzieren (Basis 2010 = 5,3 t­ ), dies ungeachtet des zu erwartenden demografischen und wirtschaftlichen Wachstums, das dem angestrebten Ziel Umwelt Schweiz 2015, Bundesamt für Umwelt BAFU Erläuternder Bericht zur Energiestrategie 2050, Bundesamt für Energie BFE 3 Die Schweiz senkt die Treibhausgasemissionen (www.bafu.admin.ch), Stand 28.08.2015

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eigentlich entgegensteht. Um dieses Ziel zu erreichen, ist in erster Linie ein Teil des fossilen Energieverbrauchs durch erneuer­bare Energien zu ersetzen.

Den Gebäudepark modernisieren Der Erfolg bei der Modernisierung des Gebäudeparks wird eine tragende Rolle dabei spielen, die Energiewende zu ver­ wirklichen. Tatsächlich wurde der Gross­ teil des bestehenden Gebäudeparks in der Schweiz weder nach Normen noch Empfehlungen zu Mindestanforderun­ gen an die Wärmedämmung gebaut. Dieser Bestand zählt 1,68 Millionen Wohneinheiten, mehr als die Hälfte da­ von sind Einfamilienhäuser. Ein Wohn­ haus aus dem Jahr 1970 hat mit einer Bauerneuerung im Minergiestandard das Potential, seinen Aufwand für Wärme um mehr als 80% zu verringern. Für ein Haus von 200 m2 Nutzfläche resultiert so eine jährliche Einsparung von rund CHF 4000.– an Heizkosten.4 Angenommen ist ein Preis von CHF 80.– je 100 Liter Heizöl. Stand 2015

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Vorteile einer Bauerneuerung Sein Wohnhaus zu modernisieren heisst, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Ent­ wicklung zu leisten, ist aber gleichzeitig die Gelegenheit, seine Lebenswelt zu erneuern und komfortabler zu gestalten. Zudem ist eine konsequente Sanierung der Wärmedämmung im Dach (20% der Wärmeverluste entweichen dort) und der Fassade mit mehrfach verglas­ ten Fenstern möglicherweise der richtige Zeitpunkt, die Ölheizung zu ersetzen. Und wenn man schon dabei ist, warum nicht die eine oder andere Wand abbre­ chen, um Platz zu gewinnen? Wäre da nicht zugleich eine Bodenheizung an­ gebracht? Und was kostet ein Einbau von Solarpanels? Ein Umbau bringt eine Vielzahl von Möglichkeiten mit sich, und zahlreiche Entscheide stehen an. Des­ halb empfiehlt es sich, von Beginn weg einen Bausachverständigen beizuziehen, welcher das Tragwerk und den Zustand der Haustechnik analysiert. Ein mit dem Projekt beauftragter gewiefter Archi­ tekt wird nicht nur mehrere Raumvari­ anten erarbeiten, sondern gleichzeitig

unterschiedliche Nutzungen prüfen, so beispielsweise den Einbau einer Einlie­ gerwohnung, um den Wert der Liegen­ schaft zu steigern und die Umbaukosten mitzufinanzieren. Zu prüfen ist auch die Möglichkeit eines etappenweisen Vor­ gehens. Eine solche Lösung erlaubt es, Steuerabzüge über mehrere Jahre hin­ weg geltend zu machen, dürfte aber insgesamt zu eher etwas höheren Kosten führen. So oder so erleichtert ein klares Konzept die richtigen Entscheide und hilft, die Kosten im Griff zu behalten. Der Rat erfahrener Fachleute ist Gold wert.

zeigt also auch, wieviel Energie ein Haus bei einer Standardnutzung benötigt. Die Schwachpunkte werden in einem ­Rapport festgehalten, der dem Hausbe­ sitzer Hinweise liefert für Massnahmen bei einer Bauerneuerung. Der ­ermittelte Energiebedarf wird jeweils in Klassen von A bis G (von sehr energieeffizient bis wenig energieeffizient) anhand einer Energieetikette angezeigt. Die Kosten für das Erarbeiten eines solchen Aus­ weises bewegen sich zwischen 400 und 800 Franken.

Energielabel

www.geak.ch

Den offiziellen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) kann jeder Haus­ besitzer bei einem zertifizierten Experten erlangen. Er zeigt anhand einer Energie­ etikette auf einen Blick, wie energieeffi­ zient ein Gebäude ist. Der Experte prüft die Wirksamkeit der Wärmedämmung einer Gebäudehülle, der I­nstallationen für Warmwasser, Beleuchtung und ­Elektrogeräte (Geschirrwaschmaschinen, Wasch­ automaten usw.). Der Ausweis 5


Einbau einer Einliegerwohnung Das Erneuern eines Wohnhauses führt zu mehr Lebensqualität. Doch ­ müssen sich Hausbesitzer vor Beginn der ent­ sprechenden Arbeiten klar werden, wel­ che finanziellen Belastungen durch solche Modernisierungsarbeiten entstehen. In der Regel muss die Hypothek mit min­ destens 20% Eigenkapital unterlegt sein: Nebst Eigenmitteln kann dies auch mit unbelasteten Liegenschaften oder Grund­ stücken erfolgen. Auf jeden Fall muss man sich über die monatlich ­anfallenden Kosten im Klaren sein. Eine Grundre­ gel besagt: Die Summe der B ­ elastungen aus Hypothekarzinsen, Amortisierung und Unterhalt abzüglich allfälliger Mietzinsein­nahmen soll einen Drittel des Ein­ kommens nicht über­schreiten. Der Zinssatz für Hypotheken ist vom ­aktuellen und zu erwartenden Zinsum­ feld bestimmt. Der Kreditgeber beurteilt die Nebenkosten aufgrund kalkulato­ rischer Annahmen, welche mögliche ­Zinsbewegungen berücksichtigen. Eine Amortisation kann unter Berück­ sichtigung der Vertragslaufzeiten vorge­ 6

nommen werden. Variable Hypotheken und Liborhypotheken sind jederzeit amortisierbar, Festhypotheken nur nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Bei vorzeitiger Auflösung einer Festhypothek werden Entschädigungen für Zinsaus­ fälle gegenüber der Bank fällig (Vorfällig­ keitsentschädigung). Die Amortisation kann bei den Steuern wie ein Beitrag in die 3. Säule abgezogen werden und verringert die Zinsbelastung. Sie kann direkt als Abzahlung des Kredits erfolgen – oder indirekt als Einzahlung auf ein Vorsorgekonto (3. Säule), als eine andere Form der Sicherheit. Es lohnt sich im Hinblick auf eine Bauer­ neuerung auf jeden Fall, über eine Ein­ liegerwohnung nachzudenken. Klar führt dies zu Mehrkosten z.B. für Sanitär­ installationen in Küche, Bad und WC. Eventuell verfügt das Haus über Räume, die sich noch ausbauen lassen. So etwa unbeheizte Dachräume, die gross g ­ enug sind, um sie in eine unabhängige Woh­ nung umzubauen. Zudem können auch ganz andere Gründe als die Finanzen

dazu führen, sein Haus mit jemandem teilen zu wollen. Mitbe­wohner können ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit brin­ gen. Im besten Fall e­ ntstehen so gegen­ seitige Hilfeleistungen, die das Leben beidseitig erleichtern. Die aus der zusätzlichen Wohnung kommenden Mittel tragen dazu bei, die periodisch anfallenden Kosten zu sen­ ken, und verringern die Belastungen aus den Hypothekarzinsen. Ein Vermieten oder ein Verkauf im Stockwerkeigen­ tum einer Einliegerwohnung sind gleich­ wertige Lösungen, die sich in Bezug auf das jährliche Einkommen kaum unter­ scheiden. Ein Vermieten bringt allerdings das Risiko eines Mietzinsausfalls mit sich, sei dies wegen Insolvenz der Mieter oder schlechter Vermietbarkeit. Der Verkauf wiederum bringt allenfalls Schwierig­ keiten bezüglich des Stockwerkeigen­ tums mit sich.5

