Innenbekleidungen

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Die technischen Holzinformationen der Lignum

Lignatec Innenbekleidungen

Lignum


2

Lignatec Innenbekleidungen

Inhalt Diese Publikation wurde von folgenden Partnern finanziell unterstützt:

Projektpartner

Seite

3

1 1.1 1.2 1.3

Innenbekleidungen und ihre Funktionen Aufgaben von Innenbekleidungen Bauteile und Innenbekleidungen Mängel und Schäden

7

2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10

Anforderungen an Innenbekleidungen Tragender Einsatz Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von aussteifenden Scheiben Befestigungen und Kontrollmöglichkeiten Verhindern von Rissbildung Wärmeschutz im Winter und im Sommer Schallschutz und Raumakustik Brandschutz Feuchteschutz und Feuchteregulierung Luftdichtigkeit Oberfläche und Ästhetik

17

3 3.1 3.2

Gipsgebundene Platten Typologie gipsgebundener Platten Fermacell-Gipsfaserplatten

24

4 4.1 4.2

Zementgebundene Holzspanplatten Duripanel Cemcolor

26

5 5.1

Glasbasierte Schalldämmplatten Resopal-A2coustic-Platten

28

6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8

Holzwerkstoff-Platten Sperrag-Sperrholz Sperracolor-Sperrholz Wisa-Deco-Sperrholz Wisa-Flam-Sperrholz SwissSpan-Standard-Spanplatten Kronoply-OSB 3-Grobspanplatten SwissMDF-Mitteldichte Faserplatten Binder-Massivholzplatten

33

7

Produkte- und Anwendungsmatrix

34

8 8.1 8.2 8.3 8.4

Objekte Schulhaus Riedwies, Uetikon am See Dienstleistungszentrum Oktogon, Bern Alters- und Pflegeheim Steinfeld, Suhr Ferienhaus, Flumserberge

38 38 39 40

9 10 11

Glossar Normen, Literatur Adressen, Partner Impressum

Holzbau Schweiz Holzwerkstoffe Schweiz

Industriepartner Franz Binder GesmbH Eternit (Schweiz) AG HWZ AG Kronospan Schweiz AG Sperrag Xella Trockenbau-Systeme GmbH

Autoren Jürg Fischer Fischer Timber Consult, Bubikon Marco Ragonesi Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern Silvio Pizio Ingenieurbüro Silvio Pizio GmbH, Heiden


3

1

Lignatec Innenbekleidungen

Innenbekleidungen und ihre Funktionen 1.1

Aufgaben von Innenbekleidungen

Innenbekleidungen von Holzbauten übernehmen eine Vielfalt an Aufgaben und Funktionen. In Abhängigkeit ihrer materialspezifischen Eigenschaften sowie ihrer Lage im Bauwerk erbringen Wandund Deckenbekleidungen bauphysikalisch wie auch

Figur 1: Schichten und ihre Funktionen bei einem Holzhaus 1 Tragen und Aussteifen 2 Feuchteschutz/ Dampfdiffusion 3 Wärmeschutz/ Luftdichtigkeit 4 Brandschutz 5 Schallschutz (Luft-/Trittschall) 6 Raumakustik (Schallabsorption)

ästhetisch hervorragende Leistungen. Sie regulieren die Luftfeuchte, werden für schall- und wärmedämmende Aufgaben eingesetzt, übernehmen statische Funktionen, erfüllen brandschutztechnische Anforderungen und setzen gestalterische Akzente.

3

6

2

1

4

5


4

1.2

Bauteile und Innenbekleidungen

In den Figuren 2 bis 4 sind übliche Konstruktionen für Geschossdecken, Aussen- und Innenwände dargestellt, wobei verschiedene Holzbausysteme berücksichtigt wurden. Innenbekleidungen – selbst die Bodenbeläge könnten weitestgehend als solche bezeichnet werden – sind Bestandteil dieser Konstruktionen und übernehmen wichtige Funktionen wie: • Tragen und Aussteifen • Feuchteschutz/Dampfdiffusion • Wärmeschutz/Luftdichtigkeit • Brandschutz • Schallschutz (Luft-/Trittschall) • Raumakustik (Schallabsorption)

Bauteil Balkenlage

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Die raumseitig sichtbaren Oberflächen der Innenbekleidungen, fugenlos oder mit bewusst gewähltem Fugenbild, unsichtbar oder sichtbar befestigt, mit unterschiedlichen Farbtönen und Oberflächenstrukturen, definieren den Raum und sind ein wichtiger Bestandteil des architektonischen Ausdrucks eines Gebäudes. Bei den dargestellten Konstruktionsaufbauten in Figur 2 bis 4 nimmt die Komplexität der Schichtung jeweils von links nach rechts zu, womit insbesondere höheren Anforderungen, z. B. beim Schall- und Brandschutz oder bezüglich der Raumakustik, Rechnung getragen wird.

Schichtaufbau

1 5 10 12 1 2

6 2 5 10 12

6 8 1 5 10 12

7 8 6 1 5 10 12

1 11 12 7 8 6

3 12

1 2 3 12

6 8 3 12

7 8 6 3 12

3 11 12 7 8 6

4 8 12

1 2 4 12 6 8

6 8 4 12 9

7 8 6 4 9 12

4 9 12 7 8 6

Massivholzdecke

Hohlkastendecke

Figur 2: Geschossdecken

1 2 3 4 5 6 7

Deckenbekleidung Schiftlattung/Installationshohlraum Massivholzdecke Hohlkastendecke Holzbalken/Dämmstoffplatte Biegeweiche Vorsatzschale (mit Federschienen, Akustikschwinghänger o. ä.) Akustikdecke

8 9 10 11 12

Dämmstoffplatte (Hohlraumbedämpfung) Beschwerung/Tilger Verlegeunterlage Beton (Teil der Holz/Beton-Verbundkonstruktion) Bodenüberkonstruktion mit Trittschalldämmung • Trockenbauweise • mit gegossenem Unterlagsboden


5

Bauteil Beplankte Wandsysteme

Lignatec Innenbekleidungen

Schichtaufbau

1 3 4 7 10 11

1 3 4

1 3 4 7 10 11

1 3 4 7 10 11

5 8 10 11

1 3 5

1 2 3 5 8 10 11

5 11

1 3

1 2 3

6 3 9 10 11

1 3 6

1 2 3 6

6 11

1 3

1 2 3

1 3 4 7 10 12

5 12

1 3

1 2 3

Massivholzwand

Figur 3: Aussenwände

Bauteil Beplankte Wandsysteme

1 2 3 4 5 6

Innere Bekleidung nichttragend Schiftlattung/Installationshohlraum Evtl. Luftdichtigkeitsschicht Innere Beplankung aussteifend Mehrschichtplatte tragend Massivholzwand tragend

7 8 9 10 11 12

6 12

1 3 1 2 3

Holzrahmen/Wärmedämmschicht Holzrippe/Wärmedämmschicht Holzlattung/Wärmedämmschicht Äussere Beplankung oder Winddichtung Fassadenbekleidung hinterlüftet, evtl. verputzt Aussenwärmedämmung verputzt

Schichtaufbau

1 5

1 5

1 5 6

1 5

1 5 7

3

3 5 1

3 5 6

3 5 6

3 5 6 7

4

1 2 4

1 2 4 6 7

4 5 1

Massivholzwand

Figur 4: Innenwände

1 2 3 4

Wandbekleidung, evtl. aussteifend Schiftlattung/Installationshohlraum Mehrschichtplatte tragend Massivholzwand tragend

1 2

4 7

1

1 2

5 Holzrahmen bzw. Holzrippe/Mineralwolleplatte 6 Biegeweiche Vorsatzschale (mit Federschienen, Akustikschwinghänger o. ä.) 7 Dämmstoffplatte (Hohlraumbedämpfung)


6

1.3

Mängel und Schäden

Die Auswahl von optimalen Produkten hat im Zusammenhang mit Mängeln und Schäden zentrale Bedeutung. Bei nicht fachgemässer Auswahl wird allenfalls die Leistungsfähigkeit der Platten trotz korrekter Verarbeitung überschritten. Auch die Unterkonstruktion von Innenbekleidungen hat wesentlichen Einfluss auf das Risse- bzw. Schadenpotential. Die Erfahrungen aus der Beratungs- und Gutachtertätigkeit zeigen: Bei der Anwendung von Plattenmaterialien als Innenbekleidung werden häufig dieselben Fehler gemacht, oft in der Planung und vor allem bei der Verarbeitung (Figur 5). Daraus können folgende Mängel und Schäden entstehen: • Risse • Ausbuchtungen und Deformationen senkrecht zur Wand • Durchbiegungen und Deformationen senkrecht zur Decke • Abplatzungen von Kanten, Ecken und Oberflächen • Durchfeuchtungen und Pilzbefall von Platten und Unterkonstruktion • Mangelhafter Lärm-/Schallschutz und mangelhafte Raumakustik • Ungenügender Brandschutz

Figur 5: Häufige Fehler bei Innenbekleidungen

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Bauprozess und Beteiligte Produktauswahl Planer

Planung Planer

Ausführung Unternehmer, Bauleiter

Mängel und Schäden lassen sich weitgehend durch folgende Massnahmen verhindern: • Korrekte Planung • Fachgerechte Ausführung und Ausführungskontrolle • Verarbeitungsrichtlinien, Hinweise, Empfehlungen der Hersteller beachten • Fachwissen der Anwendungstechniker nutzen • Im Sinne von ‹Lebenslanges Lernen› an Weiterbildungskursen der Systemanbieter teilnehmen, z. B. betreffend die Fugentechnik.

Häufige Fehler Ungeeignete Materialeigenschaften bezüglich • Tragverhalten (Steifigkeit, Festigkeit) • Feuchteverhalten (Schwinden, Quellen) • Bauphysik (Wärme, Schall, Wasserdampf, Luftdichtigkeit) • Brandverhalten (Brennbarkeit, Brandwiderstand) Nichtbeachten der vom Hersteller definierten Anforderungen bezüglich • Platteneinteilung • Fugenausbildung (keine Luftstösse) • Raumklima/Feuchtebelastung • Unterkonstruktion (Steifigkeit, Holzfeuchte, Schwind- und Quellverhalten) Nichteinhalten der planerischen Vorgaben bezüglich • Einbaufeuchten der Plattenmaterialien und Unterkonstruktion • Fugenausbildung • Wahl der Verbindungsmittel (Nägel, Schrauben, Klammern) • Befestigung der Beplankungen (mechanisch, verleimt)


7

2

Anforderungen an Innenbekleidungen 2.1

1 2

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3

4

4

Tragender Einsatz

Innenbekleidungen können verschiedene Tragfunktionen übernehmen. Voraussetzung hiefür ist, dass zwischen der Beplankung (Innenbekleidung) und der übrigen tragenden Wand-, Decken- oder Dachkonstruktion ein entsprechender statischer Verbund hergestellt wird. Bei einer Vernagelung oder Verschraubung handelt es sich um einen nachgiebigen, bei Verleimung um einen starren Verbund. Mögliche Aufgaben und Funktionen der Innenbekleidung als tragendes Element sind:

q

q

1 a

1 b

4

q

Figur 6: Kraftfluss in einem Rahmenbauelement mit einer Beplankung zur Aussteifung 1 horizontale Last (Einwirkung) 2 Schubfluss zwischen Rahmen und Beplankung 3 Kräfte in der Beplankung 4 Auflagerreaktionen

Q q q Q

Figur 7: Die Beplankung trägt die Lasten als Platte ab q Flächenlasten (Eigen-, Auf-, Nutzlasten) Q Einzellasten (Auf-, Nutzlasten)

2.1.1 Beplankung als Aussteifung (Figur 6) Die Beplankung hilft mit, horizontale Lasten aus Wind, Erdbeben usw. in der Wandebene abzutragen, und dient als Ersatz von Streben und Diagonalen in Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen. Hierbei entstehen Kräfte und Spannungen in der Beplankungsebene. Die Beplankung kann die Funktion der Aussteifung nicht übernehmen, wenn zwischen tragender Unterkonstruktion und Beplankung eine Lattung liegt.

q

2 a

q q

2 b

2.1.2 Beplankung als sekundäres Tragelement (Figur 7) Die Bekleidung trägt die Eigenlasten, allenfalls auch Auflasten, Nutzlasten oder Windlasten auf die Unterkonstruktion ab. Diese Lasten können entweder in der Ebene der Beplankung angreifen oder senkrecht dazu. Im ersten Fall trägt die Beplankung die Lasten als Scheibe und im zweiten Fall als Platte auf die Haupttragelemente (Balken) ab. 2.1.3 Beplankung als Bestandteil der Hauptragstruktur (Figur 8) Wird die Beplankung mit der Unterkonstruktion statisch verbunden (mechanischer Verbund oder Verleimung), so entsteht ein zusammengesetztes Tragelement aus Beplankung und Rippe (Unterkonstruktion). • Beispiel Tafelelemente: In der Regel handelt es sich um einen geleimten Verbund zwischen der Beplankung und den Rippen. Die Beplankung wird einseitig (T-Querschnitt) oder beidseitig (Doppel-T-Querschnitt) auf die Rippen aufgeleimt Verbund ergibt höhere Tragfähigkeit und Steifigkeit. • Beispiel Ausbildung von Wänden als Stegträger: Die Wände wirken als Träger, Überzüge. Die Tafelelemente und Stegträger werden in der Norm SIA 265, Holzbau [5] in den Ziffern 5.3.1 und 5.3.4 behandelt.

q

2 c

q Holzrahmen Holzwerkstoffplatten mit Holzrahmen statisch verbunden

3

Figur 8: Beplankung als Bestandteil der Hauptragstruktur 1 Decken (Tafelelemente) a: Beplankung beidseitig mittragend b: Beplankung einseitig mittragend 2 Wände (Tafelelemente) a: Beplankung beidseitig mittragend b: Beplankung einseitig mittragend c: nur Beplankung tragend 3 Wand als Träger (Stegträger) ausgebildet


8

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2.1.4 Nichttragende Beplankungen In vielen Fällen haben die Innbekleidungen keine Tragfunktionen zu übernehmen. Wenn die Tragstruktur des Gebäudes autonom funktioniert, können solche Bekleidungen einfach ausgewechselt oder entfernt werden.

2.2

Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von aussteifenden Scheiben

2.2.1 Wirkungsweise Bei Hochbauten ist die Verwendung aussteifender Scheiben in Decken und Wänden eine wirtschaftliche und wirksame Massnahme, um das Gebäude zu stabilisieren und horizontale Lasten in die Fundamente abzuleiten. Dach- und Deckenscheiben tragen die horizontalen Lasten zu den Wandscheiben, welche diese dann in die Fundationen bzw. in den Boden abtragen (Figur 9). Die Decken- und Dachscheiben wirken statisch wie liegende Träger, die bei den Wandscheiben aufgelagert sind. Die Wandscheiben wirken wie im Boden eingespannte Kragarme. Holzrahmen allein können keine Horizontalkräfte H aufnehmen (Figur 10). Die gewünschte Scheibenwirkung zur Abtragung horizontaler Kräfte entsteht erst mit der Beplankung, die üblicherweise aus Holzwerkstoff- oder Gipsfaserplatten besteht und ein- oder beidseitig auf die Konstruktionshölzer genagelt, geschraubt oder geklammert wird. Dreischichtplatten, Grobspanplatten oder Sperrhölzer können auch mit dem Holzrahmen statisch verleimt werden. Dieser starre Verbund ergibt Scheiben mit hoher Steifigkeit.

3

5

Ähnlich wie beim Holzrahmen verhält es sich bei der Brettstapelbauweise. Bei gängigen Vernagelungs- oder Verdübelungsdichten sind Brettstapelwände oder -decken nicht in der Lage, grössere Horizontalkräfte aufzunehmen, oder dies allenfalls nur verbunden mit zu grossen Deformationen. Deshalb müssen aussteifende Wände oder Decken in Brettstapelbauweise in der Regel beplankt (verkleidet) werden. Die Beplankung dient zur Aufnahme der Querkräfte und wird anstelle von Streben und Diagonalen eingesetzt. Für die Querkraftübertragung ist wichtig, dass die Platten an den Rändern ausreichend verschraubt, vernagelt oder allenfalls verleimt sind. Zur Aufnahme der Biegemomente sind die Scheiben mit entsprechenden Gurtungen zu versehen. Diese Gurtungen müssen, falls sie infolge Elementierung unterbrochen sind, bei den Elementstössen kraftschlüssig miteinander verbunden werden. 2.2.2 Tragsicherheit Der Tragwiderstand von Scheiben ist mit abgesicherten Tragmodellen oder Versuchen zu bestimmen. Die Modellbildung ist abhängig vom Verhalten der Verbindung zwischen dem Konstruktionsholz und der Beplankung. Holzrahmen mit aufgeleimten Beplankungen werden wie Stegträger berechnet und bemessen (Norm SIA 265, Holzbau [5], Ziffer 5.3.4).

