Zimmerei, Niederlenz Die bestehenden Zimmerei- und Schreinereigebäude am Dorfeingang von Niederlenz vermochten in verschiedensten Belangen heutigen Anforderungen an einen Betrieb nicht mehr zu genügen. Die Bauherrschaft wollte die Lage entlang der Kantonsstrasse, mit bestehendem Lager des Baugeschäftes, rückwärtiger Stützmauer und bestehenden Spansilos optimal nutzen. Das Raumprogramm enthält Abbundplatz, Maschinenraum, Bankraum, Lagerfläche, seitenstaplergängiges Kragarmlager und Personalnebenräume mit Polierbüro. Dieses Raumprogramm ist zu einem in der Tiefe gestaffelten, dreiteiligen Gebäudevolumen zusammengefasst. Entlang der Hauptstrasse befinden sich der Bankraum der Schreinerei und die Personalnebenräume mit dem Polierbüro im Obergeschoss. Die zweite Raumschicht bildet die eigentliche Halle mit Abbundplatz und Maschinenraum, darüber das Hallenlager, das ebenfalls mit dem Fünftonnen-Einträgerlaufkran vollflächig bedient wird. In der dritten Raumschicht befinden sich das seitenstaplergängige Kragarmgestell, technische Räume und die Plattensäge. Von Beginn weg war klar, dass der Betrieb während der ganzen Bauzeit durchgehend zu funktionieren hatte. Dies führte zu einer recht aufwendigen, vierteiligen Etappierung des Baus. Ein flachgebogenes Hallendach nutzt die gesetzlich vorgegebenen Raumprofile optimal. Vorgefertigte Dachelemente (1,80 x 7,90 m), bestehend aus sägeroher offener Schalung, Dampfsperre, Bogenrippen mit Wärmedämmung und Furnierschichtholz, überspannen je drei Binder. Die Skelettbauweise ermöglicht es, sämtliche Wände als nichttragende Elemente auszubilden. Die Innenwände bestehen aus dreischichtigen, innen durchgehend sichtbar belassenen Blockholzplatten. Die Aussenwände sind zusätzlich gedämmt und mit einer hinterlüfteten Holzschalung verkleidet. Die konsequent durchgeführte Holzkonstruktion ermöglichte für die einzelnen Etappen kurze Montagezeiten, was vor allem beim Hallenbau enorme Vorteile bot. Statik und Haustechnik wurden bereits im Projekt grösste Aufmerksamkeit geschenkt, um den konstruktiven und ästhetischen Anforderungen optimal nachzukommen.
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Am Bau Beteiligte Architekten Wiederkehr und Zampieri, Lenzburg Bauherrschaft Gebr. Wilk AG, Niederlenz Holzbauingenieur Makiol + Wiederkehr, Lenzburg Holzbau Gebr. Wilk AG, Niederlenz Bauphysik Zimmermann und Leuthe, Solothurn Fotografie Reto Führer, Felsberg, sowie Wiederkehr und Zampieri, Lenzburg Quelle Holzbulletin 42/1996 Baudaten Bauort Lenzburgerstrasse 15, Niederlenz Baujahr 1995 Kubikmeterpreis (Basisjahr 1995) CHF 220.– Konstruktionsholz Fichte/Tanne 65 m3 Brettschichtholz 78 m3 Aussenwandverkleidung 650 m2 Innenwandverkleidung 520 m2 Bodenbelag 1520 m2 Holzwerkstoffe 1470 m2