M. Beyeler, Weiterbauen, Wohneigentum im Alter neu nutzen, Christoph Merian Verlag, Basel, 2010

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Förderbeiträge von Bund und Kantonen Das Gebäudeprogramm unterstützt die verbesserte Wärmedämmung von Ein­ zelbauteilen in bestehenden, beheizten Gebäuden, die vor dem Jahr 2000 er­ baut wurden. Geförderte Einzelbauteile sind Fenster, Wände, Böden und Dach. Bund und Kantone unterstützen mit Fördergeldern die energetische Sanie­ rung von Gebäuden und den Einsatz erneuerbarer Energien. Die kantonale Energiedirektion gibt darüber Auskunft. Förderbeiträge werden auch durch Ge­ meinden oder Energielieferanten ge­ sprochen. Es lohnt sich, diese Auskünfte frühzeitig einzuholen, denn die Gesuche müssen vor Beginn der Arbeiten be­ willigt sein. Manche Banken bieten spezielle Hypo­ theken und Kreditpakete für energe­ tische Sanierungen oder Bauvorhaben im Minergiestandard an. Nicht zu vergessen ist, dass der Aufwand für Bausanier­ ungen vom steuerbaren Einkommen auf Ebene Bund und der meisten Kantone abgesetzt werden kann. Es ­ lohnt sich, Auskünfte bei den Steuer­ behörden oder bei einem Treuhänder

zu den ­Möglichkeiten für Steuerabzüge einzuholen.

www.dasgebaeudeprogramm.ch www.energiefranken.ch

Die + von Holz – Für eine Sanierung mit dem Minergie-P-Label ist der Holzbau ­ bezüglich Kosten genauso kon­ kurrenzfähig wie eine Beton- oder Mauerwerkbauweise und erfüllt die Kriterien für den Erhalt von Subventionen leicht. – Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne CO2. – Holz stammt aus der Region und erzeugt wenig graue Energie. – Holz ist biologisch abbaubar und wächst rasch nach. – Holz ist wiederverwertbar und kann schliesslich energetisch ver­ wertet werden.

Fensterersatz6 Anforderung: U-Wert der Verglasung ≤ 0,70 W/m²K, mit Zwischenschicht aus Kunststoff oder rostfreiem Stahl Gesprochene Subventionen: CHF 30/­m2 der Maueröffnung

Gebäudehülle (Wände, Boden, Dach) beheizter Räume Anforderung: Wärmedämmung, U-Wert ≤ 0,20 W/m2K Gesprochene Subventionen: C ­ HF 30/m2 der gedämmten Flächen

Wände, Boden, Dach ungeheizter Räume Anforderung: Wärmedämmung, U-Wert ≤ 0,25 W/m2K Gesprochene Subventionen: CHF 10/m2 der gedämmten Flächen

Neue Fenster werden nur dann subventioniert, wenn Fassade oder Dach zur selben Zeit saniert werden.

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Die Stärken von Holz als Material Holz ist ein erneuerbarer Rohstoff. Mit Hilfe der Sonnenenergie fügen Bäume im Blattgrün Wasser-, CO2- und Nährsalz­ moleküle zu energiegeladenen Zucker­ molekülen zusammen, welche im Stamm zu Holz umgewandelt werden können. Der Kohlenstoff aus dem Kohlendioxid wird dauerhaft eingelagert. Wer sich also für den Naturbaustoff entscheidet, kann bei einer Sanierung energieintensivere Baustoffe ersetzen und sogar eine nega­ tive CO2-Bilanz erreichen. Holz erzeugt nur wenig graue E­ nergie. Der Begriff graue Energie bezeichnet Energie, die vom Verbraucher nicht ­direkt eingekauft wird, die jedoch für die Herstellung von Gütern sowie für Trans­ port, Lagerung und Entsorgung benötigt wird, ohne dass dies für die Verbraucher direkt erkennbar ist. Holzschlag, Sägen, Trocknen und Hobeln sind einfache Ver­ arbeitungsschritte mit wenig Energie­ bedarf. Wer heimisches Holz verbaut, reduziert zudem weite Transportwege und unterstützt regionale Wertschöp­ fungsketten. Einen Raubbau muss dabei niemand befürchten, denn das strenge 8

Waldgesetz sichert eine nachhaltige und umweltgerechte Bewirtschaftung der Wald­bestände, welche rund einen Drittel der Landesfläche ausmachen. Auf der Baustelle erweist sich Holz als ­flexibel und anpassungsfähig. Ein Bau­ element aus Holz mit Hobel oder Säge den Gegebenheiten des Baubestands anzugleichen ist problemlos. Holz kann sich in den Baubestand bestens ein­ fügen. Holz kennt einfache Lösungen, und Überraschungen unterbleiben. Holz ist tragfähig und wirkt gleich­ zeitig wärmedämmend. Im Gegen­ satz zu Stahl oder Aluminium ist seine Wärmeleit­ fähigkeit niedrig. Deshalb ist es angenehm zu berühren und vermei­ det Wärmebrücken bei durchlaufenden ­Konstruktionen, welche die Energiebilanz einer Gebäudehülle mindern würden. Holz verleiht den Räumen eine warme und einladende Atmosphäre. Sein Ge­ ruch wirkt angenehm und weckt Emotio­ nen. Holz wirkt feuchteausgleichend auf das Raumklima und trägt zum Wohlbe­ finden und guter Luftqualität bei. Die Al­ terung von Holz wirkt nicht als Mangel,

sondern verleiht Würde und Charakter, daher wird oft auch bewusst gealtertes Holz eingebaut.

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Die + von Holz – Holz ist leicht, dauerhaft, leistungs­ fähig und flexibel. – Holz ist dank geringem Gewicht und der Vorfertigung von Bau­ elementen einfach in der Anwen­ dung. – Vorgefertigte Systeme sind rasch montiert, auch bei der Sanierung von bewohnten Häusern. – Geringer Platzbedarf für Wände, weil das Tragwerk in die Wärme­ dämmung integriert ist.

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CO2-Emissionen unterschiedlicher Baustoffe Ob in Massivholzwänden, Tragwerken oder Fassadenverkleidungen – Holz spart Ressourcen ein. Bei einem völlig aus Holz gebauten Ein­ familienhaus werden als Senkenleistung gegen 40 Tonnen CO2 für Jahrzehnte gespeichert. Die Holzproduktion benötigt wesentlich weniger Energie als andere Baustoffe. Holz bindet beträchtliche Mengen von CO2. Zudem kann Restholz als erneuer­ barer Energieträger der Holztrocknung dienen. Tatsächlich bleibt im Holz noch immer etwa die Hälfte des vom Baum gebun­ denen CO2 gespeichert, dies so lange, bis es nach seiner Verwendung als Balken, Platten oder Pellets seinem thermischen Einsatz zugeführt wird. Die Energie­ rückgewinnung aus dem Baustoff Holz substituiert fossile Energieträger und r­ eduziert den CO2 Ausstoss aus nicht ­erneuerbaren Energiequellen.

100 kg/m2

(Gewicht der Wand)

30 kg/m2

500 kg/m2

Massivholz Holzrahmen Beton 60 20

10

260 kg/m2

40 kg/m2

Backstein

Stahl 140

65

–60 –200

CO2-Emission in kg/m2 Wandfläche CO2-Bindung in kg/m2 Wandfläche

Nach KBOB, Empfehlung Ökobilanzdaten im Baubereich, Stand 1/2014

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Vorgefertigte Systeme für den Holzrahmenbau

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­Räume sind rasch beziehbar. Bewohner und Nachbarschaft werden dadurch kaum gestört. Beim Holzbau sind Beein­ trächtigungen durch Schmutz und Lärm im Vergleich zu einer traditionellen Bau­ weise mit Backstein oder Beton gering. Auch die Zahl der Lastwagenfuhren für Materialtransporte ist deutlich kleiner. Da der Grossteil der Arbeiten in der

Werkstatt erfolgt, ist vor Ort bloss noch eine kleine Equipe für den Zusammen­ bau und die finalen Arbeiten tätig. Holzrahmen sind bei der Gebäudesanie­ rung vielfältig einsetzbar. Sie können als Aufdoppelung an bestehenden Aus­ senwänden zur Wärmedämmung und ­Fassadengestaltung angebracht werden. Sie können auch als selbsttragende Bau­ teile eingesetzt werden. So kann zum Beispiel ein bestehender Balkon oder eine überdachte Terrasse in einen ­Wintergarten oder in einen Anbau ver­ wandelt werden.