H

1

H

2

4 1 4

2

6 Rahmenbauweise

Figur 9: Lastabtragung horizontaler Lasten im Hochbau 1 aussteifende Deckenscheiben 2 aussteifende Wandscheiben 3 statisches Modell 4 horizontale Lasten (Einwirkungen) 5 innere Kräfte (Auswirkungen) 6 Auflagerreaktionen

Brettstapelbauweise

Figur 10: Wandverformung infolge Horizontalkraft H bei fehlender Beplankung


9

Figur 11: Individuelles Wandscheibenelement mit Relativverschiebungen zwischen Beplankung und Rahmen 1 Rahmen umlaufend 2 Verbindungsmittel im Abstand s 3 Einteilige Beplankung, Scheibe der Dicke t 4 Zwischenrippen 5 Krafteinleitungsbereiche a Verdrehwinkel Beplankung b Verdrehwinkel Rahmen

Figur 12: Aufteilung einer Wandscheibe in mehrere individuelle Scheiben 1 Individuelle Wandscheiben 2 Fenster 3 Türe

Unter diesen Voraussetzungen errechnet sich der Tragwiderstand Rv,d,i einer individuellen Wandscheibe mit einseitiger Beplankung wie folgt (Norm SIA 265, Holzbau [5], Ziffer 5.4.2.2):

bi s

Rv,d,i a 1 2 3 4

h

b

Rd Bemessungswert des Tragwiderstands auf Abscheren pro Verbindungsmittel bi Breite der individuellen Wandscheibe s Zwischenabstand der Verbindungsmittel

5

Bei Vernagelung oder Verschraubung besteht ein nachgiebiger Verbund zwischen Beplankung und Rahmen, was zu einer entsprechenden Relativverschiebung führt (Figur 11). In der Regel ist der Tragwiderstand eines individuellen Wandelementes wie in Figur 11 dargestellt durch den Tragwiderstand der mechanischen Verbindungsmittel begrenzt. Bei einer solchen aussteifenden Wandscheibe treten die grössten Beanspruchungen der Verbindungsmittel in den Ecken auf, dort, wo die grössten Relativverschiebungen sind [9], [10]. Weisen die Verbindungsmittel jedoch ein plastisches Verhalten auf, kann von einer gleichmässigen Verteilung der Horizontalkraft auf die Verbindungsmittel ausgegangen werden. Bei genügender Schlankheit der Verbindungsmittel bzw. bei Einhaltung der entsprechenden Schlankheitsbedingungen nach Norm SIA 265, Holzbau [5] kann von einem plastischen Verhalten der Verbindungsmittel ausgegangen werden. Bei den gängigen Vernagelungen oder Verschraubungen sind diese Bedingungen in der Regel eingehalten.

H

H1

Der Tragwiderstand Rv,d,i kann jedoch nur erreicht werden, wenn die Krafteinleitungsbereiche (beispielsweise die Zugverankerung) der Wandscheibe entsprechend dimensioniert sind. Wird eine Wandscheibe aus mehreren individuellen Scheiben von unterschiedlicher Breite gebildet (Figur12), so sind bei der Aufteilung der Horizontalkraft die Steifigkeitsunterschiede zu berücksichtigen. Unter Annahme eines plastischen Verhaltens der Verbindungsmittel kann die Aufteilung der horizontalen Kraft proportional zu den Breiten bi der einzelnen Scheiben erfolgen. Für das Beispiel in Figur 12 gilt demzufolge:

Individuelle Wandscheiben mit grossen Öffnungen für Türen und Fenster sind als nichttragend zu betrachten. Aus wirtschaftlichen Gründen sind Wandscheiben mit Breiten bi kleiner als etwa 60 cm rechnerisch nicht mehr zu berücksichtigen.

H2

1

H3

1 2

b1

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1 3

b2

b3


10

Gipsfaserplatten und Gipskartonplatten, welche mit Klammern oder Nägeln direkt auf der Unterkonstruktion befestigt sind, können als aussteifende Beplankung eingesetzt werden. 2.2.3 Gebrauchstauglichkeit Die Bemessungskriterien für den Gebrauchstauglichkeitsnachweis ergeben sich aus den Entwurfsanforderungen. Hierbei spielt die Art und Ausbildung der Innenbekleidungen eine wesentliche Rolle. Bei rissempfindlichen Systemen sind entsprechend steifere Konstruktionen auszubilden und die Deformationen so zu beschränken, dass keine Schäden in den Bekleidungen, insbesondere in den Stössen der Bekleidungen entstehen. Diesbezüglich sind die entsprechenden Vorgaben der Produktehersteller zu beachten. In den Normen werden hiezu keine konkreten Angaben gemacht. Die Deformationen der Aussteifungsscheiben sind unter Beachtung der Nachgiebigkeit der Verbindungen zwischen Beplankung und Unterkonstruktion, der Schubsteifigkeit der Beplankung und der Nachgiebigkeit der Verankerung der Scheibe zu bestimmen.

2.3

Figur 13: Ungeeignete Befestigung hat zum Ausreissen des Handtuchhalters geführt (oben). Spezialdübel verhindern bei Gipsplatten das Ausreissen von Schrauben (unten)

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2.2.4 Statische Kennwerte von Holzwerkstoffen Die statischen Kennwerte (Elastizitätsmoduli und Festigkeitseigenschaften) für die Dimensionierung von tragenden Beplankungen und Bekleidungen sind in dieser Publikation nicht aufgeführt. Massgebend hiezu sind die Angaben der Produktehersteller oder Normvorgaben [6, 18, 19, 20]. Die Norm SIA 265/1 [6] wird zur Zeit überarbeitet und mit dem Kapitel ‹Holzwerkstoffe› ergänzt. Die überarbeitete Norm wird Bemessungswerte von Holzwerkstoffen enthalten und voraussichtlich im Herbst 2007 in Kraft gesetzt.

Befestigungen und Kontrollmöglichkeiten

2.3.1 Verbindungsmittel Mit Verbindern wie Nägeln, Schrauben und Dübeln können Einzellasten, zum Beispiel Bilder, Lampen usw., an die Beplankung angehängt werden. Die Beplankung übernimmt hier wie in 2.1.2 aufgeführt die Funktion als sekundäres Tragelement und trägt diese Lasten auf die Primärtragkonstruktion ab. Bei Decken und Dächern geschieht dies über Biegung senkrecht zur Plattenebene und bei Wänden über Normalkräfte in der Beplankungsebene. Der Krafteinleitung der Einzellast in die Beplankung ist die nötige Beachtung zu schenken. Bei Dreischichtund Sperrholzplatten können Einzellasten mit Schrauben und Nägeln gut befestigt werden; die Traglasten auf Abscheren und Herausziehen können nach den üblichen Methoden und mit Hilfe der Normvorgaben berechnet werden. Bei Spanplatten, Holzfaser- und Gipsfaserplatten ist die Leistungsfähigkeit solcher Verbindungen geringer, auch bei auf Herausziehen beanspruchten Schrauben und Nägeln. Bei Vollgips- und Gipskartonplatten ist die Lasteinleitung über Schrauben und Nägel nur für sehr kleine Lasten möglich. Für grössere Lasten sind Verbinder gemäss den Angaben der Plattenhersteller zu verwenden.

Bei grossen Lasten, wie sie zum Beispiel bei Kücheneinbauten, der Aufhängung von Sanitäranlagen oder Lavabos auftreten, ist die Beplankung bei den Befestigungspunkten durch eine entsprechende Unterkonstruktion zu verstärken. 2.3.2 Kontrollmöglichkeiten Bei Schadenfällen und Gutachten mit gipsgebundenen Platten und Holzwerkstoffplatten hat sich gezeigt, dass die Detailausführung mittels Kernbohrung einfach überprüft werden kann. Diese kann aufschlussreiche Resultate bezüglich Fugenausbildung liefern.

Figur 14: Die Kernbohrung gibt Aufschluss über die Ausführungsqualität von Fugen, Befestigung und Unterkonstruktion


11

2.4

Figur 15: Rissbildung bei verputzter Innenbekleidung, bei Fensteranschlag

Verhindern von Rissbildung

Die Tragstruktur ist in Abstimmung mit dem Beplankungsmaterial der Innenbekleidung so auszubilden, dass keine Schäden durch Rissbildung entstehen. Dies bedeutet, dass die Tragstruktur genügend steif ausgebildet sein muss, damit bei Lasteinwirkung die Deformationen der Beplankung in den vorgegebenen Grenzen gehalten werden können. Die Gefahr der Rissbildung besteht auch bei ‹nichttragender› Beplankung, wenn die tragende Unterkonstruktion zuwenig steif ist. Besondere Beachtung ist auch den Kriech- und Schwinddeformationen (Setzungen) der Unterkonstruktion zu schenken. Diese können wesentlich reduziert werden, indem das Holz vorkonditioniert wird und indem die Querdruckspannungen zum Beispiel bei Fuss- und Kopfschwellen klein gehalten werden.

2.5

Figur 17: Wärmespeicherfähigkeit C von Innenbekleidungen

Verleimtes Holz ist dimensionsstabiler als Vollholz. Besonders bei hinsichtlich Rissbildung empfindlichen Innenbekleidungen ist der Einsatz von verleimtem Holz zu empfehlen. Nicht zuletzt ist die fachgerechte Ausführung der Fugen und Anschlüsse der Beplankungen Voraussetzung für rissfreie Bekleidungen. Hierbei sind die Verarbeitungsrichtlinien, Hinweise und Empfehlungen der Hersteller zu beachten.

Wärmeschutz im Winter und im Sommer

Beim Wärmeschutz ist zwischen demjenigen im Winter und dem Wärmeschutz im Sommer zu unterscheiden.

Figur 16: Mittels Themografieaufnahmen können unterschiedliche Oberflächentemperaturen, z. B. als Folge von Wärmebrücken, sichtbar gemacht werden

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2.5.1 Wärmeschutz im Winter Die Innenbekleidung hat für den Wärmeschutz im Winter eine eher untergeordnete Bedeutung. Sie beeinflusst in Abhängigkeit von ihrer Speichermasse den effektiven Ausnutzungsgrad von ‹Gratisenergie› (Sonne, Personen, Geräteabwärme). Tragende oder aussteifende Holzwerkstoffe leisten einen relativ kleinen Beitrag zum gesamten Wärmedurchgangswiderstand, was folgendes Beispiel verdeutlicht: • Bauteil mit U-Wert von 0,2 W/m2K (Minergie) • Erforderlicher Wärmedurchgangswiderstand = 5 m2K/W (100 %) • Wärmedurchlasswiderstand von – 30 mm Dreischichtplatte = 0,21 m2K/W (4,2%) – 80 mm Massivholz = 0,57 m2K/W (11,4 %)

1 Bekleidungen aus Holz- und Gipswerkstoffplatten in Verbindung mit Mineralwolle- und Zellulosefaserdämmung 2 Beplankungen aus Dreischichtplatten u. ä. 3 Massivholzbauweise 4 Backsteinmauerwerk 5 Gipskartonplatte mit PCM (Phase Change Material), einem Latentwärmespeichermaterial, welches eine dem Massivbau ähnliche Wärmespeicherfähigkeit ermöglicht 6 Stahlbeton

400

300

200

100

0

2.5.2 Wärmeschutz im Sommer Im Sommerhalbjahr hat die Innenbekleidung einen Einfluss auf die Behaglichkeit (Überhitzung): In Abhängigkeit von ihrer Wärmespeicherfähigkeit (Figur 17) hat die Innenbekleidung bzw. die Bauweise einen Einfluss auf die maximale Raumtemperatur (Figur 18 und 19).

1

2

3

4

5

6


12

In Norm SIA 180 [1] werden Holzkonstruktionen als ‹an der unteren Grenze der Wärmeträgheit› qualifiziert und verlangen deshalb ‹einen besonders wirksamen Sonnenschutz›.

35

Raumtemperatur [°C]

Figur 18: Temperaturverlauf in südorientiertem Büroraum, für verschiedene Bauweisen [16]

30

25

20 18 07.08.

08.08.

09.08. 10.08. Datum

11.08.

12.08.

Leichtbau Leichtbau mit PCM (*) Massivbau TSchmelz = 23 °C, PCM-Flächenbelegung: 3 kg/m2

(*)

34 32 Temperatur [°C]

Figur 19: Temperaturverlauf bei verschiedenen Wärmedämmstoffen bzw. Baukonstruktionen, bei gegen Westen orientiertem Zimmer mit 20 % Fensterfläche (bezogen auf Wohnfläche) [17]

30 28 26

Als Bemessungskriterien sind in Norm SIA 180 [1] unter anderem die Zeitkonstante des Raumes (T ≥ 100 Stunden) bzw. das Unterschreiten einer maximalen Raumtemperatur im Sommer von z. B. 26,5 °C (Nachweis mit dynamischer Simulation) erwähnt. G. Zweifel und M. Ragonesi haben in einer Untersuchung [17] einerseits aufgezeigt, dass bei Holzbauten die Zeitkonstante nie 100 Stunden betragen wird (T = 30 bis 70 Stunden, je nach Holzbauweise), dass aber andererseits die Zeitkonstante auch keinen Rückschluss auf die sich einstellende Raumtemperatur im Sommer zulässt. Auch bei mit einer Zeitkonstante T von etwa 200 Stunden wesentlich wärmeträgeren Massivbauten ist die Raumtemperatur nicht in dem Mass behaglicher, wie man ab dem Zeitkonstanten-Unterschied vermuten könnte. Das Kriterium Zeitkonstante T führt also ‹nur zu einer Verunsicherung›, Rückschlüsse auf die Raumtemperatur im Sommer geben nur die eher aufwendigen dynamischen Simulationen.

24 22 20 1

5

9 13 17 21 25 31 35 39 43 47 51 55 59 63 67 71 Stunden [h] Aussenlufttemperatur Holzrahmenbau mit Mineralwolle (U = 0,3 bis 0,1 W/m2K) Holzrahmenbau mit Holzweichfaserplatte (U = 0,3 bis 0,1 W/m2K) Massivholzbau mit Mineralwolle (U = 0,3 bis 0,1 W/m2K) Massivbau (U = 0,3 bis 0,1 W/m2K)

45 Raumtemperatur [°C]

Figur 20: Auswirkungen einer unsachgemässen Bedienung der Sonnenschutzvorrichtung und fehlender Fensterlüftung (Nachtauskühlung) auf die Raumtemperatur im Sommer [17]

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40 35 30 25 20 15 1 4 7 10 16 22 28 34 40 46 52 58 64 70 76 82 88 94 Stunden [h] Aussenlufttemperatur Leichtbau ohne Store Massivbau ohne Store Leichtbau mit Store Massivbau mit Store Leichtbau ohne Store, ohne Lüftung Massivbau ohne Store, ohne Lüftung

Damit eine Raumtemperatur von max. 26,5 °C gewährleistet werden kann, ist in den meisten Fällen eine Kühlung unabdingbar. Insbesondere ein Fehlverhalten der Bewohner (Nicht- oder zu spätes Betätigen des Sonnenschutzes, falsches Lüftungsverhalten), kann im Sommer zu massiven Übertemperaturen führen (Figur 20). Mit einem optimierten Gebäudekonzept soll gewährleistet werden, dass in der Nacht über Fenster o. ä. gelüftet werden kann (Nachtauskühlung), ohne den Schutz vor Wasserinfiltrationen und Einbruch in Frage zu stellen.


13

2.6

Figur 22: Die rechnerische Abschätzung des bewerteten Schalldämmasses R’w einer zweischaligen Konstruktion gibt Hinweise auf die wesentlichen Einflussfaktoren

Schallschutz und Raumakustik

Innenbekleidungen beeinflussen das Schalldämmvermögen (Luft- und Trittschallschutz) von Bauteilen mit, und sie sind mit ihrem Schallabsorptionsvermögen entscheidend für die raumakustische Qualität eines Raumes. Während der Schallschutz durch geschlossenflächige Bekleidungen mit hohem Flächengewicht verbessert wird, zeichnen sich gut schallabsorbierende Bekleidungen durch Öffnungen (Lochung, Schlitze) aus. Daraus folgt klar, dass die beiden Funktionen Schallschutz und Raumakustik in der Regel zu trennen sind und dass eine innere Bekleidung allenfalls mehrschichtig aufzubauen ist.

Bewertetes Luftschalldämmass R'w(*) [dB]

Figur 21: Schallabsorbierende Bekleidung

50

1 2 3

40

30

20 1

2

3 4 5 6 8 10 20 30 40 60 100 200 300 500 Flächenbezogene Masse m' [kg·m–2]

1 Theoretisches Massegesetz 2 ‹Gösele-Kurve›, gültig für Gips 3 Kurve für Holz bzw. Holzwerkstoffe

R'w R'w(*) d n

Schalldämmung zweischalige Wand Schalldämmung einschalige Wand (Massegesetz) Schalenabstand in cm Gütefaktor für Trennung bzw. Befestigung der Schalen 1,0 für starre Verbindung 1,5 für elastische Verbindung 2,0 bei getrennten Schalen c Korrekturfaktor für das Dämpfungsmaterial (z. B. Faserdämmstoff) 0,8 Luft 1,0 Faserdämmstoff (z. B. Glas- und Steinwolleplatten)

Figur 23: Gebäudetrennwand mit sehr gutem Luftschallschutz

80

Standard-Schallpegeldifferenz DnT A

70 60 50

B

40 30

1 2 3 4 1

Lignatec Innenbekleidungen

125 250 500 1000 2000 Frequenz f [Hz]

Grundriss Wohnungstrennwand A

4

B

1 4 3 2 1

A

zwei identische Trennwände in Rahmenbauweise – Schalenabstand d – n = 1 für starre Verbindung – c = 1 für Faserdämmstoff als Hohlraumbedämpfung Trennung der beiden Wände mit: – grossem Schalenabstand d, der Hohlraum dient auch als Installationszone – n = 2 für getrennte Schalen (auch Decken sind getrennt) – c = 1 für Faserdämmstoff als Hohlraumbedämpfung

1

Gipsfaser- oder Gipskartonplatten

2

OSB-Grobspanplatten

3

Holzrahmenkonstruktion

4

Glas- oder Steinwolleplatten

2.6.1 Schallschutz Geschossdecken, Trennwände und die Gebäudehülle sind in Abhängigkeit von der Lärmempfindlichkeit und vom Grad der Störung in schalltechnischer Hinsicht zu dimensionieren (Norm SIA 181 [2]). Praxiserfahrungen und messtechnische Qualitätskontrollen belegen, dass auch mit Holzbauten erhöhten Schallschutzanforderungen Rechnung getragen werden kann, wobei im tieffrequenten Bereich bei geringer flächenbezogener Masse oft ein reduzierter Schallschutz (Luft- und Trittschall) bemängelt wird. Einen wesentlichen Einfluss auf den Schallschutz haben die Bekleidungen von Wänden und Decken: Es sind möglichst dünne und schwere Materialien zu wählen; bewährt haben sich Gipsfaser- und Gipskartonplatten. Holzwerkstoffplatten weisen eine eher zu geringe Rohdichte auf und eignen sich deshalb nicht speziell als Schallschutzmassnahme. Als weitere Kriterien sind der möglichst grosse Schalenabstand von schweren Bekleidungen (grosser bedämpfter Hohlraum) und deren optimale schalltechnische Trennung (vollständige Trennung durch zwei Tragstrukturen oder biegeweiche Montage über Akustikschwinghänger, Federschienen o. ä.) zu beachten (Figur 22 und 23). Ein erhöhter Trittschallschutz wird durch eine trittschallgedämmte Bodenüberkonstruktion (Unterlagsboden), evtl. weichfedernde Bodenbeläge und biegeweich abgehängte Deckenbekleidungen aus gipsgebundenen Platten gewährleistet. Damit im tieffrequenten Bereich ebenfalls gute Ergebnisse erzielt werden, ist in der Regel eine Erhöhung der Masse im Bereich der Tragstruktur erforderlich (Holz-Beton-Verbundsysteme, Sandschüttungen oder Betonplatten, Einbau von Tilgern).


14

2.6.2 Raumakustik Das akustische Klima eines Raumes wird entscheidend durch das Reflexions- bzw. Absorptionsverhalten seiner Begrenzungsflächen geprägt. Als Kennwert für die statistische Raumakustik wird die

1,0

Schallabsorptionskoeffizient αS [–]

Gipslochakustikplatten**

0,6

Vorhänge mittel Teppich mittlere Dicke

0,4

2,5

Putze, Beton * abgehängt, mit Akustikhinterlage ** Lochanteil 15,5 %

Klassenzimmer Anforderung/Zielwerte Decke schallhart (Stahlbeton) Akustikdecke, ganze Fläche

2,0 Nachhallzeit tS [s]

4000

2000

500

1000

250

Parkett geklebt

Frequenz f [Hz]

Figur 25: Nachhallzeit in Schulzimmer mit/ohne schallabsorbierende Massnahmen

tS: Konstante: V: AS:

Gipsgebundene Platten*

0,2 0,0

1,5

1,0

0,5

0,0 125

2.7

250

500 1000 Frequenz f [Hz]

2000

Nachhallzeit [s] 0,16 [s · m–1] Raumvolumen [m3] äquivalente Schallabsorptionsfläche (AS = Aj · Sj) [m2]

Damit Raumakustikanforderungen mit Nachhallzeiten von z. B. etwa 0,5 Sekunde in Grossraumbüros, etwa 0,6 Sekunde in Schulzimmern oder etwa 1,2 Sekunden in Kleinturnhallen entsprochen werden kann, sind Wand- und/oder Deckenbekleidungen mit möglichst hohem Schallabsorptionsvermögen S über den gesamten relevanten Frequenzbereich einzusetzen. Neben Gipslochdecken kommen hierfür insbesondere Akustikplatten aus Holzwerkstoffen zur Anwendung.

4000

Brandschutz

Aus brandschutztechnischer Sicht werden Innenbekleidungen wie folgt unterschieden: • Bekleidung ohne Feuerwiderstand (Baustoff), d. h. mit vorwiegend ästhetischen Anforderungen • Bekleidung mit Feuerwiderstand (Brandschutzfunktion). In den VKF-Dokumenten wird von Verkleidungen gesprochen, in dieser Lignatec-Ausgabe wird dafür der europäisch gebräuchliche Begriff Bekleidungen verwendet. Figur 26: Baustoffprüfung mit SBI-Prüfanordnung (Single Burning Item)

Nachhallzeit tS verwendet, innerhalb deren sich der Schallpegel nach Abschalten der Schallemission um 60 dB verringert. Zwischen der Nachhallzeit tS, der gesamten äquivalenten Schallabsorptionsfläche AS und dem Raumvolumen V besteht folgender Zusammenhang:

Holzwerkstoff-Akustikplatten*

0,8

125

Figur 24: Schallabsorptionsvermögen von Innenbekleidungen. Bei der Dimensionierung sind die Messwerte der Systemanbieter zu beachten

Lignatec Innenbekleidungen

2.7.1 Bekleidung ohne Feuerwiderstand Bekleidungen ohne Feuerwiderstand werden als Baustoffe klassiert und in der Anwendung geregelt. Die Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF [11, 12] sind auf der Klassierung der Brandkennziffer (BKZ), bestehend aus Brennbarkeitsgrad und Qualmgrad, aufgebaut. In genutzten Räumen (Wohnung, Büro, Schulzimmer usw.) dürfen mittelbrennbare Bekleidungen (Holzwerkstoffplatten mit BKZ ≥ 4.2) angewendet werden [8, 11, 14]. Einschränkungen bestehen bei Hochhäusern und bei

grossen Brandabschnittsflächen. In Fluchtwegen (Korridoren, Treppenhäusern) sind nicht brennbare Wand- und Deckenbekleidungen (z. B. gips-, zement- oder glasbasierte Platten mit BKZ ≥ 6q.3) zwingend vorgeschrieben [8, 11, 14]. Gemäss den europäischen Normen [11] werden Baustoffe zukünftig mit einer neuen Prüfmethode (SBI-Test) geprüft und den Klassen A1, A2, B, C, D, E und F zugeordnet. Da die Klassen nach EN aber nicht mit der BKZ-Klassierung übereinstimmen und keine direkte Zuordnung möglich ist, wird die EN-Baustoffklassierung erst zu einem späteren Zeitpunkt in das schweizerische Vorschriftenwerk überführt. Für die Anwendung von Baustoffen in der Schweiz sind zwingend eine BKZ-Prüfung und die Zulassung der VKF erforderlich [12]. 2.7.2 Bekleidung mit Feuerwiderstand Bekleidungen mit Feuerwiderstand (Brandschutzfunktion) schützen Bauteile vor der Brandeinwirkung und können die Feuerwiderstandsdauer für die tragende und/oder raumabschliessende Funktion des Bauteils gewährleisten oder verbessern [8, 12, 15].


15

Nach dem neuen europäischen Klassierungssystem [11] werden feuerwiderstandsfähige Bekleidungen mit Brandschutzfunktion mit K gekennzeichnet. Falls diese Bekleidungen aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen müssen, werden diese in den Anwendungsvorschriften mit dem Zusatz (nbb) ergänzt. Diese Klassierung für feuerwiderstandsfähige, nicht brennbare Bekleidungen entspricht ungefähr der alten Klassierung F 30 und F 60 nach VKF [11, 12].

Figur 26a: Gegenüberstellung der Bezeichnungen für nicht brennbare, feuerwiderstandsfähige Bekleidungen mit Brandschutzfunktion nach VKF und EN

Feuerwiderstandsdauer der Bekleidung Bezeichnung und Klassierung nach VKF Bezeichnung in den Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF Bezeichnung und Klassierung nach EN

2.8

Holzfeuchte w [%]

25 20 15 10 5 0

0 25 50 75 100 relative Luftfeuchtigkeit ϕ [%]

Figur 27: Holzfeuchte w, in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchtigkeit , im Temperaturbereich von 0 bis 20 °C

In den Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF [11] sind die Bezeichnungen K30 und K60 noch nicht eingeführt. Zurzeit werden nicht brennbare, feuerwiderstandsfähige Bekleidungen mit den Abkürzungen EI30 (nbb), EI60 (nbb) und EI90 (nbb) bezeichnet.

30 Minuten F 30 EI 30 (nbb)

60 Minuten F 60 EI 60 (nbb)

90 Minuten F 90 EI 90 (nbb)

K30 (nbb)

K60 (nbb)

Feuchteschutz und Feuchteregulierung

Betreffend den Feuchteschutz wirkt sich die Innenbekleidung mit ihrem Diffusionswiderstand auf den Feuchtetransport durch Wasserdampfdiffusion aus. Bei Konstruktionen mit äusseren ‹dampfdichten› Schichten ist allenfalls auf der Innenseite zusätzlich eine dampfbremsende Schicht erforderlich, damit das Bauteil in dampfdiffusionstechnischer Hinsicht funktionstüchtig ist. Die Innenbekleidung hat in Abhängigkeit ihrer Sorptionsfähigkeit bzw. des Feuchtepotentials auch einen regulierenden Einfluss hinsichtlich Pufferung von kurzzeitigen Feuchteereignissen: Feuchtigkeit aus der Raumluft kann von der Bekleidung aufgenommen (absorbiert) und zeitverzögert wieder an die Raumluft abgegeben werden. Der Feuchtehaushalt eines Gebäudes und die daraus resultierende relative Luftfeuchtigkeit wirkten sich auch auf die Ausgleichsfeuchte des Kon-

2.9

Lignatec Innenbekleidungen

struktionsholzes und damit auf dessen Schwindund Quellmasse sowie letztendlich auf die Rissproblematik bei Innenbekleidungen aus. Die mittlere Holzfeuchte von Bauteilen beträgt in gut beheizten Räumen etwa 9 ± 3% (Norm SIA 265, Holzbau [5]). Dies entspricht einer relativen Luftfeuchtigkeit von 30 bis 60%. Zu trockene Raumluft oder zu feucht eingebautes Konstruktionsholz können durch Abschwinden zu Rissen bei der Innenbekleidung führen.

Luftdichtigkeit

Die (warmseitige) Luftdichtigkeit ist eine zentrale Anforderung, insbesondere bei der Holzbauweise. Gemäss Norm SIA 180 [1] muss die Gebäudehülle, welche das beheizte Gebäudevolumen umschliesst, grundsätzlich dicht sein. Insbesondere bei Bauten mit Komfortlüftung (z. B. Minergie und Minergie-P) werden erhöhte Anforderungen an die Luftdichtigkeit gestellt, und diese wird für zertifizierte MinergieP-Bauten auch messtechnisch nachgeprüft. Für die Gewährleistung der Luftdichtigkeit stehen bei Holzbauten zwei grundsätzlich verschiedene Konstruktionsphilosophien zur Diskussion:

Figur 28: Thermografieaufnahmen zeigen Leckstellen deutlich, z. B. hier die nach dem Wärmetauscher der Komfortlüftung noch warme Fortluft, die ‹unsichtbar› in den Bereich der Hinterlüftung ausgeblasen wird


16

• Die Innenbekleidung bzw. die innere Beplankung übernimmt auch die Funktion der luftdichten Schicht; Plattenstösse werden luftdicht verklebt oder luftdicht abgeklebt, und Anschlüsse an angrenzende oder durchdringende Bauteile werden ebenfalls luftdicht abgeklebt. • Alternativ kann zur Gewährleistung der Luftdichtigkeit eine separate Luftdichtigkeitsschicht, z. B. zwischen statischer Beplankung und Innenbekleidung, eingebaut werden. Diese Luftdichtigkeitsschicht kann auch hinsichtlich Gewährleistung der dampfdiffusionstechnischen Funktionstüchtigkeit, z. B. bei äusseren Schichten mit hohen Diffusionswiderständen, von Bedeutung sein.

2.10

Lignatec Innenbekleidungen

Figur 29: Luftdichte Innenbekleidung mit abgeklebten Stössen

Figur 30: Luftdichtigkeit mit separater Dampfbremse und Luftdichtigkeitsschicht

Oberfläche und Ästhetik

Die innere Bekleidung der Wände und Decken sowie der Bodenbelag bilden zusammen mit den Öffnungen bzw. den Fenstern und Türen den sichtbaren Abschluss des Raumes. Der Architekt gestaltet durch sein Materialisierungs- und Farbkonzept bewusst den Raum. In der Regel werden fugenlose Oberflächen gewünscht, die wie beim Massivbau verputzt und farbig gestrichen werden können. Dies wird meist mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten gewährleistet, die verputzt oder mit Tapeten u. ä. versehen werden. Insbesondere bei hohen Anforderungen an den Schall- und Brandschutz bieten gipsgebundene Platten Vorteile. Zudem sind sie als Trägerplatten für eine Vielzahl von Oberflächen geeignet, gut zum Beispiel auch als Untergrund für Plattenbeläge. Überlegungen hinsichtlich weitgehender Vorfabrikation, kürzestmöglicher Bauzeit und Trockenbauweise sowie Zusatzfunktionen wie Schallabsorption

führen zu Wand- und Deckenbekleidungen aus Holzwerkstoffplatten. Solche Bekleidungen bedingen eine Fugenteilung, die geplant sein will, sowohl betreffend die Anordnung als auch die Ausführung der Fugen. Mittels sichtbarer oder verdeckter Befestigung kann auch eine demontierbare Bekleidung bzw. Abdeckung von Installationshohlräumen realisiert werden. Die Verwendung von Hobelwaren erlaubt eine horizontale, vertikale oder diagonale Strukturierung von Wand- und Deckenbekleidungen.

Figur 31: Raum mit fugenloser Innenbekleidung aus gipsgebundenen Platten

Figur 32: Raum mit farbigen Holzwerkstoffplatten, welche eine sehr kurze Bauzeit ermöglichen


17

3

Gipsgebundene Platten 3.1

Figur 33: Gipskartonplatten

Lignatec Innenbekleidungen

Typologie gipsgebundener Platten

3.1.1 Systematik Gipsbauplatten ist der Oberbegriff für die folgenden gipsgebundenen Platten [13]. • Vollgipsplatten: Platten aus Gips mit homogenem Aufbau • Gipskartonplatten: Platten mit Gipskern und Kartonummantelung • Gipsfaserplatten: Platten aus Gips und Papierfasern

3.1.2 Gipskartonplatten Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, der einschliesslich der Längskanten mit Karton ummantelt ist, während die geschnittenen Querkanten den Gipskern zeigen. Der Karton ist mit dem Gipskern fest verbunden und hat die Funktion einer Bewehrung. Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden Gipskartonplatten künftig als Gipsplatten bezeichnet (EN 520).

Für den Einsatz als Innenbekleidungen im Holzbau sind aufgrund ihrer Eigenschaften nur Gipsfaserund Gipskartonplatten von Bedeutung. Um rissfreie verputzte Flächen zu erreichen, sind stets die Verlegerichtlinien der Produktelieferanten einzuhalten. Die Ursachen von Rissen in Beplankungen mit Gipsbauplatten können grundsätzlich in zwei Kategorien eingeteilt werden: 1. Wahl von nicht geeigneten Konstruktionen oder andere Planungsfehler. 2. Verarbeitungsfehler oder baustellenbedingte Einwirkungen.

Plattentypen: Gipskarton-Bauplatten (GKB), Gipskarton-Feuerschutzplatten (GKF), Gipskarton-Bauplatten imprägniert (GKBi), Gipskarton-Feuerschutzplatten imprägniert (GKFi), Gipskarton-Putzträgerplatten (GKP). 3.1.3 Gipsfaserplatten Siehe Kapitel 3.2 Fermacell-Gipsfaserplatten

Die Verantwortlichkeiten sind wie folgt geregelt: • Für qualitativ einwandfreie Produkte übernimmt der Produktelieferant die Gewährleistung. • Für die richtige Materialwahl und den korrekten Systemaufbau (z. B. Brandschutz, Schallschutz, Statik usw.) übernimmt der Planer die Gewährleistung. • Für den korrekten Einbau der Produkte übernimmt der ausführende Unternehmer die Gewährleistung.