Husner AG

Sorgfältige Planung Holzelemente, in der Werkstatt oder vor Ort gedämmt Oberflächenausführung innen und aussen in der Werk­ statt oder vor Ort Rasche Montage vor Ort Gerüste und Hebezeug (Kran) vorsehen

cadwork®

Mit Holzrahmenbau lassen sich Fassa­ denelemente in der Werkstatt vor-­ fertigen, die an Ort und Stelle innert kurzer Zeit zu montieren sind. Die Ele­ mente bestehen aus einem Rahmen mit Kanthölzern und werden im Feld mit ­ zusätzlichen Kanthölzern verstärkt. Dieses Gerippe wird beidseitig mit einer aussteifenden Platte aus Holz beplankt. In den Hohlräumen finden Installations­ kanäle für die Haustechnik Platz, und sie können mit Wärmedämmung gefüllt werden. Eine hohe Vorfertigungstiefe kann je nach Projekt den Bauablauf verein­ fachen, die Qualität steigern oder die Baukosten senken. So lassen sich nebst Installationskanälen etwa Türen, Fenster wie auch die Fassadenschalung bereits in der Werkstatt einbauen. Die selbsttragenden Holzrahmen eignen sich auch zum Bau von Erweiterungen – seien dies Anbauten oder Aufstock­ ungen. Ein grosser Vorteil vorgefer­ tigter Holzelemente besteht in der kur­ zen Montagezeit. Dadurch reduziert sich der Aufwand auf der Baustelle, und die


Ansprüche und Energie-Labels für Bauerneuerungen

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Husner AG

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Die mit der Norm SIA 380/1 «Ther­ mische Energie im Hochbau» (Schweize­ rischer Ingenieur- und Architektenverein) harmonisierten kantonalen Reglemente definieren die zu erfüllenden Minimal­ forderungen für eine umfassende Bauer­ neuerung. Der Hausbesitzer kann sich für einen ener­ gieeinsparenden Umbau im Minergie-­ Standard entscheiden. Minergie-P setzt noch strengere Standards und erreicht im Vergleich zu einem nach kantonalen Ansprüchen erneuerten Bau einen gerin­ geren Verbrauch. Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) wurden im Januar 2015 durch die Energiedirektorenkonferenz verab­ schiedet. Sie dienen als Grundlage, um die kantonalen Energievorschriften bis 2018 umzusetzen und so die durch den Bund postulierten Ziele zu erreichen. Die mit erneuerbaren Energien arbeitenden Sys­ teme werden verstärkt gefördert. Elektroheizungen sind innerhalb bestimmter Fristen zu ersetzen.

Mindestleistungen der einzelnen Elemente der Gebäudehülle SIA 380/1 (2009) Geschlossene Elemente (Wand, Boden, Dach) Fenster

0,25

U-Wert (W/m2K)

1,3

U-Wert (W/m2K)

MuKEn 2014 0,25

U-Wert (W/m2K)

1,0

U-Wert (W/m2K)

Fenster mit davor gesetztem Heizkörper

U-Wert (W/m2K)

U-Wert (W/m2K)

Glaswände

1,0

1,0

Minergie 0,15

U-Wert (W/m2K)

1,0

U-Wert (W/m2K)

1,0

U-Wert (W/m2K)

0,7

U-Wert (W/m2K)

Minergie-P 0,1–0,15

U-Wert (W/m2K)

0,9

U-Wert (W/m2K)

0,9

U-Wert (W/m2K)

0,6

U-Wert (W/m2K)

Vergleich der Konstruktionssysteme Aussenwand mit Holzrahmen

Aussenwand aus Stahlbeton

– OSB-3-Platte 18 mm – Tragkonstruktion Tanne/Dämmung 200 mm – Holzfaserplatte 60 mm Aussen Aussen

2 K 2K U-Wert U-Wert = 0,15 = 0,15 W/m W/m

– OSB-3-Platte 18 mm – Tragkonstruktion Tanne/Dämmung 160 mm

2 K 2K U-Wert U-Wert = 0,25 = 0,25 W/m W/m

Innen Innen

– Stahlbeton 200 mm – Dämmung 220 mm

2 U-Wert U-Wert = 0,15 = 0,15 W/m W/m K 2K

– Stahlbeton 200 mm – Dämmung 130 mm

Aussen Aussen

Innen Innen

Aussen Aussen

Aussen Aussen

Innen Innen

2 U-Wert U-Wert = 0,25 = 0,25 W/m W/m K 2K

Innen Innen

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Umbauen – erneuern – erweitern

Ein neuinterpretiertes Arbeiterhaus, Epalinges

Fred Hatt Fred Hatt

Fred Hatt

Schnitt

Baujahr 1957 Nutzfläche unverändert 210 m2 Heizwärmebedarf Qh Kosten BKP 1–9 450 000.– mit MWST 18 Monate – 2012 Bauzeit – Fertigstellung Standard Minergie

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Fred Hatt

Obergeschoss

Erdgeschoss

Aussenwände – Gipsglattstrich, gestrichen 10 mm – Bestehendes Mauerwerk 120 mm – Luftraum 10 mm – Bestehendes Mauerwerk 120 mm – Lattenschicht Tanne/kreuz­ weise verlegte Glasfaser­ platten (Wärmedämmung), 2 x 80 mm – Winddichtung schwarz – Lattenschicht Lärche 30 mm – Durchbrochene Lärchen­ verkleidung 60 mm (auf schwarzem Grund)

Das Haus aus den 1950er Jahren enthielt vor dem Umbau zwei Wohnungen. Sein Volumen ist gleich geblieben, doch seine Erscheinung ist durch die vertikale Latten­ schicht aus unbehandelter Lärche verän­ dert. Das vordem eher dunkle Erdgeschoss blickt neu auf einen im Hinterhaus erstell­ ten, im Terrain vertieften Lichthof. Unter den Holzlatten einer Terrasse ­angeordnet, bringt dieser neue Hof Tageslicht in das dort nun geöffnete Erdgeschoss. Die ­innere tragende Wand wurde abgebrochen und durch eine in ein Einbaumöbel integrierte Stütze ersetzt. Aus schwarzem MDF ge­ staltet, unterteilt dieser Einbau den Raum als Servicemöbel mit Stauraum für die Küche und als offener Kamin. Im Ober­ geschoss blickt der grosszügig verglaste Vorraum der Zimmer auf eine idyllische Landschaft und wird so zum zusätzlichen Wohnraum. Hier herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre, die im Kontrast ­ zum eher u ­ rbanen, auf die Strasse gerich­ teten Erdgeschoss steht.