Figur 34: Bauphysikalische Kennwerte von Gipskarton- und Gipsfaserplatten

Gipskartonplatten Plattendicken d Rohdichte Ausgleichsfeuchte (65%, 20 °C) w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Spezifische Wärmekapazität c Brandkennziffer nach VKF

9,5, 12,5, 15, 18, 20, 25 mm ≤ 1000 kg/m3 0,5 Massen- % 0,21 W/mK 6 –10 0,96 kJ/kgK 6q.3

Gipsfaserplatten (Fermacell) 10, 12,5, 15, 18 mm 1150 ± 50 kg/m3 1,3 Massen- % 0,32 W/mK 13 1,05 kJ/kgK 6q.3


18

3.2

Figur 35: FermacellGipsfaserplatten

Figur 36: Einsatz von Fermacell beim Objekt Oktogon in Bern

Fermacell-Gipsfaserplatten

3.2.1 Produkt Fermacell-Gipsfaserplatten bestehen aus Gips und Zellulosefasern, die in einem Recyclingverfahren aus Altpapier gewonnen werden. In computergesteuerten Fertigungsstrassen wird aus diesen beiden natürlichen Rohstoffen eine homogene Mischung produziert. Dabei dienen die Papierfasern als Bewehrung. Unter Zugabe von Wasser und ohne weitere Bindemittel werden unter hohem Druck stabile und geruchsneutrale Platten gepresst, getrocknet und auf die jeweiligen Formate zugeschnitten. Durch die Zugabe von Wasser reagiert der Gips. Er durchdringt und umhüllt die Papierfasern und bewirkt die hohe Stabilität und Nichtbrennbarkeit von Fermacell. Dank der faserverstärkten, homogenen Struktur erreichen die Platten eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchung. Fermacell-Gipsfaserplatten entsprechen den Anforderungen der Baubiologie. 3.2.2 Lieferprogramm Fermacell-Gipsfaserplatten sind in folgenden Formaten lieferbar: Dicke

Länge x Breite

10, 12,5, 15 und 18 mm

Figur 37: Lieferprogramm FermacellGipsfaserplatten

Lignatec Innenbekleidungen

1500 x 1000 mm 1000 x 1249 mm 2000 x 1249 mm 2500 x 1249 mm 2540 x 1249 mm 2750 x 1249 mm 3000 x 1249 mm Zuschnitt nach Mass bis zu einer maximalen Plattengrösse von 2540 x 6000 mm ist auf Anfrage erhältlich. 3.2.3 Anwendungen Fermacell-Gipsfaserplatten sind Bau-, Feuchtraumund Feuerschutzplatten zugleich. Es gibt nur einen Plattentyp. Sie werden sowohl im Neubau als auch im Renovationsbau eingesetzt und kommen für Wohnbauten, Schulen, Büros, Läden, Industrie, Gewerbe und Handel zur Anwendung, kurz überall dort, wo die vielseitigen wohnphysiologischen und bauphysikalischen Eigenschaften geschätzt werden.

3.2.4 Planung Den Architekten, Ingenieuren und Verarbeitern steht eine umfangreiche Planungsdokumentation zur Verfügung. Diese kann über das Verkaufsbüro Schweiz der Xella Trockenbau-Systeme GmbH in Münsingen bestellt oder auf der Homepage www.fermacell.ch direkt heruntergeladen werden. Die Innen- und Aussendienstmitarbeiter von Fermacell stehen den Planern und Verarbeitern gerne mit Rat und Tat zur Seite. Je früher sie in den Planungsprozess einbezogen werden, desto besser kann auf spezielle Gegebenheiten eingegangen werden. 3.2.5 Bauphysikalische Kennwerte • Schallschutz Mit geprüften Fermacell-Wand- und Deckenkonstruktionen lassen sich Luftschalldämmmwerte bis zu R w,P = 86 dB sowie Trittschallverbesserungsmasse bis zu DLW = 31 dB (bei sichtbaren Holzbalkendecken) und DLW = 21 dB (bei Holzbalkendecken mit Unterdecken) erreichen. • Brandschutz Fermacell-Gipsfaserplatten sind nicht brennbar (Brandkennziffer nach VKF: 6q.3). Über den Nachweis von Brandschutzzulassungen oder die Zuordnungstabelle der VKF sind aktuell 15 Holzständerkonstruktionen als nichttragende oder tragende Wände nach den neuen Kriterien und Anforderungen an den Brandwiderstand von Bauteilen (R, E und I) für 30 oder 60 Minuten anwendbar. Die Konstruktionen sind übersichtlich dargestellt in der Fermacell-Konstruktionsübersicht ‹Konstruktionen für Wand, Decke und Fussboden, Ausgabe Schweiz›. • Luftdichtigkeit und Winddichtigkeit Fermacell-Gipsfaserplatten sind luft- und winddicht. Die Plattenstösse sind ebenfalls als luft- und winddicht einzustufen. Dies gilt sowohl für den stumpfen Stoss zweier Platten auf einer Holzrippe als auch für die nicht hinterlegte Spachtel- oder Klebefuge. Bauteilanschlüsse und Montageöffnungen (z. B. Steckdosen) müssen sorgfältig abgedichtet werden. Es wird empfohlen, die Luftdichtigkeit im Rohbau durch einen Blower-Door-Test zu überprüfen.


19

Figur 38: Bauphysikalische Kennwerte von FermacellGipsfaserplatten

Plattendicken d Rohdichte Ausgleichsfeuchte (65 %, 20° C) w Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Spezifische Wärmekapazität c Brandkennziffer nach VKF

Figur 39: Konsollasten an vertikaler Fermacell-Beplankung 1 Sicherheitsfaktor 2 (Dauerbeanspruchung bei relativer Luftfeuchtigkeit bis 85 %) 2 Gerechnet mit Kragarm 300 mm 3 Abstand der Unterkonstruktion 50 x d

Tragkraft in kg 1) Dicke d der Fermacell- Bilderhaken mit Beplankung 3) Nagelbefestigung

10 mm 12,5 mm 15 mm 10 + 12,5 mm

15 17 18 20

Lignatec Innenbekleidungen

10, 12,5, 15, 18 mm 1150 ± 50 kg/m3 1,3 Massen- % < 2% 0,32 W/mK 13 1,05 kJ/kgK 6q.3

25 27 28 30

35 37 38 40

3.2.6 Dimensionierung Fermacell-Gipsfaserplatten dürfen als aussteifende Beplankungen von Wänden, Decken und Dächern bei Holzbauten verwendet werden. Als Grundlage für die Planung und Dimensionierung dienen die folgenden ‹Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen› des Deutschen Instituts für Bautechnik, Berlin: • Materialzulassung für den statischen Einsatz Z-9.1– 434 • Zulassung für Wände in Holztafelbauart Z-9.1–187 • Europäische Technische Zulassung ETA–03/0050 Sowohl an Wand- als auch an Deckenbekleidungen aus Fermacell-Gipsfaserplatten lassen sich Einzellasten anbringen. Hiezu ist in Figur 39 eine Auswahl von Verbindern mit den zulässigen Belastungen dargestellt. 3.2.7 Einbaufeuchte, Klima Wie alle am Bau verwendeten Materialien unterliegen auch Fermacell-Gipsfaserplatten bei Temperatur- und Feuchteänderungen einem Dehnund Schwindprozess (Quellen und Schwinden). Zur Gewährleistung einwandfreier Trockenbauarbeiten mit Fermacell-Gipsfaserplatten im Wand-, Decken- und Fussbodenbereich ist die Einhal-

Schraube mit durchgehendem Gewinde Ø 5 mm 2)

Hohlraumdübel

20 30 30 35

40 50 55 60

tung der nachfolgenden Verarbeitungsregeln erforderlich: • Fermacell-Gipsfaserplatten und mit Fermacell beplankte Bauteile dürfen nicht bei einer relativen Luftfeuchte von ≥ 80% eingebaut werden. • Die Verklebung der Fermacell-Fugen muss aus verarbeitungstechnischen Gründen bei einer relativen Luftfeuchte von 80% und einer Raumtemperatur von ≥ 5°C erfolgen. • Die Platten müssen sich dem umgebenden Raumklima angepasst haben und dürfen sich auch in den ersten zwölf Stunden nach dem Verkleben nicht wesentlich verändern. Geringere relative Luftfeuchten und Lufttemperaturen verlängern die Aushärtezeiten. • Das Verspachteln von Fermacell-Fugen darf erst bei einer relativen Luftfeuchte von 70% (entspricht einer resultierenden Plattenrestfeuchte von 1,3%) und nach Aufstellen der Wandund Deckenelemente erfolgen. Die Raumtemperatur muss ≥ 5°C betragen.


20

3.2.8 Verarbeitung Aufgrund der faserverstärkten, homogenen Struktur lassen sich die Fermacell-Gipsfaserplatten mit allen Holzbearbeitungsmaschinen be- und verarbeiten: sägen, bohren, hobeln, fräsen, schleifen. Der Zuschnitt erfolgt am rationellsten mit einer schienengeführten Handkreissäge. Es empfiehlt sich der Einsatz einer Absauganlage. Mit dem FermacellReisser können Fermacell-Gipsfaserplatten auch geritzt und gebrochen werden. Allerdings ist eine bruchraue Kante für die Klebefugentechnik nicht geeignet (Figur 40).

Lignatec Innenbekleidungen

struktion darf beim Klammern oder Nageln nicht federn und muss bei nichttragenden Wänden und auf Lattungen von Bekleidungen eine Auflagerbreite von mindestens 20 mm für die zu befestigende Fermacell-Gipsfaserplatte aufweisen. Die Unterkonstruktionsabstände sind abhängig von der Funktion und der Plattendicke und dürfen die Werte gemäss Figur 41 nicht überschreiten. Als Unterkonstruktion für Fermacell-Gipsfaserplatten haben sich die Konstruktionen gemäss Figur 42 bewährt.

3.2.9 Unterkonstruktion Das für die Unterkonstruktion verwendete Holz muss für den Holzbau geeignet und beim Einbau trocken sein (mittlere Holzfeuchte von 9 ± 3 % bei im Winter beheizten, gut belüfteten Räumen gemäss Norm SIA 265, Holzbau [5]). Die Unterkon-

Figur 40: Einritzen der Bruchstelle, Brechen der Ab- und Zuschnitte, Sägen mit Elektrosäge, Glatthobeln der Bruchkante

Fermacell-Plattendicken (mm) 10 12,5 Maximaler Achsabstand bei 500 625 nichttragenden Wänden (mm) Maximaler Achsabstand bei 625 625 tragenden/aussteifenden Holzständerwänden (mm) Figur 41: Maximale Achsabstände in Abhängigkeit der Funktion und Plattendicke

1

2

15 750

18 900

625–750

625–900

3

Figur 42: Bewährte Unterkonstruktionen für Fermacell-Gipsfaserplatten 1 Lattung direkt auf Ständerkonstruktion, Sparren- oder Balkenlagen oder anderen Untergründen für Wand- und Deckenbereich 2 Justierschwingbügel für Wand- und Deckenbereich 3 Federschiene für Wand- und Deckenbereich 4 Federclip-System Protektor TPS-25 für Deckenbereich

4


21

3.2.10 Befestigung Fermacell-Gipsfaserplatten werden auf Holz mit Klammern, Nägeln oder Fermacell-Schnellbauschrauben befestigt. Alle Befestigungsmittel sind in den Fermacell-Gipsfaserplatten etwa 1 bis 2 mm tief zu versenken und zu verspachteln. Für das Befestigen von Fermacell auf Fermacell (mehrlagige Beplankung) können Schrauben oder Spreizklammern verwendet werden. Die Klammerlängen und die Klammerabstände richten sich nach der Konstruktion (Decke, Wand, Bekleidung), der statischen Funktion (aussteifend, bekleidend) und den Plattendicken. Die detaillierten Angaben sind in den Fermacell-Verarbeitungsanleitungen zu finden.

Lignatec Innenbekleidungen

Figur 43: Befestigen der Fermacell-Gipsfaserplatten mit Schrauben und Klammern auf der Holzunterkonstruktion

Im Holzbau hat sich die Klammertechnik weitestgehend durchgesetzt. Sie ist die wirtschaftlichste und verarbeiterfreundlichste Befestigungstechnik. Alle Befestigungsmittel müssen ausreichend gegen Korrosion geschützt sein. 3.2.11 Montage Neben der Vor-Ort-Montage auf der Baustelle lassen sich die Wand- und Deckenelemente auch vor der Witterung geschützt in der Werkstatt vorfertigen. Der vormontierte Holzrahmen bzw. die einzelnen Hölzer werden auf dem Arbeitstisch ausgelegt und ausgerichtet. Darauf werden die zugeschnittenen Fermacell-Gipsfaserplatten gelegt und mit geeigneten Verbindungsmitteln befestigt. Je nach bauphysikalischen Anforderungen ist es notwendig, neben Installationen und Wärmedämmung auch eine Dampfbremse einzubauen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Anschlüsse und Durchdringungen luftdicht ausgebildet werden.

Figur 44: Herstellung von Holzwänden mit Fermacell in der Werkstatt und Montage der Wände auf der Baustelle


22

Figur 45: Mit der Kartusche auf die Plattenkanten aufgebrachter Fugenkleber 1 Einlagig 2 Doppellagig 3 Fermacell-Fugenkleber als flacher Wulst aufgebracht

1

2

3

3

3.2.12 Fugenausbildung Zur Plattenverbindung in der Fläche stehen folgende Fugentechniken zur Auswahl: • Klebefugentechnik Die Kleberschnur muss auf die Mitte der Plattenkante aufgetragen werden (Figur 45). Beim Zusammenpressen der beiden Plattenkanten muss der Kleber die Fuge komplett ausfüllen. Die maximale Breite der Klebefuge darf 1 mm nicht überschreiten.

b

Figur 46: Fugenbreite b von 5 mm bis 7 mm oder 0,5 x Plattendicke sind einzuhalten

Figur 47: TB-Kante im Schnitt und in der Ansicht

Lignatec Innenbekleidungen

• Spachtelfugentechnik Die Fugenbreite beträgt 5 bis 7 mm bei 10 mm und 12,5 mm dicken Platten und 7 bis 9 mm bei 15 mm und 18 mm dicken Platten. Die Fugen müssen vor dem Verspachteln staubfrei sein. Es darf erst verspachtelt werden, wenn die montierten Platten trokken, also frei von höherer Baufeuchte sind. Der Fermacell-Fugenspachtel wird mit sauberem Wasser, sauberen Gefässen und Werkzeugen angerührt. Bei aussteifenden Wandscheiben sind horizontale Spachtelfugen nicht zulässig. • Trockenbau-Kante (TB-Kante) Die Fermacell-Gipsfaserplatte mit TB-Kante wird für Innenwände, Decken und die Bekleidung von Dachschrägen verwendet und kann bei statischer Anwendung der Fermacell-Gipsfaserplatte eingesetzt werden (siehe Zulassung für Wände in Holztafelbauart, Z–9.1 –187). Die Platten werden stumpf gestossen, und im Bereich der abgeflachten TB-Kante wird ein Fugenband eingespachtelt. • Stumpfer Stoss Wenn keine Anforderungen an die Oberfläche gestellt werden, kann – auch unter brandschutztechnischen Gesichtspunkten – ein stumpfer Plattenstoss ausgeführt werden. Die verschiedenen Fugentechniken weisen alle spezifische Vorteile auf:

– Vorteile der Klebefuge gegenüber der Spachtelfuge sind die hohen Zug- und Biegefestigkeiten: Die Festigkeit der Fugenverbindung entspricht den Festigkeitswerten der Fermacell-Gipsfaserplatten. – Vorteile der Spachtelfugentechnik sind die grössere Toleranz bei der Fugenbreite und dass auch gebrochene Kanten dafür geeignet sind. – Vorteil der TB-Kante ist das schnelle Verlegen der Fermacell-Gipsfaserplatten. 3.2.13 Anschlüsse Anschlüsse wie Wand – Wand (T-Verbindungen oder Eckausbildung), Wand – Decke, Dachschräge – Decke und andere sind in der Fermacell – Planungsund Verarbeitungsanleitung Holzbau dargestellt. Grundsätzlich gilt, dass Brand-, Schall- und Wärmeschutzanforderungen an die trennenden Bauteile (Wände, Decken) auch bei den Bauteilanschlüssen berücksichtigt werden müssen. Anschlüsse an fremde Bauteile und die Inneneckausbildung von Bauteilen mit Holzunterkonstruktion, welche mit Fermacell-Gipsfaserplatten beplankt sind, müssen in der Regel getrennt ausgebildet werden. Das Anspachteln an einen Trennstreifen, wie in Figur 48 dargestellt, hat sich in der Praxis als die sicherste und einfachste Variante der verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten erwiesen. Zudem ist dieser Anschluss für alle Oberflächen wie Tapeten, Fliesen, Dünnputze und Anstriche geeignet. 3.2.14 Oberflächen Fermacell-Beplankungen sind ideale Untergründe für Dünnputze (Abriebe und Abglättungen), Anstriche, Plattenbeläge (Keramik-, Natur- und Kunststein) und Tapeten. Die verwendeten Produkte müssen für Gipsbauplatten-Untergründe geeignet sein. Die Aufbau- und Verarbeitungsempfehlungen der jeweiligen Lieferanten sind zu berücksichtigen.


23

Lignatec Innenbekleidungen

Figur 48: Bauteilanschluss Wand – Wand: 1 Fugenspachtel 2 auf Trennstreifen

1 2

3.2.15 Ausschreibung und Gewährleistung Um die Verantwortlichkeiten sinnvoll zu regeln, sollte die komplette Montage eines Bauteiles mit Fermacell-Gipsfaserbeplankung – bestehend aus der Unterkonstruktion und der Beplankung inklusive der Fugenausbildung – an einen einzigen Unternehmer vergeben werden. In der Ausschreibung ist insbesondere die Schnittstelle zwischen Plattenmontage und Oberflächenbehandlung klar zu definieren. Zur Plattenmontage gehören auch folgende Arbeiten: • Fugenausbildung gemäss Herstellerangaben • Spachteln der Fugenbereiche und der Befestigungsmittel • Ausführen von Anschlüssen, Innen- und Aussenecken gemäss Herstellerangaben. Die oben beschriebene Vorgehensweise bietet folgende Vorteile: • Alle Unternehmer rechnen den gleichen Arbeitsumfang (die Offerten werden vergleichbar). • Diese Schnittstellenregelung gewährleistet einen reibungs- und diskussionslosen Arbeitsablauf auf der Baustelle. • Der Nachfolgeunternehmer findet einen Untergrund vor, der keiner zusätzlichen Nacharbeiten (z. B. Versenken von vorstehenden Befestigungsmitteln, Entfernen von Kleberresten) mehr bedarf. • Die Ausbildung der Anschlüsse wird nicht dem Zufall überlassen. Sie wird geplant und mit der Plattenmontage ausgeführt. Mit dem Arbeitsgang der Verspachtelung des Fugenbereiches und der Befestigungsmittel ist die Plattenmontage abgeschlossen. Das heisst aber nicht, dass die Flächen nun schon ohne weitere Vorarbeiten bereit sind für die Oberflächenbehandlung. Beim Holzbauer eine malerfertige Oberfläche auszuschreiben oder sie von ihm zu verlangen, ist nicht sinnvoll und hat sich in der Praxis nicht bewährt. Was sich sehr gut bewährt hat, ist das Vergeben der Spachtelarbeiten vom Holzbauer an den Gipser. Der

Holzbauer muss jedoch wissen, dass nur er gegenüber dem Bauherrn die Gewährleistung für eine funktionsfähige Beplankung tragen kann. Entsprechend wichtig ist die Auswahl des Gipsers. 3.2.16 Zusammenfassung Im folgenden sind nochmals die wichtigsten Punkte zusammengefasst, welche beim Einsatz von Fermacell-Gipsfaserplatten beachtet werden sollten: • Um die Verantwortlichkeiten sinnvoll zu regeln, sollte die komplette Montage eines Bauteiles mit Fermacell-Gipsfaserbeplankung – Unterkonstruktion und Beplankung inklusive Fugenausbildung – an einen einzigen Unternehmer vergeben werden. • Die Verfugung darf erst nach Akklimatisierung der Fermacell-Gipsfaserplatten erfolgen. • Anschlüsse und Inneneckausbildungen sind zu planen. • Die maximale Breite der Klebefuge darf 1 mm nicht überschreiten. • Alle Befestigungsmittel müssen ausreichend gegen Korrosion geschützt sein. • Bei aussteifenden Wandscheiben sind horizontale Spachtelungen nicht zulässig.

Xella Trockenbau-Systeme GmbH Südstrasse 4 3110 Münsingen info@xella.ch www.xella.ch


24

4

Zementgebundene Holzspanplatten 4.1

A

B

A

C

A

Lignatec Innenbekleidungen

B

B

Figur 49: Anordnung der Befestigungsmittel

A

A

Figur 50: Einfache Plattenbefestigung mit sichtbarer Fuge

Figur 51: Stossverbindung mit Nut und Feder verleimt

Figur 53: Randabstände in Funktion der Plattendicken

Duripanel

4.1.1 Produkt Duripanel ist eine zementgebundene Holzspanplatte. Sie besteht aus etwa 65 Vol.-% Holzspänen und etwa 35 Vol.-% mineralischen Bindemitteln, hauptsächlich Zement. Dabei übernehmen die Holzspäne eine armierende Funktion. Durch Imprägnierung mit Mineralsalzen und die Ummantelung mit Zement werden die Holzspäne widerstandsfähig gegen klimatische und biogene Einflüsse sowie gegen Feuer geschützt. Duripanel ist verrottungsbeständig und eignet sich daher auch für Anwendungen in Nasszellen. Infolge Schwindens und Quellens muss mit einer Längenänderung von ± 2 mm/m1 gerechnet werden. Das bedingt bei grösseren Flächen Dilatationsfugen. 4.1.2 Lieferprogramm • Format: 2600 x 1250 mm, 3100 x 1250 mm • Dicken: 7 bis 40 mm Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer nach VKF Figur 52: Bauphysikalische Kennwerte

1250 kg/m3 9 % ± 3% 0,26 W/mK 23 6q.3

4.1.3 Anwendungen • Sichtbare Wand- und Deckenbekleidungen (Figur 54) • Brandschutzbekleidungen F 30 bis F 90 • Bekleidungen in Nasszellen • Aussteifungsplatten • Bodenverlegeplatten • Akustikplatten 4.1.4 Verarbeitung Duripanel kann man sägen, fräsen, bohren, schleifen und mit handelsüblichen Hartmetallwerkzeugen bearbeiten. Die Firma Eternit (Schweiz) AG verfügt über moderne Zuschnittanlagen und über ein CNCgesteuertes Bohr- und Fräscenter. Verschiedenste Bearbeitungsaufträge und Zuschnitte werden kundenspezifisch erledigt.

Plattendicken

Figur 54: Grossflächige Deckenbekleidung

4.1.5 Montage und Befestigung Für eine fachgerechte Montage ist eine plane, solide und trockene Unterlage erforderlich (z. B. Lattenrost oder Holzrahmen). Die Platten sind vorzubohren und können mit Holz- oder Spanplattenschrauben, Schnellschrauben oder Holzbauschrauben befestigt werden (Abstände gemäss Figur 49 und 53). Es empfiehlt sich, rostfreie oder gegen Rost geschützte Befestigungsmittel zu wählen. Das Bohrloch ist etwa 1,5 mm grösser zu wählen als der Schraubenschaft. Verdeckte Befestigungen erfolgen mit einem Einhängesystem. Wichtig: Duripanelplatten dürfen nicht direkt mit keramischen Belägen belegt werden. Nur mit Trennlage, z. B. Wedi-Bauplatte verwenden. 4.1.6 Fugenausbildung Voraussetzungen für die fachgerechte Fugenausbildung sind eine einwandfreie Unterkonstruktion, die richtige Vorbehandlung sowie erprobte Dichtungsmittel (siehe Duripanel-Merkblätter). Hinterlegte offene Fugen sind etwa 7 bis 10 mm breit auszuführen. Die geschlossene Fugenausbildung erfolgt mit Nut und Feder oder mit Stufenfalz.

Randabstand A Maximale Befestigungsabstände Minimalabstand* Am Rand B* Im Feld C* 8–14 mm 30 mm 200–300 mm 400–500 mm 16–24 mm 30 mm 300–400 mm 500–600 mm über 24 mm 30 mm 400–500 mm 600–700 mm * Für aussteifende Konstruktionen sind die Randabstände um 50 % zu erhöhen.


25

4.1.7 Oberflächen Duripanel wird ungeschliffen oder geschliffen geliefert. Die Originalfarbe ist zementgrau. Ein grosser Vorteil von Duripanel sind die vielseitigen Oberflächenveredelungen mittels Farbanstrichen, Lackanstrichen sowie geölten Oberflächen. Für die nachträglichen Oberflächenbeschichtungen (Furniere, Folien) sind ausschliesslich geschliffene Platten zu verwenden. Wichtig: Verputzte Oberflächen dürfen nicht fugenlos ausgeführt werden (Figur 50).

4.2

Lignatec Innenbekleidungen

9 10 7 6 5

4 3 2 1 8

Figur 55: Horizontalschnitt mit Aussen- und Innenwandbekleidung 1 Cemcolorplatte, 2 Installationslattung, 3 z. B. OSB-Platte, 4 Holzständer bzw. Wärmedämmung, 5 z. B. Weichfaserplatte, 6 Hinterlüftungsebene, 7 Duripanelplatte, 8 Nut und Feder, 9 Offene Fuge, 10 Gummifugenband

Cemcolor

4.2.1 Produkt Cemcolor ist eine durchgefärbte zementgebundene Spanplatte. Der Holz- bzw. Zementanteil ist vergleichbar mit demjenigen von Duripanel. Daher hat Cemcolor das gleiche Schwind- und Quellverhalten wie Duripanel. Durch den über den ganzen Plattenquerschnitt gleich grob verwendeten Span erhält die Platte ein sehr markantes Erscheinungsbild. Cemcolor ist gleich zu bearbeiten wie Duripanel.

Figur 56: Cemcolor mit verdeckter Befestigung im Sanitärbereich

4.2.2 Anwendungen • Sichtbare Wand- und Deckenbekleidungen • Akustikanwendungen • Schrankfronten • Brandschutzbekleidungen F 30 4.2.3 Lieferprogramm • Format: 2600 x 1200 mm, 3100 x 1200 mm • Dicken: 12, 16 und 18 mm • Farben: anthrazit, rubinrot, bernstein Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer nach VKF Figur 57: Bauphysikalische Kennwerte

1250 kg/m3 9 % ± 3% 0,35 W/mK 25 6q.3

4.2.4 Montage und Befestigung • Sichtbare Verschraubung oder mit Sackloch • Verdeckte Befestigung (mit Einhängesystem) • Adhäsive Befestigung (geklebt)

Figur 58: Wandbekleidung mit klar ablesbarer Fugenstruktur

4.2.5 Fugenausbildung • Hinterlegte offene Fuge (etwa 7 bis 10 mm) • Nut und Feder • Stufenfalz 4.2.6 Oberflächen • Lackanstriche • Geölte Oberflächen

Eternit (Schweiz) AG 8867 Niederurnen 1530 Payerne info@eternit.ch www.eternit.ch


26

5

Lignatec Innenbekleidungen

Glasbasierte Schalldämmplatten 5.1

5.1.1 Produkt Den guten Klang verdankt die Resopal-A2cousticPlatte ihrem Trägermaterial, der Mikropor-G-Trägerplatte aus aufgeblähtem Glas-Recycling-Granulat. Zusammen mit anorganischem Bindemittel wird das Granulat in Form gepresst. In der feinen Porenstruktur des Glas-Recycling-Granulates verliert sich der Schall mehrfach. Das Blähglas macht die Platte extrem leicht, luftfeuchtigkeitsbeständig, nicht brennbar sowie höchst dimensionsstabil. Der Plattenkern trägt beidseitig ein Akustikvlies Resopal-HPL (High Pressure Laminate). Dies sind dekorative Hochdruck-Schichtpressstoffplatten, die aus mehreren Papierbahnen bestehen. Sie werden mit Harz imprägniert, unter Hitze und hohem Druck zwischen strukturgebenden Stahlblechen zu einer homogenen Platte verpresst und sind abgestimmt auf die jeweiligen Anforderungen und in unterschiedlichen Oberflächen erhältlich. Resopal-HPL verleiht der Platte eine homogene und richtungslose Oberfläche. 5.1.2 Anwendungen Resopal-A2coustic ist mit seinen dekorativen und funktionalen Eigenschaften für den Innenausbau dort geeignet, wo hohe ästhetische Anforderungen, Pflegeleichtigkeit, geringes Gewicht, Brandschutz und wirtschaftliche Verarbeitung zu erfüllen sind. Klassische Einsatzbereiche sind schallabsorbierende Wand- und Deckenbekleidungen im Hochbau. Es wird empfohlen, Resopal-A2coustic-Platten nur in Innenbereichen mit normalem Raumklima (15° C bis 25° C Raumtemperatur und 30 % bis 70 % relative Luftfeuchte) einzusetzen. Resopal-A2coustic ist für Wandbekleidungen, komplette Wandschalen, Trennwände, Schränke und Schrankwände, Raumteiler und Akustiksegel in lärmsensibler Umgebung wie Büros, Schulen und Krankenhäusern oder in grossen Hallen für Sport und Kultur geeignet. Für die Decke bietet Resopal-

A2coustic neben seiner Dekorvielfalt mit dem kleineren Modulformat 1250 x 1250 mm eine wesentlich grosszügigere Lösung als konventionelle Rasterdecken. 5.1.3 Lieferprogramm Plattenformate: 2500 x 1250 mm, 1250 x 1250 mm Plattendicken: etwa 20,4 mm Rohdichte 450–550 kg/m3 Lochflächenanteil 11,2 % Schallabsorption etwa 70 % bei 50 mm unbedämpftem Hohlraum Brandkennziffer In Deutschland A2 nach DIN 4102-1 Bei VKF Brandkennziffer beantragt Figur 61: Bauphysikalische Kennwerte

5.1.4 Akustik Für viele Räume bzw. Nutzungen ist die Raumakustik entscheidend, so z. B. in Schulzimmern für eine gute Sprachverständlichkeit oder in Konzertsälen für das Musikerlebnis. Die Nachhallzeit ist hierfür ein wichtiges Kriterium (vgl. auch 2.6.2 Raumakustik). Grundsätzlich gilt: Hallige Räume (lange Nachhallzeit) sind ebenso wie überdämpfte Räume (zu kurze Nachhallzeit) zu vermeiden; je nach Raum und Nutzung ist ein optimales raumakustisches Klima zu schaffen. Die Akustik-Platte Resopal-A2coustic bietet mit guten Schallabsorptionseigenschaften (Figuren 62 und 63) die Möglichkeit, Räume raumakustisch zu konditionieren; die erforderlichen Schallabsorptionsflächen an Wänden und Decken lassen sich rechnerisch ermitteln.

0,8 Schallabsorptionskoeffizient αS [–]

Figur 59: Produktaufbau von Resopal-A2coustic mit Blähglasträger und perforierter Resopal-HPLSchichtpressstoffplatte

Resopal-A2coustic-Platten

0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0

Figur 60: Resopal-A2coustic-Schalldämmplatten als Trennwände in einem Hörsaal

125

250

500 1000 Frequenz f [Hz]

2000

4000

Figur 62: Schallabsorptionsgrad von Resopal-A2coustic über einem unbedämpften 50mm-Hohlraum


27

2

Figur 64: Befestigung von Beschlägen 1 Eingeklebte Kunststoffmuffe 2 Resopal-A2coustic

1 2

Figur 65: Befestigung 1 Resopal-A2coustic 2 Häfele-PanelMontagesystem

1 2

Figur 66: Befestigung 1 Resopal-A2coustic 2 Keilleisten

0,8 Schallabsorptionskoeffizient αS [–]

1

5.1.5 Lagerung Resopal-A2coustic-Platten müssen im geschlossenen Lagerraum unter normalen Innenraumbedingungen (18° C bis 25° C und 50% bis 65% relativer Luftfeuchte) gelagert werden. Die Lagerung erfolgt vollflächig auf einer planen Unterlage. Werden Resopal-A2coustic-Platten während längerer Zeit nicht plan gelagert, ergeben sich Verformungen, die sich nicht zurückbilden. Beim Transport von ResopalA2coustic-Platten mit Fahrzeugen sind ausreichend grosse, plane und stabile Paletten zu verwenden. Die Kanten müssen gegen Stösse geschützt sein. Lagerung und Transport sollen nach den Empfehlungen des Lieferanten erfolgen.

Lignatec Innenbekleidungen

0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0

125

250

500 1000 Frequenz f [Hz]

2000

4000

Figur 63: Schallabsorptionsgrad von Resopal-A2coustic über einem mit 50 mm Mineralwolle bedämpften Hohlraum

5.1.6 Verarbeitung Trotz des Glasträgers sind die Platten gleich einfach wie Holzwerkstoffe mit Holzbearbeitungsmaschinen zu bearbeiten. Wegen möglicher scharfer Kanten sind beim Hantieren stets Schutzhandschuhe zu tragen. Bei der Bearbeitung von Resopal-A2coustic entsteht Glasstaub, der zusammen mit anderen organischen Bestandteilen zu Haut- und Atmungsreizungen führen kann. Grundsätzlich sind die allgemeinen Verarbeitungsempfehlungen des Lieferanten betreffend Bearbeitungswerkzeuge zu beachten sowie die Sicherheitsregeln und Verarbeitungsgrundsätze einzuhalten. 5.1.7 Montage und Befestigung Zum Anschrauben von Beschlägen ist es erforderlich, zuerst Kunststoffmuffen einzukleben. Dazu müssen Bohrungen mit einem Durchmesser von 8 mm ausgeführt werden, in die anschliessend die 8 mm-Kunststoffmuffen mit einem PU-Leim oder einem PURSchmelzklebstoff eingesetzt werden (Figur 64). 5.1.8 Oberflächen Für Resopal-A2coustic stehen über 200 Uni-Farben und Materialeffekte (siehe aktuelle Kollektionsbücher) zur Auswahl. Das macht Resopal-A2coustic zu einem vielfältigen Raumgestaltungselement. Es sind immer weniger die weissen Decken, die den Schall absorbieren, da diese zunehmend thermische Aufgaben übernehmen. Daher müssen andere Raumelemente dafür einspringen, die gleichzeitig höchsten Gestaltungsansprüchen zu genügen haben. Resopal-Oberflächen sind weder korrosiv, noch oxidieren sie. Sie bedürfen keiner weiteren Oberflächenbehandlung (etwa durch Lacke oder Anstriche). Die perforierte Platte ist pflegeleicht; alle dekorativen Oberflächen können mit milden Seifenlösungen gereinigt werden. Ablagerungen in der Perforierung werden mit dem Staubsauger abgesaugt.

Figur 67: Oberfläche von Resopal-A2coustic mit und ohne Perforation

Die randlose Mikroperforation der Resopal-Oberfläche wirkt wie ein Weichzeichner, der ihren dämpfenden akustischen Funktionen den adäquaten optischen Ausdruck verleiht. Schon auf eine mittlere Entfernung ist die Lochung nicht mehr wahrnehmbar.