Ort Rte du Village 6, Epalinges VD Bauherr Fred Hatt, Epalinges Architekt *tangram, Lausanne Bauingenieur Johannes Natterer, Etoy Holzbau­ ingenieur Johannes Natterer Holzbau Selbstbau 13


Umbauen – erneuern – erweitern

Adolf Bereuter

Schnitt

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Baujahr ca. 1960 Nutzfläche 168 m2 Gesamtkosten 14 Monate – 2011 Bauzeit – Fertigstellung Standard Niedrigenergiehaus

Adolf Bereuter

Haus Simma, Langenegg (A)*


Adolf Bereuter

*Detaillierte Informationen im Buch «Bois et réhabilitation de l’enveloppe», PPUR, Hrsg. Lignum/Cedotec, 2014

Obergeschoss

Erdgeschoss

Aussenwände – Holztäfelung 30 mm – Lattenschicht und Zwischen­ raum Installationen 30 mm – Dampfsperre – Holzschalung 20 mm – Bestehendes Mauerwerk – Rippenkonstruktion/Dämmung aus Stroh 380 mm – Hinterlüftung 40 mm – Holzfaserplatten 24 mm – Holzschindeln 30 mm

Das Haus wurde mit der Zeit schlecht be­ heizbar, seine undichten Fenster führten zu Luftzug. Die sich aufdrängende Sanierung gab Gelegenheit, sein Äusseres vollständig zu verändern und die Raumaufteilung zu überprüfen. Das Dach wurde ersetzt und sein First leicht angehoben, um drei Zim­ mer einbauen zu können. Das neue Dach besteht aus im Werk vorgefertigten und mit Stroh gedämmten Hohlbalken (800 mm). An der Fassade wurde die Wärme­ dämmung in Holzkästen bauseits direkt auf das bestehende Mauerwerk verlegt. Die 380 mm messende Wärmedämmung über­trifft die Forderungen des Labels Miner­gie. Bei den Fensteröffnungen wurde die neue Verkleidung abgeschrägt, um den Licht­ einfall nicht zu stören. Bei dieser Sanierung kamen vor allem natür­ liche Materialien zum Einsatz, so auch viel Holz. Zusammen mit einer traditio­nellen Schindelverkleidung an der Fassade prägt Holz das Äussere und Innere dieses Hauses.

Ort Bach 201, Langenegg (A) Bauherren Doris und ­Jodock Simma Architekt Georg Bechter Archi­tektur + D ­ esign, Langenegg Bauingenieur Zte Leitner, Schoppernau Holzbau Kaspar Greber, Bezau 15


Umbauen – erneuern – erweitern

Wohnungen in neuem Gewand, Chavannes-près-Renens*

Roberto Guscio

Roberto Guscio

Schnitt

Baujahr ca. 1900/1920/1971/1990 Geschossfläche alt 437 m2 Geschossfläche neu 460 m2 Heizwärmebedarf Qh 32,7 kWh/m2 jährl. Kosten 12 Monate – 2011 Bauzeit – Fertigstellung Standard Minergie

Obergeschoss 16


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Roberto Guscio

Detaillierte Informationen im Buch «Bois et réhabilitation de l’enveloppe», PPUR, Hrsg. Lignum/Cedotec, 2014

Aussenwand U = 0,17 W/m2K – Verputz bestehend – Mauerwerk bestehend 180 mm – Dämmung 160 mm – Dämmung 60 mm – Winddichtung – Latten horizontal 40 mm – Verkleidung mit gestossenen Fichtenbrettern, lasierend imprägniert, 40 mm

Erdgeschoss

Das Haus aus der Jahrhundertwende (1900) wurde gegen Westen um einen gemauerten Anbau erweitert. Die im Lau­ fe der Zeit hinzugekommenen Anpassun­ gen führten zu einem eher uneinheitlichen Bild. Der nun erfolgte Eingriff zielte darauf ab, die Bauvolumen differenziert zur Gel­ tung zu bringen. Die Innenräume wurden so verändert, dass im Anbau ein DuplexAppartement, ergänzt mit zwei Studenten­ wohnungen, Platz findet. Die ehemals schlechte Energiebilanz des Anbaus w ­ urde durch die neue Wärmedämmung mit Holzverkleidung verbessert. Strassenseitig kam ein kleiner Holzanbau dazu, der eine Treppe enthält. Das Ergebnis ist ein nun einheitlich wirkender Bau mit einer Verklei­ dung aus Fichte. Letztere besteht aus drei Elementen von 40  x  40 mm, 40  x  60 mm und 40   x   80 mm, die, zufällig auf der Fass­ ­ ade verteilt, ein lebendiges Bild ab­ geben. Die Elemente bedecken teilweise auch Fassadenöffnungen wie etwa beim Treppenhaus und schützen so die Räume zur Strasse. Ort Chavannes-près-Renens VD Bauherr Privat Architekt IL-A architectes Sàrl, Prilly Bauingenieur Studio Guscio, Paudex Holzbau Joseph Pollien SA, Cheseaux-sur-Lausanne 17


Umbauen – erneuern – erweitern

Vergrösserung eines Reihenhauses, Malakoff (F) 1880/1920 93 m2 149 m2 85 kWh/m2 jährl. 5 Monate – 2013 RT 2012

croixmariebourdon

Baujahr/Aufstockung Geschossfläche alt Geschossfläche neu Heizwärmebedarf Qh Kosten BKP 1–9 Bauzeit – Fertigstellung Standard

Ansicht

croixmariebourdon

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3. Obergeschoss 18

2. Obergeschoss


croixmariebourdon

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Schnitt 2m

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Schnitt

Dieses Ende des 19. Jahrhunderts am Stadtrand von Paris erstellte Stadthaus wurde mit einer Holzkonstruktion aufge­ stockt. Mit seiner einseitigen Ausrichtung nach Nordosten war es bloss wenig be­ sonnt. Durch die Aufstockung verfügt das Dach nun über Fensteröffnungen nach Süden, welche das Licht in das Atelier und über die Treppenöffnungen in die unte­ ren Etagen bringen. Im kleinen Hinterhof finden sich nun die Sanitärräume. Das Gebäude erstreckt sich neu über vier Ge­ schosse. Die Lärchenfassade ist mit einem diagonal verlaufenden Profilbild gestaltet. Gleichzeitig ausgeklügelt und dauerhaft, ist die neue Gestaltung Ergebnis einer sorgfältigen Ausführung mit dem Werkstoff Holz. Die Stockwerkaufteilung widerspie­ gelt die ungewöhnlichen Beschränkungen des Projekts. Küche und Essraum liegen im Erdgeschoss in direkter Verbindung mit dem Garten, im 1. und 2. Obergeschoss liegen die Schlafräume. Das Atelier unter dem Dach verfügt über eine aussseror­ dentliche Raumhöhe und dient als Wohn­ raum der Familie.

1. Obergeschoss

Erdgeschoss

Ort 19, rue Eugène-Varlin, Malakoff (92) (F) Bauherr Privat Architekt croixmariebourdon architectures, Paris Holzbau Charme Bois, Ollainville 19


Umbauen – erneuern – erweitern

Die Mansarde des Pianisten, Renens

Rémy Gindroz

ca. 1970 135 m2 278 m2 720 000.– 7 Monate – 2011

Rémy Gindroz

Schnitt

Baujahr Geschossfläche alt Geschossfläche neu Kosten BKP 2 Bauzeit – Fertigstellung

Axonometrie 20


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Rémy Gindroz

Wandaufbau der Aufstockung (aussen) U = 0,157 W/m2K – OSB-Platte 15 mm – OSB-Platte (Dampfbremse) 15 mm – Holzrahmenbau BLC 200 mm/Dämmung – Holzfaserplatten, diffusionsoffen 35 mm – Lattenschicht 40 m – Holzschalung 27 mm – Verzinktes Stahlblech 1 mm

Dachgeschoss

Ein Pianist wollte in seinem bescheidenen Haus den heranwachsenden Kindern das Erdgeschoss überlassen. Er beschloss des­ halb, mit seiner Gattin und dem Piano im Dachgeschoss zu hausen. Der b ­ estehende Dachraum war aber für Wohnzwecke nicht hoch genug. Deshalb wurde das bestehende Dach abgerissen und eine neue Balkenlage über die bestehende Deckenkonstruktion gelegt. Diese über dem Erdgeschoss leicht auskragende Konstruktion übernimmt den ehedem durch das Vordach erfüllten Schutz der Fassade im Erdgeschoss. Darauf aufge­ baut ist ein neues Geschoss, eigentlich eine ­Mansarde. Entsprechend den unter­ schiedlichen Nutzungen der Räume liegen die Fenster auf u ­nterschiedlicher Höhe und lassen den Blick in die Landschaft wie gerahmte Bilder erscheinen. Prix Lignum 2012, Anerkennung Region West