Holzwerkstoffzentrum AG Bahnhofstrasse 311 5325 Leibstadt mail@hwz.ch www.holzwerkstoffe.ch


28

6

Lignatec Innenbekleidungen

Holzwerkstoff-Platten 6.1

Sperrag-Sperrholz

6.1.1 Produkt Sperrag bietet als Import- und Handelsfirma eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Produkten an, die von führenden Sperrholzproduzenten aus Europa und Übersee stammen.

Figur 68: Sperrholzplatten als Innenbekleidung

6.1.2 Anwendungen Sperrag bietet eine grosse Auswahl an SperrholzSpezialitäten an: für Holzkonstruktionen, Betonschalungen, Fassaden, für den Innenausbau, für Fahrzeuge und viele andere Bereiche. Sperrag bietet unter anderem auch Sperrholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft (PEFC/FSC) an.

5 mm

30 mm

Figur 69: Sperrholz besteht aus mindestens drei Lagen Furnieren, grundsätzlich in kreuzweisem Aufbau/Verleimung

6.1.3 Qualität und Gewährleistung Schälfurniere weisen durch den Schälprozess mikroskopisch kleine Risse auf. Diese haben die Eigenschaft, sich mit der Veränderung von klimatischen Bedingungen (feucht/trocken) zu öffnen und zu schliessen. Dies geschieht auch bei Platten mit Phenolharzfilm-Beschichtung (z. B. Sperracolor). Schälund Haarrisse beeinträchtigen die statische Qualität der Platten keineswegs, können sich jedoch auf Oberflächenbehandlungen und die Ästhetik auswirken. Für allenfalls auftretende Farbveränderungen, Ausblühungen, Schäl- und Haarrisse kann keine Haftung übernommen werden. Sperrholz kann durch klimatische Einflüsse krumm werden, sofern die Platten nicht rundum fest eingespannt sind. 6.1.4 Dienstleistungen Seit 1997 verfügt Sperrag über ein modernes Hochregal- und Blocklager sowie ein leistungsfähiges Zuschnitt- und Bearbeitungszentrum.

6.2

Sperracolor-Sperrholz

6.2.1 Anwendungen Die farbige, mit einem Phenolharzfilm beschichtete Sperrholzplatte Sperracolor wird im Innenausbau wie auch bei Balkontrennwänden und Fassaden verwendet, wobei der Einsatz im Aussenbereich nur bedingt zugelassen ist. Der Phenolharzfilm besitzt gute Chemikalienbeständigkeit, ist aber nicht UV-, IR- und witterungsbeständig. Sperracolor lässt sich mit normalen Werkzeugen ver- und bearbeiten. Figur 70: Sperracolor in der Anwendung

6.2.2 Lieferprogramm Sperracolor wird standardmässig in den Dicken 4, 6,5, 9, 12, 15, 18 und 21 mm im Format 1500 x 3000 mm angeboten.

Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Brandkennziffer Figur 71: Bauphysikalische Kennwerte

710 kg/m3 8–10 % 0,175 W/mK 4.2

6.2.3 Oberflächen Beidseitig Phenolharzfilm (120 g/m2) in den Farben hellbraun, dunkelbraun, grün, schwarz, gelb transparent, gelb opak, steingrau und rot, teils ab Lager, teils ab Werk erhältlich. • Aufbau: alle Furniere Birke geschält • Verleimung: BFU 100 DIN 68705 • Kanten: roh, nicht versiegelt


29

6.3

Figur 72: Wisa-Deco kann auf ebenen Flächen mit Aluminiumleisten einfach montiert werden. Wenn die Wandfläche nicht gerade ist, wird zuerst eine Unterkonstruktion montiert. Die Platten werden bereits im Werk einbaufertig bearbeitet; sie können auch mit Schrauben oder Leim befestigt werden

Wisa-Deco-Sperrholz

6.3.1 Anwendungen Die Sperrholzplatte Wisa-Deco ermöglicht innovative Raumgestaltungen. Die leicht montierbaren Platten in verschiedenen Grössen und Farben bieten vielfältige Möglichkeiten für individuelle Wand- und Deckenbekleidungen in Wohn- und Geschäftsräumen. Holz und damit auch Wisa-Deco ist ein lebender Werkstoff und jede Platte ist ein individuelles, einmaliges Werkstück. Farbtöne und äussere Erscheinungen können je nach Holzmaserung und Ästen variieren. Die Lackierung von Wisa-Deco ist äusserst beständig gegen UV-Strahlung; dennoch kann die Holzoberfläche unter der Lackschicht bei direkter Sonnenlichteinwirkung nachdunkeln. 6.3.2 Lieferprogramm Wisa-Deco wird standardmässig in der Dicke 12 mm in den Formaten 400 x 400 mm, 400 x 1200 mm, 400 x 2400 mm und 1200 x 2400 mm hergestellt. 6.3.3 Oberflächen Einseitig UV-lackiert; Rückseite roh, Qualität BB (blind).

6.4

Lignatec Innenbekleidungen

Figur 73: Wisa-Deco in der Anwendung Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Brandkennziffer Figur 74: Bauphysikalische Kennwerte

667 kg/m3 8–10 % 4.2

• Aufbau: Birke, alle Furniere geschält • Verleimung: BFU 100 EN 314-2, Klasse 3 • Farben: Brauntöne: Light, Soft, Medium, Deep, Dark Cranberry (rot) und Blueberry (blau)

Wisa-Flam-Sperrholz

6.4.1 Anwendungen Die schwerbrennbare Sperrholzplatte Wisa-Flam wird dann eingesetzt, wenn der Brandschutz ein entscheidendes Kriterium ist und eine besonders geringe Entflammbarkeit verlangt wird. So z. B. bei Trennwänden und Fussböden in Empfangsbereichen (Theater, Flughäfen, Hotels, Schulen, Banken usw.) sowie im Einsatz in öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse, Bahnen usw.). 6.4.2 Lieferprogramm Wisa-Flam wird standardmässig in den Stärken 5, 9, 12, 15, 18, 21, 25 und 30 mm in den Formaten 2500 x 1220 mm oder 3100 x 1530 mm hergestellt. 6.4.3 Oberflächen • Oberflächen: roh, maschinengeschliffen • Aufbau: Deckfurnier Okumé geschält, Qualität II für Anstriche oder Beschichtungen bzw. III für deckende Anstriche oder dickere Beschichtungen; Mittellage Nadelholz geschält, schwerentflammbar; gegen Insekten- und Pilzbefall imprägniert • Verleimung: wetterfest Klasse 3 • Kanten: besäumt, roh (Kantenbearbeitung auf Anfrage)

Figur 75: Wisa-Flam in der Anwendung

Rohdichte Wärmeleitfähigkeit Brandkennziffer Figur 76: Bauphysikalische Kennwerte

600 kg/m3 0,145 W/mK 5.3

Sperrag Sperrholz-Zentrum 4133 Pratteln sperrag@sperrag.ch www.sperrag.ch


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6.5

Figur 77: Oberflächen von SwissSpanStandard-Spanplatten

SwissSpan-Standard-Spanplatten

6.5.1 Produkt SwissSpan-Standard-Spanplatten sind kunstharzgebundene Spanplatten. SwissSpan-Decor-Spanplatten sind zusätzlich dekorativ beschichtet. Zur Herstellung werden Industriehölzer und Restholzsortimente aus den Holzbearbeitungsbetrieben verwendet. Die Späne werden nach dem Zerkleinern getrocknet, beleimt und zu einem Vlies aus verschiedenen Lagen aufgebaut. Das Streuen der Späne erfolgt richtungsunabhängig mit unterschiedlicher Feinheit der einzelnen Schichten. Der Plattenaufbau ist dreischichtig. Der Spanformling wird unter Druck und Hitze zu Rohplatten gepresst, die anschliessend geschliffen werden. Die Einteilung der Spanplatten erfolgt nach EN 312. 6.5.2 Lieferprogramm Plattenformat 2800 x 2070 mm Plattendicken 3, 4, 5, 6, 8, 10, 13, 15, 16, 18,19, 22, 25, 30, 33, 38, 40, 50 mm Plattenformat Plattendicken

6.6

Figur 79: Oberflächen von KronoplyOSB 3-Grobspanplatten

Lignatec Innenbekleidungen

5600 x 2070 mm 8, 10, 13, 15, 18, 19, 22, 25, 28, 30, 38, 40 mm

Verlegeplatten (mit Nut und Feder) Plattenformat 2500 x 675 mm Plattendicken 16, 19, 22, 25, 30, 40 mm Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer nach VKF Figur 78: Bauphysikalische Kennwerte

620–820 kg/m3 7% ± 3% 0,13–0,14 W/mK 80–200 (Rohplatte) 4.3

6.5.3 Anwendungen Die Platten eignen sich in der Holzrahmenbauweise, der Tafelbauweise und der Massivholzbauweise für Innenwände und Deckensysteme. 6.5.4 Oberflächen Standardmässig roh oder mit Melaminfilmen beschichtet. Roh oder mit Grundierfolien können die Platten gestrichen, gespritzt, gerollert, verputzt, tapeziert oder mit Fliesen und Linoleum belegt werden.

Kronoply-OSB 3-Grobspanplatten

6.6.1 Produkt Die Kronoply-OSB 3-Platte besteht aus langen, schlanken, ausgerichteten Spänen, welche in drei Schichten kreuzweise orientiert sind (Oriented Strand Board). Die beiden Deckschichten werden in Produktionsrichtung ausgerichtet und bilden die Haupttragrichtung. Die Mittelschicht wird in zwei Lagen rechtwinklig zur Deckschicht gestreut. Dies gewährleistet gute Formstabilität und hohe Festigkeitseigenschaften. Mit Leimharzen benetzt, werden die gerichteten Späne unter Druck und Hitze zu Plattenwerkstoffen gepresst. Im Endlos-Verfahren entsteht eine hochwertige Vergütung der Plattenoberfläche, die wasserabweisende Eigenschaften aufweist. 6.6.2 Lieferprogramm Plattenformat 2500 x 1250 mm Plattendicken 12, 15, 18, 22, 25 mm Plattenformat Plattendicken

5000 x 1250 mm 12, 15, 18, 22, 25 mm

Verlegeplatten (mit Nut und Feder) Plattenformat 2500 x 675 mm Plattendicken 15, 18, 22, 25 mm

Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer nach VKF Figur 80: Bauphysikalische Kennwerte

580–670 kg/m3 7% ± 3% 0,13 W/mK 300– 450 4.3

6.6.3 Anwendungen Die Platten eignen sich in der Holzrahmenbauweise, der Tafelbauweise und der Massivholzbauweise für Aussenwände, Innenwände und Deckensysteme. Sie können überall dort verwendet werden, wo statische und bauphysikalische Ansprüche an Bauwerke gestellt werden. Gemäss bauaufsichtlicher Zulassung können sie für die Aussteifung von Innen- und Aussenwänden sowie Decken eingesetzt werden. 6.6.4 Oberflächen Standardmässig in rohem, wasserabweisendem Conti-Finish oder mit geschliffener Oberfläche, welche gestrichen, gespritzt, gerollert, verputzt, tapeziert oder mit Fliesen und Linoleum belegt werden können.


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Lignatec Innenbekleidungen

Verarbeitungshinweise für SwissSpan-, Kronoply-OSB 3- und SwissMDF-Platten

Figur 81: Unsichtbare Befestigung der Platten mit sichtbarer Fuge

1

2

Figur 82: Eckausbildungen mit: 1 Dichtung 2 Deckleiste

Lagerung und Verarbeitung • Die Holzwerkstoffe sollen mindestens 48 Stunden vor dem Einbau am Montageort gelagert und vorkonditioniert werden. • Bei der Lagerung, dem Einbau und der Gebrauchsdauer der Holzwerkstoffe soll die Luftfeuchte nicht unter 30 % sinken und nicht über 75 % ansteigen. • Holzwerkstoffe passen sich der Luftfeuchte an, es sind daher Dehnungsfugen anzuordnen. • Die Platten lassen sich mit allen gängigen Holzwerkzeugen bearbeiten und wie Vollholz schleifen, sägen und bohren, wobei hartmetallbestückte Werkzeuge zu empfehlen sind. • Voraussetzung für Oberflächenbehandlungen wie Streichen, Verputzen, Tapezieren, Belegen mit Fliesen oder Linoleum sind fachgerechte Vorarbeiten mit dem vom Beschichtungsmaterialhersteller empfohlenen Aufbau.

Figur 83: Ausbildung der Dehnungsfugen

6.7

Montage und Befestigung • Als Befestigungsmittel werden Nägel, Klammern oder Schrauben verwendet. Nut- und Federverbindungen können verklebt werden. Es wird empfohlen, die Fugen zu zeigen. • Verbindungsmittel in beschichteten Platten sollten vorgebohrt werden. Die Randabstände der Verbindungsmittel sind in Funktion der statischen Beanspruchung zu wählen. • Werden die Plattenstösse mit einem PU-Kleber fest verbunden, soll die maximale Elementlänge 10 m nicht übersteigen. Die Hölzer, auf denen die Platten gestossen sind, sollen nicht mit der Platte verklebt werden. Als Faustregel kann angenommen werden, dass die Holzwerkstoffe in Plattenebene nach dem Einbauen etwa zwei Promille wachsen werden. • Bei gestrichenen und glatten Oberflächen empfiehlt es sich, die Befestigungsmittel zu zeigen oder verdeckte Befestigungen zu verwenden. Gespachtelte Schrauben- und Nagellöcher werden nach kurzer Zeit wieder sichtbar.

SwissMDF-Mitteldichte Faserplatten

6.7.1 Produkt SwissMDF ist eine Mitteldichte Faserplatte (Medium Density Fibreboard). SwissMDF-Decor-Platten sind zusätzlich dekorativ beschichtet. Zur Herstellung werden heimische Nadelholzarten mittels eines Refiners zerfasert und mit geringen Anteilen an Bindemitteln versehen. Die Fasern werden getrocknet, zu einem Faserformling gestreut und auf einer Endlospresse unter Hitze und Druck verpresst. Figur 84: Oberflächen von SwissMDF-Mitteldichte Faserplatten

6.7.2 Lieferprogramm Plattenformat 2800 x 2070 mm Plattendicken 3, 4, 5, 8, 10, 12, 16, 19, 22, 25, 30 mm Plattenformat 5600 x 2070 mm Plattendicken 16, 19, 22, 25 mm 6.7.3 Anwendungen Die Platten eignen sich in der Holzrahmenbauweise, der Tafelbauweise und der Massivholzbauweise für Innenwände und Deckensysteme. 6.7.4 Oberflächen Standardmässig roh oder mit Melaminfilmen beschichtet. Roh oder mit Grundierfolien können die Platten gestrichen, gespritzt, gerollert, verputzt, tapeziert oder mit Fliesen und Linoleum belegt werden.

Figur 85: Anwendung von Kronoply-OSB 3-Platten beim Palais de l’Equilibre an der Expo.02 in Neuenburg Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer nach VKF Figur 86: Bauphysikalische Kennwerte

700–910 kg/m3 7% ± 3% 0,14 W/mK 40–60 4.3

Kronospan Schweiz AG Willisauerstrasse 37 6122 Menznau kronospan@kronospan.ch www.kronoswiss.ch


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6.8

Figur 87: Massivholzplatten im Deckenbereich

Figur 88: Massivholzplatten im Wandbereich

Lignatec Innenbekleidungen

Binder-Massivholzplatten

6.8.1 Produkt Die mehrlagige Massivholzplatte ist symmetrisch aufgebaut und besteht aus mindestens zwei in Faserrichtung parallel verlaufenden Decklagen und zumindest einer zur Faserrichtung der Decklagen um 90° versetzten Mittellage. Die Mindestdicken der Decklamellen betragen 4 mm und bei Verwendung für tragende Bauteile 5 mm. Bei der Herstellung der Massivholzplatten werden die Lamellen einzeln getrocknet. Dadurch wird eine gleichmässige Holzfeuchte in der gesamten Platte garantiert. Anschliessend an die Beleimung werden die Lamellen so gelegt, dass die kernzugewandte Seite des Holzes nach aussen zeigt. Als Bindemittel wird ein Melaminharz (Harnstoff-Formaldehyd (MUF)) eingesetzt. Die Plattenflächen und die Lamellenfugen werden simultan verleimt. 6.8.2 Anwendungen Die Massivholzplatten werden im Innenausbau, im Möbelbau sowie im konstruktiven Holzbau eingesetzt. Die Verwendung der Massivholzplatte als Holzwerkstoff im Bauwesen ist in der EN 13986 geregelt. Die ‹Binder›-Massivholzplatten sind CE-zertifiziert und entsprechen damit den EU-Bauprodukterichtlinien. Die 3-S oder 5-S-‹Multistat x› -Platte wird als tragender und aussteifender Holzwerkstoff eingesetzt. Für diese Platten liegen die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-9.1-413, erteilt vom Deutschen Institut für Bautechnik, Berlin, und die für die Dimensionierung erforderlichen statischen Werte vor. 6.8.3 Lieferprogramm Die 3- und 5-schichtigen Massivholzplatten werden standardmässig in den Stärken 12, 16, 19, 22, 27, 30, 32, 35, 40, 42, 50, 52 und 60 mm im Format 5000 x 2050 mm hergestellt. Sie sind in den Holzarten Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie und Arve erhältlich. Innovative Produkte wie die 5-S-‹Multiform›-Platte (3-S-Kern mit beidseitiger MDF-Hallein-Beschichtung) sowie die 3-S-‹Thermoform›-Platte (Thermoholz für den Aussenbereich oder den rustikalen Innenausbau) ergänzen das Programm. Die 5-S-‹Multiform›-Platte wird für Böden, Möbelfronten, Tischplatten und Türblätter verwendet. Sie ist in den Stärken 19, 25, 34 und 38 mm erhältlich. Rohdichte Feuchtigkeitsgehalt ab Werk w Wärmeleitfähigkeit Diffusionswiderstandszahl μ Brandkennziffer Figur 90: Bauphysikalische Kennwerte

470 kg/m3 (Fichte) 8% 0,14 W/mK (Fichte) 200 4.3

Figur 89: Massivholzplatten sind als 3-Schicht bzw. 5-SchichtKonstruktionsplatten erhältlich

6.8.4 Dienstleistungen Zur rationellen Verarbeitung beim Kunden werden werkseitig Kantenbearbeitungen wie Nut und Feder, Keilnut und Falz, farbliche Oberflächenbehandlungen, Ausfräsung von V-Nuten sowie Lochungen für Akustikelemente angeboten. 6.8.5 Sortierung Die Erscheinungssortierung erfolgt nach EN 131017. Hauptmerkmale sind hierbei Struktur, Äste, Risse, Verfärbungen. 6.8.6 Einbaufeuchte, Klima Bei Verwendung der Massivholzplatten im Innenbereich, zum Beispiel für Möbel, Wand- und Deckenbekleidungen, ist darauf zu achten, dass ein dem Werkstoff Holz zuträgliches Raumklima vorherrscht. Dies ist etwa bei einer Temperatur von +20° C und einer relativen Luftfeuchte von etwa 65 % gegeben. Zu hohe Raumtemperaturen, einhergehend mit zu geringer Luftfeuchte, senken die Holzausgleichsfeuchte ab und führen zu Trockenrissen, die vom Hersteller nicht verantwortet werden. 6.8.7 Oberflächen Zweiseitig geschliffen.