Erdgeschoss

Ort Chemin des Vignes 3, Renens VD Bauherr ­Privat Architekt graf & rouault architectes sàrl, L­ ausanne Holzbauingenieur Chabloz et partenaires SA, Lausanne Holzbau Robert et Pascal Sallin SA, VillazSt-Pierre; Puenzieux SA, Veytaux 21


Umbauen – erneuern – erweitern

Aufstockung eines Wohnhauses in Liestal Kathrin Schulthess Kathrin Schulthess

Kathrin Schulthess

Schnitt

Baujahr 1965 Geschossfläche alt (beheizt) 116 m2 Geschossfläche neu 223 m2 Heizwärmebedarf Qh 41,67 kWh/m2 jährl. 800 000.– Kosten BKP 2 Bauzeit – Fertigstellung 7 Monate – 2010

22


Kathrin Schulthess

Obergeschoss

Erdgeschoss

Eine Aufstockung anstelle der ­Estrichräume verschafft diesem Wohnhaus die ­doppelte Wohnfläche. Die strassenseitigen Giebel­ flächen bringen Sonnenlicht in den n ­ euen Wohnbereich. Der Aufbau hat zwei asym­ metrisch angeordnete Dachflächen. In der mit Blech eingedeckten Nordseite findet sich eine breite Fensteröffnung. Auf der Südseite liegt eine blickgeschützte und bepflanzte Terrasse. Die Räume im Erd­ geschoss werden als Schlafräume genutzt und sind bloss leicht verändert. Das Dach hingegen ist als Holzkonstruktion vollstän­ dig neu gebaut und birgt einen grossen, offenen Wohnraum mit Küche und Ess­ platz. Eine über Bestand und Aufbau ge­ zogene Holzverkleidung verbindet optisch beide Teile zu einem Ganzen. Fensterflügel aus Eiche mit Dreifachverglasung rahmen den Blick in die Umgebung. Die Holzkonstruktion verkürzte die Bauzeit merklich und führte zu einer ökologischen und dauerhaften Lösung.

Ort Liestal BL Bauherr Privat Architekt Hörler Architekten, Basel Bau- und Holzbauingenieur SJB. Kempter. Fitze AG, Herisau Holzbau Ernst Frey AG, Kaiseraugst 23


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Aufstockung eines Wohnhauses, Apples

Noé Cauderay

Noé Cauderay

Noé Cauderay

Schnitt

Baujahr 1972 Geschossfläche alt 262 m2 Geschossfläche neu 351 m2 Heizwärmebedarf Qh 31,83 kWh/m2 jährl. 649 000.– Kosten BKP 1–9 Bauzeit – Fertigstellung 5 Monate – 2013

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2. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Schnitt

Aussenwand 1. und 2. Obergeschoss U = 0,115 W/m2K – Brettschichtholzplatte Typ Blockholz 35 mm mit vertikalen Rippen und Dämmung 260 mm – Horizontale Latten/Dämmung 80 mm – Hartfaserplatten 22 mm – Fassadenbahn – Lattenschicht/Luftraum 27 mm – Verkleidung aus horizontal verlegten Pappelholzlamellen (Thermoholz) Aussenwand Erdgeschoss U = 0,15 W/m2K – Porenbeton bestehend 250 mm – Verputz bestehend 10 mm – Ausgleichsschicht/Mineral­ wärmedämmung 50 mm – Wärmedämmung 140 mm – Fassadenbahn – Lattenschicht/Luftraum 27 mm – Verkleidung aus horizontal verlegten Pappelholzlamellen (Thermoholz)

Erdgeschoss

Für die wachsende Familie wurde ein wei­ teres Wohngeschoss notwendig. Allerdings durfte die Decke des bestehenden ersten Obergeschosses nicht zusätzlich belastet werden. Deshalb wurde die Aufstockung mit einer leichten, freigespannten Konstruktion und einer neuen Fassadenumhüllung konzipiert. Der Wandaufbau besteht aus einer Konstruktion aus 35 mm Brettsperr­ holz, versteift mit 260 mm messenden Rippen. Die Wände und Dachflächen sind gleich aufgebaut. Da die Tragplatten innen sichtbar bleiben, entfiel der Aufwand für eine Verkleidung. Das aufgestockte Haus konnte um so rascher fertiggestellt und den Besitzern übergeben werden. Eine Gashei­ zung mit geringer Leistung genügt nun für die neue Bodenheizung. Der Warmwasser­ bedarf wird durch thermische Solarpanels im Dach gedeckt.

Ort En Crochet 20, Apples VD Bauherr Privat Architekt Azar, Atelier d’architecture, Lausanne Bauingenieur Christian Chevalley, bureau d’ingé­ nieurs civils SA, Lausanne Holzbauingenieur Pius Schuler AG, Rothenthurm Holzbau Hecht Holzbau AG, Sursee 25


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Corinne Cuendet

7

Schnitt

Baujahr 1949 Nutzfläche brutto alt 267 m2 Nutzfläche brutto neu 411 m2 Heizwärmebedarf Qh 33,88 kWh/m2 jährl. Kosten 21 Monate – 2014 Bauzeit – Fertigstellung Standard Minergie

Corinne Cuendet

Corinne Cuendet

16.5

20

Aufstockung und energetische Sanierung, Pully

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4

Corinne Cuendet

1

1

1

1

3. Obergeschoss

Aussenwand Aufstockung U = 0,18 W/m2K – Gipskartonplatten 15 mm – Zwischenraum Installationen 40 mm – OSB-Platten wasserfest 15 mm – Holzkonstruktion/Wärme­ dämmung 180 mm – Holzfaserplatten 60 mm – Fassadenbahn – Lattenschicht/Luftraum 50 mm – Horizontalverkleidung mit vorvergrautem Lärchenholz, Typ Biood 27 mm

Detail Dachkante

4

4

4

4

4

EU

Das dreigeschossige Gebäude liegt nahe dem Bahnhof Pully mit Blick auf den Gen­ fersee und das Bergmassiv Grammont am Ausgang des Wallis. Der Wunsch des ­neuen Besitzers nach mehr Wohnfläche und zwei Wohnungen wurde mit einer Aufstockung möglich. Die Mängel des B ­ estands, insbe­ sondere die schlechte Wärmedämmung und Kältebrücken der auskragenden Bal­ kone, legten eine grundlegende Veränderung nahe. Eine vorvergraute Lärchenver­ kleidung verändert das Äussere des Baus grundlegend. Die vergrösserten Südfenster verbessern die Sicht und erlauben e­inen passiven Wärmegewinn durch Sonnen­ einstrahlung. Das Sattel­dach ist durch ein Flachdach ersetzt, das teilweise als T ­ errasse der neuen Duplexwohnung im Attika dient. Die Aufstockung erfolgte mit vor­ gefertigten Holzelementen. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung in Form sorg­ fältiger Verdichtung des Bestands.

2. Obergeschoss

Fensteröffnung

Ort Av. C.-F. Ramuz 35, Pully VD Bauherr Familie Daniel Jaccoud, Pully Bauleitung ANG ­Architecture Nilton Guerreiro, Lausanne Holzbauingenieur Charpente Concept, Morges Holzbau Danny Aubert Charpentes, Cortaillod 27


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Landhaus Collaud, Reitnau

Pascal Collaud

Schnitt

Baujahr 1980 Beheizte Geschossfläche 174 m2 Kosten BKP 1–9 733 670.– inkl. MWST 5 Monate – 2010 Bauzeit – Fertigstellung Standard Minergie Dachaufbau U = 0,195 W/m2K – Gipsfaserplatte 15 mm – Lattung 50 mm – Konterlattung 50 mm – Dampfsperre – Aufgesetzte Sparren/Zellulose­ dämmung 80 mm – Bestehende Sparren/Zellulose­ dämmung 160 mm – Holzfaserplatten 27 mm – Unterdachschicht – Konterlattung/Luftraum 50 mm – Lattung 24 mm – Flachziegel

Pascal Collaud

Aussenwände, Dachgeschoss U = 0,199 W/m2K – Gipsfaserplatte 2 x 12,5 mm – Zwischenraum Installationen 30 mm – Dampfsperre – Bestehende Holzkonstruktion/ Wärmedämmung 100 mm – Ausgleichsschicht/Wärme­ dämmung ca. 80 mm – Konterlattung/Wärme­ dämmung 100 mm – Fassadenbahn – Lattung/Luftraum 30 mm – Sägeraue Fichtenbretter, druckimprägniert 20 mm

28


Pascal Collaud

Ansicht Ost

1. Obergeschoss

Erdgeschoss

Untergeschoss

In diesem Landhaus im idyllisch gelegenen Reitnau (Bezirk Zofingen) mit einmaligem Blick in die Landschaft ist die Bauherrin aufgewachsen. Ihr Gatte wünschte als ­Architekt eines Tages sein eigenes Haus zu entwerfen. Nach intensiven Gesprächen einigten sich beide darauf, das Gebäude umzubauen und heutigen Bedürfnissen anzupassen. Die Fensteröffnungen w ­ urden vergrössert, der allzu kleine Balkon, der noch dazu Kältebrücken verursachte, ­wurde abgebrochen. Die durch eine neue Wärme­ dämmung verbesserte Fassade ist mit druckimprägnierter Fichte v­erkleidet. Die unterschiedlich breiten, ­ sägerauen Bretter strukturieren die Fassade. Dies vermindert den Anfall an Restholz im ­Sägewerk und trägt zu tieferen Kosten bei. Die verstärkten Dachsparren tragen eine verbesserte Wärmedämmung, das Dach ist neu mit Flachziegeln eingedeckt. Im Innern schafft der nun erhöhte Wohnraum eine gross­zügige Atmosphäre.

Ort Rüssli 375, Reitnau AG Bauherren Pascal und Simone Collaud-Dätwyler Architekt Baureag Ar­ chitekten AG, Willisau/Sursee Bauingenieur suisse­ plan Ingenieure AG, Schöftland Holzbau Loosli Holzbau, Willisau 29


Umbauen – erneuern – erweitern

Umbau eines Wohnhauses in Renens

Vanessa Cardoso Design Vega

Vanessa Cardoso

Schnitt

Baujahr 1977 Geschossfläche alt 115 m2 Geschossfläche neu 220 m2 Heizwärmebedarf Qh 39,6 kWh/m2 jährl. 800 000.– Kosten BKP 1–9 Bauzeit – Fertigstellung 10 Monate – 2014

30


Vanessa Cardoso

Dachaufbau U = 0,13 W/m2K – Verputz 10 mm – Gipskartonplatten 2 x 12,5 mm – Lattung 27 mm – Konterlattung 50 mm – Dampfsperre – Doppelsparren/Wärme­ dämmung Zellulose 240 mm – Holzfaserplatten dampf­ durchlässig 22 mm – Konterlattung/Luftraum 50 mm – Lattung 27 m – Flachziegel

Erdgeschoss

Das durch die Grosseltern e­ rbaute Wohn­ haus entsprach nicht mehr den An­ sprüchen der neuen Besitzer. Die Aussen­ wände wiesen lediglich eine dünne innen­liegende Dämmschicht auf, und die Elektroheizkörper waren ökologisch unbe­ friedigend. Die Sanierung mit einer aussen liegenden Dämmung von 180 mm verbessert die Gebäudehülle merklich. Die Kältebrücken, so etwa durch den auskra­ genden Balkon, sind nun vermieden. Das um 90 Grad gedrehte Satteldach verbessert die Ausrichtung der neuen ther­ mischen Solarzellen. Eine leichte Erhö­ hung des Dachs erlaubte die Erweiterung der Nutzfläche. Der Einsatz von Holz scheint hier selbstverständlich, denn es ist leicht und passt sich gut an. Die archi­ tektonische Erscheinung bleibt sachlich, und der hellgraue Verputz schützt sowohl die neuen Holzteile als auch das bestehende Mauerwerk.

Ort Chemin de Pierregrosse 27, Renens VD Bauherr Privat Architekt Raquel Vega, Design Vega, Renens Bauingenieur Studio Giusco, Paudex Holzbau Graz SA Constructions Bois, Mont-sur-Lausanne 31


Umbauen – erneuern – erweitern

frundgallina

ca. 1950 94 m2 192 m2 40,56 kWh/m2 jährl. 12 Monate – 2013

Milo Keller

Milo Keller

Schnitt aa

Baujahr Geschossfläche alt Geschossfläche neu Heizwärmebedarf Qh Kosten BKP 1–9 Bauzeit – Fertigstellung

32

Milo Keller

Erweiterung eines Arbeiterhauses, Cortaillod


frundgallina

Milo Keller

Obergeschoss

a

a

b

b Erdgeschoss

Schnitt bb

Aussenwand U = 0,201 W/m2K – Gipsglattstrich gestrichen 4 mm – Gipsfaserplatten 15 mm – Lattung mit Installationsebene 24 mm – Holzfaserplatte als Windverband 8 mm – Holzkonstruktion/Dämmung mit Glaswolle 140 mm – Mehrlagige Dämmung aus Holz­ faserplatten 60 mm – Verputz 12 mm

Das Projekt respektiert klar die Eigen­ schaften des ursprünglichen Bauwerks. Silhouette, Struktur und Raumaufteilung bleiben beibehalten, ebenso die Einfach­ heit des Hauses – schlichte, jedoch wesent­ liche Charakteristiken. Dem bestehenden Gebäude auf seiner kleinen Parzelle wurde eine Hülle wie eine zweite Haut verpasst. Zwischen alten und neuen Wänden belebt neuer Raum das Haus. Er führt als innere Promenade zu neuen und wechselvollen Durchblicken und ist zugleich Eingang, Treppe, Korridor und Küche. Wie eine Schatulle umschliesst diese neue Hülle das bestehende Haus, schützt das Private und bringt gleichzeitig ein ungewöhnliches Raumerlebnis zustande. Die Innenräume erhalten derart einen veränderten Bezug zur Umgebung, lassen einen Baum, eine Ecke des Gartens, ein Stück Himmel oder eine benachbarte Industriefassade in neu­ em Licht erscheinen.