Franz Binder GesmbH Holzindustrie A-5113 St.Georgen st.georgen@binderholz.com www.binderholz.com


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Produkte- und Anwendungsmatrix Grundsätzlich ist es Aufgabe des Planers, die effektive Eignung des ausgewählten Produktes, evtl. unter Mitwirkung des Herstellers, objektspezifisch zu beurteilen. Betreffend die Auswahl von Wand- und

0 + + nbb + 0 0

0 0 + nbb + + (1) + (2)

– + + nbb + 0 + (2)

– + +

– – +

a (8) b + (5)

a (8) c (4) – (5)

BinderMassivholzplatte

9±3 0,35 25 6q.3

SwissMDFMitteldichte Faserplatte

Cemcolor

9±3 0,26 23 6q.3

KronoplyOSB-Grobspanplatte

Duripanel

0,24 6–10 6q.3

450 550

SwissSpanSpanplatte

Oberflächen • unbehandelter Einsatz • Anstriche • Putz- und Fliesenträger

1250

580 670 7±3 0,13 300–450 4.3

700 910 7±3 0,14 40–60 4.3

470

5.3

620 820 7±3 0,13 80–200 4.3

8 0,14 200 4.3

+ + 0 bb + 0 + (2)

+ + 0 sb + 0 + (2)

0 + 0 bb + 0 + (2)

+ + 0 bb + 0 + (2)

0 + 0 bb + 0 + (2)

+ + 0 bb + + + (2)

+ + –

+ + –

+ + –

+ + –

+ + –

+ + –

+ + –

a (3) a +

a (3) b +

a (3) b +

a (3) c +

a (3) b +

a (3) c +

a (3) b +

710

667

8–10 0,175

8–10

**

4.2

4.2

– + + nbb + 0 + (2)

– – – nbb ** 0 +

+ + 0 bb + 0 + (2)

+ + + (7)

+ + (6) –

+ – –

a (3) a +

a (3) a +

a a 0

Wisa-FlamSperrholz

Eignung/Funktion • tragend * • aussteifend • Schallschutz • Brandschutz Brennbarkeit Feuerwiderstand • Wärmespeicher • Raumakustik

1250

900 1150

SperracolorSperrholz

1100 1200 1,3 0,32 13 6q.3

GlasHolzwerkstoffplatten basierte Platten ResopalA2cousticPlatte

Materialeigenschaften Rohdichte von [kg/m3] bis • Feuchtegehalt ab Werk w [%] • Wärmeleitfähigkeit [W/mK] • Diffusionswiderstandszahl μ [–] • Brandkennziffer BKZ [–] •

Zementgebundene Platten

Gipskartonplatte

Gipsgebundene Platten FermacellGipsfaserplatte

Figur 91: Produkte- und Anwendungsmatrix

Deckenbekleidungen für Wohn- und Geschäftsbauten, Schulen u. ä. soll die folgende Anwendungsund Funktionsmatrix eine Hilfestellung bieten.

Wisa-DecoSperrholz

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Lignatec Innenbekleidungen

600

0,145

Hauptinhaltsstoffe Gips • Papierfasern • Karton • Feinspäne • Holzfasern • Grobspäne • Holzfurniere • Holzbretter • Zement • Glas • Klebstoffe • Farbstoffe • Phenolharz (Beschichtung) •

Spezielles • Rissanfälligkeit • Feuchteempfindlichkeit • Befestigungsmöglichkeiten (z. B. Bilder) + 0 – a b c

gut geeignet geeignet weniger bis nicht geeignet gering (bei Fugenausbildung) mittel hoch

nbb nicht brennbar sb schwerbrennbar bb mittelbrennbar Für die Platteneigenschaften wesentliche Inhaltsstoffe

1 2 3 4

Spezialplatten mit PCM (Phase Change Material) spezielle Platten mit Lochung, Schlitzung und Akustikhinterlage hohe Rissanfälligkeit bei fugenloser Ausführung (Putze/Tapeten) für Feuchträume imprägnierte Platten erhältlich

5 6 7 8

Befestigung mit Spezialdübeln möglich bereits durchgefärbt fugenlose Ausführung nicht möglich Bei fugenloser Ausführung geringe Rissanfälligkeit, wenn die HerstellerRichtlinien eingehalten sind

*

statische Kennwerte für die Dimensionierung gemäss den Angaben der Produktehersteller oder gemäss den entsprechenden Normen [6, 18, 19, 20] ** Prüfung/Zulassung beantragt


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Lignatec Innenbekleidungen

Objekte 8.1

Schulhaus Riedwies, Uetikon am See

Die einfache, klar aufgebaute Baustruktur wurde in der Sporthalle in Holzelementbauweise, im Schulhaus und im Kindergarten in Stahlbeton realisiert. Grundlegend für das Materialisierungskonzept waren natürliche Beschaffenheit, Farbe, Struktur und Textur. Kompakte Volumen Aussen schafft die anthrazitfarbene Fassade klare, kompakte Volumen. Grosse Fensterflächen signalisieren Offenheit und sorgen für helle, freundliche Räume. Die einheitliche Materialisierung und Farbgebung verbindet die drei Volumen und verleiht der Gesamtanlage ein autonomes Erscheinungsbild. Bei den Eingangsbereichen wird die schuppige Hülle ausgeschnitten, und edlere Materialien des Ausbaus werden sichtbar. Dieses spannende Zusammenspiel der Materialien findet im Innern seine Fortsetzung. Mit der ökologischen Materialisierung wird ein stimmungsvolles Umfeld erzeugt. Eigenständig in Struktur und Farbe Die zum Teil sichtbare Konstruktion – Beton und Holz – wird ergänzt durch Einbauten und Bekleidungen aus Eiche und farbigen Holzwerkstoffen sowie durch farbige Beläge aus Kunststein und Glasmosaik. Als akustische Massnahme sind die Garderobenwände in der Eingangshalle der Sporthalle mit gelochten Cemcolorplatten bekleidet (Figuren 93 und 94). Die Eigenschaften Nichtbrennbarkeit, Robustheit und gute ökologische Kennwerte waren Voraussetzungen für die Evaluation. Ausschlaggebend für die Wahl von Cemcolor waren schliesslich die Farbe und die eigenständige Materialstruktur.

Figur 92: Der überdachte Bereich zwischen Schulhaus und Turnhalle wird zum attraktiven Pausenhof

Figur 93: Rhythmische Gliederung der Baustrukturen durch Materialwechsel und natürliche Farbgebung

Baudaten Bauherrschaft Architektur

Schulgemeinde Uetikon am See Hasler Schlatter Partner Architekten AG, Zürich Schreiner Müller Innenausbau, Aadorf Planung & Bauzeit 1999–2001

Figur 94: Durch die Perforation der Cemcolor-Platten wirkten diese als schallabsorbierende Wandbekleidung


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8.2

Lignatec Innenbekleidungen

Dienstleistungszentrum Oktogon, Bern

Im denkmalgeschützten Oktogon (Achteck) auf dem Areal des ehemaligen Gaswerkes der Stadt Bern entstanden neben Gewerbefläche acht Lofts. Das Projekt zeigt musterhaft, wie sich urbanes und energieeffizientes Wohnen realisieren lässt. Im Innenausbau spielen Fermacell-Gipsfaserplatten eine wichtige Rolle.

Figur 95: Wand- und Deckenbekleidungen aus Fermacell-Gipsfaserplatten übernehmen aussteifende, brandschutztechnische …

Erstes Gaswerk der Schweiz 1843 nahm das erste Gaswerk der Schweiz im Marziliquartier in Bern seinen Betrieb auf. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gaswerk mit den drei Gaskesseln stillgelegt und abgerissen. An seine Stelle – auf den Fundamenten eines Gasometers – kam 1898 der Fabrikbau Oktogon zu stehen, welcher zehn Jahre später um den dreistöckigen, südseitigen Anbau erweitert wurde. In den letzten 30 Jahren wurden die Gebäude für schulische Zwecke genutzt.

Figur 98: Historische Dachkonstruktion mit Fermacell verkleideten Innenwänden

Die beiden seitlichen Flügel dienen der Wohnnutzung: • Altbau mit vier loftartigen Wohnungen/Ateliers mit hofseitiger Balkonzone • Neubau mit vier grosszügigen Eigentumswohnungen Von der kantonalen Fachstelle wurde für den sanierten Annexbau das Minergielabel zugesichert.

Figur 96: … und formale Funktionen

Figur 97: SO-Fassade und Schnitt mit hofseitiger NW-Ansicht

Umnutzung Das in einem Wettbewerbsverfahren ermittelte Projekt weist folgende Merkmale auf: • Gute Durchmischung von Wohnen, Gewerbe, Büro und Kultur • Nutzungskonzept als Dienstleistungszentrum • Behindertengerechte Erschliessung Das Projekt ist gekennzeichnet durch den Abbruch verschiedener An- und Nebenbauten sowie die Rückführung des Oktogons in die alte Form mit einem offenen Innenraum in den drei oberen Geschossen. Der turmartige Kesselraum mit seinem grosszügigen, industriellen Charakter und den darüberliegenden Galerien ist damit für ein breites Publikum wieder erlebbar geworden.

Innenbekleidungen mit Fermacell Zitat Gody Hofmann, Architekt: ‹Für die Deckenund Wandbekleidungen haben wir aus ökologischen, bauphysikalischen und insbesondere aus baupraktischen Gründen Fermacell-Gipsfaserplatten gewählt. Das Material lässt sich durch die Holzbaufachleute perfekt bearbeiten, da sie sauberes und handwerklich solides Arbeiten gewohnt sind. Die Handhabung und Verarbeitung erfolgt bis auf den Gipsglattstrich in reiner Trockenbauweise. Für die Nutzer bietet es einen weiteren Vorteil, dass auch mal ein Bild oder ein Wandschmuck ohne viel Aufwand direkt auf Fermacell befestigt werden kann.› Baudaten Bauherrschaft Architekt Bauingenieur Holzbau Bauzeit

Baugenossenschaft oktogon.ch, Bern Gody Hofmann Architekten AG, Bern WAM Partner Bern, Bern Zimmerei Kühni AG, Ramsei März–Dezember 2004


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8.3

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Alters- und Pflegeheim Steinfeld, Suhr

Die ersten Gebäude des Alters- und Pflegeheims Steinfeld wurden 1961 erbaut. Seither erfuhren sie mehrere Erweiterungen und Anpassungen, die letzten im Jahre 2003 mit einer umfassenden Aufstockung des Hauptgebäudes sowie über dem bestehenden Ess-Saal. Aufgrund des Fundationszustandes war die Leichtigkeit des Holzbaues gefragt. 1 2 3 4

Figur 99: Brandabschnittsbildende Wand mit 60 Minuten Feuerwiderstand 1 2 x Fermacell 15 mm 2 Ständer 60/80 mm 3 Hohlraumdämmung 60 mm Mineralwolle 4 2 x Fermacell 15 mm

Neue Raumbedürfnisse Aufgrund der Feststellung, dass immer mehr Pensionäre des Altersheims Einzelzimmer wünschen, hat die Stiftung beschlossen, fast alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umzugestalten. Um den daraus resultierenden Bettenverlust zu kompensieren, wurde die Aufstockung des Hauptgebäudes um ein Geschoss geplant. Damit verfügt das Heim bei gleicher Kapazität über einen höheren Komfort für seine Pensionäre. Jedes Zimmer verfügt über eine Nasszelle mit Dusche/WC; zudem wurden an der Südfassade auf jeder Etage gedeckte Balkone angebaut. Dies erlaubt allen Bewohnern, sich auf kürzestem Weg an die frische Luft zu begeben. Auf dem eingeschossigen Zwischentrakt mit der Cafeteria und dem Ess-Saal wurde ein weiteres Geschoss für einen Mehrzwecksaal mit Eingangsbereich erstellt. Auf dieser Etage befinden sich ebenfalls die technischen Räume sowie ein Sitzungszimmer und ein Büro.

Figur 100: Aussenansicht der Aufstockung über bestehendem Ess-Saal

Die Leichtigkeit des Holzbaus Bei solchen Bauvorhaben ist den statischen Bedingungen der bestehenden Fundamente Rechnung zu tragen. Daher kam für die Aufstockung Holz wegen seiner Leichtigkeit zum Zug. Ferner mussten die Arbeiten durchgeführt werden, ohne den Betrieb des Altersheims zu beeinträchtigen. Die Holzelemente wurden vorfabriziert, was die Bauzeit verkürzte. So wurden das Leben der Pensionäre und die Arbeit des Personals wenig beeinträchtigt. Brandschutz mit Fermacell-Gipsfaserplatten Für den gesamten Umbau wurde ein objektbezogenes Brandschutzkonzept erarbeitet. Die Aufstokkung im vierten Stock erfolgte in Holzbauweise. Da sie von Pensionären mit verminderter Mobilität bewohnt wird, wurde jedes Zimmer als Brandabschnitt mit einem Feuerwiderstand von 60 Minuten für die Bauteile und von 30 Minuten für die Türen konzipiert. Die Aufstockung baut auf einer Balkenlage auf, die direkt auf dem bestehenden Dach verlegt ist und die Lasten an definierten Punkten abgibt. Darin sind die technischen Installationen geführt. Die Zimmertrennwände sind mit Mineralwolle gedämmt und beidseitig mit einer doppelten Schicht Fermacell-Gipsfaserplatten verkleidet. Die Struktur der weiss lasierten Deckenbeplankung ist im Inneren des Gebäudes sichtbar.

Baudaten Bauherrschaft

Stiftung Alters- und Pflegeheim Steinfeld in Suhr Architekt Hertig Noetzli Wagner Architekten, Aarau Bauingenieur Bodmer Matter Healy, Aarau Ingenieur Holzbau Makiol + Wiederkehr, und Brandschutz Beinwil am See Holzbau Schäfer Holzbautechnik AG, Aarau Planung & Bauzeit März 2001–März 2003


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8.4

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Ferienhaus, Flumserberge

Die meisten Ferienhäuser sehen gleich aus, nämlich wie gewöhnliche Einfamilienhäuser. Dieses Ferienhaus ist anders und bezüglich Innenbekleidung und Konstruktion ein ‹all in one›.