Ort Cortaillod NE Bauherr Privat Architekt frund­ gallina architectes fas sia, Neuenburg Energie­ ingenieur PPLUS physique du bâtiment, Neuenburg Bauingenieur AJS ingénieurs civils sa, Neuenburg Holzbau Tschäppät SA, Cornaux 33


Umbauen – erneuern – erweitern

Gärtnerhaus, St-Sulpice

Milo Keller

Schnitt

Baujahr 1915 Geschossfläche unverändert 200 m2 Heizwärmebedarf Qh Gesamtkosten Bauzeit – Fertigstellung 12 Monate – 2011

Milo Keller

Obergeschoss

34


s

Milo Keller

Ursprünglich beherbergte dieses Gärtner­ haus nur eine Wohnung und angebaute Erweiterungen. Das Gebäude steht d ­ irekt am Rand der Parzelle und zeugt vom damaligen, heute nicht mehr zulässigen ­ Baureglement. Der erfolgte Umbau be­ hält das ursprüngliche Volumen bei, Dach, Fassaden und Innenräume sind jedoch erneuert. Die ehemalige Innentreppe ­ wurde entfernt, und zum Dachgeschoss mit seiner unabhängigen Wohnung führt ein neuer Zugang von aussen. Das in der Form unveränderte Dach ist mit verschlank­ tem Vordach, drei Lukarnen und Wasser­ speiern neu konstruiert. Die Fenster- und Türöffnungen sind neu ange­ ordnet. Die Innenräume lehnen sich an eine Schiffs­ architektur mit kompakten Kombüsen an. Der dem Garten zugewandte Wohnbe­ reich verfügt über einen inneren Kern von Serviceräumen. Erdgeschoss Boden – Parkett 21 mm – Unterlagsboden 70 mm – Schalldämmung 50 + 40 mm – Furnierschichtholz 33 mm – Sparren 200 mm/ Dämmung 100 mm – Leisten 27 mm – Gipsplatten 25 mm

Ort Chemin du Bocher 46, St-Sulpice VD B ­ auherren Arlette und Norbert Guignet Architekt Lacroix Chessex, Genf Bauingenieur esm sarrasin ingé­ nieurs SA, St-Sulpice Holzbau Jotterand Charpentier Bâtisseur SA, Rolle; Menuiserie ébenisterie GachetRuffieux SA, Charmey; Menuiserie Grosjean & Cie SA, St-Oyens 35


Umbauen – erneuern – erweitern

Verwandlung eines Wohnhauses, Commugny ca. 1970 151 m2 408 m2 48,6 kWh/m2 jährl. 18 Monate – 2013

Thomas Jantscher

Baujahr Geschossfläche alt Geschossfläche neu Heizwärmebedarf Qh Kosten BKP 1–9 Bauzeit – Fertigstellung

Thomas Jantscher

Schnitt

Obergeschoss 36


Thomas Jantscher

Der vorliegende Eingriff hat die Wohn­ fläche des aus den 1970er Jahren stam­ menden Wohnhauses weit mehr als ver­ doppelt. Die zwei Erweiterungen schaffen eine bessere Verbindung zwischen den Wohnräumen und dem Garten. Im Unter­ geschoss ist der Grundriss des Bestands beibehalten. Das Gebäude hat vor allem südseitig eine Erweiterung erfahren, die über eine grosszügige Fensterfront auf den Bestand der grossen Bäume ausgerichtet ist. Nordöstlich wendet sich eine Erwei­ terung dem ebenen Teil des Gartens zu. Das grosse Dach, das wie eine facettierte, schwere Form wirkt, überdeckt und verbin­ det die ganze Anlage. Feine, auch aussen sichtbare Holzstützen tragen die Konstruk­ tion. Die Fassade ist als Holzkonstruktion mit einer edlen Eichenoberfläche erstellt. Sie bietet als einmal aussen und dann ­innen ringsum laufendes Band Blickschutz und Intimität. Die eingesetzten natürlichen Baustoffe verstärken die Verbindung des Gebäudes mit den neu entdeckten Quali­ täten der Gartenanlage.

Aussenwand U = 0,18 W/m2K – Spanplatten weiss lasiert 22 mm – Lattung mit Installationebene 27 mm – OSB-Platten 27 mm – Holztragwerk Brettschichtholz/ Mineralwolldämmung 160 mm – Holzfaserplatten 52 mm – Lattung 40 mm – Konterlattung/Luftraum 40 mm – Eichenplatten verleimt, imprägniert 20 mm

t

pente 2 .5%

Ergeschoss

Untergeschoss

Ort Commugny VD Bauherr Privat Architekt bunq architectes SA, Nyon Holzbau Ateliers Casaï SA, Petit Lancy; Menuiserie Mayland sàrl, La Sagne; Charpente Uldry, Prégny-Chambésy 37


Umbauen – erneuern – erweitern

Energetische Sanierung, Heroldsberg (D) ca. 1960 248 m2 332 m2 27 kWh/m2 jährl. € 350 000,– 9 Monate – 2012 ENEV 2009

Claudius Pfeifer

Baujahr Geschossfläche alt Geschossfläche neu Heizwärmebedarf Qh Gesamtkosten Bauzeit – Fertigstellung Standard

Claudius Pfeifer

Claudius Pfeifer

Energiekonzept

38


Claudius Pfeifer

Die hier eingesetzte ganzheitliche Tech­ nologie basiert auf den Forschungen der Fondation Kybernetik bei der TU Darm­ stadt. Das Haus wurde mit einer semi­ transparenten Gebäudehülle überformt, die als klimaaktive Dämmung wirkt. Die darin solar erwärmten Luftmassen steigen zum First auf, und es ergibt sich eine na­ türliche Bewegung von Ost nach West und umgekehrt. Der südlich gelegene Winter­ garten spielt eine Schlüsselrolle beim natür­ lichen Energiegewinn, der im bestehenden Mauer­ werk gespeichert wird. Die neue Hülle ist als gerasterte Holzkonstruktion mit Platten aus Polykarbonat (U-Wert = 1,1 W/m2K) gestaltet. Die vorgesetzten Lamellen aus Douglasie (Schwalben­ schwanzverbindungen) dienen als Sonnen­ schutz. 14 m2 solarthermische Kollektoren speisen einen 1000-Liter-Speicher, der mit einem mit Holz befeuerten Kaminofen (Heizleistung 16 kW) gekoppelt ist. Die Wärmeabgabe an den Raum erfolgt im Erdgeschoss über eine Fussbodenheizung und im Untergeschoss über Radiatoren.

Claudius Pfeifer

t

Erdgeschoss

Obergeschoss

Ort Falkenstrasse 3, Heroldsberg (D) Bauherr Privat Architekt BaruccoPfeifer Architektur, Darmstadt Energieingenieur Balck & Partner, Heidelberg Bauund Holzingenieur Dr. Kreutz + Partner, Nürnberg Holzbau Zimmerei Kempf, Neukirchen 39


Umbauen – erneuern – erweitern

Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses, Freiburg Corinne Cuendet

Baujahr 1958 Geschossfläche alt 294 m2 Geschossfläche neu 437 m2 Heizwärmebedarf Qh 38 kWh/m2 jährl. Kosten BKP 1–9 1 500 000.– 6 Monate – 2014 Bauzeit – Fertigstellung Label Minergie

Corinne Cuendet

Schnitt

Erdgeschoss 40


t

s

Corinne Cuendet

Dach U = 0,124 W/m2K – Substrat – Drainageschutzbahn – Abdichtung – Dämmung 80 mm – Dämmung mit Gefälle 20–170 mm – Dampfsperre – Dachplatte Brettschichtholz 140 mm Aussenwand Attika U = 0,171 W/m2K – Gipsfaserplatte 12,5 mm – Lattung mit Installationsebene 60 mm – OSB-Platte 19 mm – Holztragwerk/Zellulosedämmung 200 mm – OSB-Platte 19 mm – Aussendämmung 60 + 80 mm – Verputz Aussenwand Anbau U = 0,225 W/m2K – Gipsfaserplatte 12,5 mm – Lattung mit Installationsebene 60 mm – OSB-Platte 19 mm – Holztragwerk/Zellulosedämmung 200 mm – OSB-Platte 19 mm – Lattung – Schalung Fichte sägerau, grau lasiert

Dieses in einem bevorzugten Quartier gelegene Wohnhaus aus den 1950er Jahren entsprach nicht mehr den Ansprü­ chen der Familie. Die Wohnung der Besitzer wurde durch eine neu geschaffene Schlaf­ zone mit Zimmern und Bad optimiert. Der offene Wohnraum umfasst auch die Küche und einen Essraum. Seine Fensterfronten gehen auf eine grosszügige Holzterrasse. Der Anbau aus Holz ist perfekt schallge­ dämmt und erlaubt der Dame des Hauses, einer Pianistin, der Musik zu frönen, ohne zu stören. Entgegen den ursprünglichen Absichten wurde bei diesem Projekt nicht allein die Wohnung vergrössert, sondern das Haus auch aufgestockt und im oberen Stockwerk eine Einliegerwohnung einge­ baut. Die Dämmung erreicht die Vorgaben des Labels Minergie. Die Mieteinnahmen aus der Zusatzwohnung tragen die Kosten dieser Erneuerung.

Ort Freiburg Bauherr Privat Architekt Lutz Associés Sàrl, Givisiez Bauingenieur DMA Ingénieurs SA, Frei­ burg Holzbau Vonlanthen Holzbau AG, ­Schmitten 41


Umbauen – erneuern – erweitern

Aufstockung eines Wohnhauses, Meilen

Ruedi Walti

Ruedi Walti

Baujahr 1966 Geschossfläche alt 361 m2 Geschossfläche neu 508 m2 Kosten Bauzeit – Fertigstellung 7 Monate – 2014

Axonometrie 42


e

Ruedi Walti

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Das am Ende einer Strasse in den Hang ge­ baute Haus liegt nahe der direkt angren­ zenden Landwirtschaftszone. Durch die überhöhte Hanglage verfügt das Grund­ stück über eine einmalige Sicht über das Zürichseebecken und die Alpen. Die Be­ sitzer benötigten mehr Raum, und so wurde das Haus um eine Attikaetage ergänzt. Der pavillonartige Dachaufbau entspricht der Architektur des Bestandes. Das neue Dach überragt als weitausladende Holzkonstruk­ tion in Form von Bügeln die Grundform des Hauses. Die konstruktiven Elemente sind mit weiss beschichteten Aluminiumplatten verkleidet und verschmelzen so optisch mit der Massivkonstruktion des bestehenden Baukörpers. Massive Raumkörper für Bad, Küche und Vertikalerschliessung gliedern den Grossraum und kontrastieren mit der offenen Leichtbaukonstruktion von Dach ­ und Fassade.

Ort Eichholzstrasse, Meilen ZH Bauherr Privat Architekt Buchner Bründler Architekten, Basel Bauingenieur Blöchlinger Partner AG, Küsnacht Holzbauingenieur Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Holzbau Walter Kälin Holzbau AG, Hinwil 43


Umbauen – erneuern – erweitern

Thomas Jantscher

Schnitt

Thomas Jantscher

Umbau Wohnhaus B, Belmont-sur-Lausanne

Baujahr 1966 Nutzfläche nach SIA 416 95 m2 Kosten Bauzeit – Fertigstellung 5 Monate – 2009

Schema des Aufbaus 44


s

Thomas Jantscher

Das bescheidene Haus aus den 1960er Jahren liegt in seinem Garten auf den Höhen der Gemeinde Belmont-surLausanne. Im Innern haben die Architek­ten Trennwände weggelassen und den Raum mit drei Raumboxen gegliedert. Die derart entstandenen Raumzonen sind offen oder abgetrennt voneinander zu nutzen. Die gegen Westen geöffnete Fensterfront gibt den Blick frei zur Um­ gebung und bietet eine unverbaute Sicht. Die rundumlaufende Umfassung aus un­ behandeltem Lärchenholz verleiht dem Haus sein neues Gesicht. Die Fenster der Giebelfassaden sind wie mit einem Latten­ zaun überdeckt, was dem Innenraum Intimität verleiht. Vor den Hauptfassaden liegen hölzerne Decks, die den Innenraum nach aussen auch optisch erweitern. An beiden Enden sind diese Decks breiter und werden zu beschatteten Terrassen. Die Holzkonstruktion verleiht dem Haus und den erfolgten Eingriffen ein einheitliches Aussehen.

Ansicht Süd

Ansicht West

Erdgeschoss

Ort Chemin de Villars 2, Belmont-sur-Lausanne VD Bauherr Privat Architekt 2b architectes, Lausanne Holzbauingenieur Normal Office, Freiburg Holzbau Pierre-André Burgy, Denges 45


Beat Bühler

Baujahr 1939 Geschossfläche alt 212 m2 Geschossfläche neu 243 m2 Kosten inkl. Umbau 470 000.– Bauzeit – Fertigstellung 6 Monate – 2011

Beat Bühler

Um- und Anbau eines Wohnhauses, Zürich

Baujahr 1930 Geschossfläche alt 127 m2 Geschossfläche neu 160 m2 Kosten BKP 2 300 000.– Bauzeit – Fertigstellung 7 Monate – 2014

Roland Bernath

Baujahr ca. 1930 Geschossfläche alt 228 m2 Geschossfläche neu 275 m2 Kosten Bauzeit – Fertigstellung 9 Monate – 2013

Rolf Frei

Roland Bernath

Anbau Haus Schweizer, Winterthur

Das Baumhaus, Basel

Rolf Frei

Prix Lignum 2015, 2. Rang Region Nord

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Beat Bühler

Der Anbau steht vor der Giebelfassade des beste­ henden Gebäudes und übernimmt seine Geometrie. Im Erdgeschoss ist damit die bestehende Küche, im Obergeschoss sind ein Zimmer und das Bad vergrössert. Konzipiert wie ein Gartenpavillon, verbessert dieser Anbau die Beziehung des Hauses zum Garten. Die Aussenwände sind als vorgefertigter Holzelement­ bau erstellt und mit Lärchenschindeln verkleidet.

Ort Bachtobelstrasse 106, Zürich Bauherr Familie Seifert Architekt Vetter Schmid Architekten GmbH, Zürich Bauingenieur Thomas Boyle + Partner AG, Zürich Holzbau Moser Holzbau AG, Gossau

Roland Bernath

Der Anbau verleiht diesem aus den 1930er Jahren stammenden Reihenhaus mehr Raum und Tageslicht. Er übernimmt die Form des Satteldachs und öffnet sich zur Aussicht in Richtung des angrenzenden Quartiers und der Töss. Die Raumhöhe erreicht innen bis 3,6 m, und die grosszügigen Fensterfronten sorgen für Tages­ licht bis zu den letzten Stunden der Dämmerung.

Ort Breitestrasse 114, Winterthur ZH Bauherr Fami­ lie Schweizer, Winterthur Architekt RWPA, Winter­ thur Bauingenieur Bona + Fischer Bauingenieure AG, Winterthur Holzbauingenieur Holzbaubüro Reusser GmbH, Winterthur Holzbau Gebrüder Schneider & Partner GmbH, Winterthur

Rolf Frei

Das Wohnhaus im Wettsteinquartier steht in einem Garten mit einer mächtigen Rotbuche. Die Eingriffe für eine räumliche Erweiterung erfolgten auf drei Seiten des bestehenden Gebäudes. Die neue Loggia ist mit transparenten Photovoltaik-Elementen gedeckt. Das grösste neue Volumen auf der Nordostseite ist mit vor­ gefertigten Holzelementen erstellt, die zum Schutz der Rotbuche auf punktförmigen Fundamenten ruhen.

Ort Chrischonastrasse 64, Basel Bauherr Privat Archi­tekt Sauter von Moos, Basel Bauingenieur WMM ­Ingenieure, Basel Holzbau Hürzeler Holzbau, ­Magden; Britschgi Zimmerei und Schreinerei, Alpnach Dorf; Atlas Holz, Trübbach

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Broschüre Nr. 13 – Dezember 2016 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz Office romand Le Mont-sur-Lausanne Gestaltung Fil rouge conception graphique, Courtételle Druck Pressor SA, Delémont Übersetzung Charles von Büren, Bern Titelseite Anbau und Umbau eines Einfamilienhauses in Commugny bunq sa architectes, Nyon

Thomas Jantscher

Diese Broschüre überreicht Ihnen:

Die Erstellung dieser Broschüre wurde vom Bundesamt für Umwelt BAFU im Rahmen des Aktionsplans Holz unterstützt.

Lignum Holzwirtschaft Schweiz – www.lignum.ch Cedotec Centre dendrotechnique – www.cedotec.ch Aktionsplan Holz – www.bafu.admin.ch


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