Figur 101: Einbezug der Topografie

Figur 102: Schlafgeschoss

Figur 103: Schnitt Deckenauflager Aussenwand von innen: OSB 3 15 mm, sichtbar und sichtbar geklammert Rahmenbaukanteln 60 x 160 mm/Dämmung Steinwolle Horizontale Lattung 40 mm/Dämmung Steinwolle Windpapier Stamisol, UV-resistent, schwarz Schalung Fichte 22 mm, Nut und Kamm, behandelt mit Lasur System Intex

Chalet und Turm Das Haus reckt sich einerseits in die Höhe, um auf allen Seiten die spektakuläre Aussicht einzufangen. Andererseits bleibt die Alpwiese rund ums Haus ungestört. Von aussen übernimmt das Haus einzelne Elemente lokaler Bauten (Scheunen, Speicher und Chalets), wie die dunkle Holzschalung und kleinen Fensteröffnungen, um sie in Kombination mit den Panoramafenstern zu einer neuen ‹Chaletturm›Typologie zu transformieren. Wohnen in den Ferien Wo liegt der Unterschied zwischen dem Wohnen im Alltag und in den Ferien? Sogar beim Bau eines Ferienhauses bleiben die meisten Bauherren auf sicherem Grund. Ferienhäuser sind allzu oft nur abgespeckte Varianten des Traums vom Einfamilienhaus im Grünen. Die Chance, aus der Routine des Alltages auszubrechen, in den Ferien wirklich anders zu wohnen, wird selten genutzt. Als Antithese zum Wohnen in abgeschlossenen Zimmern verwendet dieser Entwurf das Prinzip des EinRaum-Hauses. Es existieren keine abgeschlossenen Räume, sondern lediglich vertikale und horizontale Zonen, die jeweils mehreren Zwecken dienen. Das Schlafgeschoss kann bis zu acht Personen in einem einzigen, 4 m hohen Raum beherbergen. Es dient mit den an die Wand geschraubten Waschbecken zugleich als Badezimmer. Die runde Badewanne und die Spindeltreppe teilen den Raum visuell in zwei Zonen. Das Wohngeschoss, mit seiner Giebelform als Haus im Haus erfahrbar, wird durch den Küchenblock und das Hängecheminée unterteilt. Mit Holzwerkstoffen intelligent bauen Der Luxus des Hauses liegt nicht in teuren Details und Materialien, sondern in seiner Lage und seinen Räumen. Um das enge Budget einzuhalten, mussten sich die Planer auf einige strategische Entscheidungen beschränken: Um sich grossformatige Fenster im Wohngeschoss leisten zu können, wurden diese im Schlafgeschoss auf die gesetzlich vorgeschriebene Minimalfläche reduziert. In enger Zusammenarbeit mit dem Holzbauingenieur suchten die Architekten nach den günstigsten Konstruktionen für Böden, Aussenwände und Decken. Dabei fiel die Wahl auf die grossformatigen OSB-Platten, welche folgende Vorteile bieten:

Figur 104: Wohngeschoss

• Sie erfüllen gleichzeitig drei Funktionen: statische Aussteifung, Dampfbremse/Luftdichtigkeit und innere, sichtbare Bekleidung • Spannende Oberflächenstruktur: im Kleinformat lebendig, in der Grossfläche Wiedergabe der äusseren, monolithischen Formensprache • grossformatiger Holzwerkstoff mit gutem Preis/Leistungs-Verhältnis

Baudaten Architektur

EM2N Architekten ETH/SIA, Zürich, Mathias Müller, Daniel Niggli Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieurbüro für Holzbau GmbH, Rain Holzbau Frommelt Zimmerei & Ing. Holzbau AG, Schaan Planung & Bauzeit 2002–2003


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Glossar Abgehängte Decke Konstruktionssystem zur Aufnahme von Werkleitungen (z. B. Strom, Wasser, IT) und zur Erbringung bauphysikalischer Leistungen im Bereich des Schallschutzes, der Wärmedämmung und des Brandschutzes. Bauteil mit aussteifender Funktion Das Bauteil ist Bestandteil der Tragstruktur eines Gebäudes. Es dient insbesondere zur Stabilisierung einer Tragstruktur und zur Abtragung von horizontalen Lasten, zum Beispiel durch Wind oder Erdbeben. Bauteil mit feuerwiderstandsfähiger Funktion Als Bauteile gelten alle Teile eines Bauwerks, an deren Feuerwiderstand Anforderungen gestellt werden. Massgebend ist insbesondere die Feuerwiderstandsdauer bezüglich der Kriterien Tragfähigkeit (R), Raumabschluss (E) und Wärmedämmung (I). Bauteil mit tragender Funktion Das Bauteil ist Bestandteil der Tragstruktur eines Gebäudes. Es wird statisch beansprucht und hilft mit, Lasten in die Fundamente abzutragen. Bauteil mit nichttragender Funktion Das Bauteil hat primär raumabschliessende oder dekorative Funktion. Es ist nicht Bestandteil der Tragstruktur eines Gebäudes. Es muss nur sich selbst tragen. Biegeweiche Vorsatzschale Bekleidung mit möglichst hohem Flächengewicht, die jedoch dünn ist, eine hohe Koinzidenzfrequenz (über 200 Hz) aufweist und akustisch entkoppelt montiert wird. Der Hohlraum hinter der biegeweichen Vorsatzschale wird mit Faserdämmstoff gedämpft. Brandkennziffer BKZ Die Brandkennziffer gibt Auskunft über die Klassierung eines Baustoffes. Massgebend sind das Brandverhalten (Brennbarkeitsgrad 1 bis 6) und das Qualmverhalten (Qualmgrad 1 bis 3). Fichtenholz beispielsweise weist die BKZ 4.3 auf, zusammengesetzt aus dem Brennbarkeitsgrad 4 (mittel brennbar) und dem Qualmgrad 3 (schwache Qualmbildung). Dampfbremse Bauteilschicht, welche die Aufgabe hat, die Wasserdampfdiffusion durch das Bauteil zu verringern. Sie wird gekennzeichnet durch ihren Diffusionswiderstand Z oder durch ihre diffusionsäquivalente Luftschichtdicke s. Die Dampfbremse übernimmt oft auch die Funktion

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der Luftdichtigkeitsschicht: Die Bahnenstösse sind dann zu verkleben, und die Dampfbremse/Luftdichtigkeitsschicht ist an angrenzende und durchdringende Bauteile warmseitig luftdicht anzuschliessen. Federbügel Zur Verbesserung des Schalldämmvermögens von Bauteilen werden dünne, schwere Vorsatzschalen (z. B. aus Gipsfaser- oder Gipskartonplatten) biegeweich mittels Federbügeln, Federschienen, Akustikschwinghängern, Justierschwingbügeln o. ä. montiert, und der Hohlraum wird mit Faserdämmstoff bedämpft. Man spricht dann von einer biegeweichen Vorsatzschale, z. B. vor einer einschaligen Wand oder unter einer Holzbalkendecke. Fugenbild Durch die Anordnung der Fugen wird eine gestalterische Qualität erzeugt. Fugen können durch ihre konstruktive Ausbildung optisch hervorgehoben und betont werden, oder sie werden schlicht und zurückhaltend eingesetzt. Innenbekleidung (Synonym für Innenverkleidung) Raumseitiger Abschluss von Wand- und Deckenkonstruktionen, im Holzbau meist aus holz- und gipsbasierten Werkstoffen ausgeführt. Sie erfüllen in erster Linie bauphysikalische, konstruktive, statische und gestalterische Funktionen. Luftdichtigkeitsschicht Platte oder Folie, welche warmseitig der Konstruktion die Luftdichtigkeit gewährleistet und so Konvektionskondensat (Durchfeuchtung), Zugluft, erhöhte Lüftungswärmeverluste u. ä. verhindert. Luftdichter Anschluss Anschluss der Luftdichtigkeitsschicht bei angrenzenden und durchdringenden Bauteilen mit Klebebändern, Dichtungsbändern, dauerelastischen Kittfugen u. ä. Stossausbildungen Zur Verbindung von platten- und stabförmigen Produkten stehen unterschiedliche Konstruktionstechniken zur Verfügung. Nut- und Kammverbindung, stumpfer Stoss und Fasen sind gebräuchliche Ausführungen. Sie unterscheiden sich in der Art des verbindenden Materials wie z. B. Massivholz, Sperrholz und Leim und haben unterschiedliche optische Wirkungen. Unterkonstruktion Die Unterkonstruktion ist die Konstruktion, auf welcher das betrachtete Bauteil oder -element befestigt wird.

Normen, Literatur [1] Norm SIA 180: Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau (1999), Zürich

[13] ZHW/SVGG: Gipstrockenbau, Planung und Ausführung (2005), Winterthur

[2] Norm SIA 181: Schallschutz im Hochbau (1988), Zürich. Ausgabe 2006 ab Juni 2006 in Kraft

[14] Lignatec, Lignum-Dokumentation Brandschutz: Bauten in Holz – Brandschutz-Anforderungen (2005), Zürich

[3] Norm SIA 260: Grundlagen der Projektierung von Tragwerken (2003), Zürich

[15] Lignatec, Lignum-Dokumentation Brandschutz: Bauteile in Holz – Feuerwiderstandsdauer 30 und 60 Minuten (2005), Zürich

[4] Norm SIA 261: Einwirkungen auf Tragwerke (2003), Zürich

[16] Manara, Jochen: Wärmeschutz im Sommer mit PCM-Platten, in SAH-Tagungsband Gebäudehüllen in Holz (2004), Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Holzforschung, Dübendorf

[5] Norm SIA 265: Holzbau (2003), Zürich [6] Norm SIA 265/1: Holzbau – Ergänzende Festlegungen (2003), Zürich. Zur Zeit in Überarbeitung [7] Norm SIA 118/265: Allgemeine Bedingungen für Holzbau (2004), Zürich [8] SIA/Lignum-Dokumentation 83: Brandschutz im Holzbau (1997), Zürich [9] SIA/Lignum-Dokumentation D 0195: Holzbau. Bemessungsbeispiele zur Norm SIA 265 (2003), Zürich [10] Alsmaker, T.: Aussteifende Scheiben, in STEP 1, Arbeitsgemeinschaft Holz e. V. (1995), Düsseldorf [11] Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF: Schweizerische Brandschutzvorschriften VKF (2003), Bern [12] Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF: Schweizerisches Brandschutzregister, Bern. Erscheint jährlich

[17] Zweifel, Gerhard und Ragonesi, Marco: Holzbauten – Wärmeschutz im Sommer, in Schweizer Holzbau 7/2002 und 8/2002, AG Verlag Hoch- und Tiefbau, Zürich [18] SN EN 12369-1: Holzwerkstoffe – Charakteristische Werte für die Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Teil 1: OSB, Spanplatten und Faserplatten (2001), Zürich [19] SN EN 12369-2: Holzwerkstoffe – Charakteristische Werte für die Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Teil 2: Sperrholz (2004), Zürich [20] DIN 1052: Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Holzbau (2004), Berlin


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Lignatec Innenbekleidungen

Adressen, Partner

Fachstellen

Projektpartner

Lignum Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26 8008 Zürich info@lignum.ch www.lignum.ch EMPA Abteilung Holz Überlandstrasse 129 8600 Dübendorf wood@empa.ch www.empa.ch

Holzbau Schweiz Hofwiesenstrasse 135 8057 Zürich info@holzbau-schweiz.ch www.holzbau-schweiz.ch

Holzbau Schweiz ist als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum im Markt und für die ganze Branche tätig. Seine Hauptaufgabe besteht in der umsetzungsorientierten Vermittlung und Verankerung von aktuellem Wissen und in der nutzenorientierten Vernetzung der Mitgliedsfirmen. Dabei orientiert sich die zielorientierte Dienstleistung an dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe.

Hochschule für Architektur, Bau und Holz Fachbereich Holz Solothurnstrasse 102 2504 Biel officebiel@hsb.bfh.ch www.hsb.bfh.ch

Holzwerkstoffe Schweiz Schönenbachstrasse 45 4153 Reinach sekretariat-reimer@bluewin.ch www.holzhandelszentrale.ch

Die Mitglieder von HWS verfügen über ein breites Sortiment von Plattenwerkstoffen, von Spanplatten, OSB, MDF, Sperrholz- und Massivholzplatten bis hin zu gips- und zementgebundenen Platten. Die meisten der in der vorliegenden Publikation dargestellten Produkte werden über den HWS-Fachhandel vertrieben. Firmennachweise siehe unter www.holzhandelszentrale.ch, ‹Händler/ Holzwerkstoffe›.

Industriepartner

Franz Binder GesmbH Gewerbegebiet 2 A-5113 St. Georgen st.georgen@binderholz.com www.binderholz.com Moderne Plattenwerkstoffe aus Massivholz erfüllen die Anforderungen von Verarbeitern, Bauherren und Architekten. Baubiologisch unbedenklich aus nachwachsendem, heimischem Rohstoff hergestellt, sind Massivholzplatten ein wichtiger Werkstoff für den Holzbau, die Möbelherstellung und den Innenausbau.

Eternit (Schweiz) AG Marktbereich Innenbau 8867 Niederurnen info@eternit.ch www.eternit.ch Abgestimmtes, umfassendes Sortiment an Holzwerkstoffplatten für den baulichen Brand- und Schallschutz. Faserzementprodukte für den Dach- und Fassadenbereich. Individuelle Beratung durch kompetente Mitarbeiter, Plattenbearbeitung und -veredelung sowie Speziallösungen.

Xella Trockenbau-Systeme GmbH Südstrasse 4 3110 Münsingen info@xella.ch www.xella.ch Xella Trockenbau-Systeme produziert und vertreibt das komplette Fermacell-Produktangebot und ist ein starker Partner in allen Fragen des trockenen Innenausbaus. Die Fermacell-Gipsfaserplatte ist eine besonders stabile Bau-, Feuerschutz- und Feuchtraumplatte. Ergänzt wird das Gipsfaser-Sortiment durch zementgebundene Platten, die als Brandschutz-, Putzträger- und aussteifende Platten im Aussenbereich und in Nassräumen eingesetzt werden.

Holzwerkstoffzentrum AG Bahnhofstrasse 311 5325 Leibstadt mail@hwz.ch www.holzwerkstoffe.ch Holzwerkstoffe sind so vielfältig und komplex, dass es wichtig ist, ihre Verwend- und Kombinierbarkeit zu kennen. Im HWZ-Kompetenzzentrum können sich Architekten, Bauherren, Generalunternehmen und Holzbauer über die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten im modernen Holzbau informieren. Das Holzwerkstoffzentrum ist der kompetente Partner für Systemlösungen und ganzheitliche Betreuung.

Kronospan Schweiz AG Willisauerstrasse 37 6122 Menznau kronospan@kronospan.ch www.kronoswiss.ch Die Kronospan Schweiz AG ist ein Unternehmen der Krono-Gruppe Schweiz, deren Produkte den Markennamen Kronoswiss tragen. Die Span-, OSB- und MDF-Platten setzen bei Innenbekleidungen statische, bauphysikalische wie auch gestalterische Akzente. Beratungsservice, Internetplattform sowie das technische Handbuch stehen Planern und Ausführenden zur Verfügung.

Sperrag Sperrholz-Zentrum Im Wannenboden 4 4133 Pratteln sperrag@sperrag.ch www.sperrag.ch Sperrag bietet als Import- und Handelsfirma eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Sperrholzplatten an. In den letzten Jahren hat Sperrag das Sortiment den Marktbedürfnissen angepasst und das Fassaden- und Balkonsortiment um weitere holzfreie Produkte erweitert.


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Lignatec Innenbekleidungen

Impressum Lignatec Die technischen Holzinformationen der Lignum

Gestaltung BN Graphics, Zürich

Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor

Administration/Versand Andreas Hartmann, Lignum, Zürich

Verantwortlich Roland Brunner, Dipl. Ing. HTL, Lignum Redaktion Jürg Fischer, Fischer Timber Consult, Bubikon Autoren Jürg Fischer, dipl. Bauingenieur FH, Fischer Timber Consult, Bubikon Marco Ragonesi, dipl. Architekt HTL/Bauphysiker, Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern Silvio Pizio, Dr. sc. techn., dipl. Bauingenieur ETH, Ingenieurbüro Silvio Pizio GmbH, Heiden

Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug Auflage deutsch: 6200 Exemplare Die Schriftenreihe Lignatec informiert zu Fachfragen bezüglich der Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff. Das Copyright dieser Publikation liegt bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich. Eine Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig. Lignatec richtet sich an Planer, Ingenieure, Architekten sowie an die Ver- und Bearbeiter von Holz. Lignatec wird zunehmend in der Ausbildung auf Stufe TS, FH und ETH eingesetzt. Ein Sammelordner ist bei Lignum erhältlich.

Fachliche Begleitung Roger Braun, Kronospan Schweiz AG, Menznau Hanspeter Fäh, Holzbau Schweiz, Zürich Bernhard Furrer, Lignum, Zürich Bernhard Gisy, Franz Binder GesmbH, A-St. Georgen Martin Hertach, Eternit (Schweiz) AG, Niederurnen Reinhard Wiederkehr, Makiol+Wiederkehr, Beinwil am See Martin Wyss, Holzwerkstoffzentrum AG, Leibstadt David Zweifel, Xella Trockenbau-Systeme GmbH, Münsingen

Mitglieder der Lignum erhalten Lignatec gratis. Einzelexemplar für Nichtmitglieder CHF 35.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten

Bildnachweis Titelbild: Ferienhaus Flumserberge. Architekten: EM2N Architekten ETH/SIA, Mathias Müller und Daniel Niggli, Zürich. Holzbauingenieur: Pirmin Jung Ingenieurbüro für Holzbau GmbH, Rain. Holzbau: Frommelt Zimmerei & Ing. Holzbau AG, Schaan. Fotograf: Hannes Henz, Architekturfotograf, Zürich. Figuren 26, 26a, 99: Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See. Figuren 31, 32: Renggli AG, Sursee. Figuren 33, 35, 77, 79, 84: Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf. Figuren 36, 95, 96, 97, 98: Gody Hofmann, Architekten AG, Bern. Figuren 101, 102, 104: Hannes Henz, Architekturfotograf, Zürich. Figur 103: Frommelt Zimmerei Ing. Holzbau AG, Schaan. Alle anderen Figuren stammen von den Autoren, den Industriepartnern und der Lignum.

LIGNUM Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich Tel. 044 267 47 77, Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch

Haftungsausschluss Die vorliegende Publikation wurde mit grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Herausgeber und Autoren haften nicht für Schäden, die durch die Benützung und Anwendung der vorliegenden Publikation entstehen können.

Lignatec 19/2006 Innenbekleidungen Erschienen im August 2006 ISSN 1421-0320


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